„Star Trek: Der erste Kontakt“ – Versionsunterschied
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→Filmhandlung: Kürzung ("tatsächlich" - es reicht, zu sagen, dass es passiert); Dass Cochrane mit seiner Erfindung nur Geld machen wollte und die Verehrung der Crew als unangenehm empfindet, etc. ist für die Handlung nicht wichtig; Data erhält die Erlaubnis, zu gehen, tut es aber nicht (scheint also nicht kontrolliert zu werden); Sie kennen die Erde offenbar bereits, halten "sie" aber für zu primitiv; Das Entstehen der Föderation wird nicht erwähnt (Grund für Borg-Angriff auf Erde). |
→Spezial- und visuelle Effekte: „Sphäre“ ist eigentlich eher eine Fehlübersetzung. |
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| Regie = [[Jonathan Frakes]]
| Drehbuch =
* [[Brannon Braga]]
* [[Ronald D. Moore]]
| Produzent = [[Rick Berman]]
| Musik =
* [[Jerry Goldsmith]]
* [[Joel Goldsmith]]
| Kamera = [[Matthew F. Leonetti]]
| Schnitt =
* [[John W. Wheeler]]
* [[Anastasia Emmons]]
| Synchronisation = [[#Synchronisation|Besetzung und Synchronisation]]
| Vorgänger = [[Star Trek: Treffen der Generationen|Treffen der Generationen]]
| Nachfolger = [[Star Trek: Der Aufstand|Der Aufstand]]
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'''Star Trek: Der erste Kontakt''' (auch ''Star Trek VIII – Der erste Kontakt''; Originaltitel
Die Geschichte, die sich auch auf Motive des Romans ''[[Moby-Dick]]'' von [[Herman Melville]] stützt,
Mit einem weltweiten [[Einspielergebnis]] von etwa 150 Millionen US-Dollar, wovon circa 19 Millionen auf Deutschland entfallen, wurde der Film zu einem der kommerziell erfolgreichsten ''Star-Trek''-Filme und – bei einem Budget von 45 Millionen US-Dollar – zu der für das Filmstudio [[Paramount Pictures|Paramount]] profitabelsten der vier Leinwandadaptionen von ''Das nächste Jahrhundert''. Kritiker lobten den Film vor allem mit Blick auf Tempo und Unterhaltsamkeit der Handlung, auf die Inszenierung und auf das Schauspiel der Hauptdarsteller [[Patrick Stewart]] und [[Alice Krige]]; manche Kritiker beanstandeten den Film als zu wenig auf die Charakterisierung der Hauptfiguren zentriert. Vor allem hinsichtlich des Vorgehens der Enterprise-Crew gegen die Borg wurde die Handlung als Abkehr von für ''Star Trek'' typischen Werten wie Toleranz gedeutet. Einige der Heimkino-Veröffentlichungen tragen auch die Nummer '''8''' beziehungsweise '''VIII''', die der Film innerhalb der ''Star-Trek''-Filmreihe einnimmt, im Titel.
