„Geschichte Rumäniens“ – Bearbeiten
Größe der Seite bzw. des bearbeiteten Abschnitts: 123 KB.
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Wenn du eine Änderung rückgängig gemacht hast, die kein Vandalismus ist, gib bitte eine Begründung an. Die Textvorgabe in der Zusammenfassungszeile kann dazu ergänzt oder ersetzt werden.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 237: | Zeile 237: | ||
[[Datei:Antonescu execution.jpg|mini|Hinrichtung von Marschall Ion Antonescu, 1946]] |
[[Datei:Antonescu execution.jpg|mini|Hinrichtung von Marschall Ion Antonescu, 1946]] |
||
Gemäß Artikel 14 des Waffenstillstandsvertrages vom 12. September 1944 mit Rumänien<ref>[http://avalon.law.yale.edu/wwii/rumania.asp Waffenstillstandsvereinbarung mit Rumänien]</ref> ließ die [[Alliierte Kontrollkommission]] unter dem Vorsitz der [[Sowjetunion]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zwei Volksgerichtshöfe zur Beurteilung von [[Kriegsverbrechen]] und [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] in Rumänien errichten. Diese Volksgerichtshöfe ({{roS|Tribunalele Poporului}}) befanden sich in [[Cluj-Napoca|Cluj]] und Bukarest. 1946 und 1947 wurden zehntausende Angehörige des ehemals auf der Seite der Achsenmächte stehenden Regimes als Kriegsverbrecher hingerichtet, so am 1. Juni 1946 auch der Generalstabschef des Heeres und frühere diktatorisch regierende Ministerpräsident [[Ion Antonescu]] im Gefängnis [[Jilava]] nahe Bukarest. Das [[Frauenwahlrecht]] wurde 1946 eingeführt.<ref>Jad Adams: ''Women and the Vote. A World History.'' Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, |
Gemäß Artikel 14 des Waffenstillstandsvertrages vom 12. September 1944 mit Rumänien<ref>[http://avalon.law.yale.edu/wwii/rumania.asp Waffenstillstandsvereinbarung mit Rumänien]</ref> ließ die [[Alliierte Kontrollkommission]] unter dem Vorsitz der [[Sowjetunion]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zwei Volksgerichtshöfe zur Beurteilung von [[Kriegsverbrechen]] und [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] in Rumänien errichten. Diese Volksgerichtshöfe ({{roS|Tribunalele Poporului}}) befanden sich in [[Cluj-Napoca|Cluj]] und Bukarest. 1946 und 1947 wurden zehntausende Angehörige des ehemals auf der Seite der Achsenmächte stehenden Regimes als Kriegsverbrecher hingerichtet, so am 1. Juni 1946 auch der Generalstabschef des Heeres und frühere diktatorisch regierende Ministerpräsident [[Ion Antonescu]] im Gefängnis [[Jilava]] nahe Bukarest. Das [[Frauenwahlrecht]] wurde 1946 eingeführt.<ref>Jad Adams: ''Women and the Vote. A World History.'' Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, Seite 438</ref> Bei den Wahlen nach Einheitsliste vom 19. November 1946<ref>[[Dieter Nohlen|Nohlen]] & Stöver (2010): ''Elections in Europe: A data handbook'', S. 1603–1610. ISBN 978-3-8329-5609-7</ref><ref name="Otto Luchterhandt" /> (vgl. [[Rumänische Kommunistische Partei]]) erhielten die Kommunisten angeblich 80 % der Stimmen; tatsächlich wurden die Wahlen massiv und teilweise gewaltsam [[Wahlfälschung|manipuliert]].<ref name="spiegel-Kogelfranz">Siegfried Kogelfranz: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13511015.html ''So weit die Armeen kommen …''], in: [[Der Spiegel]], Nr. 37/1984 vom 10. September 1984.</ref> |
||
Im Frühjahr 1947 zerschlug die Groza-Regierung die Reste der [[Opposition (Politik)|Opposition]] mit Massenverhaftungen und dem Verbot der beiden großen traditionellen politischen Gruppen, der [[Partidul Național Țărănesc Creștin Democrat]] („Nationale Christlich-Demokratische Bauernpartei“) und der [[Partidul Național Liberal]] („National-Liberale Partei“). Bauernführer [[Iuliu Maniu]], damals 74 Jahre alt, wurde am 11. November 1947 zu lebenslanger Haft verurteilt und verstarb acht Jahre später. Der Führer der Liberalen [[Dinu Brătianu|Constantin Brătianu]] wurde 1950 gefangen genommen, ohne Prozess inhaftiert und im Mai 1950 in das berüchtigte [[Memorial Sighet|Sighet-Gefängnis]] verlegt. Dort starb er am 20. August 1950 im Alter von 84 Jahren.<ref>[https://adevarul.ro/stiri-locale/pitesti/povestea-dureroasa-a-lui-constantin-dinu-bratianu-1883112.html ''Povestea dureroasă a lui Constantin Dinu Brătianu, fost ministru în patru guverne îngropat de comunişti fără nume şi cruce |
Im Frühjahr 1947 zerschlug die Groza-Regierung die Reste der [[Opposition (Politik)|Opposition]] mit Massenverhaftungen und dem Verbot der beiden großen traditionellen politischen Gruppen, der [[Partidul Național Țărănesc Creștin Democrat]] („Nationale Christlich-Demokratische Bauernpartei“) und der [[Partidul Național Liberal]] („National-Liberale Partei“). Bauernführer [[Iuliu Maniu]], damals 74 Jahre alt, wurde am 11. November 1947 zu lebenslanger Haft verurteilt und verstarb acht Jahre später. Der Führer der Liberalen [[Dinu Brătianu|Constantin Brătianu]] wurde 1950 gefangen genommen, ohne Prozess inhaftiert und im Mai 1950 in das berüchtigte [[Memorial Sighet|Sighet-Gefängnis]] verlegt. Dort starb er am 20. August 1950 im Alter von 84 Jahren.<ref>[https://adevarul.ro/stiri-locale/pitesti/povestea-dureroasa-a-lui-constantin-dinu-bratianu-1883112.html ''Povestea dureroasă a lui Constantin Dinu Brătianu, fost ministru în patru guverne îngropat de comunişti fără nume şi cruce''] (9. August 2018)</ref> |
||
Nach der Absetzung auch der letzten liberalen Minister um [[Gheorghe Tătărescu]] dankte auch König Mihai unter Druck am 30. Dezember 1947 ab und ging ins [[Exil]] in die Schweiz. Die „[[Volksrepublik Rumänien]]“ wurde ausgerufen und am 13. April 1948 durch [[Verfassung Rumäniens#Frühere Verfassungen|eine Verfassung]] gegründet.<ref name="spiegel-Kogelfranz" /> |
Nach der Absetzung auch der letzten liberalen Minister um [[Gheorghe Tătărescu]] dankte auch König Mihai unter Druck am 30. Dezember 1947 ab und ging ins [[Exil]] in die Schweiz. Die „[[Volksrepublik Rumänien]]“ wurde ausgerufen und am 13. April 1948 durch [[Verfassung Rumäniens#Frühere Verfassungen|eine Verfassung]] gegründet.<ref name="spiegel-Kogelfranz" /> |
||