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„Energiewende nach Ländern“ – Versionsunterschied

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Dieser Artikel befasst sich mit der konkreten Umsetzung der Energiewende in einzelnen Staaten der Welt. Für die generelle Abkehr von fossiler Energieerzeugung siehe den Hauptartikel [[Energiewende]]. Für den Ausstieg aus der Verstromung von Kohle in einzelnen Staaten siehe auch [[Kohleausstieg#Länder und Institutionen|Kohleausstieg]].
 
[[Datei:Annual-co-emissions-by-region.png|mini|Entwicklung des weltweiten Kohlendioxidausstoßes]]
[[Datei:Co-emissions-per-capita-map.png|mini|Kohlendioxidausstoß pro Kopf]]
 
DerDieser Artikel beschreibtbefasst diesich globalenmit Bemühungender zurkonkreten TransformationUmsetzung des bestehendender [[Fossile Energie|fossilenEnergiewende]] Energiesystemsin hineinzelnen zu einem [[Nachhaltigkeit|nachhaltigen]] Energiesystem auf Basis [[Erneuerbare Energien|erneuerbarer Energien]] und teils auch [[Kernenergie]]Ländern. DieseDie [[Energiewende]] etabliert sich seit einigen Jahren in vielen [[Industriestaat]]en und [[Schwellenland|Schwellenländern]], wobei sich die jeweilige Herangehensweise je nach politischen ([[Klimapolitik]]), ökonomischen und geographischen Gegebenheiten teilweise deutlich unterscheidet.
 
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== Weltweite Entwicklung ==
=== Politische Entwicklung ===
Als Pionier der Energiewende gilt [[Dänemark]], das im Jahr 2012 bereits 30 % seines Strombedarfs mittels Windenergie deckte. Bereits vor dem Ende 2015 geschlossenen [[Übereinkommen von Paris]] strebte Dänemark eine vollständig regenerative Energieversorgung in den drei Sektoren Strom, Wärme und Verkehr bis 2050 an.<ref name="Biegel, Value 354">Benjamin Biegel, Lars Henrik Hansen, Jakob Stoustrup, Palle Andersen, Silas Harbo: ''Value of flexible consumption in the electricity markets''. In: ''[[Energy (Zeitschrift)|Energy]]'' 66, (2014), 354–362, S. 354 [[doi:10.1016/j.energy.2013.12.041]].</ref> Internationale Aufmerksamkeit und Zustimmung, aber auch Skepsis und Kritik zog die Ankündigung Deutschlands auf sich, sowohl aus fossilen als auch aus nuklearen Energieträgern auszusteigen.<ref>{{Literatur |Autor=Nathalie Grün, Tonja Iten, Felix Nipkow |Titel=Energiewende im Faktencheck |Hrsg=Schweizerische Energie-Stiftung |Ort=Zürich |Datum=2019-12 |Seiten=6 | |Format=PDF}}</ref> Obwohl sie in der Öffentlichkeit oft fälschlicherweise mit dem zweiten [[Atomausstieg]] 2011 verbunden wird, begann die Energiewende in Deutschland bereits in den 1980er Jahren mit der Förderung von erneuerbaren Energien und Einstellung neuer [[Kernkraftwerk]]sprojekte.
 
Die mit dem Bau von fossilen Kraftwerken einhergehenden gravierenden Umweltschädigungen wie [[Smog]], [[Wasserverschmutzung]] und Bodenverseuchung, die Endlichkeit fossiler Energieträger, ihre Verknappung und Verteuerung sowie insbesondere die durch ihre Verbrennung maßgeblich verursachte [[globale Erwärmung]] haben jedoch auch in vielen weiteren Ländern zu einem Umdenken in Bezug auf die Energieversorgung geführt. Mittlerweile wurde in vielen Staaten der Erde die Energiewende eingeleitet.<ref name="Biegel, Value 354" /> Gerade in [[Volksrepublik China|China]], wo es, ausgelöst durch Umweltprobleme, immer wieder zu Protesten der Bevölkerung kam, werden in letzter Zeit starke politische Anstrengungen unternommen, diese negativen Auswirkungen einzudämmen, wobei insbesondere schärfere, staatlich verordnete Umweltschutzmaßnahmen durchgeführt werden und es zu einem massiven Vorantreiben von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz kommt.<ref>[https://www.tt.com/artikel/8277687/china-sieht-sich-beim-umwelt-und-klimaschutz-wieder-im-plan ''China sieht sich beim Umwelt- und Klimaschutz wieder im Plan'']. In: ''[[Tiroler Tageszeitung]].'' 23. April 2014. Abgerufen am 12.&nbsp;März 2020.</ref> 2013 war China [[Weltmarktführer]] in der Herstellung und im Einsatz von [[Windkraftanlage]]n, [[Solarzelle]]n und [[Intelligentes Stromnetz|Smart-Grid]]-Technologien; zudem ist das Land sowohl der größte Investor in regenerative Energien als auch der weltweit bedeutendste Ökostromproduzent.<ref name="Mathews Nature">John A. Mathews, Hao Tan: ''Manufacture renewables to build energy security''. In: ''[[Nature]]'' 513, Issue 7517, 10. September 2014, 166–168, [[doi:10.1038/513166a]].</ref> Daneben spielt für viele Staaten weltweit die Einsparung fossiler Brennstoffe eine zentrale Rolle für den Umstieg auf erneuerbare Energien, da sie so in der Lage sind Energieimporte zu reduzieren und parallel an Versorgungssicherheit zu gewinnen. Zugleich wird die Gefahr von [[Krieg|militärischen Konflikten]] um Energieressourcen reduziert.<ref name="Swift-Hook">Donald T. Swift-Hook: ''The case for renewables apart from global warming''. In: ''[[Renewable Energy (Zeitschrift)|Renewable Energy]]'' 49, (2013), 147–150 [[doi:10.1016/j.renene.2012.01.043]].</ref>
 
Die Umgestaltung der Energieversorgung wird auf supranationaler Ebene durch viele Institutionen unterstützt. Zur besseren Koordination der unterschiedlichen Wege wurde 2010 die [[Internationale Organisation für erneuerbare Energien]] (IRENA) gegründet. Sie versteht sich als „treibende Kraft“ den großflächigen und verstärkten Einsatz und die nachhaltige Nutzung von erneuerbaren Energien weltweit zu fördern.<ref name="Irena">[http://www.irena.org/documents/uploadDocuments/Statute/IRENA_FC_Statute_signed_in_Bonn_26_01_2009_incl_declaration_on_further_authentic_versions.pdf Statuten]. Website von [[Internationale Organisation für erneuerbare Energien|IRENA]]. Abgerufen am 13. Mai 2009.</ref> Das Generalsekretariat der Vereinten Nationen kündigte an, Fahrpläne für die Dekarbonisierung der globalen Ökonomie vorzulegen. Im Juli 2014 wurde durch UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] hierzu ein Report mit dem Titel ''Pathways to Deep Decarbonization'' herausgegeben, in dem unter anderem auch Pfade für nachhaltige Entwicklung und Dekarbonisierung von 12 Industriestaaten zu finden sind.<ref>[http://unsdsn.org/wp-content/uploads/2014/07/DDPP_interim_2014_report.pdf ''Pathways to Deep Decarbonization'']. Internetseite des [[Sustainable Development Solutions Network]]. Abgerufen am 15. Oktober 2014.</ref>
 
Für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist zu berücksichtigen, dass sie bei der Wahl des nationalen Energiemixes – und damit des nationalen Energiewendepfads – zwar souverän sind, über die Einbindung in grenzüberschreitende Strom- und Gasnetze sowie in Regulierungssysteme wie den Emissionshandel jedoch starke Wechselwirkungen mit der EU-Gesetzgebung und den Energiepolitiken der jeweiligen Nachbarländer bestehen.<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Geden, [[Severin Fischer]] |Hrsg=Stiftung Wissenschaft und Politik – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit |Titel=Moving Targets. Die Verhandlungen über die Energie- und Klimapolitik-Ziele der EU nach 2020 |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=1 |Auflage=1. |Ort=Berlin |Datum=2014-01 |ISSN=1611-6372 | |Format=PDF |KBytes=423 |Abruf=2023-04-22 |Umfang=31}}</ref><ref>Severin Fischer: {{Webarchiv |url=http://www.swp-berlin.org/publikationen/swp-aktuell-de/swp-aktuell-detail/article/eu_energie_und_klimapolitik_bis_2030.html |text=''Der neue EU-Rahmen für die Energie- und Klimapolitik bis 2030 {{!}} Handlungsoptionen für die deutsche Energiewende-Politik.'' |wayback=20150924121115}} In: swp-berlin.org, ''SWP-Aktuell'', A741, Berlin 2014, abgerufen am 22. April 2023.</ref>
 
Stand 2022 hatten fast alle Staaten der Erde das [[Übereinkommen von Paris]] ratifiziert, mit dem der globale Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden soll. 2021 lag die Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau bei 1,2 Grad.<ref name="cat-2021-11-09" /> Alle Vertragsstaaten sollen ihre jeweiligen Klimaschutzbeiträge als [[Nationally Determined Contributions]] (NDCs) festlegen und Maßnahmen ergreifen, um diese Ziele zu erreichen. Stand November 2021 schätzte der [[Climate Action Tracker]], dass bei Erfüllung aller aktuellen NDCs die Erwärmung bis 2100 auf 2,1 Grad begrenzt würde.<ref name="cat-2021-11-09">{{Internetquelle |url=https://climateactiontracker.org/publications/glasgows-2030-credibility-gap-net-zeros-lip-service-to-climate-action/ |titel=Glasgow’s 2030 credibility gap: net zero’s lip service to climate action |werk=climateactiontracker.org |hrsg=Climate Action Tracker |datum=2021-11-09 |sprache=en |abruf=2022-08-13}}</ref> Laut [[Internationale Organisation für erneuerbare Energien|IRENA]] enthielten im November 2021 144 von 182 NDCs konkrete Zielsetzungen für erneuerbare Energien, in erster Linie für die Stromerzeugung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.irena.org/publications/2022/Jan/NDCs-and-Renewable-Energy-Targets-in-2021 |titel=NDCs and Renewable Energy Targets in 2021 |werk=irena.org |datum=2022-01 |sprache=en |abruf=2022-08-13}}</ref>
 
=== Messung des Fortschritts ===
Das [[World Economic Forum]] misst mit dem sog. ''Global Energy Transition Index'' die Gerechtigkeit, Versorgungssicherheit und ökologische Nachhaltigkeit der Energiewende von 120 Ländern. Deutschland lag darin 2023 auf Platz 11.<ref name="weftable2021">{{Internetquelle |url=https://www3.weforum.org/docs/WEF_Fostering_Effective_Energy_Transition_2023.pdf |titel=Fostering Effective Energy Transition 2023 Edition |werk=weforum.org |hrsg=World Economic Forum |datum=2023-06 |sprache=en |abruf=2024-02-16}}</ref> Auf den ersten Plätzen lagen Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland.<ref name="weftable2021" /> Die weltgrößten Emittenten USA und China lagen auf den Plätzen 12 bzw. 17.<ref name="weftable2021" />
 
Die [[Nichtregierungsorganisation]] [[Germanwatch]] hat den [[Klimaschutz-Index]] (KSI) entwickelt, um die Klimaschutzleistungen der für 90 % der Treibhausgasemissionen verantwortlichen Staaten seit 2005 zu bewerten. Auf den Plätzen 4-8 im Index 2022 liegen Dänemark, Schweden, Norwegen, das Vereinigte Königreich und Marokko.<ref name="ccpi2022">{{Internetquelle |url=https://ccpi.org/wp-content/uploads/CCPI-2022-Results_neu.pdf |titel=Results 2022 – Monitoring Climate Mitigation Efforts of 60 Countries plus the EU – covering 92 % of the Global Greenhouse Gas Emissions |werk=ccpi.org |hrsg=Germanwatch, NewClimate Institute & Climate Action Network |format=PDF; 3,4&nbsp;MB |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220905121526/https://ccpi.org/wp-content/uploads/CCPI-2022-Results_neu.pdf |archiv-datum=2022-09-05 |abruf=2023-04-22}}</ref> Die ersten drei Plätze werden nicht vergeben, weil nach Bewertung von Germanwatch keiner der Staaten im Index genug tut, um einen gefährlichen Klimawandel zu verhindern.<ref name="ccpi2022" />
 
=== Erneuerbare Energien weltweit ===
{{Hauptartikel|Erneuerbare Energien#Weltweiter Ausbau der erneuerbaren Energien|titel1=Abschnitt ‚Weltweiter Ausbau der erneuerbaren Energien‘ im Artikel Erneuerbare Energien}}
 
Trotz des weltweiten Ausbaus erneuerbarer Energien erreichten die energiebedingten CO<sub>2</sub>-Emissionen im Jahr 2021 einen neuen Höchststand.<ref name="enformer20220510">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/energiebedingte-co2-emissionen-erreichen-2021-neuen-hoechststand/ |titel=Energiebedingte CO2-Emissionen erreichen 2021 neuen Höchststand |werk=en-former.com |hrsg=[[RWE]] Aktiengesellschaft |datum=2022-05-10 |abruf=2022-05-11}}</ref> Hintergrund war eine stark steigende Stromnachfrage, die insbesondere durch die Verstromung von Kohle gedeckt wurde.<ref name="enformer20220510" />
 
;Gesamtenergiebedarf
 
Am weltweiten Gesamtenergieverbrauch hatten erneuerbare Energien im Jahr 2019 einen Anteil von 11,2 % gegenüber 8,7 % im Jahr 2009.<ref name="c2es">{{Internetquelle |url=https://www.c2es.org/content/renewable-energy/ |titel=Renewable Energy |werk=c2es.org |hrsg=Center for Climate and Energy Solutions |sprache=en |abruf=2022-04-11}}</ref> Im gleichen Zeitraum stieg der weltweite Gesamtenergiebedarf um 19 %.<ref name="ren22-key" /> Im Jahr 2020 deckten erneuerbare Energien 12,6 % des Gesamtenergiebedarfs<ref name="ren22-key" /> von insgesamt 168.469 TWh.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/energy-production-consumption#global-energy-consumption |titel=Energy Production and Consumption - Our World in Data |werk=ourworldindata.org |abruf=2023-07-27}}</ref>
 
Der Anteil von Wärme und Kühlung am weltweiten Energiebedarf liegt bei 51 %, der Anteil des Transports bei 32 % und der Anteil der Elektrizität bei 17 %.<ref name="ren22-key">{{Internetquelle |url=https://www.ren21.net/wp-content/uploads/2019/05/GSR2022_Key_Messages.pdf |titel=Renewable Energy in Perspective – 2022 |werk=ren21.net |datum=2022 |format=PDF; 1,8&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2022-06-20}}</ref>
Aufgeschlüsselt nach Sektoren lag der Anteil erneuerbarer Energien im Jahr 2019 für Wärme bei 11,2 %, für den Transport bei 3,7 % und für Strom bei 28,0 %.<ref name="ren22-key" />
 
;Strom
 
2021 hatten erneuerbare Energien einen Anteil von 28,1 % an der weltweiten Stromerzeugung, davon Wasserkraft 15,2 %, Wind 6,6 %, Solarenergie 3,7 % und Biomasse und andere zusammen 2,7 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/electricity-prod-source-stacked?stackMode=relative |titel=Electricity production by source, World |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-08-18}}</ref> Die weltweit installierte Kapazität zur Erzeugung erneuerbaren Stroms hat sich zwischen 2012 und 2021 mehr als verdoppelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.irena.org/publications/2022/Apr/Renewable-Capacity-Statistics-2022 |titel=Renewable Capacity Statistics 2022 |werk=irena.org |datum=2022-04 |sprache=en |abruf=2022-05-09}}</ref>
 
2020 wurden mehr als 256 Gigawatt an erneuerbarer Kapazität zur Stromerzeugung zugebaut.<ref name="c2es" /> 2021 wurden 314,5 GW zugebaut, davon 175 GW Solar PV und 102 GW Wind.<ref name="ren22-key" /> 2022 lag der Zubau nach Zahlen der IRENA bei 295 GW, davon 192 GW Solarenergie und 75 GW Wind.<ref name="irena-RE-Cap-2023">{{Internetquelle |url=https://www.irena.org/-/media/Files/IRENA/Agency/Publication/2023/Mar/IRENA_RE_Capacity_Statistics_2023.pdf |titel=IRENA – Renewable Capacity Statistics 2023 |werk=irena.org |datum=2023-03 |format=PDF; 2,0&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2023-04-07}}</ref> 85 Prozent der neuen Solarkapazitäten wurden in Europa und China installiert.<ref name="enformer-2023-06-20">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/erneuerbaren-zubau-steigt-2023-weltweit-stark-an/ |titel=Erneuerbaren-Zubau steigt 2023 weltweit stark an |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2023-06-20 |abruf=2023-06-22}}</ref> 2023 könnte das erste Jahr sein, indem ohne Sondereffekte wie Rezessionen und Pandemien der Zubau an erneuerbaren Energien das Wachstum der Stromnachfrage übersteigt.<ref name="ger2023" /> Die [[Internationale Energieagentur]] (IEA) rechnet mit einem Zubau von mehr als 440 GW, davon 65 Prozent Solarenergie.<ref name="enformer-2023-06-20" /> Die IRENA hält einen jährlichen Ausbau von 1 TW für erforderlich, um das [[1,5-Grad-Ziel]] erreichen zu können.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernd Radowitz |url=https://www.rechargenews.com/energy-transition/not-on-track-renewables-additions-must-triple-to-reach-paris-pathway-warns-irena/2-1-1473046 |titel='Not on track' {{!}} Renewables additions must triple to reach Paris pathway, warns Irena |werk=rechargenews.com |hrsg=RECHARGE, DN Media Group |datum=2023-06-22 |sprache=en |abruf=2023-06-24}}</ref>
 
;Mobilität und Transport
Mobilität und Transport ist der Sektor dessen Energieverbrauch am schnellsten zunimmt. Der Energieverbrauch des Sektors verteilte sich dabei 2021 zu 78 % auf Straßentransport, zu 11 % auf den Schiffsverkehr, zu 8 % auf den Flugverkehr und zu 3 % auf den Bahnverkehr.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ren21.net/gsr-2023/modules/energy_demand/03_transport_in_focus/ |titel=Transport in Focus |werk=ren21.net |abruf=2023-06-20}}</ref> Der Transportsektor hatte Stand 2020 mit 4,1 % zugleich den niedrigsten Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch<ref name="ren23-transport-ov">{{Internetquelle |url=https://www.ren21.net/gsr-2023/modules/energy_demand/03_transport_in_focus/#overview |titel=Transport in Focus |werk=ren21.net |abruf=2023-06-20}}</ref> und war für ca. 20 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.<ref name="ren23-transport-ov" />
 
Den größten Anteil erneuerbarer Energien im Transportbereich hatten 2021 Biokraftstoffe (3,3 %). In Elektrofahrzeugen verbrauchte Elektrizität aus erneuerbaren Quellen hatte einen Anteil von 0,4 %, eine Verdopplung seit 2009.<ref name="ren22-key" /> Der Verkauf von Elektrofahrzeugen hat sich seitdem verdreifacht, dennoch machten Elektrofahrzeuge 2021 erst rund 1 % der weltweiten Fahrzeugflotte aus.<ref name="ren22-key" />
 
== Vorbemerkung zur Vergleichbarkeit von Kapazitätsangaben ==
In den folgenden Länderberichten wird regelmäßig und im Einklang mit internationaler Praxis die [[installierte Leistung]] (auch Kraftwerkskapazität genannt) von Energiequellen in Watt angegeben. Gemeint ist, insbesondere bei [[Erneuerbare Energien|erneuerbaren Energiequellen]], grundsätzlich die maximale Leistung (vgl. für Solarmodule: [[Watt Peak]]). Die tatsächliche Stromproduktion[[Stromerzeugung]] hängt demgegenüber von Faktoren wie geographischer Lage, Witterung, Ausrichtung, Tageszeit, Jahreszeit usw. ab, siehe dazu den Artikel zur Einheit [[Volllaststunde#Erreichte Volllaststunden nach Kraftwerken|Volllaststunde]].
 
Die angegebenen Watt-Werte sind daher nicht unmittelbar vergleichbar, so liegt der [[Jahresnutzungsgrad]] von Offshore-Windkraftanlagen üblicherweise deutlich über dem von Onshore-Windkraftanlagen und bei einem Vielfachen des Jahresnutzungsgrads von Photovoltaikmodulen. Photovoltaikmodule wiederum erreichen bei gleicher Nennleistung in sonnenreichen Ländern meist eine erheblich höhere Stromproduktion als in sonnenärmeren Staaten.
 
== Entwicklung nach Ländern ==
== Ägypten ==
 
=== Ägypten ===
[[Datei:Share of primary energy form low carbon sources, Egypt.svg|mini|Anteil der Energieerzeugung aus Quellen mit geringer CO₂-Intensität]]
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Ägypten]] hat unter dem Pariser Übereinkommen bisher keine bezifferten Zusagen zur Emissionsreduzierung gemacht.<ref name="mei-egypt-2022-07-18" />
 
;==== Gesamtenergiebedarf ====
Das Land ist der größte Erdöl- und Erdgas-Verbraucher Afrikas. 50 % der Primärenergieproduktion basierten 2014/2015 auf Erdöl und Erdölprodukten, 45 % auf Erdgas, je 2 % auf Wasserkraft bzw. Biomasse und Abfällen und 1 % auf Windkraft und Sonnenenergie.<ref name="irena-outlook-egypt">{{Literatur |Autor=Zoheir Hamedi, Reem Korban, Gurbuz Gonul, Nicholas Wagner, Rodrigo Leme, Mustapha Toumi, Lara Younes, Mohamed Salah El Sobki, Anhar Hegazi |Hrsg=International Renewable Energy Agency -IRENA |Titel=Renewable Energy Outlook: Egypt |Ort=Abu Dhabi |Datum=2018 |ISBN=978-92-9260-069-3 |Sprache=en | |Format=PDF |KBytes=9331 |Abruf=2021-10-17}}</ref>
Bei der Erdöl-Produktion nimmt Ägypten den fünften Platz unter den afrikanischen Ländern ein. Für 2021/2022 wurde ein Anstieg des Anteils erneuerbarer Energiequellen auf 8 % und für 2034/2035 auf 14 % der Primärenergieproduktion prognostiziert.<ref name="irena-outlook-egypt" />
 
;==== Strom ====
Der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der Stromproduktion lag im Jahr 2016 bei 9 %, sollte bis 2021/2022 auf 20 % und soll bis 2034/2035 auf 42 % steigen.<ref name="irena-outlook-egypt" /> Von der hierfür bis 2034/2035 zu installierenden Leistung von insgesamt 62,6 GW aus erneuerbaren Quellen sollen 50 % aus Photovoltaik, 33 % aus Windkraft, 13 % aus [[Sonnenwärmekraftwerk]]en und 4 % aus Wasserkraft stammen.<ref name="irena-outlook-egypt" />
 
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Mit dem [[Kernkraftwerk El Dabaa]] plant Ägypten den Bau von vier Reaktoren russischer Bauart mit einer Gesamtleistung von 4,8 GW. Der erste Reaktorblock sollte beim Baubeginn im Juli 2022 im Jahr 2028 ans Netz gehen.
 
=== Albanien ===
[[Albanien]] verfügt Stand 2022 über 2,5 GW an Wasserkraft, aber nutzt weder Wind- noch Solarenergie in nennenswertem Umfang.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Wasserkraft stellt annähernd 100 % des in Albanien produzierten Stroms.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/albania#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Albania: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-05-18}}</ref> Wegen Wassermangels ist Albanien in vielen Jahren Netto-Importeur großer Mengen an Strom.<ref>{{Internetquelle |url=https://bankwatch.org/beyond-fossil-fuels/energy-sector-in-albania |titel=The energy sector in Albania – Bankwatch |titelerg=Electricity generation 2010-2020 |werk=bankwatch.org |sprache=en |abruf=2023-05-18 |kommentar=Source: IEA Statistics}}</ref>
 
Die Wasserkraft wird weiter ausgebaut, zudem plant Albanien Stand 2023 erste Auktionen für Wind- und Solarenergie.<ref>{{Internetquelle |autor=Igor Todorović |url=https://balkangreenenergynews.com/balluku-albania-aims-to-become-net-electricity-exporter-by-2030-plans-solar-power-auction-this-year/ |titel=Balluku: Albania aims to become net electricity exporter by 2030, plans solar power auction this year |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2023-01-11 |abruf=2023-01-12}}</ref>
 
=== Algerien ===
In [[Algerien]] waren Stand Ende 2021 nur 686 MW von 24.700 MW insgesamt installierter Kapazität erneuerbar.<ref name="ispi-algerien">{{Internetquelle |url=https://www.ispionline.it/en/pubblicazione/dependence-diversification-algerias-renewable-energy-potential-32910 |titel=Algeria’s Renewable Energy Future |werk=ispionline.it |datum=2022-01-22 |sprache=en |abruf=2022-08-22}}</ref> Sie setzten sich zusammen aus 228 MW an Wasserkraft und 448 MW an Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> 96 % des Stroms stammten aus Erdgas.<ref name="ispi-algerien" /> Bis 2030 sollen 22 GW an erneuerbaren Energiequellen installiert sein, wozu jährlich 1 GW an zusätzlicher Photovoltaik installiert werden soll, bis 15 GW erreicht sind.<ref name="ispi-algerien" /> Im Juni 2020 wurde ein Ministerium für Energiewende und erneuerbare Energie gegründet.<ref name="ispi-algerien" /> Algerien plant den Aufbau einer eigenen Solarindustrie durch entsprechende Vorgaben in Ausschreibungen.<ref name="ispi-algerien" /> Im Jahr 2022 wurden nur 12 MW an neuer Solarenergie zugebaut.<ref name="irena-RE-Cap-2023" />
 
=== Angola ===
[[Angola]] erzeugt erneuerbaren Strom vor allem aus Wasserkraft mit einer installierten Leistung von 3,7 GW,<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> mit denen im Jahr 2021 fast 70 % des Strombedarfs gedeckt wurde.<ref name="wid-e-angola">{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/energy/country/angola#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Angola: Energy Country Profile - Our World in Data |werk=ourworldindata.org |abruf=2023-06-01}}</ref> Der restliche Strom wurde im Wesentlichen aus Gas hergestellt, das seit 2017 das zuvor zur Stromerzeugung verbrannte Öl weitgehend abgelöst hat.<ref name="wid-e-angola" />
 
Im Jahr 2022 wurden zwei neue Solarparks in Betrieb genommen<ref>{{Internetquelle |url=https://energycapitalpower.com/harnessing-angolas-solar-power-potential/ |titel=Harnessing Angola's Solar Power Potential |werk=energycapitalpower.com |datum=2022-11-01 |abruf=2023-06-01}}</ref> und die installierte Kapazität damit von 13 MW auf 297 MW vervielfacht.<ref name="irena-RE-Cap-2023" />
 
=== Argentinien ===
[[Datei:CO2 emissions Argentina.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
Argentinien hat großes Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energien, 2016 startete es unter dem Namen ''RenovAr'' die auktionsbasierte Vergabe für den Bau von entsprechenden Anlagen. Stand März 2022 waren bereits 6,3 GW an zuzubauender Leistung vergeben.<ref name="pt-argentinien">{{Internetquelle |url=https://www.power-technology.com/comment/argentina-onshore-wind-power-capacity/ |titel=Argentina to increase onshore wind power capacity by threefold |werk=power-technology.com |datum=2022-03-08 |sprache=en |abruf=2022-05-08}}</ref> Das größte Potenzial bieten die ausgezeichneten Windverhältnisse.<ref name="pt-argentinien" />
 
;==== Gesamtenergieverbrauch ====
Der Energiemix [[Argentinien]]s wurde Stand 2019 dominiert von Gas (55 %) und Öl (33 %). Biomasse trug ca. 5 % bei, Wasserkraft und Kernkraft jeweils 3 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/countries/argentina |titel=Argentina – Countries & Regions – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-05-08}}</ref>
 
;==== Strom ====
2018 stammten noch 95,4 TWh (65 %) des in Argentinien verbrauchten Stroms aus Gas, 32,6 TWh (22 %) aus Wasserkraft, 6,9 TWh (5 %) aus Kernenergie und 6,8 TWh (5 %) aus Öl. Kohle, Biomasse, Wind und Solar spielten eine untergeordnete Rolle.<ref name="nuclear-argentinien">{{Internetquelle |url=https://world-nuclear.org/information-library/country-profiles/countries-a-f/argentina.aspx |titel=Nuclear Power in Argentina |werk=world-nuclear.org |hrsg=World Nuclear Association |datum=2022-08 |sprache=en |abruf=2022-05-08}}</ref>
 
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Argentinien betreibt Stand 2022 [[Liste der Kernkraftwerke#Argentinien|drei Kernreaktoren]] mit einer Leistung von insgesamt 1,6 GW,<ref name="nuclear-argentinien" /> ein weiterer Ausbau ist geplant. Im Februar 2022 wurde bekannt, dass Argentinien mit der [[China National Nuclear Corporation]] einen Vertrag über den Bau eines weiteren Reaktors mit einer Leistung von 1,2 GW ([[Kernkraftwerk Atucha#Blöcke 3 und 4|Atucha 3]]) abgeschlossen hat.<ref name="iwr-argentinien">{{Internetquelle |url=https://www.iwr.de/news/chinesisches-staatsunternehmen-cnnc-liefert-schluesselfertiges-atomkraftwerk-nach-argentinien-news37793 |titel=Chinesisches Staatsunternehmen CNNC liefert schlüsselfertiges Atomkraftwerk nach Argentinien |werk=iwr.de |abruf=2022-05-08}}</ref> Das staatliche Unternehmen Nucleoeléctrica Argentina entwickelt zudem seit 2011 mit dem CAREM einen [[Small Modular Reactor]].<ref name="iwr-argentinien" />
 
=== Armenien ===
Der Energieverbrauch in [[Armenien]] hat sich seit 2000 mehr als verdoppelt. Im Jahr 2019 stammten 8,8 % des Gesamtenergieverbrauchs und 32 % der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen.<ref name="iea-AR">{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/armenia-energy-profile |titel=Armenia energy profile – Analysis |hrsg=IEA |sprache=en |abruf=2022-04-16}}</ref> Das [[Kernkraftwerk Mezamor]] trägt ca. ein Drittel zur Stromerzeugung in Armenien bei.<ref name="iea-AR" /> Im Jahr 2019 hat Armenien 7.7 TWh an Elektrizität erzeugt, davon 40 % (3.0 TWh) aus Erdgas, 31 % (2,4 TWh) aus Wasserkraft und 29 % (2,2 TWh) aus Kernkraft.<ref name="iea-AR" /> Armenien bezieht seinen gesamten Nuklearbrennstoff und einen Großteil seines Erdgases aus Russland.<ref name="iea-AR2">{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/news/renewables-and-energy-efficiency-can-reduce-armenia-s-dependence-on-energy-imports-iea-policy-review-says |titel=Renewables and energy efficiency can reduce Armenia’s dependence on energy imports, IEA policy review says – News – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-04-16}}</ref> Auch der armenische Transportsektor verwendet in erster Linie Gas, weswegen Armenien zu den Staaten zählt, in denen Erdöl mit den geringsten Anteil am Gesamtenergieverbrauch hat.<ref name="iea-AR-2022">{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/armenia-2022 |titel=Armenia 2022 – Analysis – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-04-16}}</ref> Methanemissionen aus dem Gasnetzwerk sind für 23 % des Treibhausgasausstoßes des armenischen Energiesektors verantwortlich.<ref name="iea-AR-2022" />
 
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Im Jahr 2021 stellte die armenische Regierung Pläne vor, bis 2030 insgesamt 1000 Megawatt an Photovoltaik zu errichten.<ref name="iea-AR2" /> Ende 2015 waren lediglich Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von etwa einem Megawatt installiert.<ref name="EE-27.02.2017">{{Internetquelle |url=http://www.erneuerbareenergien.de/tuerkei-schreibt-ein-gigawatt-solarstromleistung-aus/150/436/100980/ |titel=Türkei schreibt ein Gigawatt Solarstromleistung aus |werk=ErneuerbareEnergien.de |datum=2017-02-27 |abruf=2017-02-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170301180652/http://www.erneuerbareenergien.de/tuerkei-schreibt-ein-gigawatt-solarstromleistung-aus/150/436/100980/ |archiv-datum=2017-03-01 |offline=ja}}</ref> Zum Stand Januar 2019 gab es zwei Windkraftanlagen mit zusammen 2,9&nbsp;MW Leistung und zwei weitere Anlagen mit 5,3&nbsp;MW waren im Bau.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.minenergy.am/en/page/545 |titel=Wind Energy – Power system |werk=minenergy.am |hrsg=Ministy of Energy Infrastructures and Natural Resources of the Republic of Armenia |sprache=en |abruf=2020-09-20}}</ref> Gute Windstandorte befinden sich vor allem in entlegenen Gegenden auf größerer Höhe, was ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Solarenergie einschränkt.<ref name="iea-AR-2022" />
 
=== Aserbaidschan ===
[[Aserbaidschan]] hat sich nach dem Pariser Übereinkommen verpflichtet, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 35 % zu senken. Der Anteil erneuerbarer Energien soll bis 2030 auf 30 % steigen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eurasiareview.com/01052020-azerbaijan-in-the-light-of-climate-change-analysis/ |titel=Azerbaijan In The Light Of Climate Change – Analysis – Eurasia Review |werk=eurasiareview.com |datum=2020-05-01 |sprache=en |abruf=2022-08-22}}</ref>
 
;==== Strom ====
Stand 2021 verfügte das Land über ca. 1,2 GW an Wasserkraft,<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> die 5 % am Strommix ausmachte.<ref name="owid-azerbaijan">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/azerbaijan#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Azerbaijan: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Der Großteil des erzeugten Stroms stammte aus Gas (62 %) und Öl (32 %).<ref name="owid-azerbaijan" /> Azerbaijan nutzte praktisch keine Wind- oder Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Ein erstes Solar-Großprojekt mit 230 MW sollte 2023 ans Netz gehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.adb.org/news/adb-masdar-sign-21-million-loan-build-landmark-solar-power-project-azerbaijan |titel=ADB, Masdar Sign $21 Million Loan to Build Landmark Solar Power Project in Azerbaijan |werk=adb.org |datum=2022-08-02 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref>
 
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Im Dezember 2022 schlossen Aserbaidschan, Georgien, Rumänien und Ungarn eine Vereinbarung über den Bau einer Stromleitung von Aserbaidschan nach Georgien und anschließend unter dem Schwarzen Meer bis Rumänien und Ungarn mit 1 GW Leistungsfähigkeit.<ref name="offshorewindbiz-2022-12-19" />
 
=== Australien ===
[[Australien]]s Primärenergiebedarf wird von [[Fossile Energie|fossilen Energieträgern]] dominiert. 2021 stammten 33,9 % der im Land verbrauchten Energie aus Erdöl, 28,6 % aus Kohle und 24,9 % aus Erdgas; erneuerbare Energien hatten einen Anteil von knapp 13 %, eine Verdopplung gegenüber 2017.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/australia#what-sources-does-the-country-get-its-energy-from |titel=Australia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |abruf=2023-05-04}}</ref> Australien ist zugleich ein großer Exporteur von Energieträgern wie Kohle, [[Flüssigerdgas|LNG]] und Uran. Etwa 2/3 der geförderten Energieträger wurden 2019 exportiert.<ref name="Australian Energy Update 2019" /> Unter anderem stammten knapp 30 % der weltweit gehandelten Kohle und mehr als 20 % des Erdgases aus Australien; ein weiterer Ausbau war Stand 2019 geplant.<ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/klimapolitik-australien-wird-zur-emissions-supermacht/24686396.html ''Australien wird zur „Emissions-Supermacht“'']. In: ''[[Handelsblatt]]'', 23. Juli 2019. Abgerufen am 12. Januar 2020.</ref> Im Jahr 2020 stammten 75,5 % der verbrauchten Primärenergie aus fossilen Quellen gegenüber 89,5 % im Jahr 1990.<ref name="enformer-2022-08-03" />
 
Zunehmend gibt es Überlegungen, erneuerbare Energie aus Australien zu exportieren. So gibt es Pläne für ein Unterseekabel von Australien nach Singapur ([[Australia-Asia Power Link]]), das verbunden mit einem großen Solarpark in Nordaustralien 2027 in Betrieb gehen soll<ref>{{Internetquelle |url=https://www.industry.gov.au/data-and-publications/exporting-solar-energy-under-the-sea-a-potential-world-first-for-australian-technology |titel=Exporting solar energy under the sea: a potential world first for Australian technology |werk=industry.gov.au |hrsg=Department of Industry, Science, Energy and Resources |datum=2021-04 |sprache=en-aus |abruf=2022-04-07}}</ref> und für den Export von [[Grüner Wasserstoff|grünem Wasserstoff]] nach Europa<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gruener-wasserstoff-australien-covestro-101.html |titel=Produktion in Australien: Grüner Wasserstoff für Covestro |werk=tagesschau.de |abruf=2022-04-07}}</ref> und Asien.<ref>{{Internetquelle |url=https://theconversation.com/australia-plans-to-be-a-big-green-hydrogen-exporter-to-asian-markets-but-they-dont-need-it-179381 |titel=Australia plans to be a big green hydrogen exporter to Asian markets – but they don’t need it |werk=theconversation.com |datum=2022-04-03 |sprache=en |abruf=2022-05-23}}</ref> Unter dem Titel ''Asian Renewable Energy Hub'' sollen in West-Australien 26 GW an Onshore-Wind und Solarenergie installiert werden.<ref name="enformer-2022-08-03" /> Mit den dadurch produzierten 90 TWh an Strom sollen 1,6 Millionen Tonnen grünen Wasserstoffs oder neun Millionen Tonnen grünen Ammoniaks pro Jahr produziert werden.<ref name="enformer-2022-08-03" />
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Datei:Share of primary energy form low carbon sources, Australia.svg|mini|Anteil der Energieerzeugung aus Quellen mit geringer CO₂-Intensität]]
International blockierte Australien lange Zeit eine ambitionierte [[Klimaschutz]]politik, um den Export von fossilen Energieträgern, vor allem der Kohle nicht zu gefährden. So war das Land z.&nbsp;B. bei der [[UN-Klimakonferenz 2019]] in Madrid maßgeblich mit verantwortlich, dass dort nur ein Minimalkompromiss beschlossen wurde.<ref>[https://www.fr.de/panorama/australien-buschfeuer-wueten-staerker-denn-verheerende-flammenwalzen-13363044.html ''Verheerende Flammenwalzen – In Australien wüten die Buschfeuer stärker denn je'']. In: ''[[Frankfurter Rundschau]]'', 23. Dezember 2019. Abgerufen am 12. Januar 2020.</ref> Im Mai 2022 gewann die Labour-Partei die Wahlen in Australien mit dem Versprechen, den CO₂-Ausstoß des Landes bis 2030 um 43 Prozent im Vergleich zu 2005 zu senken, erneuerbare Energien massiv auszubauen, Elektroautos zu fördern und Emissionen zu beschränken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/australien-anthony-albanese-verspricht-nach-wahlsieg-supermacht-der-erneuerbaren-energien-a-ebdb3e21-4df0-4e4f-b8a8-70c959106496 |titel=Australien: Anthony Albanese verspricht nach Wahlsieg "Supermacht der erneuerbaren Energien" |werk=spiegel.de |datum=2022-05-21 |abruf=2022-05-21}}</ref> Im Juni 2022 aktualisierte Australien seine Klimaziele und erklärte, die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 2005 um 43 % zu senken, um 15 % mehr als zuvor.<ref name="enformer-2022-08-03">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/australien-will-bei-der-energiewende-den-turbo-zuenden/ |titel=Australien will bei der Energiewende den Turbo zünden |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2022-08-03 |abruf=2022-08-04}}</ref> Erreicht werden soll bis dahin ein erneuerbarer Anteil am Strommix von 82 %.<ref name="enformer-2023-05-24">{{Internetquelle |autor=könnten mehr als 10 GW an Offshore-Windkapazität entstehen |url=https://www.en-former.com/australiens-energiewende-nimmt-fahrt-auf/ |titel=Australiens Energiewende nimmt Fahrt auf |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2023-05-24 |abruf=2023-05-24}}</ref> Das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, wurde bekräftigt.<ref name="enformer-2022-08-03" /> Neben einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien sollen Emissionsgrenzwerte festgelegt und eine nationale Strategie zur Förderung der Elektromobilität aufgelegt werden.<ref name="enformer-2022-08-03" /> Auch der Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstofffahrzeuge ist geplant.<ref name="enformer-2022-08-03" />
 
;==== Strom ====
Die Stromproduktion in Australien lag 2021 bei 267 TWh,<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/australia#how-much-electricity-does-the-country-consume-each-year |titel=Australia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-09-17}}</ref> die größtenteils aus fossilen Quellen gewonnen wurden. 51 % des Stroms stammten von Stein- und Braunkohlekraftwerken, deren Einsatz jedoch rückläufig war. 2000 waren es noch mehr als 80 % gewesen, im Jahr 2018 noch mehr als 60 %.<ref name="owid-australia">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/australia#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Australia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-09-17}}</ref> 18 % des Stroms lieferten 2021 Gaskraftwerke, 29 % erneuerbare Energien, insbesondere Solarenergie (11,7 %), Wind (10 %) und Wasserkraft (6 %).<ref name="owid-australia" /> Der Anteil von Ökostrom nimmt stark zu.<ref name="Australian Energy Update 2019">[https://www.energy.gov.au/sites/default/files/australian_energy_statistics_2019_energy_update_report_september.pdf ''Australian Energy Update 2019, insb. S. 3'']. Australische Regierung. Departement of the Environment and Energy. Abgerufen am 12. Januar 2020.</ref> Es wurde 2019 davon ausgegangen, dass Australien bei Beibehaltung der 2018 erreichten Wachstumsraten auf gutem Weg sei, 2024 50 % erneuerbaren Strom und 2032 100 % zu erzeugen.<ref>[https://www.lowyinstitute.org/the-interpreter/australian-model-renewable-energy-transition ''An Australian model for the renewable-energy transition''] In: ''The Lowy Institute'', 19. März 2019. Abgerufen am 12. Januar 2020.</ref> Im Jahr 2021 war Australien das Land mit der weltweit höchsten installierten Solarkapazität je Einwohner, wobei der schnelle Ausbau insbesondere von den Dachsolaranlagen von Bürgern und kleinen Unternehmen getrieben wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/solarkraft-in-australien-uebertrifft-wachstum-in-europa/ |titel=Solarkraft in Australien übertrifft Wachstum in Europa |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2022-04-01 |abruf=2022-04-18}}</ref> Stand 2021 war ein knappes Drittel der australischen Haushalte mit einer Dachsolaranlage ausgestattet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abc.net.au/news/rural/2022-02-08/record-amounts-of-rooftop-solar-installed-during-lockdown/100805838# |titel=Australians install record amounts of rooftop solar despite lockdown, supply chain pressures – ABC News |werk=abc.net.au |datum=2022-02-07 |sprache=en |abruf=2022-05-23}}</ref> Die installierte Kapazität an erneuerbaren Energien lag 2022 bei 7,7 GW Wasserkraft, 10,1 GW Onshore-Wind und 26,8 GW Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Ein erstes Gebiet für die Errichtung von Offshore-Windturbinen wurde im Dezember 2022 deklariert.<ref>{{Internetquelle |autor=Adnan Memija |url=https://www.offshorewind.biz/2022/12/19/australia-designates-first-offshore-wind-zone-gives-star-of-the-south-major-project-status/ |titel=Australia Designates First Offshore Wind Zone, Gives Star of the South Major Project Status |werk=offshorewind.biz |datum=2022-12-19 |sprache=en |abruf=2023-05-04}}</ref> Dort könnten mehr als 10 GW an Offshore-Windkapazität entstehen.<ref name="enformer-2023-05-24" /> Unter dem Titel „Rewiring the Nation“ (englisch für Neuvernetzung der Nation) plant die Regierung Investitionen in Höhe von 20 Milliarden AUD in die Modernisierung der Netzinfrastruktur.<ref name="enformer-2023-05-24" />
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Im Vergleich zu Westeuropa verläuft der Wandel zur Elektromobilität in Australien verzögert, zeigt aber zuletzt starkes Wachstum. Im Jahr 2021 machten Elektrofahrzeuge knapp 2 % des Neufahrzeugmarktes aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/environment/2022/jan/31/new-electric-vehicle-sales-triple-in-australia-with-tesla-outstripping-other-makers |titel=New electric vehicle sales triple in Australia with Tesla outstripping other makers |werk=theguardian.com |datum=2022-01-30 |sprache=en |abruf=2022-08-02}}</ref> 2022 lag der Anteil bei 4,3 Prozent.<ref>{{Internetquelle |autor=Henry Man |url=https://www.whichcar.com.au/news/act-led-electric-vehicle-sales-per-capita-in-2022 |titel=ACT led electric vehicle sales per capita in 2022 |werk=whichcar.com.au |hrsg=Wheels Media, Are Media Pty Limited |datum=2023-03-18 |sprache=en-AU |abruf=2023-05-24}}</ref>
 
=== Bangladesch ===
[[Bangladesch]] hat gemessen an seiner Bevölkerungsgröße insgesamt nur geringe Treibhausgasemissionen, die jedoch ebenso wie die Bevölkerung und die Wirtschaft schnell wachsen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.worldometers.info/co2-emissions/bangladesh-co2-emissions/ |titel=Bangladesh CO2 Emissions – Worldometer |werk=worldometers.info |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> Nach dem Pariser Klimaabkommen hat sich das Land verpflichtet, bis 2030 5 % an Treibhausgasen einzusparen.<ref name="mongabay">{{Internetquelle |autor=Abu Siddique |url=https://news.mongabay.com/2022/04/sluggish-growth-of-renewables-threatens-bangladeshs-clean-energy-goals/ |titel=Sluggish growth of renewables threatens Bangladesh’s clean-energy goals |werk=news.mongabay.com |datum=2022-04-19 |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> Dazu soll die Kapazität an erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung mehr als verdoppelt werden, von 427 MW auf mehr als 900 MW.<ref name="mongabay" /><ref>{{Internetquelle |url=https://unfccc.int/sites/default/files/NDC/2022-06/NDC_submission_20210826revised.pdf |titel=Nationally Determined Contributions (NDCs) 2021, Bangladesh (Updated) |werk=unfccc.int |datum=2021-08-26 |format=PDF; 2,4&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> Da Bangladesch gleichzeitig die fossile Stromerzeugung massiv ausbaut, wird der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix aber auch bei Erreichen der Ausbauziele gering bleiben.<ref name="mongabay" /> Nach einer Studie des amerikanischen Energieministeriums hat Bangladesch ein technisches Potenzial von 30 GW an Onshore- und Offshorewindenergie.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dhakatribune.com/nation/2022/01/08/bangladesh-bets-big-on-wind-energy-to-curb-climate-change |titel=Bangladesh bets big on wind energy to curb climate change |werk=dhakatribune.com |datum=2022-01-08 |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> Mit dem [[Kernkraftwerk Ruppur]] ist ein erstes Atomkraftwerk im Bau, dessen zwei Blöcke 2023 bzw. 2024 ans Netz gehen sollen.<ref name="wnn-2022-10-11">{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Bangladesh-plans-another-nuclear-power-plant |titel=Bangladesh plans another nuclear power plant : New Nuclear – World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |sprache=en |abruf=2022-08-03}}</ref>
 
=== Belarus ===
[[Weißrussland|Belarus]] deckt seinen Energiebedarf Stand 2022 in erster Linie durch Erdgas (62 %) und Öl (29 %).<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://ourworldindata.org/energy/country/belarus#what-sources-does-the-country-get-its-energy-from |titel=Belarus: Energy Country Profile - Our World in Data |werk=ourworldindata.org |hrsg= |datum= |abruf=2023-11-03}}</ref> Bis 2020 wurde Strom fast vollständig aus Gas erzeugt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://ourworldindata.org/energy/country/belarus#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Belarus: Energy Country Profile - Our World in Data |werk=ourworldindata.org |hrsg= |datum= |abruf=2023-11-03}}</ref> 2020 ging der erste Block des [[Kernkraftwerk Belarus|Kernkraftwerks Belarus]] ans Netz, 2023 der zweite. Beide Blöcke zusammen sollen zukünftig 40 % des Strombedarfs im Land decken.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Second-Belarus-unit-enters-commercial-operation |titel=Second Belarus unit enters commercial operation : New Nuclear - World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |hrsg= |datum= |abruf=2023-11-03}}</ref> Erneuerbare Energien spielen keine relevante Rolle.
 