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== Handlung ==
=== Vorgeschichte ===
Als Captain der ''[[Enterprise (Raumschiff)#USS Enterprise (NCC-1701-D)|U.S.S. Enterprise NCC 1701-D]]'', des Flaggschiffes der von der [[Völker und Gruppierungen im Star-Trek-Universum#Die Vereinigte Föderation der Planeten|Vereinigten Föderation der Planeten]] betriebenen [[Völker und Gruppierungen im Star-Trek-Universum#Sternenflotte|Sternenflotte]], wird [[Figuren im Star-Trek-Universum#Captain Jean-Luc Picard|Jean-Luc Picard]]
Der [[Androide]] [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Data|Data]], Führungsoffizier auf der ''Enterprise'', lässt sich 2371 einen Chip zum Erleben von Emotionen einsetzen – ein auch deaktivierbares Bauteil, durch das er seinem Ziel, menschlicher zu werden, wesentlich näher kommt
▲Als Captain der ''[[Enterprise (Raumschiff)#USS Enterprise (NCC-1701-D)|U.S.S. Enterprise NCC 1701-D]]'', des Flaggschiffes der von der [[Völker und Gruppierungen im Star-Trek-Universum#Die Vereinigte Föderation der Planeten|Vereinigten Föderation der Planeten]] betriebenen [[Völker und Gruppierungen im Star-Trek-Universum#Sternenflotte|Sternenflotte]], wird [[Figuren im Star-Trek-Universum#Captain Jean-Luc Picard|Jean-Luc Picard]] am Ende des Jahres 2366 von den Borg entführt und auf einem ihrer würfelförmigen Raumschiffe gefangengehalten. Die Borg sind eine Spezies, bei deren Vertretern es sich um Hybridwesen aus Humanoiden und Maschinen ohne Individualität handelt und die ein [[Kollektivbewusstsein]] besitzen. Ihr Selbstverständnis ist es, sich durch das [[Assimilation (Biologie)|Assimilieren]] der Vertreter und der Technologie anderer Kulturen weiterzuentwickeln. Gleiches beabsichtigen die Borg auch mit den Menschen und der Erde; zu diesem Zweck setzen sie den von ihnen assimilierten Picard als Sprecher ein. Zwar wird Picard nach kurzer Zeit von der Mannschaft der ''Enterprise'' aus der Gefangenschaft der Borg befreit, er behält jedoch die Erinnerungen an seine Gefangenschaft (''→ Das nächste Jahrhundert: [[In den Händen der Borg / Angriffsziel Erde|In den Händen der Borg, Angriffsziel Erde]]'').
▲Der [[Androide]] [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Data|Data]], Führungsoffizier auf der ''Enterprise'', lässt sich 2371 einen Chip zum Erleben von Emotionen einsetzen – ein auch deaktivierbares Bauteil, durch das er seinem Ziel, menschlicher zu werden, wesentlich näher kommt. Unabhängig davon wird im selben Jahr die Antriebssektion der ''Enterprise'' zerstört und die Untertassensektion zur Notlandung auf der Oberfläche eines Planeten gezwungen ''(→ [[Star Trek: Treffen der Generationen|Treffen der Generationen]])''.
=== Filmhandlung ===
In der Vergangenheit angelangt, zerstört die ''Enterprise'' das auf eine [[Raketenbasis]] in [[Montana]] feuernde Borg-Raumschiff. Wie sich herausstellt, befindet sich die ''Enterprise'' nun im Jahr 2063 und es ist der 4. April, der Vortag des ersten Kontakts zwischen Menschen und [[Völker und Gruppierungen im Star-Trek-Universum#Vulkanier|Vulkaniern]]. Für die Führungsoffiziere steht nun außer Frage, dass die Borg den ersten Kontakt verhindern wollen. Die Crew der ''Enterprise'' will daher sicherstellen, dass dem Erdenbürger [[Figuren im Star-Trek-Universum#Zefram Cochrane|Zefram Cochrane]] dessen erster Flug mit einem [[Warp-Antrieb|Warp-Raumschiff]] gelingt, durch den der erste Kontakt zustande kommt.
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Zur Verwunderung Datas, der im Maschinenraum gefesselt ist, erscheint ein weibliches Borg-Individuum, das sich ihm als die Anführerin der Borg vorstellt, allerdings erst im [[Abspann]] als „Borg Queen“ (Deutsch: „Borg-Königin“) bezeichnet wird. Die Borg-Königin beabsichtigt, mit Datas Hilfe die Kontrolle über den Hauptcomputer der ''Enterprise'' zu erlangen, und bietet ihm zu diesem Zweck an, ihm bei der Erfüllung seines Traums, menschlicher zu werden, zu helfen. Dazu lässt sie ein Stück menschliche Haut auf Datas [[Endoskelett]] [[Transplantation|transplantieren]] und versetzt ihn so in die Lage, körperliche Empfindungen wahrzunehmen. Anschließend testet die Borg-Königin Datas Empfindungen in Bezug auf [[Sexualität]] und gibt ihm dazu einen Kuss auf den Mund, den Data erwidert.
