„Star Trek: Der erste Kontakt“ – Versionsunterschied
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| Deutscher Titel = Star Trek: Der erste Kontakt
| Originaltitel = Star Trek: First Contact
| Produktionsland =
| Originalsprache = Englisch
| Erscheinungsjahr = 1996
| Länge = 111
| FSK = 12
| JMK =
| Regie = [[Jonathan Frakes]]
| Drehbuch =
* [[Brannon Braga]] * | Produzent = |
* [[Joel Goldsmith]]
| Kamera = [[Matthew F. Leonetti]]
| Schnitt =
* [[John W. Wheeler * | Synchronisation = [[#Synchronisation|Besetzung und Synchronisation]]
| Vorgänger = [[Star Trek: Treffen der Generationen|Treffen der Generationen]]
| Nachfolger = [[Star Trek: Der Aufstand|Der Aufstand]]
}}
'''Star Trek: Der erste Kontakt''' (auch ''Star Trek VIII – Der erste Kontakt''; Originaltitel
Die Geschichte, die sich auch auf Motive des Romans ''[[Moby-Dick]]'' von [[Herman Melville]] stützt, führt ein neues Enterprise-Raumschiff und mit der Borg-Königin eine Herrscherin über das Borg-Kollektiv in das ''Star-Trek''-Universum ein. Für [[Jonathan Frakes]], Darsteller des Ersten Offiziers Riker, war es das Debüt als Regisseur eines Kinofilms; dabei nutzte er populäre Action- und Science-Fiction-Filme als Vorbilder.
Mit einem weltweiten [[Einspielergebnis]] von etwa 150 Millionen US-Dollar, wovon circa 19 Millionen auf Deutschland entfallen, wurde der Film zu einem der kommerziell erfolgreichsten ''Star-Trek''-Filme und – bei einem Budget von 45 Millionen US-Dollar – zu der für das Filmstudio [[Paramount Pictures|Paramount]] profitabelsten der vier Leinwandadaptionen von ''Das nächste Jahrhundert''. Kritiker lobten den Film vor allem mit Blick auf Tempo und Unterhaltsamkeit der Handlung, auf die Inszenierung und auf das Schauspiel der Hauptdarsteller [[Patrick Stewart]] und [[Alice Krige]]; manche Kritiker beanstandeten den Film als zu wenig auf die Charakterisierung der Hauptfiguren zentriert. Vor allem hinsichtlich des Vorgehens der Enterprise-Crew gegen die Borg wurde die Handlung als Abkehr von für ''Star Trek'' typischen Werten wie Toleranz gedeutet. Einige der Heimkino-Veröffentlichungen tragen auch die Nummer '''8''' beziehungsweise '''VIII''', die der Film innerhalb der ''Star-Trek''-Filmreihe einnimmt, im Titel.
== Handlung ==
=== Vorgeschichte ===
Als Captain der ''[[Enterprise (Raumschiff)#USS Enterprise (NCC-1701-D)|U.S.S. Enterprise NCC 1701-D]]'', des Flaggschiffes der von der [[Völker und Gruppierungen im Star-Trek-Universum#Die Vereinigte Föderation der Planeten|Vereinigten Föderation der Planeten]] betriebenen [[Völker und Gruppierungen im Star-Trek-Universum#Sternenflotte|Sternenflotte]], wird [[Figuren im Star-Trek-Universum#Captain Jean-Luc Picard|Jean-Luc Picard]] Ende des Jahres 2366 von den Borg entführt und auf eines ihrer würfelförmigen Raumschiffe gebracht. Die Borg sind eine Spezies, bei deren Vertretern es sich um Hybridwesen aus Humanoiden und Maschinen ohne Individualität handelt und die ein [[Kollektivbewusstsein]] besitzen. Sie [[Assimilation (Biologie)|assimilieren]] die Vertreter anderer Spezies, gliedern sie in ihr Kollektiv ein und eignen sich deren Technologie und Wissen an. Nachdem Picard von den Borg assimiliert wurde, wird er zwar nach kurzer Zeit durch die Mannschaft der ''Enterprise'' befreit, behält jedoch die Erinnerungen an seine Zeit als Mitglied des Borg-Kollektivs (''→ Das nächste Jahrhundert: [[In den Händen der Borg / Angriffsziel Erde|In den Händen der Borg, Angriffsziel Erde]]'').
Der [[Androide]] [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Data|Data]], Führungsoffizier auf der ''Enterprise'', lässt sich 2371 einen Chip zum Erleben von Emotionen einsetzen – ein auch deaktivierbares Bauteil, durch das er seinem Ziel, menschlicher zu werden, wesentlich näher kommt.
=== Filmhandlung ===
Im Jahr 2373 beginnen die Borg eine Invasion des Föderationsgebietes und ein Borg-Würfel nähert sich der Erde. Obwohl es sich bei der neu in Dienst gestellten ''[[Enterprise (Raumschiff)#USS Enterprise (NCC-1701-E)|U.S.S. Enterprise NCC-1701-E]]'' um das am weitesten entwickelte Raumschiff der Sternenflotte handelt, befindet sich dieses dem Befehl Admiral Hayes entsprechend auf [[Patrouille]] weitab der Front, da Hayes Captain Picard wegen seiner Assimilationserfahrung als zu unberechenbar beurteilt, um gegen die Borg zu kämpfen. Als Picard davon erfährt, dass einige Schiffe der Sternenflotte beim Kampf gegen den Borg-Würfel schwere Verluste erleiden, widersetzt er sich, vollständig unterstützt von seinen Stabsoffizieren, seinem Befehl. Am Kampfschauplatz in der Nähe der Erde angelangt, rettet die ''Enterprise''-Crew [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Worf|Worf]] und die restliche Besatzung des schwer beschädigten Raumschiffs ''[[Raumschiffe und Raumstationen im Star-Trek-Universum#USS Defiant (NX-74205)|Defiant]]''. Picard lässt die Sternenflottenraumschiffe auf bestimmte, ihm aus seiner Assimilationszeit bekannte Koordinaten des Borg-Würfels schießen. Kurz bevor der Würfel aufgrund des gezielten Beschusses explodiert, verlässt ihn ein kugelförmiges, kleineres Borg-Raumschiff, das wenig später einen Wirbel erzeugt, durch welchen es in die Vergangenheit reisen kann. Als die Brückenmannschaft plötzlich feststellt, dass die Erde nur noch von Borg bewohnt wird und dafür nur das in die Vergangenheit gereiste Borg-Raumschiff verantwortlich sein kann, folgt die ''Enterprise'' ihm in den Wirbel.
In der [[Abschussrampe]] von Cochranes Raumschiff
Auf dem [[Star-Trek-Technologie#Holodeck|Holodeck]] gelingt es Picard, einige Borg in einen Hinterhalt zu locken und sich dadurch eines ihrer Neuroprozessoren bemächtigen. Aus diesem gewinnt er die Information, dass die Borg planen, unter Verwendung des [[Star-Trek-Technologie#Deflektor|Deflektorschildes]] der ''Enterprise'', Verstärkung von den Borg des 21. Jahrhunderts herbeizurufen. Um dies zu verhindern, begeben sich Picard, Worf und Schiffsnavigator Lieutenant Hawk in Raumanzügen zu dem an der Außenseite des Raumschiffs angebrachten Deflektorschild, an dessen Sender die Borg noch Konfigurationsarbeiten vornehmen. Es gelingt ihnen, den Schild trotz des Widerstandes der Borg und der Assimilation Hawks abzusprengen und zu zerstören.
Zur Verwunderung Datas, der im Maschinenraum gefesselt ist, erscheint ein weibliches Borg-Individuum, das sich ihm als die Anführerin der Borg vorstellt, allerdings erst im [[Abspann]] als „Borg Queen“ (Deutsch: „Borg-Königin“) bezeichnet wird. Die Borg-Königin beabsichtigt, mit Datas Hilfe die Kontrolle über den Hauptcomputer der ''Enterprise'' zu erlangen, und bietet ihm zu diesem Zweck an, ihm bei der Erfüllung seines Traums, menschlicher zu werden, zu helfen. Dazu lässt sie ein Stück menschliche Haut auf Datas [[Endoskelett]] [[Transplantation|transplantieren]] und versetzt ihn so in die Lage, körperliche Empfindungen wahrzunehmen. Anschließend testet die Borg-Königin Datas Empfindungen in Bezug auf [[Sexualität]] und gibt ihm dazu einen Kuss auf den Mund, den Data erwidert.
Auf dem Gelände der Raketenbasis erklären unterdessen [[Figuren im Star-Trek-Universum#Commander William Thomas Riker|Riker]], [[Figuren im Star-Trek-Universum#Commander Deanna Troi|Troi]] und [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Geordi La Forge|La Forge]] Cochrane die Situation und versuchen, ihn davon zu überzeugen, seinen Warp-Flug am nächsten Tag wie geplant durchzuführen, damit der erste Kontakt zustande kommen kann. Gemeinsam gelingt ihnen anschließend die Reparatur der ''Phoenix''.
Die Borg assimilieren die ''Enterprise'' weiterhin, sodass Worf und andere Brückenoffiziere von Picard fordern, die Selbstzerstörung der ''Enterprise'' einzuleiten und somit die auf ihr befindlichen Borg zu vernichten. Zu ihrem Unmut lehnt Picard die Forderung ab, weil er keine weitere ''Enterprise'' opfern will. Eine Erklärung für das Vermeiden der Selbstzerstörung fordernd, vergleicht Lily Picards Verhalten mit dem von Kapitän Ahab aus dem Roman ''[[Moby-Dick]]'' und überzeugt ihn so davon, dass sein Urteilsvermögen durch seine Racheabsichten gegen die Borg getrübt ist. Dadurch stimmt Picard dem Einleiten der Selbstzerstörungssequenz zu und veranlasst die Evakuierung der Crew auf die Erdoberfläche.
Während Cochrane, begleitet von Riker und La Forge, mit der ''Phoenix'' von der Erde startet, begibt sich Picard in den Maschinenraum, um Data zu befreien. Dort erinnert er sich, der Borg-Königin während seiner einstigen Assimilation begegnet zu sein, und bietet sich ihr als Gegenleistung für Datas Freiheit an. Data, dessen Gesicht mittlerweile ebenfalls teilweise aus menschlicher Haut besteht und der sich emotionaler als zuvor verhält, scheint mit den Borg zu kooperieren. Er deaktiviert die Selbstzerstörungssequenz und übergibt den Borg die Kontrolle über den Hauptcomputer. Auf Befehl der Borg-Königin feuert Data nun auf die ''Phoenix'', doch die Torpedos verfehlen ihr Ziel, wodurch offensichtlich wird, dass Data die Borg-Königin getäuscht hat. Er zerstört einen Tank mit organische Materialien zersetzendem Plasmakühlmittel. Dieses strömt aus und konzentriert sich am Boden. Um sich vor dem Kühlmittel in Sicherheit zu bringen, klettert Picard an herabhängenden Schläuchen empor; dabei klammert sich die Borg-Königin, ebenfalls Rettung suchend, an ihm fest. Data gelingt es, die Borg-Königin nach unten zu ziehen, woraufhin beide in das Kühlmittel stürzen. Nachdem das Kühlmittel abgesaugt ist, zerstört Picard den übrig gebliebenen, anorganischen Teil der Borg-Königin.
Durch Cochranes Warp-Flug auf das Potential der Menschheit aufmerksam geworden, landen die Vulkanier mit einem Schiff bei der Raketenbasis und stellen somit den ersten Kontakt her – ohne aber die ''Enterprise'' bemerkt zu haben. Während Cochrane die Neuankömmlinge in einem Restaurant zu unterhalten versucht, kehrt die ''Enterprise'' in das 24. Jahrhundert zurück.