=== Belgien ===
;==== Klimapolitik ====
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien strebte Belgien bis 2020 einen Anteil von 13 % am Bruttoendenergieverbrauch an. Erreicht wurden nur knapp 12 %, weshalb Belgien gegenüber der EU zu einer Strafzahlung verpflichtet wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Olivier Krickel |url=https://brf.be/national/1432433/ |titel=Engie will alle Atomkraftwerke 2025 vom Netz nehmen |datum=2020-11-18 |abruf=2021-07-17}}</ref> Mit Stand 2014 lag der Anteil noch bei 8,0 %, womit er sich gegenüber 2004 (1,9 %) mehr als vervierfacht hatte.<ref name=":2">[http://ec.europa.eu/eurostat/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=de&pcode=t2020_31&plugin=1 ''Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch'']. In: ec.europa.eu, offizielle Website von [[Eurostat]]. Abgerufen am 25. Oktober 2015.</ref>
 
Im Dezember 2017 einigte sich das Kabinett darauf, dass Belgien bis 2050 vollständig aus der Nutzung fossiler Energieträger aussteigen soll. Am Atomausstieg bis 2025 wurde ebenfalls festgehalten.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.archiv.klimaretter.info/energie/nachricht/24064-belgien-will-auf-fossile-energie-verzichten |text=''Belgien will auf fossile Energie verzichten'' |wayback=20180512051412}}. In: ''[[klimaretter.info]]'', 16. Dezember 2017. Abgerufen am 9. Mai 2018.</ref>
 
;==== Strom ====
Stand 2022 wollte Belgien bis 2030 einen Anteil von 30 % erneuerbarer Energie am Strommix erreichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/belgien-verschiebt-atomausstieg-um-zehn-jahre/a-61182073 |titel=Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre |werk=dw.com |datum=2022-03-18 |abruf=2022-09-22}}</ref>
 
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In der Nordsee verfügt Belgien über acht Offshore-Windparks ([[Liste der Offshore-Windparks]]). Sie hatten im Jahr 2022 einen Anteil von 8 % an der belgischen Stromproduktion<ref name="WindEurope2022" /> (offshore-Anteil 2021: 7,3 %<ref name="elia2022" />). Bedeutendester Einzelproduzent war 2016 der [[Offshore-Windpark Thorntonbank]] mit einer installierten Leistung von 325&nbsp;MW. 2020 wurden zwei Offshore-Windparks in Betrieb genommen: [[Offshore-Windpark Northwester 2|Northwester]] mit 218&nbsp;MW und der mit 487&nbsp;MW neue größte belgische Windpark Seamade, zu dem auch das Teilstück Mermaid gehört.<ref name="WindEurOffs2020">{{Internetquelle |url=https://windeurope.org/data-and-analysis/product/offshore-wind-in-europe-key-trends-and-statistics-2020 |titel=Offshore wind in Europe – key trends and statistics 2020 |werk=windeurope.org |hrsg=WindEurope asbl/vzw, B-1040 Brüssel, Belgien |datum=2021-02 |sprache=en |abruf=2021-02-13}}</ref> Die belgische Offshore-Gesamtleistung lag damit Ende 2020 und unverändert bis Ende 2022 bei 2.261&nbsp;MW.<ref name="WindEurOffs2020" /><ref name="WindEurope2021" /><ref name="WindEurope2022" /> Bis 2030 sollen 5,8 GW Offshore-Wind installiert sein.<ref name="enformer-2022-07-27">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/die-nordsee-wird-europas-gruene-energiequelle/ |titel=Die Nordsee wird Europas grüne Energiequelle |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2022-07-27 |abruf=2022-07-28}}</ref>
 
An [[Photovoltaik]]-Leistung waren Ende 2014 3.105 [[Watt Peak|MWp]] vorhanden. Dies entsprach ca. 277 W/Einwohner und war der dritthöchste Wert in der EU nach Deutschland und Italien.<ref>[http://eurobserv-er.info/photovoltaic-barometer-2015/ ''Photovoltaik-Barometer 2014'']. Eurobersver. Abgerufen am 25. Oktober 2015.</ref> Die installierte Photovoltaikleistung stieg bis Ende 2020 auf 4.788&nbsp;MW.<ref name="RenNowBelg" /> und bis Ende 2023 auf 8.750&nbsp;MW.<ref name="EUObs24" /> 2021 trug Photovoltaik 5,1 % zur belgischen Stromproduktion bei.<ref name="elia2022" />
 
Den [[Kohleausstieg|Ausstieg aus der Kohleverstromung]] schloss das Land bereits 2016 ab, womit es im Dezember 2017 einer von 7 EU-Staaten war, die ohne Kohlekraftwerke auskommen.
 
;==== Kernenergie ====
{{Siehe auch|Kernenergie in Belgien|Atomausstieg#Belgien|titel2=Atomausstieg in Belgien}}
Sieben Kernkraftanlagen deckten mit 5,9 GW installierter elektrischer Leistung in Belgien 2020/2021 rund 40 Prozent des Strombedarfs.
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Im März 2022 erklärte Belgien, vor dem Hintergrund des [[Russischer Überfall auf die Ukraine|russischen Überfalls auf die Ukraine]] die Laufzeit der Reaktoren [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange 3]] und [[Kernkraftwerk Doel|Doel 4]] um zehn Jahre bis 2035 verlängern zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/belgien-verschiebt-atomausstieg-um-zehn-jahre/a-61182073 |titel=Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre |werk=dw.com |datum=2022-03-18 |abruf=2022-04-18}}</ref>
 
=== Bolivien ===
In [[Bolivien]] setzte die Regierung von [[Evo Morales]] 2014 das Ziel, bis 2025 zum Exporteur erneuerbarer Energie zu werden.<ref name="chino-bolivien">{{Internetquelle |url=https://dialogochino.net/en/climate-energy/53587-bolivia-energy-transition-gas-depleted-involuntary/ |titel=With its gas in decline, Bolivia faces an involuntary energy transition |werk=dialogochino.net |datum=2022-05-05 |sprache=en |abruf=2022-05-09}}</ref> Die bolivianische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 nur noch 22 % des Stroms aus fossilen Brennstoffen zu beziehen, während 74 % aus Wasserkraftwerken und die restlichen 4 % aus anderen erneuerbaren Quellen stammen sollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://dialogochino.net/en/climate-energy/54166-bolivia-solar-power-challenges-high-potential/ |titel=Bolivia has high solar power potential, but faces challenges scaling up |werk=dialogochino.net |datum=2022-05-20 |sprache=en |abruf=2022-06-22}}</ref> Bis 2020 plante die bolivianische Regierung insgesamt eine Erneuerbare-Energien-Leistung von 545 Megawatt. Damit wäre der Ökostrom-Anteil (ohne Wasserkraft) von damals drei Prozent auf zwölf Prozent gestiegen.<ref name="EE-27.02.2017" /> Im September 2021 verkündete die bolivianische Regierung, bis 2030 die installierte Kapazität zur Erzeugung erneuerbarer Energie auf insgesamt 2 GW verdoppeln und damit knapp 40 % des Energiebedarfs des Landes decken zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mhe.gob.bo/2021/09/24/bolivia-ratifica-ante-la-iniciativa-relac-el-objetivo-de-alcanzar-3929-de-penetracion-de-energias-renovables-hasta-2030/ |titel=Bolivia ratifica ante la iniciativa RELAC el objetivo de alcanzar 39,29 % de penetración de Energías Renovables hasta 2030 – MHE |werk=mhe.gob.bo |sprache=es |abruf=2022-04-11}}</ref>
 
;==== Strom ====
Bolivien verfügt aufgrund seiner geographischen Lage aber über großes Potenzial für Solarenergie und im Flachland über Biomasse-Potenzial.<ref name="gtai-bolivien">{{Internetquelle |url=https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2020/zma-bolivien-2020-ee-eneff-industrie-gewerbe.pdf?__blob=publicationFile&v=4 |titel=Bolivien – Erneuerbare Energien und Energieeffizienz für Industrie und Gewerbe |werk=german-energy-solutions.de |format=PDF; 1,7&nbsp;MB |abruf=2023-04-22}}</ref>
 
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2014 wurde in Bolivien das erste Windkraftwerk in [[Cochabamba]] in Betrieb genommen. Im September 2019 wurde die erste Phase eines Solarkraftwerks in [[Departamento Oruro|Oruro]] mit einer Leistung von 50 MW in Betrieb genommen, im Februar 2021 die zweite Phase mit der gleichen Größe.<ref>{{Internetquelle |autor=50MW |url=https://www.smart-energy.com/renewable-energy/bolivias-largest-solar-plant-comes-on-line/ |titel=Bolivia largest solar plant comes on line |werk=smart-energy.com |datum=2021-02-16 |sprache=en |abruf=2021-04-18}}</ref> Im Bau waren 2022 neben kleineren Solar- und Windparks zwei Wasserkraftwerke mit zusammen mehr als 500 MW Leistung.<ref name="chino-bolivien" /> In dem Pilotprojekt Laguna Colorada soll zudem 100 MW aus Geothermie erzeugt werden.<ref name="chino-bolivien" /> Treiber des Ausbaus erneuerbarer Energien sind insbesondere auch die schwindenden Erdgasreserven Boliviens.<ref name="chino-bolivien" />
 
=== Bosnien ===
[[Bosnien und Herzegowina]] verfügt über 1,8 GW an Wasserkraft,<ref name="irena-RE-Cap-2023">{{Internetquelle |url=https://www.irena.org/-/media/Files/IRENA/Agency/Publication/2023/Mar/IRENA_RE_Capacity_Statistics_2023.pdf |titel=IRENA – Renewable Capacity Statistics 2023 |werk=irena.org |datum=2023-03 |format=PDF; 2,0&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2023-04-07}}</ref> aus denen 2021 38 % des im Land produzierten Stroms stammten.<ref name="wid-bosnia">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/bosnia-and-herzegovina#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Bosnia and Herzegovina: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-05-04}}</ref> 58 % stammten aus Kohle, 2 % aus Wind,<ref name="wid-bosnia" /> mit einer installierten Kapazität von 135 MW.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Der Anteil der Wasserkraft schwankt von Jahr zu Jahr deutlich: Im Jahr 2017 lag der Anteil wegen historisch schlechter Wetterbedingungen<ref>{{Internetquelle |autor=Maja Garaca |url=https://renewablesnow.com/news/bosnian-hydro-power-producer-het-swings-to-loss-in-2017-605788/ |titel=Bosnian hydro power producer HET swings to loss in 2017 |werk=renewablesnow.com |datum=2018-03-20 |sprache=en |abruf=2023-05-04}}</ref> nur bei 24 %.<ref name="wid-bosnia" /> Die bosnischen Kohlekraftwerke aus der Jugoslawien-Ära nähern sich dem Ende ihrer Lebensdauer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.trade.gov/country-commercial-guides/bosnia-and-herzegovina-energy |titel=Bosnia and Herzegovina – Energy |werk=trade.gov |hrsg=International Trade Administration (ITA), [[Handelsministerium der Vereinigten Staaten]] (USDOC) |datum=2022-08-01 |sprache=en |abruf=2023-05-04}}</ref> Ein Kohlekraftwerk chinesischer Bauart ([[Liste von Kraftwerken in der Republika Srpska|Stanari]]) wurde 2016 mit chinesischer Finanzierung fertiggestellt, ein weiteres geplantes chinesisches Kraftwerkprojekt (Tuzla 7) wurde 2022 eingestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Igor Todorović |url=https://balkangreenenergynews.com/federation-of-bih-stops-tuzla-7-coal-power-plant-project/ |titel=Federation of BiH stops Tuzla 7 coal power plant project |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2022-07-14 |sprache=en |abruf=2023-05-04}}</ref>
 
Nach dem im April 2023 vorgestellten [[Verordnung (EU) 2018/1999 (Governance-Verordnung)#Integrierte Nationale Energie- und Klimapläne|Nationalen Energie- und Klimaplan]] sollen die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 41 % gesenkt werden.<ref name="bgen-2023-04-28">{{Internetquelle |autor=Vladimir Spasić |url=https://balkangreenenergynews.com/bihs-necp-coal-power-plants-to-be-shut-2-gw-of-renewables-installed/ |titel=BiH's NECP: coal power plants to be shut, 2 GW of renewables installed |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2023-04-28 |sprache=en |abruf=2023-05-04}}</ref> Nachdem der Energiesektor für mehr als 70 % der Emissionen des Landes verantwortlich ist, muss zum Erreichen der Ziele in erster Linie die Stromversorgung umgestellt werden. Dazu sollen 2 GW an erneuerbaren Energien installiert werden, davon 1,5 GW Solarenergie.<ref name="bgen-2023-04-28" /> Bosnien soll zudem am europäischen Emissionshandel teilnehmen.<ref name="bgen-2023-04-28" /> Ohne die Maßnahmen würde Bosnien Gefahr laufen, dass bosnische Exporte in die EU durch das [[Europäisches CO2-Grenzausgleichssystem|Europäische CO<sub>2</sub>-Grenzausgleichssystem]] belastet werden.<ref name="bgen-2023-04-28" />
 
=== Bulgarien ===
[[Fossile Energie]]quellen mit 29 % Kohle, 23 % Erdöl und 14 % Erdgas haben neben 22 % [[Kernenergie]] dominante Anteile an der Energieproduktion in Bulgarien (2018). Erneuerbare Energien und hier vor allem die Bioenergie (9 %), Wasserkraft (2 %) sowie Sonnen- und Windenergie (1 %) hatten Stand 2018 einen geringeren Anteil.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Internationale Energieagentur]] |url=https://www.iea.org/countries/bulgaria |titel=Total energy supply (TES) by source, Bulgaria 1990-2018 |abruf=2020-11-15}}</ref> Im Jahr 2018 deckten erneuerbare Energien 20,5 % des Endenergieverbrauchs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.trade.gov/energy-resource-guide-bulgaria-renewable-energy |titel=Energy Resource Guide – Bulgaria – Renewable Energy |werk=trade.gov |hrsg=ITA, [[Handelsministerium der Vereinigten Staaten|USDOC]] |sprache=en |abruf=2022-04-15}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Der [[Nationaler Energie- und Klimaplan|Nationale Energie- und Klimaplan]] Bulgariens sieht bis 2030 die Steigerung der erneuerbaren Energien auf 25 % des Endenergieverbrauchs vor.<ref name="necp-BU">{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/bg_final_necp_main_en.pdf |titel=Integrated Energy and Climate Plan of the Republic Bulgaria 2021–2030 |datum=2018 |format=PDF; 6,6&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2020-11-15}}</ref> Die Energieeffizienz soll mindestens um 32,5 % verbessert werden.<ref name="necp-BU" />
 
==== Strom ====
;Stromerzeugung
Kohlekraftwerke liefern rund 45 % des Strombedarfs. Ein Ausstieg aus der Kohleverstromung wurde von der Regierung des langjährigen Premierministers [[Bojko Borissow]] stets ausgeschlossen. Nach einem Regierungswechsel 2021 beschloss Bulgarien hingegen den Kohleausstieg bis 2038.<ref>{{Internetquelle |autor=Ashira Morris |url=https://www.dw.com/de/ist-bulgarien-bereit-f%C3%BCr-den-kohleausstieg/a-59730940 |titel=Ist Bulgarien bereit für den Kohleausstieg? |hrsg=Deutsche Welle |datum=2021-11-10 |abruf=2022-04-14}}</ref> Das [[Kernkraftwerk Kosloduj]] produziert etwa 35 % des Stroms. Der seit den 1980er Jahren geplante Bau des [[Kernkraftwerk Belene|Kernkraftwerks Belene]] wurde im Jahr 2021 aufgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.euractiv.com/section/politics/short_news/bulgaria-puts-end-to-belene-nuclear-project/ |titel=Bulgaria puts end to Belene nuclear project – EURACTIV.com |werk=euractiv.com |datum=2021-01-21 |sprache=en |abruf=2022-04-15}}</ref> Stattdessen soll das Kernkraftwerk Kosloduj weiter ausgebaut werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://balkangreenenergynews.com/bulgaria-abandons-belene-announces-new-reactors-at-kozloduy/ |titel=Bulgaria abandons Belene, announces new reactors at Kozloduy |werk=balkangreenenergynews.com |sprache=en |abruf=2022-04-15}}</ref> Der bulgarische Netzbetreiber rechnet mit keiner neuen Nuklearkapazität bis mindestens 2032.<ref>{{Internetquelle |url=https://balkangreenenergynews.com/bulgaria-plans-to-add-4-9-gw-in-renewables-capacity-to-transmission-grid-by-2031/ |titel=Bulgaria plans to add 4.9 GW in renewables capacity by 2031 |werk=balkangreenenergynews.com |sprache=en |abruf=2022-04-15}}</ref>
 
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Größtes Hindernis für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist das Stromnetz. Nach einer Aussage des bulgarischen Netzbetreibers aus dem Herbst 2022 könnte das Stromnetz von den 28 GW an beantragten Projekten höchstens 4 GW verkraften.<ref>{{Internetquelle |autor=Igor Todorović |url=https://balkangreenenergynews.com/28-gw-of-renewable-energy-projects-requesting-grid-connection-in-bulgaria/ |titel=28 GW of renewable energy projects requesting grid connection in Bulgaria |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2022-10-07 |sprache=en |abruf=2022-12-20}}</ref>
 
=== Brasilien ===
==== Strom ====
;Stromerzeugung
[[Datei:CO2 emissions of Brazil.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Brasilien]] erzeugte 2020 den größten Teil (64 %) seiner Elektrizität durch [[Wasserkraft]], mit einer installierten Kapazität von 109,3 Gigawatt.<ref name="enformer-BRA">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/brasilien-will-grosses-offshore-potenzial-erschliessen/ |titel=Brasilien will großes Offshore-Potenzial erschließen |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2022-04-22 |abruf=2022-04-22}}</ref> Das Potenzial zum weiteren Ausbau ist jedoch gering, zudem fehlt es in trockenen Jahren an Strom.<ref name="enformer-BRA" /> In den ersten neun Monaten 2023 stammten 93 % der Elektrizität aus nicht-fossilen Quellen.<ref name="Maguire2023">{{Literatur |Autor=Gavin Maguire |Titel=Brazil set to widen lead as cleanest major power sector |Sammelwerk=Reuters |Datum=2023-10-11 | |Abruf=2023-11-28}}</ref>
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[[Kernenergie]] wird nur im [[Kernkraftwerk Angra]] erzeugt, das Stand Februar 2022 bis Ende 2026 um einen weiteren Reaktor erweitert werden soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Contract-signed-to-allow-resumption-of-Angra-3-wor |titel=Contract signed allowing resumption of Angra 3 works |werk=world-nuclear-news.org |datum=2022-02-10 |sprache=en |abruf=2022-05-09}}</ref> Die ursprünglich geplante weitere Expansion der Kernkraft wurde nach der [[Nuklearkatastrophe von Fukushima]] zunächst pausiert. Anfang 2022 wurde mit der Suche nach neuen Standorten für weitere Kernkraftwerke begonnen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Brazil-looks-to-nuclear-expansion |titel=Brazil looks to nuclear expansion |werk=world-nuclear-news.org |datum=2022-01-17 |sprache=en |abruf=2022-05-09}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Brasilien ist der weltweit zweitgrößte Produzent von [[Biokraftstoff]]en nach den USA und Biokraftstoffe machen etwa 25 Prozent der im Verkehr verwendeten Kraftstoffe aus.<ref name="enformer-BRA" />
 
;==== Wärme ====
[[Bioenergie]] macht in Brasilien mehr als 50 Prozent der Wärmeversorgung aus.<ref name="enformer-BRA" />
 
=== Chile ===
{{Siehe auch|Liste von Kraftwerken in Chile}}
 
Ca. 70 % des Energiebedarfs in [[Chile]] stammen aus fossilen Quellen. Da diese Energieträger zum großen Teil importiert werden, ist die Regierung Chiles auch aus wirtschaftlichen Gründen an einer Dekarbonisierung interessiert und investiert in erheblichem Maße in den Ausbau erneuerbarer Energien.<ref name="Chile GTAI 2021" /> Bis zum Jahr 2030 will Chile mit einer [[Elektrolyseur]]-Leistung von 25 GW [[Grüner Wasserstoff|„grünen“ Wasserstoff]] produzieren und mit einem angestrebten Wasserstoff-Preis von 1,5 US-Dollar/kg Wasserstoff ein führender Exporteur von Wasserstoff und Folgeprodukten werden.<ref name="Chile GTAI 2021">{{Internetquelle |autor=Johannes Dimas |url=https://www.gtai.de/gtai-de/trade/branchen/branchenbericht/lateinamerika/gruener-wasserstoff-in-lateinamerika-chile-ist-vorreiter-592210 |titel=Grüner Wasserstoff in Lateinamerika: Chile ist Vorreiter |werk=gtai.de |hrsg=[[Germany Trade and Invest]] |datum=2020-12-22 |abruf=2023-04-10}}</ref> Seit 2021 hat Chile ein Energieeffizienz-Gesetz, das u.&nbsp;a. die Erstellung eines alle fünf Jahre aktualisierten Nationalen Energieeffizienzplans und Berichtspflichten energieintensiver Unternehmen vorsieht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ibanet.org/chile-energy-efficiency-law |titel=Chile’s new Energy Efficiency Law |werk=ibanet.org |hrsg=International Bar Association |datum=2021-06-08 |sprache=en |abruf=2022-09-27}}</ref>
 
;==== Strom ====
In Chile wurde 2020 elektrischer Strom noch mehrheitlich fossil erzeugt (34,7 % aus Kohle, zu 17,9 % aus Gas und zu 3,6 % aus Öl). Wasserkraft trug 26,5 %, Solarenergie 9,8 % und Wind 7,1 % bei.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/chile#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Chile: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-04-10}}</ref>
 
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2022 wurden bereits 18 % des chilenischen Stroms aus Solarenergie gewonnen.<ref>{{Internetquelle |autor=Nick Ferris |url=https://www.energymonitor.ai/tech/renewables/the-worlds-top-ten-solar-power-superpowers/ |titel=Top ten solar power superpowers |werk=energymonitor.ai |datum=2022-09-22 |sprache=en |abruf=2023-04-10}}</ref> Der Anteil am Strom-Mix hat sich damit seit 2020 ebenso wie die installierte Kapazität (von 3,2 auf 6,2 GW)<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> annähernd verdoppelt. Die installierte Kapazität für Onshore-Wind stieg zwischen 2013 und 2022 von 300 MW auf 3,8 GW.<ref name="irena-RE-Cap-2023" />
 
=== China ===
[[Datei:CO2 emissions of China.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Datei:Erneuerbare installierte Kapazität in China.svg|mini|Installierte Kapazität an Wasserkraft, Onshore-Wind, Offshore-Wind und Photovoltaik in China]]
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China ist gleichzeitig mit großem Abstand vor anderen Ländern der weltweit bedeutendste Investor in erneuerbare Energien und der größte Ökostromproduzent. China hat etwa seit 2011 weltweit die Führungsrolle beim Ausbau erneuerbarer Energien von Europa übernommen.<ref>{{Literatur |Autor=Gero Rueter |Titel=Erneuerbare Energien: China übernimmt Europas Vorreiterrolle |Sammelwerk=Deutsche Welle |Datum=2018-01-26 | Rueter 2018]}}</ref> 35 % aller Investitionen in die Energiewende wurden im Jahr 2021 von China getätigt.<ref name="chinapower" /> Insbesondere durch staatliche Subventionen ist China zudem Weltmarktführer bei der Herstellung und im Einsatz von Windkraftanlagen, Solarzellen und Smart-Grid-Technologien. 2020 stammten weltweit mehr als 70 % der Solarmodule, 69 % der [[Lithium-Ionen-Akkumulator]]en und 45 % der Windkraftanlagen von chinesischen Unternehmen.<ref name="EEAS China 2020">{{Internetquelle |url=https://eeas.europa.eu/headquarters/headquarters-homepage/87431/china-carbon-neutrality-2060-possible-game-changer-climate_en |titel=China carbon neutrality in 2060: a possible game changer for climate |datum=2020-10-22 |sprache=en |abruf=2020-11-15}}</ref> Bei der Herstellung von Solarwafern lag der chinesische Marktanteil 2021 sogar bei 96,8 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/data-and-statistics/charts/solar-pv-manufacturing-capacity-by-country-and-region-2021 |titel=Solar PV manufacturing capacity by country and region, 2021 – Charts – Data & Statistics |werk=iea.org |hrsg=[[Internationale Energieagentur]] – IEA |datum=2022-10-06 |sprache=en |abruf=2023-04-15}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Seit 2005 zielt die politische Führung zunehmend auf eine nachhaltige Energiewirtschaft. Dies ist wirtschaftlich motiviert, nämlich einerseits durch massive lokale Umweltverschmutzung mit Krankheits- und Todesfolgen für die eigene Bevölkerung und andererseits durch das Bemühen, im Interesse der Versorgungssicherheit den steigenden Bedarf an Energie aus einheimischen Quellen zu decken. Im 11. Fünfjahrplan (2006–2010) wurde auf Steigerung der Energiesuffizienz und -effizienz orientiert – heruntergebrochen bis auf Provinzebene. Im 12. Fünfjahrplan (2011–2015) wurde diese Zielsetzung fortgesetzt (z.&nbsp;B. mit der Einführung strikter Höchstgrenzen für den Benzinverbrauch mit privaten Kraftwagen) und erweitert um die Förderung der Dekarbonisierung durch Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Energieverbrauch. Angeblich wurden die Ziele zur Steigerung der Energiesuffizienz und -effizienz im 12. Fünfjahrplan erreicht<ref>{{Literatur |Autor=Ranping Song ''et al.'' |Titel=Assessing Implementation of China's Role Policies in the 12th 5-Year-Period |Sammelwerk=World Resources Institute Working paper |Datum=2015-09 |Sprache=en | |url=https://www.wri.org/sites/default/files/15_WP_China_Climate_Policies_final-v2_0.pdf |text=''ASSESSING IMPLEMENTATION OF CHINA’S CLIMATE POLICIES IN THE 12TH 5-YEAR PERIOD'' |wayback=20190401003359 |format=PDF; 918&nbsp;kB}}}}</ref>, unter anderem durch Schließung Hunderter ineffizienter Fabriken, Kraftwerke und Kohleminen.<ref name="Betz" /><ref name="Lee">{{Literatur |Autor=Felix Lee |Titel=Kohlefreie Zone Peking |Sammelwerk=[[Die Zeit#Zeit Online|Zeit online]] |Datum=2017-10-17 | Lee 2017]}}</ref> Dies wurde auch erreicht durch eine „Verschärfung der Kontrolle und Überwachung, was zu einer großen Bürokratie führte, ohne dass sich für die Menschen viel verbesserte“<ref name="Club of Rome 2018">{{Literatur |Autor=Ernst Ulrich von Weizsäcker, Anders Wijkman et al. |Titel=Wir sind dran. Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen |Verlag=Gütersloher Verlagshaus |Ort=Gütersloh |Datum=2017 |ISBN=978-3-579-08693-4 |Seiten=359–366}}</ref>. Mit dem 2015 verabschiedeten 13. Fünfjahrplan (2016–2020) wird der Trend der Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz und der Förderung erneuerbarer Energien fortgesetzt – im Einklang mit dem Engagement Chinas während der [[UN-Klimakonferenz in Paris 2015]]. Bis 2020 sollten die Kohlendioxidemissionen um 20 % gesenkt werden und die verarbeitende Industrie wurde angewiesen, diese Emissionen innerhalb von zehn Jahren um 40 Prozent zu reduzieren.
Die Energieproduktion durch Sonnenenergie sollte bis 2020 um 20 % steigen. Der geplante Bau von mehr als 100 Kohlekraftwerken wurde gestoppt. Vier Städte in der Region, darunter Peking und Tianjin, sollen ab 2020 komplett „kohlefreie Zonen“ werden.<ref name="Lee" /> Im Jahr 2017 hat China 86,5 Milliarden US-Dollar in Solarkraftwerke investiert. Das waren fast 60 % mehr als ein Jahr zuvor.<ref>{{Literatur |Autor=Rolf Obertreis |Titel=China mit Rekordinvestitionen in Solarenergie |Sammelwerk=[[Der Tagesspiegel]] |Datum=2018-04-06 | Rolf Obertreis 2018]}}</ref>
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den Erneuerbaren Energien. So wurden 2023 nur 1,2 GW Kernkraftanlagen neu zugebaut, aber 278 GW an Erneuerbaren Energien.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Barnard |titel=Nuclear continues to lag far behind renewables in China deployments |url=https://cleantechnica.com/2024/01/12/nuclear-continues-to-lag-far-behind-renewables-in-china-deployments/ |datum=2024-01 |abruf=2024-02-03}}</ref>
 
;==== Gesamtenergiebedarf ====
Relevantester Energieträger und größte Emissionsquelle ist mangels Erdgas- und Ölvorkommen im Land Kohle. Der Kohleverbrauch in China hat sich zwischen 1990 und 2019 vervierfacht.<ref name="chinapower">{{Internetquelle |url=https://chinapower.csis.org/energy-footprint/ |titel=How Is China's Energy Footprint Changing? |werk=chinapower.csis.org |sprache=en |abruf=2022-07-10}}</ref> Seit 2011 wird mehr als die Hälfte der weltweiten Kohleproduktion von China konsumiert.<ref name="chinapower" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/coal-2021/executive-summary |titel=Executive summary – Coal 2021 – Analysis – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-07-10}}</ref> China ist auch weltweit der größte Kohleproduzent.<ref name="Betz" /> Etwa 60 % der verbrauchten Kohle dienen der Strom- und Wärmeerzeugung, ca. 30 % werden in der Stahl-, Chemie und Bauindustrie verbraucht.<ref name="ej-china" /> Zwischen 1985 und 2016 deckte Kohle ca. 70 % des Energieverbrauchs in China, erst ab 2016 sank der Anteil nach und nach.<ref name="ej-china">{{Internetquelle |url=https://earthjournalism.net/stories/how-will-chinas-economy-politics-and-daily-life-be-reshaped-by-a-dramatic-emissions |titel=How Will China's Economy, Politics and Daily Life Be Reshaped by a Dramatic Emissions Reduction Campaign? |werk=earthjournalism.net |hrsg=Earth Journalism Network |datum=2021-12-07 |sprache=en |abruf=2022-07-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.stats.gov.cn/tjsj/ndsj/2020/indexeh.htm |titel=China Statistical Yearbook 2020 |werk=stats.gov.cn |sprache=en |abruf=2022-07-10}}</ref>
 
Im Jahr 2020 wurden noch 56,8 % von Chinas Energiebedarf mit Kohle gedeckt, was für knapp 70 % der chinesischen CO<sub>2</sub>-Emissionen verantwortlich war.<ref name="chinapower" /> Öl deckte 18,9 % des Energiebedarfs, Erdgas 8,4 % und Erneuerbare und andere Quellen deckten zusammen 15,9 %,<ref name="chinapower" /> aufgeschlüsselt nach Wasserkraft (8,1 %), Wind (2,8 %), Solar (1,6 %) und Kernkraft (2,2 %).<ref name="bp-china-2021">{{Internetquelle |url=https://www.bp.com/content/dam/bp/business-sites/en/global/corporate/pdfs/energy-economics/statistical-review/bp-stats-review-2021-china-insights.pdf |titel=Statistical Review of World Energy – 2021 – China's energy market in 2020 |werk=bp.com |format=PDF; 276&nbsp;kB |sprache=en |abruf=2023-04-22}}</ref>
 
;==== Strom ====
[[Datei:Strom-Mix in der VR China 2021 – in TWh.svg|mini|Stromerzeugungsmix in der Volksrepublik China im Jahr 2021]]
 
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Entgegen dem Trend der Vorjahre wurden nach Stromengpässen in China im Jahr 2021 zahlreiche Projekte für neue Kohlekraftwerke gestartet.<ref name="nikkei-2022-11-10">{{Internetquelle |autor=WANG Jing, FAN Ruchong und Denise JIA, Caixin |url=https://asia.nikkei.com/Spotlight/Caixin/Does-China-really-need-that-much-more-coal-fired-electricity |titel=Does China really need that much more coal-fired electricity? – Nikkei Asia |werk=asia.nikkei.com |hrsg=[[Nihon Keizai Shimbun]], Nikkei Inc. |datum=2022-11-10 |sprache=en |abruf=2023-01-07}}</ref> Die neuen Kraftwerke würden voraussichtlich in erster Linie den Spitzenbedarf in Zeiten hoher Last bei niedriger erneuerbarer Produktion abdecken.<ref name="nikkei-2022-11-10" />
 
;==== Wärme ====
China ist der weltweit mit Abstand größte Markt für Solarthermiesysteme. Stand 2021 befanden sich 73 % aller weltweit installierten Solarthermiesysteme in China, mit einer Gesamtleistung von ca. 380 GW.<ref name="ren21-status-2022">{{Internetquelle |url=https://www.ren21.net/wp-content/uploads/2019/05/GSR2022_Full_Report.pdf |titel=Renewables 2022 – Global Status Report |werk=ren21.net |hrsg=REN21 |format=PDF; 30&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2022-07-23}}</ref> 2016 waren in 85 Millionen Haushalten in China Solarthermieanlagen zur Warmwassererzeugung installiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1364032116302416 |titel=Solar PV and solar water heaters in China: Different pathways to low carbon energy |werk=sciencedirect.com |hrsg=Science Direct |datum=2016-10 |sprache=en |abruf=2022-07-10}}</ref>
 
Heizwärme wird nördlich des [[Jangtse]] hauptsächlich durch Kohle erzeugt und per Fernwärme verteilt. Nachdem die Heizkraftwerke inzwischen weitgehend auf Kraft-Wärme-Kopplung umgestellt wurden, soll der Anteil erneuerbarer Energien, insbesondere der Geothermie, in den nächsten Jahren stark ansteigen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.energymonitor.ai/sectors/heating-cooling/chinas-dirty-district-heating-is-getting-cleaner |titel=China's dirty district heating is getting cleaner |werk=energymonitor.ai |datum=2021-02-22 |sprache=en |abruf=2022-07-18}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Ab 2009 begann China, finanzielle Anreize für den Kauf von elektrischen Fahrzeugen[[Elektrofahrzeug]]en zu setzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.mit.edu/2021/chinas-transition-electric-vehicles-0429 |titel=China’s transition to electric vehicles |werk=news.mit.edu |datum=2021-04-29 |sprache=en |abruf=2022-07-10}}</ref> Hinzu kamen Subventionen für die Hersteller von Elektrofahrzeugen, die in den letzten Jahren immer weiter reduziert wurden.<ref name="ccp-EV">{{Internetquelle |url=https://chineseclimatepolicy.energypolicy.columbia.edu/en/electric-vehicles |titel=Electric Vehicles – Guide to Chinese Climate Policy |werk=chineseclimatepolicy.energypolicy.columbia.edu |sprache=en |abruf=2022-07-10 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220725011932/https://chineseclimatepolicy.energypolicy.columbia.edu/en/electric-vehicles |archiv-datum=2022-07-25 |offline=ja}}</ref> Importeure sind seit 2019 verpflichtet, einen bestimmten Anteil an Elektrofahrzeugen zu importieren.<ref name="ccp-EV" /> Ab 2035 sollen in China keine Pkw mit ausschließlich konventioneller Verbrennertechnologie mehr zugelassen werden.<ref name="nikkei-2020-10-27">{{Internetquelle |autor=Shunsuke Tabeta |url=https://asia.nikkei.com/Business/Automobiles/China-plans-to-phase-out-conventional-gas-burning-cars-by-2035 |titel=China plans to phase out conventional gas burning cars by 2035 – Nikkei Asia |werk=asia.nikkei.com |hrsg=Nihon Keizai Shimbun, Nikkei Inc. |datum=2020-10-27 |sprache=en |abruf=2020-11-15}}</ref> Mindestens die Hälfte der dann verkauften Fahrzeuge soll entweder vollelektrisch, ein Plug-in-hybrid oder mit einer Brennstoffzelle ausgestattet sein, der Rest hybrid.<ref name="nikkei-2020-10-27" /> Im Juni 2023 wurde die Subventionierung des Kaufs von Elektrofahrzeugen bis 2027 verlängert.<ref>{{Internetquelle |autor=Werner Pluta |url=https://www.golem.de/news/verkehrswende-china-verlaengert-steuererleichterung-fuer-elektroautos-2306-175170.html |titel=Verkehrswende: China verlängert Steuererleichterung für Elektroautos – Golem.de |titelerg=Verkehrswende |werk=golem.de |hrsg=Golem Media GmbH |datum=2023-06-21 |abruf=2023-06-21}}</ref>
 
Stand Ende 2022 war mehr als die Hälfte der in China betriebenen Nahverkehrsbusse elektrisch angetrieben. Mehrere Städte, darunter Shenzen, haben ihre Nahverkehrsbusse bereits vollständig elektrifiziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Chenzi Yiyang (GIZ) und Vincent Fremery (GIZ) |url=https://transition-china.org/mobilityposts/e-bus-development-in-china-from-fleet-electrification-to-refined-management/ |titel=E-Bus Development in China: From Fleet Electrification to Refined Management |werk=transition-china.org |hrsg=Sustainable Transition in China |datum=2022-01-29 |sprache=zh en |abruf=2023-04-13}}</ref>
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Der [[Eisenbahnverkehr in China]] wurde seit 1991 modernisiert. Seit 2004 wurde insbesondere der Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgebaut. Stand 2022 hat China mit 42.000 km das längste Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt.
 
=== Costa Rica ===
In [[Costa Rica]] werden seit 2014 etwa 95 % bis 98 % des Stroms aus erneuerbaren Ressourcen produziert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.worldfuturecouncil.org/de/anfuhrer-in-post-paris-zeiten-erreichen-von-100-ee-in-costa-rica/ |titel=100 % Erneuerbare Energie in Costa Rica |titelerg=Die Vision des Projektes |hrsg=[[World Future Council]] |datum=2020 |abruf=2021-01-28}}</ref> Davon stammen 72 % und 15 % aus Wasser- bzw. Windkraft.<ref name="wfc2020">{{Internetquelle |autor=Rob van Riet, Anna Skowron, Sven Teske |url=https://www.worldfuturecouncil.org/wp-content/uploads/2020/06/wfc_costarica-100-re-summary_FINAL1.pdf |titel=Scenario: 100% Remewable energy in Costa Rica |titelerg=Summary for policy-makers |hrsg=World Future Council |datum=2020-05 |format=PDF; 1,4&nbsp;MB |sprache=en |offline=2023-12-18 |abruf=2021-01-28}}</ref> Allerdings stammen rund 70 % des Gesamtenergiebedarfs in Costa Rica aus fossilen Quellen wie Öl und Gas, welche vor allem für Transport, industrielle Wärmeprozesse, Heizen und Kochen genutzt werden. Der Verkehr verursacht zwei Drittel der energiebedingten Treibhausgasemissionen.
 
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Der Wärmesektor soll bis zum Jahr 2040 dekarbonisiert sein, hauptsächlich durch Einsatz von Biomasse, Solarthermie, Geothermie und Umweltwärme.<ref>{{Internetquelle |autor=Sven Teske, Tom Morris, Kriti Nagrath |url=https://www.worldfuturecouncil.org/wp-content/uploads/2019/12/Costa_Rica-Report-2019-12-11-Excl_employ-1.pdf |titel=100% Renewable Energy for Costa Rica |titelerg=Report prepared by ISF for the World Future Council/Germany and the One Earth Foundation/USA |hrsg=Institute for Sustainable Futures (ISF), University of Technology Sydney |datum=2020-02 |format=PDF; 2,8&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2021-01-28}}</ref>
 
=== Dänemark ===
[[Datei:Gedsermøllens vinger.jpg|mini|Gondel und Rotor der [[Gedser-Windkraftanlage]], des Prototyps aller modernen [[Windkraftanlage]]n. Heute ausgestellt im Außengelände des ''Energiemuseums Gudenaacentralen'' in [[Bjerringbro]]]]
 
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Der größte Energieproduzent Dänemarks ist das Unternehmen [[Ørsted (Unternehmen)|Ørsted]] (bis 2017: Dong Energy), welches einen Marktanteil in Dänemark von 49 % bei Elektrizität und 35 % bei Wärme hat. Es besitzt Anteile an den sehr großen Offshore-Windparks [[Nysted Havmøllepark]], [[Offshore-Windpark Anholt|Anholt]] und [[Windpark Horns Rev|Horns Rev]]. In Dänemark gibt es auch wichtige Produktionsstätten von Windkraftanlagen, wie die von [[Vestas Wind Systems]] und [[Siemens Windenergie]]. Der dänische nationale Übertragungsnetzbetreiber [[Energinet.dk]] für Strom und Erdgas gehört dem Staat.
 
;==== Geschichte ====
[[Datei:CO2 emissions Denmark.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
Infolge der [[Ölkrise]] 1973, die Dänemark als weitgehend ölabhängigen Staat im Besonderen traf, gab es dort Überlegungen, Kernkraftwerke zu errichten, um die Energieversorgung zu diversifizieren. So plädierte die Vereinigung dänischer Stromversorger 1974 dafür, alle zwei Jahre ein Kernkraftwerk zu errichten. 1976 schloss sich das Handelsministerium dieser Position an und sprach sich dafür aus, bis 1995 65 % der Stromnachfrage mittels Kernenergie zu decken. Es entstand eine starke [[Anti-Atomkraft-Bewegung]], die die Kernkraftpläne der Regierung heftig kritisierte.
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Dieser Anteil stieg im Laufe der Zeit deutlich. Im Jahr 2011 deckten die erneuerbaren Energien 40,7 % des Stromverbrauchs, 28,1 Prozentpunkte davon entfielen auf Windkraftanlagen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ens.dk/en-us/info/news/news_archives/2012/sider/20120924renewablesnowcovermorethan40percent.aspx |text=''Renewables now cover more than 40 % of electricity consumption'' |wayback=20130507040530}}. Danish Energy Agency. Abgerufen am 19. Oktober 2012. (englisch)</ref> Am 22. März 2012 veröffentlichte das Dänische Ministerium für Klima, Energie und Bauwesen ein vierseitiges Papier mit dem Titel ''DK Energy Agreement''. Darin werden langfristige Leitlinien der dänischen Energiepolitik formuliert.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.energie-experten.org/uploads/media/DK_Energy_Agreement_March_22_2012.pdf |text=''DK Energy Agreement.'' |wayback=20160829093316 |format=PDF; 139&nbsp;kB}} In: energie-experten.org, Dänisches Ministerium für Klima, Energie und Bauwesen ''(Danish Ministy of Climate, Energy and Building)'', 22. März 2012, abgerufen am 22. April 2023. (englisch)</ref> Bereits zuvor hatte das dänische Parlament beschlossen, bis 2020 den Anteil der Windenergie auf 50 % in der Stromerzeugung zu steigern; langfristig soll die gesamte dänische Energieversorgung dekarbonisiert werden. Ziel ist es, bis 2050 vollständig auf die Nutzung fossiler Energieträger zu verzichten.<ref name="Lund 143">[[Henrik Lund (Ingenieurwissenschaftler)|Henrik Lund]] et al.: ''System and market integration of wind power in Denmark''. In: ''Energy Strategy Reviews'' 1, (2013), 143–156, S. 143, [[doi:10.1016/j.esr.2012.12.003]]. (englisch)</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Datei:IFA 2010 Internationale Funkausstellung Berlin 101.JPG|mini|Im Rahmen der Elektrifizierung des dänischen Energiesystems sollen [[Wärmepumpenheizung]]en Öl- und Gasheizungen ersetzen.]]
 
