Nothing Special   »   [go: up one dir, main page]

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K wie vor
K Änderungen von 2A02:3035:60A:577E:A5A3:6000:D8D0:5391 (Diskussion) auf die letzte Version von Lutheraner zurückgesetzt
Markierung: Zurücksetzung
 
(8 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
'''Kāma''' ([[Sanskrit]] काम, „weltlicher Genuss“, „Verlangen“) oft einseitig als „Lust“ oder „Sexuelles Verlangen“ übersetzt, gilt im [[Hinduismus]] als eines der vier ''[[Purushartha]]s'', die „vier Lebensziele des Menschen“. Die weiteren drei sind
# ''[[Artha]]'': Wohlstand und Erfolg,
# ''[[Dharma]]'': ein Leben entsprechend den sozialen und kosmischen Gesetzen,
# ''[[Moksha]]'': die Erlösung.<ref>Peter Schreiner: ''Im Mondschein öffnet sich der Lotus.'' DTV, München, S. 144.</ref>
 
Vanamali Gunturu nennt als Reihenfolge der Bedeutung: Dharma, Artha, Kama und Moksha.<ref>Vanamali Gunturu: ''Der Kamasutra Ratgeber'', Atmosphären Verlag, München 2004, S. 7 f. ISBN 3-86533-004-5.</ref>
 
Hindus lehnen weltliches Streben, Lust und Verlangen nach Wohlstand nicht als unmoralisch ab, diese sind jedoch den beiden anderen Zielen, ''Dharma'' und Erlösung, untergeordnet. Ist für das tägliche Leben die Erfüllung des ''Dharma'' das wichtigste Leitziel, so sind doch für das Leben als Haushalter auch ''Artha'' und ''Kama'' notwendig.
Zeile 8 ⟶ 10:
 
== Bedeutung in den Schriften ==
Im berühmten Schöpfungslied des [[Rigveda]]<ref>{{RVRigveda|10|129}}</ref> ist ''Kama'', das Verlangen, Quelle und Ursprung aller Dinge.
: ''Im Anfang war Finsternis in Finsternis versteckt […] das Eine wurde durch die Macht eines heißen Dranges geboren. Über dieses kam am Anfang das Liebesverlangen, was des Denkens erster Same war''<ref>Zitiert nach R. C. Zaehner: ''Der Hinduismus.'' Wilhelm Goldmann Verlag, S.&nbsp;47.</ref>
Dieses Verlangen war der Urtrieb, der die Erscheinungswelt aufrechterhält, die hinter dem Kreislauf der Wiedergeburten ([[Samsara]]) stehende Kraft. Ein Vers im [[Atharva Veda]] (AV, 9.2.) begrüßt ''Kama'' als „Erstgeborenen der Schöpfung“. Das [[Mahabharata]] (12.167) berichtet von einem
Disput darüber, welches der Lebensziele das höchste sei. Bhisma, einer der Pandava-Brüder, tritt für'' Kama'' ein. Dies sei die erste Pflicht des Menschen, denn ohne Begierde sei jede Leistung unmöglich. Er sieht ''Kama'' als das Geheimnis allen Erfolges, ob materieller oder geistiger Art <ref>Nach R.C. Zaehner: ''Der Hinduismus.'' Wilhelm Goldmann Verlag (S. 121)</ref>.
 
Die Vielschichtigkeit des Begriffes ''Kama'' wird in einem anderen Abschnitt des [[Mahabharata]] deutlich. Das große Epos lässt [[Kamadeva]], die Personifizierung des ''Kama'', selbst erklären, in wie vielen verschiedenverschiedenen Formen das Verlangen jeden Menschen beherrscht.
: ''„Keinem Wesen ist es möglich mich zu zerstören. Ein Mensch, der meine Macht kennt, bemüht sich, mich durch das Murmeln von Gebeten zu überwinden; dann besiege ich ihn mit dem Glauben, ich sei das subjektive Ego in ihm. […] Wenn ein Mensch mich durch Askese überwinden will, dann erscheine ich als Askese in seinem Sinn und verhindere so, dass er mich erkennt. Und wenn ein Wissender mich um der Erlösung willen überwinden möchte, so lache ich ihm fröhlich ins Gesicht. Ich bin der Unvergängliche, den kein Wesen töten noch zerstören kann.“''<ref>Mahabharata, 14. Buch (Aswamedha Parva), Section XIII ([http://www.ibiblio.org/sripedia/ebooks/mb/m14/m14013.htm], engl. Seite)</ref>
 
Zeile 25 ⟶ 27:
<references />
 
[[Kategorie:HinduismusHinduistische Philosophie]]
[[Kategorie:Indische Philosophie]]