== Entstehungsgeschichte ==
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[[Datei:Brannon braga.jpg|mini|hochkant|Drehbuchautor Brannon Braga]]
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ronald D Moore - Comic Con 2013.jpg|mini|ohne|hochkant|Drehbuchautor Ronald D. Moore]]</div>
[[Rick Berman]], der bei Paramount für ''Star Trek'' Hauptverantwortliche, beauftragte Anfang des Jahres 1995 [[Brannon Braga]] und [[Ronald D. Moore]] mit dem Entwickeln eines Drehbuchs für einen neuen ''Star-Trek''-Film. Die beiden hatten bereits das Drehbuch für den Ende 1994 erschienenen Vorgängerfilm ''[[Star Trek: Treffen der Generationen|Treffen der Generationen]]'' verfasst. Sie entwickelten das Drehbuch basierend auf ihrer eigenen Idee, die eine Borg-zentrierte Geschichte vorsah, und der von Berman, der eine Geschichte über das [[Zeitreise]]n favorisierte. Ehe sie sich für das 21. Jahrhundert als Haupthandlungszeit entschieden, legten sie den Fokus auch auf andere Epochen, zum Beispiel auf das Zeitalter der [[Renaissance]], und entschieden sich gegen diese Zeiträume, weil sie in den meisten Fällen bereits in früheren ''Star-Trek''-Produktionen thematisiert worden waren. Die Vorbereitungen für die Produktion des Filmes dauerten etwa ein Jahr.<ref>Anders 1997, S. 12 f.</ref> Führungskräfte von Paramount kritisierten die Borg in frühen Drehbuchentwürfen als – wie der Buchautor Robb es formulierte – „wenig mehr als Weltraumzombies“. Aus diesem Grund wurde die Entscheidung getroffen, als Repräsentationsfigur eine Borg-Königin einzuführen.<ref name="robb" />
Einen vom [[James T. Kirk|Kirk]]-Darsteller [[William Shatner]] bei Paramount eingereichten Drehbuchentwurf, der eine Wiederbelebung seiner Figur durch die Borg vorsah, lehnten Berman, Braga und Moore ab; dafür entstand basierend auf dem Manuskript der 1997 erstveröffentlichte Roman ''The Return (Die Rückkehr)''.<ref name="hinkel1997">Arnulf Hinkel: ''Star Trek: Der erste Kontakt'', in: [[Moviestar]] Nr. 24, Januar 1997, S. 10–18</ref> Den ursprünglich vorgesehenen Originaltitel ''Star Trek: Resurrection'' für den Film gab man wieder auf, nachdem der Originaltitel ''Alien: Resurrection'' des vierten ''Alien''-Films ''[[Alien – Die Wiedergeburt]]'' bekannt geworden war.<ref>Anders 1997, S. 14</ref> Ein zwischenzeitlicher Entwicklungsstand des Drehbuchs sah vor, die von Picard und der Figur Lily handelnde Geschichte auf der Erde anzusiedeln und beide eine Romanze führen zu lassen, während Riker und Worf auf der Enterprise gegen die Borg kämpfen. Dagegen erhob Picard-Darsteller [[Patrick Stewart]], der die Liebesgeschichte als unglaubwürdig beurteilte, allerdings Einspruch. Es entstand auch der Konsens, dass es falsch wäre, Picard aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen nicht mit den Borg zu konfrontieren. Den Entwurf änderte man deshalb in die letztlich zur Filmreife geführte Drehbuchvariante.<ref name="anders15">Anders 1997, S. 15</ref> Braga und Moore stimmten das Drehbuch in hohem Umfang auch mit Data-Darsteller [[Brent Spiner]] ab und berücksichtigten überdies die Meinungen der anderen, für den Film ausgesuchten Schauspieler.<ref>Clive Parker: ''First Contact'', in: [[SFX (Zeitschrift)#Deutschsprachige Ausgabe|SFX]] (deutsche Ausgabe) Nr. 1/1997, S. 19</ref> Weitere, verworfene Titel für den Film waren unter anderem ''Star Trek – Generations 2'', ''Star Trek: Borg'' und ''Star Trek: Regeneration''.
[[Datei:Jonathan Frakes cropped1.jpg|mini|hochkant|links|Regisseur und Riker-Darsteller Jonathan Frakes]]
Da unter anderem [[David Carson (Regisseur)|David Carson]], der Regisseur des siebten ''Star-Trek''-Kinofilms, terminbedingt nicht zur Verfügung stand, fiel die Entscheidung auf [[Jonathan Frakes]] als Regisseur. Auch von Stewart befürwortet, entschied sich Berman für Frakes aufgrund dessen verhältnismäßig großer Erfahrung mit ''Star Trek'', die er neben seiner Hauptrolle in ''[[Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert|Das nächste Jahrhundert]]'' auch als Regisseur einiger Episoden sowohl dieser Serie als auch von ''[[Star Trek: Deep Space Nine|Deep Space Nine]]'' und ''[[Star Trek: Raumschiff Voyager|Raumschiff Voyager]]'' gesammelt hatte.<ref name="and18f">Anders 1997, S. 18 f.</ref> Kritiker vermuteten als Motivation für die Entscheidung auch Frakes’, als Regie-Debütant eines Kinofilms, verhältnismäßig geringe Gage.<ref name="hillenbrand40Jahre">[[Mike Hillenbrand]], [[Thomas Höhl]]: ''Dies sind die Abenteuer – Star Trek 40 Jahre''. [[Heel Verlag]], Königswinter 2006, ISBN 978-3-89880-668-8, S. 191–195</ref> Scherzhaft nannte Frakes als Grund für die Entscheidung die Nichtverfügbarkeit von [[Ridley Scott]] und [[John McTiernan]].<ref name="filmeducation">[http://www.filmeducation.org/pdf/film/FirstContact.pdf ''Star Trek – First Contact''], in: Film Education, abgerufen am 5. Januar 2014</ref>
=== Besetzung und deutsche Synchronfassung ===
Mitte des Jahres 1995 teilte Stewart dem Studio Paramount mit, dass er für einen weiteren ''Star-Trek''-Film nicht zur Verfügung stehe. Zur gleichen Zeit verdichtete sich das Gerücht, [[Joel Schumacher]] wolle Stewart in dem Film ''[[Batman & Robin]]'' besetzen, bis in die Zeitschrift [[Variety]]. Aus Furcht davor, Stewart im Falle eines kommerziellen Erfolges des ''Batman''-Filmes aufgrund gestiegener Gagenforderung nicht mehr für die Rolle des Picard zu gewinnen, unterbreitete das Studio ihm ein Angebot, das ein Honorar von 5 Millionen US-Dollar und ein Mitspracherecht an der Gestaltung des Drehbuches beinhaltete, welches Stewart akzeptierte.<ref name="hillenbrand40Jahre" />
Auch für Picards sechs Stabsoffiziere konnten erneut die Darsteller verpflichtet werden, die diese Rollen bereits in der Fernsehserie und in ''Treffen der Generationen'' gespielt hatten. Die Rolle der Lily Sloane wurde auf Stewarts Wunsch hin mit einer schwarzen Schauspielerin besetzt. Damit beabsichtigte er, dem Film die Aussage zu verleihen, dass [[Rassismus]] weder in der Zukunft noch in der Gegenwart akzeptabel sei. Stewart bereitete sich auf seine Rolle mit einem professionell angeleiteten, zwölfwöchigen Fitnesstraining vor.<ref>Anders 1997, S. 24</ref> Obwohl Frakes sagte, dass die Figuren Zefram Cochrane, Lily Sloane und der Borg-Königin mit der ersten Wahl an Schauspielern besetzt worden seien, war für die Rolle des Cochrane ursprünglich [[Tom Hanks]] vorgesehen, der aber terminbedingt absagte.<ref name="filmstarts">Jürgen Armbruster: [http://www.filmstarts.de/kritiken/38640-Star-Trek-Der-erste-Kontakt/kritik.html ''Star Trek – Der erste Kontakt''], in: ''[[Filmstarts]]'', abgerufen am 7. Januar 2014</ref> Die Rolle des Cochrane, die in der ''Raumschiff-Enterprise''-Episode ''[[Raumschiff Enterprise/Staffel 2#Metamorphose|Metamorphose]]'' durch [[Glenn Corbett]] († 1993) verkörpert worden war, erhielt [[James Cromwell]], der in ''Das nächste Jahrhundert'' und ''Deep Space Nine'' bereits in drei anderen Gastrollen mitgewirkt hatte.<ref>Diane Werts: ''A ‘First’ for Him: Jonathan Frakes takes directing controls of the latest ‘Star Trek’ film enterprise'', in: [[Los Angeles Times]] vom 29. November 1996, ([http://articles.latimes.com/print/1996-11-29/entertainment/ca-4037_1_star-trek Artikel online], abgerufen am 8. Januar 2014)</ref> In Star Trek ''Enterprise'' spielte Cromwell später nochmals die Rolle des Cochrane, allerdings in einem Spiegel-Universum, wo der erste Kontakt mit den Vulkaniern anders verläuft.
Die deutsche [[Synchronfassung]] erstellte, wie schon beim Vorgängerfilm, das Synchronstudio [[Iyuno Germany|Berliner Synchron]]. [[Dialogbuchautor]] und [[Dialogregie|-regisseur]] war [[Lutz Riedel]]. In der Fernsehserie und im siebten ''Star-Trek''-Film waren die Figur Riker durch [[Detlef Bierstedt]] und die Figur La Forge durch [[Charles Rettinghaus]] synchronisiert worden. Die Forderungen beider Synchronsprecher an das Synchronstudio, ihre Gage zwecks Beteiligung an den Einnahmen für [[Hörspiel]]e, die unter anderem mit ihren Stimmen erstellt worden waren, zu vervielfachen, wollten weder das Synchronstudio noch Paramount bezahlen. Daher wurden die deutschen Stimmen beider Figuren mit den Synchronsprechern [[Tom Vogt]] beziehungsweise [[Bernd Vollbrecht]] neu besetzt.<ref name="hillenbrand">[[Mike Hillenbrand]], [[Thomas Höhl]]: ''Star Trek in Deutschland. „Wie Captain Kirk nach Deutschland kam“''. [[Heel Verlag]], Königswinter 2008, ISBN 978-3-86852-006-4, S. 191–198</ref>
In der Szene, in der ein weibliches Besatzungsmitglied im Maschinenraum von den Borg assimiliert wird und dabei in die Kamera schreit, hört man in der ursprünglichen deutschen Synchronfassung keinen Schrei. Dies korrigierte man für die DVD-Veröffentlichung, in der an dieser Stelle der englische Originalton zu hören ist.<ref name="hillenbrand" />
{| class="wikitable sortable mw-datatable zebra" id="Synchronisation"
! Rollenname
! Darsteller
! Deutsche Synchronstimme<ref>{{Synchronkartei|film|3095|Star Trek – Der erste Kontakt|Abruf=2014-01-25}}</ref>
|-
| data-sort-value="Picard" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Captain Jean-Luc Picard|Captain Jean-Luc Picard]]
| [[Patrick Stewart]]
|
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| data-sort-value="Riker" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Commander William Thomas Riker|Commander William Riker]]
| [[Jonathan Frakes]]
|
|-
| data-sort-value="La Forge" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Geordi La Forge|Lieutenant Commander Geordi La Forge]]
| [[LeVar Burton]]
|
|-
| [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Data|Lieutenant Commander Data]]
| [[Brent Spiner]]
|
|-
| data-sort-value="Worf" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Worf|Lieutenant Commander Worf]]
| [[Michael Dorn (Schauspieler, 1952)|Michael Dorn]]
|
|-
| data-sort-value="Troi" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Commander Deanna Troi|Counselor Deanna Troi]]
| [[Marina Sirtis]]
|
|-
| data-sort-value="Crusher" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Commander Dr. Beverly Crusher|Dr. Beverly Crusher]]
| [[Gates McFadden]]
|
|-
| data-sort-value="Cochrane" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Zefram Cochrane|Dr. Zefram Cochrane]]
| [[James Cromwell]]
| [[Jochen Schröder]]
|-
| data-sort-value="Sloane" | Lily Sloane
| [[Alfre Woodard]]
| [[Sabine Jaeger]]
|-
| ''Borg-Königin''
| [[Alice Krige]]
| [[Traudel Haas]]
|-
| data-sort-value="Barclay" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Junior Grade Reginald Barclay|Lieutenant Reginald Barclay]]
| [[Dwight Schultz]]
|
|-
| Hayes
| [[Jack Shearer]]
| [[Imo Heite]]
|-
| Ensign Daniels
| [[Michael Horton (Schauspieler)|Michael Horton]]
|
|-
| data-sort-value="Porter" | Paul Porter
| [[Eric Steinberg]]
| [[Andreas Hosang]]
|-
| Lieutenant Hawk
| [[Neal McDonough]]
|
|-
| [[Figuren im Star-Trek-Universum#Medizinisch-holografisches Notfallprogramm|Med.-holograf. Notfallprogramm]]
| [[Robert Picardo]]
| [[Stefan Staudinger]]
|-
| Nicky die Nase
| [[Don Stark]]
| [[Frank Hildebrandt]]
|-
| data-sort-value="Ogawa" | [[Figuren im Star-Trek-Universum#Schwester Alyssa Ogawa|Alyssa Ogawa]]
| [[Patti Yasutake]]
|
|}
<gallery mode="packed" class="center" caption="Einige Hauptdarsteller" heights="200">
PatrickStewart2004-08-03.jpg|Picard-Darsteller Patrick Stewart
Brent Spiner by Gage Skidmore.jpg|Data-Darsteller Brent Spiner