Kernelemente des dänischen Ansatzes sind strenge Energieeffizienz, starke [[Steuer|Besteuerung]] von fossilen Energieträgern, Elektrizität und Kohlenstoffdioxid sowie die Förderung von [[Kraft-Wärme-Kopplung]] und [[Windkraftanlage]]n. Dadurch gelang es dem Staat, trotz Wirtschaftswachstums und eines Bevölkerungsanstieges den (Primär)-Energieverbrauch auf dem Niveau der 1970er Jahre zu halten. Bereits 1974 wurden die Steuern auf [[Motorenbenzin|Benzin]], [[Dieselkraftstoff|Diesel]] und [[Heizöl]] erhöht; 1985, als die Ölpreise fielen, folgte eine weitere Steuererhöhung. 1982 wurde eine Steuer auf Kohle eingeführt, 1992 die Produktion von Kohlenstoffdioxid mit einer Abgabe belegt. KWK-Anlagen auf Basis von Erdgas und Biomasse (darunter Abfälle und Stroh) wurden gebaut und liefern mittlerweile einen großen Teil des Wärmebedarfs sowie einen Teil des Strombedarfs des Staates. 1981 wurde eine [[Einspeisevergütung]] für erneuerbare Energien festgesetzt infolgedessen Dänemark nach dem Anteil an der Stromversorgung sowie per Kopf zum erfolgreichsten Windenergieland der Welt wurde.<ref>Benjamin K. Sovacool: ''Energy policy making in Denmark: Implications for global energy security and sustainability''. In: ''[[Energy Policy]]'' 61, (2013), 829–839, S. 829f, [[doi:10.1016/j.enpol.2013.06.106]]. (englisch)</ref> 2019 beschloss die Regierung, dass die Stromversorgung bis 2030 komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden soll, um damit die Kohlendioxidemissionen bis zu diesem Jahr um 70 % zu senken.<ref name="Reuters 47">[https://www.reuters.com/article/us-climate-change-denmark-windpower/denmark-sources-record-47-of-power-from-wind-in-2019-idUSKBN1Z10KE ''Denmark sources record 47 % of power from wind in 2019'']. In: ''Reuters'', 2. Januar 2020. Abgerufen am 4. Januar 2020.</ref>
 
Ziel Dänemarks war es, bis 2020 die Nutzung fossiler Energien um 33 % zu reduzieren. 2050 soll die vollständige Unabhängigkeit von Erdöl und Erdgas erreicht sein.<ref name="heise2022638">Matthias Brake: [https://www.heise.de/tp/news/Abschied-vom-Oelkessel-2022638.html ''Abschied vom Ölkessel'']. In: ''[[Heise online]]''. 16. Februar 2013, abgerufen am 16. Februar 2013.</ref> Auch der Neubau bzw. die Erweiterung von Kohlekraftwerken wurde staatlich verboten.<ref name="Nordische Energiewende">[http://www.manager!-magazin.de/politik/artikel/energiewende-mit-windkraft-und-fernwaerme-in-daenemark-a-925586.html ''Nordische Energiewende. Wie Dänemark die Welt retten will'']. In: ''[[Manager Magazin]]'', 4. Oktober 2013. Abgerufen am 27. Juli 2014.</ref> 2020 beschlossWurde das Parlamenterreicht? im Rahmen seiner Strategie, bis 2050 komplett aus fossilen Energien auszusteigen, keine weiteren Projekte zur Förderung von Erdöl- und Erdgas in der Nordsee mehr zu genehmigen. Dänemark war zu diesem Zeitpunkt der größte Erdölproduzent der EU. Auch bestehende Förderanlagen müssen bis spätestens 2050 die Förderung beenden.<ref>[https://www.theguardian.com/business/2020/dec/04/denmark-to-end-new-oil-and-gas-exploration-in-north-sea ''Denmark to end new oil and gas exploration in North Sea'']. In: ''[[The Guardian]]'', 4. Dezember 2020. Abgerufen am 4. Dezember 2020. (englisch)</ref>
 
Bis 2045 will Dänemark [[Klimaneutralität]] erreichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-07/daenemark-gesetzentwurf-methan-steuer-kuehe-landwirtschaft |titel=Klimaneutralität: Dänemark plant Steuer auf Methanausstoß von Nutztieren |hrsg=[[Zeit Online]] |datum=2024-07-11 |sprache=de |abruf=2024-09-15}}</ref>
;Strom
 
2050 soll die vollständige Unabhängigkeit von Erdöl und Erdgas erreicht sein.<ref name="heise2022638" /> Auch der Neubau bzw. die Erweiterung von Kohlekraftwerken wurde staatlich verboten.<ref name="Nordische Energiewende">[http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/energiewende-mit-windkraft-und-fernwaerme-in-daenemark-a-925586.html ''Nordische Energiewende. Wie Dänemark die Welt retten will'']. In: ''[[Manager Magazin]]'', 4. Oktober 2013. Abgerufen am 27. Juli 2014.</ref>
2020 beschloss das Parlament im Rahmen seiner Strategie, bis 2050 komplett aus fossilen Energien auszusteigen, keine weiteren Projekte zur Förderung von Erdöl- und Erdgas in der Nordsee mehr zu genehmigen. Dänemark war zu diesem Zeitpunkt der größte Erdölproduzent der EU. Auch bestehende Förderanlagen müssen bis spätestens 2050 die Förderung beenden.<ref>[https://www.theguardian.com/business/2020/dec/04/denmark-to-end-new-oil-and-gas-exploration-in-north-sea ''Denmark to end new oil and gas exploration in North Sea'']. In: ''[[The Guardian]]'', 4. Dezember 2020. Abgerufen am 4. Dezember 2020. (englisch)</ref>
 
==== Strom ====
Auch die Stromwende war 2020 mit einem Windstromanteil von ca. 48 % bereits weiter fortgeschritten als in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.suisse-eole.ch/de/news/2020/3/10/eu-28-15-windstrom-13-lander-mit-uber-10-windstromanteil-383/ |titel=EU-Länder mit Windstromanteil > 10% |sprache=de-CH |abruf=2021-09-10 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210910092606/https://www.suisse-eole.ch/de/news/2020/3/10/eu-28-15-windstrom-13-lander-mit-uber-10-windstromanteil-383/ |archiv-datum=2021-09-10 |offline=ja}}</ref> Überschüssiger Windstrom wird zur Wärmeerzeugung in Fernwärmenetzen genutzt.<ref name=":5" /> Mit Stand 2020 beruhte fast die Hälfte der dänischen Stromerzeugung auf fluktuierenden erneuerbaren Energien. Die installierte Kapazität lag bei 7 GW Windkraft (davon 4,7 GW Onshore, 2,3 GW Offshore).<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Zusätzlich waren 1,5 GW Solarenergieleistung installiert.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Offshore-Wind soll bis 2030 auf 10 GW ausgebaut werden.<ref name="enformer-2022-07-27" />
 
Im Jahr 2023 deckte Windstrom 56 % des dänischen Strombedarfes.<ref name="WindEurope2023" /> Zur Entwicklung der dänischen Windenergieleistung und des Anteils an der Stromerzeugung siehe [[Windenergie in Dänemark]]. Steinkohle trug 2021 17,9 % bei, Erdgas 8 % und Solar 4,2 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/182164/umfrage/struktur-der-bruttostromerzeugung-in-daenemark/ |titel=Stromerzeugung nach Energieträgern in Dänemark 2021 – Strommix |werk=de.statista.com |datum=2022-04-01 |sprache=de |abruf=2022-07-10}}</ref>
 
Durch den hohen Windstromanteil kann es während Sturmphasen zu Zeiten kommen, in denen die Stromerzeugung aus Windenergie die Stromnachfrage übersteigt. Beispielsweise wurden im Juli 2015 in einer sehr windreichen Nacht bis zu 140 % des Strombedarfes durch Windenergie geliefert. Dieser Überschuss wurde nach Norwegen, wo er in zahlreichen Wasserkraftwerken gespeichert werden kann, sowie nach Deutschland und Schweden exportiert.<ref>[https://www.theguardian.com/environment/2015/jul/10/denmark-wind-windfarm-power-exceed-electricity-demand ''Wind power generates 140 % of Denmark's electricity demand '']. In: ''[[The Guardian]]'', 10. Juli 2015. Abgerufen am 12. Juli 2015.</ref> In Zeiten von geringer Windstromproduktion kann Dänemark wiederum auf Strom aus norwegischen und schwedischen Wasserkraftwerken zurückgreifen. Dänemark verfügt seit mindestens 2002 über Erfahrung mit einem Windstromanteil von 20 % und mehr am Strommix.<ref name="Lund 143" /> So hat sich Dänemark am 22. Februar 2017 den Tag über ausschließlich mit Strom aus Windkraft versorgt.<ref>{{Internetquelle |url=https://explorist.futurism.com/denmark-just-ran-their-entire-country-on-100-wind-energy/ |titel=Denmark Just Ran Their Entire Country on 100 % Wind Energy |hrsg=explorist.futurism.com |datum=2017 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170304194114/https://explorist.futurism.com/denmark-just-ran-their-entire-country-on-100-wind-energy/ |archiv-datum=2017-03-04 |abruf=2017-03-04}}</ref>
 
;==== Wärme ====
Infolge der [[Ölkrise]] verabschiedete Dänemark bereits 1979 das Wärmeversorgungsgesetz, mit dem alle Kommunen zu einer Wärmeplanung verpflichtet wurden. Im Rahmen dieser Planung müssen die Kommunen Vorranggebiete für Nah- und [[Fernwärme]]leitungen festlegen. Dazu wird auch der Einbau von Wärmepumpenheizungen vorangetrieben. Binnen weniger Jahre kamen bis 2012 27.000 Anlagen hinzu, dazu kommen 205.000 weitere Haushalte, die bisher Ölheizungen nutzen, für Umrüstung in Frage.<ref name="Biegel, Value 354">Benjamin Biegel, Lars Henrik Hansen, Jakob Stoustrup, Palle Andersen, Silas Harbo: ''Value of flexible consumption in the electricity markets''. In: ''[[Energy (Zeitschrift)|Energy]]'' 66, (2014), 354–362, S. 354 [[doi:10.1016/j.energy.2013.12.041]].</ref>
 
Daneben soll die [[Fernwärme#Dänemark|Fernwärme]] ausgebaut werden, die in Dänemark 2012 bereits etwa die Hälfte der Gebäude beheizt. Dabei wird Fernwärme in Zeiten günstiger Strompreise bereits oft mit Strom in einem Elektrodenheizkessel ([[Power-to-Heat]]) zusätzlich erzeugt. Stand 2021 werden 63 Prozent der dänischen Haushalte mit Fernwärme versorgt, in Kopenhagen sogar bis zum 98 Prozent. 68 Prozent der Fernwärme werden mit [[Kraft-Wärme-Kopplung]] erzeugt. Dänemark gilt als weltweiter Vorreiter bei der Integration von [[Solarthermie|Solarwärme]] in Fernwärmenetze. 40 Prozent des Wärmebedarfs in Dänemark stammen bereits aus Erneuerbaren Energien, in Fernwärmenetzen sind es bereits 50 Prozent.<ref name=":5">{{Internetquelle |url=https://www.waermewende.de/daenischewaermewende/ |titel=Die dänische Wärmewende |abruf=2021-09-10}}</ref>
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Im Neubau wurde der Einbau von [[Ölheizung|Öl-]] und [[Gasheizung|Erdgasheizungen]] bereits 2013 verboten. Seit 2016 gilt in Bestandsgebäuden ein Verbot des Austauschs alter fossiler Heizkessel gegen neue fossile Heizungen.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/waermewende-fuer-harte-instrumente-gibt-es-keine-mehrheiten/19217378.html ''Wärmewende „Für harte Instrumente gibt es keine Mehrheiten“'']. In: ''[[Tagesspiegel]]'', 9. Januar 2017. Abgerufen am 17. Februar 2017.</ref> Zugleich wurde ein Förderprogramm für den Heizungsaustausch aufgelegt.
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Dänemark förderte in der Vergangenheit massiv den Kauf von [[Elektroauto]]s. Beim Kauf entfielen die 25-prozentige Mehrwertsteuer sowie die Zulassungssteuer, die bis zu 180 % des Kaufpreises betragen konnte. Ende 2020 waren ca. 20.000 von 2,5 Mio. zugelassenen Fahrzeugen elektrisch.<ref name="electrek-denmark">{{Internetquelle |url=https://electrek.co/2020/12/07/egeb-denmark-electric-cars-2030/ |titel=How Denmark will go from 20k to 1m electric cars by 2030 |werk=electrek.co |datum=2020-12-07 |sprache=en |abruf=2022-09-24}}</ref> Bis 2030 sollten mindestens 775.000 und bis zu 1 Mio. Fahrzeuge elektrisch oder hybrid sein.<ref name="electrek-denmark" /> Erreicht werden soll das in erster Linie durch das Verteuern fossiler Antriebe.<ref name="electrek-denmark" />
 
Das dänische Schienennetz soll bis 2027 weiter elektrifiziert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://uk.bane.dk/en/Projects/Electrification-Programme |titel=Electrification Programme |werk=uk.bane.dk |sprache=en |abruf=2022-09-24}}</ref>
 
=== Deutschland ===
[[Datei:CO2 emissions Germany.svg|mini|Entwicklung der CO₂-Emissionen in Deutschland]]
{{Hauptartikel|Energiewende in Deutschland|Erneuerbare Energien in Deutschland}}
 
=== Estland ===
;Energie- und Klimapolitik
Mit dem am 24. Juni 2021 verabschiedeten [[Bundes-Klimaschutzgesetz]] wurde das deutsche Ziel zur Treibhausgasminderung für das Jahr 2030 auf 65 % gegenüber 1990 angehoben. Bis dahin galt ein Minderungsziel von 55 %. Bis 2040 müssen die Treibhausgase um 88 % gemindert und bis 2045 Treibhausgasneutralität verbindlich erreicht werden.<ref name="bmwk-KSG">{{Internetquelle |url=https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/klimaschutz-deutsche-klimaschutzpolitik.html |titel=BMWK – Deutsche Klimaschutzpolitik |werk=bmwk.de |abruf=2022-07-23}}</ref> Stand 2020 lagen die Emissionen um 41 % unter dem Niveau von 1990 (Energiewirtschaft: 53 %, Gebäude: 43 %, Industrie: 37 %).<ref name="bmwk-KSG" />
 
;Gesamtenergiebedarf
Der Endenergieverbrauch ist in Deutschland seit Beginn der 1990er trotz höherer Effizienz kaum gesunken, weil Wirtschaftswachstum und Konsumsteigerungen entgegenwirken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energieverbrauch-nach-energietraegern-sektoren#allgemeine-entwicklung-und-einflussfaktoren |titel=Energieverbrauch nach Energieträgern und Sektoren |werk=umweltbundesamt.de |hrsg=Umweltbundesamt |datum=2022-03-25 |abruf=2022-08-08}}</ref>
 
Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch stieg von 6,2 % im Jahr 2004 auf 19,2 % im Jahr 2021.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Navigation/DE/Service/Erneuerbare_Energien_in_Zahlen/Zeitreihen/zeitreihen.html |titel=Informationsportal Erneuerbare Energien – Zeitreihen Erneuerbare Energien |werk=erneuerbare-energien.de |hrsg=BMWK |abruf=2022-05-03}}</ref> Im Jahr 2021 stammten in Deutschland 2021 41,1 % des elektrischen Stroms, 16,5 % der Wärme und 6,8 % der im Verkehr verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#uberblick |titel=Erneuerbare Energien in Zahlen |werk=umweltbundesamt.de |hrsg=Umweltbundesamt |datum=2022-03-14 |abruf=2022-05-03}}</ref>
 
;Stromerzeugung
Der CO<sub>2</sub>-Ausstoß der [[Stromerzeugung in Deutschland]] sank von durchschnittlich 860 g je kWh im Jahr 1990 auf 485 g je kWh im Jahr 2021.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energieversorgung/strom-waermeversorgung-in-zahlen#Strommix |titel=Strom- und Wärmeversorgung in Zahlen |werk=umweltbundesamt.de |hrsg=Umweltbundesamt |datum=2022-05-18 |abruf=2022-07-23}}</ref>
 
Wichtigste erneuerbare Energiequellen waren im Jahr 2021 Onshore-Wind (56,1 GW installierte Leistung, 89,5 TWh Erzeugung), Photovoltaik (59,1 GW installierte Leistung, 48,4 TWh Erzeugung), Biomasse (9,9 GW installierte Leistung, 43 TWh Erzeugung) Offshore-Windkraft (7,8 GW installierte Leistung, 24 TWh Erzeugung) und Wasserkraft (5,4 GW installierte Leistung, 19,4 TWh Erzeugung).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.volker-quaschning.de/datserv/ren-Leistung-D/index.php |titel=Installierte Leistung regenerativer Anlagen in Deutschland |werk=volker-quaschning.de |abruf=2022-07-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/news/2022/nettostromerzeugung-in-deutschland-2021-erneuerbare-energien-witterungsbedingt-schwaecher.html |titel=Nettostromerzeugung in Deutschland 2021: Erneuerbare Energien witterungsbedingt schwächer – Fraunhofer ISE |werk=ise.fraunhofer.de |datum=2022-01-03 |abruf=2022-07-23}}</ref> Das Potenzial für den Ausbau von Wasserkraft in Deutschland ist weitgehend ausgeschöpft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/fluesse/nutzung-belastungen/nutzung-von-fluessen-wasserkraft#wasserkraft-und-klimawandel |titel=Nutzung von Flüssen: Wasserkraft |werk=umweltbundesamt.de |hrsg=Umweltbundesamt |datum=2019-09-18 |abruf=2022-07-23}}</ref> Der weitere Ausbau konzentriert sich daher auf Photovoltaik (Ausbauziel 2030: 215 GW), Onshore-Wind (Ausbauziel 2030: 115 GW) und Offshore-Wind (Ausbauziel 2030: 30 GW). Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch so auf 80 % steigen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ffe.de/veroeffentlichungen/ausbauziele-fuer-pv-und-windkraft-im-osterpaket-des-bmwk-nochmals-verschaerft/ |titel=Ausbauziele für PV-und Windkraft im Osterpaket des BMWK nochmals verschärft |werk=ffe.de |hrsg=FfE München |datum=2022-04-08 |abruf=2022-07-23}}</ref> Ende 2023 hatten die deutschen Windkraftwerke eine installierte Gesamtleistung von 69,68&nbsp;GW (davon 8,54&nbsp;GW offshore); sie deckten 31 % des Strombedarfes.<ref name="WindEurope2023" /> Zur Entwicklung der deutschen Windleistung und des Anteils am Bedarf siehe die Tabelle „Windenergiestatistik Deutschland“ im Artikel [[Windenergie in Deutschland]].
 
Zur Sicherung der Netzstabilität sollten bis 2030 bis zu 25 GW an Gaskraftwerken zugebaut oder modernisiert werden. Die Kraftwerke sollen für den Einsatz von Wasserstoff vorbereitet sein. Die installierte Kapazität an Gaskraftwerken würde sich damit annähernd verdoppeln.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.montelnews.com/de/news/1445567/habeck-will-25-gw-neue-gaskapazit%C3%A4ten-bis-2030 |titel=Habeck will 25 GW neue Gaskapazitäten bis 2030 |werk=montelnews.com |datum=2023-02-20 |abruf=2023-04-07}}</ref>
 
Mit Ablauf des 15. April 2023 wurden die letzten drei deutschen Atomreaktoren vom Netz genommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/atomkraftwerk-emsland-ist-vom-netz-genommen-a-7e9af2f2-5ad7-452d-9797-118cc819c783 |titel=Letzte drei Akw in Deutschland vom Netz genommen |werk=[[Der Spiegel (online)|spiegel.de]] |datum=2023-04-16 |abruf=2023-04-16}}</ref>
 
;Wärme
Bis 2030 soll die Hälfte der in Deutschland benötigten Wärme klimaneutral erzeugt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/news/Geothermie-Bundesregierung-arbeitet-an-Plan-zur-Nutzung-der-Erdwaerme-7271225.html |titel=Geothermie: Bundesregierung arbeitet an Plan zur Nutzung der Erdwärme |werk=heise.de |datum=2022-09-21 |abruf=2022-09-21}}</ref> Stand 2018 lag der Bedarf für Wärme und Kälte in Deutschland bei ca. 1.400 TWh, wobei Prozess- und Klimakälte 2 % ausmachten, Raumwärme 26 %, Prozesswärme 23 % und Warmwassererzeugung 5 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bdew.de/media/documents/20200525_Waermeverbrauchsanalyse_Foliensatz_2020_daQSUCb.pdf |titel=Entwicklung des Wärmeverbrauchs in Deutschland |werk=bdew.de |datum=2020-05-25 |format=PDF; 7,8&nbsp;MB |abruf=2022-09-21}}</ref>
 
Knapp 35 Prozent der gesamten Endenergie werden in Deutschland für Gebäude verbraucht, vor allem für Heizung und Warmwasser.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/energiewende-im-gebaeudebereich.html |titel=BMWK – Effiziente Gebäude |werk=bmwk.de |abruf=2022-07-23}}</ref>
Fast 20 % der CO<sub>2</sub>-Emissionen in Deutschland entstehen dabei durch das Heizen von Gebäuden.<ref name="bdew-wärmewende">{{Internetquelle |url=https://www.bdew.de/presse/pressemappen/waermewende/ |titel=Wärmewende |werk=bdew.de |hrsg=BDEW |datum=2021-09 |abruf=2022-07-23}}</ref> Die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt, ein Viertel mit Heizöl, 14 % mit Fernwärme, 5 % mit Stromdirektheizungen und Elektro-Wärmepumpen, 6 % mit Biomasse und sonstigen Wärmeerzeugern.<ref name="bdew-wärmewende" /> Im Neubau liegt Gas mit 38 % vor Elektro-Wärmepumpen mit 31 % und Fernwärme mit 23 %.<ref name="bdew-wärmewende" /> 2021 wurden mehr als 410 TWh Erdgas zur Deckung der Wärmenachfrage in Gebäuden verbrannt, etwa 40 % des insgesamt in Deutschland verbrauchten Erdgases.<ref name="bmwk-wärmewende">{{Internetquelle |url=https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/07/20220718-der-warmewende-neuen-schub-verleihen.html |titel=BMWK – Der Wärmewende neuen Schub verleihen |werk=bmwk.de |datum=2022-07-18 |abruf=2022-07-23}}</ref> Ab 2024 soll jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden.<ref name="bmwk-wärmewende" /> Um das mit dem Klimaschutzgesetz gesteckte Klimaschutzziel zu erreichen, müssen Bestandsgebäude deutlich schneller als bisher (Verdopplung der energetischen Sanierungsrate auf mindestens 2-2,5 %) und auf einen deutlich besseren Standard (im Mittel „[[Effizienzhaus]] 55“) saniert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.umweltbundesamt.de/umweltatlas/bauen-wohnen/verursacher/energetischer-gebaeudezustand/wie-ist-der-stand-der-energetischen |titel=Wie ist der Stand der energetischen Gebäudesanierung in Deutschland? |werk=umweltbundesamt.de |hrsg=Umweltbundesamt |abruf=2022-07-23}}</ref> Nach Schätzungen des Umweltbundesamts müssen Stand 2021 etwa zwei Drittel des deutschen Gebäudebestands (noch) energetisch saniert werden, um das Ziel des Klimaschutzgesetzes zu erfüllen, dass der Gebäudebestand bis 2045 praktisch klimaneutral ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/klimaschutz-nachhaltig-bauen-sanierung-energie-100.html |titel=Klimaneutrales Wohnen: Milliardenkosten bei energetischer Sanierung |werk=mdr.de |datum=2021-11-09 |abruf=2022-07-23}}</ref> Für die Förderung von Sanierungen sollen 2023 zwischen € 13 und 14 Mrd. ausgegeben werden, gegenüber € 8 Mrd. im Jahr 2021 und € 5 Mrd. im Jahr 2020.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/07/20220726-bundeswirtschaftsministerium-legt-reform-der-gebaeudefoerderung-vor.html |titel=BMWK – Bundeswirtschaftsministerium legt Reform der Gebäudeförderung vor – Fokus auf Sanierung und Vereinfachung der Antragstellung durch klarere Zuständigkeiten |werk=bmwk.de |abruf=2022-08-05}}</ref>
 
Das Potenzial für Tiefengeothermie zur Wärmeerzeugung wird in Deutschland auf bis zu 300 TWh/Jahr bei einer Leistung von 70 GW geschätzt.<ref name="faz-geothermie">{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/energie/tiefengeothermie-welches-potential-hat-sie-in-deutschland-18275126.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 |titel=Tiefengeothermie: Welches Potential hat sie in Deutschland? |werk=faz.net |datum=2022-08-31 |abruf=2022-08-31}}</ref> Damit ließe sich etwa ein Viertel des Wärmebedarfs in Deutschland decken.<ref name="faz-geothermie" /> 2020 lag die Wärmeeinspeisung durch Tiefengeothermie erst bei 1,2 TWh.<ref name="faz-geothermie" />
 
Der Bau von Anlagen zur Erzeugung von industrieller Prozesswärme aus erneuerbaren Energien wird finanziell vom Staat bzw. über die [[KfW]] gefördert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Energieeffizienz_und_Prozesswaerme/Modul2_Prozesswaerme/modul2_prozesswaerme_node.html |titel=BAFA – Modul 2: Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien |werk=bafa.de |abruf=2022-07-23}}</ref>
 
;Mobilität und Transport
Der Güterverkehr auf der Schiene soll bis 2030 auf einen Anteil von 25 % gegenüber 18 % im Jahr 2020 wachsen, im Personenverkehr ist eine Verdopplung der Kunden bis 2030 geplant.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/von-der-strasse-auf-die-schiene-der-schwierige-umstieg-beim-100.html |titel=Von der Straße auf die Schiene – Der schwierige Umstieg beim Güterverkehr |werk=deutschlandfunk.de |datum=2021-06-01 |abruf=2022-07-23}}</ref> Seit 1. Mai 2023 bietet das [[Deutschlandticket]] eine weitgehend unbegrenzte Nutzung des Regionalverkehrs zum monatlichen Festpreis.
 
Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Pkw ist zwischen 2011 und 2021 deutlich schneller gewachsen als die Bevölkerung. Während der Anteil der Haushalte, die mindestens ein Auto besitzen, von 77,9 Prozent (2011) auf 77 Prozent (2021) gesunken ist, stieg der Anteil der Haushalte mit zwei Pkw von 23,4 Prozent auf 27 Prozent, der Anteil der Haushalte mit drei und mehr Autos von 3,7 Prozent auf 6,1 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/auto/in-deutschland-fahren-immer-mehr-autos-a-96c77eb1-ba4b-44ca-a159-656082c76f34 |titel=In Deutschland fahren immer mehr Autos – Rekord bei Pkw-Dichte |werk=spiegel.de |hrsg=DER SPIEGEL |datum=2022-09-15 |abruf=2022-09-16}}</ref> Im Jahr 2021 machten reine Elektrofahrzeuge 13,6 % und Plugin-Hybride 12,4 % der Neuzulassungen in Deutschland aus und Ende des Jahres jeweils 1,3 % am Gesamtfahrzeugbestand aus, eine Verdopplung gegenüber 2020.<ref>{{Internetquelle |url=https://emobil.swhl.de/bestandsfahrzeuge |titel=Bestandsfahrzeuge – Aktuelle Statistiken und Trends der Elektromobilität – Stadtwerke Lübeck |werk=emobil.swhl.de |abruf=2022-07-23}}</ref> Ziel der Bundesregierung ist bis 2030 die Zulassung von insgesamt 15 Millionen Elektroautos, Stand Mitte 2021 waren es 440.000.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/15-millionen-elektroautos-bis-2030-101.html |titel=Verkehrspolitik: Das forsche Elektroauto-Ziel der Ampel |werk=tagesschau.de |hrsg=[[ARD-aktuell]], [[NDR]] |datum=2021-12-07 |abruf=2022-07-31}}</ref> Im Dezember 2022 erreichte der Bestand die Marke von 1 Mio. Elektroautos.<ref>{{Internetquelle |url=https://alternative-fuels-observatory.ec.europa.eu/general-information/news/over-one-million-purely-electric-cars-now-german-roads |titel=Over one million purely electric cars now on German roads |werk=alternative-fuels-observatory.ec.europa.eu |hrsg=[[Europäische Kommission|European Commission]] |datum=2023-01-10 |sprache=en |abruf=2023-06-21}}</ref>
 
== Estland ==
Das Energiesystem von [[Estland]] basiert bisher in großen Teilen auf lokal gefördertem [[Ölschiefer]]. Im Jahr 2018 entfielen 72 % der gesamten inländischen Energieerzeugung Estlands und 76 % der Stromerzeugung auf Ölschiefer. Die Energieerzeugung in Estland ist damit die CO<sub>2</sub>-intensivste unter allen Mitgliedsstaaten der IEA.<ref name="iea-estland">{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/countries/estonia |titel=Estonia – Countries & Regions – IEA |werk=iea.org |datum=2021-12-16 |sprache=en |abruf=2022-06-19}}</ref> Anfang 2021 verkündete die estnische Regierung Pläne, bis 2035 aus der Förderung von Ölschiefer auszusteigen und das Land bis 2050 kohlenstoffneutral zu machen.<ref name="iea-estland" /> Stand 2021 verfügte Estland über eine installierte Kapazität von 414 MW an Solarenergie und 317 MW an Onshore-Wind.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Pläne existieren für bis zu 7 GW an Offshore-Wind, darunter ein gemeinsames Projekt mit [[Lettland]].<ref>{{Internetquelle |url=https://investinestonia.com/estonia-having-ambitious-plans-in-developing-offshore-wind-energy-is-looking-for-cooperation-from-norway/ |titel=Estonia, having ambitious plans in developing offshore wind energy, is looking for cooperation from Norway — Invest in Estonia |werk=investinestonia.com |datum=2021-11 |sprache=en |abruf=2022-06-21}}</ref> Zur klimaneutralen Sicherung der Stromversorgung angesichts der Volatilität der erneuerbaren Energien brachte das estnische Parlament im Juni 2024 einen Gesetzesrahmen und eine Aufsichtsbehörde für den Betrieb von Kernkraftwerken auf den Weg.<ref>{{Internetquelle |autor=Helen Wright |url=https://news.err.ee/1609369526/riigikogu-supports-use-of-nuclear-energy-in-estonia |titel=Riigikogu supports use of nuclear energy in Estonia |werk=ERR News |datum=2024-06-12 |sprache=en |abruf=2024-06-13}}</ref>
 
=== Finnland ===
[[Datei:CO2 emissions Finland.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Finnland]] nimmt gemäß dem Energy Transition Index 2023 den Rang 4 ein, nach Schweden, Norwegen und Dänemark.<ref>{{Internetquelle |url=http://www3.weforum.org/docs/WEF_Fostering_Effective_Energy_Transition_2020_Edition.pdf |titel=Fostering Effective Energy Transition |titelerg=2020 edition |werk=weforum.org |hrsg=[[Weltwirtschaftsforum|World Economic Forum]] |datum=2020-05-13 |format=PDF; 3,8&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2021-02-08}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Der Nationale Energie- und Klimaplan Finnlands sieht CO<sub>2</sub>-Neutralität bis 2035 vor und Finnland will das erste Industrieland sein, das auf fossile Energieträger verzichtet.<ref>{{Internetquelle |autor=Ministry of Economic Affairs and Employment, Finland |url=https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/fi_final_necp_main_en.pdf |titel=Finland‘s Integrated Energy and Climate Plan |datum=2019-12-20 |format=PDF; 1,6&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2021-02-08}}</ref> Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Endenergie auf 51 % steigen. Dabei sollen die Sektoren Strom und Wärme bis 2030 nahezu ohne Treibhausgasemissionen auskommen, während der Anteil erneuerbarer Energien im Transportsektor auf 30 % steigen soll. Der Energie- und Klimaplan Finnlands sah für die 2020er Jahre vor allem den Ausbau der [[Kernenergie in Finnland|Kernenergie]] (zwei neue Kernkraftwerke) und der Windkraft vor. Die energetische Verwendung von [[Torf]], das bei der Verbrennung mehr Treibhausgase verursacht als Kohle, soll bis 2030 mindestens halbiert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://yle.fi/news/3-11909062 |titel=Peat producers protest government energy policy |werk=yle.fi |datum=2021-04-30 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref>
 
;==== Gesamtenergiebedarf ====
Im Jahr 2020 betrug der Anteil erneuerbarer Energiequellen am Endenergieverbrauch 43 %.<ref name="ZEIT ONLINE 20201218">{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-12/klimaschutz-erneuerbare-energien-europa-energiebedarf-eurostat-statistik |titel=Erneuerbare Energien decken ein Fünftel des EU-Energiebedarfs |titelerg=Die EU hat bei der CO2-Reduktion ihr 20-Prozent-Ziel für 2020 praktisch erreicht: Das liegt vor allem an Ländern wie Schweden, Finnland und Lettland |werk=Zeit Online |datum=2020-12-18 |abruf=2021-02-15}}</ref> Bioenergie (insbesondere aus Holz) und die energetische Verwertung von Abfällen dominieren mit einem Anteil von 32 % an der Energieproduktion in Finnland (2019).<ref>{{Internetquelle |autor=Internationale Energieagentur |url=https://www.iea.org/countries/finland |titel=Total energy supply (TES) by source, Finland 1990–2019 |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2021-02-08}}</ref> Jedoch haben [[Fossile Energie]]quellen mit 26 % Erdöl, 11 % Kohle und 7 % Erdgas zusammen den größten Anteil von 44 %. Der Beitrag der Kernenergie ist mit 13 % ebenfalls erheblich, während Wasserkraft und Wind-/Sonnenenergie mit 3 % bzw. 2 % einen marginalen Anteil am Energiemix haben. Bei steigender Gesamtenergieproduktion ist seit 1990 der Anteil der fossilen Energiequellen ausgehend von 61 % im Jahr 1990 gefallen, während der Anteil erneuerbarer Quellen, insbesondere von Bioenergie ausgehend von 20 % gestiegen und von Kernenergie etwa auf gleichem Niveau geblieben ist.
 
;==== Strom ====
{{Siehe auch|Kernenergie in Finnland}}
2020 deckten erneuerbare Energien 52 % des finnischen Strombedarfs. Die erneuerbare Erzeugung setzte sich zusammen aus 45 % Wasserkraft und 23 % Windkraft, im Übrigen aus Holzbrennstoffen.<ref name="euractiv-finnland">{{Internetquelle |url=https://www.euractiv.de/section/energie/news/erneuerbare-energien-decken-ueber-die-haelfte-der-finnischen-stromerzeugung-ab/ |titel=Erneuerbare Energien decken über die Hälfte der finnischen Stromerzeugung ab – EURACTIV.de |werk=euractiv.de |datum=2021-11-04 |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung lag 2020 bei 34 %, der Anteil von fossilen Brennstoffen und Torf zusammen bei 14 %.<ref name="euractiv-finnland" />
 
Stand 2021 verfügte Finnland über eine installierte Onshore-Windkraftleistung von 3,2 GW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Ein Hindernis für den weiteren Ausbau der Windkraft sind Konflikte mit militärischen Belangen, insbesondere im Osten Finnlands, wo Windenergieanlagen militärische Radaranlagen stören können.<ref>{{Internetquelle |url=https://yle.fi/news/3-12500768 |titel=Defence Forces: Few wind power locations available |werk=yle.fi |datum=2022-06-19 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> Offshore-Wind spielt mit einer installierten Leistung von 73 MW im Jahr 2021 bisher eine untergeordnete Rolle.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Für 2023/2024 ist eine erste Offshore-Windauktion für bestimmte Territorialgewässer geplant.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.offshorewind.biz/2021/12/09/finland-sets-stage-for-offshore-wind-auction-in-2023-24/ |titel=Finland Sets Stage for Offshore Wind Auction in 2023/24 |werk=offshorewind.biz |datum=2021-12-09 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> Zudem gibt es Pläne für einen umfassenden Ausbau in den Gewässern der autonomen Region [[Åland]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.windpowermonthly.com/article/1787168/ox2-plans-gigawatt-scale-offshore-wind-off-finland |titel=OX2 plans gigawatt-scale offshore wind off Finland |werk=windpowermonthly.com |datum=2022-05-23 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> Solarenergie spielt mit Stand0,66&nbsp;GW 2022installierter ca.Leistung 600Ende MW2022 installierterund Kapazität1,02&nbsp;GW Ende 2023 bisher keine wesentliche Rolle.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /><ref name="EUObs24" />
 
Stand Juli 2022 verfügt Finnland über vier Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 2,8 GW. Der [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Reaktor Olkiluoto III]] mit einer Nettoleistung von weiteren 1,6 GW ist nach zahlreichen Verzögerungen im April 2023 in den kommerziellen Betrieb gegangen.<ref>{{Literatur |Titel=Finnland bringt neuen Atomreaktor ans Netz – mit 12 Jahren Verspätung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-04-16 |ISSN=2195-1349 | |Abruf=2023-04-16}}</ref> Der Bau des auf einem russischen Design basierenden [[Kernenergie in Finnland#Kernkraftwerk Hanhikivi|Kernkraftwerks Hanhikivi]] wurde 2022 aufgrund des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischen Überfalls auf die Ukraine]] aufgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fennovoima.fi/en/press-releases/fennovoima-has-terminated-contract-delivery-hanhikivi-1-nuclear-power-plant-rosatom |titel=Fennovoima has terminated the contract for the delivery of the Hanhikivi 1 nuclear power plant with Rosatom |werk=fennovoima.fi |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220502071022/https://www.fennovoima.fi/en/press-releases/fennovoima-has-terminated-contract-delivery-hanhikivi-1-nuclear-power-plant-rosatom |archiv-datum=2022-05-02 |abruf=2023-04-22}}</ref>
 
;==== Wärme ====
1970 deckte Finnland noch 90 % des Heizbedarfs mit der Verbrennung von Holz und Öl.<ref name="rapid-finland">{{Internetquelle |url=https://www.rapidtransition.org/stories/peer-to-peer-support-and-rapid-transitions-how-finland-found-an-answer-to-heating-homes/ |titel=The jump to pumps: how Finland found an answer to heating homes |werk=rapidtransition.org |hrsg=Rapid Transition Alliance |datum=2021-05-20 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> 2012 deckten Fernwärme 40 %, Strom 21 %, Biomasse 21 %, Öl 11 % und Wärmepumpen 11 %. Nur 1 % des Heizbedarfs wurden mit Erdgas gedeckt.<ref name="rapid-finland" /> Eine Reihe von neuen Regulierungen seit 2003 haben die Standards für Wärmedämmung und Energieeffizienz angehoben.<ref name="rapid-finland" /> Seit 2014 müssen neu errichtete Häuser mit Wärmepumpen ausgestattet werden.<ref name="rapid-finland" /> Stand 2021 deckten Wärmepumpen ca. 15 % des privaten und gewerblichen Heizbedarfs.<ref name="rapid-finland" />
 
=== Frankreich ===
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Datei:CO2 Emissions of France.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
Seit 2012 entwickelten sich in [[Frankreich]] politische Diskussionen zum Thema Energiewende und wie die französische Wirtschaft davon profitieren könnte.<ref>{{Internetquelle |autor=Bruno Le Roux |url=http://lecercle.lesechos.fr/economie-societe/energies-environnement/energies-classiques/221146420/transition-energetique-vrai-ve |titel=La transition énergétique, un vrai vecteur de croissance pour la France |werk=[[Les échos]] |datum=2012-05-02 |sprache=fr |abruf=2014-03-15}}</ref> Der Hintergrund der Diskussion war, dass sich in den kommenden Jahren mehrere [[Liste der Nuklearanlagen in Frankreich|französische Atomkraftwerke]] dem Ende ihrer 40-jährigen Laufzeit nähern.
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Im Februar 2023 verabschiedete Frankreich ein Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien, das insbesondere regulatorische Hemmnisse abbauen soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/frankreich-will-erneuerbaren-ausbau-beschleunigen/ |titel=Frankreich will Erneuerbaren-Ausbau beschleunigen |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2023-03-16 |abruf=2023-03-23}}</ref>
 
;==== Strom ====
2023 erreichte die installierte Leistung der französischen Windenergieanlagen 22,79&nbsp;GW, davon 0,84&nbsp;GW offshore.<ref name="WindEurope2023" /> Die Entwicklung der Windleistung und des Ertrags ist im Artikel [[Windenergie in Frankreich]] tabelliert. Windkraft deckte 2021 und auch 2022 jeweils ca. 8 % des Strombedarfs,<ref name="WindEurope2021" /><ref name="WindEurope2022" /> 2023 waren es 11 %<ref name="WindEurope2023" />. Wasserkraft trug 2021 ca. 12 % des Strombedarfs bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://bilan-electrique-2021.rte-france.com/production_totale/ |titel=Production – Production totale : RTE Bilan électrique 2021 |werk=bilan-electrique-2021.rte-france.com |sprache=fr |abruf=2022-06-19}}</ref>
 
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Ende 2021 erreichte die installierte Leistung der Solaranlagen 13,99&nbsp;GW.<ref name="PVFrance21">{{Internetquelle |autor=Gwénaëlle Deboutte |url=https://www.pv-magazine.com/2022/03/02/official-statistics-say-france-deployed-2-8gw-of-pv-in-2021/ |titel=Official statistics say France deployed 2.8GW of PV in 2021 |werk=pv-magazine.com |hrsg=pv magazine group GmbH & Co. KG, Berlin |datum=2022-03-02 |sprache=en-US |abruf=2022-03-27}}</ref> Die französischen Solaranlagen lieferten im Jahr 2021 14,8&nbsp;TWh an elektrischer Energie und damit 3,1 % des Stromverbrauchs.<ref name="PVFrance21" /> Die französische Regierung erklärte im Februar 2022, die installierte Kapazität auf 100 GW ausbauen und dafür jährlich 5 GW zubauen zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.com/2022/02/14/france-announces-100-gw-solar-target-for-2050/ |titel=France announces 100GW solar target for 2050 – pv magazine International |werk=pv-magazine.com |datum=2022-02-14 |sprache=en |abruf=2022-06-18}}</ref>
 
;==== Wärme ====
Seit 2020 bietet Frankreich über das Programm ''MaPrimeRénov'' Prämien für Haushalte mit niedrigen Einkommen eine Prämie zur Finanzierung von Arbeiten zur energetischen Sanierung (Isolierung, Heizung, Lüftung und Energieaudit).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/frankreich-verstaerkte-foerderung-von-waermepumpen.html |titel=Frankreich: Verstärkte Förderung von Wärmepumpen – WKO.at |werk=wko.at |datum=2022-04-05 |abruf=2022-09-19}}</ref> Ein weiterer Anreiz zu mehr Energieeffizienz bei Bestandsimmobilien sind Energiesparzertifikate, die seit 2006 über den Energieversorger ausgegeben werden.<ref name="tga-frankreich">{{Internetquelle |url=https://www.tga-praxis.de/news/bestandssanierung-im-nachbarland-frankreich.html |titel=Bestandssanierung im Nachbarland Frankreich |werk=tga-praxis.de |datum=2022-05-13 |abruf=2022-09-19}}</ref> Energetische Sanierungsarbeiten unterliegen zudem einem niedrigeren Umsatzsteuersatz, es stehen zinsvergünstigte Darlehen zur Verfügung und in einigen Gemeinden kann bei energetischer Sanierung ein zeitweiser Erlass der Grundsteuer beantragt werden.<ref name="tga-frankreich" />
 
Seit 2021 gibt es eine Pflicht zur Energieeffizienzdiagnose, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu bewerten, die verkauft oder vermietet werden sollen. Bei niedrigen Effizienzklassen darf die Miete nicht erhöht werden.<ref name="cec-zev-frankreich">{{Internetquelle |url=https://www.cec-zev.eu/de/themen/umwelt/energetische-sanierung-in-frankreich/immobilien-energetische-sanierung-und-staatliche-unterstuetzung-in-frankreich/ |titel=Französische Förderungen für energieeffiziente Gebäude |werk=cec-zev.eu |datum=2022-04-19 |abruf=2022-09-19}}</ref> 2022 kommt ein Energie-Audit für Mietgebäude hinzu, mit dem die Mieter über die Energieeffizienz des Gebäudes informiert werden müssen.<ref name="cec-zev-frankreich" />
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Der 2018 in Kraft getretene ''Plan Vélo'' soll Infrastruktur und Sicherheit des Fahrradverkehrs fördern und steuerliche Anreize zum Fahrradfahren setzen.<ref name="ams-2022-08-26">{{Internetquelle |url=https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/mobilitaetsservices/le-plan-velo-frankreich-4000-euro-praemie-umstieg-auto-e-bike/ |titel=Le Plan Vélo in Frankreich: 4.000 Euro Abwrackprämie beim Kauf eines E-Bikes |werk=auto-motor-und-sport.de |datum=2022-08-26 |abruf=2022-09-05}}</ref> Im August 2022 wurden bis Ende des Jahres befristet Zuschüsse für den Kauf von Fahrrädern und Elektrofahrrädern eingeführt, gestaffelt nach Einkommen und mit Boni für das Verschrotten alter Kraftfahrzeuge.<ref name="ams-2022-08-26" />
 
=== Griechenland ===
[[Datei:Installierte Kapazität erneuerbarer Energien in Griechenland in MW.svg|mini|Installierte Kapazität erneuerbarer Energien in Griechenland seit 2000]]
[[Datei:Share of primary energy form low carbon sources, Greece.svg|mini|Anteil der Energieerzeugung aus Quellen mit geringer CO₂-Intensität]]
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[[Griechenland]]s Primärenergieverbrauch basierte 2018 zu 82,6 % auf fossilen Brennstoffen,<ref name="knoemaGrL">{{Internetquelle |url=https://knoema.de//atlas/Griechenland/Gesamter-Primärenergieverbrauch |titel=Griechenland Gesamter Primärenergieverbrauch, 1949–2020 – knoema.com |werk=knoema.de |abruf=2021-04-10}}</ref> vor allem Öl. 64,2 % der Energie wurden importiert.<ref name="knoemaGrL" />
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Bis 2030 sollen erneuerbare Energien einen Anteil von 35 % am Energieverbrauch einnehmen, während der Verbrauch um 38 % sinken soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.giz.de/de/weltweit/38890.html |titel=Saubere Energie für einen grünen Wiederaufbau |werk=giz.de |abruf=2022-04-07}}</ref> 70 % des Stroms sollen bis 2030 aus erneuerbaren Quellen stammen.<ref name="bgen-gr">{{Internetquelle |url=https://balkangreenenergynews.com/greece-passes-renewables-law-targeting-15-gw-in-new-capacity-by-2030/ |titel=Greece passes renewables law targeting 15 GW in new capacity by 2030 |werk=balkangreenenergynews.com |sprache=en |abruf=2022-07-04}}</ref> Das entspricht einem Zubau von etwa 15 GW an erneuerbaren Energien.<ref name="bgen-gr" /> Bis 2030 sollen 67 % des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.<ref name="hb-greece" />
 
Mit einem im Juni 2022 verabschiedeten Gesetz soll das Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energieprojekte stark beschleunigt und die benötigte Zeit von durchschnittlich 5 Jahren auf 14 Monate verkürzt werden.<ref name="bgen-gr" /> Für Ausschreibungen zwischen 2022 und 2025 setzt Griechenland auf [[Differenzvertrag (Energiewirtschaft)|Differenzverträge]] und hat dafür von der EU ein Budget von EUR 2,3 Mrd. beihilferechtlich genehmigen lassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.com/2021/11/25/european-commission-approves-e2-3bn-renewables-incentive-plan-by-greece/ |titel=European Commission approves €2.3bn renewables incentive plan by Greece – pv magazine International |werk=pv-magazine.com |datum=2021-11-25 |sprache=en |abruf=2022-07-10}}</ref>
 
==== Strom ====
;Stromerzeugung
Griechenland liegt in einem seismisch aktiven Gebiet und hat keine Kernkraftwerke. Die Nutzung erneuerbarer Energien befindet sich im Aufbau, wobei die Windenergie besonders bedeutend ist: Die Windkraftwerke hatten Ende 2023 eine installierte Gesamtleistung von 5.226&nbsp;MW.<ref name="WindEurope2023" /> 2023 lieferten sie 20 % des genutzten elektrischen Stroms.<ref name="WindEurope2023" /> Der bisher höchste jährliche Zubau war 727&nbsp;MW im Jahr 2019.<ref name="WindEurope2019" /> Für die Entwicklungsgeschichte der Windkraftleistung siehe den Artikel [[Windenergie in Griechenland]]. Solarenergie hatte im Jahr 2020 einen Anteil von 10,4 % am Strommix mit einer installierten Kapazität von 3,7 GW Spitzenleistung. Ende 20242023 betrug die installierte Photovoltaik-Leistung 6.453,45&nbsp;MWGW.<ref name="EUObs24">{{Internetquelle |autor=EurObserv'ER |url=https://www.eurobserv-er.org/photovoltaic-barometer-2024/ |titel=Photovoltaic barometer 2024 |werk=EurObserv'ER |hrsg=Observ’ER / TNO / Renac / VITO / Fraunhofer ISI |datum=2024-04-30 |sprache=en-GB |abruf=2024-08-01}}</ref> Der Ausbau an Photovoltaikanlagen war ab 2010 stark angestiegen, woraufhin Griechenland im Jahr 2012 die Einspeisevergütungen gekappt hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.solarserver.de/2012/07/20/griechenland-regierung-beschliesst-weitere-kuerzung-der-solarstrom-einspeisetarife/ |titel=Griechenland: Regierung beschließt weitere Kürzung der Solarstrom-Einspeisetarife – Solarserver |werk=solarserver.de |datum=2012-07-20 |abruf=2022-07-24}}</ref> Ab 2013 kam der weitere Ausbau damit zunächst weitgehend zum Erliegen. Seit 2018 wird neue Kapazität von großen Anlagen per Ausschreibung vergeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erneuerbareenergien.de/energierecht/solar-und-windfoerderung-griechenland-athen-schreibt-marktpraemien-aus |titel=Solar- und Windförderung in Griechenland – Athen schreibt Marktprämien aus – ERNEUERBARE ENERGIEN |werk=erneuerbareenergien.de |datum=2018-01-29 |abruf=2022-07-24}}</ref> Der Ausbau nahm damit wieder Fahrt auf. Nachdem der staatliche Energieversorger angekündigt hat, sich aus der Braunkohleverstromung zurückzuziehen, plant er den Aufbau von mehr als 6 GW an zusätzlicher Solarkapazität.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.trade.gov/country-commercial-guides/greece-energy |titel=Greece – Energy |werk=trade.gov |hrsg=ITA, [[Handelsministerium der Vereinigten Staaten|USDOC]] |sprache=en |abruf=2022-04-08}}</ref>
 
