„Suizid durch Kohlenmonoxidvergiftung“ – Versionsunterschied
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{{Hinweis Suizid}}
'''Suizid durch Kohlen(stoff)monoxidvergiftung''' bezeichnet eine Art des [[Suizid]]s, bei dem in einem geschlossenen Raum die Luft mit [[Kohlenstoffmonoxid]] (CO) angereichert wird. Als CO-Quelle für die Selbsttötungen werden zumeist benzinbetriebene Verbrennungsmotoren und Holzkohlefeuer benutzt.
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Durch unvollständige Verbrennung kohlenstoffhaltiger Materialien erhöht sich in geschlossenen Räumen die
Laut Feststellungen der [[Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung]] wird in der BRD gegenwärtig zur Durchführung von Suiziden durch Kohlenmonoxidvergiftung am häufigsten auf Holzkohlegrillvorrichtungen (v. a. Einweggrille) zurückgegriffen. Dabei werden von Personen, die zu dieser Methode greifen, in kleineren Räumen (Zelten, Automobilkabinen etc.) Grille angezündet, um so die erforderliche Gaskonzentration zu generieren, um den Tod herbeizuführen. Um ein Entweichen von Rauch bzw. Gas (und damit eine Gefährdung Dritter oder ein Herabsinken der Gaskonzentration unter die tödliche Konzentration) zu verhindern, werden nach den Beobachtungen ermittelnder Kriminalbeamten dabei häufig Ritzen an den Rahmen von Fenstern und Türen, Türunterseiten, Schlüssellöcher etc. mit Dichtungsband und dergleichen abgeklebt. Recht häufig wird auch im Rahmen von Gruppensuiziden auf dieses Mittel zurückgegriffen: Für Aufsehen und rege Berichterstattung in der Presse sorgte beispielsweise der Suizid von drei Teenagern durch Herbeiführung einer Kohlenmonoxidvergiftung mit Hilfe von Einweggrills in einem Zelt im Jahr 2011<ref>{{Der Spiegel |ID=80726189 |Titel=Suizid: One way ticket in die Hölle |Jahr=2011 |Nr=40 |Seiten=}}</ref> oder der Suizid von drei Frauen in einer Blockhütte in Nordhessen im Jahr 2014.<ref>[https://www.op-online.de/hessen/selbstmord-blockhuette-durch-kohlenmonoxid-obduktion-drei-frauen-voehl-3342688.html ''Obduktion bestätigt Anzeichen. Selbstmord in Blockhütte: Kohlenmonoxid-Tod''.] In: ''Offenbacher Post online'', 31. Januar 2014.</ref>
== Suizid mithilfe von Holzkohle ==
Durch Abbrennen von Holzkohle wird in einem abgedichteten Raum eine letale
Obwohl diese Suizid-Methode bereits 1844 in [[Eugène Sue]]s ''Der ewige Jude'' erwähnt wurde,<ref>''Der ewige Jude.''
Im November 1998 tötete sich eine Frau mittleren Alters in [[Hongkong]] mithilfe eines Holzkohlegrills in ihrem kleinen, gut abgeschlossenen Schlafzimmer.<ref>{{
Sowohl bei der Verbreitung der Methode wie auch im Präventivbereich spielen die Massenmedien eine entscheidende Rolle.<ref>C. Oehme, R. Penning: ''Suizid durch Kohlenmonoxidvergiftung mithilfe des Holzkohlegrills.''
== Suizid mithilfe von Pkw-Abgasen ==
Zwischen 1980 und 1987 wurden in der Umgebung von Köln durchschnittlich acht Suizide im Jahr mithilfe von Pkw-Abgasen verübt. Bis 1999 ging die Häufigkeit auf einen Todesfall pro Jahr zurück. Ursache des Rückgangs war die Ausrüstung der Pkw mit Katalysatoren. Aufgrund des nunmehr geringen CO-Anteils in den Abgasen ist eine letale
== Suizid mithilfe chemischer Reaktion zweier Säuren ==
Mischt man die beiden Säuren [[Schwefelsäure]] (H<sub>2</sub>SO<sub>4</sub>) und [[Ameisensäure]] (CH<sub>2</sub>O<sub>2</sub>), so bilden sich in einer exothermen Reaktion Wasser (H<sub>2</sub>O) und Kohlenstoffmonoxid; diese Reaktion wurde schon zu Suizidversuchen benutzt.<ref>M. Santamaria, C. G. Erker u. a.: ''Kohlenmonoxidintoxikation in suizidaler Absicht durch ein Gemisch aus Schwefelsäure und Ameisensäure.'' In: ''Notfall + Rettungsmedizin'', 6/2013, S. 457–459. [[doi:10.1007/s10049-013-1724-8]]</ref>
== Beratungsangebote ==
Für Personen, die einen Suizid durch Kohlenmonoxidvergiftung erwägen (oder auch einen Suizid mit anderen Mitteln erwägen), die aber für Alternativen offen sind, haben Personen bzw. Organisationen, die diese Handlungsweise ablehnen, verschiedene Beratungsangebote wie z. B. die [[Telefonseelsorge]] eingerichtet, bei denen sie sich über Alternativen beraten und z. T. sogar praktische Unterstützung vermitteln lassen können.
== Siehe auch ==
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