Alice Krige 2006.jpg|Alice Krige, Darstellerin der Borg-Königin
Alfre Woodard.jpg|Sloane-Darstellerin Alfre Woodard
James Cromwell 1 Second Film.jpg|Cochrane-Darsteller James Cromwell
</gallery>
=== Szenenbild ===
[[Datei:MK6 TITAN II.jpg|mini|hochkant=1.2|Eine Titan-II-Interkontinentalrakete (hier mit Nuklearsprengkopf) in einem Raketensilo]]
Für das [[Szenenbild]] war der in diesem Bereich langjährig ''Star-Trek''-erfahrene [[Herman F. Zimmerman]] verantwortlich. Die Modellierung aller Außen- und Innensets beanspruchte etwa ein Jahr. Unter anderem die etwa 60 an den Wänden der ebenfalls neu gestalteten Schiffsbrücke angebrachten Bildschirme dienten zum Suggerieren technischen Fortschrittes gegenüber den Vorgängerraumschiffen. Beim Set für die Krankenstation handelt es sich um das für ''Raumschiff Voyager'' verwendete, die Beobachtungslounge übernahm man von der Enterprise-D und überarbeitete sie.<ref name="anders67">Anders 1997, S. 67</ref> Als Set für die Abschussrampe von Cochranes Warp-Raumschiff Phoenix verwendete man ein im [[Titan Missile Museum]] in [[Green Valley (Arizona)]] befindliches [[Raketensilo]]. Anstelle des [[Nuklearsprengkopf]]es der darin aufbewahrten, etwa 33 Meter langen [[Titan (Interkontinentalrakete)|Titan-II-Interkontinentalrakete]] wurde zum Schaffen des Raumschiffs Phoenix eine eigens angefertigte Cockpit-Attrappe befestigt, die Zimmerman als ähnlich dem Cockpit einer [[Boeing 747]] beschrieb.<ref>Anders 1997, S. 54 f., S. 100 f.</ref>
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Nachdem erst in ''Treffen der Generationen'' die zuvor in ''Deep Space Nine'' eingeführte Gestaltung der Sternenflottenuniformen übernommen worden war, führte man in ''Der erste Kontakt'' abermals neu gestaltete Uniformen für die Sternenflottenmitglieder ein. Als einen möglichen Grund dafür nannte die Zeitschrift ''[[Moviestar]]'' die Förderung des [[Merchandising]]s.<ref name="moviestar22-23">Michael Peinkofer: ''Star Trek First Contact'', in: [[Moviestar]] Nr. 22/23, Nov./Dez. 1996 (4. Jg.), S. 10–13</ref>
Maskenbildner war der [[Oscar]]-Preisträger [[Michael Westmore]], seit dem Produktionsbeginn von ''Das nächste Jahrhundert'' in dieser Funktion für die ''Star-Trek''-Fernsehserien tätig. Inspirationsquelle Zimmermans und Westmores für die Neugestaltung der Borg waren auch die Werke des ''Alien''-Erschaffers [[HR Giger]].<ref>Michael Peinkofer: ''Die Rückkehr der Borg'', in: [[Moviestar]] Nr. 25/26, Februar/März 1997, S. 42–46</ref> Neu gegenüber der Darstellung der Borg in der Fernsehserie waren vor allem die nunmehr
=== Dreharbeiten ===
Die Dreharbeiten begannen am 8. April 1996. Die ersten drei Wochen dienten den Außenaufnahmen. Man begann mit dem Dreh in dem Raketensilo in Arizona, in dem sich dazu trotz der Enge zeitweise über 100 Stabsmitglieder und Schauspieler aufhielten.<ref>Anders 1997, S. 100 f.</ref> Die auf der Erde des 21. Jahrhunderts spielenden Außenszenen drehte man im [[Angeles National Forest]] nahe [[Los Angeles]].<ref name="anders103">Anders 1997, S. 103</ref> In der [[Los Angeles Union Station|Union Station]] der Stadt nahm man die Szenen auf, die in einem im Film holografisch erzeugten Nachtclub der 1940er Jahre spielen. Dabei kamen 150 Statisten, 25 [[Stuntman|Stuntmen]] und ein 18-köpfiges [[Tanzorchester]] zum Einsatz.<ref>Anders 1997, S. 104 f.</ref> Während der neun Wochen, die auf die Außenaufnahmen folgten, drehte man ausschließlich in den Paramount-Studios in Los Angeles.<ref>Anders 1997, S. 107</ref> Das Anlegen des Kostüms der Borg-Königin an die Darstellerin [[Alice Krige]] benötigte pro betreffendem Drehtag zwischen fünf und sieben Stunden.<ref>Anders 1997, S. 95</ref> Zur Simulation der [[Schwerelosigkeit]] bei der über der Deflektorschüssel stattfindenden Kampfszene wurden die Darsteller mit Seilen an einem Kran befestigt.<ref>Anders 1997, S. 108 f.</ref>
Nach Testvorführungen ließ Rick Berman einige Szenen neu drehen.<ref name="kern">[[Claudia Kern]]: ''Widerstand zwecklos – Star Trek: Der erste Kontakt'', in: [[SFX (Zeitschrift)#Deutschsprachige Ausgabe|SFX]] (deutsche Ausgabe) Nr. 1/1997, S. 17</ref>
=== Spezial- und visuelle Effekte ===
Als Grundlage für die [[Spezialeffekt]]e, die man teils mit [[Motion-Control-Fotografie]] und teils mit [[Computer Generated Imagery]] realisierte, schuf man zunächst mehrere Raumschiffmodelle. Für die Modellierung des neuen Enterprise-Raumschiffes waren die Illustratoren [[John Eaves (Illustrator)|John Eaves]] und [[Rick Sternbach]] zuständig. Eaves entwarf das Raumschiff basierend auf einer Kombination von Eigenschaften der vorherigen Enterprise-Raumschiffe. Es ist im Vergleich zur Enterprise-D stromlinienförmiger, mit 600 Metern zwar länger, besitzt aber mit 24 Decks 18 Decks weniger. Sternbach schuf zunächst eine etwa 60 Zentimeter lange Attrappe, die als Grundlage für ein über mehr als fünf Monate hinweg gefertigtes, etwa drei Meter langes Miniaturmodell diente.<ref>Anders 1997, S. 56 ff.</ref> Dieses kam auch in den beiden folgenden ''Star-Trek''-Kinofilmen zum Einsatz und wurde 2006 im Londoner [[Auktionshaus]] [[Christie’s]] für 120.000 US-Dollar versteigert.<ref>Phillip Boroff: [http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=aFGbtIBJx5.s&refer=muse ''Star Trek Model Goes for $120,000 at
Das Design des Borg-Würfels verfeinerte man gegenüber dem in der Fernsehserie gezeigten Würfel. Bei der Gestaltung des im Film auch [[Sphäre]] (engl. ''sphere'' ‚Kugel‘) genannten, kugelförmigen Borg-Raumschiffes versuchte man, Ähnlichkeiten mit dem [[Todesstern]] aus ''[[Star Wars]]'' zu vermeiden.<ref>Anders 1997, S. 70</ref>
Für den Film entstanden mehr als 222 Spezialaufnahmen. Unter der Leitung von [[John Knoll]] wurden 135 davon durch [[Industrial Light & Magic]] (ILM) angefertigt; mit den restlichen Aufnahmen waren durch Paramount vier Unternehmen im Raum Los Angeles beauftragt worden.<ref>Anders 1997, S. 114 f.</ref> Für die Erstellung der Effekte setzte ILM auch eine hauseigene, neu entwickelte Software für das Erschaffen von [[Partikelsystem]]en ein.<ref>Anders 1997, S. 118</ref> Zum Generieren der Effekte beim Starten der Phoenix verwendete ILM [[Design]]s aus dem Film ''[[Twister (Film)|Twister]]'' wieder. Zum Beispiel übernahm man die Gestaltung der Schatten des Wirbelsturms für die von der Rakete verursachte Rauchwolke.<ref name="anders120">Anders 1997, S. 120</ref>
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=== Schnitt ===
Für den [[Filmschnitt|Schnitt]] zuständig war
== Veröffentlichung und kommerzieller Erfolg ==
=== Kinovorführungen ===
{| class="wikitable sortable mw-datatable
|+ Überblick über<br />Kino-Eintrittszahlen<ref name="lumiere">[http://lumiere.obs.coe.int/web/film_info/?id=4077 ''Star Trek: First contact''], in: Lumiere – Datenbank über Filmbesucherzahlen in Europa, abgerufen am 16. Februar 2014</ref>
|- class="hintergrundfarbe6"
! style="text-align:left"
! style="text-align:right"
|-
| [[Vereinigte Staaten]] || style="text-align:right" | 20.745
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| [[Deutschland]] || style="text-align:right" | 2.416
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| [[Österreich]] || style="text-align:right" data-sort-value="198" |
|-
| [[Schweiz]] || style="text-align:right" | 85
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| [[Dänemark]] || style="text-align:right" | 34
|-
| [[Portugal]] || style="text-align:right" data-sort-value="27" |
|-
| [[Tschechien]] || style="text-align:right" | 26
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Der Film hatte seine [[Weltpremiere]] am 18. November 1996 im [[TCL Chinese Theatre]] von [[Hollywood]].<ref>Michel Marriott: ''A Starship Chief Goes Bravely Into Directing'', in: [[The New York Times]] vom 18. Dezember 1996 (Artikel [http://www.nytimes.com/1996/12/18/garden/a-starship-chief-goes-bravely-into-directing.html online], abgerufen am 5. Februar 2014)</ref> Dem Wunsch der Paramount-Führung entsprechend, kam der Film in den Vereinigten Staaten zeitlich passend zum 30-jährigen ''Star-Trek''-Jubiläum in die Kinos. Er startete am 22. November 1996 mit 2812 [[Filmkopie|Kopien]].<ref>Arlene Vigoda: ''‘First Contact’ in 1st place'', in: ''[[USA Today]]'' vom 26. November 1996 (Artikel [http://pqasb.pqarchiver.com/USAToday/doc/306841676.html online], abgerufen am 5. Februar 2014)</ref> Im Beisein des britischen [[Charles
Bei Produktionskosten von 45 Millionen US-Dollar – den bis dahin höchsten für einen ''Star-Trek''-Film – [[Einspielergebnis|spielte]] der Film weltweit etwa 150 Millionen US-Dollar ein. Mit dem daraus entstandenen Gewinn von über 100 Millionen US-Dollar war der Film ähnlich profitabel wie die bis dahin kommerziell erfolgreichsten Teile 1 und 4 der ''Star-Trek''-Filmreihe.<ref>[http://www.the-numbers.com/movies/franchise/Star-Trek Box Office History for Star Trek Movies], in: The Numbers vom 9. Februar 2014</ref> In den Kinos der Vereinigten Staaten spielte der Film etwa 92 Millionen US-Dollar ein – davon allein 30,7 Millionen am Startwochenende<ref name="robb">Robb 2012, S. 154–159</ref> – und belegte in der Rangliste der höchsten Einspielergebnisse der 1996 gestarteten Kinofilme den 17. Rang.<ref>[http://www.insidekino.com/USAJahr/USA1996.htm TOP 50 USA 1996], in: Inside Kino, abgerufen am 9. Februar 2014</ref> Der Film wurde in den Kinos Deutschlands von etwa 2,415 Millionen Menschen gesehen – damit erreichte er den 13. Rang der 1996 gestarteten, meistgesehenen Kinofilme<ref name="top100D" /> – und spielte dabei etwa 19,1 Millionen US-Dollar ein.<ref name="hillenbrand" /><ref>Einspielergebnis 13 Mio. €, umgerechnet zum [http://wko.at/statistik/widat/wechselkurs.pdf Jahresdurchschnittskurs 2008 von 1,47 US-$ = 1 €], in: [[Wirtschaftskammer Österreich]], abgerufen am 9. Februar 2014</ref> Hinsichtlich der Zuschauerzahl in Deutschland lag der Film nahezu gleichauf mit dem Vereinigten Königreich. In Österreich hatte der Film etwa 198.000 Kinobesucher, in der Schweiz circa 85.000.<ref name="lumiere" />
=== Soundtrack ===
Einen etwa 54 Minuten umfassenden und nicht in chronologischer Reihenfolge enthaltenen Teil des [[Soundtrack]]s veröffentlichte das Label [[GNP Crescendo Records]] noch im Dezember 1996 zusammen mit einigen als Videofilme enthaltenen Interviews auf einer [[Enhanced CD]]. Diese war auf manchen Computern, darunter solchen mit [[System 7]] ([[Mac OS (Classic)|klassisches Mac OS]]) und [[Microsoft Windows 95|Windows 95]] ([[Windows 9x]]) als Betriebssystem, nicht korrekt abspielbar. Als ein möglicher Grund dafür, dass Crescendo zu der Zeit nicht den vollständigen Soundtrack veröffentlichte, wurden zu hohe Lizenzkosten genannt. In den Folgejahren gelangten einige [[Raubkopie]]n des Soundtracks in Umlauf, die auch Stücke beinhalteten, die in der Crescendo-Erstveröffentlichung fehlten. 2012 veröffentlichte Crescendo eine vervollständigte, etwa 79 Minuten umfassende und nunmehr chronologisch aufsteigend sortierte Zusammenstellung des Soundtracks auf einer auf 10.000 Exemplare limitierten Doppel-[[Compact Disc Digital Audio|Audio-CD]]. Darauf befinden sich 26 im Film enthaltene Stücke sowie drei Titel, bei denen es sich um alternative, nicht im Film enthaltene Versionen handelt.<ref name="filmtracks" /> Der Soundtrack wurde zudem auf [[Musikkassette]]n und zum Herunterladen im [[MP3]]-Format vertrieben.
