„Hans Hotter“ – Versionsunterschied
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'''Hans Hotter''' (* [[19. Januar]] [[1909]] in [[Offenbach am Main]]; † [[6. Dezember]] [[2003]] in [[München]]) war ein deutscher [[Oper]]nsänger ([[Bassbariton]]) und [[Gesangspädagogik|Gesangspädagoge]].
▲[[Datei:Hans Hotter.jpg|thumb|Hans Hotter]]
== Leben ==
Hans Hotter studierte nach dem Abitur Philosophie an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] sowie Gesang bei [[Matthäus Römer]]<!-- ursprünlich: an der Münchner Musikakademie bei Römer. Römer unterrichtete am Konservatorium... --> und Orgel.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Klassik Heute |url=http://www.klassik-heute.de/4daction/www.klassik-heute.de/4daction/www_interpret?id=5661 |titel=Hans Hotter |sprache=de |abruf=2021-11-10}}</ref> 1930 debütierte er in [[Opava|Troppau]]. Bereits im Alter von zweiundzwanzig Jahren sang er den „Wanderer“ in ''[[Siegfried (Oper)|Siegfried]]'' von [[Richard Wagner]].<!-- wo? -->Weitere frühe Stationen waren Breslau und das [[Deutsches Theater Prag|Deutsche Theater Prag]], bevor er 1934 an die [[Hamburgische Staatsoper]] und 1937 an die [[Bayerische Staatsoper]] nach München engagiert wurde.<ref name=":0" /> Hier erarbeitete er sich alle großen Bariton-Partien des deutschen Fachs, vor allem in Opern von Richard Wagner, aber auch [[Richard Strauss]], in dessen Uraufführungen der Opern ''[[Friedenstag (Oper)|Friedenstag]]'', ''[[Capriccio (Oper)|Capriccio]]'' und ''[[Die Liebe der Danae]]'' Hotter mitwirkte. Als junger Sänger profitierte der deutsche Bassbariton Hans Hotter sehr von Strauss’ Offenheit und Leichtigkeit in der Arbeit. Er schätzte die betonte Einfachheit und Freundschaftlichkeit des Komponisten.
Hans Hotter sang aber auch häufig [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] und [[Giuseppe Verdi|Verdi]].
Zwischen 1952 und 1966 wirkte er regelmäßig bei den [[Bayreuther Festspiele]]n mit. Insbesondere als [[Der Fliegende Holländer|Holländer]] und [[Der Ring des Nibelungen|Wotan]], aber auch als Gurnemanz ([[Parsifal]]) und [[Die Meistersinger von Nürnberg|Hans Sachs]] erreichten seine Interpretationen Referenzcharakter. ▼
1939 hatte er sein Debüt an der [[Wiener Staatsoper]]. Hotter stand 1944 in der [[Gottbegnadeten-Liste]] des [[Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda|Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda]].<ref>''Hotter, Hans''. In: Theodor Kellenter: ''Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler''. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 249f.</ref>
Noch im hohen Alter verlieh seine charismatische Gestalt ambivalenten Figuren wie Schigolch (in ''[[Lulu (Oper)|Lulu]]'', bis 1992) imponierende Bühnenpräsenz (letzte Bühnenrolle; München, Februar 2001: [[Luitpold von Bayern|Prinzregent]] in ''[[Der Opernball]]'' von [[Richard Heuberger der Ältere|Richard Heuberger]]). Daneben stieg er zu den bedeutendsten [[Kunstlied|Lied]]sängern seiner Generation auf. Eine Jahrhundertaufnahme ist seine Einspielung des Liederzyklus' ''Die [[Winterreise]]'' von [[Franz Schubert]] mit [[Gerald Moore]] als Klavierbegleiter aus dem Jahr 1955. Auch dieses stimmtechnisch sehr anspruchsvolle Werk bot er bis in die 1990er Jahre absolut stimmfest und sicher in Liederabenden auf der Bühne dar.▼
▲Ab 1947 trat er bis 1969 am Londoner [[Royal Opera House]] auf und inszenierte zwischen 1961 und 1964 Wagners ''[[Der Ring des Nibelungen|Ring des Nibelungen]]''.<ref name=":0" /> Zwischen 1952 und 1966 wirkte er regelmäßig bei den [[Bayreuther Festspiele]]n mit. Insbesondere als [[Der
1977 wurde er von der [[Wiener Musikakademie]] zum Professor ernannt. Sein 1979 im kleinen Saal des Münchener Gasteigs abgehaltener Meisterkurs für junge Sänger wurde vom Saarländischen Rundfunk aufgezeichnet und in der Filmdokumentation „Hans Hotter“ von [[Wolf-Eberhard von Lewinski]] im ARD-Programm ausgestrahlt.▼
▲Noch im hohen Alter verlieh seine charismatische Gestalt ambivalenten Figuren wie Schigolch (in ''[[Lulu (Oper)|Lulu]]'', bis 1992) imponierende Bühnenpräsenz (letzte Bühnenrolle; [[Prinzregententheater|Prinzregententheater München]], Februar 2001: [[Luitpold von Bayern|Prinzregent]] in
1996 erschien seine Autobiografie ''Der Mai war mir gewogen'' im [[Kindler Verlag]]. 1985 wurde er von den [[Münchner Turmschreiber]]n mit dem [[Bayerischer Poetentaler|Bayerischen Poeteraler]] geehrt. 1998 erhielt er den [[Ehrenring der Stadt Wien]].▼
▲Hotter erteilte privaten Gesangsunterricht, und 1977 wurde er von der [[Wiener Musikakademie]] zum Professor ernannt.<ref>{{Literatur |Autor=Redaktionsbüro Harenberg |Titel=Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft |TitelErg=Mit über 400 Fotos |Verlag=Droemer Knaur |Ort=München/Zürich |Datum=1979 |ISBN=3-426-07604-7 |Kapitel=Hotter, Hans |Seiten=195 f}}</ref> Sein 1979 im kleinen Saal des Münchener Gasteigs abgehaltener Meisterkurs für junge Sänger wurde vom Saarländischen Rundfunk aufgezeichnet und in der Filmdokumentation „Hans Hotter“ von [[Wolf-Eberhard von Lewinski]] im ARD-Programm ausgestrahlt.
