„Süleyman I.“ – Versionsunterschied
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'''Süleyman I.''', im Deutschen auch '''Suleiman'''
[[Datei:EmperorSuleiman.jpg|mini|hochkant=1.1|[[Datei:Tughra of Suleiman I the Magnificent.svg|rahmenlos|zentriert|klasse=notpageimage]]<div style="text-align: center;">{{
== Anfänge ==
Süleyman wurde als Sohn [[Selim I.|Selims I.]] und seiner Frau [[Ayşe Hafsa Sultan|Hafsa Sultan]] in Trabzon geboren. Als Geburtsjahr werden in den Quellen die Jahre 1494 und 1495 genannt, als Geburtstag sowohl der 27. April als auch der 6. November. Bereits im Jahr 1509 wurde er zum Statthalter von [[Feodossija|Kaffa]] ernannt, vier Jahre später (1513) zu dem von [[Manisa]] (Magnesia).
Nach dem Tod seines Vaters am 21. September 1520 erbte Süleyman dessen Sultanswürde.
Süleyman erlernte den Beruf des Goldschmieds. Nach der Tradition des Hauses Osman musste jeder Herrscher ein Handwerk erlernen. Er beherrschte mehrere Sprachen: zwei
Zu Süleymans engsten Vertrauten gehörte insbesondere [[Pargalı Damat İbrahim Paşa|Ibrahim Pascha]], ein sowohl in den bildenden Künsten als auch in der Diplomatie versierter, polyglotter [[Epirus (historische Region)|Epirote]] ([[Griechen#Griechenland in Mittelalter und
== Außenpolitik ==
{{Hauptartikel|Französisch-osmanisches Bündnis}}
[[Datei:Ottoman empire de.svg|mini|hochkant=1.5|Die Expansion des Osmanischen Reichs; Eroberungen Süleymans in rosa]]
Süleymans historischer Ruhm gründet sich vor allem darauf, dass er das Osmanische Reich nicht zuletzt durch Vergrößerung des Staatsgebiets auf den Höhepunkt seiner Macht geführt und es zu einem bedeutenden Akteur der europäischen wie nahöstlichen Politik gemacht hat. Während seiner Herrschaft führte er 13 große Feldzüge (zehn auf europäischem Gebiet, drei im vorderen Asien), hinzu kamen mehrere Seekriege im Mittelmeer.
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1522 griff er die Insel [[Rhodos]] an, die nach sechsmonatiger Belagerung am 25. Dezember 1522 kapitulierte und in das Reich eingegliedert wurde. Die verteidigenden Ritter des [[Geschichte des Johanniterordens|Johanniterordens]] erhielten freien Abzug und siedelten sich 1530 auf Malta an (wo sie 1565 [[Belagerung von Malta (1565)|nochmals von Süleyman belagert]] wurden, diesmal allerdings erfolglos). Hierauf zog er im April 1526 mit 100.000 Mann und 300 Kanonen (siehe [[Topçu]]) erneut gegen Ungarn. Am 29. August errang er den Sieg in der [[Schlacht bei Mohács (1526)|Schlacht bei Mohács]], worauf am 10. September [[Pest (Stadt)|Pest]] und [[Ofen (Stadt)|Buda (Ofen)]] dem Sieger die Tore öffneten. Ungarn wurde zwischen dem Osmanischen und, zu einem kleineren Teil, dem [[Habsburger]]reich aufgeteilt, was in der Folge zur Entwicklung der [[Österreich-Ungarn|österreichisch-ungarischen Monarchie]] führte.
Nach Unterdrückung eines Aufstandes in [[Kleinasien]] unternahm er zugunsten von [[Johann Zápolya]], des Bans von [[Siebenbürgen]], den eine Partei zum König gewählt hatte, 1529 einen [[Erster österreichischer Türkenkrieg|3. Feldzug nach Ungarn]], nahm am 8. September Ofen ein und drang am 27. September mit 120.000 Mann bis [[Wien]] vor. Diese [[Erste Wiener Türkenbelagerung]] gab er aber nach einem Verlust von 40.000 Mann am 14. Oktober auf. Nun wandte sich Süleyman gegen [[Iran|Persien]]. Im [[Osmanisch-Safawidischer Krieg (1532–1555)|Osmanisch-Safawidischen Krieg von 1532 bis 1555]] sandte er im Herbst 1533 ein [[Osmanische Armee|Heer]] unter Großwesir Ibrahim nach Asien, wo die Festungen [[Erciş]], [[Ahlat]] und [[Van (Türkei)|Van]] fielen und er am 13. Juli 1534 die [[Geschichte des Iran|persische]] Hauptstadt [[Täbris]] einnahm. Auch [[Bagdad]] wurde noch am 4. Dezember desselben Jahres besetzt und von dort das eroberte Land organisiert.
Währenddessen hatte Süleymans [[Osmanische Marine|Flotte]] unter [[Khair ad-Din Barbarossa]] den [[Geschichte Spaniens|Spaniern]] 1533 [[Koroni]] genommen und 1534 [[Tunis]] unterworfen, welches aber 1535 durch [[Karl V. (HRR)|Karls V.]] [[Tunisfeldzug]] ([[
Im Jahre 1547 wurde ein fünfjähriger Waffenstillstand mit den Habsburgern bzw. dem [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] geschlossen, nach welchem Süleyman ein jährlicher [[Tribut]] von 50.000 [[Dukaten]] gezahlt wurde. Hierauf unternahm er einen zweijährigen Krieg gegen Persien und erneuerte 1551 den Krieg in Ungarn, wo erst 1562 ein Friedensabkommen zustande kam.