=== Heimkino-Veröffentlichung und Fernsehausstrahlung ===
Im Rahmen der [[Heimkino]]-Veröffentlichung erschien der Film in verschiedenen Formaten – darunter [[Videokassette]], [[Laserdisc|Laser Disc]], [[DVD]] und [[Blu-ray Disc|Blu-ray]] – und Ausgaben, das heißt allein oder zusammen mit anderen ''Star-Trek''-Spielfilmen. Der weltweite Erlös aus dem Verleih des Films auf Videodatenträgern beträgt mindestens 115 Millionen US-Dollar.<ref name="imdbBoxOffice" /> Am 11. September 1999 durch [[Sat.1]] erstausgestrahlt, wurde der Film im deutschen Fernsehen seitdem mehrfach wiederholt.
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== Kritik ==
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* {{DEU|#}} [[Bild (Zeitung)|Bild]]<ref name="hillenbrand" />
* {{USA|#}} [[Chicago Sun-Times]]<ref name="ebert">[[Roger Ebert]]: ''Star Trek: First Contact'', in: [[Chicago Sun-Times]] vom 22. November 1996, [http://www.rogerebert.com/reviews/star-trek-first-contact-1996 Artikel online] bei RogerEbert.com, abgerufen am 1. März 2014</ref>
* {{DEU|#}} [[
* {{DEU|#}} [[Filmstarts]]<ref name="filmstarts" />
* {{DEU|#}} [[Frankfurter Rundschau]]<ref name="ffmRundschau">[[Martin Scholz (Journalist)|Martin Scholz]]: ''Rückkehr der Körperfresser'', in: [[Frankfurter Rundschau]] vom 21. Dezember 1996, S. 6</ref>
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* {{USA|#}} [[Los Angeles Times]]<ref name="turan" />
* {{AUT|#}} [[Oberösterreichische Nachrichten]]<ref name="oberoesterreich">Bernhard Lichtenberger: ''Jeder Widerstand ist zwecklos'', in: [[Oberösterreichische Nachrichten]] vom 21. Dezember 1996, abgerufen nach Registrierung bei [[nachrichten.at]] am 23. Februar 2014</ref>
* {{USA|#}} [[ReelViews]]<ref name="berardinelli">[[James Berardinelli]]: [http://
* {{USA|#}} [[San Francisco Chronicle]]<ref name="friscoChron">George Powell: ''‘Star Trek’: Commanding'', in: [[San Francisco Chronicle]]. [http://www.sfgate.com/news/article/Star-Trek-Commanding-3112866.php Artikel online] bei SFGate.com, abgerufen am 9. Januar 2014</ref>
* {{USA|#}} [[Variety]]<ref name="variety">Joe Leydon: ''Review: ‘Star Trek: First Contact’'', in: [[Variety]] vom 17. November 1996, [http://variety.com/1996/film/reviews/star-trek-first-contact-1200447622/ Artikel online], abgerufen am 8. März 2014</ref>
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* {{USA|#}} [[All Movie Guide|allmovie]]<ref name="allmovie" />
* {{DEU|#}} [[Berliner Zeitung]]<ref>Peter Zander: ''Geliebte Feindin'', in: [[Berliner Zeitung]] vom 19. Dezember 1996, [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/geliebte-feindin-d,10810590,9217232.html Artikel online], abgerufen am 14. März 2014</ref>
* {{USA|#}} [[Entertainment Weekly]]<ref name="ew355">Lisa Schwarzbaum: ''Movie Review: ‘Star Trek: First Contact’'', in: Entertainment Weekly Nr. 355 (1996).
* {{DEU|#}} [[SFX (Zeitschrift)#Deutschsprachige Ausgabe|SFX]]<ref name="kern" />
* {{USA|#}} [[TV Guide (Vereinigte Staaten
* {{USA|#}} [[Wired]]<ref name="wired" />
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* {{USA|#}} [[Cinefantastique]] Online<ref name="biodrowski" />
* {{
* {{DEU|#}} [[prisma (Fernsehzeitschrift)|prisma]]<ref name="prisma">
* {{DEU|#}} [[Stuttgarter Zeitung]]<ref>Rupert Koppold: ''Der Cadillac unter den Raumschiffen'', in: [[Stuttgarter Zeitung]] vom 19. Dezember 1996, S. 32, abgerufen aus dem Online-Archiv von [[GBI-Genios]] am 1. März 2014</ref>
* {{USA|#}} [[The Washington Post]]<ref name="washPost">Lloyd Rose: ''
Eher negativ
* {{
* {{DEU|#}} [[die tageszeitung]]<ref name="taz">Gudrun Holz: ''Legosteinborgs aus der nahen Zukunft'', in: [[die tageszeitung]] vom 19. Dezember 1996, S. 16, abgerufen aus dem Online-Archiv von [[GBI-Genios]] am 1. März 2014</ref>
* {{USA|#}} [[Salon.com]]<ref name="salon">Scott Rosenborg: [http://www.salon.com/1996/11/25/media961125/ ''To Borgly Go Where No One Has Gone Before''], in: [[Salon.com]] vom 25. November 1996, abgerufen am 18. April 2014</ref>
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''Der erste Kontakt'' erhielt ein gutes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer [[Aggregator]]en widerspiegelt. So erfasst [[Rotten Tomatoes]] {{Rotten Tomatoes|Score=WIKIDATA}} positive Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Zertifiziert Frisch“ ein. [[Metacritic]] ermittelt eine „Grundsätzlich Wohlwollende“ [[Gewichtetes arithmetisches Mittel|Durchschnittswertung]] von {{Metacritic|Score=WIKIDATA}} Punkten.
=== Drehbuch und Handlung ===
Manche Kritiker würdigten den Film im Vergleich mit ''[[Independence Day (1996)|Independence Day]]''. Der Autor des Filmmagazins [[Cinefantastique]] online zum Beispiel schrieb, dass der Film, obwohl er die Assimilation der Erde nur ansatzweise zeigt, mindestens so effektiv wie die Konkurrenzproduktion sei.<ref name="biodrowski" /> Der Kritiker der [[Oberösterreichische Nachrichten|Oberösterreichischen Nachrichten]] gab sich zwar rundum zufrieden mit dem Film, grenzte ihn aber ausdrücklich nach oben hin ab von der künstlerischen Bedeutung von ''[[2001: Odyssee im Weltraum]]'' und der schöpferischen Vielfalt der erstgedrehten ''[[Star Wars#Episoden IV–VI|Star-Wars]]''-Trilogie.<ref name="oberoesterreich" /> Der Film wurde überdies als reich an Action gelobt, so etwa durch die Kritiker von [[All Movie Guide|All Movie]] und der [[Stuttgarter Zeitung]]. Besonders die britischen Kritiker empfanden den Film aber als zu voll mit Action und in diesem Zusammenhang als zu wenig auf die Charakterisierung der Figuren konzentriert. Der Autor des [[Filmzeitschrift|Filmmagazins]] Empire zum Beispiel schrieb, dass das Drehbuch den Zuschauern, die die Fernsehserie nicht kennen, nicht genügend Zeit dafür lasse, sich um die Figuren zu sorgen, und bewertete den Film auch deshalb nur mit drei von fünf Sternen.<ref name="empire" /> Demgegenüber wurde das Drehbuch von anderen Kritikern wie zum Beispiel dem des US-Magazins Variety aber dafür gelobt, dass der Film nicht nur von ''Star-Trek''-Anhängern, sondern auch von Personen verstanden werden könne, die keine enge Beziehung zu ''Star Trek'' hätten.<ref name="variety" /> Gelobt wurde das Drehbuch für seine Fülle an Details und die Drehbuchautoren damit einhergehend als einfallsreich. Dies gilt unter anderem für die Einbeziehung des Raumschiffs Defiant aus ''[[Star Trek: Deep Space Nine|Deep Space Nine]]''.<ref name="friscoChron" /> Während manche Kritiker – darunter auch jener der [[Berliner Zeitung]] – das Drehbuch als humorvoll und reich an Pointen lobten, beanstandete zum Beispiel [[James Berardinelli]] die Humor-Szenen überwiegend als zu gezwungen und deplatziert wirkend; dazu gehöre auch Trois Betrunkenheit.<ref name="berardinelli" /> [[Claudia Kern]] kritisierte in der deutschen Ausgabe des Science-Fiction-Magazins [[SFX (Zeitschrift)#Deutschsprachige Ausgabe|SFX]], auch auf die Episode ''[[Ich bin Hugh]]'' anspielend, Picards Rachsucht als nicht völlig nachvollziehbar, da er diese überwunden zu haben schien.<ref name="kern" />
In den Kritiken, die beim Kinostart des Filmes erschienen, wurde der Film mehrfach als zu den besten ''Star-Trek''-Filmen gehörend gewürdigt. Berardinelli kam zu dem Schluss, dass der Film der unterhaltsamste der drei in den 1990er Jahren erschienenen Filme sei. Er stellte außerdem fest, dass der Film die Reihe kreativ wiederbelebt habe.<ref name="berardinelli" /> Der Film erscheine, so die Kritikerin des Magazins [[Entertainment Weekly]], völlig unabhängig von seinen Vorgängern mit schwungvoller, neuer Energie und einem schnittigen, souveränen Stil.<ref name="ew355" /> Der Autor des US-Technologiemagazins [[Wired]] stellte anerkennend heraus, dass der Film die „müden“, für ''Star Trek'' typischen [[Allegorie]]n auf den [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] aufgefrischt habe.<ref name="wired" /> Als Schwäche des Films wurde vereinzelt angeführt, dass er sich auf zu viele vertraute ''Star-Trek''-Elemente stütze. [[Prisma (Fernsehzeitschrift)|Prisma]] zum Beispiel verwies im Zusammenhang mit der Zeitreise-Geschichte auf die Ähnlichkeit zum [[Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart|vierten ''Star-Trek''-Film]].<ref name="prisma" />
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=== Inszenierung, Schauspiel und deutsche Synchronfassung ===
Die technische Umsetzung des Films wurde überwiegend gelobt. Darin sei er der bislang beste ''Star-Trek''-Film, befand unter anderem [[Roger Ebert]] in der [[Chicago Sun-Times]]. Der Film profitiere von den neuesten Fortschritten bei den Spezialeffekten, etwa in der den Film eröffnenden Kamerafahrt.<ref name="ebert" /> Die [[Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)|Filmbewertungsstelle Wiesbaden]] vergab dem Film das [[Filmprädikat|Prädikat]] „Wertvoll“ und hob in der Urteilsbegründung Bauten und Tricktechnik hervor, die besonders gelungen seien.<ref>[http://www.fbw-filmbewertung.com/film/star_trek_der_erste_kontakt# ''Star Trek: Der erste Kontakt''], in: [[Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)]], abgerufen am 9. Januar 2014</ref> Der Kritiker des Film-Dienstes lobte den Film als ein „technisch gelungenes und fotografisch brillantes Weltraumabenteuer“.<ref name="rahayel" /> Der Variety-Journalist hob Leonettis Kameraführung und Westmores Make-up als „durch die Bank ausgezeichnet“ hervor.<ref name="variety" /><ref>Originalzitat: “stellar across the board”</ref> Von vielen Kritikern gelobt wurde [[Jonathan Frakes]] als Regisseur; sie beurteilten seine Regie als kompetent und sicher. Sein Verdienst sei es, dass der visuelle Stil „überragend“ ([[Moviestar]]<ref name="hinkel1997" />) und der Film zum „vielleicht stromlinienförmigsten“ ''Star-Trek''-Film geworden sei (Berardinelli<ref name="berardinelli" />). Es sei ihm gelungen, in der parallel erzählten Geschichte Spannung und Klarheit zu bewahren, meinte der Autor von Variety.<ref name="variety" /> Die Kritikerin der britischen [[British Broadcasting Corporation|BBC]] beanstandete aber, dass Frakes die Spannung nie auf ein Niveau bringe, das ein Scheitern der Protagonisten vermuten lasse.<ref name="bbc" /> Kaum Beachtung schenkten die Feuilleton-Kritiken der Filmmusik. Die US-Review-Seite Filmtracks.com beurteilte die Musik als konsistent und herausragend [[Kohäsion (Linguistik)|kohäsiv]]. Eine Handvoll fragwürdiger Merkmale außerhalb des Borg-Materials würde jedoch ihre Ambitionen begrenzen; das Titelthema etwa wirke deplatziert.<ref name="filmtracks" />