▲1996 erschien seine Autobiografie ''Der Mai war mir gewogen'' im [[Kindler Verlag]]. 1985 wurde er von den [[Münchner Turmschreiber]]n mit dem [[Bayerischer Poetentaler|Bayerischen
* Hans Hotter: ''„Der Mai war mir gewogen ...“ Erinnerungen'', Verlag Kindler, München 1996, ISBN 3-463-40266-1▼
* [[Michael Jahn]]: ''Hans Hotter als Verdi- und Wagner-Interpret'', in: ''Verdi und Wagner in Wien 4''. Verlag Der Apfel, Wien 2015, S. 95-102. ISBN 978-3-85450-325-5▼
Hans Hotter starb im Alter von 94 Jahren und wurde auf dem [[Waldfriedhof Solln]] in München bestattet.<ref>knerger.de: [http://knerger.de/html/hottermusiker_98.html Das Grab von Hans Hotter]</ref>
== Auszeichnungen<!-- Jahreszahlen sollten möglichst ergänzt werden --> ==
* 1955: Ernennung zum bayerischen [[Kammersänger]]<ref>www.km.bayern.de [https://www.km.bayern.de/kunst-und-kultur/meldung/3688/christian-gerhaher-ist-bayerischer-kammersaenger.html Artikel enthält Liste der bisherigen Titelträger]</ref>
* [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Bundesverdienstkreuz]]
* [[Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst]]
* [[Ehrenring der Stadt Wien]]
* 1994: [[Ordre des Arts et des Lettres]] (Komtur)<ref>{{Internetquelle |autor=Archives nationales |url=https://www.siv.archives-nationales.culture.gouv.fr/siv/rechercheconsultation/consultation/ir/pdfIR.action?irId=FRAN_IR_026438 |titel=Archives du Bureau du Cabinet du ministre de la Culture. Ordre des arts et lettres (1962-2000) |seiten=84 |format=PDF |sprache=fr |abruf=2021-11-09}}</ref>
== Literatur ==
▲* Hans Hotter: ''„Der Mai war mir gewogen ...“ Erinnerungen.''
▲* [[Michael Jahn]]: ''Hans Hotter als Verdi- und Wagner-Interpret.''
* [[Berndt W. Wessling]]: ''Hans Hotter.'' Schünemann, Bremen 1966.
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|118707248|TYP=Werke von und über}}
*{{IMDb|nm0396262}}
* Hans Hotter http://www.bayreuther-festspiele.de/fsdb/personen/146/index.htm▼
*{{Discogs|861484}}
* {{operissimo|ffcyoieagxaaaaabowhc}}
*[http://www.operundtanz.de/archiv/2004/01/kupo-hotter-danke.shtml Rede anlässlich der Verleihung des Wilhelm-Pitz-Preises 1999]▼
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*[http://www.operundtanz.de/archiv/2004/01/kupo-hotter.shtml Nachruf auf Hans Hotter]▼
* [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/alpha-forum/hans-hotter-gespraech100.html Interview zum Lebenslauf, Teil 1] gesendet 1999 bei [[BR-alpha]] (PDF-Abruf; 45 kB); Teil 2 über Online-Suche im alpha-Forum von www.br.de
▲* [http://www.operundtanz.de/archiv/2004/01/kupo-hotter-danke.shtml Rede anlässlich der Verleihung des Wilhelm-Pitz-Preises 1999]
▲* [http://www.operundtanz.de/archiv/2004/01/kupo-hotter.shtml Nachruf auf Hans Hotter]
* [https://www.mediathek.at/nc/type/8000/searchQuery/731/hash/F3ALiFWX/ Audioaufnahmen mit und von Hans Hotter] in den Onlinebeständen der [[Österreichische Mediathek|Österreichischen Mediathek]] (Interviews, Schellackaufnahmen, Radiobeiträge)
* [[ZeitZeichen (Hörfunksendung)|ZeitZeichen]]: [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/hans-hotter-100.html 19.01.1909 - Geburtstag des Sängers Hans Hotter]
== Einzelnachweise ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118707248|LCCN=n/82/56789|VIAF=114274573}}▼
<references />
▲{{Normdaten|TYP=p|GND=118707248|LCCN=n/82/56789|NDL=00620838|VIAF=114274573}}
{{SORTIERUNG:Hotter, Hans}}
[[Kategorie:
[[Kategorie:
[[Kategorie:Gesangspädagoge]]
[[Kategorie:Musiker (Nationalsozialismus)]]
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes]]
[[Kategorie:Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst]]
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[[Kategorie:Ehrenringträger der Stadt Wien]]
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[[Kategorie:Musiker (Offenbach am Main)]]
[[Kategorie:Darstellender Künstler (Offenbach am Main)]]
[[Kategorie:Person (Bayreuther Festspiele)]]
[[Kategorie:Person um Richard Strauss]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1909]]
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|NAME=Hotter, Hans
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Opernsänger (Bassbariton) und Gesangspädagoge
|GEBURTSDATUM=19. Januar 1909
|GEBURTSORT=[[Offenbach am Main]]
|