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„Luftangriffe auf Dresden“ – Versionsunterschied

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Erst nach Kapitulation der Berliner Wehrmachteinheiten am 2. Mai löste Gilsa den „Verteidigungsbereich Dresden“ auf und befahl seine Räumung. Dennoch „verteidigten“ versprengte Gruppen die zerstörte Stadt bis zum Inkrafttreten der [[Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht|bedingungslosen Gesamtkapitulation]] am 8. Mai 1945. Erst an diesem letzten Kriegstag nahm die Rote Armee das Stadtgebiet vollständig ein.
 
== Begräbnisstätten ==
Die Bombenopfer wurden auf vielen Dresdner Friedhöfen beigesetzt, die weitaus meisten auf dem [[Heidefriedhof (Dresden)|Heidefriedhof]] und dem [[Johannisfriedhof (Dresden)|Johannisfriedhof]], aber auch auf dem Neuen und Alten Annenfriedhof, dem Nordfriedhof (früherer Standortfriedhof) und anderen Dresdner Friedhöfen. Die folgenden Angaben stammen überwiegend vom [[Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge]]<ref>Holger Hase und Wolfgang Scheder: ''Dresdner Kriegsgräberstätten. Erinnerungsorte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft''. Hrsg.: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Dresden 2010</ref> und aus den Wikipedia-Artikeln der Friedhöfe. Der Volksbund führt in seiner Broschüre „Dresdner Kriegsgräberstätten“ (2010) Grabanlagen mit Bombenopfern auf 34 Friedhöfen an.
* [[Heidefriedhof (Dresden)]] im Stadtteil [[Trachau]]: Der Heidefriedhof ist die größte Begräbnisstätte von Dresdner Bombenopfern. 30.000<ref>ADAC-Reiseführer Dresden, 2. neubearbeitete Auflage 1997, München. S. 92</ref>, mehr als 20.000<ref>[http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordost/Dresdner_Heide/Heidefriedhof/heidefriedhof.html]</ref>, nach anderen Angaben 18.365<ref>Zweisprachige Informationstafel an den Massengräbern auf dem Heidefriedhof (2020)</ref>, 17.295<ref>zitiert nach Wolfgang Schaarschmidt: ''Dresden 1945. Daten. Fakten. Opfer''. Ares Verlag 2018. ISBN 978-3-902475-76-3. S. 213</ref> oder 11.500<ref>Holger Hase und Wolfgang Scheder: ''Dresdner Kriegsgräberstätten. Erinnerungsorte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft''. Dresden 2010. S. 44</ref> von ihnen wurden hier in [[Massengrab|Massengräbern]] beigesetzt. In ein „Aschegrab“ kamen die Reste der 6.865 Toten, die auf dem [[Altmarkt (Dresden)|Altmarkt]] verbrannt worden waren. Diese sind zu den 11.500 in den Massengräbern beigesetzten Toten zu addieren (zusammen 18.365). Die Grabflächen waren bereits 1943/44 für Reihengräber mit 10.000 Tote vorbereitet worden und wurden dann nach den Luftangriffen vom 13. bis 15. Februar 1945 belegt. Das Ausmass der Katastrophe überstieg jedoch bei weitem die Annahmen der Stadt, sodass die vorbereiteten Flächen stark erweitert werden mussten. Ein Luftbild vom März 1945 zeigt etwa 15 Massengräber, deren Flächen deutlich über das Areal der heutigen Gedenkstätte hinausgehen. Die Beisetzungen mussten in diesen Massengräbern und ohne Särge erfolgen, die Toten wurden eng nebeneinander in die ausgehobenen Gräben geschichtet. Schmale Holzleisten zeigten die Registraturnummer der Toten an. Zusätzlich nahm ein „Aschegrab“ die sterblichen Überreste der auf dem Altmarkt verbrannten Leichen auf. Insgesamt 4.000 Tote waren namentlich bekannt, die übrigen etwa 14.000 nicht identifizierbar. Zu einer von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] geplanten „Totenehrung“ kam es nicht mehr. Die Grabflächen lagen über Jahre wüst, viele Familien legten eigene kleine Gedenkstätten am Rande der Massengräber an. Anfang der 1950er Jahre erfolgte die Umwandlung in einen [[Ehrenhain]] mit qualitätsvoller Gartenarchitektur, aber mit Anonymisierung der Toten<ref>[[Matthias Neutzner]]: ''Erinnerungsort Heidefriedhof. Geschichte und Perspektiven''. Hrsg. Landeshauptstadt Dresden. 