Unter den Leistungen der Schauspieler wurden vor allem die von Stewart und Krige hervorgehoben. Stewart, so Kern, spiele mit hoher Intensität und trage die Handlung „mühelos und vergnügt“.<ref name="kern" /> [[Martin Scholz (Journalist)|Martin Scholz]] bescheinigte Stewart in der Frankfurter Rundschau, „auch mit dem Laser-Gewehr in der Hand nicht zum Space-[[Rambo (Film)|Rambo]]“ zu werden.<ref name="ffmRundschau" /> Krige, meinte der Kritiker von Variety, habe die Borg-Königin mit „vorzüglich perverser [[Wollust]]“ gespielt.<ref name="variety" /><ref>Originalzitat: “with deliciously perverse sensuality”</ref> [[TV Guide (Vereinigte Staaten
Die Buchautoren [[Thomas Höhl]] und [[Mike Hillenbrand]] äußerten sich zufrieden mit der Besetzung der Synchronsprecher für die Gastdarsteller. Die deutsche, „besonders sanfte und erotische Stimme“ der Borg-Königin klinge beinahe besser als Alice Kriges Stimme. Darüber hinaus beanstandeten sie die deutsche Synchronfassung als etwas „lieblos“, was sich unter anderem daran zeige, dass „Vital system“ mit „vitales System“ statt mit „lebenswichtiges System“ übersetzt wurde und – wie auch in anderen ''Star-Trek''-Filmen – „starfleet“ mit „Raumflotte“ statt mit „Sternenflotte“.<ref name="hillenbrand" />
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{{Hauptartikel|Liste der Auszeichnungen und Nominierungen der Star-Trek-Filme}}
Der Film wurde mindestens 17-mal für eine Auszeichnung nominiert und 4-mal prämiert. In dieser Hinsicht ist er, bezogen auf die ersten zehn [[Star Trek#Auszeichnungen
== Interpretation und Analyse ==
=== Form und Stil ===
''Der erste Kontakt'' wurde neben den für ''Star Trek'' typischen [[Filmgenre]]s [[Science-Fiction]], [[Space Opera]], [[Actionfilm|Action]] und [[Abenteuerfilm|Abenteuer]] auch dem [[Horrorfilm|Horror]], den [[Geistergeschichte]]n, den [[Märchen]] und der [[Schauerliteratur]] zugeordnet.<ref name="washPost" /><ref name="dryden">Dryden 2007</ref>
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==== Dramaturgie ====
Der Film stellt eine [[Fortsetzung (Film)|Fortsetzung]] der Doppelfolge ''[[In den Händen der Borg / Angriffsziel Erde|The Best of Both Worlds]]'' – deutsch ''In den Händen der Borg'' (Ende von [[Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert/Staffel 3|Staffel 3]]) und ''Angriffsziel Erde'' (Anfang von [[Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert/Staffel 4|Staffel 4]]) aus ''Das nächste Jahrhundert'' dar.<ref name="variety" /> Das wird bereits in der Eröffnungsszene deutlich, die in einem „Traum im Traum“ Picards Aufenthalt auf dem Borg-Raumschiff während seiner Assimilation zitiert. Während Picard als assimilierter „Locutus“ gezeigt wird, ist dieser Name, der ihm einst von den Borg vergeben worden war, von einer weiblichen Stimme aus dem [[Off camera|Off]] zu hören. Dabei handelt es sich – wie der Zuschauer erst im weiteren Verlauf des Films erfährt – um die Stimme der Borg-Königin. Als er gegen Ende des Filmes der Borg-Königin gegenübertritt, werden einige Bilder der am Filmbeginn gezeigten Träume erneut gezeigt, zusammen mit Bildern, auf denen er gemeinsam mit der Borg-Königin zu sehen ist. Diese und andere, über den ganzen Film verteilte Sequenzen, in denen Picard mitunter auch Stimmen aus dem Borg-Kollektiv wahrnimmt, verdeutlichen seine durch seine Assimilation entstandene Verbindung zu den Borg.
Als ein Beispiel für die Beeinflussung durch ''Der weiße Hai'' nannte Frakes die von ihm als implizite Bedrohung charakterisierte Situation, in der den Crewmitgliedern im Maschinenraum noch nicht klar ist, dass der Temperaturanstieg auf der Enterprise durch die eingedrungenen Borg verursacht worden ist. Es wird gezeigt, wie zwei der Mannschaftsmitglieder bei der Suche nach der Ursache von den Borg angegriffen werden, ohne dass der Zuschauer die Borg zu sehen bekommt.<ref>Anders 1997, S. 19</ref>
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==== Visueller Stil ====
Der Film wurde als „dicht visualisiert“<ref>Lisa Alspector: [http://www.chicagoreader.com/chicago/star-trek-first-contact/Film?oid=1048106 ''Star Trek: First Contact''], in: [[Chicago Reader]], abgerufen am 9. Januar 2014</ref> und als „optisch ausgefeilt“<ref name="rahayel">Oliver Rahayel: ''Star Trek – Der erste Kontakt'', in: [[Filmdienst]] Nr. 26/1996</ref> charakterisiert. Seine Erzählgeschwindigkeit wurde mit der eines schnellen [[Videoclip]]s verglichen,<ref name="allmovie">{{AllMovie |star-trek-first-contact-v136562/review |20151126001150 |Autor=Karl Williams}}</ref> seine Schnittfolge als [[Stakkato]]-ähnlich charakterisiert.<ref name="thompson1999">Andrew O. Thompson: ''Trouble in Paradise'', in: Stephen Pizzello (Hrsg.): [[American Cinematographer]] ({{ISSN|0002-7928}}) Nr. 1, Januar 1999 (80. Jg.), S. 30–38, hier: S. 31</ref> In zahlreichen Einstellungen ist die Kamera gegenüber dem Horizont der gefilmten Objekte und Figuren geneigt. In Szenen, in denen Crewmitglieder in den Korridoren der Enterprise-Decks unterwegs sind, folgen sie der fahrenden, meist in Decken- oder Bodennähe geführten Kamera. In Gesprächssituationen dominieren [[Einstellungsgröße#Halbnah|halbnahe Einstellungsgrößen]]. In den Szenen, in denen Mannschaftsmitglieder der Enterprise mit den Borg-Drohnen unmittelbar konfrontiert sind, nimmt die Kamera beziehungsweise der Zuschauer mittels [[Point-of-View-Shot|Point-of-View-Einstellungen]] mitunter kurz die Perspektive der Drohnen ein, dabei wird deren Blickfeld stark verzerrt dargestellt.
Im Vergleich zur Darstellung in ''Das nächste Jahrhundert'' wurden die im Film gezeigten Borg im Hinblick auf ihr äußeres Erscheinungsbild sowohl von den Erschaffern des Films als auch von Kritikern als wesentlich bedrohlicher, furchterregender und abstoßender charakterisiert.<ref name="hinkel1997" /> Evertons Beitrag zur Gestaltung der Borg im Film bestand darin, die Assimilation von Körpern von innen nach außen erfolgen zu lassen. Bei deren Beginn injizieren die Borg ihrem Opfer durch einen Stich in den Hals [[Nanobot|Nanoroboter]]. Die sichtbare Haut des Körpers wird grau, unbehaart und transparent, die [[Vene]]n werden sichtbar. Bezüglich dieser Darstellung der Assimilation wurden die Borg unter anderem mit [[Die Körperfresser kommen|Körperfressern]], [[Zombie]]s und [[Vampir]]en verglichen.<ref name="ffmRundschau" /><ref name="dryden" /> In der mit Dämpfen, Rohren und schwacher Beleuchtung industriell wirkenden Umgebung, in die die Borg das Raumschiffsinnere nach ihrer Ankunft auf der Enterprise verwandeln, sah Dryden (2007) eine enge Beziehung zur [[Schauerliteratur]].<ref name="dryden" /> Andere Rezipienten charakterisierten die Optik der assimilierten Bereiche als düster und verglichen sie mit dem visuellen Stil der ''Alien''-Filme.<ref name="rahayel" /> Leonettis Beleuchtung der Interieurs der Enterprise wurde von Frakes als ähnlich dem Stil von ''[[Das Boot (Film)|Das Boot]]'' beschrieben.<ref name="thompson1999" /> Absicht des Kameramanns war es, die in den Korridoren der Enterprise spielenden Szenen [[Klaustrophobie|klaustrophobisch]] wirken zu lassen.<ref name="thompson1996" />
Die Borg-Königin wird als ein Wesen inszeniert, deren Kopf und Wirbelsäule aus Metall bestehen und bei ihrem ersten, sichtbaren Auftritt in einen bereitstehenden, schwarzen Unterkörper mit ebenfalls schwarzen Beinen und Armen eingefügt werden. Der – oberhalb der Brusthöhe – unbedeckte Teil ihrer als „[[Transluzenz|transluzent]], feucht, grünlich-weiß [[amphibisch]]“<ref>Greven 2009, S. 158: “translucent, moist, greenish-white amphibian”</ref> und [[alabaster]]n<ref name="anderson1997" /> charakterisierten Haut ist daran mit Metallklammern befestigt. In dieser Gestalt wurde die Borg-Königin von Dryden (2007) und Greven (2009) als [[Phallus|phallisch]] charakterisiert. Für Greven repräsentiere sie die Frau als einen in seine Komponenten zerlegten Körper, von denen jede ein ähnlich phallisches Symbol darstelle.<ref>Greven 2009, S. 154</ref> Die Borg-Königin sei zum sexuellen Wesen reduziert, ihre Macht werde als in ihrer Weiblichkeit liegend gezeigt, fand Consalvo (2004).<ref>Mia Consalvo: ''Borg Babes, Drones, and the Collective: Reading Gender and the Body in Star Trek'', in: Women’s Studies in Communication Nr. 2/2004 (27. Jg.), S. 177–203. [http://de.slideshare.net/lemusgro/borg-babes-drones-and-the-collective-reading-gender-and-the-body-in-star-trek Online], abgerufen am 7. Oktober 2013.</ref> Außerdem wurden die Borg-Königin und die Borg-Drohnen aufgrund ihrer äußeren Erscheinung mehrfach mit den Zenobiten aus den ''[[Hellraiser – Das Tor zur Hölle|Hellraiser]]''-Horrorfilmen<ref name="biodrowski">Steve Biodrowski: [http://cinefantastiqueonline.com/2009/05/star-trek-first-contact-1996-retrospective-science-fiction-film-review/ ''Star Trek: First Contact (1996) – Retrospective Science Fiction Film Review''], in [[Cinefantastique]] Online, vom 15. Mai 2009, abgerufen am 15. Februar 2014</ref><ref name="tvguide">[http://movies.tvguide.com/star-trek-first-contact/review/131788 ''Star Trek: First Contact''], in: [[TV Guide (Vereinigte Staaten)|TV Guide]], abgerufen am 9. Januar 2014</ref> verglichen.
