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Zum Winter, ''primer semestre'' des Jahres 1887 begann er in Madrid Medizin zu studieren, wo er später auch den Großteil seines Lebens verbrachte. Während des [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkriegs]] lebte er, wie viele Intellektuelle und Autoren seiner Zeit, in [[Frankreich]]. 1955, ein Jahr vor seinem Tod, wurde er zum Mitglied der [[Real Academia Española]] ernannt.
 
Im Jahre 1872 am Samstag, den 28. Dezember kommt Pío Baroja y Nessi als Sohn eines Poesie und Lyrik verfassenden [[Montanwissenschaften|Bergwerkingenieurs]] dem [[Serafin Baroja]] (1840–1912) baskischen Ursprungs und einer lombardischen Mutter Carmen Nessi y Goñi (1849–1935), beide seit dem Jahre 1866 verheiratet, in San Sébastian zur Welt. In dieser „Herkunftsmischung“ sucht Baroja oft den Grund für seinen inneren Zwiespalt. Der Vater arbeitete damals für mehrere Zeitungen, schrieb Gedichte und Aufsätze in spanischer wie in baskischer Sprache. Hier hat der Sohn sein literarisches Interesse geerbt, doch redete Baroja selten über seinen Vater. Das Verhältnis zur Mutter ist inniger, stärker. Häufiges Umziehen aufgrund des Berufes des Vaters schob sich nach 1880 immer mehr in den Mittelpunkt. Das Herausgerissenwerden aus einem bekannten Kreis und das Hineingestelltwerden in einen neuen bestimmen nun sein Leben und verwehren ihm jegliche Chance auf wahre, lange Freundschaften. Auch seine Schwester [[Carmen Baroja]] (1883–1950) und sein Bruder [[Ricardo Baroja]] (1871–1953) waren künstlerisch und schreibend tätig.
 
Am [[Instituto de San Isidro (Madrid)|Instituto de San Isidro]] in Madrid erreichte Pío im Alter von 15 Jahren sein „bachillerato“, um sich dann seinem Medizinstudium zu widmen. Er besuchte im vierten Studienjahr besuchte er die Pathologiekurse des [[José de Letamendi y Manjarres]] (1828–1897)<ref>[http://www.mcnbiografias.com/app-bio/do/show?key=letamendi-y-manjarres-jose-de F.B. Piñero: ''Letamendi y Manjarres, José de.'' MCNbiografias]</ref> was seine kritische Haltung zum Kenntnisstand der Medizin verstärkte. Er hoffte aber insgeheim, in der Universität seinen Drang nach Erkenntnis und Wahrheit zu stillen. Das Studium der Medizin brachte nicht seinen gewünschten Erfolg, zweimal fiel er durch die Zwischenprüfung an der [[Facultad de San Carlos (Madrid)|Facultad de San Carlos]] in Madrid. Baroja wechselte seinen Studienort nach [[Valencia]], wohin der Vater versetzt wurde. Verbittert vertiefte er sich in sein Studium und erlangte im Jahre 1893 die Schlussprüfung an der [[Universität Valencia]]. Mit einer „psychophysischen“ Studie über den [[Schmerz]] erlangt er seinen Doktorgrad, die allerdings mehr durch Theorien als experimentelle Grundlagen gestützt wurde und im Allgemeinen einen pessimistischen Blick Barojas auf das Leben ähnlich wie [[Schopenhauer]] gab. Besonders bezeichnend war in seiner Studie, dass das Leben im Normalzustand weder Lust noch Schmerz, sondern ein Gefühl der Gleichgültigkeit auslöse.<ref>José Carlos Mainer: ''Pío Baroja.'' Taurus, Madrid 2012, ISBN 8-4306-0908-3</ref>