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Geschichte Rumäniens“ – Bearbeiten

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1954 trat Gheorghiu-Dej als Generalsekretär der Partei zurück, blieb aber Vorsitzender. Ein kollektives Sekretariat aus vier Mitgliedern, darunter [[Nicolae Ceaușescu]], kontrollierte die Partei für ein Jahr, nach dem Gheorghiu-Dej wieder die Zügel in die Hand nahm. Trotz seiner neuen Politik der internationalen Kooperation trat Rumänien 1955 dem [[Warschauer Pakt]] bei, was zur Unterordnung und Integration eines Teils seines Militärs in die sowjetische Militärmaschine führte. Rumänien lehnte später Manöver des Warschauer Pakts auf seinem Gebiet ab und schränkte seine Beteiligung an Militärmanövern in anderen Ländern des Bündnisses ein.
1954 trat Gheorghiu-Dej als Generalsekretär der Partei zurück, blieb aber Vorsitzender. Ein kollektives Sekretariat aus vier Mitgliedern, darunter [[Nicolae Ceaușescu]], kontrollierte die Partei für ein Jahr, nach dem Gheorghiu-Dej wieder die Zügel in die Hand nahm. Trotz seiner neuen Politik der internationalen Kooperation trat Rumänien 1955 dem [[Warschauer Pakt]] bei, was zur Unterordnung und Integration eines Teils seines Militärs in die sowjetische Militärmaschine führte. Rumänien lehnte später Manöver des Warschauer Pakts auf seinem Gebiet ab und schränkte seine Beteiligung an Militärmanövern in anderen Ländern des Bündnisses ein.


1956 brandmarkte der sowjetische Premier [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Chruschtschow]] Stalin in seiner [[Über den Personenkult und seine Folgen|Geheimrede]] vor dem [[XX. Parteitag der KPdSU]]. Gheorghiu-Dej und die Führung der PMR waren gestärkt, die [[Entstalinisierung]] zu überstehen. Gheorghiu-Dej machte Pauker, Luca und Georgescu zu den Sündenböcken der Exzesse der rumänischen Kommunisten in der Vergangenheit und behauptete, dass die rumänische Partei die stalinistischen Elemente schon vor Stalins Tod gesäubert habe.
1956 brandmarkte der sowjetische Premier [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Chruschtschow]] Stalin in seiner [[Über den Personenkult und seine Folgen|Geheimrede]] vor dem [[XX. Parteitag der KPdSU]]. Gheorghiu-Dej und die Führung der PMR waren gestärkt, die Entstalinisierung zu überstehen. Gheorghiu-Dej machte Pauker, Luca und Georgescu zu den Sündenböcken der Exzesse der rumänischen Kommunisten in der Vergangenheit und behauptete, dass die rumänische Partei die stalinistischen Elemente schon vor Stalins Tod gesäubert habe.