Auf dem Gelände der Raketenbasis erklären unterdessen [[Figuren im Star-Trek-Universum#Commander William Thomas Riker|Riker]], [[Figuren im Star-Trek-Universum#Commander Deanna Troi|Troi]] und [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Geordi La Forge|La Forge]]
Die Borg assimilieren die ''Enterprise'' weiterhin, sodass Worf und andere Brückenoffiziere von Picard fordern, die Selbstzerstörung der ''Enterprise'' einzuleiten und somit die auf ihr befindlichen Borg zu vernichten. Zu ihrem Unmut lehnt Picard die Forderung ab, weil er keine weitere ''Enterprise'' opfern will. Eine Erklärung für das Vermeiden der Selbstzerstörung fordernd, vergleicht Lily Picards Verhalten mit dem von Kapitän Ahab aus dem Roman ''[[Moby-Dick]]'' und überzeugt ihn so davon, dass sein Urteilsvermögen durch seine Racheabsichten gegen die Borg getrübt ist. Dadurch stimmt Picard dem Einleiten der Selbstzerstörungssequenz zu und veranlasst die Evakuierung der Crew auf die Erdoberfläche.
Während Cochrane, begleitet von Riker und La Forge, mit der ''Phoenix'' von der Erde startet, begibt sich Picard in den Maschinenraum, um Data zu befreien. Dort erinnert er sich, der Borg-Königin während seiner einstigen Assimilation begegnet zu sein, und bietet sich ihr als Gegenleistung für Datas Freiheit an. Data, dessen Gesicht mittlerweile ebenfalls teilweise aus menschlicher Haut besteht und der sich emotionaler als zuvor verhält, scheint mit den Borg zu kooperieren. Er deaktiviert die Selbstzerstörungssequenz und übergibt den Borg die Kontrolle über den Hauptcomputer. Auf Befehl der Borg-Königin feuert Data nun auf die ''Phoenix'', doch die Torpedos verfehlen ihr Ziel, wodurch offensichtlich wird, dass Data die Borg-Königin getäuscht hat. Er zerstört einen Tank mit organische Materialien zersetzendem Plasmakühlmittel. Dieses strömt aus und konzentriert sich am Boden. Um sich vor dem Kühlmittel in Sicherheit zu bringen, klettert Picard an herabhängenden Schläuchen empor; dabei klammert sich die Borg-Königin, ebenfalls Rettung suchend, an ihm fest. Data gelingt es, die Borg-Königin nach unten zu ziehen, woraufhin beide in das Kühlmittel stürzen. Nachdem das Kühlmittel abgesaugt ist, zerstört Picard den übrig gebliebenen, anorganischen Teil der Borg-Königin.
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| [[Frank Hildebrandt]]
|-
| data-sort-value="Ogawa" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Schwester Alyssa Ogawa|Alyssa Ogawa]]
| [[Patti Yasutake]]
| [[Beate Pfeiffer]]
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Die Dreharbeiten begannen am 8. April 1996. Die ersten drei Wochen dienten den Außenaufnahmen. Man begann mit dem Dreh in dem Raketensilo in Arizona, in dem sich dazu trotz der Enge zeitweise über 100 Stabsmitglieder und Schauspieler aufhielten.<ref>Anders 1997, S. 100 f.</ref> Die auf der Erde des 21. Jahrhunderts spielenden Außenszenen drehte man im [[Angeles National Forest]] nahe [[Los Angeles]].<ref name="anders103">Anders 1997, S. 103</ref> In der [[Los Angeles Union Station|Union Station]] der Stadt nahm man die Szenen auf, die in einem im Film holografisch erzeugten Nachtclub der 1940er Jahre spielen. Dabei kamen 150 Statisten, 25 [[Stuntman|Stuntmen]] und ein 18-köpfiges [[Tanzorchester]] zum Einsatz.<ref>Anders 1997, S. 104 f.</ref> Während der neun Wochen, die auf die Außenaufnahmen folgten, drehte man ausschließlich in den Paramount-Studios in Los Angeles.<ref>Anders 1997, S. 107</ref> Das Anlegen des Kostüms der Borg-Königin an die Darstellerin [[Alice Krige]] benötigte pro betreffendem Drehtag zwischen fünf und sieben Stunden.<ref>Anders 1997, S. 95</ref> Zur Simulation der [[Schwerelosigkeit]] bei der über der Deflektorschüssel stattfindenden Kampfszene wurden die Darsteller mit Seilen an einem Kran befestigt.<ref>Anders 1997, S. 108 f.</ref>