Griechenland verfügt Stand 2022 über keine Offshore-Windkraftwerke. Stand Ende 2021 sollen bis 2030 zwei GW an Offshore-Kapazität ans Netz gehen.<ref name="hb-greece" /> Wegen der großen Wassertiefe dürften in erster Linie [[schwimmende Windkraftanlage]]n eingesetzt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Gerd Höhler |url=https://www.handelsblatt.com/politik/international/energiewende-griechenland-setzt-auf-schwimmende-offshore-windfarmen/27932904.html |titel=Energie: Griechenland setzt auf schwimmende Offshore-Windfarmen |werk=handelsblatt.com |datum=2021-12-30 |abruf=2022-04-15}}</ref> Die erste Auktion ist für 2024 geplant.<ref>{{Internetquelle |url=https://balkangreenenergynews.com/four-renewables-auctions-to-take-place-in-greece-by-end-of-2022/ |titel=Four renewables auctions to take place in Greece by end of 2022 |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2022-07-08 |sprache=en |abruf=2022-07-10}}</ref> Neben dem technischen und finanziellen Aufwand schwimmender Windenergieanlagen wird die Möglichkeit zum Ausbau durch Territorialkonflikte mit der Türkei eingeschränkt.<ref name="hb-greece">{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/international/energiewende-griechenland-setzt-auf-schwimmende-offshore-windfarmen/27932904.html |titel=Energie: Griechenland setzt auf schwimmende Offshore-Windfarmen |werk=handelsblatt.com |datum=2021-12-30 |abruf=2022-07-21}}</ref> Das Gesamtpotenzial für Offshore-Wind wird auf 40 GW geschätzt.<ref name="hb-greece" />
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Bis 2030 sollen die 60 bisher mit Dieselgeneratoren versorgten bewohnten griechischen Inseln untereinander und mit dem Festland vernetzt werden.<ref name="hb-greece" /> Im Oktober 2022 schlug Griechenland den Bau einer Stromleitung aus Griechenland nach Österreich und Süddeutschland vor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-10/griechenland-energiekriese-windenergie-deutschland |titel=Energiekrise: Griechenland will Ökostrom nach Deutschland liefern |werk=zeit.de |datum=2022-10-20 |abruf=2022-10-20}}</ref>
 
=== Indien ===
[[Datei:CO2 emissions India.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
 
[[Indien]] ist absolut gesehen weltweit der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen nach China und den Vereinigten Staaten, wobei die Pro-Kopf-Emissionen deutlich unter dem globalen Durchschnitt liegen.<ref name="indiaspend">{{Internetquelle |url=https://www.indiaspend.com/climate-change/budget2022-indias-new-climate-pledges-await-funding-push-800521 |titel=Budget2022: India’s New Climate Pledges Await Funding Push |werk=indiaspend.com |datum=2022-01-29 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Harrisson |url=https://www.carbonbrief.org/the-carbon-brief-profile-india/ |titel=The Carbon Brief Profile: India |hrsg=Carbon Brief |datum=2019-03-14 |sprache=en |abruf=2023-03-12}}</ref> Trotz des Zubaus erneuerbarer Energien in den letzten Jahren ist der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch von 10,6 % im Jahr 2009 auf 11,7 % im Jahr 2019 nur leicht gestiegen.<ref>{{Internetquelle |url=https://thewire.in/energy/india-renewable-energy-installations-2021-climate-goals |titel=India Ranks Third in Renewable Energy Installations in 2021 – But Needs to Do More |werk=thewire.in |datum=2022-06-17 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Die Regierung von Indien hat 2021 im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Glasgow das Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2070 und den Bau von 500 GW an nicht-fossiler Kapazität zur Stromerzeugung bis 2030 als Ziele ausgerufen.<ref name="indiaspend" />
 
;==== Gesamtenergiebedarf ====
Im Jahr 2020 deckte Kohle 55 % des Energiebedarfs in Indien, Erdöl 28 %, Erdgas 6,7 %, Wasserkraft und andere erneuerbare Energien deckten 9 % (Wasserkraft: 4,5 %, Wind: 1,7 %, Solar: 1,6 %, Biomasse, Geothermie, Sonstige: 1,2 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bp.com/content/dam/bp/business-sites/en/global/corporate/pdfs/energy-economics/statistical-review/bp-stats-review-2021-india-insights.pdf |titel=Statistical Review of World Energy – 2021 |werk=bp.com |hrsg=BP |datum=2021 |format=PDF; 270&nbsp;kB |sprache=en |abruf=2023-04-22}}</ref> Der Gesamtenergiebedarf von Indien steigt mit einer jährlichen Wachstumsrate von ca. 6 Prozent.<ref name="enformer-2022-10-05">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/indiens-ausbau-des-onshore-windsektors-soll-beschleunigt-werden |titel=Indiens Ausbau des Onshore-Windsektors soll beschleunigt werden |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2022-10-05 |abruf=2022-12-20}}</ref>
 
;==== Strom ====
[[Datei:Ausbau der Solarenergie in Indien in MW(peak).svg|mini|Ausbau der Solarenergie in Indien 2012–2022 auf Grundlage von Zahlen der IRENA]]
[[Datei:Ausbau der Windenergie in Indien in MW.svg|mini|Ausbau der Onshore-Windenergie in Indien 2012–2022 auf Grundlage von Zahlen der IRENA]]
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Stand 2022 ist die gesamte installierte Windkapazität an Land, obwohl Indien sich das Ziel gesetzt hatte, bis 2022 5 GW und bis 2030 30 GW an Offshore-Wind zu installieren.<ref name="offshore-india-2022-06-10">{{Internetquelle |url=https://www.offshorewind.biz/2022/06/10/india-to-open-4-gw-offshore-wind-tender-this-year/ |titel=India to Open 4 GW Offshore Wind Tender This Year |werk=offshorewind.biz |datum=2022-06-10 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> Eine erste Auktion von Gebieten für den Bau von 4 GW an Kapazität soll noch 2022 stattfinden.<ref name="offshore-india-2022-06-10" /> Bis 2025 sollen jährlich jeweils weitere 4 GW vergeben werden, ab 2026 dann 5 GW jährlich.<ref name="offshore-india-2022-06-10" /> Die auktionierten Gebiete sollen an den Bieter gehen, der die höchste Gebühr pro ausgeschriebenem Quadratkilometer zahlt, die Netzanbindung wird zur Verfügung gestellt.<ref name="offshore-india-2022-06-10" /> Nach Zahlen der Weltbank beläuft sich das technische Potenzial indischer Gewässer auf 112 GW für festinstallierte und 83 GW für schwimmende Windenergieanlagen.<ref name="offshore-india-2022-06-10" /> Die besten Bedingungen bestehen vor den Küsten von [[Tamil Nadu]] und [[Gujarat]].<ref name="offshore-india-2022-06-10" />
 
;==== Kohle ====
Größte Energiequelle ist zurzeit noch die Kohlekraft, die 2022 mehr als 75 % der Stromproduktion stellt.<ref name="S&P-India-Coal">{{Internetquelle |url=https://www.spglobal.com/commodityinsights/en/market-insights/latest-news/coal/060322-india-expected-to-commission-10-thermal-coal-power-plants-in-2022-23-add-7010-mw |titel=India expected to commission 10 thermal coal power plants in 2022-23, add 7,010 MW |werk=spglobal.com |hrsg=S&P Global Commodity Insights |datum=2022-06-03 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> Zwischen April 2022 und März 2023 sollen 7 GW an weiterer Kapazität ans Netz gehen.<ref name="S&P-India-Coal" /> Stand 2021 ist Indien der weltweit zweitgrößte Kohleproduzent nach China (das allerdings mehr als fünfmal so viel Kohle fördert).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.globaldata.com/data-insights/mining/the-top-five-coal-producing-countries-million-tonnes-2021/ |titel=Top Five Coal Producing Countries (Million Tonnes, 2021) |werk=globaldata.com |hrsg=GlobalData |sprache=en |abruf=2022-05-08}}</ref>
 
Einer Studie aus dem Jahr 2017 zufolge braucht Indien möglicherweise keine neuen Kohlekraftwerke um den steigenden Strombedarf zu decken, da bis zum Jahr 2026 die vorhandenen oder im Bau befindlichen Kraftwerke ausreichen. Ebenso würde der steigende Strombedarf durch die weiter günstigen erneuerbaren Energien und mittels Stromspeicher gedeckt werden. Ferner sei der Kohleausstieg bis 2050 möglich. 2017 waren nach offiziellen Angaben 50 Gigawatt (nach anderen Angaben 65 Gigawatt) Kohlekraftwerke im Bau, weitere 178 Gigawatt geplant. Durch die neuen Kraftwerke könnten große Überkapazitäten auf dem indischen Strommarkt entstehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Benjamin von Brackel |url=http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/22720-indien-vor-kohlewende |titel=Indien vor Kohlewende |werk=klimaretter.info |datum=2017-02-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210823144851/http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/22720-indien-vor-kohlewende |archiv-datum=2021-08-23 |abruf=2022-10-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.thequint.com/environment/2016/10/20/india-headed-for-coal-power-overcapacity-report-hydropower-climate-greenpeace-power-plants-energy-production-power |titel=India Headed for Coal Power Overcapacity |werk=thequint.com |datum=2016-10-20 |sprache=en |abruf=2017-02-23}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Der Verkehrssektor ist für 18 % des Gesamtenergiebedarfs von Indien verantwortlich.<ref name="dw-indien-2022-05-13">{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/en/is-indias-auto-industry-ready-to-go-electric/a-61789010 |titel=Is India′s auto industry ready to go electric? |werk=dw.com |datum=2022-05-13 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> Zwischen 1980 und 2015 hat sich die Zahl der Fahrzeuge in Indien von 4,5 Mio. auf mehr als 210 Mio. vervielfacht.<ref>{{Internetquelle |url=https://new.siemens.com/de/de/unternehmen/stories/mobilitaet/die-zukunft-der-mobilitaet-verkehr-in-indien.html |titel=Die Zukunft der Mobilität: Verkehr in Indien |werk=new.siemens.com |datum=2017-10-11 |abruf=2022-07-09}}</ref>
Indien verbraucht 4,7 Mio. Barrel Öl pro Tag, die zum weit überwiegenden Teil importiert werden müssen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/faktencheck-verst%C3%B6%C3%9Ft-indien-gegen-das-eu-%C3%B6lembargo-gegen-russland/a-62239985 |titel=Faktencheck: Verstößt Indien gegen das EU-Ölembargo? |werk=dw.com |datum=2022-06-25 |abruf=2022-07-09}}</ref> Bis 2030 sollen 30 % der verkauften Fahrzeuge elektrisch angetrieben sein.<ref name="dw-indien-2022-05-13" /> Stand 2022 waren es noch weniger als 1 %.<ref name="dw-indien-2022-05-13" /> Großen Anteil am Verkauf von Elektrofahrzeugen haben E-[[Rikscha]]s, die im Vergleich zu Rikschas mit Verbrennungsmotoren erheblich günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.downtoearth.org.in/blog/air/why-e-rickshaws-have-emerged-a-winner-in-transition-to-electric-mobility-race-75767 |titel=Why e-rickshaws have emerged a winner in transition to electric mobility race |werk=downtoearth.org.in |datum=2021-03-04 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> 2022 waren mehr als die Hälfte aller verkauften dreirädrigen Fahrzeuge in Indien elektrisch angetrieben.<ref name="ev-outlook-2023">{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/global-ev-outlook-2023/executive-summary |titel=Executive summary – Global EV Outlook 2023 – Analysis – IEA |werk=iea.org |hrsg=Internationale Energieagentur |datum=2023-04 |sprache=en |abruf=2023-04-26}}</ref>
 
=== Indonesien ===
[[Datei:CO2 emissions Indonesia.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Indonesien]] erzeugte 2020 62 % des Stroms aus Kohle und 18 % aus Erdgas.<ref name="wei-indonesia-electricity">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/indonesia#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Indonesia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-02-05}}</ref> Indonesien ist einer der weltweit größten Produzenten von Kohle zur Verstromung. Mehr als 70 % der geförderten Kohle werden exportiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statista.com/topics/5895/coal-power-industry-in-indonesia/#topicOverview |titel=Coal power industry in Indonesia – statistics & facts |werk=statista.com |datum=2022-08-26 |sprache=en |abruf=2023-02-05}}</ref>
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Wasserkraft trug im Jahr 2021 8,3 % zum Strommix bei, während Solar und Wind praktisch keine Rolle spielten.<ref name="wei-indonesia-electricity" /> Indonesien hat weltweit das größte Potenzial für Geothermie.<ref>{{Internetquelle |autor=Tim Ha |url=https://www.eco-business.com/news/indonesia-sets-eyes-on-becoming-worlds-geothermal-superpower/ |titel=Indonesia sets eyes on becoming world's geothermal superpower |werk=eco-business.com |datum=2021-07-19 |sprache=en |abruf=2023-02-05}}</ref> Stand 2021 hatte Indonesien eine installierte Kapazität von 2,3 GW an Geothermie zur Erzeugung von Strom und 6,6 GW an Wasserkraft.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Die Entwicklung der Windenergie wird durch in weiten Teilen des Landes geringe Windressourcen beschränkt. Trotz hoher Sonneneinstrahlung verfügte Indonesien 2021 nur über etwas über 200 MW an Photovoltaik.<ref name="irena-RE-Cap-2022" />
 
=== Irak ===
Die installierte Kapazität zur Stromerzeugung im [[Irak]] ist bisher fast vollständig fossil (Gas: 78 %, Öl: 16 %).<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/iraq#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Iraq: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-07-07}}</ref> Wasserkraft hatte 2019 einen Anteil an der gesamten Stromerzeugung von 5,6 Prozent, Solarstrom von 0,4 Prozent, Windenergie spielte keine Rolle.<ref name="gtai-irak" />
 
Im Irak übersteigt die Nachfrage nach Strom regelmäßig das Angebot, insbesondere bei hohen Temperaturen und entsprechendem Kühlbedarf.<ref name="dw-irak">{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/teufelskreis-der-irak-und-seine-ewige-stromkrise/a-58194315 |titel=Teufelskreis: Der Irak und seine ewige Stromkrise |werk=dw.com |datum=2021-07-09 |abruf=2022-08-04}}</ref> Grund sind Ineffizienzen,<ref name="dw-irak" /> unzureichende Kraftwerkskapazitäten und Investitionsstau bei den Übertragungs- und Verteilungsnetzen.<ref name="gtai-irak">{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/de/trade/irak/branchen/stromsektor-zukuenftig-mit-neuem-energiemix-788836 |titel=Stromsektor zukünftig mit neuem Energiemix |werk=gtai.de |datum=2022-02-07 |abruf=2022-08-04}}</ref> Neben geplanten weiteren Gas- und Schwerölkraftwerken soll in Zukunft auch die Solarenergie ausgebaut werden.<ref name="gtai-irak" /> Bis 2030 sollen der Stromsektor zu 33 % dekarbonisiert und 12 GW an Photovoltaik installiert sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://renewablesnow.com/news/iraq-targets-33-clean-energy-by-2030-759029/ |titel=Iraq targets 33 % clean energy by 2030 |werk=renewablesnow.com |datum=2021-10-28 |sprache=en |abruf=2022-08-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://renewablesnow.com/news/iraq-targets-12-gw-of-renewables-by-2030-785982/ |titel=Iraq targets 12 GW of renewables by 2030 |werk=renewablesnow.com |datum=2022-05-26 |sprache=en |abruf=2022-08-04}}</ref>
 
=== Iran ===
Der [[Iran]] deckt seinen Energiebedarf bisher fast vollständig mit Erdgas und Erdöl, wobei der Anteil von Erdgas in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, der Anteil von Erdöl stark abgenommen hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/countries/iran |titel=Iran – Countries & Regions – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Größte erneuerbare Energiequelle ist Wasserkraft mit einer Ende 2021 installierten Kapazität von 11,2 GW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Wind lag bei 310 MW, Solarenergie bei 456 MW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Ende 2021 verkündete die iranische Führung Pläne, bis 2025 neben 20 GW an konventioneller Stromerzeugung auch 10 GW an erneuerbarer Kapazität zubauen zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.com/2022/01/03/iran-wants-to-deploy-10-gw-of-renewables-over-the-next-four-years/ |titel=Iran wants to deploy 10 GW of renewables over the next four years – pv magazine International |werk=pv-magazine.com |datum=2022-01-03 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Mit mehr als 300 Sonnentagen pro Jahr und verschiedenen Windkorridoren besteht erhebliches Potenzial zum Ausbau von Photovoltaik und Windenergie.
 
=== Irland ===
;==== Klimapolitik ====
 
[[Irland]] verfügt über einen ''Climate Action Plan 2021'', nach dem die irischen Treibhausgasemissionen bis 2030 halbiert und bis 2050 auf Null zurückgefahren werden sollen.<ref name="CAP2021-Irland">{{Internetquelle |url=https://www.gov.ie/en/publication/6223e-climate-action-plan-2021/ |titel=gov.ie – Climate Action Plan 2021 |werk=gov.ie |datum=2021-11-04 |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung soll bis 2030 auf 80 % gesteigert werden.<ref name="CAP2021-Irland" /> Erreicht werden soll das u.&nbsp;a. durch den Bau von bis zu 5 GW an Offshore-Windkraftanlagen.<ref name="CAP2021-Irland" /> 500.000 Wohngebäude sollen bis 2030 energetisch saniert und 680.000 Anlagen zur erneuerbaren Wärmeerzeugung installiert werden.<ref name="CAP2021-Irland" /> Um dieses Ziel zu erreichen, sollen u.&nbsp;a. neue Ausbildungszentren für entsprechende Handwerker gegründet werden.<ref name="CAP2021-Irland" /> Im öffentlichen Dienst sollen 20 % Heimarbeit eingeführt werden, im öffentlichen Nahverkehr bis 2035 aller Busse durch elektrische Fahrzeuge ersetzt und durch die Rehabilitation von Mooren und Aufforstung sollen neue [[Kohlenstoffsenke]]n geschaffen werden.<ref name="CAP2021-Irland" /> Der Plan baut auf dem vorhergehenden ''Climate Action Plan 2019'' auf, dessen Zielsetzung noch moderater war.<ref name="CAP2021-Irland" />
 
;==== Strom ====
{{Siehe auch|Liste von Kraftwerken in Irland}}
Im Jahr 2020 erzeugte Irland Strom in erster Linie aus Erdgas und Onshore-Windkraftanlagen. Insgesamt stammten 42 % des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen, davon 88 % aus Onshore-Wind, mit einer installierten Kapazität von 4,3 GW.<ref name="energy-in-ireland-2020">{{Internetquelle |url=https://www.seai.ie/data-and-insights/seai-statistics/key-publications/energy-in-ireland/ |titel=Energy In Ireland |werk=seai.ie |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> Bis 2030 sollen zusätzliche 4 GW an Onshore- und 5 GW an Offshore-Wind zugebaut werden.<ref name="windeurope-irland">{{Internetquelle |url=https://windeurope.org/newsroom/news/irelands-offshore-ambitions-are-starting-to-take-off/ |titel=Ireland's offshore ambitions are starting to take off |werk=windeurope.org |hrsg=WindEurope |datum=2021-10-15 |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> 2023 betrug die installierte Windleistung 4.802&nbsp;MW; sie deckte 2023 36 % des Strombedarfs.<ref name="WindEurope2023" /> Bis 2050 will die irische Regierung 35 GW an installierter Offshore-Windkapazität erreichen, wobei ein wesentlicher Teil der Anlagen schwimmend ausgelegt sein müsste.<ref name="windeurope-irland" /> Eine erste Ausschreibung für 3,1 GW Offshore-Wind fand im Mai 2023 statt.<ref>{{Internetquelle |autor=Adnan Durakovic |url=https://www.offshorewind.biz/2023/05/11/ireland-awards-3-1-gw-offshore-wind-capacity-in-first-oress-1-auction/ |titel=Ireland Awards 3.1 GW Offshore Wind Capacity in First ORESS 1 Auction |werk=offshoreWIND.biz |datum=2023-05-11 |sprache=en |abruf=2023-05-14}}</ref>
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Um Erzeugungsengpässe zu kompensieren und Überproduktion exportieren zu können, ist Irland mit dem britischen Stromnetz über zwei Gleichstrom-Interkonnektoren mit einer Übertragungsleistung von jeweils 500 MW verbunden. 2026 soll mit dem Celtic Interconnector ein Unterseekabel zur Bretagne mit einer Kapazität von 700 MW in Betrieb gehen. Bis 2030 sollen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 1,65 GW aufgebaut werden. Weitere abrufbare Leistung soll durch Schwungräder und flexible Gaskraftwerke zur Verfügung gestellt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/irlands-energiewende-viel-wind-ist-nur-die-halbe-miete/ |titel=Irlands Energiewende: Viel Wind ist nur die halbe Miete |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2022-11-14 |abruf=2022-11-15}}</ref>
 
;==== Wärme ====
Irland hatte sich das Ziel gesetzt, bis 2020 die Wärmeversorgung zu 12 % aus erneuerbaren Energien sicherzustellen. Das Ziel wurde mit 6,3 % deutlich verfehlt.<ref name="energy-in-ireland-2020" /> Knapp 14 % der Haushalte nutzen Stand 2022 zum Heizen noch [[Torf]], davon 4 % als primäre Wärmequelle.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.irishmirror.ie/news/irish-news/more-half-irish-households-continue-26833561 |titel=More than half of all Irish households continue to use solid fuels such as coal, peat and wood to heat their homes – Irish Mirror Online |werk=irishmirror.ie |datum=2022-04-29 |sprache=en |abruf=2022-07-08}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Nach Plänen der irischen Regierung aus dem Jahr 2021 sollen bis 2030 eine Million Elektrofahrzeuge in Irland zugelassen sein (zum Vergleich: 2019 waren insgesamt 2,2 Mio. Pkw in Irland zugelassen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statista.com/statistics/452305/ireland-number-of-registered-passenger-cars/ |titel=Ireland: Passenger car stock 2010-2019 |werk=statista.com |hrsg=Statista |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref>). Dazu soll ein öffentliches Netz an Ladepunkten entstehen und private Ladepunkte gefördert werden. Elektrofahrzeuge werden zudem mit einer Kaufprämie belegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.electrive.net/2021/11/08/irland-peilt-eine-million-e-fahrzeuge-bis-2030-an/ |titel=Irland peilt eine Million E-Fahrzeuge bis 2030 an |werk=electrive.net |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref>
 
=== Island ===
[[Island]] strebt bis 2040 Treibhausgasneutralität an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.government.is/topics/environment-climate-and-nature-protection/climate-change/ |titel=Climate Change |werk=government.is |hrsg=Ministry of the Environment٫ Energy and Climate – Government of Iceland |sprache=en |abruf=2023-01-11}}</ref> Stand 2021 wurden bereits 85 % des isländischen Primärenergiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt, der Rest mit Erdöl.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/iceland#what-sources-does-the-country-get-its-energy-from |titel=Iceland: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-01-11}}</ref>
 
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Island verfolgt seit den 1990er Jahren die Strategie, energieintensive Unternehmen anzuwerben, die dann damit werben können, mit erneuerbarer Energie zu produzieren. Das betrifft insbesondere Aluminiumhersteller. Als Mitglied des [[Europäischer Wirtschaftsraum|EWR]] nimmt Island am Handel für Herkunftsnachweise von erneuerbarem Strom teil. Obwohl Island nicht mit dem europäischen Netz verbunden ist, können europäische Stromanbieter so Ökostrom aus isländischer Produktion verkaufen. Von den 19 TWh isländischem Strom aus Wasserkraft und Geothermie werden für 14 TWh Herkunftszertifikate exportiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Hanno Böck |url=https://www.klimareporter.de/strom/wie-island-seinen-oekostrom-doppelt-verkauft |titel=Wie Island seinen Ökostrom doppelt verkauft – klimareporter° |werk=klimareporter.de |hrsg=Klimareporter |datum=2023-01-10 |abruf=2023-01-11}}</ref>
 
=== Israel ===
;==== Klimapolitik ====
Im Rahmen der COP26 versprach [[Israel]], bis 2025 aus der Kohleverstromung auszusteigen und bis 2050 kohlenstoffneutral zu sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.timesofisrael.com/israel-joins-growing-number-of-countries-pledging-to-be-carbon-neutral-by-2050/ |titel=Israel joins growing number of countries pledging to be carbon neutral by 2050 |werk=timesofisrael.com |hrsg=The Times of Israel |sprache=en |abruf=2022-05-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.al-monitor.com/originals/2021/11/glasgow-israels-bennett-pledges-net-zero-emissions-2050 |titel=In Glasgow, Israel’s Bennett pledges net zero emissions by 2050 – Al-Monitor |werk=al-monitor.com |datum=2021-11-01 |sprache=en |abruf=2022-05-20}}</ref> Voraussetzung für das Erreichen der Ziele ist neben Investitionen in entsprechende Kraftwerke insbesondere auch der Ausbau des Stromnetzes samt Speichersystemen.<ref name="gtai-israel" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.timesofisrael.com/the-sun-is-shining-so-why-isnt-israel-making-hay-of-its-solar-energy/ |titel=The sun is shining, so why isn't Israel making hay of its solar energy? |werk=timesofisrael.com |hrsg=The Times of Israel |sprache=en |abruf=2022-05-20}}</ref> Ein erstes Klimaschutzgesetz wurde im Mai 2022 in die [[Knesset]] eingebracht.<ref name="climate-bill-isr">{{Internetquelle |url=https://www.timesofisrael.com/israel-advances-its-first-climate-bill-in-bid-to-hit-emission-goals/ |titel=Israel advances its first Climate Bill in bid to hit emission goals |werk=timesofisrael.com |hrsg=The Times of Israel |datum=2022-05-08 |sprache=en |abruf=2022-05-20}}</ref> Der Entwurf sieht bis 2030 eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 45 % und einen 50%igen Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung vor.<ref name="climate-bill-isr" />
 
;==== Strom ====
Stand 2018 wurden 70 % der Elektrizität in [[Israel]] mit Erdgas erzeugt und 4 % aus erneuerbaren Energien. Bis Ende 2020 sollten 10 % erreicht werden,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-israel-mit-saurons-auge-die-energiewende-meistern-will-16364869.html |titel=Wie Israel mit „Saurons Auge“ die Energiewende meistern will |werk=faz.net |datum=2019-09-03 |abruf=2022-05-20}}</ref> bis 2030 30 %.<ref name="gtai-israel">{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/de/trade/israel/branchen/israel-will-seinen-fotovoltaiksektor-retten-804888 |titel=Israel will seinen Fotovoltaiksektor rettenl |werk=gtai.de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-05-20}}</ref> Tatsächlich erreichten erneuerbare Energien im Jahr 2020 nur 6 %.<ref name="gtai-israel" /> 2021 stammen 90 % der erneuerbaren Energie in Israel aus Solarenergie,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.il/en/departments/general/renewable_energy |titel=Promotion of Renewable Energy in the Israeli Energy Sector |werk=gov.il |hrsg=Israeli Ministry of Energy |sprache=en |abruf=2022-05-20}}</ref>. Zwischen 2019 und 2022 hat sich die installierte Kapazität an Solarenergie mehr als verdoppelt, von 2,1 GW auf 4,4 GW.<ref name="irena-RE-Cap-2023" />
 
Einem weiteren Ausbau der Solarenergie stehen insbesondere Streitigkeiten über den Landverbrauch und der unzureichende Netzausbau im Weg.<ref>{{Internetquelle |autor=Sue Surkes |url=https://www.timesofisrael.com/the-sun-is-shining-so-why-isnt-israel-making-hay-of-its-solar-energy/ |titel=The sun is shining, so why isn't Israel making hay of its solar energy? |titelerg=The energy minister prioritizes renewables. One entrepreneur says the sun could supply all our energy by 2035. But policy discord and red tape cloud Israel’s sunny renewable future |werk=timesofisrael.com |hrsg=The Times of Israel |datum=2021-10-20 |sprache=en |abruf=2023-01-12}}</ref>
 
;==== Wärme ====
Solarenergie spielt auch bei der Warmwassererzeugung eine wichtige Rolle. Bereits 1976 wurde die Installation von [[Solarkollektor]]en auf allen Wohngebäuden bis zu acht Stockwerken vorgeschrieben, um nach dem [[Yom-Kippur-Krieg]] die Unabhängigkeit von Ölimporten zu verringern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.greenbiz.com/article/1980s-solar-water-heaters-took-israel-stalled-us-its-simple-fix |titel=In the 1980s, solar water heaters took off in Israel, but stalled in the U.S. It's a simple fix |werk=greenbiz.com |datum=2020-11-18 |sprache=en |abruf=2022-05-20}}</ref> 90 % der israelischen Haushalte verwenden inzwischen solare Warmwassererhitzer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.timesofisrael.com/israeli-homeowners-are-ready-to-storm-the-solar-frontier/ |titel=Israeli homeowners are ready to storm the solar frontier |werk=timesofisrael.com |datum=2019-11-02 |sprache=en |abruf=2022-05-21}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
2018 erklärte die israelische Regierung, ab 2030 den Verkauf von benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen verbieten zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.weforum.org/agenda/2018/12/the-sale-of-petrol-and-diesel-vehicles-in-israel-will-be-banned-in-by-2030/ |titel=The sale of petrol and diesel vehicles in Israel will be banned by 2030 |werk=weforum.org |hrsg=World Economic Forum |datum=2018-12-07 |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> Im ersten Quartal 2021 lag der Anteil von Elektrofahrzeugen an den Gesamtverkäufen bei weniger als 1 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://il.boell.org/en/2022/03/04/electric-vehicles-evs-and-charging-infrastructure-israel |titel=The Transition to Electric Vehicles in Israel |werk=il.boell.org |hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |datum=2022-03-04 |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref>
 
=== Italien ===
[[Datei:CO2 emissions Italy.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
In [[Italien]] stammten 2020 20,36 % des Brutto-Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien, gegenüber 13,02 % im Jahr 2010.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161418/umfrage/stromerzeugung-aus-erneuerbaren-energien-in-italien-seit-1998/ |titel=Italien – Anteil Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis 2020 |werk=de.statista.com |datum=2022-02 |abruf=2022-06-15}}</ref>
 
;==== Strom ====
Italien strebt bis 2030 einen Anteil erneuerbarer Energien am Strommix von 55 % an.<ref name="ember-italy">{{Internetquelle |autor=Sarah Brown |url=https://ember-climate.org/insights/research/gas-reliant-italy-is-lagging-behind-in-europes-race-to-renewables/ |titel=Italy lags behind in Europe’s race to renewables |werk=ember-climate.org |datum=2021-12-09 |sprache=en |abruf=2022-06-15}}</ref> Italien bleibt mit dieser Zielsetzung hinter anderen großen europäischen Staaten zurück.<ref name="ember-italy" />
 
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Das letzte italienische Atomkraftwerk wurde 1990 abgeschaltet. Ein Wiedereinstieg in die Atomkraft wurde 2011 bei einer Volksabstimmung abgelehnt.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/referendum-italien-stimmt-gegen-atomkraft-und-gegen-berlusconi-1656325.html ''Italien stimmt gegen Atomkraft – und gegen Berlusconi''.] In: ''FAZ.'' 13. Juni 2011.</ref> Stand 2023 prüft die aktuelle Regierung einen Wiedereinstieg.<ref>{{Internetquelle |autor=Federica Pascale in EURACTIV.it |url=https://www.euractiv.de/section/europa-kompakt/news/italien-prueft-atomkraft-als-ergaenzung-des-energiemixes/ |titel=Italien prüft Atomkraft als Ergänzung des Energiemixes – EURACTIV |werk=euractiv.de |hrsg=EURACTIV Deutschland, EURACTIV Media Network BV. |datum=2023-05-16 |abruf=2023-06-26 |kommentar=Übersetzung von Benedikt Stöckl}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Ab 2035 sollen in Italien keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.de/story/2000131839894/italien-will-ab-2035-keine-verbrennungsmotoren-mehr-zulassen |titel=Italien will ab 2035 keine Verbrennungsmotoren mehr zulassen – Umwelt, Landwirtschaft & Klima – derStandard.de › Wirtschaft |werk=derstandard.de |datum=2021-12-11 |abruf=2022-08-08}}</ref>
 
=== Japan ===
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Datei:Fukushima I by Digital Globe B.jpg|mini|hochkant=1.3|Das zerstörte [[Kernkraftwerk Fukushima Daiichi]]; v.&nbsp;l.&nbsp;n.&nbsp;r. Reaktorblöcke 4 bis 1 (5 und 6 sind nicht im Bild). Die [[Kernschmelze]]n in drei Kernreaktoren waren Auslöser für mehrere Staaten, ihre Atompolitik zu verändern bzw. ganz auf die Kernenergienutzung zu verzichten: In Deutschland, Belgien und der Schweiz wurde ein [[Atomausstieg]] beschlossen.]]
 
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2023 verabschiedete das japanische Parlament die grundlegenden Züge der im Februar 2022 erstmals vorgestellten „Green Transformation“-Politik. Elemente sind Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, der Ausbau der Erneuerbaren, das Wiederhochfahren der Kernenergie und ein in Stufen eingeführtes System zur Bepreisung von Emissionen. Ab 2028 sollen fossile Brennstoffe mit einer Abgabe belegt, ab 2033 ein Emissionshandelssystem eingeführt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://climateintegrate.org/archives/2700 |titel=What is Green Transformation (GX)? |werk=climateintegrate.org |datum=2023-07-22 |abruf=2023-08-14}}</ref>
 
;==== Strom ====
[[Datei:Installierte Kapazität erneuerbarer Energien in Japan in MW.svg|mini|Installierte Kapazität erneuerbarer Energien in Japan seit dem Jahr 2000]]
 
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Japanische Unternehmen waren Vorreiter bei [[Batterie-Speicherkraftwerk]]en für Systemdienstleistung im Stromnetz und bauten bereits 2013 Demonstrationsanlagen mit einer Speicherkapazität von 20 MWh und 60 MWh.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.produktion.de/clean-tech/energiespeicherung/grosz-batterien-mehr-als-reif-fuer-die-insel/ |text=''Groß-Batterien: Mehr als reif für die Insel.'' |wayback=20131217161350}} auf: ''produktion.de'', 14. Oktober 2013.</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Während japanische Hersteller Vorreiter bei [[Hybridelektrokraftfahrzeug|Hybridfahrzeugen]] waren, ist der Absatz rein elektrischer Fahrzeuge in Japan bisher verhältnismäßig gering.<ref name="gtai-japan-evs">{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/de/trade/japan/branchen/reine-elektroautos-sind-noch-wenig-gefragt-780526 |titel=Reine Elektroautos sind noch wenig gefragt |werk=gtai.de |datum=2022-01-13 |abruf=2022-08-02}}</ref> Nach 2035 sollen jedoch keine (rein) kraftstoffbetriebenen Fahrzeuge mehr zugelassen werden.<ref name="gtai-japan-evs" /> Hybridfahrzeuge sind von dem geplanten Verbot auf Betreiben der japanischen Automobilhersteller nicht umfasst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/business/autos-transportation/exclusive-japan-emphasised-hybrids-policy-document-after-lawmaker-cited-lobbying-2022-06-24/ |titel=Exclusive: After pressure from Toyota chief, Japan emphasized support for hybrids |werk=reuters.com |hrsg=Thomson Reuters |datum=2022-06-24 |sprache=en |abruf=2022-08-02}}</ref> Stärker als andere Staaten setzt Japan auf Wasserstoffantriebe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/mobilitaet/2021-05/japan-wasserstoff-toyota-energie-technologie-zukunft-klimaschutz-energieprojekt/komplettansicht |titel=Japan: Alles auf Wasserstoff |werk=zeit.de |hrsg=Zeit Online |datum=2021-05-25 |abruf=2022-08-02}}</ref>
 
Japan hat sich das Ziel gesetzt, den Bedarf an flüssigem [[Ammoniak]] bis 2030 auf 3 Mio. Tonnen festzusetzen und eine Versorgungskette aus Ländern mit hoher [[Elektrolyse]]<nowiki/>kapazität oder dem Vorkommen von Erdgas einzurichten. So hat [[Mitsui Bussan|Mitsui & Co]] 2024 damit begonnen, zusammen mit [[Abu Dhabi National Oil Company|ADNOC]] aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE), einem langjährigen Partner bei der Versorgung mit [[Flüssigerdgas|LNG]], eine Anlage zu errichten. Sie soll ab 2027 eine Mio. Tonnen Ammoniak pro Jahr herstellen. Kritiker bemängeln, dass Japan [[Wasserstoffherstellung|blauen bzw. grauen Wasserstoff]] zur Ammoniaksynthese einsetzt<ref>{{Internetquelle |autor=Kölling |url=https://www.heise.de/hintergrund/Japans-Sonderweg-im-Klimawandel-mit-Ammoniak-und-CCUS-9324149.html |titel=Japans-Sonderweg-im-Klimawandel-mit-Ammoniak-und-CCUS |werk=MIT Tech Rev |datum=2023-05-10 |abruf=2024-08-15}}</ref>. Auch werden von der Industrie, ähnlich wie in Europa, [[Ammoniak#Treibstoff für Verbrennungsmotoren|Ammoniak-getriebene Zweitaktmotoren]] oder ganze Frachter gebaut bzw. entwickelt. So wird [[Nihon Shipyard]], ein Joint-Venture zwischen Japans größtem Schiffbauer Imabari und Japan Marine United, 2026 einen 200.000-Tonnen-Frachter mit einem solchen Motor auf den Markt bringen<ref>{{Internetquelle |autor=Yuka Obayashi |url=https://www.reuters.com/business/japans-mitsui-build-ammonia-plant-uae-starting-production-2027-2024-06-25/ |titel=Japan's Mitsui builds ammonia plant in UAE, to start production in 2027 |hrsg=Reuters |datum=2024-06-24 |sprache=en |abruf=2024-08-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/business/sustainable-business/nippon-yusen-partners-develop-ammonia-fuelled-vessels-2021-10-26/ |titel=Nippon Yusen and partners to develop ammonia-fuelled vessels |hrsg=Reuters |datum=2021-10-26 |sprache=en |abruf=2024-08-14}}</ref>.
== Jordanien ==
 
;Energie- und Klimapolitik
=== Jordanien ===
==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Jordanien]] importierte 2017 etwa 97 % seiner Energie und gab dafür 2016 ca. 20 % seines [[Bruttoinlandsprodukt]]es aus. Das Land plante 2017, den Anteil der erneuerbaren Energien von zwei Prozent (2011) auf zehn Prozent bis 2020 zu erhöhen, indem 600 MW Solar- und 1.200 MW Windenergie ausgebaut werden. Insgesamt soll die Abhängigkeit von Energieimporten auf 65 % gesenkt werden und Maßnahmen zur Energieeffizienz, bspw. im Gebäudesektor, umgesetzt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.iwr.de/news.php?id=33491 |titel=Jordanien setzt auf erneuerbare Energien |hrsg=iwr.de |datum=2017-04-13 |abruf=2017-04-14}}</ref>
 
;==== Strom ====
Im Jahr 2019 wurden in Jordanien 20,2 TWh Strom erzeugt, davon 16,6 TWh (81 %) aus Erdgas, 2.1 TWh (10 %) aus Solarenergie, 0,9 TWh (4 %) aus Öl und 0,9 TWh (4 %) aus Wind.<ref>{{Internetquelle |url=https://world-nuclear.org/information-library/country-profiles/countries-g-n/jordan.aspx |titel=Nuclear Power in Jordan – World Nuclear Association |werk=world-nuclear.org |datum=2022-05 |sprache=en |abruf=2022-08-01}}</ref> Ende 2018 lag die Gesamtleistung der in Jordanien installierten erneuerbaren Energiequellen bei 1.130 MW; sie erzeugten etwa 11 % des Gesamtverbrauchs an elektrischer Energie.<ref name="pt-jordanien">{{Internetquelle |url=https://www.power-technology.com/comment/jordan-renewable-energy-2019/ |titel=Jordan renewable energy 2019: investment in renewable energy resources |werk=power-technology.com |datum=2019-06-04 |sprache=en |abruf=2020-10-31}}</ref> Ende 2021 waren mehr als 2.100 MW installiert, davon ca. 1,5 GW an Solar- und 600 MW an Windenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Verschiedene angedachte Pläne zur Nutzung von Kernenergie wurden Stand 2022 bisher nicht verwirklicht.<ref name="pt-jordanien" />
 
;==== Wärme ====
Ca. 14 % der jordanischen Haushalte waren Stand 2021 mit Solar-Wassererhitzern ausgestattet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zawya.com/en/business/30-000-households-in-jordan-get-solar-heater-systems-under-energy-ministry-project-q780yjdx |titel=30,000 households in Jordan get solar heater systems under Energy Ministry project |werk=zawya.com |datum=2021-01-21 |sprache=en |abruf=2022-06-19}}</ref>
 
=== Kanada ===
[[Datei:CO2 emissions Canada.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Kanada]] hat sich verpflichtet, bis 2030 30 % weniger Treibhausgase auszustoßen als 2005<ref name="iea-canada2022">{{Internetquelle |url=https://iea.blob.core.windows.net/assets/7ec2467c-78b4-4c0c-a966-a42b8861ec5a/Canada2022.pdf |titel=Canada 2022. Energy Policy Review |hrsg=Internationale Energieagentur |datum=2022-01 |format=PDF; 8,2&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2023-04-22}}</ref> und bis 2050 klimaneutral zu sein.<ref name="bmwiCA" />
Zeile 607 ⟶ 542:
Die kanadische Regierung prognostiziert für 2040 einen Anteil von 9,5 % für Windkraft und 1,2 % für Photovoltaik am Strommix.<ref name="enformerCA" /> Geplant ist ein Ausstieg aus der Kohleverstromung (2019: 7 % der Stromerzeugung), bei einem gleichzeitigen Ausbau der Kernenergie (2019: 15 % der Stromerzeugung).<ref name="enformerCA" /> Kanada will bis 2050 rund 31 Prozent des eigenen Endenergieverbrauchs mithilfe von [[Grüner Wasserstoff|grünem]] bzw. [[Blauer Wasserstoff|blauem]] Wasserstoff (mit Abscheidung des CO<sub>2</sub>) decken.<ref name="bmwiCA">{{Internetquelle |url=https://www.bmwi-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2021/10/Meldung/news2.html |titel=BMWi Newsletter Energiewende: Fokus auf Wasserstoff |werk=bmwi-energiewende.de |abruf=2022-04-12}}</ref>
 
=== Kenia ===
[[Kenia]] erzeugte 2022 fast 90 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen, davon die Hälfte aus Geothermie, den Rest in erster Linie aus Wasserkraft und Wind mit einem geringen Anteil Solarenergie.<ref name="taz-2023-06-02">{{Internetquelle |url=https://taz.de/Globale-Energiewende/!5935675/ |titel=Globale Energiewende: Wo klappt es mit dem grünen Strom? - taz.de |werk=taz.de |datum=2023-06-02 |abruf=2023-06-08}}</ref>
 
=== Kolumbien ===
[[Kolumbien]] ist Südamerikas größter Produzent von Kohle und zweitgrößter Produzent von Öl hinter Brasilien.<ref name="eia-colombia">{{Internetquelle |url=https://www.eia.gov/international/analysis/country/COL |titel=International – U.S. Energy Information Administration (EIA) |werk=eia.gov |datum=2022-03-31 |sprache=en-US |abruf=2022-09-05}}</ref> Die geförderte Kohle wird in erster Linie exportiert und nur zu einem geringen Teil im Land selbst verwendet.<ref name="eia-colombia" /> Erdgas wird in erster Linie als Nebenprodukt der Ölförderung erzeugt und zur Erhöhung der Ölausbeute reinjiziert bzw. neben Importgas im Inland verwendet.<ref name="eia-colombia" />
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Kolumbien hat sich nach dem Pariser Übereinkommen unter Bedingungen verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 30 % zu senken.<ref>{{Internetquelle |url=https://eiti.org/documents/colombia-pathways-energy-transition |titel=Colombia: Pathways to energy transition |werk=eiti.org |datum=2021-11 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref>
 
;==== Strom ====
Der Stromverbrauch von Kolumbien hat sich zwischen 1990 und 2019 von 28 TWh auf 75 TWh annähernd verdreifacht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/countries/colombia |titel=Colombia – Countries & Regions – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Der Bedarf wurde 2020 zu 66 % durch Wasserkraft gedeckt,<ref name="owid-colombia-strom">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/colombia#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Colombia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> mit einer installierten Leistung von 12 GW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Die installierte Kapazität von Windenergie lag Ende 2021 bei 18 MW, Solarenergie bei 184 MW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Gas (16,6 %), Kohle (7,2 %) und Öl (6,1 %) stellten die größten fossilen Quellen dar.<ref name="owid-colombia-strom" /> Insgesamt waren 2020 17 GW an Kapazität installiert.<ref name="eia-colombia" /> Neben einem weiteren Ausbau der Wasserkraft sollen bis 2030 4 GW an weiterer erneuerbarer Kapazität zur Stromerzeugung am Netz sein.<ref name="eia-colombia" /> Voraussetzung ist insbesondere ein Ausbau der Infrastruktur zum Stromtransport.<ref name="eia-colombia" /> Ein geplanter massiver Ausbau der Onshore-Windenergie auf der [[Guajira-Halbinsel]] trifft auf Kritik der örtlichen [[Wayuu|indigenen Bevölkerung]].<ref>{{Internetquelle |url=https://e360.yale.edu/features/in-colombia-indigenous-lands-are-ground-zero-for-a-wind-energy-boom |titel=In Colombia, Indigenous Lands Are Ground Zero for a Wind Energy Boom |werk=e360.yale.edu |datum=2021-05-03 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref>
 
Im Mai 2022 präsentierte Kolumbien eine „Offshore Wind Roadmap“, in der das Potenzial für Offshore-Wind auf knapp 50 GW beziffert wurde, davon 27 GW an im Boden fixierten Anlagen und 21 GW an schwimmenden Anlagen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.offshorewind.biz/2022/05/04/colombia-launches-offshore-wind-roadmap-first-project-to-be-built-in-barranquilla/ |titel=Colombia Launches Offshore Wind Roadmap, First Project to Be Built in Barranquilla |werk=offshorewind.biz |datum=2022-05-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Eine erste Ausschreibung soll im zweiten Halbjahr 2023 erfolgen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/kolumbien-macht-tempo-beim-offshore-ausbau/ |titel=Kolumbien macht Tempo beim Offshore-Ausbau |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2023-02-06 |abruf=2023-02-07}}</ref>
 
=== Katar ===
[[Katar]] deckte seinen Energiebedarf Stand 2019 noch praktisch vollständig aus fossilen Quellen (70,1 % aus Erdgas, 29,6 % aus Erdöl).<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/energy/country/qatar#what-sources-does-the-country-get-its-energy-from |titel=Qatar: Energy Country Profile - Our World in Data |autor= |hrsg= |werk=ourworldindata.org |datum= |abruf=2023-11-12}}</ref> Katar ist weltweit das Land mit den höchsten Treibhausgasemissionen pro Einwohner, wobei die Zahlen durch die kleine Bevölkerung (weniger als 3 Mio. Einwohner) und die große und exportorientierte Gasindustrie verzerrt sind.
 