[[Datei:Süleyman I.jpg|mini|Sultan Selim II. bei der Ankunft von Süleymans I. Leichnam nahe Belgrad <br /> (Miniatur aus dem ''Nüzhet el-Esrar'')]]
[[Datei:Divan von Süleyman I.jpg|mini|Gedichtband (Divan) mit Liebesliedern von Sultan Süleyman I.]]
Schon über 70 Jahre alt, brach Süleyman 1566 zu einem abermaligen Heereszug gegen Ungarn auf, starb aber während der [[Belagerung von Szigetvár]] am 5. September 1566.<ref name="welt-120367815">{{Internetquelle | url=https://www.welt.de/politik/ausland/article120367815/Sueleymans-Herz-gesucht-eine-ganze-Stadt-gefunden.html | titel=Süleymans Herz gesucht, eine ganze Stadt gefunden | autor=Boris Kálnoky, Szigetvár | werk=[[
;Feldzugs-Tagebücher
Süleyman I. veranlasste folgende Tagebücher über seine Feldzüge:<ref>Mihailo Popovic: ''[http://www.kakanien.ac.at/mat/MPopovic1.pdf
* Tagebuch des ersten ungarischen Feldzugs Süleymans I. (1521)
* Tagebuch des zweiten ungarischen Feldzugs Süleymans I. (1526)
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* Tagebuch des siebenten Feldzugs Süleymans I. gegen [[Vlora|Awlona]] (1537)
{{Zitat
== Innenpolitik und Rechtswesen ==
Bereits unmittelbar nach Antritt seiner Herrschaft gab Süleyman die durch seinen Vater eingezogenen Güter zurück und startete eine Kampagne zur Bestrafung und [[Disziplinierung]] der Staatsdiener. Außerdem betätigte er sich in erheblichem Maße als Gesetzgeber, was ihm auch seinen zweiten Beinamen ''
In den letzten Lebensjahren Süleymans gab es erste Krisensymptome. Die ständigen Feldzüge brachten der Staatskasse ab 1541 nicht mehr genügend Erträge, so dass die Erhebung von Sondersteuern (immer öfter in Geld) zur Regel wurde. Auch kaufte der Staat die Lebensmittel für die Truppen deutlich unter
== Bauwesen ==
Einen Namen
== Tod und historische Bewertung ==
[[Datei:Grave of Suleiman.jpg|mini|Grab von Sultan Süleyman in der Süleymaniye-Moschee Istanbul]]
Mit ihm ging die Blütezeit der osmanischen Herrschaft zu Ende. Er gilt als der bedeutendste Sultan der Osmanen; in der osmanischen Überlieferung einerseits als Feldherr und Krieger, andererseits aber auch als weiser Gesetzgeber und Staatsmann. In [[Konstantinopel]] ließ er zahlreiche prächtige Bauwerke errichten. Außerdem verfasste Süleyman unter dem Pseudonym „Muhibbi“ („geliebter Freund“) selbst Gedichte auf Persisch und in [[Osmanische Sprache|osmanischem Türkisch]].▼
▲Süleyman I. starb 1566 nach 46-jähriger Regierungszeit, der längsten in der osmanischen Geschichte. Mit ihm ging die Blütezeit der osmanischen Herrschaft zu Ende. Er gilt als der bedeutendste Sultan der Osmanen; in der osmanischen Überlieferung einerseits als Feldherr und Krieger, andererseits aber auch als weiser Gesetzgeber und Staatsmann. In [[Konstantinopel]] ließ er zahlreiche prächtige Bauwerke errichten. Außerdem verfasste Süleyman unter dem Pseudonym
Heutzutage bezeichnet die Geschichtsschreibung über das Osmanische Reich ihn mit der Ordinalzahl „I.“; insbesondere in der europäischen Literatur findet man aber auch einen Sohn [[Bayezid I.|Bayezids I.]] mit dieser Bezeichnung, da dieser von den europäischen Vasallen des Reichs in der Zeit des [[Osmanisches Interregnum|Osmanischen Interregnums]] als Sultan anerkannt wurde.▼
▲Heutzutage bezeichnet die Geschichtsschreibung über das Osmanische Reich ihn mit der Ordinalzahl
== Auszeichnungen und Ehrungen ==
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== Verfilmung ==
In der Türkei führte die Verfilmung des Lebens Süleymans unter dem Titel ''[[Muhteşem Yüzyıl]]'' (
== Literatur ==
* [[Josef Matuz]]: [http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4694/pdf/Matuz_Sueleyman_der_Praechtige.pdf ''Süleyman der Prächtige (Soliman).''] In: Kurt Fassmann (Hrsg.): ''Die Großen der Weltgeschichte.'' Zürich 1973, Bd. 4. S. 961–977.
* [[André Clot]]: ''Soliman Le Magnifique.'' Fayard, Paris 1983, ISBN 2-213-01260-1.
* [[Klaus Kreiser]]/[[Christoph Neumann]]: ''Kleine Geschichte der Türkei.'' Reclam, Ditzingen 2003, ISBN 3-15-018669-2; 2. aktualisierte und erweiterte Ausgabe. Stuttgart 2009.
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== Weblinks ==
{{Commonscat|Suleiman I|Suleiman I.|audio=0|video=1}}
* {{DNB-Portal|118619993}}
* [http://www.encislam.brill.nl/public/suleyman Ausführlicher frei zugänglicher Artikel und Bibliographie in der ''Encyclopaedia of Islam'']
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{{SORTIERUNG:Suleyman 01}}
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