[[Matthew F. Leonetti]] wurde von Frakes aufgrund seiner Leistungen für die Filme ''[[Poltergeist (
Nach Testvorführungen ließ Rick Berman einige Szenen neu drehen.<ref name="kern">[[Claudia Kern]]: ''Widerstand zwecklos – Star Trek: Der erste Kontakt'', in: [[SFX (Zeitschrift)#Deutschsprachige Ausgabe|SFX]] (deutsche Ausgabe) Nr. 1/1997, S. 17</ref>
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Als Grundlage für die [[Spezialeffekt]]e, die man teils mit [[Motion-Control-Fotografie]] und teils mit [[Computer Generated Imagery]] realisierte, schuf man zunächst mehrere Raumschiffmodelle. Für die Modellierung des neuen Enterprise-Raumschiffes waren die Illustratoren [[John Eaves (Illustrator)|John Eaves]] und [[Rick Sternbach]] zuständig. Eaves entwarf das Raumschiff basierend auf einer Kombination von Eigenschaften der vorherigen Enterprise-Raumschiffe. Es ist im Vergleich zur Enterprise-D stromlinienförmiger, mit 600 Metern zwar länger, besitzt aber mit 24 Decks 18 Decks weniger. Sternbach schuf zunächst eine etwa 60 Zentimeter lange Attrappe, die als Grundlage für ein über mehr als fünf Monate hinweg gefertigtes, etwa drei Meter langes Miniaturmodell diente.<ref>Anders 1997, S. 56 ff.</ref> Dieses kam auch in den beiden folgenden ''Star-Trek''-Kinofilmen zum Einsatz und wurde 2006 im Londoner [[Auktionshaus]] [[Christie’s]] für 120.000 US-Dollar versteigert.<ref>Phillip Boroff: [http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=aFGbtIBJx5.s&refer=muse ''Star Trek Model Goes for $120,000 at Christie’s Sale (Update1)''], in: [[Bloomberg News]] vom 5. Oktober 2006, abgerufen am 4. Dezember 2013</ref> Für die Weltraumschlacht zu Beginn des Filmes wurden Computermodelle von vier neuen Raumschiffsklassen der Sternenflotte geschaffen.<ref name="magid">Ron Magid: ''Where No Trek Has Gone Before'' In: Pizzello 1996, S. 68–74</ref>
Das Design des Borg-Würfels verfeinerte man gegenüber dem in der Fernsehserie gezeigten Würfel. Bei der Gestaltung des im Film auch [[Sphäre]] (engl. ''sphere'' ‚Kugel‘) genannten, kugelförmigen Borg-Raumschiffes versuchte man, Ähnlichkeiten mit dem [[Todesstern]] aus ''[[Star Wars]]'' zu vermeiden.<ref>Anders 1997, S. 70</ref>
Für den Film entstanden mehr als 222 Spezialaufnahmen. Unter der Leitung von [[John Knoll]] wurden 135 davon durch [[Industrial Light & Magic]] (ILM) angefertigt; mit den restlichen Aufnahmen waren durch Paramount vier Unternehmen im Raum Los Angeles beauftragt worden.<ref>Anders 1997, S. 114 f.</ref> Für die Erstellung der Effekte setzte ILM auch eine hauseigene, neu entwickelte Software für das Erschaffen von [[Partikelsystem]]en ein.<ref>Anders 1997, S. 118</ref> Zum Generieren der Effekte beim Starten der Phoenix verwendete ILM [[Design]]s aus dem Film ''[[Twister (Film)|Twister]]'' wieder. Zum Beispiel übernahm man die Gestaltung der Schatten des Wirbelsturms für die von der Rakete verursachte Rauchwolke.<ref name="anders120">Anders 1997, S. 120</ref>
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* {{USA|#}} [[All Movie Guide|allmovie]]<ref name="allmovie" />
* {{DEU|#}} [[Berliner Zeitung]]<ref>Peter Zander: ''Geliebte Feindin'', in: [[Berliner Zeitung]] vom 19. Dezember 1996, [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/geliebte-feindin-d,10810590,9217232.html Artikel online], abgerufen am 14. März 2014</ref>
* {{USA|#}} [[Entertainment Weekly]]<ref name="ew355">Lisa Schwarzbaum: ''Movie Review: ‘Star Trek: First Contact’'', in: Entertainment Weekly Nr. 355 (1996).