2014</ref> Von 1954 bis 1963 erinnerte ein hölzernes Hochkreuz an die auf dem Heidefriedhof beigesetzten Opfer. An seine Stelle trat eine Betonmauer, dann eine gewölbte Sandsteinmauer als Mahnmal. Diese trägt die Inschrift: „WIEVIELE STARBEN? WER KENNT DIE ZAHL? AN DEINEN WUNDEN SIEHT MAN DIE QUAL DER NAMENLOSEN, DIE HIER VERBRANNT IM HÖLLENFEUER AUS MENSCHENHAND. DEM GEDENKEN DER OPFER DES LUFTANGRIFFES AUF DRESDEN AM 13.-14. FEBRUAR 1945.“ Seit 2010 existiert auf der Gedenkstätte zudem die aus einer privaten Stiftung finanzierte Skulptur „Trauerndes Mädchen am Tränenmeer“ der in Dresden lebenden polnischen Künstlerin [[Malgorzata Chodakowska]]. Sie steht neben der Friedhofshalle mit Blick auf den Ehrenhain und wurde zur Erinnerung an die Opfer des 13. (bis 15.) Februar 1945 geschaffen.
* [[Johannisfriedhof (Dresden)]] im Stadtteil [[Tolkewitz]]: Der Johannisfriedhof ist mit über 3.750 den Luftangriffen zum Opfer gefallenen Menschen die zweitgrößte Begräbnisstätte von Dresdner Bombentoten. Sie stammten besonders aus den Stadtteilen [[Striesen]] und [[Johannstadt]]. Aufgrund der Vielzahl der Opfer wurden die Leichname dicht nebeneinandergelegt und nur durch eine dünne Schicht Mutterboden von 60&nbsp;cm bedeckt (sonst üblich: 150&nbsp;cm). Ein schlichtes Holzkreuz von sechs Metern Höhe stand am Rand des Geländes mit individuellen Grabsteinen. Der Begräbnisplatz wurde in den 1970er Jahren mit Auflösung der Sammel- und Einzelgräber zum [[Ehrenhain]] mit steinernem Ehrenmal in stilisierter Kreuzform und sanierter Brunnenanlage (1965) umgestaltet. Später kamen Symbolkreuze dazu. Niedergelegte alte Grabsteine säumen den Weg zu der Grab- und Erinnerungsstätte. Der Friedhof dient bis in die Gegenwart auch als Nachbettungsfriedhof für Opfer, die jetzt noch bei Bauarbeiten gefunden werden.
* [[Neuer Annenfriedhof]] im Stadtteil [[Löbtau]]: Im April 1945 wurden hier über 631 Opfer der Bombardierungen Dresdens in einem Massengrab beerdigt. Nur ein Teil der Toten war namentlich bekannt und wird auf Einzeltafeln genannt. Auf dem Grabfeld erinnern ein großes Holzkreuz und eine Tafel mit Inschrift an die Opfer: „HIER RUHEN MEHR ALS SECHSHUNDERT TOTE, JUNGE MENSCHEN, IM KRIEG NACH DRESDEN GEZWUNGEN, UND EINWOHNER UNSERER STADT. NUR EIN TEIL IHRER NAMEN IST BEKANNT. SIE STARBEN BEI LUFTANGRIFFEN 1945.“ Beidseits der mittleren Tafel mit der Inschrift zeigen je zwei Tafeln die Namen der bekannten Toten. Es gibt weitere Grabanlagen, auch mit bei den Bombenangriffen getöteten zwei Kriegsgefangenen und 56 Zwangsarbeitern. So kommt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf insgesamt 924 Luftkriegstote „verschiedener Nationen“ auf diesem Friedhof<ref>Holger Hase und Wolfgang Scheder: ''Dresdner Kriegsgräberstätten''. Hrsg.: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Dresden 2010</ref>, die meisten verloren ihr Leben bei dem amerikanischen Tages-Bombardement am 17. April 1945. Viele von ihnen waren Bewohner des Ortszentrums von Löbtau.
