Andere Historiker erklären das Fehlen schriftlicher Beweismaterialien mit dem Fehlen einer organisierten lokalen Verwaltung bis zum 12. Jahrhundert und dadurch, dass die [[Mongolen]] beim Plündern des Gebiets im Jahr 1241 jegliche existierenden Aufzeichnungen vernichtet hätten (siehe auch [[Nichtorganisierter Staat]]).
Adolf Hitler
== Ungarische Migration ==
Im Jahr 896 ließen sich die Magyaren im zentralen Karpatenbecken nieder, nachdem sie zuvor von den Bulgaren unter [[Simeon I. (Bulgarien)|Zar Simeon]] und den Petschenegen in [[Bessarabien]] vernichtend geschlagen worden waren.<ref name="Warren Treadgold">Warren Treadgold: A History of the Byzantine State and Society</ref><ref name="Constantin Jireček">C. Jireček: ''Geschichte der Bulgaren''</ref> Ein Jahrhundert später dehnte [[Stephan I. (Ungarn)|Stephan I.]] das ungarische Königreich auf Siebenbürgen aus. Die Ungarn bauten Festungen, gründeten ein römisch-katholisches Bistum und begannen die dort angesiedelte [[Szekler]]-Bevölkerung zu missionieren. Es gibt Zweifel, dass sich unter den Missionierten auch Rumänen befanden, da diese bereits christlich waren und nach dem [[Morgenländisches Schisma|Morgenländischen Schisma]] der östlichen orthodoxen Kirche treu blieben. Stephan und seine Nachfolger warben deutsche und ungarische Siedler an, sich in der Region niederzulassen.
[[Datei:CetateFeldioara.jpg|mini|Ansicht der [[Marienburg (Feldioara)|Marienburg]] über [[Feldioara (Brașov)|Feldioara]] in [[Rumänien]], vor der Renovierung und dem Wiederaufbau 2013–2017]]
Die Siedler kamen teilweise von weit her, darunter [[Szekler]] und der aus Palästina zurückkehrende [[Deutscher Orden|Deutsche Orden]], der Kronstadt (rumänisch [[Brașov]]) gründete, dann aber nach einem Konflikt mit dem König 1225 in die Ostseeregion umsiedelte. Ungarns Könige förderten die Loyalität der Kolonisten, indem sie ihnen Land, Handelsprivilegien und ein beträchtliches Maß an Autonomie gewährten. Der Adelsstand war auf Katholiken beschränkt, und während rumänische Adlige zur [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Konfession]] konvertierten (was schließlich zu deren Magyarisierung führte), um ihre Privilegien zu bewahren, wurden viele orthodoxe Rumänen [[Leibeigene]], sowie auch zahlreiche Ungarn und in geringem Maße auch [[Sachsen (Volk)|Sachsen]], die auf dem [[Komitatsboden]] lebten bzw. von ungarischen Adligen im Rahmen von [[Landesausbau|Binnenkolonisation]] dort angesiedelt wurden.
1241 fielen die Mongolen von Norden und Osten her über die Karpaten in Siebenbürgen ein. Sie schlugen die Truppen [[Béla IV. (Ungarn)|Bélas IV.]] in die Flucht, brannten in Siebenbürgen und Zentralungarn die Siedlungen nieder und ermordeten einen Teil der Bevölkerung. Als die Mongolen sich 1242 schlagartig wieder zurückzogen, startete Béla ein energisches Wiederaufbauprogramm. Er lud weitere Fremde ein, sich in Siebenbürgen und anderen verwüsteten Regionen des Königreichs niederzulassen, gewährte lokalen Adligen Land und ordnete an, Festungen aus Stein zu errichten. Bélas Wiederaufbaubemühungen und das Aussterben der [[Árpáden]]-Dynastie 1301 verschob die Machtverhältnisse in Ungarn signifikant. Der Einfluss des Königs sank, und rivalisierende Magnaten errichteten für sich kleinere Königreiche, enteigneten Bauernland und verschärften die feudalen Pflichten.
Siebenbürgen wurde praktisch selbständig. Schon 1288 beriefen die siebenbürgischen Adligen ihre eigene Ständeversammlung ein. Unter steigendem wirtschaftlichem Druck von ungehemmten Feudalherren und religiösem Druck von eifernden Katholiken emigrierten viele Rumänen aus Siebenbürgen ostwärts und südwärts über die Karpaten und trugen entscheidend zur Gründung der Fürstentümer Moldau und Walachei bei.
== Mittelalterliche Staaten ==
|