* {{DEU|#}} [[SFX (Zeitschrift)#Deutschsprachige Ausgabe|SFX]]<ref name="kern" />
* {{USA|#}} [[TV Guide (Vereinigte Staaten)|TV Guide]]<ref name="tvguide" />
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''Der erste Kontakt'' erhielt ein gutes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer [[Aggregator]]en widerspiegelt. So erfasst [[Rotten Tomatoes]] {{Rotten Tomatoes|Score=WIKIDATA}} positive Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Zertifiziert Frisch“ ein. [[Metacritic]] ermittelt eine „Grundsätzlich Wohlwollende“ [[Gewichtetes arithmetisches Mittel|Durchschnittswertung]] von {{Metacritic|Score=WIKIDATA}} Punkten.
=== Drehbuch und Handlung ===
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==== Visueller Stil ====
Der Film wurde als „dicht visualisiert“<ref>Lisa Alspector: [http://www.chicagoreader.com/chicago/star-trek-first-contact/Film?oid=1048106 ''Star Trek: First Contact''], in: [[Chicago Reader]], abgerufen am 9. Januar 2014</ref> und als „optisch ausgefeilt“<ref name="rahayel">Oliver Rahayel: ''Star Trek – Der erste Kontakt'', in: [[Filmdienst]] Nr. 26/1996</ref> charakterisiert. Seine Erzählgeschwindigkeit wurde mit der eines schnellen [[Videoclip]]s verglichen,<ref name="allmovie">
Im Vergleich zur Darstellung in ''Das nächste Jahrhundert'' wurden die im Film gezeigten Borg im Hinblick auf ihr äußeres Erscheinungsbild sowohl von den Erschaffern des Films als auch von Kritikern als wesentlich bedrohlicher, furchterregender und abstoßender charakterisiert.<ref name="hinkel1997" /> Evertons Beitrag zur Gestaltung der Borg im Film bestand darin, die Assimilation von Körpern von innen nach außen erfolgen zu lassen. Bei deren Beginn injizieren die Borg ihrem Opfer durch einen Stich in den Hals [[Nanobot|Nanoroboter]]. Die sichtbare Haut des Körpers wird grau, unbehaart und transparent, die [[Vene]]n werden sichtbar. Bezüglich dieser Darstellung der Assimilation wurden die Borg unter anderem mit [[Die Körperfresser kommen|Körperfressern]], [[Zombie]]s und [[Vampir]]en verglichen.<ref name="ffmRundschau" /><ref name="dryden" /> In der mit Dämpfen, Rohren und schwacher Beleuchtung industriell wirkenden Umgebung, in die die Borg das Raumschiffsinnere nach ihrer Ankunft auf der Enterprise verwandeln, sah Dryden (2007)
Die Borg-Königin wird als ein Wesen inszeniert, deren Kopf und Wirbelsäule aus Metall bestehen und bei ihrem ersten, sichtbaren Auftritt in einen bereitstehenden, schwarzen Unterkörper mit ebenfalls schwarzen Beinen und Armen eingefügt werden. Der – oberhalb der Brusthöhe – unbedeckte Teil ihrer als „[[Transluzenz|transluzent]], feucht, grünlich-weiß [[amphibisch]]“<ref>Greven 2009, S. 158: “translucent, moist, greenish-white amphibian”</ref> und [[alabaster]]n<ref name="anderson1997" /> charakterisierten Haut ist daran mit Metallklammern befestigt. In dieser Gestalt wurde die Borg-Königin von Dryden (2007) und Greven (2009) als [[Phallus|phallisch]] charakterisiert. Für Greven repräsentiere sie die Frau als einen in seine Komponenten zerlegten Körper, von denen jede ein ähnlich phallisches Symbol darstelle.<ref>Greven 2009, S. 154</ref> Die Borg-Königin sei zum sexuellen Wesen reduziert, ihre Macht werde als in ihrer Weiblichkeit liegend gezeigt, fand Consalvo (2004).<ref>Mia Consalvo: ''Borg Babes, Drones, and the Collective: Reading Gender and the Body in Star Trek'', in: Women’s Studies in Communication Nr. 2/2004 (27. Jg.), S. 177–203. [http://de.slideshare.net/lemusgro/borg-babes-drones-and-the-collective-reading-gender-and-the-body-in-star-trek Online], abgerufen am 7. Oktober 2013.