==== Musik ====
Eines der für den Film komponierten [[Thema (Musik)|Themen]], das ''First Contact Theme'', erklingt vollständig während der [[Filmcredits|Eröffnungscredits]]. Es beinhaltet zu einem maßgeblichen Teil [[Horn (Instrument)|Waldhorn]]-Klänge und wird im weiteren Verlauf des Films mehrfach kurz angedeutet, ehe es beim ersten Kontakt der Vulkanier mit den Erdenbürgern erneut in voller Länge ertönt. Bei einem anderen, zentralen Thema handelt es sich um das Borg-Thema, das vor allem durch mechanische Töne geprägt ist. Seine Instrumentierung ähnelt der [[Blaster Beam|Blaster-Beam]]-Instrumentierung aus dem ersten ''Star-Trek''-Film. Ein anderes Thema ist das ''Quest Theme'', das auch von [[Synthesizer]]-Klängen bestimmt wird und das Jerry Goldsmith aus dem fünften ''Star-Trek''-Film entlehnte. Aus diesem und dem ersten Film adaptierte er zudem das Klingonenthema, das der Repräsentation Worfs dient und unter anderem beim Erscheinen der von Worf kommandierten Defiant zu hören ist. Das längste im Film enthaltene Musikstück heißt ''The Dish'' und erklingt während des Einsatzes von Picard, Worf und Hawk rund um die Deflektorschüssel. Als die Enterprise zum Filmbeginn aus dem Nebel hervortritt, ist eine Variation des ''Star-Trek''-Marsches zu hören. Die einst von [[Alexander Courage]] komponierte ''Star Trek Fanfare'' wird im Abspann gespielt, in dem zudem die wesentlichen Stücke der während der Handlung erklungenen Musik wiederholt werden.<ref>Takis 1996</ref><ref name="filmtracks" />
Bei der Musik, die Picard am Beginn des Filmes in seinem Bereitschaftsraum hört, handelt es sich um [[Hector Berlioz]]’ Oper ''[[Les Troyens]]'' von 1856. Als Picard und Sloane im Holodeck tanzen erklingt das von [[Jimmy Van Heusen]] und [[Johnny Burke]] für ''[[Der Weg nach Marokko]]'' 1942 komponierte Stück ''Moonlight Becomes You'', das von Julie Morgan als Nachtclubsängerin vorgetragen wird. Bevor die Phoenix von der Erdoberfläche startet, unterbricht Cochrane beinahe den Countdown, weil er etwas vergessen habe ohne das nicht gestartet werden könne. Er durchsucht seine Taschen, holt einen Tonträger hervor und spielt das Lied ''[[Magic Carpet Ride]]'' der Band [[Steppenwolf (Band)|Steppenwolf]] von 1968, allerdings ohne das einleitende [[Akustische Rückkopplung#Rückkopplung in der Rockmusik|E-Gitarren-Feedback]]. Die am Filmende bei der Begegnung mit den Außerirdischen von Cochrane in der [[Jukebox]] gewählte Musik ist ''Ooby Dooby'', die Debüt-Single von [[Roy Orbison]] aus dem Jahr 1956.<ref>vgl. auch Abspann</ref>
=== Themen ===
==== Filmszenario, erster Kontakt ====
Die den Filmtitel gebende Szene ist die Landung des vulkanischen Raumschiffes auf der Erde.<ref>Anders 1997, S. 121</ref> Auch andere Elemente des Films stellen einen ersten Kontakt dar. Für die Crew der Enterprise ist es ihr erster Kontakt mit Zefram Cochrane. Für Data ist der Moment, in dem ihm die Borg-Königin auf das neu transplantierte Stück Haut bläst und ihn somit zu seinem ersten, auf diesem Wege wahrgenommenen Gefühl verhilft, ein erster Kontakt.<ref name="cowan">Douglas E. Cowan: ''Sacred Space. The Quest for Transcendence in Science Fiction Film and Television''. Baylor University Press, Waco 2010, ISBN 978-1-60258-238-5, S. 35–41</ref>
Kritiker verglichen das [[Filmszenario]] mit dem anderer Werke der Science-Fiction. Neben ''Alien''<ref name="wired">Mike Tanner: ''Resisting First Contact is Futile'', in: [[Wired]] Nr. 12/1996. [
In Publikationen, die im Rahmen der Veröffentlichung des Films erschienen, stellten ihn seine Erschaffer – wie auch bei den anderen ''Star-Trek''-Produktionen üblich – in die Tradition der einst von [[Gene Roddenberry]] beabsichtigten, ''Star-Trek''-typischen [[Utopie]]. Braga zum Beispiel sagte, dass es die Absicht der Drehbuchautoren gewesen sei „zu verdeutlichen, dass sich in unserer Gesellschaft niemand Gedanken über die eigene Verantwortung und vor allem die Verantwortung der Welt gegenüber macht.“ Mit der Zeitreise zeige der Film die Selbstlosigkeit der Raumschiffsbesatzung und ihre Bereitschaft, ihr Leben zu riskieren, „um denen zu helfen, die nicht in der Lage sind, über ihre eigenen Probleme hinauszuwachsen.“<ref name="fischer" /> Manche Kritiker, zum Beispiel der von der [[Los Angeles Times]], waren ebenfalls davon überzeugt, dass der Film innerhalb Roddenberrys [[Idealismus|idealistischer]] Vorstellungen anzusiedeln sei.<ref name="turan">Kenneth Turan: ''Star Trek: First Contact Ahead, Warp Factor 8'', in: [[Los Angeles Times]], vom 22. November 1996, [http://articles.latimes.com/1996-11-22/entertainment/ca-1533_1_star-trek Artikel online], abgerufen am 14. März 2014</ref>
Die Figur Lily Sloane diente den Drehbuchautoren zum Erforschen der Unterschiede zwischen einer Person aus dem 24. Jahrhundert und einer aus dem 21. Jahrhundert.<ref name="anders15" /> Hinsichtlich der in das 24. Jahrhundert einführenden Funktion, die die Figur Lily innehat, kann der Film auch als eine Einführung des Zuschauers in die technologische und soziale Utopie von ''Star Trek'' charakterisiert werden.<ref>Teresa Huang: ''First Contact: proof the Enterprise still has some gas in it'', in: ''The Tech'' (Zeitung des [[Massachusetts Institute of Technology]]) Nr. 16/1997 (117. Jg.), S. 7–8 ([http://tech.mit.edu/V117/N16/startrek.16a.html Artikel online], abgerufen am 5. Januar 2014)</ref>
==== Rache, Hass und Verschiedenartigkeit ====
Absicht der Drehbuchautoren – vor allem Rick Bermans – war es, Picard in dem Film zu einem Action-Helden zu machen, ihn als eine starke, harte Figur darzustellen und ihn somit von der grüblerischen, melancholischen und von Ängsten erfüllten Person zu distanzieren, die er noch im Vorgängerfilm war.<ref>David Hochman: ''Preview: ‘Star Trek: First Contact’'', in: [[Entertainment Weekly]] Nr. 354 (1996), {{Webarchiv|url=http://www.ew.com/ew/article/0,,295114,00.html |wayback=20070525075819 |text=Artikel online }} bei EW.com, abgerufen am 10. September 2023</ref> Auch zu dem Zweck konzipierten sie den Film nach dem Muster von [[Herman Melville]]s ''Moby-Dick'' und Picard als Ahab-ähnlichen [[Antiheld]]en. Ebenso, wie Kapitän Ahab aus Rachsucht für den Verlust seines Beines den weißen [[Pottwal]] um jeden Preis zu vernichten beabsichtigt, ist es Picards Motiv, die Borg aus Rache für das Leid zu töten, das diese ihm durch die Assimilation einst zufügten, und dafür auch den Verlust der Enterprise und ihrer Besatzung in Kauf zu nehmen.<ref name="braga-anders">Interview von Lou Anders mit [[Brannon Braga]]: ''Von der ersten Minute an dabei'', in: ''Star Trek: Der erste Kontakt – Das offizielle Magazin zum Film'', Punchline Publishing 1996, S. 17</ref> Bei Picards erlittenem Schmerz handelt es sich, seiner Aussage entsprechend, um den Verlust seiner Individualität. Entsprechend der Deutung der Buchautoren [[Michèle Barrett|Michèle]] und Duncan Barrett (2001) werden die Borg, ebenso wie der Wal im Roman, als [[Naturkatastrophe|Naturgewalt]] präsentiert und als etwas Übernatürliches, das nur der Captain wirklich versteht.<ref>Michèle und Duncan Barrett: ''Star Trek: The Human Frontier''. [[Routledge (Verlag)|Routledge]], New York 2001, ISBN 0-7456-2491-X, S. 20</ref> Nach ''[[Star Trek II: Der Zorn des Khan|Der Zorn des Khan]]'' war ''Moby-Dick'' damit erneut eine wichtige Inspirationsquelle für einen ''Star-Trek''-Film. Durch die Neucharakterisierung Picards im Vergleich zum Vorgängerfilm wandelte sich sein Charakter auch im Vergleich zur Fernsehserie, in der sein Handeln überwiegend von [[Vernunft]] und [[Humanismus]] bestimmt war.<ref name="klein1996">Thomas Klein: ''Alles wird gut: Sex, saufen, Sozialismus im neuen „Star Trek“'', in: [[taz]] vom 27. Dezember 1996, S. 28, abgerufen aus dem Online-Archiv von [[GBI-Genios]] am 1. März 2014</ref>
Bezogen auf die ''Star-Trek''-Fernsehserien und -Filme im Allgemeinen und damit auf die Utopie des ''Star-Trek''-[[Fiktives Universum|Universums]] können die [[Wertvorstellung]]en der Föderation als [[Liberalismus|liberal]] verstanden werden, unter anderem mit Blick auf die Toleranz anderen Spezies gegenüber, die sich in Form der – vor allem in ''Das nächste Jahrhundert'' zum Tragen kommenden – [[Oberste Direktive|obersten Direktive]] ausdrückt. Das Verhalten der Föderationsmitglieder in ''Der erste Kontakt'' wurde aber als Widerspruch zu Werten wie etwa Toleranz gedeutet. So legt keines der Crew-Mitglieder Einspruch gegen Picards Anweisung ein, bereits assimilierte Kollegen ohne Zögern zu töten. Davon, meinte der [[Literaturwissenschaft]]ler Robert Tindol, gehe die Botschaft aus, dass der einzig gute Borg ein toter Borg ist. Der Film lasse jeden möglichen Vorteil außer Acht, der sich aus einer Begegnung mit Außerirdischen wie den Borg ergeben könne. Außerdem lasse er mögliche Alternativen – wie etwa die [[Rehabilitation]] von Borg-Drohnen – zu dem Vorgehen, die Borg zu deren Besiegung unbedingt zu töten, unberücksichtigt.<ref name="tindol">Tindol 2012</ref>
Als beispielhaft für den [[Progressivismus|fortschrittlichen]] Charakter ''Star Trek''s können auch Picards Äußerungen gegenüber Sloane gelten, in denen er sie unter anderem darüber informiert, dass es in seinem, dem 24. Jahrhundert, kein Geld mehr gibt, weil die Menschen nicht mehr nach Reichtum streben, sondern stattdessen an der Verbesserung ihrer selbst arbeiten. Zu den Äußerungen gehört außerdem Picards Ankündigung gegenüber der Frau, dass er die Borg nicht aus Rache zu töten beabsichtigt, weil diese in seinem Jahrhundert keine Motivation mehr darstelle. Im weiteren Verlauf des Films bringt Sloane Picard aber dazu, seine Rachegelüste zuzugeben und damit seiner anfänglichen Aussage zu widersprechen. Sloanes Vorwurf gegenüber Picard, sich rachsüchtig zu verhalten, erwidert dieser auch damit, dass die Gesellschaft seines Jahrhunderts eine weiter entwickelte Sensibilität besitze. Der [[Kunstgeschichte|Kunstwissenschaftler]] [[Nicholas Mirzoeff]] interpretierte Picards Antwort vor allem weil Sloane eine [[Afroamerikaner]]in ist, als [[Sozialdarwinismus|sozialdarwinistisch]].<ref>Mirzoeff 1999, S. 218</ref> Anschließend weigert sich Picard zunächst weiter, das Raumschiff zu zerstören. Dann macht Sloane Picard auf die Geschichte von Ahab aufmerksam, wodurch Picard zu der Überzeugung gelangt, die Selbstzerstörungssequenz einzuleiten. Von manchen Rezipienten wurde diese Handlungswendung als [[Rassismus|rassistisch]] verstanden. Der Buchautor David Greven zum Beispiel deutete Sloane als die schwarze Frau, die weiße, männliche Macht ermöglicht, welche hier in Form von Picards Ankündigung deutlich wird, die Borg für ihre Taten bezahlen zu lassen.<ref>Greven 2009, S. 137</ref> Der [[Rechtswissenschaft]]ler Kenneth Anderson begriff Picards Eingeständnis, Racheabsichten zu hegen, als eine Standardszene vom Amerika des späten 20. Jahrhunderts, weil in ihr eine [[schwarze]] Frau einen [[Weißsein|weißen]] Mann dazu bringt zuzugeben, dass die Freude am Töten und die tiefe Verbundenheit mit Waffen ein Teil seines Inneren sei.<ref name="anderson1997">Kenneth Anderson: ''Where no man has gone before'', in: [[The Times Literary Supplement]] Nr. 4892 vom 3. Januar 1997, S. 18–19. [http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=935790 Herunterladbar] im [[Social Science Research Network]], abgerufen am 16. Februar 2014</ref>