Katar hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 einerseits größter Exporteur von [[Flüssigerdgas]] zu werden, andererseits 25 % Treibhausgase gegenüber einem ''Business-as-Usual''-Szenario einzusparen.<ref name="enerdata-qatar">{{Internetquelle |url=https://www.enerdata.net/publications/daily-energy-news/qatar-aims-reduce-its-ghg-emissions-25-2030.html |titel=Qatar aims to reduce its GHG emissions by 25 % in 2030 |werk=enerdata.net |datum=2021-10-29 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref> Erreicht werden soll das insbesondere durch [[Carbon Capture and Storage]].<ref name="enerdata-qatar" />
 
Strom wird in Katar zu praktisch 100 % aus Erdgas erzeugt.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/energy/country/qatar#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Qatar: Energy Country Profile - Our World in Data |autor= |hrsg= |werk=ourworldindata.org |datum= |abruf=2023-11-12}}</ref> Der Stromverbrauch pro Kopf lag 2021 bei mehr als 18 MWh, fast dem Dreifachen des deutschen Verbrauchs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/countries/Qatar |titel=Qatar - Countries & Regions - IEA |autor= |hrsg= |werk=iea.org |datum= |abruf=2023-11-12}}</ref> Strom wird an katarische Bürger kostenlos abgegeben, für Expats im Land wird er subventioniert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8894860/ |titel=Spatial and temporal changes in electricity demand regulatory during pandemic periods: The case of COVID-19 in Doha, Qatar - PMC |autor= |hrsg= |werk=ncbi.nlm.nih.gov |datum=2022-03-04 |abruf=2023-11-12}}</ref>
 
Bis 2035 will Katar 5 GW an Solarleistung installieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dailysabah.com/business/energy/qatar-to-launch-2-major-solar-projects-to-enhance-renewable-power |titel=Qatar to launch 2 major solar projects to enhance renewable power |werk=dailysabah.com |datum=2022-08-23 |sprache=en |abruf=2022-10-13}}</ref> Im Oktober 2022 ist mit dem Al Kharsaah-Projekt ein erstes Großsolarprojekt mit 800 MW Leistung ans Netz gegangen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rechargenews.com/energy-transition/1-400-football-pitches-totalenergies-opens-solar-array-to-meet-10-of-qatars-peak-power-needs/2-1-1337601 |titel='1,400 football pitches' {{!}} TotalEnergies opens solar array to meet 10 % of Qatar's peak power needs |werk=rechargenews.com |datum=2022-10-19 |sprache=en |abruf=2022-10-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://totalenergies.com/media/news/press-releases/total-develop-qatars-first-large-scale-800-mwp-solar-plant |titel=Total to develop Qatar’s First Large-Scale (800 MWp) Solar Plant |werk=totalenergies.com |datum=2022-08-19 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref> Zwei weitere Projekte (Ras Laffan und Mesaieed) mit zusammen 800 MW sollen bis 2024 ans Netz gehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Pratap John |url=https://www.gulf-times.com/story/727190/Ras-Laffan-Mesaieed-solar-plants-to-add-800MW-to-n |titel=Ras Laffan, Mesaieed solar plants to add 800MW to national grid by 2024: Al-Kaabi – Gulf Times |werk=gulf-times.com |hrsg=Gulf Times |datum=2022-10-18 |sprache=en |abruf=2022-12-22}}</ref>
 
=== Kroatien ===
;==== Gesamtenergiebedarf ====
Der Primärenergiebedarf von [[Kroatien]] in Höhe von 91 TWh wurde 2020 zu 76 % aus fossilen Quellen gedeckt.<ref name="owid-kroatien">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/croatia |titel=Croatia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-05-06}}</ref>
 
;==== Strom ====
Der Stromverbrauch von Kroatien lag 2020 bei 13,2 TWh.<ref name="owid-kroatien" /> Davon stammten 32 % aus Wasserkraft, 19 % aus Gas, knapp 7 % aus Kohle, 9,5 % aus Windenergie und 5,5 % aus Biomasse. Solarenergie, Geothermie und Öl trugen jeweils weniger als ein Prozent zum Strommix bei. Kroatien bezieht zudem Strom aus dem slowenischen [[Kernkraftwerk Krško]].<ref name="bw-kroatien">{{Internetquelle |url=https://bankwatch.org/beyond-fossil-fuels/the-energy-sector-in-croatia |titel=The energy sector in Croatia – Bankwatch |titelerg=Croatia electricity generation, 2010-2020 |werk=bankwatch.org |sprache=en |abruf=2022-05-06}}</ref>
 
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Ein Kohleausstieg ist in Kroatien bis spätestens 2033 geplant.<ref name="bw-kroatien" /> Aktuell betreibt Kroatien nur noch ein Kohlekraftwerk, [[Kraftwerk Plomin|Plomin 2]], das mit importierter Kohle betrieben wird.<ref name="bw-kroatien" />
 
=== Lettland ===
In [[Lettland]] betrug im Jahr 2020 der Anteil erneuerbarer Energiequellen am Endenergieverbrauch 41 %. Das ist in Europa der drittbeste Wert nach Schweden mit 56 % und Finnland mit 43 %.<ref name="ZEIT ONLINE 20201218" /> Im [[Klimaschutz-Index]] 2021 wird Lettland bezüglich der erneuerbaren Energien sogar mit dem besten Rang gewürdigt, da hier auch der aktuelle Trend berücksichtigt wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Burck, Ursula Hagen, Christoph Bals, Niklas Hohne, Leonardo Nascimento, Tasneem Essop, Sophia Binz, Violeta Helling, Bjork Lucas |url=https://ccpi.org/download/the-climate-change-performance-index-2021 |titel=Climate Change Performance Index 2021 |hrsg=[[Germanwatch]] – Bonn Office, NewClimate Institute – Cologne Office, [[Climate Action Network]] International |datum=2020-12-07 |sprache=en |abruf=2021-02-15}}</ref>
 
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Von 2005 bis 2016 ist der Anteil der Energieimporte bereits von 64 % auf 47 % reduziert worden. Im stark von Energieimporten abhängigen Transportsektor soll der Anteil erneuerbarer Energien von 2,8 % im Jahr 2016 auf 14 % im Jahr 2030 steigen. Dies soll besonders mittels Elektrifizierung (besonders der Bahn) und Einsatz von Biokraftstoffen gelingen.<ref name="NECP LV 2018" />
 
=== Litauen ===
{{Siehe auch|Energiewirtschaft Litauens}}
 
Die EU-Energieziele für 2020 erreichte Litauen bereits 2014.<ref name="orsted-lit">{{Internetquelle |url=https://energiewinde.orsted.de/energiepolitik/litauen-offshore-wind-nationale-sicherheit |titel=Offshore-Wind in Litauen: Gegenwind für den Kreml |werk=energiewinde.orsted.de |datum=2020-02-17 |abruf=2022-08-13}}</ref>
 
;==== Strom ====
Der in Litauen selbst produzierte Strom setzte sich im Jahr 2021 zusammen aus Onshore-Wind (36,1 %), Erdgas (31,4 %), Biomasse (11,6 %) Laufwasser (9,3 %), Müllverbrennung (4,2 %), Solar (3,5 %) und Sonstigen (3,8 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1294636/umfrage/stromerzeugung-nach-energietraegern-in-litauen/ |titel=Stromerzeugung nach Energieträgern in Litauen 2021 – Strommix |werk=de.statista.com |hrsg=Statista |datum=2022-02 |abruf=2022-08-13}}</ref> Litauen ist jedoch seit der Schließung des [[Kernkraftwerk Ignalina|Kernkraftwerks Ignalina]] im Jahr 2009 Netto-Importeuer von Strom, u.&nbsp;a. auch aus Russland, das 2021 noch 16 % des in Litauen verbrauchten Stroms lieferte.<ref name="sn-lit">{{Internetquelle |url=https://www.sn.at/wirtschaft/welt/litauen-stellt-russische-energieimporte-vollstaendig-ein-121750720 |titel=Litauen stellt russische Energieimporte vollständig ein |werk=sn.at |datum=2022-05-23 |abruf=2022-08-13}}</ref> Im Mai 2022 stellte Litauen den Import aus Russland vollständig ein.<ref name="sn-lit" />
 
Stand 2021 verfügte Litauen über eine installierte Kapazität erneuerbarer Energien von 1.266 MW, davon 126 MW Wasserkraft, 671 MW Onshore-Wind und 338 MW Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Der weitere Ausbau von Onshore-Wind stößt aufgrund von Widerstand aus der Bevölkerung an Grenzen.<ref name="orsted-lit" /> Im September 2023 soll ein erstes Offshore-Projekt mit 700 MW Leistung ausgeschrieben werden, ein weiteres Projekt mit gleicher Leistung im Jahr 2024.<ref name="gtai-lit">{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/de/trade/litauen/specials/litauen-plant-grosse-offshore-wind-auktion-fuer-september-2023-876444 |titel=Litauen plant große Offshore-Wind-Auktion für September 2023 |werk=gtai.de |datum=2022-08-02 |abruf=2022-08-13}}</ref>
 
=== Luxemburg ===
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Luxemburg unterstützt einen europaweiten Atomausstieg und setzt sich für einen Verzicht auf Kohle, Fracking und Kohlenstoffabscheidung ein.<ref name="ENCP-LU-2020">{{Internetquelle |url=https://environnement.public.lu/dam-assets/actualites/2020/05/Integrierter-nationaler-Energie-und-Klimaplan-Luxemburgs-2021-2030-endgultige-Fassung.pdf |titel=Integrierter Nationaler Energie- und Klimaplan Luxemburgs für den Zeitraum 2021-2030 |werk=environnement.public.lu |datum=2020-05 |format=PDF; 2,7&nbsp;MB |abruf=2023-04-22}}</ref> Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2030 um 55 % gegenüber 2005 sinken, erneuerbare Energien einen Anteil von 25 % am Bruttoendenergieverbrauch erreichen.<ref name="ENCP-LU-2020" /> Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien soll insbesondere die Energieeffizienz gefördert werden, u.&nbsp;a. durch den Aufbau eines Energieeffizienzinvestitionsmarktes und ein großangelegtes Schulungsprogramm für Architekten und Handwerker.<ref name="ENCP-LU-2020" />
 
;==== Strom ====
Der Strombedarf von [[Luxemburg]] wurde 2019 zu 84 % aus Importen, hauptsächlich aus Deutschland, gedeckt. Weitere 12 % des Bedarfs wurden in Luxemburg durch erneuerbaren Energien erzeugt.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Muller |url=https://www.tageblatt.lu/headlines/luxemburgs-abhaengigkeit-von-importen-bleibt-gross/ |titel=Strom: Luxemburgs Abhängigkeit von Importen bleibt groß |werk=Tageblatt Letzebuerg |datum=2020-07-17 |abruf=2021-01-06}}</ref> Im Jahr 2020 musste das Großherzogtum 80,7 Prozent importieren und konnte 19,3 Prozent des nationalen Verbrauchs durch einheimische Produktion aus Wind, Biomasse, Erdgas und Photovoltaik decken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tageblatt.lu/headlines/luxemburg-wird-noch-viele-jahre-lang-von-strom-aus-dem-ausland-abhaengig-sein/ |titel=Energie Luxemburg wird noch viele Jahre lang von Strom aus dem Ausland abhängig sein – Tageblatt.lu |werk=tageblatt.lu |datum=2021-07-23 |abruf=2022-07-25}}</ref> 2021 waren es 18,5 %.<ref name="tabla-lu-2022-08-13">{{Internetquelle |url=https://www.tageblatt.lu/headlines/35-prozent-mehr-deshalb-wird-der-strom-in-luxemburg-teurer/ |titel=Hintergrund 35 Prozent mehr: Deshalb wird der Strom in Luxemburg teurer – Tageblatt.lu |werk=tageblatt.lu |datum=2022-08-13 |abruf=2022-09-09}}</ref> Der importierte Strom stammte zu 57,6 % aus Deutschland zu 21,2 % aus Frankreich und zu 21,1 % aus Belgien.<ref name="tabla-lu-2022-08-13" /> Die installierte Leistung an erneuerbaren Energien im Inland lag Ende 2021 bei 35 MW für Wasserkraft, 157 MW für Wind und 209 MW für Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2022" />
 
;==== Wärme ====
Luxemburg plant, jedes Jahr 2,7 % des Altbaubestands energetisch zu sanieren und setzt auf den Ausbau von Wärmepumpen.<ref name="science-lu">{{Internetquelle |url=https://science.lu/de/science-check-energiewende-erneuerbare-energien/kann-luxemburg-seinen-energiebedarf-zu-100-klimaneutral-selbst-herstellen |titel=Kann Luxemburg seinen Energiebedarf zu 100 % klimaneutral selbst herstellen? |werk=science.lu |datum=2022-07-15 |abruf=2022-08-08}}</ref> Der gesamte Energiebedarf der Haushalte soll bis 2040 um 65 Prozent gesenkt werden, der Energiebedarf im Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen soll durch Gebäudesanierung und weitere Maßnahmen bis 2040 um 34 % sinken.<ref name="science-lu" /> Luxemburg plant zudem den Ausbau von Tiefengeothermie und den Aufbau von Wärmenetzen, die Abwärme nutzen.<ref name="ENCP-LU-2020" />
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Seit 1. März 2020 ist in Luxemburg der öffentliche Verkehr ohne Ticket nutzbar.<ref name="zeit-mob-lux">{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/mobilitaet/2022-06/luxemburg-nahverkehr-kostenlos-oeffentliche-verkehrsmittel |titel=Luxemburg: Flatrate für immer |werk=zeit.de |hrsg=Zeit Online |datum=2022-06-05 |abruf=2022-08-08}}</ref> Die Kapazität soll in den nächsten Jahren deutlich gesteigert werden.<ref name="zeit-mob-lux" /> Durch die Verringerung des motorisierten Individualverkehrs und die Umstellung auf Elektrofahrzeuge soll bis 2040 der Energiebedarf des Verkehrssektors um 49 Prozent sinken.<ref name="science-lu" />
 
=== Malaysia ===
Malaysia war 2020 der viertgrößte Hersteller weltweit von Solarmodulen mit einem Weltmarktanteil von 4,2 % hinter China (69,8 %), Vietnam und Südkorea.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statista.com/statistics/668749/regional-distribution-of-solar-pv-module-manufacturing/ |titel=Regional distribution of solar module production |werk=statista.com |hrsg=Statista |sprache=en |abruf=2022-04-14}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Malaysia]] plant, bis 2025 seine Stromerzeugung zu 31 % mit erneuerbarer Energie zu bestreiten. Malaysia will keine weiteren Kohlekraftwerke errichten, schreibt Solar-Kapazitäten zur Auktion aus und stellt Anreize für die Einspeisung von Strom aus Dachsolaranlagen zur Verfügung ([[Net Metering]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://mercomindia.com/malaysia-renewable-energy-target/ |titel=Malaysia's Renewable Energy Target for 2025 Will be Driven By Solar: Report – Mercom India |werk=mercomindia.com |datum=2022-04-14 |sprache=en |abruf=2022-04-14}}</ref>
 
;==== Strom ====
2018 verfügte Malaysia über 34 GW an installierter Kapazität zur Stromerzeugung.<ref name="eia-malaysia">{{Internetquelle |url=https://www.eia.gov/international/analysis/country/MYS |titel=International – U.S. Energy Information Administration (EIA) |werk=eia.gov |sprache=en-US |abruf=2022-04-14}}</ref> Davon nutzten 78 % fossile Energieträger, insbesondere Kohle (43 %) und Erdgas.<ref name="eia-malaysia" /> Mehr als 90 % des Kohlebedarfs wurden importiert.<ref name="eia-malaysia" /> Wasserkraft stellte 2018 mit 6,2 GW etwa 18 % der installierten Kapazität.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eqmagpro.com/will-malaysias-unpopular-dam-projects-go-ahead/ |titel=Will Malaysia’s Unpopular Dam Projects Go Ahead? – The Leading Solar Magazine In India |werk=eqmagpro.com |datum=2021-04-20 |sprache=en |abruf=2022-04-14}}</ref> Ein weiteres Wassergroßkraftwerk mit einer Leistung von 1,3 GW (Baleh Hydroelectric Project) ist im Bau. Ende 2021 waren 1,8 GW an Photovoltaik installiert.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Windenergie spielt wegen niedriger Windgeschwindigkeiten und fehlender staatlicher Unterstützung eine untergeordnete Rolle.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.legal500.com/developments/thought-leadership/26899/ |titel=Wind Energy Landscape in Malaysia – Legal Developments |werk=legal500.com |sprache=en |abruf=2022-04-14}}</ref>
 
=== Malta ===
[[Malta]] lag Stand 2018 mit einem Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch von 5,4 % an letzter Stelle in der Europäischen Union, hinter den Niederlanden (5,9 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-statistical-books/-/ks-dk-20-001 |titel=Energy, transport and environment statistics — 2020 edition – Products Statistical Books – Eurostat |werk=ec.europa.eu |datum=2020-11-06 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref>
 
;==== Strom ====
Strom wurde in Malta nach dem Ende der Kohleverfeuerung im Jahr 1996 in erster Linie durch die Verbrennung von Schweröl erzeugt. Seit 2017 sind mehrere mit LNG betriebene Gaskraftwerke in Betrieb. Zudem ist Malta seit 2015 mit einer Leistung von 200 MW über Sizilien an das italienische Stromnetz angebunden.
 
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Bis 2030 soll Malta über 50 MW an Offshore-Windkraft und 65 MW an Offshore-Solarenergie verfügen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.maltatoday.com.mt/news/election-2022/115717/malta_targeting_up_to_65mw_offshore_wind_solar_generation_by_2030 |titel=Malta targeting up to 65MW offshore wind, solar generation by 2030 |werk=maltatoday.com.mt |datum=2022-03-17 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Erste Prototypen von Offshore-Solaranlagen sollen ab 2023 getestet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.com/2021/07/12/new-floating-structure-for-offshore-pv-from-malta/ |titel=New floating structure for offshore PV, from Malta |werk=pv-magazine.com |datum=2021-07-12 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Seit Oktober 2018 können Jugendliche und Studenten bis 20 Jahre den öffentlichen Nahverkehr kostenfrei benutzen.<ref name="necp-malta" /> Ebenfalls seit 2018 existiert ein staatliches Car-Sharing-System mit Elektrofahrzeugen.<ref name="necp-malta" /> Der Kauf von Elektrofahrrädern wird staatlich bezuschusst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.maltatoday.com.mt/news/national/91289/new_strategy_proposes_safe_cycling_routes_instead_of_bicycle_lanes |titel=New strategy proposes safe cycling routes instead of bicycle lanes |werk=maltatoday.com.mt |datum=2018-11-29 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Seit November 2018 verfügt Malta über einen ''National Cycling Strategy and Action Plan''.<ref>{{Internetquelle |url=https://meae.gov.mt/en/Public_Consultations/MTI/Documents/TM%20National%20Cycling%20Strategy.pdf |titel=National Cycling Strategy and Action Plan for the Maltese Islands |werk=meae.gov.mt |hrsg=Transport Malta |datum=2018-11 |format=PDF; 36,8&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2023-05-05}}</ref>
 
=== Marokko ===
[[Marokko]] ist ein klima- und energiepolitischer Vorreiter in [[Afrika]] und auch weltweit. Nach dem [[Klimaschutz-Index]] befand sich Marokko seit 2015 bis 2021 stets unter den Top 10. Im Jahr 2019 war das nordafrikanische Land sogar das zweitbeste Land nach [[Schweden]].
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Die Energiewende in Marokko zielt auf die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien bei gleichzeitiger Steigerung der Energieeffizienz und Unabhängigkeit von Energieimporten. Das Land will zudem Weltmarktführer bei der Produktion von [[Grüner Wasserstoff|grünem Wasserstoff]] werden und zielt damit auf künftigen Energie-Export.<ref>{{Internetquelle |autor=Bauke Baumann |url=https://www.boell.de/de/2021/01/20/gruener-wasserstoff-aus-marokko-keine-zauberformel-fuer-europas-klimaneutralitaet |titel=Grüner Wasserstoff aus Marokko – keine Zauberformel für Europas Klimaneutralität |hrsg=[[Heinrich-Böll-Stiftung]] |datum=2021-01-20 |abruf=2021-02-17}}</ref>
So wurde im Juni 2020 zwischen Marokko und Deutschland ein Abkommen über die gemeinsame Entwicklung der Erzeugung von grünem Wasserstoff, den Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage sowie die Einrichtung von Forschungs- und Investitionsprojekten unterzeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://ghorfa.de/de/bundesregierung-unterzeichnet-wasserstoff-abkommen-mit-marokko |titel=Bundesregierung unterzeichnet Wasserstoff-Abkommen mit Marokko |hrsg=Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry e.&nbsp;V. |datum=2020-06 |abruf=2021-02-17}}</ref>
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Klimapolitisch ist Marokko von großer Bedeutung, da das Land zur [[Climate Vulnerable Forum|Koalition besonders von der Klimakrise betroffener Länder]] gehört und sich bei den internationalen Klimaverhandlungen für die [[Am wenigsten entwickelte Länder|am wenigsten entwickelten Länder]] (Least Developed Countries, LDCs) einsetzt.
 
==== Strom ====
;Stromerzeugung
Marokko hatte 2009 eine ehrgeizige nationale Energiestrategie eingeführt. Die installierte Kapazität der Solar- und Windenergieanlagen stieg nachfolgend erheblich von 2 % im Jahr 2009 über 13 % im Jahr 2016 auf 16 % im Jahr 2019.<ref>{{Internetquelle |autor=Aziz Rabbah |url=https://akzente.giz.de/de/artikel/marokkos-energiewende |titel=Marokkos Energiewende |hrsg=Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit |abruf=2021-02-17}}</ref> Für das Jahr 2030 wird ein Anstieg der Kapazität von Erneuerbare-Energie-Anlagen auf 52 % geplant. Im Jahr 2019 stammten 20 % des produzierten Stroms aus erneuerbaren Quellen: 4 % aus Solar- (1.581 GWh), 12 % aus Windkraft- (4.587 GWh) und 4 % aus Wasserkraftanlagen (1.654 GWh).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ecoactu.ma/energie-marocaine-millesime-2019-quoi-de-neuf/ |titel=Energie marocaine, millésime 2019, quoi de neuf ? |datum=2020-03-23 |sprache=fr |abruf=2021-02-17}}</ref>
 
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Das deutsche [[Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung]] hat mit dem staatlichen Energieerzeuger und Netzbetreiber ONEE ein Projekt mit der Laufzeit 2020 bis 2023 aufgelegt, um die erneuerbaren Energien künftig besser in das marokkanische Stromnetz zu integrieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.giz.de/de/weltweit/86943.html |titel=Erneuerbare Energien besser in das Stromnetz integrieren |hrsg=Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit |datum=2020-07-07 |abruf=2021-02-17}}</ref> Mit einem weiteren Projekt soll die Liberalisierung und Dezentralisierung des marokkanischen Strommarktes gefördert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.giz.de/de/weltweit/33691.html |titel=Unterstützung der marokkanischen Energiepolitik |hrsg=Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit |datum=2020-06-16 |abruf=2021-02-17}}</ref>
 
=== Mexiko ===
[[Datei:CO2 emissions Mexico.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Mexiko]] deckt seinen Energiebedarf Stand 2020 in erster Linie mit Öl und (mit zunehmender Tendenz) Gas.<ref name="iea-mexico">{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/countries/mexico |titel=Mexico – Key energy statistics 2020 |werk=iea.org |hrsg=IEA |sprache=en |abruf=2022-05-09}}</ref> Das Gas wird größtenteils aus den USA importiert.<ref name="iea-mexico" />
 
;==== Strom ====
2019 wurden 327,97&nbsp;TWh elektrische Energie bereitgestellt, davon 26,6 % aus CO<sub>2</sub>-armen Quellen, wobei hier neben den erneuerbaren auch Kernkraftwerke und Anlagen mit effizienter Kraft-Wärme-Kopplung mitgerechnet wurden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.trade.gov/energy-resource-guide-renewable-energy-mexico |titel=Energy Resource Guide – Mexico – Renewable Energy |werk=Energy Resource Guide |hrsg=International Trade Administration, U.S. Department of Commerce |sprache=en-US |abruf=2021-04-08}}</ref> Der Strombedarf von Mexiko hat sich seit 1990 mehr als verdreifacht.<ref name="iea-mexico" />
 
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Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien baut Mexiko weitere Gaskraftwerke. Stand 2021 waren zusätzlich zu den installierten 35 GW an Kapazität weitere 10 GW im Bau oder in der Entwicklung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.enerdata.net/publications/daily-energy-news/mexicos-cfe-plans-tender-43-gw-gas-fired-capacity.html |titel=Mexico's CFE plans to tender 4.3 GW of gas-fired capacity |werk=enerdata.net |hrsg=Enerdata |datum=2021-03-16 |sprache=en |abruf=2022-09-04}}</ref> Die Regierung von [[Andrés Manuel López Obrador]] möchte entgegen dem bisherigen Trend statt dem Import von Erdgas die Verwendung von Ölprodukten forcieren, die bei der Raffination mexikanischen Öls in den vergleichsweise ineffizienten mexikanischen Raffinerien anfallen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-05-14/mexican-power-plants-boost-dirty-fuel-oil-use-shun-natural-gas |titel=Mexico’s Power Plants Burning Fuel So Dirty Ships Can’t Use It – Bloomberg |werk=bloomberg.com |datum=2021-05-14 |sprache=en |abruf=2022-09-04}}</ref>
 
=== Moldawien ===
[[Republik Moldau|Moldawien]] deckt Stand 2020 etwa 20 % des eigenen Bedarfs mit erneuerbaren Energien, in erster Linie Biomasse.<ref name="iea-moldau">{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/moldova-energy-profile |titel=Moldova energy profile – Analysis – IEA |werk=iea.org |datum=2020-04 |sprache=en |abruf=2022-04-29}}</ref> Im Jahr 2020 hat Moldawien sich verpflichtet, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 70 % gegenüber 1990 zu senken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/system-integration-of-renewables-in-moldova-a-roadmap/overview |titel=Overview – System Integration of Renewables in Moldova: A Roadmap – Analysis – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-04-29}}</ref> Aus Russland importiertes Erdgas deckten 2018 53 % des Bedarfs und Öl 23 %.<ref name="iea-moldau" /> Wind- und Solarenergie und Wasserkraft deckten 6 % des Strombedarfs.<ref name="iea-moldau" /> Der weit überwiegende Teil des Stroms stammt aus einem Gaskraftwerk in [[Transnistrien]], über das die Regierung Moldawiens keine Kontrolle hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/system-integration-of-renewables-in-moldova-a-roadmap/context-of-renewables-in-moldova-s-electricity-sector#abstract |titel=Context of renewables in Moldova’s electricity sector – System Integration of Renewables in Moldova: A Roadmap – Analysis – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-04-29}}</ref> Das Potenzial für erneuerbare Energien liegt nach einer Analyse aus dem Jahr 2019 bei 27 GW Kapazität, davon 20,9 GW Wind und 4,6 GW Solarenergie.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/system-integration-of-renewables-in-moldova-a-roadmap/context-of-renewables-in-moldova-s-electricity-sector#abstract |titel=Context of renewables in Moldova’s electricity sector – System Integration of Renewables in Moldova: A Roadmap – Analysis – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-04-29}}</ref> Seit März 2022 ist das moldawische Stromnetz mit dem europäischen Netz synchronisiert.<ref name="entsoe" />
 
=== Montenegro ===
[[Montenegro]] hat sich zum Ziel gesetzt, seine Emissionenen von Treibhausgasen gegenüber dem Niveau von 1990 bis zum Jahr 2030 um mindestens 35 % zu senken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.me.undp.org/content/montenegro/en/home/presscenter/pressreleases/montenegro-increases-climate-ambition---cut-emissions-by-35--wit.html |titel=Montenegro increases climate ambition: Cut emissions by 35 % within a decade |werk=me.undp.org |hrsg=UNDP in Montenegro |sprache=en |abruf=2022-04-14}}</ref> Im Jahr 2021 erklärte das Land, die bis dahin geltenden [[Einspeisevergütung]]en für erneuerbare Energien aussetzen zu wollen, nachdem in den Jahren 2019 und 2019 jeweils das gesetzte Ziel eines Anteils von mehr als 33 % der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch erreicht worden war.<ref>{{Internetquelle |url=https://balkangreenenergynews.com/montenegro-to-abolish-incentives-for-renewable-energy-projects/ |titel=Montenegro to abolish incentives for renewable energy projects |werk=balkangreenenergynews.com |sprache=en |abruf=2022-04-14}}</ref> 2022 wurde die Umstellung auf Auktionen für erneuerbare Kapazitäten verkündet.<ref>{{Internetquelle |url=https://balkangreenenergynews.com/montenegro-to-introduce-renewable-energy-auctions/ |titel=Montenegro to introduce renewable energy auctions |werk=balkangreenenergynews.com |sprache=en |abruf=2022-04-14}}</ref>
 
Montenegro wird in erster Linie durch das Braunkohlekraftwerk [[Pljevlja]] (225 Megawatt) und die Wasserkraftwerke [[Perućica]] (307 Megawatt) und [[Piva (Fluss)|Piva]] (342 Megawatt) sowie insbesondere in Jahren mit Wassermangel durch Importe mit Strom versorgt.<ref name="bankwatch-ME">{{Internetquelle |url=https://bankwatch.org/beyond-fossil-fuels/the-energy-sector-in-montenegro |titel=The energy sector in Montenegro – Bankwatch |titelerg=Montenegro electricity generation 2010-2020 |werk=bankwatch.org |sprache=en |abruf=2022-04-14}}</ref> Montenegro verfügt über zwei Windfarmen ([[Krnovo]], 72 Megawatt und [[Možura]], 46 Megawatt).<ref name="bankwatch-ME" /> Der Bau eines im Jahr 2018 ausgeschriebenen Solarparks mit einer Leistung von 250 Megawatt in [[Ulcinj]] steht noch aus.<ref name="bankwatch-ME" /> Nachdem Dürre im Sommer 2022 die Erzeugung von Wasserkraft stark eingeschränkt hat, musste Montenegro zu hohen Preisen Strom importieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://balkangreenenergynews.com/drought-to-cost-montenegros-epcg-utility-eur-100-million-in-third-quarter/ |titel=Drought to cost Montenegro's EPCG utility EUR 100 million in third quarter |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2022-08-01 |sprache=en |abruf=2022-09-09}}</ref> In Reaktion auf die Energiekrise wurde die Umsatzsteuer auf Solarmodule abgeschafft und ein Programm zum Bau von Dachsolaranlagen aufgesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://balkangreenenergynews.com/following-croatia-montenegro-to-abolish-value-added-tax-on-solar-panels/ |titel=Following Croatia, Montenegro to abolish value added tax on solar panels |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2022-08-29 |sprache=en |abruf=2022-09-09}}</ref>
 
=== Namibia ===
Strom wird in Namibia Stand 2021 in erster Linie aus Wasserkraft (351 MW, 70 % der Erzeugung) und Solarenergie (145 MW, 24 % der Erzeugung) erzeugt.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/namibia#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Namibia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-03-12}}</ref><ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Wind spielt mit 5 MW installierter Leistung bisher keine relevante Rolle.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Nur etwa die Hälfte der 2,5 Mio. Einwohner hat Zugang zu elektrischem Strom.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/namibia#what-share-of-the-population-have-access-to-electricity |titel=Namibia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-03-12}}</ref>
 
Namibia plant ein über 8 Mrd. Euro teures Projekt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aus 5 GW an Wind- und Solarenergieanlagen. Den Zuschlag für das Projekt hat [[Hyphen Hydrogen Energy]] erhalten.
 
=== Neuseeland ===
Neuseeland hat 2021 ca. 40 % seines Primärenergiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt.<ref name="nz2021">{{Internetquelle |url=https://www.mbie.govt.nz/dmsdocument/16820-energy-in-new-zealand-2021 |titel=Energy in New Zealand 21 |werk=mbie.govt.nz |hrsg=NZ Ministry of Business, Innovation & Employment |sprache=en |abruf=2022-05-01}}</ref>
 
==== Strom ====
;Stromerzeugung
Elektrizität in Neuseeland stammte bereits 2021 zu ca. 84 % aus erneuerbaren Quellen, insbesondere aus Wasserkraft (5,4 GW installierte Leistung), Geothermie (1 GW), Onshore-Wind (0,9 GW) und Biomasse (0,1 GW).<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Geothermie trägt dabei mehr als die Hälfte der erzeugten erneuerbaren Energien bei. Bis 2030 soll der Elektrizitätssektor zu 100 % erneuerbar sein. Netto-Null-CO<sub>2</sub>-Emissionen werden bis 2050 angestrebt. Zur Stromerzeugung in niederschlagsarmen Jahren, in denen bisher auf die Verstromung fossiler Rohstoffe gesetzt wird, untersucht Neuseeland den Bau von großen Speicherkraftwerken unter dem Namen „New Zealand Battery Project“.<ref name="nz2021" />
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Im Mai 2022 verkündete die neuseeländische Regierung einen Plan, öffentliche Verkehrsmittel auszubauen und Bürger finanziell beim Kauf lokal emissionsfreier Fahrzeuge zu unterstützen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/may/16/help-to-buy-evs-in-landmark-new-zealand-net-zero-climate-plan |titel=Help to buy EVs in ‘landmark’ New Zealand net zero climate plan |werk=theguardian.com |datum=2022-05-16 |sprache=en |abruf=2022-07-25}}</ref>
 
=== Niederlande ===
[[Datei:CO2 emissions Netherlands.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
;==== Klimapolitik ====
Die [[Niederlande]] bleiben bisher bei der Energiewende hinter anderen europäischen Staaten zurück. Nach dem Koalitionsvertrag der Stand 2022 [[Parlamentswahl in den Niederlanden 2021#Regierungsbildung|regierenden Koalition]] vom 15. Dezember 2021 wurden die Klimaziele verschärft und liegen nun bei einer CO<sub>2</sub>-Reduktion gegenüber 1990 von 55 % bis 2030 (vorher 49 %), 70 % bis 2035 und 80 % bis 2040.<ref name="energymonitorNL">{{Internetquelle |autor=Isabeau van Halm |url=https://www.energymonitor.ai/sectors/power/the-netherlands-opens-the-door-to-new-nuclear-with-e5bn |titel=The Netherlands opens the door to new nuclear with €5bn |werk=energymonitor.ai |datum=2022-01-07 |sprache=en |abruf=2022-06-21}}</ref> Bis 2050 soll das Land CO<sub>2</sub>-neutral sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.government.nl/topics/renewable-energy |titel=Renewable energy |werk=government.nl |hrsg=Government of the Netherlands |sprache=en |abruf=2022-04-15}}</ref> Im Jahr 2021 lagen die Emissionen 23,9 % unter dem Niveau von 1990.<ref name="reuters-NL">{{Internetquelle |autor=Bart Meijer |url=https://www.reuters.com/business/environment/netherlands-ramps-up-plan-doubling-offshore-wind-capacity-by-2030-2022-03-18/ |titel=Netherlands ramps up plan for doubling offshore wind capacity by 2030 |werk=reuters.com |hrsg=Thomson Reuters |sprache=en |abruf=2022-04-15}}</ref> Die Regierungskoalition hat einen auf zehn Jahre angelegten und mit EUR 35 Mrd. ausgestatteten Klima-Fonds angekündigt, der vom ersten Klimaminister des Landes überwacht werden soll.<ref name="energymonitorNL" /> Die 2024 neu gebildete Regierung unter [[Geert Wilders]] plant einen Ausbau der Stromproduktion aus Atomkraftwerken. Sie bekennt sich zu den bereits vereinbarten internationalen Klimazielen, plant aber einen Ausbau der Offshore-Erdgasförderung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-05/niederlande-regierungswechsel-wilders-asylpolitik-atomkraft |titel=Regierungswechsel in den Niederlande: Geert Wilders kündigt "strengste Asylpolitik aller Zeiten" an |autor= |hrsg= |werk=zeit.de |datum=2024-05-16 |abruf=2024-05-16}}</ref>
 
;==== Gesamtenergieverbrauch ====
2018 stammten 7,4 % des Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen.<ref name="irena-NL">{{Internetquelle |url=https://www.irena.org/IRENADocuments/Statistical_Profiles/Europe/Netherlands_Europe_RE_SP.pdf |titel=Netherlands – Energy Profile |werk=irena.org |hrsg=[[Internationale Organisation für erneuerbare Energien|IRENA]] |format=PDF; 204&nbsp;kB |sprache=en |abruf=2023-04-22}}</ref> 93 % der Energieerzeugung stammten aus fossilen Quellen.<ref name="irena-NL" /> 2021 stammten bereits 12,4 % des Energiebedarfs aus Erneuerbaren,<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/netherlands#how-much-of-the-country-s-energy-comes-from-renewables |titel=Netherlands: Energy Country Profile |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-05-28}}</ref> der fossile Anteil sank auf 86,6 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/netherlands#how-much-of-the-country-s-energy-comes-from-fossil-fuels |titel=Netherlands: Energy Country Profile |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-05-28}}</ref>
 
;==== Strom ====
[[Datei:Erneuerbare installierte Kapazität in den Niederlanden in MW.svg|mini|Installierte Kapazität erneuerbarer Energien in den Niederlanden]]
 
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Etwa 10 % der in den Niederlanden verbrauchten Elektrizität stammen aus dem [[Kernkraftwerk Borssele]] mit einer Leistung von 482 MW. Es gibt keine konkreten Pläne, weitere Kernkraftwerke zu errichten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.government.nl/topics/renewable-energy/nuclear-energy |titel=Nuclear energy |werk=government.nl |hrsg=Government of the Netherlands |sprache=en |abruf=2022-04-15}}</ref> Nach dem Koalitionsvertrag der Stand 2022 regierenden Koalition vom 15. Dezember 2021 sollen jedoch zwei weitere Kernkraftwerke gebaut werden, um die Niederlande unabhängiger von Gasimporten zu machen, erneuerbare Energien zu ergänzen und Wasserstoff herzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nrz.de/region/niederrhein/kritik-aus-nrw-an-neuen-atomkraftwerken-in-den-niederlanden-id234177849.html |titel=Kritik aus NRW an neuen Atomkraftwerken in den Niederlanden – nrz.de |werk=nrz.de |datum=2021-12-27 |abruf=2022-06-21}}</ref><ref name="energymonitorNL" /> Zudem soll die Laufzeit des bestehenden Kraftwerks verlängert werden.<ref name="energymonitorNL" />
 
;==== Wärme ====
Die Niederlande sind Vorreiter bei der seriellen energetischen Sanierung von Wohngebäuden ([[Energiesprong]]). Der Einbau von Gasheizungen in neue Gebäude ist seit 2018 untersagt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.enbausa.de/heizung/aktuelles/artikel/niederlande-verbieten-neue-gasheizungen-5868.html |titel=Niederlande verbieten neue Gasheizungen |werk=enbausa.de |datum=2018-05-10 |abruf=2023-05-14}}</ref> Ab 2026 ist der Einbau konventioneller fossiler Heizungen in Neu- und Bestandsbauten verboten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Meldungen/Marktnachrichten/2022/20220601-niederlande.html |titel=German Energy Solutions – Niederlande machen klimaschonende Heizungen zur Pflicht |werk=german-energy-solutions.de |datum=2022-06-01 |abruf=2023-05-14}}</ref>
 
=== Nordmazedonien ===
[[Nordmazedonien]] produziert Strom in erster Linie durch die Verbrennung von Braunkohle und importiertem Gas. Das Land importiert zudem einen erheblichen Teil seines Strombedarfs.<ref>{{Internetquelle |url=https://bankwatch.org/beyond-fossil-fuels/the-energy-sector-in-macedonia |titel=The energy sector in North Macedonia – Bankwatch |titelerg=North Macedonia electricity generation, 2010-2020 |werk=bankwatch.org |sprache=en |abruf=2023-01-21 |kommentar=Source: IEA Statistics}}</ref>
 
An erneuerbaren Energien verfügte Nordmazedonien Stand 2021 über eine installierte Kapazität von 822 MW Wasserkraft, einen Windpark in [[Bogdanci]] mit einer Leistung von 37 MW und 94 MW an Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Das Land plant den weiteren Ausbau der Wasserkraft und der Windenergie.<ref>{{Internetquelle |autor=Mihajlo Vujasin |url=https://balkangreenenergynews.com/north-macedonia-to-revitalize-eight-hydropower-plants-by-2026/ |titel=North Macedonia to revitalize eight hydropower plants by 2026 |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2022-05-30 |sprache=en |abruf=2023-01-21}}</ref> Auch die Solarenergie wird weiter ausgebaut.<ref>{{Internetquelle |autor=Mihajlo Vujasin |url=https://balkangreenenergynews.com/north-macedonia-is-el-dorado-for-renewables/ |titel=North Macedonia is El Dorado for renewables |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2023-01-13 |sprache=en |abruf=2023-01-21}}</ref> Ein Kohleausstieg ist bis 2030 geplant.<ref>{{Internetquelle |autor=Igor Todorović |url=https://balkangreenenergynews.com/north-macedonia-delays-coal-exit-deadline-to-2030/ |titel=North Macedonia delays coal exit deadline to 2030 |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2022-01-22 |sprache=en |abruf=2023-01-21}}</ref>
 
=== Norwegen ===
[[Datei:CO2 emissions Norway.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Norwegen]] hat im Jahr 2020 mehr als 50 % seines Gesamtenergieverbrauchs aus [[Erneuerbare Energien|erneuerbaren Energien]] bezogen und lag damit weltweit auf Platz drei hinter Island (82,0 %) und Schweden (51,4 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://businessportal-norwegen.com/2021/08/20/ueber-die-haelfte-des-energieverbrauchs-in-norwegen-aus-erneuerbaren/ |titel=Über die Hälfte des Energieverbrauchs in Norwegen aus Erneuerbaren – BusinessPortal Norwegen |werk=businessportal-norwegen.com |datum=2021-08-20 |sprache=de |abruf=2022-04-14}}</ref> Bis 2050 will die norwegische Regierung die CO<sub>2</sub>-Emissionen um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren.<ref name="BDEW-NO">{{Internetquelle |url=https://www.bdew.de/verband/magazin-2050/norwegens-energiewende-wind-wasser-und-erdoel/ |titel=Norwegens Energiewende: Wind, Wasser – und Erdöl |werk=bdew.de |hrsg=BDEW |abruf=2022-04-14}}</ref> Norwegen exportiert in großem Umfang fossile Energieträger, neben Öl insbesondere Erdgas, in erster Linie per Pipeline in andere europäische Staaten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.norskpetroleum.no/en/production-and-exports/exports-of-oil-and-gas/ |titel=Exports of Norwegian oil and gas – Norwegian Petroleum |werk=norskpetroleum.no |sprache=en |abruf=2023-01-04}}</ref> Bis 2030 wollen Deutschland und Norwegen die Voraussetzungen für den Export von Wasserstoff aus Norwegen im großen Stil schaffen. Eine Machbarkeitsstudie dazu soll im Frühjahr 2023 fertiggestellt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-01/energie-wasserstoff-norwegen-deutschland-versorgung-infrastruktur |titel=Energie aus Wasserstoff: Deutschland soll große Mengen Wasserstoff aus Norwegen erhalten |werk=zeit.de |hrsg=Zeit Online |datum=2023-01-03 |sprache=de |abruf=2023-01-04}}</ref> Bei der weiter stattfindenden Ausbeutung fossiler Energieträger in Norwegen versucht der staatliche Energiekonzern [[Equinor]] Treibhausgasemissionen zu verringern, z.&nbsp;B. indem Förderanlagen vom Festland mit erneuerbarem Strom versorgt werden.<ref name="BDEW-NO" />
 
Die norwegische Regierung hat 2016 ein Gesetz beschlossen, dass das Land zur Klimaneutralität durch Ausgleichszahlungen ab 2030 verpflichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.energiezukunft.eu/politik/norwegen-will-bis-2030-klimaneutral-sein/ |titel=Norwegen will bis 2030 klimaneutral sein |werk=energiezukunft.eu |datum=2016-06-22 |sprache=de |abruf=2024-03-01}}</ref> Bis 2050 sollen die CO<sub>2</sub>-Emissionen um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden.<ref name="BDEW-NO">{{Internetquelle |url=https://www.bdew.de/verband/magazin-2050/norwegens-energiewende-wind-wasser-und-erdoel/ |titel=Norwegens Energiewende: Wind, Wasser – und Erdöl |werk=bdew.de |hrsg=BDEW |abruf=2022-04-14}}</ref>
;Strom
 
==== Strom ====
Die norwegische Stromerzeugung basiert nahezu vollständig auf [[Wasserkraft]] mit einer installierten Kapazität von 34 GW im Jahr 2022.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Über viele Jahre lag ihr Anteil am erzeugten Strom zwischen 95 und 99 %, während der restliche Strom aus Gas stammte.<ref name="owd_norway">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/norway#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Norway: Energy Country Profile - Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-05-28}}</ref> In den letzten Jahren kam Windkraft hinzu, die 2021 auf einen Anteil von 7,5 % kam.<ref name="owd_norway" /> 2022 waren 5,1 GW an Windkapazität installiert, davon 66 MW Offshore.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Der Ausbau der Offshore-Windenergie auf 4,5 Gigawatt ist geplant.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.upstreamonline.com/energy-transition/oil-companies-to-battle-with-renewables-firms-for-massive-norwegian-offshore-wind-acreage/2-1-899628 |titel=Oil companies to battle with renewables firms for massive Norwegian offshore wind acreage |werk=Upstream Online |sprache=en |abruf=2020-10-27}}</ref> Eine erste Ausschreibung von 1,5 Gigawatt wurde im Februar 2022 angekündigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://windeurope.org/newsroom/news/norway-announces-first-offshore-wind-auction/ |titel=Norway announces first offshore wind auction |werk=windeurope.org |hrsg=WindEurope |sprache=en |abruf=2022-04-07}}</ref> Bereits 2020 begann der Bau eines Offshore-Windparks, der mit insgesamt 88 Megawatt der weltgrößte [[Schwimmende Windkraftanlage|schwimmende Windpark]] werden soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Mike Hayes |url=https://www.khl.com/construction-europe/norway-launches-offshore-wind-project/146431.article |titel=Norway launches offshore wind project |datum=2020-10-09 |sprache=en |abruf=2020-10-27}}</ref> Bis 2040 sollen 1.500 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Kapazität von insgesamt 30 GW installiert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/norwegen-plant-1500-neue-windkraftraeder-auf-see-18022122.html |titel=Norwegen plant 1500 neue Windkrafträder auf See |werk=faz.net |datum=2022-05-11 |sprache=de |abruf=2022-05-13}}</ref> Solarenergie spielt mit einer installierten Kapazität von 311 MW im Jahr 2022 keine nennenswerte Rolle.<ref name="irena-RE-Cap-2023" />
 
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Norwegen hat ein hohes Potenzial für [[Pumpspeicherkraftwerk]]e, mit denen überschüssiger Strom gespeichert werden könnte. Die aktuelle Kapazität beträgt 85 TWh, mehr als 15 % des deutschen jährlichen Stromverbrauchs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/norwegen-stauseen-als-energiespeicher-100.html |titel=Norwegen – Stauseen als Energiespeicher |werk=deutschlandfunk.de |datum=2015-05-19 |sprache=de |abruf=2022-04-26}}</ref>
 