</ref> Außerdem wurden die Borg-Königin und die Borg-Drohnen aufgrund ihrer äußeren Erscheinung mehrfach mit den Zenobiten aus den ''[[Hellraiser – Das Tor zur Hölle|Hellraiser]]''-Horrorfilmen<ref name="biodrowski">Steve Biodrowski: [http://cinefantastiqueonline.com/2009/05/star-trek-first-contact-1996-retrospective-science-fiction-film-review/ ''Star Trek: First Contact (1996) – Retrospective Science Fiction Film Review''], in [[Cinefantastique]] Online, vom 15. Mai 2009, abgerufen am 15. Februar 2014</ref><ref name="tvguide">[http://movies.tvguide.com/star-trek-first-contact/review/131788 ''Star Trek: First Contact''], in: [[TV Guide (Vereinigte Staaten)|TV Guide]], abgerufen am 9. Januar 2014</ref> verglichen.
==== Musik ====
Eines der für den Film komponierten [[Thema (Musik)|Themen]], das ''First Contact Theme'', erklingt vollständig während der [[
Bei der Musik, die Picard am Beginn des Filmes in seinem Bereitschaftsraum hört, handelt es sich um [[Hector Berlioz]]’ Oper ''[[Les Troyens]]'' von 1856. Als Picard und Sloane im Holodeck
=== Themen ===
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==== Rache, Hass und Verschiedenartigkeit ====
Absicht der Drehbuchautoren – vor allem Rick Bermans – war es, Picard in dem Film zu einem Action-Helden zu machen, ihn als eine starke, harte Figur darzustellen und ihn somit von der grüblerischen, melancholischen und von Ängsten erfüllten Person zu distanzieren, die er noch im Vorgängerfilm war.<ref>David Hochman: ''Preview: ‘Star Trek: First Contact’'', in: [[Entertainment Weekly]] Nr. 354 (1996), {{Webarchiv|url=http://www.ew.com/ew/article/0,,295114,00.html |wayback=20070525075819 |text=Artikel online }} bei EW.com, abgerufen am 10. September 2023</ref> Auch zu dem Zweck konzipierten sie den Film nach dem Muster von [[Herman Melville]]s ''Moby-Dick'' und Picard als Ahab-ähnlichen [[Antiheld]]en. Ebenso, wie Kapitän Ahab aus Rachsucht für den Verlust seines Beines den weißen [[Pottwal]] um jeden Preis zu vernichten beabsichtigt, ist es Picards Motiv, die Borg aus Rache für das Leid zu töten, das diese ihm durch die Assimilation einst zufügten, und dafür auch den Verlust der Enterprise und ihrer Besatzung in Kauf zu nehmen.<ref name="braga-anders">Interview von Lou Anders mit [[Brannon Braga]]: ''Von der ersten Minute an dabei'', in: ''Star Trek: Der erste Kontakt – Das offizielle Magazin zum Film'', Punchline Publishing 1996, S. 17</ref> Bei Picards erlittenem Schmerz handelt es sich, seiner Aussage entsprechend, um den Verlust seiner Individualität. Entsprechend der Deutung der Buchautoren [[Michèle Barrett|Michèle]] und Duncan Barrett (2001) werden die Borg, ebenso wie der Wal im Roman, als [[Naturkatastrophe|Naturgewalt]] präsentiert und als etwas Übernatürliches, das nur der Captain wirklich versteht.<ref>Michèle und Duncan Barrett: ''Star Trek: The Human Frontier''. [[Routledge (Verlag)|Routledge]], New York 2001, ISBN 0-7456-2491-X, S. 20</ref> Nach ''[[Star Trek II: Der Zorn des Khan|Der Zorn des Khan]]'' war ''Moby-Dick'' damit erneut eine wichtige Inspirationsquelle für einen ''Star-Trek''-Film. Durch die Neucharakterisierung Picards im Vergleich zum Vorgängerfilm wandelte sich sein Charakter auch im Vergleich zur Fernsehserie, in der sein Handeln überwiegend von [[Vernunft]] und [[Humanismus]] bestimmt war.<ref name="klein1996">Thomas Klein: ''Alles wird gut: Sex, saufen, Sozialismus im neuen „Star Trek“'', in: [[taz]] vom 27. Dezember 1996, S. 28, abgerufen aus dem Online-Archiv von [[GBI-Genios]] am 1. März 2014</ref>
