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== Entwicklung ==
1927 erhielt Ernst Heinkel vom [[Reichsverkehrsministerium]] den Auftrag zur Entwicklung eines auf [[Katapultschiff|Schiffen]] einsetzbaren [[Flugzeugkatapult|Katapults]] nebst dem dazugehörigen Flugzeug. Der eigentliche Auftraggeber im Hintergrund war jedoch die deutsche [[Reichsmarine]], die im Rahmen eines geheimen Rüstungsprogramms unter Umgehung des [[Versailler Vertrag]]es Erfahrungen mit dem Betrieb von bordgestützten Flugzeugen sammeln wollte. Die Arbeiten begannen umgehend und konnten noch im selben Jahr abgeschlossen werden. Der Entwurf des als HD&nbsp;15 bezeichneten Typs stammte von Heinkels Chefkonstrukteur ''Karl Schwärzler''. Lange Zeit wurde angenommen, dass Schwärzler auch für die Konstruktion des Katapults K&nbsp;1 verantwortlich zeichnete. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass dessen Entwickler ''Wilhelm Stein'' war, der bei Heinkel etwa zur gleichen Zeit eine Anstellung als technischer Direktor angetreten hatte. Stein hatte bereits 1916 dem [[Reichsmarineamt]] ähnliche Pläne vorgelegt, nach denen eine Versuchskonstruktion gebaut und im Oktober 1918 auf der Danziger Werft mit einer [[Hansa-Brandenburg W.29|W.29]] getestet wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Gründer |Titel=Deutsche Atlantikverbindungen – schneller als die Konkurrenz. Schleuderstarts |Sammelwerk=Klassiker der Luftfahrt |Nummer=4/ |Datum=2012 |Seiten=52}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Volker Koos |Titel=Ernst Heinkel |TitelErg=Vom Doppeldecker zum Strahltriebwerk |Verlag=Delius Klasing |Ort=Bielefeld |Datum=2007 |ISBN=978-3-7688-1906-0 |Seiten=78ff78 ff.}}</ref> Auch wurde am 29.&nbsp;Juli 1928 auf Stein ein Patent als Erfinder eines Heinkel-Katapults angemeldet.<ref>Koos, ''Heinkel 1922–1932'', S.&nbsp;143</ref>
 
Die HD&nbsp;15 mit der Werknummer 265 nahm am 28.&nbsp;Juni 1927 mit ''[[Wolfgang von Gronau]]'' in Warnemünde ihre Werkserprobung auf. In deren Verlauf wurden wegen der sich bildenden starken Bugwelle während des Rollens rechts und links am Bug Antispritzwasserleisten angebracht. Die als zu gering empfundene Steigleistung versuchte man durch zweimaliges Zurücksetzen der oberen Tragfläche zu erhöhen. Auch wurden verschiedene Luftschrauben getestet.
 
Auch das K&nbsp;1 wurde 1927 fertiggestellt. Es wurde mit Pressluft betrieben und war das Erste bei den Heinkel-Werken gebaute Flugzeugkatapult.<ref>{{Literatur |Autor=Christian König |Titel=Erste am Feind. Bordflugzeug und Küstenaufklärer Heinkel He&nbsp;60 |Verlag=Helios |Ort=Aachen |Datum=2017 |ISBN=978-3-86933-187-4 |Seiten=9}}</ref> Es wies eine Länge von 21,50&nbsp;m bei einem Gewicht von 15&nbsp;t auf. Der 0,4&nbsp;t schwere Startschlitten war für 2,5&nbsp;t ausgelegt und beschleunigte die HD&nbsp;15 auf die benötigte Startgeschwindigkeit von 105&nbsp;km/h auf einer Länge von 11,85&nbsp;m. Ein Flaschenzug sorgte für die nötige 1:4-Übersetzung. Die Beschleunigungskräfte betrugen dabei 4,9&nbsp;[[g-Kraft|g]]. Anschließend erfolgte das Abbremsen des Schlittens auf 2,2&nbsp;m, wobei sich das Flugzeug vom Katapult löste. Für die Schleudertests wurde ein spezielles [[Schwimmdock]] der Lübecker [[Flender-Werke]] genutzt, das im November 1927 auf der [[Pötenitzer Wiek]] von Travemünde in Betrieb genommen worden war. Es wurde auf dem [[Breitling (Warnow)|Breitling]] von Warnemünde verankert und auf ihm das Katapult installiert. Die Erprobung verlief ausnahmslos erfolgreich und wurden im Spätsommer 1928 beendet. Das Dock wurde anschließend samt Katapult wieder nach Travemünde überführt und von der ''[[Erprobungsstelle See]]'' genutzt. Heinkel entwickelte auf Basis des K&nbsp;1 noch weitere Geräte dieser Art.
 
Am 12.&nbsp;September 1927 wurde die HD&nbsp;15, mit dem Kennzeichen <span style="font-family:monospace;">D–1237</span> versehen, an die ''Severa GmbH'' übergeben, eine offiziell zivile Dienstleistungsfirma, die im Geheimen von der Reichsmarine betrieben wurde. Im Folgejahr kam es bei einem Werkaufenthalt in Warnemünde zu einem schweren Zwischenfall, als am 27.&nbsp;April während eines Fluges in 2000&nbsp;m Höhe der Propeller abmontierte. Der Pilot ''Hermann Becker'' konnte zwar unverletzt landen, doch brach bei der [[Notwasserung]] das Triebwerk aus seiner Halterung. Die HD&nbsp;15 wurde bei der ''Aero-Sport GmbH'' Warnemünde instand gesetzt und flog anschließend noch bis zum August 1929 für die Severa. Danach ging sie wie schon das Katapult zuvor in den Bestand der Erprobungsstelle See über, die sie in Travemünde noch mehrere Jahre für Versuche nutzte.
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== Literatur ==
* {{Literatur
|Autor=Volker Koos
|Titel=Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1922–1932
|Verlag=Heel
|Ort=Königswinter
|Datum=2006
|ISBN=3-89880-502-6
|Seiten=42/43}}
* {{Literatur
|Autor=Helmut Stützer
|Titel=Die deutschen Militärflugzeuge 1919–1934
|Verlag=E.&nbsp;S. Mittler & Sohn
|Ort=Herford
|JahrDatum=1984
|ISBN=3-8132-0184-8
|Seiten=52, 136 und 192}}
 
== Weblinks ==
* {{Internetquelle | url=http://www.airwar.ru/enc/flyboat/hd15.html | autor= | titel=Heinkel HD.15 | werk= | hrsg=www.airwar.ru | datumsprache=ru | seiten= | archiv-url= | archiv-datum= | zugriffabruf=2018-03-12| format= | sprache=ru | kommentar=Fotos | zitat= | offline= }}
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Einmotoriges Flugzeug mit Kolbenmotor]]
[[Kategorie:Flugboot]]
[[Kategorie:Experimentalflugzeug]]
[[Kategorie:Katapultflugzeug]]
[[Kategorie:Erstflug 1927]]
[[Kategorie:Nicht realisiertes Militärflugzeugprojekt (Deutschland)]]