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[[Datei:Mündungsgebiet der Gironde 1634 - Christophe Tassin.jpg|miniatur|260px|Royan am rechten Ufer der Gironde (1634), Kupferstich von [[Christophe Tassin]]]]Eine Siedlung existierte an dieser Stelle wohl bereits zur [[Römerzeit]]; in der Zeit der [[Völkerwanderung]] wurde sie zum Schutz vor den [[Westgoten]] mit einer [[Palisade]]nmauer umgeben. Aus dem Jahr 844 ist ein Überfall der Wikinger überliefert; in dieser Zeit gehörte Royan zum karolingischen Unterkönigtum [[Aquitanien]], das zu Beginn des 10. Jahrhunderts im neuentstandenen [[Herzogtum Aquitanien]] aufging. Im Jahre 1137 heiratete [[Eleonore von Aquitanien]] den französischen König [[Ludwig VII. (Frankreich)|Ludwig VII.]]; die Ehe scheiterte jedoch und wurde im Jahre 1152 geschieden, wodurch der Weg frei wurde für eine erneute Eheschließung Eleonores im Jahre 1154 mit Heinrich Plantagenet, der wenig später als [[Heinrich II. (England)|Heinrich II.]] König von England wurde. Da sowohl Frankreich als auch England Aquitanien für sich beanspruchten, kam es in den folgenden Jahrhunderten zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die letztlich im [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieg]] (1377–1453) mündeten. In dieser Zeit wechselte Royan mehrmals den König und erlitt schwere Verwüstungen, bis es im Jahre 1451 endgültig an die französische Krone fiel. Im 16. Jahrhundert bildete sich eine große protestantische Gemeinde in der Stadt, die nach den [[Hugenottenkriege]]n (1562–1598) im [[Edikt von Nantes]] den Protestanten als 'befestigter Platz' zugesprochen wurde. Doch bereits im Jahre 1622 wurde Royan von den Truppen [[Ludwig XIII.|Ludwigs XIII.]] belagert; die Stadt ergab sich und die Einwohner schworen dem protestantischen Glauben ab. Doch bereits kurz darauf kam es zu erneuten Unruhen, woraufhin der König die Stadt in Brand setzen ließ. Während der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] war Royan kurzzeitig Hauptstadt des Départements ''Charente-Inférieure'', welches erst im Jahre 1941 in [[Charente-Maritime]] umbenannt wurde.
[[Datei:B24j 44-10600 napalm 15041945.jpg|miniatur|links|Napalmangriff am 15. April 1945]]
Royan war im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ein mondäner Badeort. Diese Situation endete jedoch am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]]: Bei einem britischen [[Luftangriff]] am 5.&nbsp;Januar 1945 wurde die von deutschen Truppen besetzte Stadt fast vollständig zerstört.<ref>http://raf.mod.uk/bombercommand/jan45.html</ref> Royan wurde wenige Wochen vor der deutschen Kapitulation noch von [[Wehrmacht|deutschen Truppen]] weitab des seinerzeitigen Frontverlaufes gehalten. Mitte April wurde die Stadt nochmals von der [[United States Army Air Forces|USAAF]] vernichtend angegriffen.
 
Der im Januar 2010 gestorbene US-Historiker [[Howard Zinn]] berichtete, dass er selbst am 15. April 1945 als Pilot eines von 1300 schweren US-Bombern erstmals<ref>http://paul.rutgers.edu/~mcgrew/wwii/usaf/html/Apr.45.html</ref> auf dem europäischen Kriegsschauplatz [[Napalm]] über der kleinen Hafenstadt zwischen [[Bordeaux]] und [[La Rochelle]] abgeworfen habe.<ref>''The Zinn reader: writings on disobedience and democracy'' Howard Zinn S.267''ff'' & 276 [http://books.google.com/books?id=JGLkwCNI7sIC&pg=PA267]</ref>