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Anderson gab sich überzeugt, dass die Borg nicht „absolut böse“ seien in dem Sinne, dass man sie – wie die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] für deren Verrat an der Menschheit – für ihre selbstgewählte Unmenschlichkeit hassen könne, sondern dass sie „absolut bedrohlich“ im Hinblick auf ihre Andersartigkeit seien, die aber für sich genommen nicht als Makel anzusehen sei. Der Hass, den Sloane in Picard weckt, lasse die Borg jedoch als „absolut böse“ erscheinen; die Borg hätten ihre Menschlichkeit nicht verraten. Anderson diente dieses Problem in der britischen Literaturzeitschrift [[The Times Literary Supplement|Times Literary Supplement]] als Ansatzpunkt für Betrachtungen zu den Themen [[Multikulturalismus]] und [[Kulturrelativismus]], den er, bezogen auf Amerika, als endend zu erkennen glaubte.<ref name="anderson1997" />
Auch auf die Fernsehserien bezogen, in denen die Borg eine Rolle spielen, ist das Wertesystem der Borg deutlich gegensätzlich zu dem der Föderation. Zum Beispiel lassen sich die Borg mit ihrem kollektiven Bewusstsein, auf dessen Basis ihre Drohnen als „prinzipiell gleichgeschaltete, funktional spezialisierte Agenten“ handeln, als [[Sozialismus|sozialistisch]] begreifen.<ref name="ohler">Peter Ohler, Gerd Strohmeier: ''Konzeptionen der Lebenswelt in Star Trek: Politikwissenschaftliche und psychologische Analysen'', in: Rogotzki et al. (2009), S. 177–201, hier: S. 183</ref> Mit der gerade in ''Der erste Kontakt'' ausgedrückten Angst vor der Assimilation, so die Essay-Autorin Wertheim, impliziere das Vorgehen der Föderation gegen die Borg, dass man – in der Vorstellung westlicher Zuschauer – kein Teil eines Ganzen oder Größeren, sondern nur etwas Ganzes in sich selbst sein könne und dass die eigene Wichtigkeit oberste Priorität habe. Diese Vorstellung lege nahe, dass per se Gesellschaft abzulehnen und Individualität zu bevorzugen sei. Insofern seien die Borg die „[[Westliche Welt|westliche]] Fantasie“ von [[Kommunismus]], Sozialismus und allen asiatischen Kulturen, vor allem [[Muslim]]en.<ref>Wertheim 2002, S. 76 f., Originalzitat S. 76: “Western fantasy”</ref> Tindol meinte, dass die Borg, mehr noch als eine „metaphorische Wiederholung von kommunistischer Bedrohung“, die uralte amerikanische Angst von Amerikanern davor widerspiegelten, von anderen gefangen genommen zu werden: Picards Geschichte von seiner Gefangenschaft bei den Borg ähnele der von [[Mary Rowlandson]]; die Borg manifestierten das literarische Genre ''[[
Ein weiteres Beispiel für das Thema Verschiedenartigkeit im Film ist eine Kontroverse zwischen Data und der Borg-Königin. Nachdem die Königin gegenüber Data erklärt hat, dass sich die Borg hin zu einem Zustand der Perfektion zu entwickeln beabsichtigen, entgegnet Data, dass die Borg erobern, statt sich weiterzuentwickeln. Mirzoeff verstand dies als Auseinandersetzung um den höheren [[evolution]]ären Status; mit Datas Antwort würden die Borg mit menschlichen [[Imperialismus|Imperialisten]] verglichen. Das Vorgehen der Föderation bei der Erforschung des Weltraums deutete der Buchautor als [[Neokolonialismus]]<ref name="mirzoeff219" /> – ein Vergleich, der sich in eine Reihe von ähnlichen, auf die anderen ''Star-Trek''-Produktionen bezogenen Deutungen einordnen lässt.
