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Schädlingsbekämpfungsmittel
Die Erfindung bezieht sich auf Schädlingsbekämpfungsmittel von hoher antimikrobieller Wirksamkeit, die sich insbesondere als Fungizid für die Landwirtschaft eignen.
Gemäss der Erfindung ist das neue Schädlingsbekämpfungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass es neben üblichen Trägern und allenfalls weiteren Zusätzen als Wirkstoff Sulfoxyd-Zinnkomplexverbindun- gen der allgemeinen Formel
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enthält, worin Rund Rl einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 - 6 Kohlenstoffatomen, einen araliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff, deren aromatische Ringe durch ein oder mehrere Halogenatome, Nitro-, Alkyl-, Alkoxy-, Acyloxy- oder mit Alkyl- oder Acylresten mono-bzw.
disubstituierte Aminogruppen substituiert sein können, sowie zusammen mit dem Schwefelatom einen gesättigen oder ungesättigten, gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom enthaltenden, ein-oder mehrkernigen Ring, X das Anion einer Halogenwasserstoffsäure oder der Rhodanwasserstoffsäure und Ar einen Phenyl- oder p-Chlorphenylrest bedeuten.
Die den Wirkstoff bildenden Verbindungen der angegebenen allgemeinen Formel sind neue Stoffe, die gemäss einem noch nicht zum Stande der Technik gehörenden Verfahren erhalten werden können. Die Herstellung kann durch Umsetzung eines Sulfoxyds mit einem Triarylzinnsalz erfolgen. Zu diesem Zweck wird beispielsweise Dimethylsulfoxyd (0, 1 Mol) in 50 ml Methanol gelöst, mit einer Lösung von Triphenylzinnchlorid (0, 1 Mol) in 100 ml Methanol gereinigt, das Lösungsmittel abgedampft und der Rückstand aus Isopropanol umkristallisiert, wodurch man Dimethylsulfinyltriphenylchlorstannat vom Fp. 114 - 1150C in piger Ausbeute erhält.
Die neuen Verbindungen der vorgenannten allgemeinen Formel besitzen eine gute antimikrobielle, insbesondere eine bakteriostatische und fungistatische Wirksamkeit (z. B. gegen Staphylococcus aureus SG 511, Cand. albicans, Asperg. niger, Septoria apii u. a.) bei geringer Phytotoxizität, ausserdem wirken sie algizid und molluskizid. Auf Grund ihrer Eigenschaften können sie als Pflanzenschutzmittel, beispielsweise zur Bekämpfung von Phytophtora infestans oder Cercospora beticula, verwendet werden. Sie können auch zusammen mit bekannten antimikrobiellen Mitteln eingesetzt werden, wodurch ihre Selektivität, ihre Wirkungsbreite oder ihre Verträglichkeit erhöht werden können. In den Schädlings-
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bekämpfungsmitteln gemäss der Erfindung können sie in jeder geeigneten Konzentration verwendet werden.
Bevorzugt wird eine Konzentration von 0,005 bis 5%.
Als Trägermaterialien können bei den erfindungsgemäss zusammengesetzten Schädlingsbekämp-
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Anwendung finden. Als festes Trägermaterial kann man z. B. in üblicher Weise feingemahlenen Kaolin oder Kieselkreide benutzen. Bei Anwendung des Mittels in flüssiger Form kann man mit wässerigen oder organischen Flüssigkeiten arbeiten und die hiefür gebräuchlichen Netz- und Dispergiermittel, Stabilisatoren und Haftmittel zusetzen.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung bei Anwendung der Schädlingsbekämpfungsmittel als Fungizide für die Landwirtschaft.
Beispiel1 :20%igesSuspensionspulver
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<tb>
<tb> 20 <SEP> Teile <SEP> Di-(2-chlor-4-methyl-henyl)-sulfinyl-
<tb> - <SEP> triphenyl-chlontannat
<tb> 71,5 <SEP> Teile <SEP> Trägermaterial <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Kaolin <SEP> oder <SEP> Kieselkreide)
<tb> 5% <SEP> Suspensionsstabilisator <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Ca-Ligninsulfonat)
<tb> 20/0 <SEP> Netz- <SEP> und <SEP> Dispergiermittel <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Naphthalinsulfonsäure-derivate)
<tb> 1, <SEP> 50/0 <SEP> Haftmittel <SEP> und <SEP> Stabilisatoren <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Methylcellulose).