Anderson gab sich überzeugt, dass die Borg nicht „absolut böse“ seien in dem Sinne, dass man sie – wie die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] für deren Verrat an der Menschheit – für ihre selbstgewählte Unmenschlichkeit hassen könne, sondern dass sie „absolut bedrohlich“ im Hinblick auf ihre Andersartigkeit seien, die aber für sich genommen nicht als Makel anzusehen sei. Der Hass, den Sloane in Picard weckt, lasse die Borg jedoch als „absolut böse“ erscheinen; die Borg hätten ihre Menschlichkeit nicht verraten. Anderson diente dieses Problem in der britischen Literaturzeitschrift [[The Times Literary Supplement|Times Literary Supplement]] als Ansatzpunkt für Betrachtungen zu den Themen [[Multikulturalismus]] und [[Kulturrelativismus]], den er, bezogen auf Amerika, als endend zu erkennen glaubte.<ref name="anderson1997" />
Auch auf die Fernsehserien bezogen, in denen die Borg eine Rolle spielen, ist das Wertesystem der Borg deutlich gegensätzlich zu dem der Föderation. Zum Beispiel lassen sich die Borg mit ihrem
Ein weiteres Beispiel für das Thema Verschiedenartigkeit im Film ist eine Kontroverse zwischen Data und der Borg-Königin. Nachdem die Königin gegenüber Data erklärt hat, dass sich die Borg hin zu einem Zustand der Perfektion zu entwickeln beabsichtigen, entgegnet Data, dass die Borg erobern, statt sich weiterzuentwickeln. Mirzoeff
==== Einführung der Borg-Königin ====
Durch die Einführung einer Borg-Königin, deren Rolle als mütterlich verstanden werden kann, werden die Borg als Lebensform mit sozialen Beziehungen dargestellt. Diese Neuerung interpretierte Wulff (2003) als eine Strukturvereinfachung, mit der die Borg im Film in den „Erklärungsraum klassischen [[Hollywood]]-Denkens“ zurückgeholt würden. Durch das Vorhandensein der Königin können die Borg als geistig [[Entmündigung|entmündigt]] verstanden werden.<ref>[[Hans Jürgen Wulff|Hans J. Wulff]]: ''STAR TREK zwischen Populärkultur und Wissensagentur'', in: Rogotzki et al. (2009), S. 19–40, hier: S. 30 f.</ref> Da gleichgeschaltete, seelenlose Soldaten einer befehlstragenden Führerin folgten, deutete Höltgen (2010) die Borg-Gesellschaft als eine [[Faschismus|faschistische]].<ref>Stefan Höltgen: [http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/13514/Inneren_Organe.pdf ''Die Inneren Organe der Föderation: “Star Trek: First Contact” als allegorisches Kulturbewusstsein''], Hrsg.: [[Universitätsbibliothek Frankfurt am Main]] vom 13. Januar 2010, abgerufen am 5. Januar 2014 ([http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/13514 Bibliographische Daten] abgerufen am 15. Februar 2014)</ref> Auch wegen des Vorhandenseins einer Königin ähnelt die Organisationsform der Borg der von [[Staat (Biologie)|staatenbildenden Insekten]], beispielsweise von [[Westliche Honigbiene|Bienen]].<ref name="taz" /> Überdies kann das [[Herrschaftsform|Herrschaftssystem]] der Borg, bedingt durch die Königin, als [[Monistisches System|monistisch]]<ref name="ohler" /> und als [[Aristokratie|aristokratisch]]<ref>Herbert Heinecke: ''Von der Außenpolitik der Föderation und interplanetarischen Tempolimits: Politikwissenschaftliche Perspektiven auf Star Trek'', in: Rogotzki et al. (2009), S. 159–176, hier: S. 160</ref> gedeutet werden.
==== Menschlichkeit, Verführung und Sexualität ====
Mit Datas Wunsch, menschlicher zu werden, behandelt der Film ein in ''Das nächste Jahrhundert'' und ''Treffen der Generationen'' wiederkehrendes Thema.
Da Data als Androide von den Borg nicht mit herkömmlichen Mitteln assimiliert werden kann, versucht die Borg-Königin, ihn mit [[Verführung|verführerischen]] Mitteln dazu zu bewegen, ihr zu dienen. Ihr Vorgehen kann als sexuelle Entdeckung Datas und als ähnlich zu dem einer [[Domina (BDSM)|Domina]] verstanden werden.<ref name="anderson1997" /> Manche Rezipienten interpretierten es zudem als eine [[BDSM|S/M]]-Behandlung<ref name="klein1996" /> und die Borg-Königin in dem Zusammenhang auch als eine [[Femme fatale]].<ref name="mirzoeff219">Mirzoeff 1999, S. 219</ref> Zum Vorgehen der Borg-Königin gehört auch das Blasen auf die transplantierte Hautpartie. Datas Reaktion auf seine Wahrnehmung des dadurch entstandenen [[Gänsehaut]]-Gefühls wurde von mehreren Kritikern als [[Orgasmus]] gedeutet.<ref name="cowan" /> Im Gegensatz zur Assimilation humanoider Körper, deren Menschlichkeit und Individualität die Borg entfernen, verläuft der Umwandlungsprozess bei Data in umgekehrter Richtung.<ref>Dryden 2007, S. 159</ref> Dadurch wird er ebenfalls zu einem [[Cyborg]]. Wegen der diesbezüglichen, [[Rasse|rassischen]] Gleichheit zwischen Data und der Borg-Königin
In Bezug auf seine Rolle in der Fernsehserie wurde Data mit den Eigenschaften eines Kindes assoziiert und damit als jemand, dem es erlaubt ist, aus seinen Fehlern zu lernen. Mit dieser kindlichen Funktion charakterisierte ihn etwa [[Melinda Snodgrass]], Drehbuchautorin einiger Episoden.<ref>Mark A. Altman: ''The Importance of Being Data'', in: [[Cinefantastique]], 21. Jg., Nr. 2, Sep. 1990, S. 36, 37, 59</ref> Zudem wurde er als [[Pinocchio]]-ähnlich rezipiert.<ref name="cowan" /> Vor diesem Hintergrund, und mit der Begründung, dass Data der [[Sexueller Missbrauch|sexuellen Gewalt]] der Borg-Königin im Film mit kindsähnlicher Hilflosigkeit ausgeliefert ist,
Als Picard der Borg-Königin im Maschinenraum gegenübertritt, erinnert er sich, dass die Borg-Königin ihn einst zu sich geholt hatte, um ihr ein Gleichgestellter zu sein. Zum Beispiel, weil sie sein Gesicht in dieser Szene liebkost, lässt sich daraus der Schluss ziehen, dass die Borg-Königin sexuelle Avancen auf Picard hat. Weil die Borg-Königin in dieser Beziehung den aktiven Teil einnimmt und Picard in eine passive Rolle rückt, kann die Borg-Königin als eine [[Prostitution|Prostituierte]] verstanden werden.<ref>Wertheim 2002, S. 85</ref>
Der Film enthält keine Begründung für Datas am Filmende offenbar werdende Entscheidung, seine durch die Borg gewonnene Menschlichkeit aufzugeben. Diesen Umstand auch negativ kritisierend, deutete es Wertheim als wahrscheinlichen Grund, dass Data, hätte er die menschlichen Elemente behalten, durch das Erleben von Emotionen über die humanoiden Individuen erhoben würde, die er konstruktionsbedingt jedoch beschützen müsse und deren Wünschen er sich stets unterzuordnen habe. Damit sei Data wie ein [[Sklaverei|Sklave]]
Der Film wurde mit Blick auf die sich um Picard, Data und die Borg-Königin drehende Handlung auch im Kontext [[Sigmund Freud|Freud]]’scher Theorien rezipiert. Greven zum Beispiel interpretierte sie in seinem Buch ''Gender and Sexuality in Star Trek'' als eine reißerische, idealisierte und sentimentalisierte Variante der männlichen Version des [[Ödipuskonflikt]]es. Dabei betrachtete er Data als den von der Mutter – hier der Borg-Königin – bestraften Sohn, der den Ödipus-Konflikt löse, indem er sich mit dem Vater – Picard – identifiziere und dessen Zorn verinnerliche. Der Vater sei, weil er die Mutter vernichte, der Retter des Sohnes. Greven folgerte, dass der „tief ödipale“ Film die Sexualität der Mutter so sehr ablehne, dass er den Gedanken an die Frau als sexuelles Objekt gänzlich vernichte. Die Aussagen Datas („Einem Teil von mir tut es leid, dass sie tot ist.“<ref name="ZitatDtSync">Zitat aus der deutschen Synchronfassung</ref>) und Picards („Sie war einmalig.“<ref name="ZitatDtSync" />) seien ein „[[Klagelied]]“ auf die Frau und auf sexuelle Verschiedenheit. In dieser Hinsicht sei der Film so bestimmt darin, ödipale Bünde unter Männern wiederherzustellen, dass er Gefahr laufe, diese Bünde als die einzig vorstellbaren darzustellen.<ref>Greven 2009, S. 155 f.</ref> Buchrezensentin Gunnels (2011) urteilte, dass sich Grevens Analysen in dem Buch beinahe ausschließlich auf eine „reduzierende und altmodische Lesart“ von Freud verließen.<ref>Gunnels 2011, Originalzitat: “reductive and old-fashioned reading”</ref>
In ihrem Vergleich des Filmes mit [[Henry Rider Haggard]]s 1887 erstveröffentlichtem [[Bestseller]]-Roman ''[[Sie (Haggard)|Sie]]'', der zum Genre [[Schauerliteratur]] (Englisch auch: ''Gothic Fiction'') zählt, glaubte Dryden (2007) zahlreiche, deutliche Parallelen zu erkennen nicht nur bezogen auf die visuelle Darstellung, sondern auch auf die Handlung. Besonders hinsichtlich der Konzeption der Borg-Königin, von Dryden als das
==== Heldentum ====
In der ''Raumschiff-Enterprise''-Episode ''Metamorphose'' war Zefram Cochrane noch ein uneigennütziger Wissenschaftler voller Ideale. In ''Der erste Kontakt'' ist er dagegen ein geldgieriger, eigennütziger Alkoholiker.<ref>Andreas Rauscher: ''Das Phänomen STAR TREK – Virtuelle Räume und metaphorische Welten'', [[Ventil Verlag]], Mainz 2003, ISBN 3-930559-98-6 (Dissertation, [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]]), S. 282</ref> Im Gegensatz zu Picard zeigt Cochrane im Film noch Interesse an [[Habgier]], Fleischeslust und anderen Lastern der Gegenwart. Damit, so Rahayel (1996), repräsentiere er genau die Einstellung, „die zu überwinden ist, um den [[Multikulturelle Gesellschaft|multikulturellen]] Kosmos schaffen zu können, den die [[Vereinte Föderation der Planeten|Föderation]] darstellt“.<ref name="rahayel" /> Im Bewusstsein der Enterprise-Mannschaft ist er – entsprechend der von Frakes geäußerten Vorstellung – ein brillanter Wissenschaftler, ein gefeierter Held, eine Legende mit beispiellosem Ruhm, weil die Menschheit durch seine Leistung den Weltraum erkunden konnte.<ref name="anders27">Anders 1997, S. 27</ref> Mit diesen Eigenschaften kann Cochrane mit [[Chuck Yeager]] verglichen werden, dem ersten Menschen, der die [[Schallmauer]] durchbrach.<ref name="wertheim74" /> Andererseits jedoch möchte Cochrane keine Legende sein und reagiert – mit den Worten Cromwells – „verängstigt, verwirrt, verblüfft und verstört“ und widerlegt damit die Erwartungen, die die Crew an ihn hat.<ref>Anders 1997, S. 41</ref> Damit ist er ein widerwilliger Held.<ref name="anders27" />
== Adaptionen und Einflüsse ==
=== Merchandising-Artikel ===
{{Siehe auch|Liste der Star-Trek-Romane}}
Im Rahmen des [[Merchandising]]s wurde eine Vielzahl an Lizenzprodukten vertrieben ''(Siehe auch: [[Star Trek#Andere Merchandising-Artikel|Star Trek]])''.