Im Oktober 1956 [[Volksrepublik Polen#Polnischer Oktober 1956 und die Ära Gomułka|widersetzten sich die kommunistischen Führer in Polen]] den sowjetischen militärischen Drohungen, sich in die polnischen Angelegenheiten einzumischen und ein fügsameres Politbüro einzusetzen. Wenige Wochen später löste sich die [[kommunistische Partei]] in Ungarn während des [[Ungarischer Volksaufstand|Ungarischen Volksaufstandes]] praktisch auf. Der [[Polnischer Oktober|polnische Oktober]] und der ungarische Volksaufstand inspirierten rumänische Studenten und Arbeiter, in den Universitäten und Arbeiterstädten für Freiheit, bessere Lebensbedingungen und das Ende der Sowjetvorherrschaft zu demonstrieren, so bei der [[Studentenrevolte in Timișoara 1956]]. Da Gheorghiu-Dej fürchtete, dass ein ungarischer Aufstand die ungarische Bevölkerung in seinem eigenen Land zur Revolte aufstacheln könnte. Er setzte sich für eine rasche Intervention durch die Sowjets ein. Die Sowjetunion verstärkte ihre Militärpräsenz in Rumänien, insbesondere an der [[Grenze zwischen Rumänien und Ungarn|Grenze zu Ungarn]]. Wenngleich die Unruhen in Rumänien sich als bruchstückhaft und kontrollierbar erwiesen, diejenigen in Ungarn waren es nicht, und so startete Moskau im November einen blutigen Einmarsch in Ungarn.
Im Oktober 1956 widersetzten sich die kommunistischen Führer in Polen den sowjetischen militärischen Drohungen, sich in die einheimischen Angelegenheiten einzumischen und ein fügsameres Politbüro einzusetzen. Wenige Wochen später löste sich die [[kommunistische Partei]] in Ungarn während einer Revolution praktisch auf. Der [[Polnischer Oktober|polnische Oktober]] und der [[Ungarischer Volksaufstand|ungarische Volksaufstand]] inspirierten rumänische Studenten und Arbeiter, in den Universitäten und Arbeiterstädten für Freiheit, bessere Lebensbedingungen und das Ende der Sowjetvorherrschaft zu demonstrieren, so bei der [[Studentenrevolte in Timișoara 1956]]. Da Gheorghiu-Dej fürchtete, dass ein ungarischer Aufstand die ungarische Bevölkerung in seinem eigenen Land zur Revolte aufstacheln könnte, setzte er sich für eine rasche Intervention durch die Sowjets ein. Die Sowjetunion verstärkte ihre Militärpräsenz in Rumänien, insbesondere entlang der ungarischen Grenze. Wenngleich die Unruhen in Rumänien sich als bruchstückhaft und kontrollierbar erwiesen, diejenigen in Ungarn waren es nicht, und so startete Moskau im November einen blutigen Einmarsch in Ungarn.


Nach der Revolution von 1956 arbeitete Gheorghiu-Dej eng mit Ungarns neuem Führer [[János Kádár]] zusammen. Obwohl Rumänien zunächst den exilierten früheren ungarischen Premier [[Imre Nagy]] aufnahm, lieferte es ihn an Budapest für einen Prozess und seine Hinrichtung aus. Im Gegenzug gab Kádár die ungarischen Ansprüche auf Siebenbürgen auf und prangerte Ungarn, die dort die Revolution unterstützt hatten, als [[Chauvinist]]en, [[Nationalist]]en und [[Irredentismus|Irredentisten]] an.
Nach der Revolution von 1956 arbeitete Gheorghiu-Dej eng mit Ungarns neuem Führer [[János Kádár]] zusammen. Obwohl Rumänien zunächst den exilierten früheren ungarischen Premier [[Imre Nagy]] aufnahm, lieferte es ihn an Budapest für einen Prozess und seine Hinrichtung aus. Im Gegenzug gab Kádár die ungarischen Ansprüche auf Siebenbürgen auf und prangerte Ungarn, die dort die Revolution unterstützt hatten, als Chauvinisten, Nationalisten und Irredentisten an.


Rumäniens Regierung ergriff Maßnahmen, die Unzufriedenheit im Lande zu lindern, indem man Investitionen in die Schwerindustrie verminderte, die Produktion von Konsumgütern verstärkte, die Wirtschaftsverwaltung dezentralisierte, Löhne erhöhte und Elemente der Arbeiterselbstverwaltung einführte. Die Behörden schafften die obligatorischen Lieferungen durch Privatbauern ab, beschleunigten aber das Kollektivierungsprogramm Mitte der 1950er Jahre, wenn auch weniger brutal als zuvor. Die Regierung erklärte die Kollektivierung 1962 für vollständig; zu diesem Zeitpunkt hielten kollektive und Staatshöfe 77 % des bebaubaren Landes.
Rumäniens Regierung ergriff Maßnahmen, die Unzufriedenheit im Lande zu lindern, indem man Investitionen in die Schwerindustrie verminderte, die Produktion von Konsumgütern verstärkte, die Wirtschaftsverwaltung dezentralisierte, Löhne erhöhte und Elemente der Arbeiterselbstverwaltung einführte. Die Behörden schafften die obligatorischen Lieferungen durch Privatbauern ab, beschleunigten aber das Kollektivierungsprogramm Mitte der 1950er Jahre, wenn auch weniger brutal als zuvor. Die Regierung erklärte die Kollektivierung 1962 für vollständig; zu diesem Zeitpunkt hielten kollektive und Staatshöfe 77 % des bebaubaren Landes.

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