* [[Nordfriedhof (Dresden)]] im Stadtteil [[Albertstadt]]: Der frühere [[Soldatenfriedhof|Standortfriedhof]] der Dresdner Garnison nahm in Sammel- und Einzelgräbern 474 Bombenopfer auf, vorwiegend [[Feuerwehr]]männer, [[Wehrmacht|Soldaten]] und Schutzpolizisten, die im Einsatz bei den Bombenangriffen gefallen waren. Ein Grabstein in Gestalt eines Sarkophags über dem Gräberfeld trägt die Inschrift: „WIR GEDENKEN DER TOTEN, DIE IM FEBRUAR 1945 DEM ANGLO-AMERIKANISCHEN BOMBENANGRIFF ZUM OPFER FIELEN. Inschriften auf beiden Seiten zeigen die Ergänzungen: ZUM GEDENKEN WEITERER OPFER IM MÄRZ 1945 und ZUM GEDENKEN WEITERER OPFER IM APRIL 1945.“
* [[Innerer Neustädter Friedhof]]: 22 zivile Luftkriegstote von 1944/45 in Einzel- und Sammelgräbern
* [[Alter Annenfriedhof]] im Stadtteil [[Südvorstadt (Dresden)|Südvorstadt]]: Der historische Friedhof selber wurde bei den Luftangriffen im Februar 1945 schwer verwüstet. Im Jahre 2006 wurde das Gräberfeld mit 741 Opfern der Bombenangriffe neu gestaltet. Eine Einfassung aus Steinplatten nennt die Namen der 149 bekannten Toten und die Aufschrift „592 unbekannte Tote“. Auf dem Friedhof wurden noch 20 weitere Luftkriegstote beigesetzt. Ein Sandstein-Obelisk zeigt die Inschrift: „WIE LIEGT DIE STADT SO WÜST, DIE VOLL VOLKS WAR. ALLE IHRE TORE STEHEN ÖDE / WIE LIEGEN DIE STEINE DES HEILIGTUMS VORN AUF ALLE GASSEN VERSTREUT. ER HAT EIN FEUER AUS DER HÖHE IN MEINE GEBEINE GESANDT UND ES LASSEN WALTEN.“ (Klagelieder des Jeremias, in Übersetzung von Martin Luther)
* [[Neuer Katholischer Friedhof (Dresden)|Neuer Katholischer Friedhof]] in [[Friedrichstadt (Dresden)|Friedrichstadt]]: Stelen und Bronzeplatte zum Gedenken an 395 Opfer der Bombenangriffe (128 Gräber existieren nicht mehr). Inschrift: „HIER RUHEN 267 OPFER DER BOMBENANGRIFFE AUF DRESDEN. WIR GEDENKEN WEITER: 128 BOMBENOPFERN, DEREN GRÄBER NEU BELEGT WURDEN. SIE GEHÖRTEN 13 NATIONEN AN.“
* [[Alter Katholischer Friedhof (Dresden)|Alter Katholischer Friedhof]] in Friedrichstadt: 22 Luftkriegstote, darunter einige Priester.
* [[Kaditz]] Rechtselbischer Stadtteil im Stadtbezirk [[Pieschen]]: „3. Friedhof Kaditz“. Sammelgrab für 13 Luftkriegstote, mit Stele und Inschrift: „GESTORBEN BEIM BOMBENANGRIFF AUF DRESDEN AM 13. BIS 14. FEBRUAR 1945“. Insgesamt 59 zivile Bombentote auf dem Friedhof, die meisten in Familien- und Einzelgräbern.
* [[St.-Pauli-Friedhof]] in nördlicher [[Leipziger Vorstadt]]: Gräber und Anlage „Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“. In der Mitte ein viergeteilter Quader, er trägt die Namen von 200 Bombentoten, einem Teil der 428 hier insgesamt beerdigten Kriegsopfer.