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Der Film wurde mit Blick auf die sich um Picard, Data und die Borg-Königin drehende Handlung auch im Kontext [[Sigmund Freud|Freud]]’scher Theorien rezipiert. Greven zum Beispiel interpretierte sie in seinem Buch ''Gender and Sexuality in Star Trek'' als eine reißerische, idealisierte und sentimentalisierte Variante der männlichen Version des [[Ödipuskonflikt]]es. Dabei betrachtete er Data als den von der Mutter – hier der Borg-Königin – bestraften Sohn, der den Ödipus-Konflikt löse, indem er sich mit dem Vater – Picard – identifiziere und dessen Zorn verinnerliche. Der Vater sei, weil er die Mutter vernichte, der Retter des Sohnes. Greven folgerte, dass der „tief ödipale“ Film die Sexualität der Mutter so sehr ablehne, dass er den Gedanken an die Frau als sexuelles Objekt gänzlich vernichte. Die Aussagen Datas („Einem Teil von mir tut es leid, dass sie tot ist.“<ref name="ZitatDtSync">Zitat aus der deutschen Synchronfassung</ref>) und Picards („Sie war einmalig.“<ref name="ZitatDtSync" />) seien ein „[[Klagelied]]“ auf die Frau und auf sexuelle Verschiedenheit. In dieser Hinsicht sei der Film so bestimmt darin, ödipale Bünde unter Männern wiederherzustellen, dass er Gefahr laufe, diese Bünde als die einzig vorstellbaren darzustellen.<ref>Greven 2009, S. 155 f.</ref> Buchrezensentin Gunnels (2011) urteilte, dass sich Grevens Analysen in dem Buch beinahe ausschließlich auf eine „reduzierende und altmodische Lesart“ von Freud verließen.<ref>Gunnels 2011, Originalzitat: “reductive and old-fashioned reading”</ref>
In ihrem Vergleich des Filmes mit [[Henry Rider Haggard]]s 1887 erstveröffentlichtem [[Bestseller]]-Roman ''[[Sie (Haggard)|Sie]]'', der zum Genre [[Schauerliteratur]] (Englisch auch: ''Gothic Fiction'') zählt, glaubte Dryden (2007) zahlreiche, deutliche Parallelen zu erkennen nicht nur bezogen auf die visuelle Darstellung, sondern auch auf die Handlung. Besonders hinsichtlich der Konzeption der Borg-Königin, von Dryden als das
==== Heldentum ====
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* {{IMDb|tt0117731}}
* {{OFDb|1460}}
* Offizielle Seiten bei [http://www.startrek.de/Kinofilme/Star%20Trek%20VIII/ StarTrek.de] (deutsch) und [http://www.startrek.com/database_article/star-trek-first-contact StarTrek.com] (englisch)
* {{Memory Alpha|Star_Trek:_Der_erste_Kontakt|Star Trek: Der erste Kontakt}}
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