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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sex. f. Voltinia Burrus, Sex., Praef. Praetorio ab 51 n. Chr.
Band I,1 (1893) S. 712 (IA)–713 (IA)
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8) Sex. Afranius Sex. f. Volt(inia) Burrus (CIL XII 5842, Vasio Vocontiorum; er stammte vielleicht aus Vasio Vocontiorum, wie die Tribus Voltinia wahrscheinlich macht, vgl. Hirschfeld zu d. St.), trib. mil., proc. Augustae (d. h. der Livia † 29), proc. Ti. Caesar(is, † 37), proc. divi Claudi, praef. pr[ae]tori(o) (seit 51), ornam[ent]is consular[ibus .....]. Er genoss ausgezeichneten militärischen Ruf, als er im J. 51 durch den Einfluss der Agrippina alleiniger Praefectus praetorio wurde (Tac. ann. XII 42; vgl. XIII 20. Hirschfeld V.-G. I 220, 12). Nach Claudius’ Tode verhilft er dem Nero zur Regierung (Tac. ann. XII 69. Jos. Ant. XX 152), leitet in enger Verbindung mit Seneca den jungen Kaiser (Tac. ann. XIII 2. 6. Dio LXI 3, 2. 4, 5. 7, 5) und wirkt mit Seneca zusammen den von Agrippina veranlassten Hinrichtungen entgegen, im J. 54, Tac. XIII 2. Schon im nächsten Jahre (55) plant Nero seine Absetzung, da er Agrippina günstig sei, und Burrus behält nach Fabius Rusticus sein Amt nur durch Senecas Einfluss (Tac. ann. XIII 20). Auch eine Anklage wegen Verschwörung gegen Nero blieb erfolglos (J. 55, Tac. ann. XIII 23). Der Ermordung der Agrippina (J. 59) war er ebenso abgeneigt (Tac. XIV 7), wie er den Kaiser an der Verstossung der Octavia zu hindern suchte (J. 62, Dio LXII 13, 1). Nicht unwahrscheinlich ist es daher, dass Nero dem lästig gewordenen bei Gelegenheit einer Krankheit (J. 62) anstatt des Heilmittels Gift reichen liess (als gewiss erzählen es Suet. Nero 35 und Dio LXII 13, 3; Tac. XIV 51 lässt es unentschieden). Der Tod des rechtschaffenen und freimütigen (vgl. Dio LXII 13, 2) Mannes erregte im Staate allgemeine Trauer (Tac. XIV 51); mit ihm verlor [713] Seneca allen seinen Einfluss (Tac. XIV 52). Er war an einer Hand verstümmelt (debilis trunca manu, Tac. ann. XIII 14).