* [[Äußerer Matthäusfriedhof (Dresden)|Äußerer Matthäusfriedhof]] (entwidmet, Denkmalschutz) in Friedrichstadt. Nach Recherchen der „Interessengemeinschaft 13. Februar“ ruhen auf dem Friedhof 702 Luftkriegstote<ref>Holger Hase und Wolfgang Scheder: ''Dresdner Kriegsgräberstätten''. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Dresden 2010. S. 25</ref>. Die Bestattungen der Luftkriegsopfer fanden 1944 (Oktober), die meisten 1945 nach Luftangriffen auf Dresden statt. Obelisk mit Inschrift: „13. FEBRUAR 1945“
* [[Innerer Matthäusfriedhof (Dresden)|Innerer Matthäusfriedhof]]: 18 zivile Bombentote in Einzel- und Sammelgräbern.
* [[Äußerer Plauenscher Friedhof]]: 128 Luftkriegstote, auch Italiener und Polen. Sie stammten von den Angriffen am 13./14. Februar und am 17. April 1945
* Stephanusfriedhof [[Zschachwitz]]: 37 zivile Luftkriegstote, in Einzel- und Sammelgräbern
* Trinitatis-Friedhof in [[Johannstadt]]: 39 Bombentote in Sammel- und Familiengräbern, und zwei bei Luftangriff gefallene Soldaten
* Innerer Briesnitzer Friedhof: in [[Briesnitz (Dresden)]]: 46 zivile Luftkriegstote in Einzel- und Sammelgräbern, Opfer der Luftangriffe vom 7. Oktober 1944 und 16. Januar 1945
* Markus-Friedhof in [[Pieschen]]: 50 zivile Luftkriegstote in Einzel- und Sammelgräbern<ref>Holger Hase und Wolfgang Scheder: ''Dresdner Kriegsgräberstätten''. Hrsg. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Dresden 2010. S. 40</ref>
* Cottaer Friedhof: in [[Cotta (Dresden)]]: 98 Luftkriegstote von verschiedenen Angriffen in Sammel- und Einzelgräbern. Ein steinernes Hochkreuz über dem Gräberfeld erinnert an sie und gefallene Soldaten.
* Hosterwitzer Friedhof: in [[Hosterwitz]]: 34 Luftkriegstote, überwiegend in Sammelgräbern
* Alter Friedhof Klotzsche: in [[Klotzsche]]: 7 Opfer der Luftangriffe vom 13./14. Februar 1945 in Familiengräbern beigesetzt
* Neuer Friedhof Klotzsche: in [[Klotzsche]]: mehr als 50 Luftkriegstote in Einzel- und Sammelgräbern. Diese wurden, bis auf die in Familiengräbern beigesetzten, zur DDR-Zeit überbettet
* Leubener Friedhof: in [[Leuben (Stadtbezirk)|Leuben]]: 29 zivile Luftkriegstote in Einzel- und Sammelgräbern
* [[Kirche Leubnitz-Neuostra|Friedhof Leubnitz-Neuostra]]: 37 Luftkriegstote, davon 36 in Sammelgrab
* Lockwitzer Friedhof: in Lockwitz: 18 zivile Luftkriegstote und 5 bei Luftangriff gefallene italienische Militärinternierte
* [[Loschwitzer Friedhof]]: in [[Loschwitz]]: 35 Luftkriegstote, davon 34 in Sammelgrab
* Friedhof [[Schönfeld-Weißig|Weißig]]: 9 Luftkriegstote in Einzel- und Sammelgräbern
* Friedhof [[Weixdorf (Ortschaft)|Weixdorf]]: 26 Opfer der Luftangriffe am 13. und 14. Februar 1945 in Einzel- und Sammelgräbern
* [[Waldfriedhof Weißer Hirsch]]: Dieser Waldfriedhof wird hier noch als ein Beispiel für weitere Friedhöfe angeführt, die mit erhaltenen Gräbern und Denkmalen der Opfer der Luftangriffe gedenken. Im nördlichen Teil des Friedhofs steht ein großes Kreuz mit einer Gedenktafel „13. FEBRUAR 1945“.
 
Die Addition dieser Zahlen ergibt 26.425 Bombenopfer auf den genannten Begräbnisstätten.
 
<gallery caption="Grabstätten der Bombenopfer">