Weltkonjunktur und deutsche Konjunktur im Sommer 2013
Jens Boysen-Hogrefe,
Klaus Gern,
Nils Jannsen,
Martin Plödt,
Björn van Roye,
Joachim Scheide,
Tim Schwarzmüller,
Dominik Groll and
Stefan Kooths
Authors registered in the RePEc Author Service: Martin Ademmer
No 524/525, Kiel Discussion Papers from Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel)
Abstract:
[Weltkonjunktur kommt nur allmählich in Schwung] Die Weltwirtschaft expandierte in den ersten Monaten des Jahres 2013 weiterhin sehr verhalten, die Konjunktur hat sich aber stabilisiert. Insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften hat sich die Lage verbessert. Nach wie vor ist die Grunddynamik aber gering, so dass die Erholung anfällig bleibt für Störungen etwa vonseiten der Finanzmärkte oder durch einen Anstieg der Rohstoffpreise. So ist für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften weiterhin nur eine moderate konjunkturelle Expansion in Sicht. In den Schwellenländern dürfte die Produktion ebenfalls nur allmählich wieder stärker zunehmen. Alles in allem erwarten wir einen Anstieg der Weltproduktion im laufenden Jahr um 3,2 Prozent; etwas weniger als in unserer Prognose vom März (3,4 Prozent). Für 2014 haben wir unsere Erwartungen ebenfalls etwas reduziert; wir prognostizieren nun eine Zunahme des globalen Bruttoinlandsprodukts um 3,8 Prozent (Märzprognose 4,0 Prozent). - [Deutschland: Konjunktur fängt sich] Die Produktionstätigkeit hat sich nach dem Einbruch im letzten Herbst im Laufe des Winterhalbjahres stabilisiert. Im ersten Quartal verzögerten noch witterungsbedingte Hemmnisse die raschere Rückkehr auf einen Expansionspfad. Nachholeffekte dürften im Frühling den Produktionsanstieg deutlich über das Tempo anheben, das aufgrund der moderat aufwärts gerichteten konjunkturellen Grundtendenz angelegt ist. Diese wird zwar weiterhin erheblich durch den für Deutschland sehr expansiv wirkenden Kurs der Geldpolitik beflügelt, zugleich belastet aber die Unsicherheit über den Fortgang der Krise im Euroraum zunächst noch die Investitionsbereitschaft in den Unternehmen. In diesem und im nächsten Jahr dürfte die Expansion nahezu exklusiv von binnenwirtschaftlichen Faktoren getragen werden. Insbesondere ist im nächsten Jahr mit einer deutlichen Belebung der Investitionstätigkeit zu rechnen. Wir erwarten für das laufende Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent, im nächsten Jahr dürfte der Zuwachs 1,8 Prozent betragen. Die Verlaufsraten liegen in beiden Jahren mit 1,7 Prozent (2013) bzw. 1,9 Prozent (2014) etwa einen halben bzw. ein dreiviertel Prozentpunkt oberhalb der Potenzialwachstumsrate. Die Auslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten nimmt somit im Prognosezeitraum kontinuierlich zu und dürfte im nächsten Jahr das Normalniveau um 0,6 Prozent überschreiten. Die Zahl der Erwerbstägigen wird weiter steigen (um 270 000 in diesem und 210 000 im nächsten Jahr), die Arbeitslosenquote bleibt aber unverändert. Im Verlauf des Prognosezeitraums dürfte der Preisauftrieb stärker werden. So wird sich die Lebenshaltung voraussichtlich im nächsten Jahr um 2,1 Prozent verteuern, nach 1,7 Prozent in diesem Jahr. Die öffentlichen Haushalte werden das laufende Jahr wohl mit einem geringfügigen Defizit von knapp einer Milliarde Euro abschließen und im nächsten Jahr einen Überschuss von gut drei Milliarden Euro aufweisen.
Date: 2013
New Economics Papers: this item is included in nep-ger
References: View references in EconPapers View complete reference list from CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/77377/1/751552194.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:ifwkdp:524-525
Access Statistics for this paper
More papers in Kiel Discussion Papers from Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel) Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().