;==== Wärme ====
Norwegen hat innerhalb Europas die meisten [[Wärmepumpe]]n je Einwohner, die für die Wärmeversorgung von 60 % aller Haushalte sorgen.<ref>{{Internetquelle |url=https://reasonstobecheerful.world/heat-pumps-norway-efficiency-emissions/ |titel=How Norway Popularized an Ultra-Sustainable Heating Method |werk=reasonstobecheerful.world |datum=2022-01-17 |sprache=en |abruf=2022-06-21}}</ref> Ölheizungen sind seit 2020 verboten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/article/us-climatechange-norway-idUSKBN1961VL |titel=Oil producer Norway bans use of heating oil in buildings |werk=reuters.com |hrsg=Thomson Reuters |datum=2017-06-15 |sprache=en |abruf=2022-06-21}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
{{Siehe auch|Marktentwicklung von Elektroautos nach Ländern#Norwegen}}
Norwegen hat die höchste Dichte an [[Elektroauto]]s je Einwohner. Batterieelektrische Fahrzeuge hatten 2022 einen Anteil von 79,3 % an den Neuzulassungen<ref name="Kane2023Norway">{{Internetquelle |autor=Mark Kane |url=https://insideevs.com/news/629068/norway-electric-car-sales-december2022/ |titel=Norway: Electric Car Sales Shoot Through The Roof In December 2022 |werk=InsideEVs |hrsg=InsideEVs, New York |datum=2023-01-03 |sprache=en |abruf=2023-12-12}}</ref> (2021: 64 %<ref name="LessonsNorw">{{Internetquelle |url=https://time.com/6133180/norway-electric-vehicles/ |titel=Lessons From Norway About How to Switch to Electric Vehicles |werk=time.com |datum=2022-01-07 |sprache=en |abruf=2022-06-13}}</ref>), gefördert durch zahlreiche staatliche Vergünstigungen<ref>{{Internetquelle |url=https://elbil.no/english/norwegian-ev-policy/ |titel=Norwegian EV policy – Norsk elbilforening |werk=elbil.no |sprache=en |abruf=2022-06-13}}</ref>. Weitere 8,5 % waren [[Plug-in-Hybrid]]e<ref name="Kane2023Norway" /> (2021: 22 %<ref name="LessonsNorw" />). Ab 2025 soll die Neuzulassung von Autos mit Verbrennungsmotor verhindert werden,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.huffingtonpost.de/2017/02/14/dieses-kleine-land-macht-unseren-ganzen-planeten-gruener_n_14549224.html |titel=Dieses kleine Land macht unseren ganzen Planeten grüner |werk=[[The Huffington Post]] – Deutsche Ausgabe |datum=2017-02-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190117103331/http://www.huffingtonpost.de/2017/02/14/dieses-kleine-land-macht-unseren-ganzen-planeten-gruener_n_14549224.html |archiv-datum=2019-01-17 |abruf=2017-02-18}}</ref> wobei eher auf Anreize als auf ein striktes Verbot gesetzt werden soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbrennungsmotor-international-101.html |titel=Ende des Verbrennungsmotors: Norwegen gibt das Tempo vor |abruf=2020-10-27}}</ref> Auch zahlreiche Fährverbindungen innerhalb Norwegens sind bereits elektrifiziert. Bis 2028 soll der öffentliche Nahverkehr emissionsfrei sein.<ref name="BDEW-NO" />
 
=== Oman ===
[[Oman]] erzeugt Stand 2022 noch fast seinen gesamten Strom aus im Land gefördertem Erdgas (siehe auch die [[Liste von Kraftwerken in Oman]]).<ref name="iea-oman">{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/countries/oman |titel=Oman – Countries & Regions – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-07-02}}</ref> Der einzige andere relevante Energieträger ist ebenfalls im Inland gefördertes Erdöl.<ref name="iea-oman" /> Ca. 70 % des in Oman geförderten Erdgases werden im Land verbraucht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eia.gov/international/analysis/country/OMN |titel=International – U.S. Energy Information Administration (EIA) |werk=eia.gov |sprache=en-US |abruf=2022-07-04}}</ref> Die nachgewiesenen Gasreserven des Oman decken den aktuellen Verbrauch noch für etwa 30 Jahre.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.worldometers.info/gas/oman-natural-gas/ |titel=Oman Natural Gas Reserves, Production and Consumption Statistics – Worldometer |werk=worldometers.info |sprache=en |abruf=2022-07-04}}</ref>
 
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Nachdem Oman 2021 nur über einen Windpark mit 50 MW installierter Leistung und 138 MW an installierter Solarleistung verfügte,<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> ging 2022 mit ''Ibri 2'' ein erstes Photovoltaik-Großkraftwerk mit 500 MW installierter Leistung ans Netz.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.com/2022/01/24/oman-inaugurates-500mw-ibri-2-solar-field/ |titel=Oman inaugurates 500MW Ibri 2 solar field – pv magazine International |werk=pv-magazine.com |datum=2022-01-24 |sprache=en |abruf=2022-07-04}}</ref> Bis 2027 sollen weitere 2,1 GW an Photovoltaik und 560 MW an Wind zugebaut werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://renewablesnow.com/news/oman-plans-about-27-gw-of-solar-wind-projects-by-2027-783377/ |titel=Oman plans about 2.7 GW of solar, wind projects by 2027 |werk=renewablesnow.com |datum=2022-05-04 |sprache=en |abruf=2022-07-04}}</ref> Es gibt Pläne für den Bau großer Kapazitäten zur Erzeugung von grünem Wasserstoff<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rechargenews.com/energy-transition/oman-aims-to-build-a-hydrogen-centric-economy-by-2040-with-30gw-of-green-and-blue-h2/2-1-1103652 |titel='Oman aims to build a hydrogen-centric economy by 2040, with 30GW of green and blue H2' |werk=rechargenews.com |datum=2021-11-23 |sprache=en |abruf=2022-07-04}}</ref> und grünem Ammoniak.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rechargenews.com/wind/indian-group-in-3-5bn-bid-to-tap-huge-oman-wind-and-solar-fleet-for-green-ammonia/2-1-1056966 |titel=Indian group in $3.5bn bid to tap huge Oman wind and solar fleet for green ammonia |werk=rechargenews.com |datum=2021-08-24 |sprache=en |abruf=2022-07-04}}</ref>
 
=== Österreich ===
{{Siehe auch|Österreichische Energiewirtschaft}}
[[Datei:Holzvergaser Güssing.jpg|mini|Holzvergasungsanlage zur Deckung des Wärme- und Strombedarfs in [[Güssing]]]]
 
;==== Gesamtenergiebedarf ====
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch von [[Österreich]] lag im Jahr 2018 bei 33,4 %, im Stromsektor lag ihr Anteil bei 77 % der Inlandsproduktion.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.umweltbundesamt.at/energie/erneuerbare-energie |titel=Erneuerbare Energie |werk=umweltbundesamt.at |hrsg=Umweltbundesamt, Wien |sprache=de-AT |abruf=2021-01-17}}</ref> Der Gesamtenergieverbrauch wurde 2022 gedeckt durch 35,0 % Öl, 21,3 % Gas, 19,6 % Biomasse und Müll, 9,2 % Wasserkraft, 7,5 % Kohle und 2,9 % Wind und Solar.<ref name="EnergieÖsterr2023">{{Internetquelle |url=https://www.bmk.gv.at/themen/energie/publikationen/zahlen.html |titel=Energie in Österreich 2023 – Zahlen, Daten, Fakten |werk=Energie > Publikationen > Zahlen, Daten, Fakten – Energie in Österreich |hrsg=Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Wien |datum=2023 |sprache=de |abruf=2024-01-25}}</ref>
 
Nach EU-Vorgaben sollte der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch in Österreich bis 2020 auf 35 % zulegen.<ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=3136369 ''Brüssel gibt Wien strenge Klimaziele vor''], Der Standard, 3. Dezember 2007.</ref> Der tatsächliche Ökostromanteil nahm in Österreich jedoch stetig ab. Auch wenn die Stromerzeugung durch Ökostromanlagen laufend wuchs (von 37 TWh 1997 auf 45,4 TWh 2010) sank der relative Anteil der Ökostromanlagen am Gesamtstromverbrauch (von 66 % 1997 auf 61 % 2010). Die von der EU in der Richtlinie 2001/77/EG für Österreich vorgeschriebenen Ziele für den Anteil an erneuerbaren Energien am (Brutto-)Stromverbrauch von 78,1 % für 2010 wurden somit deutlich verfehlt. Österreich drohte daher ein [[Vertragsverletzungsverfahren]], welches am 20. November 2013 eingeleitet wurde.<ref>{{CELEX|52009DC0192|format=PDF|kbytes=188|2=Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament – Fortschrittsbericht „erneuerbare Energien“ – Bericht der Kommission gemäß Artikel 3 der Richtlinie 2001/77/EG und Artikel 4 Absatz 2 der Richtlinie 2003/30/EG sowie über die Umsetzung des EU Aktionsplans für Biomasse (KOM(2005)628) /* KOM/2009/0192 endg. */}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_13_1113 |titel=Erneuerbare Energiequellen: Kommission verklagt Österreich wegen unvollständiger Umsetzung der EU-Vorschriften |titelerg=Pressemitteilung |werk=ec.europa.eu |hrsg=[[Europäische Kommission]], Europäische Union |datum=2013-11-20 |abruf=2023-05-05}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Österreich hat sich in seiner Klima- und Energiestrategie auf eine Reduktion der Treibhausgase um 46 Prozent bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2005 verpflichtet. 2017 einigte sich die österreichische Regierung darauf, den Stromsektor bis 2030 auf 100 % erneuerbare Energien umzustellen; ein Ziel das Österreich bereits bei der [[UN-Klimakonferenz in Paris 2015]] zugesagt hatte.<ref>[https://derstandard.at/2000068896282/Bis-2030-soll-gesamter-Strom-aus-erneuerbarer-Energie-erzeugt-werden ''Bis 2030 soll gesamter Strom aus erneuerbarer Energie kommen – derstandard.at/2000068896282/Bis-2030-soll-gesamter-Strom-aus-erneuerbarer-Energie-erzeugt-werden'']. In: ''[[Der Standard]]'', 1. Dezember 2017. Abgerufen am 21. Dezember 2017.</ref> Bis 2040 soll der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase vollständig gestoppt und die [[Klimaneutralität]] erreicht werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wienerzeitung.at/a/was-oesterreich-schon-2024-umsetzen-muss-um-bis-2040-klimaneutral-zu-sein |titel=Wie Österreich bis 2040 Klimaneutralität erreicht |hrsg=[[Wiener Zeitung]] |datum=2024-05-14 |sprache=de |abruf=2024-09-15}}</ref>
 
[[Datei:Windpark Andau-Halbturn; Burgenland; Österreich.JPG|mini|[[Windpark Andau/Halbturn]] im Burgenland]]
 
;==== Strom ====
Die Stromerzeugung in Österreich ist traditionell auf Grund der geographischen Gegebenheiten stark geprägt durch erneuerbare Energien, insbesondere [[Wasserkraft]].
2021 stammten ca. 78 % des in Österreich erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien, davon 60,2 % aus Wasserkraft, 9,8 % aus Wind, 6,1 % aus Biomasse und 1,9 % aus Solarenergie. Gas trug 16,4 % bei, andere fossile Energieträger 5,6 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statista.com/statistics/1234896/austria-distribution-of-electricity-production-by-source/ |titel=Austria: power production share by source 2021 |werk=statista.com |sprache=en |abruf=2022-08-18}}</ref> Etwa 27 % des verbrauchten Stroms wurde jedoch aus dem Ausland importiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.global2000.at/der-strom-filz-oesterreich |titel=Strom-Filz Österreich |werk=global2000.at |hrsg=[[Global 2000|Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000/Friends of the Earth Austria]] |sprache=de-AT |abruf=2023-06-23 |kommentar=Schaubild als [https://www.global2000.at/sites/global/files/Strom-Filz-2023-06.pdf ''PDF;''] 115&nbsp;kB}}</ref>
 
Ende 20222023 war in Österreich eine Photovoltaikleistung von 35,820&nbsp;GW installiert<ref name="EnergieÖsterr2023EUObs24" /> (2021: 2,8 GW<ref>{{Internetquelle |url=https://www.solarserver.de/2022/06/20/photovoltaik-zubau-2021-hat-sich-in-oesterreich-verdoppelt/ |titel=Photovoltaik: Zubau 2021 hat sich in Österreich verdoppelt – Solarserver |werk=solarserver.de |datum=2022-06-20 |abruf=2022-06-21}}</ref>, 2022: 3,79&nbsp;GW<ref name="EUObs24" /><ref name="EnergieÖsterr2023" />). Bis 2030 sollen 13 GW erreicht werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.de/2022/06/20/photovoltaik-zubau-in-oesterreich-auf-740-megawatt-2021-mehr-als-verdoppelt/ |titel=Photovoltaik-Zubau in Österreich auf 740 Megawatt 2021 mehr als verdoppelt – pv magazine Deutschland |werk=pv-magazine.de |datum=2022-06-20 |abruf=2022-06-21}}</ref> Im Osten Österreichs wird die Windenergie stark ausgebaut. Ende 2023 waren insgesamt 1.426 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.885&nbsp;MW in Betrieb.<ref name="WindfaktenAt2024">{{Internetquelle |url=https://windfakten.at/?xmlval_ID_KEY&#91;0&#93;=1234 |titel=Windfakten - Windenergie in Österreich |werk=windfakten.at Windfakten > Wind & Energie > Windenergie in Österreich | hrsg=Interessengemeinschaft Windkraft Österreich, St. Pölten |sprache=de |datum=2024 |abruf=2024-01-17}}</ref> Das [[Regelarbeitsvermögen]] der Windkraftanlagen lag 2017 bei mehr als 7&nbsp;TWh, was etwa 11 % des österreichischen Strombedarfs entspricht.<ref name="WindfaktenAt2021" /> Der meisten dieser Anlagen stehen in [[Niederösterreich]] (Ende 2023: 2081,7&nbsp;MW);<ref name="WindfaktenAt2024" /> für weitere Details wie die Verteilung der Anlagen siehe auch den Abschnitt im Artikel [[Windenergie#Österreich|Windenergie]].
 
Ende 2021 waren in Österreich 3.107 Wasserkraftwerke mit einer installierten Gesamtleistung von rd. 14,7 GW in Betrieb, davon 2.992 Laufkraftwerke und 115 Speicherkraftwerke.<ref name="EnIn-ö-2022">{{Internetquelle |url=https://www.bmk.gv.at/themen/energie/publikationen/zahlen.html |titel=Energie in Österreich 2022 |werk=bmk.gv.at Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie BMK |sprache=de-AT |abruf=2023-01-24}}</ref> Durch schwankende Erzeugungsbedingungen deckte Wasserkraft zwischen 2005 und 2020 zwischen 55 % und 67 % der österreichischen Stromerzeugung.<ref name="e-in-ö-2021">{{Internetquelle |url=https://www.bmk.gv.at/themen/energie/publikationen/zahlen.html |titel=Energie in Österreich 2021 |werk=bmk.gv.at |sprache=de-AT |abruf=2022-08-18}}</ref>
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Auf Grund des [[Bundesverfassungsgesetz für ein atomfreies Österreich|Atomsperrgesetzes]] sind in Österreich keine [[Kernkraftwerk]]e in Betrieb.
 
;==== Wärme ====
Die Nutzung von Wärmepumpen hat sich in Österreich zwischen 2005 und 2020 verfünffacht und 2020 waren über 300.000 Anlagen in Betrieb.<ref name="e-in-ö-2021" /> 2022 stieg die Zahl um 61.600 (49.000 Heizungswärmepumpen und 11.150 Brauchwasserwärmepumpen), so dass Ende 2022 insgesamt 441.000 Wärmepumpen im Einsatz waren.<ref name="EnergieÖsterr2023" />
 
=== Palau ===
Der Inselstaat [[Palau]] erzeugt Stand 2022 fast seinen gesamten Strom mit Dieselgeneratoren und verbrennt dazu jährlich über 20 Mio. Liter an Diesel.<ref name="irena-palau">{{Internetquelle |url=https://www.irena.org/publications/2022/Jun/Republic-of-Palau-Renewable-Energy-Roadmap |titel=Republic of Palau: Renewable Energy Roadmap 2022-2050 |werk=irena.org |datum=2022-06 |sprache=en |abruf=2022-07-09}}</ref> Photovoltaik erzeugt 4 % des Strombedarfs.<ref name="irena-palau" /> Palau möchte bis 2050 100 % des im Land erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen.<ref name="irena-palau" />
 
=== Paraguay ===
Die Energieversorgung in [[Paraguay]] ist zu 77,8 % (Stand 2019) geprägt von Wasserkraft (41 %) und Bioenergie (36,8 %). Dabei wird Strom zu 99,5 % aus Wasserkraft gewonnen.<ref name="irena-paraguay">{{Literatur |Autor=IRENA |Hrsg=International Renewable Energy Agency |Titel=Renewables Readiness Assessment: Paraguay |Ort=Abu Dhabi |Datum=2021 |ISBN=978-92-9260-357-1 |Sprache=en | |Format=PDF |KBytes=3089 |Abruf=2023-04-22}}</ref> Im Jahr 2020 verfügte Paraguay über eine installierte Leistung von 8.832 MW an erneuerbaren Energien.<ref name="irena-paraguay" /> Davon liefern die Wasserkraftwerke [[Itaipú]], [[Yacyretá]] und [[Acaray]] 7.000 MW (79,1 %), 1.600 MW (18,1 %) bzw. 210 MW (2,26 %), also zusammen 8.810 MW (99,5 %, Stand 2020).<ref name="irena-paraguay" /> Die Stromproduktion aus Biomasse hat mit 22 MW einen Anteil von 0,25 %.<ref name="irena-paraguay" /> Einen etwa gleichkleinen Anteil haben Wärmekraftwerke mit 26 MW.<ref name="irena-paraguay" /> Die in Paraguay produzierte elektrische Energie wurde in den Jahren von 2001 bis 2018 etwa verdreifacht, von 6 TWh auf 17 TWh. Der Endenergieverbrauch im Stromsektor stieg während dieser Zeit (bis 2019) von 4,5 TWh auf 12,8 TWh.<ref name="irena-paraguay" /> Paraguay exportiert Strom nach Brasilien und Argentinien.<ref name="irena-paraguay" />
 
Trotz des dominierenden Anteils an erneuerbaren Energiequellen steigen die Treibhausgasemissionen des Landes bedingt durch den Einsatz von fossilen Kraftstoffen im Verkehrssektor.<ref name="irena-paraguay" /> In den Jahren 2010 bis 2019 stieg der Import an Erdöl mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5,1 %.<ref name="irena-paraguay" /> Die Nationale Energiepolitik für die Jahre bis 2040 (Dekret Nr. 6092 aus dem Jahr 2016) ist deshalb gerichtet auf eine Diversifizierung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen, einschließlich der Nutzung von Wind-, Sonnen-, und Bioenergie sowie Geothermie, der Elektromobilität und der Wasserstoffwirtschaft sowie die Verbesserung der Energieeffizienz.<ref name="irena-paraguay" />
 
=== Philippinen ===
Die [[Philippinen]] erzeugten Stand 2020 ihren Strom vorrangig durch fossile Energien, namentlich Kohle (47 %), Erdgas (22 %) und Erdölprodukte (6,2 %). Erneuerbare Energien deckten 24 % des Strombedarfs.<ref name="tradegov-philippines">{{Internetquelle |url=https://www.trade.gov/market-intelligence/philippines-energy-market |titel=Philippines Energy Market |werk=trade.gov |hrsg=ITA, [[Handelsministerium der Vereinigten Staaten|USDOC]] |datum=2020-04-22 |sprache=en |abruf=2022-07-08}}</ref> Die installierte Kapazität an erneuerbaren Energien betrug im Jahr 2021 für Wasserkraft 3.049 MW, für Windenergie 443 MW und für Solarenergie 1.370 MW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Geothermie lag bei 1.928 MW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Das Potenzial für Offshore-Wind wird auf 178 GW geschätzt. Davon liegen 90 Prozent in Wassertiefen von über 50 Metern und könnten nur über schwimmende Windparks erschlossen werden.<ref name="enformer-2023-01-24" /> Im Oktober 2022 wurden Aufträge zu Entwicklung von Offshore-Windprojekten mit einem Gesamtvolumen von ca. 30 GW erteilt.<ref name="enformer-2023-01-24" />
 
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Im Jahr 2011 hatten die Philippinen sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 ca. 50 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://business.inquirer.net/4182/philippines-sets-50-renewables-target-by-2030 |titel=Philippines sets 50 % renewables target by 2030 |werk=business.inquirer.net |datum=2011-06-14 |sprache=en |abruf=2022-08-04}}</ref> Bis dahin sollen mehr als 15 GW an erneuerbarer Kapazität installiert sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.climateaction.org/news/the_philippines_pursues_renewable_energy_expansion |titel=The Philippines pursues renewable energy expansion – Climate Action |werk=climateaction.org |datum=2017-04-03 |sprache=en |abruf=2022-08-04}}</ref>
 
=== Polen ===
[[Datei:Share of primary energy from low carbon sources, Poland.svg|mini|Anteil der Energieerzeugung aus Quellen mit geringer CO₂-Intensität]]
In [[Polen]] dominiert Kohle weiterhin den Elektrizitätssektor, allerdings mit stark abnehmender Tendenz. Der Anteil von Stein- und Braunkohle an der Stromerzeugung lag im Jahr 1990 noch bei 97 %,<ref name="wid-polen">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/poland#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Poland: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-04-20}}</ref> und sank bis 2017 auf 78 %, gefolgt von erneuerbaren Energien (14 %, davon Windkraft 9 %), Gas und andere (8 %).<ref>{{Literatur |Autor=Irene Banos Ruiz |Titel=Kann sich Polen von der Kohle befreien? |Sammelwerk=Deutsche Welle DW-Akademie |Datum=2018-11-30 | 2020 sank der Anteil von Kohle auf 70 %. Polen produzierte dennoch so viel Kohlestrom wie alle anderen Mitgliedsländer der EU – Deutschland ausgenommen – zusammen.<ref name="enformer-PL1">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/energiewende-im-kohleland-polen-erneuerbare-auf-wachstumskurs/ |titel=Energiewende im Kohleland Polen: Erneuerbare auf Wachstumskurs |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2021-04-01 |abruf=2022-05-09}}</ref> Kohle ist zudem auch die größte Quelle für polnische Treibhausgasemissionen (64 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.laenderdaten.info/Europa/Polen/energiehaushalt.php |titel=Energiehaushalt in Polen |abruf=2020-10-08}}</ref> Nach dem Energieplan Polens bis 2040 (PEP2040) soll der Anteil von Kohle an der Stromerzeugung bis 2030 auf maximal 56 % reduziert und der Anteil der Erneuerbaren von 17 % (2020) auf 32 % erhöht werden.<ref name="enformer-PL1" />
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Über Kernkraftwerke verfügt Polen bisher nicht. Geplant ist der Bau von sechs Reaktoren, die zwischen 2033 und 2043 ans Netz gehen sollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/de/trade/polen/branchen/erster-atommeiler-entsteht-bei-danzig--779072 |titel=Erster Atommeiler entsteht bei Danzig |werk=gtai.de |datum=2022-01-07 |abruf=2022-05-09}}</ref> Standort für das erste Kraftwerk soll [[Choczewo]] nahe der Ostsee ca. 75 km nordwestlich von [[Danzig]] sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/polen-akw-103.html |titel=Energiepolitik: Polen lässt erstes AKW von US-Firma bauen |werk=tagesschau.de |datum=2022-10-29 |abruf=2022-10-29}}</ref> Gebaut werden sollen dort drei [[AP-1000]]-Reaktoren von [[Westinghouse Electric Company|Westinghouse]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-10-28/poland-picks-us-westinghouse-for-its-first-nuclear-power-plant |titel=Poland Picks US, Westinghouse for First Nuclear Power Plant – Bloomberg |werk=bloomberg.com |datum=2022-10-28 |sprache=en |abruf=2022-10-29}}</ref> Zwei südkoreanische [[APR-1400]] sollen in [[Pątnów]] errichtet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/PEJ-seeks-siting-decision-for-Pomeranian-plant |titel=PEJ seeks siting decision for Pomeranian plant : New Nuclear - World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |datum=2023-08-22 |abruf=2023-08-27}}</ref>
 
=== Portugal ===
Der ehemals staatliche Energieversorger [[Energias de Portugal|EDP]], ab 1997 schrittweise privatisiert, ist als Marktführer wesentlicher Akteur im Land. Der Umbau des Stromnetzes im Land wird vom teilprivatisierten Betreiber [[Redes Energéticas Nacionais]] betrieben. Die inzwischen ebenfalls vollständig privatisierte [[Galp]] ist derweil weiterhin das wichtigste portugiesische Unternehmen für fossile Energieträger und Kraftstoffe.
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Portugal möchte bis 2050 klimaneutral werden. Bis 2030 soll 80 % des elektrischen Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Dazu soll die Photovoltaik-Kapazität bis 2030 auf bis zu 9,3 GW verfünffacht werden, Windkraft von 5,4 GW auf 9,2 GW ausgebaut.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Kurzinformationen/Technologiefactsheets/2021/fs-portugal-2021-energieeffizienz-industrie.pdf?__blob=publicationFile&v=2 |titel=Factsheet Portugal |werk=german-energy-solutions.de |hrsg=Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer |datum=2021-03-03 |format=PDF; 251&nbsp;kB |abruf=2021-04-18}}</ref> Seit Juni 2019 werden neu zu bauende erneuerbare Kapazitäten per Auktion vergeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/policies/6574-portugal-renewable-energy-auctions |titel=Portugal Renewable Energy Auctions – Policies – IEA |werk=iea.org |datum=2020-06-04 |sprache=en |abruf=2022-05-22}}</ref>
 
;==== Strom ====
Portugal deckte in den 1950er Jahren bereits etwa die Hälfte seines Strombedarfs aus Wasserkraft. Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung sank der Anteil der erneuerbaren Energien in den folgenden Jahrzehnten zunächst stark, bevor er seit den 1990er Jahren und 2000er, besonders aber den 2010er Jahren wieder anstieg, neben der Wasserkraft nun mit zusätzlichen Schwerpunkten auf Windkraft und Photovoltaik. Im Jahr 2022 deckte das Land 60 % seines Elektrizitätsbedarfs aus Erneuerbaren, insbesondere Wind (28,3 %), Wasserkraft (16,2 %), Biomasse (8,5 %) und Solar (6,5 %).<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/portugal#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Portugal: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-05-29}}</ref>
 
Im Januar 2021 wurde das vorletzte Kohlekraftwerk in [[Sines]] vom Netz genommen, das letzte Kohlekraftwerk in [[Pego (Abrantes)|Pego]] ging planmäßig im November 2021 vom Netz.<ref>{{Internetquelle |autor=Frédéric Simon |url=https://ieefa.org/edp-shutters-sines-power-plant-in-portugal-country-to-be-coal-free-by-november/ |titel=EDP shutters Sines power plant in Portugal, country to be coal-free by November – Institute for Energy Economics & Financial Analysis |werk=ieefa.org |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210414164737/https://ieefa.org/edp-shutters-sines-power-plant-in-portugal-country-to-be-coal-free-by-november/ |archiv-datum=2021-04-14 |abruf=2022-10-30}}</ref><ref name="energiezukunft">{{Internetquelle |url=https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/kohleausstieg-vollzogen/ |titel=Portugal: Kohleausstieg vollzogen |werk=energiezukunft.eu |abruf=2022-04-07}}</ref> Damit wurde Portugal als viertes Land in Europa frei von Kohleverstromung. Das Land baut nun u. a. seine Photovoltaik stark aus, so dass sich die Stromerzeugung im Land noch weiter hin zu Erneuerbaren verschieben wird. Die installierte Photovoltaikleistung stieg von 2,68&nbsp;GW Ende 2022 auf 3,90&nbsp;GW Ende 2023.<ref name="EUObs24" /> Am ehemaligen Kohlekraftwerk Sines wird zukünftig [[Wasserstoffherstellung|Wasserstoff hergestellt]], während Pego vorerst auf Gas umgestellt wurde.<ref name="energiezukunft" />
 
Nach einer 2011 errichteten ersten Pilotanlage und einem 2020 ans Netz gegangenen ersten kleinen Offshore-Windpark mit 25 MW Leistung (''Windfloat Atlantic''), plant Portugal im dritten Quartal 2023 eine erste Auktion für schwimmende Offshore-Windparks, die bis 2030 errichtet werden und eine Kapazität von bis zu 10 GW erreichen sollen.<ref name="enformer-2023-03-08">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/offshore-wind-bem-vindo-a-portugal/ |titel=Offshore-Wind: Bem-vindo a Portugal! |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2023-03-08 |abruf=2023-03-10}}</ref> Nach einer Schätzung aus dem Jahr 2021 hat das Land ein Potenzial von 14 GW an fest installierten Offshore-Windenergieanlagen und 117 GW für schwimmende Anlagen.<ref name="enformer-2023-03-08" />
 
=== Rumänien ===
[[Datei:CO2 emissions of Romania.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Datei:Share of primary energy form low carbon sources, Romania.svg|mini|Anteil der Energieerzeugung aus Quellen mit geringer CO₂-Intensität]]
Fossile Energiequellen mit 29 % Erdöl, 29 % Erdgas und 15 % Kohle haben Stand 2018 dominante Anteile an der Energieproduktion in [[Rumänien]]. Mit einem Anteil von 9 % trägt die [[Kernenergie in Rumänien|Kernenergie]] ebenfalls wesentlich zur Energieversorgung bei. Bei den erneuerbaren Energien dominiert Stand 2018 die Bioenergie (12 %) die Energieerzeugung, gefolgt von Wasserkraft (4 %) sowie Sonnen- und Windenergie (2 %).<ref>{{Internetquelle |autor=Internationale Energieagentur |url=https://www.iea.org/countries/romania |titel=Total energy supply (TES) by source, Romania 1990-2018 |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2020-11-15}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Der Nationale Energie- und Klimaplan Rumäniens sieht bis 2030 die Steigerung der erneuerbaren Energien auf 32 % des Endenergieverbrauchs vor.<ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/ro_final_necp_main_en.pdf |titel=The 2021–2030 Integrated National Energy and Climate Plan |datum=2020 |format=PDF; 5&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2020-11-15}}</ref> Die Energieeffizienz soll um 32,5 % verbessert werden. Der Primärenergieverbrauch soll bezogen auf das Jahr 2007 bis 2030 um 45,1 % sinken, der Endenergieverbrauch um 40,4 %. Die Stromproduktion mittels Photovoltaik soll von 2020 bis 2030 um 130 % steigen (Zubau von 3.692 MW) und die mittels Windkraftanlagen an Land um 60,7 % (Zubau 2.302 MW). Damit sollen schrittweise Kohlekraftwerke stillgelegt werden. Die auf Braunkohle basierenden Kraftwerke in den Kreisen [[Hunedoara]] (Kraftwerk Mintia-Deva) und [[Gorj]] ([[Kraftwerk Rovinari]]) emittieren etwa 90 % der Treibhausgase, die auf der Kohleverstromung in Rumänien zurückzuführen sind, und 30 % der Treibhausgasemissionen, die durch den Energiesektor und die Industrie bedingt sind. Hiermit sind 18.600 Arbeitsplätze direkt und weitere 10.000 verbunden, so dass der Ausstieg aus der Kohleverstromung in diesen Regionen arbeitsmarktpolitisch herausfordernd ist. Das Kraftwerk Mintia sollte bereits Ende 2021 abgeschaltet werden, weil es ab 2022 keine Umweltgenehmigung mehr hat. Ein vollständiger Kohleausstieg ist für 2032 geplant.<ref name="gizRO">{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/de/trade/rumaenien/branchen/rumaenien-investiert-13-milliarden-in-gruenen-uebergang-729050 |titel=Rumänien investiert 13 Milliarden in grünen Übergang |werk=gtai.de |abruf=2022-04-07}}</ref> Geplant ist neben dem Ausbau erneuerbarer Energien eine Transformation bisheriger Kohlekraftwerke zu [[Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk|GuD-Anlagen]]. Zudem ist ein Ausbau bei der [[Kernenergie in Rumänien]] geplant. Geplant sind eine Erneuerung eines der zwei bestehenden Blocks des einzigen rumänischen [[Kernkraftwerk Cernavodă|Kernkraftwerks]] und eine Erweiterung um zwei weitere Blöcke.<ref name="gizRO" />
 
;==== Strom ====
Stand Ende 2021 verfügte Rumänien über 6,5 GW Wasserkraft, 3 GW Onshore-Wind und 1,4 GW Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Offshore-Windenergieanlagen werden in Rumänien Stand 2022 nicht betrieben. Die Weltbank schätzt das technische Potenzial im rumänischen Teil des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meeres]] auf 76 GW (22 GW am Boden fixiert, 54 GW schwimmend).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.offshorewind.biz/2022/01/31/wpd-unveils-two-offshore-wind-projects-in-romania/ |titel=Wpd Unveils Two Offshore Wind Projects in Romania |werk=offshorewind.biz |datum=2022-01-31 |sprache=en |abruf=2022-12-19}}</ref>
 
=== Russland ===
[[Datei:CO2 emissions Russia.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
[[Fossile Energie]]n und [[Kernenergie]] sind für die Russische Föderation von größter wirtschaftlicher und politischer Bedeutung. Dementsprechend sind Schritte in Richtung Energiewende sehr klein.<ref>{{Internetquelle |autor=Charles Digges |url=https://bellona.org/news/climate-change/2020-03-russia-publishes-baby-steps-plan-toward-a-low-carbon-future |titel=Climate change |titelerg=Russia publishes baby-steps plan toward a low carbon future |sprache=en |abruf=2020-10-28}}</ref> Russland ist der viertgrößte Emittent von Treibhausgasen, hinter China, den USA und Indien.<ref name="bbc-russia" />
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Am weltweit größten Erdgasförderunternehmen [[Gazprom]], einem der größten Arbeitgeber des Landes, hält der russische Staat die Mehrheit der Aktien. Das Unternehmen lebt zu einem Großteil von Erdgasexporten nach Europa. Insgesamt ist Russland mit Stand 2020 der weltgrößte Exporteur von Erdgas vor den USA, Katar, Norwegen und Australien.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aljazeera.com/news/2022/3/17/infographic-how-much-of-your-countrys-gas-comes-from-russia-interactive |titel=Infographic: How much of your country’s gas comes from Russia? |werk=aljazeera.com |datum=2022-03-17 |sprache=en |abruf=2022-07-21}}</ref> Auch am Ölunternehmen [[Rosneft]] hält der russische Staat die Mehrheit. Russland war Stand 2020 insgesamt der drittgrößte Ölproduzent nach Saudi-Arabien und den USA.<ref name="bbc-russia" /> Die staatliche Behörde [[Rosatom]] tritt sowohl in Russland selbst als auch im Ausland als Anbieter von Atomenergie auf und baut Stand 2021 in zahlreichen Ländern neue Kernkraftwerke.<ref>{{Internetquelle |url=https://eu.boell.org/en/2021/04/26/russian-nuclear-power-whole-world-except-russia |titel=Russian nuclear power for the whole world – except Russia? |werk=eu.boell.org |hrsg=Heinrich Böll Stiftung |datum=2021-04-26 |sprache=en |abruf=2022-07-21}}</ref>
 
;==== Gesamtenergiebedarf ====
Fossile Energiequellen haben Stand 2018 dominanten Anteil an der Energieproduktion in Russland, wobei 54 % auf Erdgas, 20 % auf Erdöl und 16 % auf Kohle entfallen, gefolgt von 7 % Kernenergie. Die verbleibenden 3 % werden durch Wasserkraft (2 %) und Bioenergie (1 %) bereitgestellt. Erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenenergie sind von marginaler Bedeutung (0,02 %).<ref>{{Internetquelle |autor=Internationale Energieagentur |url=https://www.iea.org/countries/russia |titel=Total energy supply (TES) by source, Russian Federation 1990-2018 |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2020-10-28}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Anfang April 2020 hat Russlands Regierung die „Energiestrategie bis 2035“ verkündet. Bevorzugt werden weiterhin die fossilen Energierohstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas. Fossile Energieträger sollen nach diesem Konzept bis 2035 einen Anteil von über 92 % an der Primärenergieerzeugung behalten.<ref name="bpb-russland">{{Internetquelle |autor=Roland Götz |url=https://www.bpb.de/internationales/europa/russland/analysen/308763/analyse-russlands-energiestrategie-bis-zum-jahr-2035-business-as-usual |titel=Analyse: Russlands Energiestrategie bis zum Jahr 2035: Business as usual |hrsg=Bundeszentrale für politische Bildung |datum=2020-05-05 |abruf=2020-10-28}}</ref> Die „Energiestrategie bis 2035“ sieht den Ausbau der Kernkraft vor. Das Potenzial der Stromerzeugung mit großen Wasserkraftwerken ist aufgrund natürlichen Gegebenheiten weitgehend ausgeschöpft.<ref name="bpb-russland" /> Zahlenmäßig erfasst werden unter den erneuerbaren Energien „sonstige Naturstoffe“, also Biomasse (Holzpellets) und kommunaler Müll sowie landwirtschaftliche und industrielle organische Abfälle, deren Aufkommen die Energiestrategie mit rund einem Prozent der gesamten Energieerzeugung als konstant bleibend darstellt. Für die künftige Entwicklung von Sonnen- und Windenergie, kleiner Wasserkraft, Erdwärme und Gezeitenenergie gibt es in der „Energiestrategie bis 2035“ keine zahlenmäßigen Angaben. Einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel sollen und können diese Energieformen nach der in der Energiestrategie vertretenen Auffassung nicht leisten. Am 23. März 2020 publizierte das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung den Entwurf einer „Strategie der langfristigen Entwicklung der Russischen Föderation mit niedrigem Niveau der Treibhausgase bis 2050“.<ref>{{Internetquelle |url=https://economy.gov.ru/material/file/babacbb75d32d90e28d3298582d13a75/proekt_strategii.pdf |titel=Strategie der langfristigen Entwicklung der Russischen Föderation mit niedrigem Niveau der Treibhausgase bis 2050 |hrsg=Regierung der Russischen Föderation |datum=2020-03-23 |format=PDF; 1,5&nbsp;MB |sprache=ru |abruf=2020-10-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201120140148/https://economy.gov.ru/material/file/babacbb75d32d90e28d3298582d13a75/proekt_strategii.pdf |archiv-datum=2020-11-20 |offline=ja}}</ref> Es wird darin festgestellt, dass das Potential der nichttraditionellen erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Windenergie …) das Fünffache der gegenwärtigen Stromerzeugung beträgt. Gemäß dem Basisszenario der Strategie wird ihr Anteil an der Stromerzeugung allerdings nur auf 1,9 % im Jahr 2030 und 4,4 % im Jahr 2050 prognostiziert.
 
Bis 2030 will Russland die Emissionen von Treibhausgasen um 25 bis 30 % verglichen zum Niveau von 1990 senken.<ref name="bbc-russia">{{Internetquelle |url=https://www.bbc.com/future/article/20211115-climate-change-can-russia-leave-fossil-fuels-behind |titel=Will Russia ever leave fossil fuels behind? – BBC Future |werk=bbc.com |datum=2021-11-24 |sprache=en |abruf=2022-07-21}}</ref> Tatsächlich liegen die Emissionen mit Stand 2021 bereits je nach Berechnungsart zwischen 30 und 50 % unterhalb des Niveaus von 1990.<ref name="bbc-russia" /> Hintergrund ist der Einbruch wirtschaftlicher Aktivität nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.<ref name="ihs-russia" /> Kohlenstoffneutralität soll bis 2060 erreicht werden.<ref name="bbc-russia" /> Russland plant nach einem im August 2021 veröffentlichten Konzept, 20 % des globalen Wasserstoffmarktes zu bedienen, wobei insbesondere die Produktion von blauem Wasserstoff aus Erdgas unter Abscheidung des CO<sub>2</sub> wettbewerbsfähig sein könnte.<ref name="ihs-russia" />
 
;==== Strom ====
2020 stammten 47 % des in Russland erzeugten Stroms auf Erdgas, jeweils 20 % aus Wasserkraft und Kernkraft, insgesamt 13 % aus Kohle und Öl und 0,3 % aus anderen erneuerbaren Energien als Wasserkraft.<ref name="ihs-russia">{{Internetquelle |url=https://cleanenergynews.ihsmarkit.com/research-analysis/russia-shows-limited-renewables-ambition-despite-lowcost-poten.html |titel=Russia shows limited renewables ambition despite low-cost potential, carbon neutrality pledge |werk=cleanenergynews.ihsmarkit.com |hrsg=IHS Markit |datum=2022-01-27 |sprache=en |abruf=2022-07-21}}</ref> Zwischen 2013 und 2020 wurden 5,6 GW an erneuerbarer Leistung ausgeschrieben, davon 3,6 GW Wind, 1,8 GW Solar und 200 MW Kleinwasserkraft.<ref name="ihs-russia" /> Ab 2021 werden weitere 6,7 GW ausgeschrieben, darunter 4,1 GW Wind, 2,4 GW Solar und weitere 200 MW an Kleinwasserkraft.<ref name="ihs-russia" /> Die Ausschreibungen unterliegen zur Industrieförderung strengen Anforderungen was die [[Nichttarifäres Handelshemmnis#Local-Content-Klauseln|einheimische Produktion von Komponenten]] angeht.<ref name="ihs-russia" />
 
=== Saudi-Arabien ===
[[Datei:CO2 emissions Saudi Arabia.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
;==== Energiepolitik ====
Die Regierung von [[Saudi-Arabien]] plante Stand 2013 bis 2032 insgesamt 100 Mrd. Dollar an Investitionen in die Solarenergie. Es sollten 41 GW an Photovoltaik installiert werden. Bis 2023 sollten insgesamt 9.500 Megawatt an Wind- und Solarparks installiert werden. So sollten zehn Prozent der installierten Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien bestehen. 2013 verfügte das Land lediglich über 16 MW an Photovoltaik. Eine erste Windkraftanlage wurde Anfang 2017 errichtet.<ref name="IWR-02.08.2013">{{Internetquelle |url=http://www.iwr.de/news.php?id=24228 |titel=Solar statt Öl: Saudi-Arabien und Vereinigten &#91;sic&#93; Arabische Emirate entdecken Regenerative Energien |werk=iwr.de |datum=2013-08-02 |abruf=2017-02-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.windpowermonthly.com/article/1423109/saudi-arabia-announces-400mw-tender |titel=Saudi Arabia announces 400MW tender |werk=[[Windpower Monthly]] |datum=2017-02-03 |sprache=en |abruf=2017-02-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.iwr.de/news.php?id=33518 |titel=Saudi-Arabien fährt Investitionen in Erneuerbare hoch |hrsg=iwr.de |datum=2017-04-20 |abruf=2017-04-20}}</ref>
 
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Im Januar 2021 erklärte Energieminister Prinz [[Abdulaziz bin Salman Al Saud]], dass sich das Land verpflichtet, kohlenstoffneutral zu werden, und dass es bis 2030 50 % seines Stroms aus erneuerbaren Energien und die restlichen 50 % aus Erdgas erzeugen will.<ref name="nuclear-sa">{{Internetquelle |url=https://world-nuclear.org/information-library/country-profiles/countries-o-s/saudi-arabia.aspx |titel=Nuclear Power in Saudi Arabia – World Nuclear Association |werk=world-nuclear.org |datum=2022-04 |sprache=en |abruf=2022-06-18}}</ref>
 
==== Strom ====
;Stromerzeugung
Saudi-Arabien hat im Stromsektor bisher in erster Linie durch die Substitution von Öl durch Gas die CO<sub>2</sub>-Emissionen verringert. Die Stromerzeugung von Gaskraftwerken hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf über 200 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2020 verdoppelt, während die ölbefeuerte Stromerzeugung von einem Höchststand von 183,7 TWh im Jahr 2015 um 28 Prozent auf 132,8 TWh im Jahr 2020 gesunken ist.<ref name="enformer-SA" /> Dennoch ist Saudi-Arabien das Land mit dem weltweit höchsten Anteil von Öl an der Stromerzeugung.<ref name="ger2023" />
 
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Der Stromverbrauch je Einwohner lag 2021 bei 9,9 MWh pro Jahr, etwa dem Dreifachen des weltweiten Durchschnitts von 3,6 MWh.<ref name="ger2023" />
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Im April 2022 unterzeichnete Saudi-Arabien eine Vereinbarung mit [[Lucid Motors]] für den Kauf von 50.000 bis 100.000 Elektrofahrzeugen über zehn Jahre. Lucid wurde ausgewählt, weil das Unternehmen in Saudi-Arabien eine Fahrzeugfabrik eröffnet, die jährlich bis zu 150.000 Elektroautos fertigen soll. Bis 2030 sollen 30 % der Fahrzeuge in der Hauptstadt [[Riad]] elektrisch angetrieben sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arabnews.com/node/2071371/business-economy |titel=Saudi Arabia agrees to buy up to 100,000 Electric Vehicles from Lucid |werk=arabnews.com |datum=2022-04-27 |sprache=en |abruf=2022-06-18}}</ref>
 
=== Serbien ===
Die Stromerzeugung in [[Serbien]] erfolgt in erster Linie durch die Verbrennung von Kohle (2021: 64,2 %) und Wasserkraft (2021: 29,7 %).<ref name="wid-serbia-strom">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/serbia#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Serbia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-09-22}}</ref> Windenergie trägt mit einer installierten Leistung von 0,4 GW<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> ca. 2,4 % bei, Solarenergie spielt bisher keine Rolle.<ref name="wid-serbia-strom" /> Bis 2024 sollen mehr als 8 GW zugebaut werden, die dann 20 % des im Land verbrauchten Stroms erzeugen könnten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.com/2022/01/04/serbia-targets-8-3gw-of-solar-by-2024/ |titel=Serbia targets 8.3GW of solar by 2024 – pv magazine International |werk=pv-magazine.com |datum=2022-01-04 |sprache=en |abruf=2022-09-22}}</ref> Serbien hat erklärt, bis 2050 klimaneutral werden zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Meldungen/Marktnachrichten/2020/20201124-serbien.html |titel=German Energy Solutions – Serbische Regierung setzt auf Windkraft |werk=german-energy-solutions.de |datum=2020-11-24 |abruf=2022-09-23}}</ref> Für die Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien setzt Serbien auf [[Differenzvertrag (Energiewirtschaft)|Differenzverträge]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ekapija.com/de/news/3502623/ee-serbien-niedriger-maximaler-einkaufspreis-fuer-strom-aus-windkraft-koennte-investoren-und |titel=EE Serbien: Niedriger maximaler Einkaufspreis für Strom aus Windkraft könnte Investoren und Banken abschrecken |werk=ekapija.com |datum=2021-12-06 |abruf=2022-09-23}}</ref>
 
=== Schweden ===
{{Siehe auch|Schweden#Energie|titel1=Abschnitt „Energie“ im Artikel zu Schweden|Kernenergie in Schweden|Schwedischer Ölausstieg}}
 