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Beispiel 2 : 50%iges Suspension pulver
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<tb>
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Di- <SEP> (2-chlor-4-methyl-phenyl)-sulfinyl- <SEP>
<tb> - <SEP> triphenyl-chlorstannat
<tb> 33% <SEP> Trägermaterial
<tb> 9% <SEP> Suspensionsstabilisator
<tb> 5% <SEP> Netz- <SEP> und <SEP> Dispergiermittel
<tb> 3% <SEP> Haftmittel <SEP> und <SEP> Stabilisatoren.
<tb>
Beispiel 3 :
20%iges Emulsionsöl
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<tb>
<tb> 20 <SEP> Teile <SEP> Di- <SEP> (2-chlor-4-methyl-phenyl)-sulfinyl-
<tb> - <SEP> triphenyl-chlorstannat
<tb> 54,5 <SEP> Teile <SEP> Basislösungsmittel <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> aromatenreiche <SEP> Lösungsmittel
<tb> 15,5 <SEP> Teile <SEP> Hilfslösungsmittel <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Dimethylformamid)
<tb> 4 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Tributylphenolpolyglykoläther)
<tb> 6 <SEP> Teile <SEP> Emulsionsstabilisator <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Calcium-phenylsulfonat).
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Beispiel 4 :
Fungizid-Aerosol
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<tb>
<tb> 0, <SEP> 5% <SEP> Di- <SEP> (2-chlor-4-methyl-phenyl) <SEP> -sulfinyl-triphenyl- <SEP>
<tb> -chlorstannat
<tb> 19, <SEP> 5% <SEP> Lösungsmittel <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Aceton)
<tb> 80 <SEP> % <SEP> Treibgas <SEP> (fluorierte <SEP> Kohlenwasserstoffe).
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Beispiel 5 : Mischung mit einem bekannten Wirkstoff Suspensionspulver :
48% Di - (2-chlor-4-methyl-phenyl) -sulfinyl-triphe- nyl-chlorstannat
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Tragermaterial (z. B. Kieseikreide)2% Haftmittel (z. B. Methylcellulose).
Die molluskizide Wirkung der erfindungsgemäss vorgesehenen Wirkstoffe wurde an Australorbis glabratus geprüft. Mit Diphenylsulfoxyd-triphenyl-chlorstannat wurde eine Abtötung von Australorbis glabratus bereits in einer Konzentration von 1 : 1 Million bewirkt.
Bei der Bekämpfung von Cercospora beticole an Rübenpflanzen wurden mit Diphenylsulfoxyd-tri- phenyl-chlorstannat folgende Ergebnisse erhalten :
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<tb>
<tb> Anzahl <SEP> der <SEP> Rübenpflanzen <SEP> mit <SEP> verschiedenem
<tb> Befallsgrad <SEP> (in <SEP> %)
<tb> 0% <SEP> bis <SEP> 2, <SEP> 5% <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> -15% <SEP> 15-67% <SEP>
<tb> Kontrolle <SEP> unbehandelt <SEP> 0 <SEP> 10,4 <SEP> 61, <SEP> 1 <SEP> 28,5
<tb> Diphenylsulfoxyd-
<tb> - <SEP> triphenyl-chlorstannat, <SEP>
<tb> (Anwendungsmenge <SEP> 0,5 <SEP> kg/ha) <SEP> 41,0 <SEP> 40,3 <SEP> 18,7 <SEP> 0
<tb>
Aus der Tabelle ist zu ersehen, dass nach der Behandlung von mit Cercospora beticola befallenen Rübenpflanzen mit Diphenylsulfoxyd-triphenyl-chlorstannat in einer Anwendungsmenge von 0,
5 kg/ha 41% der Pflanzen frei von Cercospora beticola sind und die übrigen Pflanzen nur noch einen geringen Grad des Befalls zeigen.
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