Wie auch die anderen ''Star-Trek''-Filme wurde ''Der erste Kontakt'' als Roman veröffentlicht. Verfasst von [[J. M. Dillard]], erschien er 1996 auf Englisch im Verlag [[Pocket Books]], unter anderem als Hardcover-, Softcover-, Hörbuch- und [[Amazon Kindle|Kindle]]-Ausgabe. Eine von [[Andreas Brandhorst]] geschriebene, deutsche Übersetzung veröffentlichte der [[Heyne Verlag]]
Der [[Publisher]] [[MicroProse]] begann damit, ein offizielles Computerspiel zu dem Film zu entwickeln. Das 1998 wegen finanzieller Schwierigkeiten an [[Hasbro]] verkaufte Unternehmen<ref>Jason Bates: ''Hasbro Will Buy MicroProse'', in: ''[[IGN
=== Einsatz für Bildungszwecke ===
Der Film diente im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen an Hochschulen zum Anlass für Diskussionen über Zeitreisen und andere wissenschaftlich-technologische Aspekte. Zu den Hochschulen gehören die [[Universität zu Lübeck]],<ref>[http://www.uni-luebeck.de/forschung/aktuelles-zur-forschung/aktuelles-zur-forschung/artikel/star-trek-der-erste-kontakt.html ''„Star Trek – Der erste Kontakt“''], in: [[Universität zu Lübeck]] vom 30. Januar 2012, abgerufen am 29. Mai 2015</ref> die New Yorker [[Columbia University|Columbia-Universität]]<ref>[http://outreach.astro.columbia.edu/images/posters/2012/20120601poster.pdf ''Star Trek: First Contact''], in: [[Columbia University]], abgerufen am 29. Mai 2015</ref> und die [[University of Toronto|Universität von Toronto]]. Als Teilnehmer an der Veranstaltung an der letztgenannten Hochschule war auch der Physiker und Bestseller-Autor [[Lawrence Krauss]] angekündigt.<ref>[http://news.utoronto.ca/science-movies-physics-star-trek ''Science at the Movies: the physics of Star Trek''], in: [[University of Toronto]] vom 25. Februar 2013, abgerufen am 29. Mai 2015</ref> Überdies diente der Film als Grundlage für Lehrmaterial im Hinblick auf die Entwicklung des Science-Fiction-Genres, auf die Vermarktung von Filmen und auf andere Aspekte der [[Filmbildung (Bildungswesen)|Filmbildung]]. Entsprechendes Material empfiehlt zum Beispiel die Website [[kinofenster.de]], die von der [[Bundeszentrale für politische Bildung]] mitherausgegeben wird.<ref>[http://www.kinofenster.de/filme/filmarchiv/star_trek_der_erste_kontakt_film/ ''Star Trek – Der erste Kontakt''], in: [[kinofenster.de]] vom 15. November 2008, abgerufen am 29. Mai 2015</ref>
=== Nachfolgefilme ===
{{Hauptartikel|Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert#Leinwandadaptionen|titel1=Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert}}
Auf den Film folgend, entstanden zwei weitere ''Star-Trek''-Kinofilme mit der Raumschiffsbesatzung aus ''Das nächste Jahrhundert'' im Mittelpunkt: ''[[Star Trek: Der Aufstand|Der Aufstand]]'' und ''[[Star Trek: Nemesis|Nemesis]]'', 1998 beziehungsweise 2002 erschienen. Mehrere Publikationen, die vor allem zur Zeit der Erstveröffentlichung von ''Der erste Kontakt'' vertrieben wurden, gaben – oft [[Rick Berman]] zitierend – an, dass der Kassenerfolg von ''Der erste Kontakt'' entscheidend dafür sei, ob ein weiterer ''Star-Trek''-Film produziert wird.<ref>Ian Spelling: ''Star Trek: First Contact'', in: ''The Official STAR TREK 30th Anniversary Magazine'', Starlog Group, New York 1996, ISBN 0-934551-09-X, S. 102–106</ref> Die Aussage des Produktionsdesigners [[Herman F. Zimmerman]], mit der er bereits in der Dezember-Ausgabe der [[Cinefantastique]] 1996 zitiert wurde, lässt allerdings auch den Schluss zu, dass sich Paramount für die Produktion zweier Nachfolgefilme bereits zur Entstehungszeit von ''Der erste Kontakt'' entschieden hatte: „Wir haben von Paramount eine Vereinbarung über drei Filme und ich denke, dass wir diese Brücke in mindestens zwei weiteren Filmen sehen werden. Die Enterprise wird überleben.“<ref>Anna L. Kaplan: ''Star Trek First Contact'', in: Clarke 1996, hier: S. 27, Zitat Herman Zimmerman: “We have a three-picture commitment from Paramount, and I think we’ll see this bridge in at least two more pictures. The Enterprise will survive.”</ref>
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=== Fernsehserien ===
Aus dem ''Star-Trek''-Universum bekannte Geräte, die für den Film neu gestaltet worden waren, wie etwa [[Star-Trek-Technologie#Phaser|Phaser]], kamen fortan auch in den Fernsehserien ''[[Star Trek: Deep Space Nine|Deep Space Nine]]'' und ''[[Star Trek: Raumschiff Voyager|Raumschiff Voyager]]'' zum Einsatz. In ''Deep Space Nine'' wurden die Uniformen aus dem Film unmittelbar nach dessen Veröffentlichung eingeführt. In ''Raumschiff Voyager'' wurden die Borg zu einem der bedeutendsten Handlungselemente. Erstmals in der Serie traten sie beginnend mit der knapp drei Monate nach Erscheinen des Films erstausgestrahlten Episode ''Die Kooperative'' auf. Im selben Jahr, 1997, ersetzte man die Hauptfigur Kes mit der einst von den Borg assimilierten, menschlichen Frau [[Seven of Nine]], deren Beziehung zu den Borg ein wesentliches Thema wurde. Dieses umfasste auch ihr Verhältnis zu einer Borg-Königin, die in sechs Episoden auftrat. Eine Erklärung dafür, ob es sich bei dieser Borg-Königin um dieselbe handelt, die im Film vernichtet wurde, gab die Serie nicht. Die Borg-Königin wurde in den beiden Doppelepisoden ''Das ungewisse Dunkel'' und ''Unimatrix Zero'' durch [[Susanna Thompson]] gespielt, ehe [[Alice Krige]] die Figur in der finalen Doppelepisode ''Endspiel'' verkörperte. Auch die für die Darstellung im Film erneuerte, visuelle Darstellung der Borg adaptierte man für die Fernsehserie. Zumindest für ''Skorpion, Teil 1'' verwendete man visuelle Effekte sowie [[Matte Painting]]s aus dem Film wieder.<ref>Frederick S. Clarke (Hrsg.): Cinefantastique ({{ISSN|0145-6032}}) Nr. 6/7, November 1997 (29. Jg.), S. 95 f., 103–106</ref>
Im [[Pilotfilm]] ''[[Aufbruch ins Unbekannte]]'' der etwa 90 Jahre nach dem ersten Kontakt spielenden [[Prequel]]-Serie ''[[Star Trek: Enterprise]]'' nahm [[James Cromwell]] die Rolle des Cochrane für einen [[Cameo-Auftritt]] wieder auf. In den [[Vorspann (Fernsehserie)|Vorspann]] der Serie integrierte man Aufnahmen des Raumschiffs Phoenix. Vier Episoden handeln von anderen Formen des ersten Kontakts zwischen Menschen und Außerirdischen: ''[[Enterprise/Staffel 2#Carbon Creek|Carbon Creek]]'' erzählt von dem durch ihre Notlandung verursachten Aufenthalt einiger Vulkanier auf der Erde der 1950er Jahre, bei dem sie ihre Spezieszugehörigkeit allerdings geheim halten und dadurch von den Menschen unentdeckt bleiben; in ''[[Enterprise/Staffel 2#Regeneration|Regeneration]]'' assimilieren Überlebende der im Film durch die Enterprise zerstörten Borg-Sphäre, die durch Mitglieder eines Forschungsteams wieder zum Leben erweckt wurden, dieses Team und nehmen schließlich Kontakt mit den zu dieser Zeit noch im Delta-Quadranten befindlichen Borg auf. In der Doppelepisode ''[[Star Trek: Enterprise/Staffel 4#Die dunkle Seite des Spiegels – Teil 1|Die dunkle Seite des Spiegels]]'', die in einem [[Parallelwelt|Paralleluniversum]] spielt, werden die Vulkanier kurz nach ihrer Landung auf der Erde durch Cochrane und dessen Anhänger getötet und die weitere Geschichte der Menschheit nimmt einen abweichenden, aggressiveren Verlauf. Die erste Hälfte dieses Zweiteilers beginnt mit der am Filmende gezeigten Landung des vulkanischen Raumschiffs.
== Literatur ==
* John Takis: [http://www.gnpcrescendo.com/firstcontact/GNPD-8079-opt.pdf ''Complete Motion Picture Soundtrack – Limited Edition – Extended Liner Notes''] (PDF; 28 MB), in: [[GNP Crescendo Records]], 1996, abgerufen am 11. März 2014
'''Zur Entstehungsgeschichte'''
Zeile 429 ⟶ 428:
* Frederick S. Clarke (Hrsg.): [[Cinefantastique]] ({{ISSN|0145-6032}}) Nr. 6, Dezember 1996 (28. Jg.), S. 16–31
* Stephen Pizzello (Hrsg.): American Cinematographer ({{ISSN|0002-7928}}) Nr. 12, Dezember 1996 (77. Jg.), S. 58–74
* Brian J. Robb: ''A Brief Guide to Star Trek. The Essential
'''
* Linda Dryden: ''She: Gothic Reverberations in Star Trek: First Contact'' ([http://researchrepository.napier.ac.uk/2641/1/Gothic_Reverberations_3.doc Aufsatz online] als [[Microsoft Word|MS-Word]]-Dokument auf der Webpräsenz der [[Edinburgh Napier University]], abgerufen am 24. März 2014), in: Benjamin A. Brabon, Stephanie Genz (Hrsg.): ''Postfeminist Gothic. Critical Interventions in Contemporary Culture'', Palgrave MacMillan, Basingstoke 2007, ISBN 978-0-230-00542-6, S. 154–169
Zeile 438 ⟶ 437:
* Nina Rogotzki et al. (Hrsg.): ''Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften'' (Band 1), 4. Auflage, Ludwig, Kiel 2009, ISBN 978-3-933598-25-7
* Nicholas Mirzoeff: ''An Introduction to [[Bildwissenschaft|Visual Culture]]''. Routledge, London, New York 1999, ISBN 0-415-15876-1, S. 211–222
* Robert Tindol: ''The Star-Trek Borg as an All-American [[Captivity narrative|Captivity Narrative]]'', in: [[Brno]] Studies in English ({{ISSN|0524-6881}}) Nr. 1/2012 (38. Jg.), S. 151–158. ([http://www.phil.muni.cz/plonedata/wkaa/BSE/BSE_2012-38-1/10Tindol.pdf PDF] auf der Webpräsenz der [[Masaryk-Universität]], abgerufen am 15. Februar 2014)
* Christine Wertheim: ''Star Trek: First Contact: The Hybrid, the Whore and the Machine'', in: [[Ziauddin Sardar]], Sean Cubitt (Hrsg.): ''Aliens R Us. The Other in Science Fiction Cinema'', Pluto Press, London 2002, ISBN 0-7453-1539-9, S. 74–93 (
== Weblinks ==
{{Wikiquote|Star Trek: Der Erste Kontakt}}
* {{IMDb
* {{OFDb|1460
* Offizielle Seiten bei [http://www.startrek.de/Kinofilme/Star%20Trek%20VIII/ StarTrek.de] (deutsch) und [http://www.startrek.com/database_article/star-trek-first-contact StarTrek.com] (englisch)
* {{Memory Alpha|Star_Trek:_Der_erste_Kontakt|Star Trek: Der erste Kontakt}}
* [http://www.chakoteya.net/movies/movie8.html Transkription der englischen Originalfassung], in: Chakoteya.net
* [http://www.dailyscript.com/scripts/startrek08.html Drehbuchentwurf vom 29. September 1995], in: The Daily Script
* {{Filmposter|557|Star Trek: Der erste Kontakt}}
== Einzelnachweise ==
<references responsive />
{{Navigationsleiste Star Trek}}
{{Exzellent|22. Juni 2014|131513712}}
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