[[Schweden]] wird regelmäßig als Vorreiter der Energiewende gehandelt.
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Datei:CO2 emissions Sweden.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
Im Juni 2016 einigten sich die regierenden [[Sveriges socialdemokratiska arbetareparti|Sozialdemokraten]] und [[Miljöpartiet de Gröna|Grünen]] mit den Oppositionsparteien der [[Kristdemokraterna|Christdemokraten]], der [[Moderata samlingspartiet|Moderaten]] und der [[Centerpartiet|Zentrumspartei]] auf den Ausbau der erneuerbaren Energien auf 100 % bis 2040.<ref>{{Literatur |Autor=Jan Burck, Ursula Hagen, [[Niklas Höhne]], Leonardo Nascimento, [[Christoph Bals]] |Titel=Klimaschutzindex – Die wichtigsten Ergebnisse 2020 |Verlag=Germanwatch |Datum=2019-12-10 | |Format=PDF |KBytes=3226 |Abruf=2020-01-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2054&artikel=6451006 |titel=Support for renewables |werk=sverigesradio.se |datum=2016-06-10 |sprache=en |abruf=2020-01-03}}</ref>
Im Energieabkommen von 2016 einigten sich Regierung und Opposition darauf, dass die Stromproduktion bis 2040 zu 100 Prozent fossilfrei sein sollte, dass 4 der 10 [[Kernreaktor]]en bis 2020 abgeschaltet würden und dass man den Rest des [[Atomausstieg|Atomkraftausstiegs]] dem Markt überlassen wolle.<ref>{{Literatur |Autor=Reinhard Wolff |Titel=Atomkraft in Schweden. Zombie-Atom-Debatte. Konservative, Christ- und Schwedendemokraten wollen mehr statt weniger Atomstrom. Warum sich nicht einmal Vattenfall darüber freut. |Sammelwerk=[[taz]] |Datum=2019-06-25 | Die 2022 ins Amt gekommene schwedische Regierung spricht sich für ein Wiederanfahren von zwei in den Jahren 2019 und 2020 stillgelegten Reaktoren und den Bau weiterer Kernkraftwerke aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/New-Swedish-government-seeks-expansion-of-nuclear |titel=New Swedish government seeks expansion of nuclear energy : Nuclear Policies – World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |datum=2022-10-17 |sprache=en |abruf=2022-12-20}}</ref> Im Juni 2023 änderte Schweden seine energiepolitische Zielsetzung von „100 Prozent erneuerbar“ zu „100 % fossilfrei“, um den Weg für neue Kraftwerke frei zu machen.<ref>{{Internetquelle |autor=Balkan Green Energy News |url=https://balkangreenenergynews.com/sweden-paves-way-for-new-nuclear-capacity-by-dropping-100-renewables-target/ |titel=Sweden paves way for new nuclear capacity by dropping 100 % renewables target |werk=balkangreenenergynews.com |hrsg=Balkan Green Energy News |datum=2023-06-23 |sprache=en |abruf=2023-06-26}}</ref>
 
;==== Strom ====
Der schwedische Strommix ist der am wenigsten CO<sub>2</sub>-intensive in der EU.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.politico.eu/article/sweden-nuclear-power-split/ |titel=Sweden splits over nuclear power – POLITICO |werk=politico.eu |sprache=en |abruf=2022-06-01}}</ref> 2017 deckte Schweden 58 % seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen, in erster Linie Wasserkraft.<ref>{{Internetquelle |url=https://energimyndigheten.a-w2m.se/FolderContents.mvc/Download?ResourceId=133464 |titel=Energy in Sweden 2019 – An overview |hrsg=Swedish Energy Agency |datum=2019-06-04 |format=PDF; 785&nbsp;kB |sprache=en |abruf=2020-01-03}}</ref> Die [[Kernenergie in Schweden|Kernenergie]] trug 2020 noch 29,8 % zur Gesamtstromerzeugung in Schweden bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://pris.iaea.org/pris/CountryStatistics/CountryDetails.aspx?current=SE |titel=Beitrag der Atomkraft zur Stromerzeugung in Schweden im Jahr 2020 |hrsg=IAEA |abruf=2022-01-08}}</ref> Stand 2022 sind keine weiteren Kernkraftwerke im Bau. Die schwedische Energie- und Klimaministerin erklärte allerdings im August 2023, es müssten bis 2045 mindestens zehn neue Reaktoren ans Netz gehen, um den steigenden Strombedarf zu decken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-08-09/sweden-needs-to-treble-nuclear-power-as-electricity-demand-soars |titel=Sweden Needs to Treble Nuclear Power as Electricity Demand Soars - Bloomberg |werk=bloomberg.com |datum=2023-08-09 |abruf=2023-08-31}}</ref>
 
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Es wird erwartet, dass der schwedische Strombedarf von Stand 2020 134 TWh/Jahr sich im Rahmen des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen bis 2045 verdoppelt.<ref name="politico-SWE">{{Internetquelle |autor=Charlie Duxbury |url=https://www.politico.eu/article/the-tricky-politics-of-swedens-offshore-wind/ |titel=The tricky politics of Sweden’s offshore wind |werk=politico.eu |datum=2021-11-03 |sprache=en |abruf=2022-06-01}}</ref>
 
=== Schweiz ===
{{Hauptartikel|Schweizer Energiepolitik|Energiestrategie 2050 #Debatte nach der Abstimmung}}
 
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Der Schweizer [[Finanzplatz]] investiert insgesamt viermal mehr Mittel in Firmen, die Strom aus fossilen Quellen erzeugen, als in Produzenten von erneuerbarem Strom (Stand 2020).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-81034.html |titel=Schweizer Finanzmarkt auf dem Klimaprüfstand |hrsg=[[Bundesamt für Umwelt]] |datum=2020-11-09 |abruf=2020-11-09}}</ref>
 
;==== Energiepolitik ====
Am 21. Mai 2017 stimmte die Schweizer Bevölkerung der [[Energiestrategie 2050]] mit 58,2 % Ja-Stimmen zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.admin.ch/ch/d/pore/va/20170521/det612.html |titel=Vorlage Nr. 612 |hrsg=Schweizerische Bundeskanzlei |datum=2017-05-21 |abruf=2017-05-21}}</ref> Dies hat zur Folge, dass der Bau neuer Atomkraftwerke verboten ist. Des Weiteren sollen erneuerbare Energien und die effizientere Nutzung von Energie gefördert werden (siehe [[Energiestrategie 2050#Übersicht der Massnahmen|Maßnahmen der Energiestrategie 2050]]). Ein vom Bundesrat vorgeschlagenes revidiertes CO<sub>2</sub>-Gesetz, mit dem der Treibhausgas-Ausstoß der Schweiz bis 2030 gegenüber dem Wert von 1990 halbiert werden sollte, wurde am 13. Juni 2021 in einer Volksabstimmung abgelehnt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/dossiers/klimaschutz-und-co2-gesetz.html |titel=CO2-Gesetz und Klimaschutz |werk=bafu.admin.ch |abruf=2022-06-18}}</ref> Seit Oktober 2022 gilt eine Solarpflicht beim Bau neuer Gebäude ab 300 Quadratmetern anrechenbarer Gebäudefläche.<ref name="enformer-2023-01-16">{{Internetquelle |autor=Energieblog von RWE |url=https://www.en-former.com/energiewende-in-der-schweiz-solarpflicht-und-alpine-photovoltaik/ |titel=Energiewende in der Schweiz: Solarpflicht und alpine Photovoltaik |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2023-01-16 |abruf=2023-01-16 |zitat=In der Schweiz […] anrechenbarer Gebäudefläche – vereinfacht gesagt – das Terrain, das ein Gebäude bedeckt.}}</ref>
 
;==== Strom ====
{{Siehe auch|Kernenergie in der Schweiz}}
2020 stammte der in der [[Schweiz]] verbrauchte Strom zu 76 % aus erneuerbaren Energien, davon 66 % aus Grosswasserkraft und 10 % aus Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse. 20 % stammten aus Kernenergie und knapp 2 % aus Abfällen und fossilen Energieträgern. Für 2 % des gelieferten Stroms waren Herkunft und Zusammensetzung nicht überprüfbar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-84908.html |titel=76 Prozent des Stroms aus Schweizer Steckdosen stammten 2020 aus erneuerbaren Energien |werk=admin.ch |abruf=2022-06-18}}</ref> Insbesondere im Winter importiert die Schweiz wegen der niedrigeren Erzeugung aus Wasserkraft Strom aus Nachbarländern.<ref name="enformer-2023-01-16" />
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Stand 2022 sind vier Schweizer Reaktorblöcke am Netz, die mit 3,1 GW an installierter Brutto-Leistung ca. 33 % (Stand 2020) der Schweizer Stromproduktion realisieren. Nach der [[Nuklearkatastrophe von Fukushima]] haben [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesrat]] und Parlament den [[Atomausstieg]] im Grundsatz beschlossen.<ref>{{Literatur |Autor=Dominic A. Notter |Titel=Small country, big challenge: Switzerland’s upcoming transition to sustainable energy |Sammelwerk=Bulletin of the Atomic Scientists |Band=71 |Nummer=4 |Datum=2015-01-01 |ISSN=0096-3402 |Seiten=51–63 |Sprache=en |DOI=10.1177/0096340215590792}}</ref> Das [[Kernkraftwerk Mühleberg]] wurde am 20. Dezember 2019 abgeschaltet.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/energiepolitik/energiewende-schweiz-will-erstes-kernkraftwerk-vom-netz-nehmen-12640845.html Schweiz will erstes Kernkraftwerk vom Netz nehmen]</ref> Für die übrigen Reaktoren wurden keine verbindlichen Termine zur Abschaltung ausgehandelt. Gemäß Bundesrat sollen die Atomkraftwerke am Netz bleiben, solange sie sicher sind.<ref>[http://www.energiestiftung.ch/energiethemen/energiepolitik/energiewende/ Die Energiewende ist eingeläutet] – [[Schweizerische Energiestiftung]]</ref> Für die Energieproduktion aus Kernkraft ist die Schweiz von ausländischen [[Uran]]-Zulieferern abhängig, die teilweise beschuldigt werden, große Umweltschäden in den Abbaugebieten zu verursachen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uranstory.ch/ |titel=Uranstory – Atomstrom |hrsg=greenpeace |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140308134728/http://www.uranstory.ch/ |archiv-datum=2014-03-08 |abruf=2022-04-25}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Die Schweiz verfolgt seit 2018 eine ''Roadmap Elektromobilität''. Von 2018 bis 2022 wurde das Ziel verfolgt, den Anteil der Elektroautos[[Elektroauto]]s und [[Plug-in-HybrideHybrid]]e an den Pkw-Neuzulassungen bis 2022 auf 15 % zu steigern. In den ersten Monaten des Jahres 2022 erreichten Elektroautos einen Anteil von 13,4 %, Plugin-Hybride von 8,2 %. Bis 2025 soll der Anteil der Elektroautos und Plug-in-Hybride an den Neuzulassungen 50 % erreichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.electrive.net/2022/05/17/schweiz-roadmap-elektromobilitaet-bis-ende-2025-festgelegt/ |titel=Schweiz: Roadmap Elektromobilität bis Ende 2025 festgelegt |werk=electrive.net |datum=2022-05-23 |abruf=2022-09-16}}</ref>
 
{{Siehe auch|Marktentwicklung von Elektroautos nach Ländern#Schweiz}}
== Singapur ==
 
;Energie- und Klimapolitik
=== Singapur ===
==== Energie- und Klimapolitik ====
Als Stadtstaat hat Singapur nur begrenzte Möglichkeiten zur Erzeugung erneuerbarer Energie. Dennoch sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 2005 um 36 % gesenkt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://cms.law/en/int/expert-guides/cms-expert-guide-to-renewable-energy/singapore |titel=Renewable energy law and regulation in Singapore |werk=cms.law |sprache=en |abruf=2022-04-07}}</ref>
 
;==== Strom ====
Strom wird in [[Singapur]] bisher (Stand 2021) zu 95 % durch mit importiertem Gas betriebene Gaskraftwerke erzeugt.<ref name="bbsingapur">{{Internetquelle |url=https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-02-10/singapore-s-clean-energy-dilemma-is-a-warning-for-small-nations |titel=Transition to Renewable Energy is Tougher for Small Nations Like Singapore – Bloomberg |werk=bloomberg.com |datum=2022-02-10 |sprache=en |abruf=2022-04-07}}</ref> In Singapur selbst erzeugte Solarenergie soll bis 2030 4 % zum Energiemix beitragen.<ref name="bbsingapur" /> Das entspricht einer Kapazität von ca. 2 GW<sub>peak</sub>.<ref name="nccs">{{Internetquelle |url=https://www.nccs.gov.sg/singapores-climate-action/singapore-approach-to-alternative-energy/ |titel=Singapore’s Approach To Alternative Energy |werk=nccs.gov.sg |sprache=en |abruf=2022-04-29}}</ref> Für einen weiteren Ausbau mangelt es an Fläche, hinzu kommen Abschattungen durch andere Gebäude und häufig starke Bewölkung.<ref name="nccs" /> Wegen niedriger Windgeschwindigkeiten und geringem [[Tidenhub]] sind Wind- und Gezeitenenergie keine Option.<ref name="nccs" /> Singapur plant, bis 2035 30 % seiner erneuerbaren Energie aus anderen Ländern zu beziehen.<ref name="bbsingapur" /> Angedacht ist insbesondere ein Unterseekabel für den Transport von erneuerbarem Strom aus Nord-Australien ([[Australia-ASEAN Power Link]]).
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Singapur will die Transportemissionen bis 2050 um 80 % senken.<ref name="Singapur-LTA">{{Internetquelle |url=https://www.lta.gov.sg/content/ltagov/en/industry_innovations/technologies/electric_vehicles/our_ev_vision.html |titel=LTA – Our EV Vision |werk=lta.gov.sg |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Bis 2030 sollten 60.000 Ladepunkte eingerichtet werden und die Hälfte der Bus- und Taxiflotte elektrifiziert sein.<ref name="Singapur-LTA" />
 
=== Slowakei ===
[[Fossile Energie]]n mit 24 % Erdgas, 23 % Erdöl und 20 % Kohle haben neben 22 % [[Kernenergie]] dominante Anteile an der Energieproduktion in der Slowakei (Stand 2017). Der Anteil erneuerbarer Energien beträgt 11 %. Er soll nach den Plänen der Regierung bis 2030 auf 19 % gesteigert werden.<ref name="NECP 2019">{{Internetquelle |autor=Slovak ministry of economy |url=https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/sk_final_necp_main_en.pdf |titel=Integrated National Energy and Climate Plan for 2021 to 2030 |datum=2019-12 |format=PDF; 4.7&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2020-11-01}}</ref>
 
Die Slowakei muss den größten Teil des Energiebedarfs durch Importe decken. Einheimische Energiequellen sind Kohle und erneuerbare Energien. Auch Kohle wird zu 68 % importiert. Die Energiegewinnung aus einheimischer Kohle ist für das Land ein Verlustgeschäft. Deshalb sollen bereits 2023 alle Kohlekraftwerke stillgelegt werden. Stattdessen soll die Nutzung der Kernenergie verstärkt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Mitteldeutscher Rundfunk]] |url=https://www.mdr.de/nachrichten/osteuropa/politik/kohle-strom-energie-osteuropa-100.html |titel=Osteuropa und der Kohleausstieg |datum=2020-02-05 |abruf=2020-11-01}}</ref> Beim Neubau von Kernkraftanlagen ist jedoch die Rentabilität problematisch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.energie-und-management.de/nachrichten/strom/kernkraft/detail/slowakei-legt-reaktorbau-auf-eis-134697 |titel=Slowakei legt Reaktorbau auf Eis |titelerg=Die slowakische Regierung hat den Bau eines fünften Reaktors auf dem Areal des Kernkraftwerks Jaslovske Bohunice gestoppt. Der Grund ist fehlende Rentabilität |datum=2020-01-09 |abruf=2020-11-01}}</ref>
 
;==== Strom ====
Die Slowakei erzeugte 2018 54,7 % ihres Stroms aus Kernenergie aus den zwei Kernkraftwerken [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice]] und [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce]], gefolgt von fossiler Energie mit 21,7 % und Wasserkraft mit 14,4 %.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.sepsas.sk/Dokumenty/RocenkySed/ROCENKA_SED_2018.pdf |text=''Jahresbericht 2018 der Gesellschaft Slovenská elektrizačná prenosová sústava'' |wayback=20201124002646 |format=PDF}}, abgerufen am 22. März 2020 (slowakisch, englisch)</ref> Ein weiterer Reaktorblock in Mochovce sollte Ende 2022 ans Netz gehen.
 
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Stand 2021 waren 1,6 GW an Wasserkraft und 535 MW an Photovoltaik installiert.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Die installierte Photovoltaikleistung stagniert seit 2012.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Windkraft spielt mit 3 MW keine relevante Rolle,<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> nachdem der weitere Ausbau seit 2003 gestoppt worden war und erst 2021 wieder freigegeben wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://spectator.sme.sk/c/22649882/wind-power-stations-can-be-erected-in-slovakia-after-a-17-year-ban.html |titel=Wind power stations can be erected in Slovakia after a 17-year ban – spectator.sme.sk |werk=spectator.sme.sk |datum=2021-04-30 |sprache=en |abruf=2022-09-17}}</ref>
 
=== Slowenien ===
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Slowenien]] will den Ausstoß von Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 bis 90 Prozent reduzieren.<ref name="euractiv-slowenien">{{Internetquelle |url=https://www.euractiv.de/section/europakompakt/news/slowenien-braucht-fuer-die-energiewende-rund-25-milliarden-euro/ |titel=Slowenien braucht für die Energiewende rund 25 Milliarden Euro – EURACTIV.de |werk=euractiv.de |datum=2021-04-23 |abruf=2022-07-24}}</ref>
 
==== Strom ====
;Stromerzeugung
2021 stammten 36,7 % des in [[Slowenien]] verbrauchten Stroms aus Atomkraft, 30,1 % aus Wasserkraft, 25,0 % aus Kohle und 4,1 % aus Erdgas. Solarenergie machte 2,4 % aus, Windenergie spielte praktisch keine Rolle.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/slovenia |titel=Slovenia: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref> Slowenien will die Stromerzeugung aus Kohle bis 2033 endgültig einstellen.<ref name="gtai-slowenien">{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/de/trade/slowenien/specials/slowenien-mit-ehrgeizigen-klimaschutzzielen-816580 |titel=Slowenien mit ehrgeizigen Klimaschutzzielen |werk=gtai.de |datum=2022-04-05 |abruf=2022-07-24}}</ref> Erdgas soll als „Übergangstechnologie“ dienen, zeitgleich sollen die Stromerzeugung aus Wasser-, Wind- und Solarenergie ausgebaut werden.<ref name="euractiv-slowenien" /> Die Photovoltaik-Kapazität soll von 370 MW im Jahr 2022 bis 2030 auf 1.650 Megawatt erhöht werden, die Windkapazität von nur 3,3 MW im Jahr 2020 auf 150 MW im Jahr 2030.<ref name="gtai-slowenien" /> Große Energievorhaben werden dadurch erschwert, dass knapp 38 Prozent der Landesfläche von Slowenien unter Naturschutz stehen.<ref name="gtai-slowenien" />
 
Am [[Kernkraftwerk Krško]] soll ein zweiter Block errichtet und die Laufzeit des bestehenden Blocks bis 2043 verlängert werden.<ref name="gtai-slowenien" /> Die Investitionsentscheidung soll 2027 fallen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Slovenia-pushing-ahead-with-JEK-2-new-nuclear-proj |titel=Slovenia preparing next steps for JEK2 project : New Nuclear - World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |datum=2023-06-19 |abruf=2023-06-21}}</ref>
 
=== Spanien ===
[[Datei:Ardales wiatraki.jpg|mini|Windpark in Spanien]]
[[Datei:CO2 emissions Spain.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
Das spanische Unternehmen [[Siemens Gamesa]] gehört zu den weltweit größten Herstellern von Windkraftanlagen. Die Unternehmen [[Iberdrola]], [[Acciona]] und [[EDP Renováveis]] sind weltweit aktive Unternehmen, die auch weltweit Windparks entwickeln und betreiben.
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Mit einem Anteil von 32 % an der Stromerzeugung im Jahr 2012 lag der Anteil der erneuerbaren Energien in [[Spanien]] europaweit auf hohem Niveau. Das war vor allem auf die große Bedeutung der Wasserkraft sowie der Windenergie zurückzuführen. Die Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) trug mit 7,6 % zur Gesamtstromerzeugung, die Windenergie (41,8 TWh 2011<ref>[http://www.evwind.es/2012/08/30/installed-wind-energy-capacity-in-spain-reached-21673-mw-in-2011/22664 ''Installed wind energy capacity in Spain reached 21,673&nbsp;MW in 2011'']. EVWind. Abgerufen am 19. Oktober 2013.</ref>) kam 2012 auf einen Anteil von 18,2 % und lag damit hinter der Kernenergie (22,1 %) und [[Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk|GuD-Kraftwerken]] (19,3 %) auf dem dritten Platz in der Erzeugungsstatistik. Vergleichsweise geringe Bedeutung hatten dagegen die Erzeugung aus Biomasse (1,8 %) sowie aus Solarenergie (4,3 %), die wiederum in Photovoltaik (3 %) und Solarthermische Kraftwerke (1,3 %) aufgeteilt werden kann.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ree.es/sites/default/files/downloadable/summary_report_ree2012_0.pdf |titel=Annual Report 2012: Towards a sustainable energy future |hrsg=[[Red Eléctrica]] Corporación |format=PDF; 23,4&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2013-12-28}}</ref>
Die Entwicklung von Windkraftwerken begann in Spanien ab 1992 und beschleunigte sich seit 1997, als staatliche Förderungen eingeführt wurden.<ref name="WindSpain">{{Internetquelle |autor=Cynthia Graber |url=http://aceer.uprm.edu/pdfs/wind_power_spain.pdf |titel=Wind Power in Spain |werk=aceer.uprm.edu Alianza Ciudadana Para la Educación en Energía Renovable (ACEER) |hrsg=Alianza Ciudadana Para la Educación en Energía Renovable (ACEER), www.technologyreview.com/spain/wind |datum=2006 |format=PDF; 763&nbsp;kB |sprache=en |abruf=2022-04-03}}</ref>
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Nachdem der Ausbau der erneuerbare Energien unter der Vorgängerregierung zeitweise fast zum Erliegen gekommen war, kündigte die sozialdemokratisch geführte Regierung 2018 an, dass die Stromversorgung in Spanien bis 2050 vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden soll. Ebenfalls bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen um 90 % reduziert werden, kurze Zeit darauf soll die vollständige [[Dekarbonisierung]] der Wirtschaft erreicht werden. Ein Enddatum für den [[Kohleausstieg]] und den [[Atomausstieg]] wurde nicht verlautbart, jedoch sollen keine neuen Genehmigungen mehr für Projekte zur Förderung [[Fossile Energie|fossiler Energieträger]] erteilt werden. Um die Ziele zu erreichen, sollen im kommenden Jahrzehnt pro Jahr mindestens je 3.000 MW Wind- und Solarenergie installiert werden. Ab 2040 sollen zudem keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zugelassen werden.<ref>[https://www.theguardian.com/environment/2018/nov/13/spain-plans-switch-100-renewable-electricity-2050 ''Spain plans switch to 100 % renewable electricity by 2050'']. In: ''[[The Guardian]]'', 13. November 2018. Abgerufen am 13. November 2018.</ref> Bereits bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 23 % sinken (Stand 2020: knapp 4 %), erneuerbare Energien einen Anteil von 42 % am Gesamtenergiebedarf erreichen (Stand 2020: ca. 20 %)<ref name="owid-spanien">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/spain |titel=Spain: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-07-31}}</ref>, die Energieeffizienz um knapp 40 % verbessert werden und ein Anteil von 74 % an erneuerbarer Energie im Strommix erreicht werden (Stand 2021: 46,3 %).<ref name="owid-spanien" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/spain-2021 |titel=Spain 2021 – Analysis – IEA |werk=iea.org |datum=2021-05 |sprache=en |abruf=2022-07-31}}</ref>
 
;==== Strom ====
Für die Entwicklung der Leistung der spanischen Windkraftwerke und ihres Beitrags zur Stromversorgung siehe
{{Hauptartikel|Windenergie in Spanien}}
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Die fünf spanischen [[Kernenergie in Spanien|Kernreaktoren]] deckten 2020 etwa 22 % des Strombedarfs. Nach einem Moratorium aus dem Jahr 1983 wurden keine Neubauprojekte mehr gestartet, der letzte Reaktor ging 1988 ans Netz.
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Am 13. Mai 2021 wurde vom Spanischen Parlament das „Gesetz zum Klimawandel und für die Energiewende“ beschlossen. Danach soll der Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren soll ab 2040 verboten werden, ab 2050 sollen sie gar nicht mehr in Spanien fahren dürfen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/auto/spanien-beschliesst-klimaschutzgesetz-und-verbrennerverbot-a-17be1e2a-f587-4e32-9839-5fd76cf56516 |titel=Spanien beschließt Klimaschutzgesetz und Verbrennerverbot |werk=spiegel.de |hrsg=Der Spiegel (online) |datum=2021-05-14 |abruf=2021-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/spanien-parlament-beschliesst-klimaschutzgesetz.2932.de.html?drn:news_id=1258827 |titel=Spanien – Parlament beschließt Klimaschutzgesetz |werk=Deutschlandradio |datum=2021-05-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210515202331/https://www.deutschlandfunk.de/spanien-parlament-beschliesst-klimaschutzgesetz.2932.de.html?drn:news_id=1258827 |archiv-datum=2021-05-15 |abruf=2023-04-23}}</ref>
 
=== Südafrika ===
[[Südafrika]] verfügt Stand 2021 über eine Kapazität von 750 MW an Wasserkraft (0,66 % der Stromproduktion), knapp 3 GW an Windenergie (3,75 % der Stromproduktion) und 6,2 GW Solarenergie (davon 5,7 GW Photovoltaik, 500 MW Solarthermie, insgesamt knapp 3 % der Stromproduktion).<ref name="irena-RE-Cap-2022" /><ref name="wid-SA">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/south-africa |titel=South Africa: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |abruf=2022-12-22}}</ref> Kernenergie trug über 5 % zur Stromproduktion bei, Kohle mehr als 86 %.<ref name="wid-SA" />
 
Südafrika verfügt über erheblich zu wenig Erzeugungskapazität, um den Strombedarf zu decken. 2022 kam es zu mehr als 2.400 Stunden an Stromausfällen.<ref name="ft-SA">{{Internetquelle |url=https://www.ft.com/content/3c64950c-2154-4757-bf25-d93c7850be8f |titel=The cost of getting South Africa to stop using coal |werk=ft.com |hrsg=[[Financial Times]] |datum=2022-11-02 |sprache=en |abruf=2022-12-22}}</ref> Zahlreiche Kohlekraftwerke nähern sich zudem dem Ende ihrer Lebenszeit.<ref name="ft-SA" /> Gleichzeitig verfügt Südafrika über großes Potenzial für Wind und Solarenergie.<ref name="ft-SA" /> Dem Ausbau erneuerbarer Energien stehen jedoch ein Mangel an Kapital und die Interessen der etablierten Kohleindustrie entgegen.<ref name="ft-SA" />
 
=== Südkorea ===
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Datei:CO2 emissions South Korea.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
Der südkoreanische Präsident [[Moon Jae-in]] kündigte im Juni 2017 an, [[Südkorea]] werde innerhalb der nächsten 40 Jahre komplett aus der Atomkraft aussteigen. Darüber hinaus kündigte Moon Jae-in an, zehn Kohlekraftwerke bis 2021 schließen und keine neuen Kohlekraftwerke bauen zu wollen. Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix soll bis 2030 von 6,6 auf 20 % gesteigert werden, gleichzeitig soll der CO<sub>2</sub>-Ausstoß um 37 % gesenkt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.taz.de/Plaene-fuer-Suedkoreas-Atomenergie/!5424050/ |titel=In 40 Jahren ist Schluss |hrsg=taz |datum=2017-06-20 |abruf=2017-06-22}}</ref> Mehr als die Hälfte soll aus Solarenergie stammen (36 GW), ein Drittel aus Windkraft (17 GW).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.agora-energiewende.de/international/suedkorea/ |titel=Projektregion – Südkorea |werk=agora-energiewende.de |abruf=2021-10-05}}</ref> Bei der UN-Klimakonferenz [[COP26]] verpflichtete sich Südkorea im Jahr 2021, bis zum Jahr 2030 seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber 2017 zu senken.<ref name="enformer-SK" /> Bis 2050 soll Südkorea klimaneutral sein.<ref name="enformer-SK" />
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Der Nachfolger von Moon Jae-in, [[Yoon Suk-yeol]], hat angekündigt, die Entscheidung zum Atomausstieg rückgängig zu machen und den Anteil der Kernkraft am Energiemix bei etwa 30 % halten zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/South-Korean-APR-1400-starts-up |titel=South Korean APR-1400 starts up: New Nuclear – World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |datum=2022-05-23 |sprache=en |abruf=2022-06-01}}</ref>
 
;==== Strom ====
Im Jahr 2020 stammte der südkoreanische Strom zu 17,4 % aus Erdgas, zu 36,3 % aus Kohle und zu 27,9 Prozent aus Kernkraft. Erneuerbare Energien kamen auf 6,4 Prozent.<ref name="enformer-SK">{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/suedkorea-setzt-voll-auf-windenergie/ |titel=Südkorea setzt voll auf Windenergie |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2022-02-28 |abruf=2022-04-15}}</ref> Die installierte Leistung an Windkraftanlagen lag Ende 2020 bei 1,52&nbsp;GW (2018: 1,33&nbsp;GW; 2019: 1,42&nbsp;GW),<ref name="GWEC_Wind2021" /> die der Solaranlagen bei 14,5&nbsp;GW nachdem allein im Jahr 2020 4 Gigawatt zugebaut wurden.<ref name="enformer-SK" /> Der Ausbau der Windenergie soll in erster Linie offshore stattfinden: Bis 2030 sollen 12 Gigawatt an zusätzlicher Kapazität gebaut werden.<ref name="enformer-SK" /> Unter anderem wird mit dem 8,2 Gigawatt-Windprojekt Shinan vor der Südwestküste des Landes der weltweit bisher größte Offshore-Windpark geplant.<ref name="enformer-SK" /> Ein schwimmender Windpark mit einer Leistung von 6 Gigawatt soll vor [[Ulsan]] entwickelt werden.<ref name="enformer-SK" />
 
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Nach der Fertigstellung zweier [[APR-1400]]-Reaktoren am [[Kernkraftwerk Hanul]] plant Südkorea den zwei weitere Reaktoren am gleichen Standort.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ans.org/news/article-4135/construction-of-shinhanul3-and-4-to-resume/ |titel=Construction of Shin-Hanul-3 and -4 to resume |werk=ans.org |hrsg=ANS/Nuclear Newswire |datum=2022-07-18 |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref> Zwei weitere Reaktoren sind am [[Kernkraftwerk Kori]] im Bau.
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Die Elektromobilität in Südkorea wächst stark: Die Zahl neu zugelassener batterieelektrischer Fahrzeuge hat sich von 2020 zu 2021 mehr als verdoppelt.<ref name="gtai-autos-SK">{{Internetquelle |url=https://www.gtai.de/de/trade/suedkorea/branchen/e-mobility-611788 |titel=E-Mobility |werk=gtai.de |datum=2022-02-17 |abruf=2022-07-24}}</ref> Der Staat fördert Elektrofahrzeuge mit Kaufprämien und plant, das Ladenetz stark auszubauen. Die Anzahl von Ladestellen für Elektroautos soll stark ausgebaut werden und von etwa 59.000 Stück Mitte 2021 bis zum Jahr 2025 auf 500.000 erhöht werden.<ref name="gtai-autos-SK" /> Dazu kommen Schnelllader, die ebenfalls stark ausgebaut werden sollen.<ref name="gtai-autos-SK" /> Südkorea fördert zudem Wasserstoffantriebe mit Kaufprämien und plant, bis 2030 rund 660 Wasserstofftankstellen bereitzustellen.<ref name="gtai-autos-SK" />
 
=== Taiwan ===
[[Datei:Wind Generator of Gaomei Wetland.JPG|mini|Windkraftanlagen vor [[Kaohsiung]] (2009)]]
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Energieerzeugung Taiwans (der [[Republik China (Taiwan)|Republik China]]) war bis vor wenigen Jahren noch gering und lag bei etwa 5 bis 10 Prozent. Die Energieversorgung von Taiwan wurde bisher durch das weitgehend in staatlichem Besitz befindliche Unternehmen ''[[Taiwan Power Company]]'' („Taipower“) gewährleistet. Seit Ende der 1970er Jahre/Anfang der 1980er Jahre waren auch drei Kernkraftwerke in Betrieb (siehe dazu [[Kernenergie in Taiwan]]). Ein weiteres viertes Kernkraftwerk wurde weitgehend fertiggestellt, ist aber bisher nicht in Betrieb gegangen, da in Taiwan seit den 1990ern eine engagierte Anti-Atomkraft-Bewegung herangewachsen ist, deren Proteste und Lobbyismus dies verhindert haben. Insbesondere seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 waren die Kernkraftbefürworter stark in die Defensive geraten. Politiker alle Couleur betonten die Notwendigkeit des Ausbaus regenerativer Energien.<ref>{{Internetquelle |autor=Chang Ming-hsuan, Elizabeth Hsu |url=http://focustaiwan.tw/news/aipl/201408310010.aspx |titel=Taiwan committed to developing renewable energy: President Ma |hrsg=Focus Taiwan |datum=2014-08-31 |sprache=en |abruf=2017-09-23}}</ref>
 
Bei der [[Wahl des Legislativ-Yuans der Republik China 2016|Parlamentswahl 2016]] gewann die kernkraftkritische [[Demokratische Fortschrittspartei (Taiwan)|Demokratische Fortschrittspartei]] (DPP) die absolute Mandatsmehrheit und zugleich wurde die DPP-Kandidatin [[Tsai Ing-wen]] [[Präsidentenwahl in der Republik China (Taiwan) 2016|ins Präsidentenamt gewählt]]. Am 20. Oktober 2016 verabschiedete die taiwanische Regierung einen Plan, nach dem Taiwan bis zum Jahr 2025 vollständig aus der Kernenergierzeugung aussteigen soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Satoshi Ukai |url=http://www.asahi.com/ajw/articles/AJ201610230028.html |titel=Taiwan to end nuclear power generation in 2025 |hrsg=Asahi Shimbun |datum=2016-10-23 |sprache=en |abruf=2017-09-12}}</ref> Der Plan sah einen deutlichen Ausbau der Solarstromproduktion bis zum Jahr 2025 auf 20 GW vor. Weitere 3 GW sollten durch Windenergie in Offshore-Windparks erzeugt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.enerdata.net/publications/daily-energy-news/taiwan-will-exit-nuclear-power-generation-and-boost-renewables-2025.html |titel=Taiwan will exit nuclear power generation and boost renewables by 2025 |hrsg=Enerdata.net |datum=2016-10-25 |sprache=en |abruf=2017-09-15}}</ref> Stand September 2021 hatte Taiwan das Ausbauziel für Offshore-Windenergie auf 5,7 Gigawatt bis 2025 und 15 Gigawatt bis 2035 erhöht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pinsentmasons.com/out-law/analysis/taiwanese-offshore-wind-development-round-2021 |titel=Taiwanese offshore wind development round 2021 underway |werk=pinsentmasons.com |datum=2021-09-02 |sprache=en |abruf=2022-04-11}}</ref>
 
;==== Strom ====
Taiwan strebt bis 2025 einen Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung von 20 % an, Erdgas (50 %) und Kohle (30 %) sollen den restlichen Bedarf decken.<ref>{{Internetquelle |url=https://world-nuclear.org/information-library/country-profiles/others/nuclear-power-in-taiwan.aspx |titel=Taiwan Nuclear Power – World Nuclear Association |werk=world-nuclear.org |datum=2022-07 |sprache=en |abruf=2022-08-27}}</ref>
 
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Stand August 2022 sind noch drei Reaktorblöcke mit einer Nettoleistung von ca. 2,8 GW in Betrieb, die aber bis 2025 das Ende ihrer ursprünglich geplanten Lebenszeit erreichen und abgeschaltet werden sollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.taipeitimes.com/News/biz/archives/2022/08/26/2003784167 |titel=Nuclear reactors to shut at end of designed lifespans – Taipei Times |werk=taipeitimes.com |datum=2022-08-26 |sprache=en |abruf=2022-08-27}}</ref> Mit der Abschaltung der verbleibenden Reaktoren wird voraussichtlich die Erzeugung von Strom aus LNG zunehmen, was angesichts des angespannten Marktes für LNG zu steigenden Strompreisen führen dürfte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.icis.com/explore/cn/resources/news/2021/12/28/10720195/taiwan-2021-referendum-an-instigation-for-power-crisis |titel=Taiwan 2021 Referendum: an instigation for power crisis? |werk=icis.com |datum=2021-12-28 |sprache=en |abruf=2022-08-27}}</ref>
 
==== Verkehr ====
;Mobilität und Transport
Ein wichtiges Verkehrsmittel in Taiwan sind [[Motorroller]]. 2020 waren bei einer Bevölkerung von 23 Mio. fast 14 Mio. Roller zugelassen.<ref name="scooter-taiwan">{{Internetquelle |url=https://nextrendsasia.org/the-coming-of-age-of-taiwans-e-scooter-industry/ |titel=The coming of age of Taiwan’s e-scooter industry |werk=nextrendsasia.org |datum=2021-03-12 |sprache=en |abruf=2022-08-27}}</ref> Zwischen 2016 und 2020 hat sich die Zahl der verkauften [[Elektromotorroller]] jährlich verdoppelt, bis zu einem Marktanteil von 10 %.<ref name="scooter-taiwan" /> Der Kauf von Elektromotorrollern wird staatlich gefördert und der größte taiwanesische Hersteller [[Gogoro]] betreibt ein Netzwerk von Stationen zum Batterietausch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.taiwantoday.tw/news.php?post=196829&unit=8,32&unitname=Taiwan-Review&postname=Buzzing-on-Bikes |titel=Buzzing on Bikes – Taiwan Today |werk=taiwantoday.tw |datum=2021-03-01 |sprache=en |abruf=2022-08-27}}</ref>
 
=== Thailand ===
;==== Gesamtenergieverbrauch ====
Der Gesamtenergieverbrauch in [[Thailand]] stieg zwischen dem Jahr 2000 und 2013 rapide an mit einem durchschnittlichen Wachstum von 4,7 % pro Jahr. Zwischen 2013 und 2019 verlangsamte sich das Wachstum auf etwa 1 %. Stand 2020 werden 39 % des Energieverbrauchs durch Öl gedeckt, 29 % durch Gas, 18 % durch Biomasse und 13 % durch Stein- und Braunkohle.<ref name="enerdata-thailand">{{Internetquelle |url=https://www.enerdata.net/estore/energy-market/thailand/ |titel=Thailand Energy Information |werk=enerdata.net |sprache=en |abruf=2022-05-08}}</ref>
 
;==== Strom ====
Bisher ist Thailand in hohem Maße von Energieimporten abhängig. Aus Öl, Gas und Kohle werden mit Stand 2012 über 80 % des Stromes erzeugt. Zusätzlich wurde eine Verdopplung des Strombedarfes bis 2022 erwartet. Die Regierung wollte deshalb den Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor bis 2021 auf 25 % steigern. Dies sollte unter anderem mit einer Stromeinspeiseverordnung passieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Fabian Zuber |url=https://www.neueenergie.net/wirtschaft/markt/energiewende-in-thailand-same-same-but-different |titel=Energiewende in Thailand? Same, same – but different |hrsg=neueenergie.net |datum=2012-03-22 |sprache=en |abruf=2017-02-11}}</ref>
 
Das Land besitzt 25 Wasserkraftwerke, jedoch wird der weitere Ausbau von [[Stausee]]n von der Bevölkerung abgelehnt. Die Kapazität liegt bei 3,1 GW.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Bisher wird die Kernkraft im Land nicht genutzt, es liegen jedoch Pläne für fünf Kernkraftwerke vor. Ende 2020 waren Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1,54&nbsp;GW in Betrieb.<ref name="GWEC_Wind2021" /> Die installierte Photovoltaik-Leistung lag bei knapp 3 GW.<ref>{{Internetquelle |url=https://ratedpower.com/blog/solar-energy-thailand/ |titel=Solar energy market in Thailand — RatedPower |werk=ratedpower.com |sprache=en |abruf=2022-05-08}}</ref> Weder Wind- noch Solarenergie wurden seit 2019 nennenswert weiter ausgebaut.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Bis zum Jahr 2036{{Zukunft|2036}} soll der Anteil an erneuerbaren Energien nach Plänen aus dem Jahr 2017 bei 30 % liegen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.iwr.de/news.php?id=33072 |titel=First Solar schlägt in Australien und Thailand zu |hrsg=iwr.de |datum=2017-02-13 |abruf=2017-02-13}}</ref> Im Jahr 2020 waren es 16,73 %.<ref name="enerdata-thailand" />
 
==== Verkehr ====
;Mobilität
Thailand fördert seit 2022 den Kauf und die Herstellung von Elektrofahrzeugen, mit dem Ziel, bis 2030{{Zukunft|2030}} die Hälfte der inländischen Fahrzeugproduktion auf Elektrofahrzeuge umzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.electrive.com/2022/03/12/thailand-adopts-new-ev-incentives/ |titel=Thailand adopts new EV incentives – electrive.com |werk=electrive.com |datum=2022-03-12 |sprache=en |abruf=2022-06-13}}</ref> [[Bangkok]] plant zudem die Einführung von mehr als 200 elektrisch betriebenen Passagierfähren.<ref>{{Internetquelle |url=https://plugboats.com/bangkok-becoming-electric-ferry-capital-of-the-world/ |titel=Bangkok becoming electric ferry capital of the world – Plugboats |werk=plugboats.com |datum=2020-08-24 |sprache=en |abruf=2022-06-13}}</ref> Nur im Raum Bangkok gibt es verschiedene elektrifizierte Nahverkehrssysteme. Die [[Thailändische Staatseisenbahn]] verbessert und erweitert ihr Eisenbahnnetz, dass jedoch nicht [[elektrifiziert]] ist. Hier wurden 2022 moderne [[Dieselelektrischer Antrieb|dieselelektrischen]] Lokomotiven angeschafft. Außerdem werden seit August 2022 Akku-betriebene Elektrolokomotiven aus China getestet.<ref>{{YouTube |id=wBxNPcOU40E |titel=EV locomotive has arrived in Thailand – {{lang|th|หัวรถจักรรถไฟ}} EV {{lang|th|ถึงไทยแล้ว}} |uploader=JB Railfan |upload=2022-08-16 |abruf=2023-01-12 |sprache=th |kommentar=mit englischer Untertitel |laufzeit=3 [[Minute|min]] 58 [[Sekunde|s]]}}</ref> Seit 2020 wird an einer [[Hochgeschwindigkeitsstrecke]] mit chinesischer Unterstützung gearbeitet. Der erste Streckenabschnitt des ''Thailand High-speed Rail Project'' soll 2027{{Zukunft|2027}} in Betrieb gehen.
 
=== Tschechische Republik ===
[[Fossile Energie]]n mit 33 % Kohle, 22 % Erdöl und 17 % Erdgas haben neben 18 % [[Kernenergie]] den weitaus größten Anteil an der Energieproduktion in der Tschechischen Republik. Erneuerbare Energien und hier vor allem die Bioenergie haben einen Anteil von 10 % (Jahr 2019). Wasserkraft (0,4 %) sowie Wind- und Sonnenenergie sind bisher von marginaler Bedeutung.<ref>{{Internetquelle |autor=Internationale Energieagentur |url=https://www.iea.org/data-and-statistics?country=CZECH |titel=Total energy supply (TES) by source, Czech Republic 1990-2019 |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2020-10-31}}</ref>
 
;==== Strom ====
Installiert waren Ende 2021 1,1 GW an Wasserkraft, 339 MW Wind und 2,1 GW Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Das Potenzial bis 2030 wird auf 7 GW Photovoltaik und 1,6 GW Wind geschätzt, die Ambitionen der tschechischen Regierung liegen allerdings mit geplanten 4 GW Photovoltaik und 1 GW Wind deutlich niedriger.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/czech-republic-2021 |titel=Czech Republic 2021 – Analysis – IEA |werk=iea.org |datum=2021-09 |sprache=en |abruf=2022-09-24}}</ref>
 
Der Nationale Energie- und Klimaplan der Tschechischen Republik sieht bis 2040 die Reduktion der Kohleverstromung um etwa den Faktor drei (von 50 % im Jahr 2016 auf 11 – 21 %) und die Verdopplung der Stromproduktion mittels Kernenergie (von 29 % auf 46 % – 58 %) als auch eine Verdopplung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen (von 13 % auf 18 – 25 %) vor. Bis 2030 soll die Elektrizität aus Photovoltaik etwa verdoppelt (von 2,1 TWh im Jahr 2016 auf 4,2 TWh) und aus Windenergie verdreifacht (von 0,5 TWh im Jahr 2016 auf 1,8 TWh) werden, während das Niveau der Stromproduktion aus Bioenergie erhalten bleiben soll bei Werten um 4,7 TWh und damit als erneuerbare Energiequelle dominant bleiben soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/cs_final_necp_main_en.pdf |titel=National Energy and Climate Plan of the Czech Republic |datum=2019-11 |format=PDF; 12&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2020-10-31}}</ref> Zum Vergleich: Der Gesamtverbrauch an Strom in der Tschechischen Republik lag 2020 bei 67 TWh.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/countries/czech-republic |titel=Czech Republic – Countries & Regions – IEA |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2022-07-12}}</ref> Im Januar 2022 erklärte die tschechische Regierung, bis 2033 auf Kohle verzichten zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/tschechien-kuendigt-kohleausstieg-bis-2033-an-und-setzt-auf-atomkraft-HBJGV5UQKOCASWTCUXTUNIAVKE.html |titel=Tschechien kündigt Kohleausstieg bis 2033 an und setzt auf Atomkraft |werk=rnd.de |datum=2022-01-07 |abruf=2022-07-12}}</ref>
 
Im März 2022 wurde eine Ausschreibung für einen neuen Reaktor am [[Kernkraftwerk Dukovany]] gestartet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Tender-launched-for-new-nuclear-plant-at-Dukovany |titel=Tender launched for new nuclear plant at Dukovany : New Nuclear – World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |datum=2022-03-17 |sprache=en |abruf=2022-07-12}}</ref> Der Bau soll im Jahr 2029 beginnen und 2036 abgeschlossen sein.<ref name=wnn-2023-10-31>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Westinghouse,-EDF-and-KHNP-submit-final-Czech-bids |titel=Westinghouse, EDF and KHNP submit final Czech bids : New Nuclear - World Nuclear News |autor= |hrsg= |werk=world-nuclear-news.org |datum= |abruf=2023-11-02}}</ref> Stand 2023 betreibt Tschechien vier Reaktoren des russischen Typs WWER-440 in Dukovany und zwei Reaktoren des russischen Typs WWER-1000 in [[Kernkraftwerk Temelín|Temelín]].<ref name=wnn-2023-10-31 />
 
=== Tunesien ===
97 % des in [[Tunesien]] verbrauchten Stroms stammen bisher aus Erdgas.<ref name="afrik21-tunis">{{Internetquelle |url=https://www.afrik21.africa/en/tunisia-the-government-wants-to-develop-a-solar-capacity-of-3-8-gw-by-2030/ |titel=Tunisia: The government wants to develop a solar capacity of 3.8 GW by 2030 |werk=afrik21.africa |datum=2022-02-25 |sprache=en |abruf=2022-08-23}}</ref> Bis 2030 sollen 30 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kfw.de/stories/environment/renewable-energy/tunisia-solar-panels-tozeur/ |titel=In Tozeur, the country's first solar power plant is kicking off the energy transition in Tunisia. – KfW Stories |werk=kfw.de |datum=2020-03-19 |sprache=en |abruf=2022-04-08}}</ref> Die Regierung plant eine Erhöhung der installierten Leistung erneuerbarer Energien von 300 MW (Anfang 2017) auf 4.700 MW im Jahr 2025.<ref name="EE-27.02.2017" /> 3,8 GW davon sollen aus Solarenergie stammen.<ref name="afrik21-tunis" /> Ende 2022 waren erst 0,5 GW an erneuerbaren Kapazitäten installiert, davon 66 MW Wasserkraft, 245 MW Wind und 197 MW Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2023" />
 
Tunesien und Italien planen mit ''Elmed'' ein Unterseekabel zwischen Tunesien und Sizilien mit einer Kapazität von 600 Megawatt. Ziel ist, das nordafrikanische mit dem europäischen Stromnetz zu verbinden, um einerseits den Export von Solarstrom aus Nordafrika in die EU zu ermöglichen, andererseits die Energiesicherheit von Tunesien zu verbessern. Durch das ELMED-Kabel könnten 16 % des tunesischen Energiebedarfs gedeckt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/en/elmed-interconnector-aims-to-bring-solar-power-from-the-sahara-to-europe/a-48843725 |titel=Elmed interconnector aims to bring solar power from the Sahara to Europe |werk=dw.com |hrsg=Deutsche Welle |datum=2019-05-24 |sprache=en |abruf=2022-04-08}}</ref>
 
=== Türkei ===
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Datei:CO2 emissions Turkey.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
Die Türkei möchte bis 2053 treibhausgasneutral sein.
 
;==== Strom ====
Die [[Türkei]] verfügt Stand 2021 über 31,5 GW an installierter Wasserkraft, über 50 % mehr als noch 10 Jahre zuvor.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Die installierte Photovoltaik-Leistung lag bei 7,8 GW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" />
 
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Mit dem [[Kernkraftwerk Akkuyu]] ist das erste türkische Kernkraftwerk im Bau. Das Kraftwerk russischer Bauart soll ca. 10 % des türkischen Strombedarfs decken und ab 2023 in Betrieb genommen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/In-pictures-Inner-dome-in-place-as-Akkuyu-aims-fo |titel=In pictures: Inner dome in place as Akkuyu aims for 2023 : New Nuclear – World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |hrsg=World Nuclear News – WNN |datum=2023-01-06 |sprache=en |abruf=2023-01-11}}</ref> Bis 2050 möchte die Türkei insgesamt 20 GW an Nuklearenergie aufbauen.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Turkey-aiming-for-20GW-of-nuclear-by-2050s |titel=Turkey 'aiming for 20 GW of nuclear by 2050s' : New Nuclear - World Nuclear News |werk=world-nuclear-news.org |datum=2023-07-10 |sprache=en |abruf=2023-07-11}}</ref>
 
;==== Wärme ====
In der Türkei werden besonders viele [[Sonnenkollektor]]en zur Warmwassererzeugung genutzt.<ref name="Ren21" />
 
=== Ukraine ===
;==== Strom ====
Die [[Ukraine]] deckt mehr als 50 % ihres Strombedarfs durch [[Liste der Kernreaktoren in der Ukraine|vier Kernkraftwerke]] mit insgesamt 15 Reaktoren und einer installierten elektrischen Leistung von mehr als 13 GW, die 2020 ca. 70 TWh an Strom produziert haben. 2020 stammten ca. 11 % des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien, aufgeschlüsselt nach 5 % Wasserkraft, 2 % Windenergie und 4 % Solarenergie.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/ukraine |titel=Ukraine: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-06-26}}</ref> Seit März 2022 ist das ukrainische Stromnetz mit dem europäischen Netz synchronisiert.<ref name="entsoe">{{Internetquelle |url=https://www.entsoe.eu/news/2022/03/16/continental-europe-successful-synchronisation-with-ukraine-and-moldova-power-systems/ |titel=Continental Europe successful synchronisation with Ukraine and Moldova power systems |werk=entsoe.eu |sprache=en |abruf=2022-06-26}}</ref> Die Ukraine hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 25 % ihres Energiemixes mit erneuerbaren Energien zu bestreiten.<ref name="tgov-UKR">{{Internetquelle |url=https://www.trade.gov/market-intelligence/ukraine-renewable-energy-market |titel=Ukraine Renewable Energy Market |werk=trade.gov |hrsg=ITA, [[Handelsministerium der Vereinigten Staaten|USDOC]] |datum=2021-04-26 |sprache=en |abruf=2022-06-26}}</ref> Stand 2021 verfügte die Ukraine über eine installierte Kapazität von 4,8 GW an Wasserkraft, 1,7 GW an Windenergie und 8 GW an Solarenergie.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> Die besten Gebiete der Ukraine für den Ausbau erneuerbarer Energien befinden sich im Süden des Landes,<ref name="tgov-UKR" /> der im Rahmen des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine im Jahr 2022]] stark umkämpft ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://thebulletin.org/2022/04/damage-to-ukraines-renewable-energy-sector-could-surpass-1-billion/ |titel=Damage to Ukraine's renewable energy sector could surpass $1 billion – Bulletin of the Atomic Scientists |werk=thebulletin.org |datum=2022-04-20 |sprache=en |abruf=2022-06-26}}</ref>
 
=== Ungarn ===
{{Siehe auch|Ungarn#Energieversorgung|titel1=Abschnitt „Energieversorgung“ im Artikel zu Ungarn}}
 
[[Fossile Energie]]quellen mit 33 % Erdgas, 31 % Erdöl und 8 % Kohle haben neben 17 % [[Kernenergie]] dominante Anteile an der Energieproduktion in [[Ungarn]]. Erneuerbare Energien und hier vor allem die Bioenergie haben einen Anteil von 11 % (Jahr 2019). Wasserkraft (0,08 %) sowie Wind- und Sonnenenergie sind bisher von marginaler Bedeutung.<ref>{{Internetquelle |autor=Internationale Energieagentur |url=https://www.iea.org/data-and-statistics?country=HUNGARY |titel=Total energy supply (TES) by source, Hungary 1990-2019 |werk=iea.org |sprache=en |abruf=2020-11-01}}</ref> Das Potenzial zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung wird auf 20 bis 30 % geschätzt.<ref>{{Literatur |Autor=Janos Szlavik, Maria Csete |Titel=Climate and Energy Policy in Hungary |Sammelwerk=Energies |Band=5 |Datum=2012-02-22 |Seiten=494–517 |Sprache=en |DOI=10.3390/en5020494}}</ref>
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
Der Nationale Energie- und Klimaplan Ungarns sieht bis 2030 die Steigerung der erneuerbaren Energien von 14 % des Gesamtstromverbrauchs (Jahr 2016) auf 20 % vor. Für die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (mehr als 6.500 GWh/a) soll vorwiegend (70 %) Photovoltaik genutzt werden, wobei die installierte Leistung von 168 MW (Jahr 2015) auf 6.645 MW im Jahr 2030 gesteigert werden soll. Für die Wärmeerzeugung und Kühlung wird vor allem auf Bioenergie (von 375 MW im Jahr 2015 auf 529 MW im Jahr 2030) und in geringem Maße auch auf Geothermie (von Null auf 20 MW) gesetzt. Beim Verkehr wird auf Biokraftstoffe und Elektromobilität auf der Grundlage erneuerbarer und Kernenergie gesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/ec_courtesy_translation_hu_necp.pdf |titel=National Energy and Climate Plan of Hungary (Draft) |datum=2018 |format=PDF; 4,4&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2020-11-01}}</ref>
 
Ein wichtiges Ziel der ungarischen Energiepolitik ist neben dem Klimaschutz die Verringerung der Abhängigkeit von Importen fossiler Energiequellen.
 
;==== Strom ====
Im Jahr 2021 wurden 44 % des Stroms vom einzigen ungarischen [[Kernkraftwerk Paks]] produziert.<ref name="owid-hungary">{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/hungary#what-sources-does-the-country-get-its-electricity-from |titel=Hungary: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2022-09-17}}</ref> Von ehemals elf Kohlekraftwerken ist in Ungarn im Jahr 2020 nur noch eins am Netz ([[Kraftwerk Mátra|Mátrai Erőmű]]). Es produzierte 2021 noch 8,4 Prozent des ungarischen Stroms.<ref name="owid-hungary" /> 2030 ist mit dem Ausbau der Kernenergie der Ausstieg aus der Kohleverstromung geplant.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Mitteldeutscher Rundfunk]] |url=https://www.mdr.de/nachrichten/osteuropa/politik/kohle-strom-energie-osteuropa-100.html |titel=Osteuropa und der Kohleausstieg |datum=2020-02-05 |abruf=2020-11-01}}</ref> Zwischen 2025 und 2030 ist in Kooperation mit Russland der Bau des [[Kernkraftwerk Paks#Neubau Paks II|Kernkraftwerks Paks 2]] mit zwei neuen Blöcken von jeweils 1.200 MW Leistung geplant. Damit soll die Kernenergieproduktion in Ungarn verdoppelt und die Kohleverstromung beendet werden.
 
Die installierte Kapazität an Photovoltaik stieg von 159 MW im Jahr 2015 bis 2021 auf über 2,1 GW.;<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> sie wurde dann von 4,24&nbsp;GW Ende 2022 auf 5,84&nbsp;GW Ende 2023 erhöht.<ref name="EUObs24" /> 2012 trug Solarenergie bereits mehr als 10 % zur Stromproduktion bei.<ref name="owid-hungary" /> Windenergie liegt seit Jahren stabil bei etwas über 300 MW<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> und trug 2021 ca. 1,5 % zur Stromproduktion bei.<ref name="owid-hungary" /> Alle aktiven Windkraftwerke wurden vor 2007 genehmigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://cms.law/en/int/expert-guides/cms-expert-guide-to-renewable-energy/hungary |titel=Renewable energy law and regulation in Hungary |werk=cms.law |datum=2020-01-07 |sprache=en |abruf=2022-07-19}}</ref> Nach einer im September 2016 eingeführten Regel dürfen Windkraftwerke nicht an Orten errichtet werden, die für Bebauung geeignet sind, oder im Umkreis von 12 km um solche Orte: Die Regelung schließt das gesamte Staatsgebiet von Ungarn aus. Zudem dürften Anlagen nicht mehr als 2 MW Leistung haben und 100&nbsp;m Höhe nicht überschreiten. Ein Förderregime für Windstrom existiert nur auf dem Papier: Einspeisevergütungen sollen in Ausschreibungen vergeben werden, von denen seit 2010 keine mehr durchgeführt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://resmonitor.eu/en/hu/barriers/585/ |titel=Wind power plants are effectively banned |werk=resmonitor.eu |datum=2021-10-13 |sprache=en |abruf=2022-09-17}}</ref> Wasserkraft spielt in Ungarn eine untergeordnete Rolle (0,6 % der Stromerzeugung im Jahr 2021).<ref name="owid-hungary" />
 
=== Uruguay ===
[[Uruguay]] erzeugt bereits 98 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen, davon etwa die Hälfte Wasserkraft und die andere Hälfte Wind, Biomasse und Solar.<ref name="dchino-uruguay">{{Internetquelle |url=https://dialogochino.net/en/climate-energy/52958-uruguay-energy-transition-greening-transport-electric-vehicles/ |titel=In Uruguay, greening transport is the next stage of the energy transition |werk=dialogochino.net |datum=2022-04-19 |sprache=en |abruf=2022-05-09}}</ref> Das Land soll bis 2050 kohlenstoffneutral sein und arbeitet Stand 2022 an der Dekarbonisierung des Verkehrs.<ref name="dchino-uruguay" /> Diskutiert werden zudem Projekte zur Herstellung von grünem Wasserstoff für den Export.<ref name="dchino-uruguay" />
 
=== USAVereinigte Staaten ===
{{Siehe auch|Vereinigte Staaten#Energieversorgung|titel1=Abschnitt „Energieversorgung“ im Artikel Vereinigte Staaten}}
{{Siehe auch|Erneuerbare Energien in den Vereinigten Staaten}}
 
;==== Energie- und Klimapolitik ====
[[Datei:CO2 emissions USA.svg|mini|Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen]]
Im Jahr 2016 wurde von der Obama-Administration der Klimaplan 2050 beschlossen, der auf Basis des Jahres 2005 eine CO<sub>2</sub>-Reduktion um 80 % bis 2050 vorsieht. Erreicht werden soll dieses Ziel durch eine Verringerung des Primärenergieverbrauchs um 20 Prozent, durch eine Stromerzeugung, die zu 55 Prozent auf erneuerbaren Energien basiert, sowie durch die Nutzung der [[CO2-Abscheidung und -Speicherung|CCS]]-Technik für Kohlekraftwerke.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Mihatsch, Susanne Schwarz |url=http://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/22276-usa-minus-80-prozent-bis-2050 |titel=USA: Minus 80 Prozent bis 2050 |werk=klimaretter.info |datum=2016-11-16 |abruf=2017-02-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170404062104/http://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/22276-usa-minus-80-prozent-bis-2050 |archiv-datum=2017-04-04 |offline=ja}}</ref> Nachdem die USA unter [[Donald Trump]] noch aus dem Pariser Übereinkommen ausgestiegen waren<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/us-regierung-k%C3%BCndigt-offiziell-pariser-klimaabkommen-auf/a-51112889 |titel=US-Regierung kündigt offiziell Pariser Klimaabkommen auf |werk=dw.com |hrsg=Deutsche Welle |datum=2019-11-04 |abruf=2022-05-09}}</ref>, trat sie unter [[Joe Biden]] an dessen erstem Amtstag wieder ein<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.joe-biden-us-praesident-unterzeichnet-wiedereintritt-in-pariser-klimaabkommen.ecb93bde-c899-4ad2-b924-222670ca84c6.html |titel=Joe Biden: US-Präsident unterzeichnet Wiedereintritt in Pariser Klimaabkommen |werk=stuttgarter-nachrichten.de |hrsg=Stuttgarter Nachrichten |datum=2021-01-21 |abruf=2022-05-09}}</ref> und soll nun bis 2035 den Stromsektor vollständig dekarbonisieren.<ref name="biden-factsheet">{{Internetquelle |url=https://www.whitehouse.gov/briefing-room/statements-releases/2021/04/22/fact-sheet-president-biden-sets-2030-greenhouse-gas-pollution-reduction-target-aimed-at-creating-good-paying-union-jobs-and-securing-u-s-leadership-on-clean-energy-technologies/ |titel=FACT SHEET: President Biden Sets 2030 Greenhouse Gas Pollution Reduction Target Aimed at Creating Good-Paying Union Jobs and Securing U.S. Leadership on Clean Energy Technologies |werk=whitehouse.gov |hrsg=The White House |datum=2021-04-22 |sprache=en-US |abruf=2022-05-09}}</ref> Bis 2050 sollen Netto-Null-Emissionen erreicht werden.<ref name="biden-factsheet" />
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Am August 2022 wurde ein Gesetzespaket verabschiedet, mit dem die USA mehr als USD 370 Mrd. in Klima- und Energieprogramme investieren sollen. Mit dem Paket könnten die Treibhausgasemissionen der USA bis Ende des Jahrzehnts um über 40 Prozent gegenüber jenen aus dem Jahr 2005 sinken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/news/USA-Senat-mit-knappster-Mehrheit-fuer-Milliardenpaket-gegen-Klimaerwaermung-7205523.html |titel=USA: Senat mit knappster Mehrheit für Milliardenpaket gegen Klimaerwärmung |werk=heise.de |hrsg=heise online |datum=2022-08-08 |abruf=2022-08-08}}</ref> Das Paket umfasst Steuererleichterungen für Projekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien, Elektrofahrzeuge, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, Tankstellen für alternative Kraftstoffe, Kernenergie, Energieeffizienzmaßnahmen, Biokraftstoffe, die langfristige Bindung von Kohlenstoff und die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Die inländische Produktion von Solarzellen, Windturbinen, Batterien und die Verarbeitung wichtiger Mineralien wird gefördert. Enthalten ist zudem ein Maßnahmenpaket zur Verringerung der Methanemissionen bei Erdgasförderung und -transport.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.en-former.com/senat-stellt-weichen-fuer-us-amerikanische-energiewende/ |titel=Senat stellt Weichen für US-amerikanische Energiewende |werk=en-former.com |hrsg=RWE Aktiengesellschaft |datum=2022-09-09 |abruf=2022-09-10}}</ref>
 
Das Engagement der USA beim Ausbau erneuerbarer Energien ist heterogen von Bundesstaat zu Bundesstaat.<ref>{{Literatur |Autor=[[REN21]] |Titel=Renewables 2019. Global Status Report. |TitelErg=A comprehensive annual overview of the state of renewable energy. |Verlag=REN21 Secretariat |Ort=Paris |Datum=2019 |ISBN=978-3-9818911-7-1 |Sprache=en | |Umfang=336}}</ref> Unter den Bundesstaaten möchte [[Kalifornien]] eine Vorreiterrolle einnehmen: Hier wurde 2018 beschlossen, dass bis 2045 der Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien geliefert werden muss.<ref>[https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kalifornien-will-ab-2045-nur-Okostrom-nutzen-article20616845.html ''Kalifornien will ab 2045 nur Ökostrom nutzen'']. In: ''[[n-tv.de]]'', 10. September 2018. Abgerufen am 9. April 2020.</ref> Dazu sollen bis 2045 unter anderem 45 GW an schwimmenden Offshore-Windenergieanlagen installiert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.offshorewind.biz/2022/08/03/california-raises-2030-offshore-wind-goal-targets-25-gw-by-2045/ |titel=California Raises 2030 Offshore Wind Goal, Targets 25 GW by 2045 |werk=offshorewind.biz |datum=2022-08-03 |sprache=en |abruf=2022-08-04}}</ref> Einige US-amerikanische Städte, wie [[Burlington (Vermont)]], [[Georgetown (Texas)]] und [[Rock Port]] ([[Missouri]]) werden bereits (2019) zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt, die Großstadt [[Seattle]] zu über 70 %. Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch der USA lag 2020 bei knapp 5 %.<ref name="c2es">{{Internetquelle |url=https://www.c2es.org/content/renewable-energy/ |titel=Renewable Energy |werk=c2es.org |hrsg=Center for Climate and Energy Solutions |sprache=en |abruf=2022-04-11}}</ref>
 
;==== Strom ====
[[Datei:Erneuerbare installierte Kapazität in den USA in MW.svg|mini|Installierte Kapazität an Wasserkraft, Onshore-Wind, Solarenergie und Geothermie in den USA]]
 
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Die USA sind mit knapp 95 GW installierter Kapazität der weltgrößte Erzeuger von Strom aus Kernenergie.<ref name="wna-usa">{{Internetquelle |url=https://world-nuclear.org/information-library/country-profiles/countries-t-z/usa-nuclear-power.aspx |titel=Nuclear Power in the USA – World Nuclear Association |werk=world-nuclear.org |sprache=en |abruf=2022-09-16}}</ref> Stand 2022 sind [[Kernkraftwerk Vogtle#Blöcke 3 und 4|zwei neue Reaktorblöcke]] im Bau.<ref name="wna-usa" /> Große Teile des Kraftwerkparks wurden vor 1990 gebaut, so dass der Anteil der Kernenergie am Strommix ohne weitere Neubauten in den nächsten Jahrzehnten stark sinken wird.<ref name="wna-usa" />
 
=== Vereinigte Arabische Emirate ===
Die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] haben sich im Jahr 2021 als erster Staat im Nahen Osten das Ziel gesetzt, bis 2050 treibhausgasneutral zu sein.<ref name="sp-uae-2022-03-03">{{Internetquelle |url=https://www.spglobal.com/commodityinsights/en/market-insights/latest-news/electric-power/030322-uaes-enec-may-develop-more-nuclear-power-plants-locally-internationally-in-future |titel=UAE's ENEC may develop more nuclear power plants locally, internationally in future |werk=spglobal.com |hrsg=S&P Global Commodity Insights |datum=2022-03-03 |sprache=en |abruf=2022-09-16}}</ref>
 
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Das staatliche Unternehmen [[Masdar]] investiert weltweit in erneuerbare Energien.
 
=== Vereinigtes Königreich ===
[[Datei:Wind Turbines and Power Lines, East Sussex, England - April 2009.jpg|mini|Eine Stromtrasse vor einem Windpark nahe Rye, Ost Sussex, England]]
[[Datei:Share of primary energy form low carbon sources, United Kingdom.svg|mini|Anteil der Energieerzeugung aus Quellen mit geringer CO₂-Intensität]]
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Großbritannien gibt der Kernenergie einen Anteil an der zukünftigen Energieversorgung. Bis 2050 sollen nach Plänen aus dem April 2022 Reaktoren mit 24 GW elektrischer Leistung am Netz sein und 25 % des Strombedarfs decken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.uk/government/news/nuclear-energy-what-you-need-to-know |titel=Nuclear energy: What you need to know – GOV.UK |werk=gov.uk |datum=2022-04-06 |sprache=en |abruf=2022-07-23}}</ref>
 
;==== Forschung ====
Laut 2023 veröffentlichten Forschungen der Universität Oxford wäre es durchaus möglich, den Energiebedarf Großbritanniens 2050 nur mit Hilfe von Wind und Sonne zu decken, wobei angenommen wurde, dass dabei der Elektrizitätsbedarf dann fast zehnmal höher sei als heute.<ref>{{Internetquelle |autor=Brian O’Callaghan, Emily Hu, Jonathan Israel, Chris Llewellyn Smith, Rupert Way, Cameron Hepburn |url=https://www.smithschool.ox.ac.uk/sites/default/files/2023-09/Could-Britains-energy-demand-be-met-entirely-by-wind-and-solar-SSEE-working-paper.pdf |titel=Could Britain’s energy demand be met entirely by wind and solar? |werk=University of Oxford Smith School of Enterprise and the Environmen https://www.smithschool.ox.ac.uk/ |hrsg=University of Oxford |datum=2023-09 |sprache=en |abruf=2024-08-05}}</ref>
 
==== Strom ====
;Stromerzeugung
Für Großbritannien waren Ende 2023 [[Offshore-Windpark]]s mit einer installierten Gesamtleistung von 14,7&nbsp;GW im Betrieb<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Tang |url=https://windeurope.org/newsroom/news/things-looking-up-again-for-offshore-wind-in-the-uk/ |titel=Things looking up again for offshore wind in the UK |werk=WindEurope https://windeurope.org > News |hrsg=WindEurope, Brüssel |datum=2024-01-09 |sprache=en |abruf=2024-01-27}}</ref> (2016: 5,2&nbsp;GW; 2019: 9,95&nbsp;GW<ref name="WindEurope2019" />, 2021: 12,74&nbsp;GW<ref name="WindEurope2021" />, 2022: 13,92&nbsp;GW<ref name="WindEurope2022" />). Die 10,43&nbsp;GW<ref name="WindEurope2020" /> im Jahr 2020 waren rund 30 % der weltweit installierten Offshore-Leistung von etwa 35,3&nbsp;GW<ref name="GWEC_Wind2021">{{Internetquelle |autor=Joyce Lee, Feng Zhao |url=https://gwec.net/global-wind-report-2021/ |titel=Global Wind Report 2021 |werk=Global Wind Energy Council |hrsg=Global Wind Energy Council GWEC, Brüssel |datum=2021-03-25 |seiten=53 |format=PDF; 30,9&nbsp;MB |sprache=en-US |abruf=2021-04-07}}</ref> (2016: 36 % von 14,4&nbsp;GW<ref name="GWEC 2016">[http://www.gwec.net/wp-content/uploads/vip/GWEC_PRstats2016_EN_WEB.pdf ''Global Wind Statistics 2016''] (PDF; 2,1&nbsp;MB) Global Wind Energy Council. Abgerufen am 11. Februar 2017. (englisch)</ref>). Großbritannien war damit damals der Staat mit der größten Offshore-Windleistung.<ref name="Crown">{{Internetquelle |autor=Adrian Fox |url=https://www.thecrownestate.co.uk/en-gb/what-we-do/on-the-seabed/energy/#osw |titel=Energy |werk=The Crown Estate |sprache=en |abruf=2021-01-19}}</ref> Ein großer Anteil dieser Windparks steht auf Flächen, die im Besitz der britischen Krone, dem [[Crown Estate]], sind.<ref name="Crown" /> Bis 2030 soll die installierte Offshore-Windleistung nach Plänen aus dem April 2022 auf 50 Gigawatt ansteigen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.offshorewind.biz/2022/04/07/uk-to-raise-2030-offshore-wind-target-to-50-gw-slash-project-approval-times/ |titel=UK to Raise 2030 Offshore Wind Target to 50 GW, Slash Project Approval Times |werk=offshorewind.biz |datum=2022-04-07 |sprache=en |abruf=2022-04-22}}</ref> Zusammen mit den an Land errichteten Turbinen mit einer Leistung von 14,76&nbsp;GW waren Ende 2023 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 29,62&nbsp;GW installiert, womit Großbritannien nach installierter Leistung im europäischen Vergleich nach Deutschland und Spanien den dritten Platz einnahm.<ref name="WindEurope2023" /> Die Windkraftanlagen lieferten 2023 etwa 29 % des britischen Strombedarfs.<ref name="WindEurope2023" /> Für weitere Daten zur Windenergie (erzeugte Energiemengen, historische Anteil am Bedarf u.&nbsp;a.) siehe die Tabelle im Artikel [[Windenergie im Vereinigten Königreich]].
 
2013 veröffentlichte die Regierung eine neue Solarstrategie, mit der in den folgenden zehn Jahren die Solarkapazität von 2,5 auf 20 Gigawatt gesteigert werden sollte.<ref>[https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/249277/UK_Solar_PV_Strategy_Part_1_Roadmap_to_a_Brighter_Future_08.10.pdf ''UK Solar PV Strategy Part 1: Roadmap to a Brighter Future''], Department of Energy & Climate Change, Oktober 2013</ref> Im August 2015 kündigte die Regierung an, die Förderung von Photovoltaikanlagen um 90 Prozent zu kürzen.<ref>[http://www.telegraph.co.uk/news/earth/energy/solarpower/11829471/Ministers-signal-the-end-of-Britains-solar-revolution.html ''Ministers signal the end of Britain's 'solar revolution''], The Telegraph, August 2015</ref> 2019 lief der bisherige Einspeisetarif aus, außerdem musste die vergünstigte Mehrwertsteuer abgeschafft werden.<ref name="GreenMatch">{{Internetquelle |url=https://www.greenmatch.co.uk/blog/2019/09/uk-solar-capacity |titel=The UK's Solar Capacity Explained (2021) |werk=GreenMatch |datum=2020-12-11 |sprache=en |abruf=2021-01-18}}</ref> Dennoch werden umweltfreundliche Anlagen weiter gefördert, indem spezielle Einspeisevergütungen („Smart Export Guarantee SEG“) bezahlt werden.<ref name="GreenMatch" /> Ende 2019 lag die Gesamtleistung der Photovoltaikanlagen Großbritanniens bei 13.616&nbsp;MW.<ref name="PVBaro2020">{{Internetquelle |url=https://www.eurobserv-er.org/photovoltaic-barometer-2020/ |titel=Photovoltaic barometer 2020 |werk=EurObserv'ER |datum=2020-04-30 |sprache=en-GB |abruf=2021-01-18}}</ref> Es gab über eine Million einzelner Solaranlagen.<ref name="GreenMatch" /> Sie lieferten 2019 insgesamt 12,677&nbsp;TWh an Strom; das war der dritthöchste Wert in Europa nach Deutschland und Italien.<ref name="PVBaro2020" /> 2018 hatten die Solaranlagen 3,9 % des in Großbritannien erzeugen Stroms geliefert,<ref name="GreenMatch" /> 2022 waren es 4,4 % und 2023 4,9 %<ref>{{Internetquelle |autor=Sarah George |url=https://www.edie.net/national-grid-wind-slowly-but-surely-replacing-gas-in-uk-electricity-mix/ |titel=National Grid: Wind slowly but surely replacing gas in UK electricity mix |werk=edie www.edie.net |datum=2024-01-09 |sprache=en |abruf=2024-08-06}}</ref>. Im März 2023 gab die britische Regierung das Ziel aus, bis 2035 insgesamt 70 GW an Solarkapazität aufzubauen.<ref>{{Internetquelle |autor=Gareth Phillips, Richard Griffiths, Matthew Fox (Co-Autor) und Toby Yeates (Co-Autor) |url=https://www.pinsentmasons.com/out-law/analysis/solar-power-generation-uk-planning-policy |titel=Large scale solar power generation backed in revised UK planning policy |werk=pinsentmasons.com |hrsg=Pinsent Masons |datum=2023-03-31 |sprache=en |abruf=2023-05-15}}</ref>
 
;==== Kernkraft ====
{{Hauptartikel|Kernenergie im Vereinigten Königreich}}
 
Anders als in Deutschland sollte in Großbritannien die Energiewende nicht mit dem Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie verbunden werden. Durch den Neubau von mehreren Kernkraftwerken sollte die in den nächsten Jahren anstehende Stilllegung zahlreicher alter Kernkraftwerke ausgeglichen werden. Im Mai 2012 hatte die Regierung daher beschlossen, durch langfristig festgelegte Strompreise den Bau neuer Atomkraftwerke zu subventionieren.<ref>{{Literatur |Autor=Claudia Kemfert |Hrsg=Bundeszentrale für politische Bildung |Titel=Globale Energiewende: „Made in Germany“ |Sammelwerk=Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ aktuell), Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament |Band=66 |Verlag=Frankfurter Societät |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2016-03-21 |ISSN=0479-611X |Seiten=17-24 | |Format=PDF |KBytes=651}}</ref> Allerdings ziehen sich wegen der hohen Kosten der Kernkraft und der immer weiter sinkenden Kosten von Windkraft und Fotovoltaik immer mehr Investoren wegen fehlender Wirtschaftlichkeit aus den geplanten Kernkraftprojekten zurück.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.theweek.co.uk/98952/britain-s-nuclear-energy-future-in-jeopardy |titel=Britain’s nuclear energy future in jeopardy |sprache=en |abruf=2020-12-28}}</ref> Nachdem sich RWE, E.ON, Toshiba und Hitachi trotz hoher Subventionsangebote aus verschiedenen Bauprojekten zurückgezogen haben, war [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point C]] das einzige der ursprünglich fünf angekündigten Kernkraftwerke, das tatsächlich gebaut wird.<ref name=":1" /> Die Subventionen für Hinkley Point C betragen voraussichtlich über die ersten 35 Jahre ab Inbetriebnahme der Reaktoren 100 Mrd. € und die garantierten Abnahmepreise liegen beim Dreifachen der Kosten für Onshore-Wind und Freiflächen-Fotovoltaik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.topagrar.com/energie/news/eugh-erlaubt-beihilfen-fuer-atomkraftwerk-hinkley-point-c-12357522.html |titel=EuGH erlaubt Beihilfen für Atomkraftwerk Hinkley Point C |datum=2020-09-22 |abruf=2020-12-28}}</ref> Wegen der hohen Kosten der Kernkraft zeichnete sich ein Umdenken in Richtung eines stärkeren Ausbaus Erneuerbarer Energien ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theweek.co.uk/99043/uk-signals-shift-from-nuclear-to-renewables |titel=UK signals shift from nuclear to renewables |datum=2019-01-18 |sprache=en |abruf=2020-12-28}}</ref> Im Juli 2022 wurde mit [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell C]] der Bau zweier weiterer Reaktoren genehmigt.<ref name="guardian-2022-07-20">{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/business/2022/jul/20/uk-government-gives-go-ahead-to-sizewell-c-nuclear-power-plant |titel=UK government gives go-ahead to Sizewell C nuclear power plant |werk=theguardian.com |hrsg=The Guardian |datum=2022-07-20 |sprache=en |abruf=2022-07-23}}</ref>
 
;==== Schottland ====
[[Datei:AnteilErneuerbareSchottland.png|mini|Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in Schottland (2000 bis 2020)]]
{{Siehe auch|Erneuerbare Energien in Schottland}}
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Die schottische Regierung hatte für [[Schottland]] das Ziel gesetzt, die Stromversorgung im Jahr 2020 zu 100 % mit Erneuerbaren Energien zu decken.<ref name="scottish">{{Internetquelle |url=https://scotland.shinyapps.io/sg-scottish-energy-statistics/?Section=RenLowCarbon&Subsection=RenElec&Chart=RenElecTarget |titel=Share of renewable electricity in gross final consumption |werk=Scottish Energy Statistics Hub > Renewables & Low Carbon |hrsg=gov.scot, The National Archives |sprache=en |abruf=2022-04-03}}</ref> Dieses Ziel wurde 2020 fast erreicht, da in diesem Jahr rechnerisch soviel Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt wurde, dass sich damit 98,6 % des schottischen Strombedarfs decken ließen.<ref name="scottish" /> Der überwiegende Teil davon, nämlich 70,9 %, stammte aus Windkraftanlagen: 60,2 % aus Windkraft an Land und 10,7 % aus Windkraft auf See. 19,0 % kamen aus den Wasserkraftwerken.<ref name="scottish" /> Da Schottland allerdings Elektrizität exportiert, ergibt sich basierend auf der Stromerzeugung in Schottland, dass 56 % aus Erneuerbaren Quellen stammen, 30 % aus Kernkraft und 13 % von fossilen Brennstoffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://fullfact.org/environment/scotland-renewable-energy/ |titel=Scotland’s electricity consumption isn’t 100 % renewable |werk=fullfact.org |hrsg=Full Fact |datum=2021-11-15 |sprache=en |abruf=2022-04-03}}</ref> Im Jahr 2011 war der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch noch 37 % gewesen,<ref name="scottish" /> 2022 lag er bei 113 %, d.&nbsp;h. in Schottland wurde mehr erneuerbarer Strom erzeugt als dort benötigt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.scot/news/record-renewable-energy-output/ |titel=Record renewable energy output |werk=Scottish Government www.gov.scot |hrsg=Scottish Government |datum=2024-01-26 |sprache=en |abruf=2024-08-06}}</ref> Das letzte Kohlekraftwerk in Schottland wurde 2016 geschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=Johnny Wood |url=https://www.weforum.org/agenda/2021/12/scotland-last-power-plant-renewable-energy/ |titel=Scotland just blew up its last coal-fired power plant – as the country transitions to renewable energy |werk=weforum.org/ |hrsg=World Economic Forum, Genf |datum=2021-12-17 |sprache=en |abruf=2022-04-03}}</ref> Die schottische Regierung unterstützt den Weiterbetrieb der bestehenden zwei schottischen Kernkraftwerke, lehnt aber den Bau neuer Kraftwerke als unwirtschaftlich ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.scot/policies/nuclear-energy/nuclear-stations/ |titel=Nuclear stations – Nuclear energy – gov.scot |werk=gov.scot |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref>
 
=== Vietnam ===
[[Vietnam]] hat seine Stromproduktion zwischen 2000 und 2022 verzehnfacht.<ref name="taz-2023-06-02" /> Der Anteil fossiler Quellen am Strommix stieg dabei zunächst stark an.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/vietnam#how-much-of-the-country-s-electricity-comes-from-fossil-fuels |titel=Vietnam: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-06-09}}</ref> Das Land erlebte zwischen 2018 und 2021 einen Boom beim Ausbau anderer erneuerbarer Energiequellen, nachdem das Land die höchsten Einspeisevergütungen in Südostasien bot, um einem drohenden Strommangel zu begegnen.<ref name="aj-vietnam">{{Internetquelle |url=https://www.aljazeera.com/economy/2022/5/18/after-renewables-push-vietnam-has-too-much-energy-to-handle |titel=After renewables frenzy, Vietnam’s solar energy goes to waste |werk=aljazeera.com |datum=2022-05-18 |sprache=en |abruf=2022-05-19}}</ref> Die Kapazität zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen stieg in diesem Zeitraum von 18,7 GW auf 42,7 GW, davon allein die Kapazität für Solarenergie von nur 100 MW auf 16,6 GW.<ref name="irena-RE-Cap-2022" /> 2022 wurde mehr als die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt, insbesondere durch Wasserkraft (36,9 %) und Solarenergie (10,1 %).<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie und Max Roser |url=https://ourworldindata.org/energy/country/vietnam#how-much-of-the-country-s-electricity-comes-from-renewables |titel=Vietnam: Energy Country Profile – Our World in Data |werk=ourworldindata.org |sprache=en |abruf=2023-06-15}}</ref>
 
Wegen mangelnder Kapazität der Übertragungsnetze müssen Stand 2022 große Teile der aufgebauten Kapazität abgeregelt werden, während Vietnam Strom aus China importierte.<ref name="aj-vietnam" /> Stand Mai 2022 gibt es keine Regelung zur Einspeisevergütung für neue Anlagen mehr.<ref name="aj-vietnam" /> Stattdessen sollen Auktionen stattfinden.<ref>{{Internetquelle |url=https://en.vietnamplus.vn/moit-proposes-auctions-for-renewable-energy/224886.vnp |titel=MoIT proposes auctions for renewable energy |werk=en.vietnamplus.vn |hrsg=VietnamPlus, Vietnam News Agency (VNA) |datum=2022-04-12 |sprache=en |abruf=2023-05-15}}</ref> Nach im Mai 2023 verabschiedeten Plänen sollen bis 2030 die Hälfte der Hausdächer in Vietnam mit Solarmodulen belegt sein. Die Vergütung soll über [[Net Metering]] erfolgen.<ref>{{Internetquelle |url=https://en.vietnamplus.vn/pm-approves-national-power-development-plan-viii/253122.vnp |titel=PM approves National Power Development Plan VIII |werk=en.vietnamplus.vn |datum=2023-05-16 |sprache=en |abruf=2023-05-16}}</ref>
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Das Land verfügt Stand 2022 über knapp 22 GW an Wasserkraft.<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> Vietnam hat zudem großes Potenzial für Offshore-Windkraft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mckinsey.com/industries/electric-power-and-natural-gas/our-insights/capturing-the-wind-renewable-energy-opportunities-in-vietnam |titel=Vietnam offshore wind opportunities increasing |werk=mckinsey.com |datum=2021-11-01 |sprache=en |abruf=2022-08-03}}</ref> Ende 2022 lag die installierte Kapazität bei knapp 1,1 GW,<ref name="irena-RE-Cap-2023" /> verteilt auf zahlreiche kleinere Anlagen in Küstennähe.<ref>{{Internetquelle |autor=Mamoru Tsuge und Tomoya Onishi |url=https://asia.nikkei.com/Business/Energy/Vietnam-offshore-wind-power-sparks-influx-of-foreign-investment |titel=Vietnam offshore wind power sparks influx of foreign investment – Nikkei Asia |werk=asia.nikkei.com |hrsg=Nihon Keizai Shimbun, Nikkei Inc. |datum=2023-01-06 |sprache=en |abruf=2023-05-15}}</ref> Für geplante Großprojekte fehlt es Stand Anfang 2023 noch an einem geeigneten regulatorischen Rahmen.<ref>{{Internetquelle |autor=Francesco Guarascio |url=https://www.reuters.com/business/energy/vietnam-further-delay-rules-multi-billion-dollar-wind-power-business-group-2023-02-16/ |titel=Vietnam to further delay rules for multi-billion-dollar wind power |werk=reuters.com |hrsg=Thomson Reuters |datum=2023-02-16 |sprache=en |abruf=2023-05-15}}</ref> Onshore-Wind lag Ende 2022 bei über 3,5 GW, mehr als dem Siebenfachen im Vergleich zu 2020.<ref name="irena-RE-Cap-2023" />
 
=== Zypern ===
Die [[Republik Zypern]] bezieht Stand 2021 90 % ihrer Energie aus fossilen Quellen.<ref name="bdew-zypern">{{Internetquelle |url=https://www.bdew.de/online-magazin-zweitausend50/schwerpunkt-europa/zypern-eine-insel-sucht-anschluss/ |titel=Zypern: Insel sucht Anschluss an Europa |werk=bdew.de |datum=2021-03-01 |abruf=2022-08-05}}</ref> Strom wird zu fast 90 % in drei mit Schweröl betriebenen Kraftwerken mit einer Leistung von 1.500 MW erzeugt.<ref name="bdew-zypern" /> Erneuerbare Energien werden bisher in erster Linie in Form von Solarthermie genutzt, fast die Hälfte des Warmwassers wird so erhitzt.<ref name="bdew-zypern" /> Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Deckung des Gesamtenergiebedarfs auf mindestens 23 % wachsen, beim Strom auf 26 %.<ref name="bdew-zypern" /> 2005 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch noch bei 2,9 %.<ref name="bdew-zypern" /> Notwendig ist für den weiteren Ausbau nach Angaben des zypriotischen Netzbetreibers aus 2023 insbesondere ein Upgrade des Stromnetzes.<ref>{{Internetquelle |autor=Igor Todorović |url=https://balkangreenenergynews.com/cyprus-power-grid-cant-handle-more-renewables-without-upgrades-storage/ |titel=Cyprus power grid can't handle more renewables without upgrades, storage |werk=balkangreenenergynews.com |datum=2023-03-21 |sprache=en |abruf=2023-03-22}}</ref>
 
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* [[Atomausstieg#Geschichte von Ländern mit Atomausstieg|Atomausstieg nach Staaten]]
* [[Kohleausstieg#Länder und Institutionen|Kohleausstieg nach Staaten]]
 
== Literatur ==
<!--- Bitte chronologisch; Neuestes nach oben (auch Wissen hat eine „Halbwertzeit“); Danke! --->
* [[Volker Quaschning]]: ''Erneuerbare Energien und Klimaschutz.'' 4. Auflage. Hanser, München 2018, ISBN 978-3-446-45703-4.
* [[Viktor Wesselak]], [[Thomas Schabbach]], Thomas Link, Joachim Fischer: ''Handbuch Regenerative Energietechnik'', 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, Berlin/Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-53072-6.
* [[Volker Quaschning]]: ''Regenerative Energiesysteme.'' 9. Auflage. Hanser, München 2015, ISBN 978-3-446-44267-2.
* [[Felix Ekardt]]: ''Jahrhundertaufgabe Energiewende: Ein Handbuch'', Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-791-5.
* [[Achim Brunnengräber]], Maria Rosaria du Nucci (Hrsg.): ''Im Hürdenlauf zur Energiewende. Von Transformationen, Reformen und Innovationen. Zum 70. Geburtstag von Lutz Mez'', Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-06787-8.
* [[Martin Kaltschmitt]], Wolfgang Streicher, Andreas Wiese (Hrsg.): ''Erneuerbare Energien. Systemtechnik, Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte''. Springer Vieweg, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-03248-6.
* [[Nicola Armaroli]], [[Vincenzo Balzani]]: ''Powering Planet Earth – Energy Solutions for the Future'', Wiley-VCH 2013, ISBN 978-3-527-33409-4.
* Klaus-Dieter Maubach: ''Energiewende. Wege zu einer bezahlbaren Energieversorgung.'' Springer Fachmedien, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-03357-6.
* [[Claudia Kemfert]]: ''Kampf um Strom. Mythen, Macht und Monopole''. Murmann, Hamburg 2013, ISBN 978-3-86774-257-3.
* [[Peter Hennicke]], [[Paul J. J. Welfens]]: ''Energiewende nach Fukushima: Deutscher Sonderweg oder weltweites Vorbild?'' Oekom, München 2012, ISBN 978-3-86581-318-3.
* Conrad Kunze: ''Soziologie der Energiewende: erneuerbare Energien und die Transition des ländlichen Raums''. Ibidem, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8382-0347-8.
* [[Nicola Armaroli]], [[Vincenzo Balzani]]: ''Energy for a Sustainable World – From the Oil Age to a Sun-Powered Future'', Wiley-VCH 2011, ISBN 978-3-527-32540-5.
* [[Hermann Scheer (Politiker, 1944)|Hermann Scheer]]: ''Der energethische Imperativ: 100&nbsp;Prozent jetzt. Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist''. Kunstmann, München 2010, ISBN 978-3-88897-683-4.
* [[Peter Hennicke]], Susanne Bodach: ''Energierevolution: Effizienzsteigerung und erneuerbare Energien als neue globale Herausforderung'', herausgegeben vom [[Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie]], Oekom, München 2010, ISBN 978-3-86581-205-6.
* [[Rob Hopkins]]: ''Energiewende. Das Handbuch.'' [[Zweitausendeins]], 2008, ISBN 978-3-86150-882-3 (Originaltitel: „The Transition Handbook: From Oil Dependency to Local Resilience“ (Transition Guides), 2008).
 
== Weblinks ==
;Studien zur globalen Energiewende
* [[Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen]]: ''Welt im Wandel. Energiewende zur Nachhaltigkeit''. Springer, Berlin 2003, ISBN 3-540-40160-1 ([https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/welt-im-wandel-energiewende-zur-nachhaltigkeit ''wbgu.de''], PDF; 3,84&nbsp;MB)
* [https://previous.iiasa.ac.at/web/home/research/Flagship-Projects/Global-Energy-Assessment/Home-GEA.en.html ''International Institute for Applied Systems Analysis: Global Energy Assessment – Toward a Sustainable Future.''] Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA and the International Institute for Applied Systems Analysis, Laxenburg, Austria, 2012, ISBN 978-1-107-00519-8. (englisch)
 
;Statistiken und Visualisierungen
* {{Internetquelle |url=https://irena.org/publications/2022/Apr/Renewable-Capacity-Statistics-2022 |titel=Renewable Capacity Statistics 2022 |werk=irena.org |hrsg=[[Internationale Organisation für erneuerbare Energien|IRENA]] |datum=2022-04 |sprache=en |abruf=2022-04-25 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |url=https://www.ren21.net/reports/global-status-report/ |titel=Renewables Global Status Report |werk=ren21.net |hrsg=[[REN21]] |datum=2022-06 |sprache=en |abruf=2022-07-24 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |url=https://www.iea-shc.org/solar-heat-worldwide |titel=Solar Heat Worldwide |werk=iea-shc.org |hrsg=Solar Heating & Cooling Programme der [[International Energy Agency|IEA]] |sprache=en |abruf=2022-08-05 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/energy-efficiency-2021 |titel=Energy Efficiency 2021 |werk=iea.org |hrsg=IEA |datum=2021-11 |sprache=en |abruf=2022-08-05 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |url=https://about.bnef.com/energy-transition-investment/ |titel=Energy Transition Investment Trends 2022 |werk=about.bnef.com |hrsg=BloombergNEF |datum=2022 |sprache=en |abruf=2022-08-09 |abruf-verborgen=1}}
 
== Einzelnachweise ==
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|werk=[[Die Zeit]]
|datum=2012-02-06
|sprache=de
|abruf=2014-03-15}}
</ref>
Zeile 1.308 ⟶ 1.218:
<ref name="WindEurope2023">
{{Internetquelle
|autor = Giuseppe Costanzo, Guy Brindley, Guy Willems, Lizet Ramirez, Phil Cole, Vasiliki Klonari; Editor: Rory O’Sullivan
|url = https://windeurope.org/intelligence-platform/product/wind-energy-in-europe-2023-statistics-and-the-outlook-for-2024-2030/
|titel = Wind energy in Europe
|titelerg= 2023 Statistcs and the outlook for 2024–2030
|werk = WindEurope windeurope.org > Intelligence Platform > Reports
|hrsg = WindEurope, Brüssel
|datum=2024-02
|sprache=en