Georgia Doll
Georgia Doll (* 2. Juli 1980 in Wien) ist eine österreichisch-deutsche Theaterregisseurin, Schauspielerin, Dramaturgin und Lyrikerin.[1]
Leben und Werk
Georgia Doll wurde 1980 in Wien geboren. Im Alter von acht Jahren verließ sie Österreich und zog nach Hamburg. Nach Abitur und anschließendem Literatur- und Theaterstudium an der Universität Hamburg verließ sie die Hansestadt und studierte Theaterwissenschaft in Toulouse, Theaterregie in Paris und Szenisches Schreiben in Berlin.
2006 wird ihr Stück Le Pays Sombre am Théâtre Ouvert in Paris gespielt. Sie inszeniert ihr zweites Stück am Théâtre Bobigny MC93. Ihre Stücke Miss Europa fährt nach Afrika, Der Hang zum Grundsätzlichen, Der König hat Hunger, Lorenzos Rückkehr, Das blaue Gold, Stranger sowie Kurzstücke wurden in Frankreich, Deutschland und Österreich szenisch gelesen oder aufgeführt, darunter in den Städten Cannes, Marseille, Montluçon, Graz, Wien, sowie in Düsseldorf, Hamburg, im Staatsschauspiel Dresden bei den Münchner Kammerspielen und im Maxim Gorki Theater in Berlin.
Sie selbst inszenierte 2006 Miss Europa fährt nach Afrika in Paris, 2007 gründet sie die Jugendtheatertruppe „Anyigba Yéyé“ in Amlamé, Togo, mit der sie 2007 die Stückentwicklung „Visite sur Terre“ sowie 2008 Bertolt Brechts Die Ausnahme und die Regel erarbeitet (2009 am Goethe Institut Lomé). 2013 inszeniert sie Das blaue Gold in Toulouse und Aix-en-Provence. Das Stück wird 2013 mit dem 2. Preis des Coburger Forums für Junge Autoren ausgezeichnet. 2011 war Georgia Doll für den Münchner Förderpreis für deutsche Sprache und Dramatik nominiert.[2]
Zusammen mit Ida Clay führte sie 2012 Co-Regie bei dem Kurzfilm Der Vogel und die Fenster. Mit dem Schauspieler und Regisseur Philip Baumgarten arbeitete sie 2013 in einer Künstlerresidenz an der Marelle–Villa des Auteurs in der Friche de la Belle de Mai Marseille an ihrer Produktion Sous le sixieme soleil.[3] Im April desselben Jahres sind sie in der Radiosendung A l'air livre Radio Grenouille in Marseille zu hören.[4] Das Stück wird mit einem Stipendium des CNL - Centre National du Livre - gefördert.
Im Rahmen der Autor*innenwerkstatt Rauş - Neue Deutsche Stücke, eine Kooperation vom Kultur- und Gesellschaftsmagazin freitext, Ballhaus Naunynstraße und dem Berliner Ensembletheaters Maxim Gorki, wurde ihr Stück ich waren wir wir waren ich im Studio Я des Maxim Gorki Theaters und im Ballhaus Naunynstraße gezeigt. Sie übersetzt den Theatermonolog "La Fratrie Errante" der kongolesischen Autorin Marie-Louise Mumbu für die Theateranthologie "Scènes" und richtet ihn szenisch ein auf dem Festival Frankophone Realitäten im Studio Ya des Gorki Theaters Berlin.
Seit 2012 arbeitet sie in Marseille mit ihrer Compagnie Les Passagers du Mardi. Sie arbeitet auch theaterpädagogisch im Rahmen von Theater- und Schreibworkshops mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und engagiert sich als soziokulturelle Mediatorin für Menschenrechte gegen Rassismus und Ausgrenzung.
Georgia Doll schreibt sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache.[5] Im Jahr 2002 veröffentlichte sie lyrische Texte im Martin Werhand Verlag,[6] 2010 war sie in der Anthologie Zwischenspiele: Neue Texte, Wahrnehmungs- und Fiktionsräume in Theater, Tanz und Performance im transcript Verlag vertreten. 2013 erschien ihr Theaterstück Das blaue Gold: L'or bleu im Drei Masken Verlag, München, sowie als zweisprachige Printausgabe im Verlag Presses Universitaires du Mirail, Toulouse. [7][8]
Auszeichnungen
- 2011: Nominierung für den Münchner Förderpreis für deutsche Sprache und Dramatik
Werkverzeichnis
als Theaterregisseurin (Auswahl)
- 2006 Miss Europa fährt nach Afrika in Paris
- 2013 Das blaue Gold in Toulouse
als Dramaturgin (Auswahl)
- Le Pays Sombre,
- Miss Europa fährt nach Afrika,
- Der Hang zum Grundsätzlichen,
- Der König hat Hunger,
- Lorenzos Rückkehr,
- Das blaue Gold,
- Stranger
Publikationen
- Junge Lyrik III - 50 Dichterinnen und Dichter. Anthologie, Martin Werhand Verlag, Melsbach 2002, ISBN 3-9806390-3-7. Auch zweite, überarbeitete Auflage.
- Zwischenspiele: Neue Texte, Wahrnehmungs- und Fiktionsräume in Theater, Tanz und Performance. Anthologie, transcript Verlag, Bielefeld, 2010, ISBN 978-3-8376-1015-4
- Das blaue Gold: L'or bleu, Drei Masken Verlag, Toulouse: Presses Univ. du Mirailm, 2013, ISBN 978-2-8107-0249-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Georgia Doll. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2014/2015: Band I: A-O. Band II: P-Z., Walter De Gruyter Incorporated, 2014, S. 200, ISBN 978-3-11-033720-4
- ↑ Georgia Doll in: Münchner Förderpreis für deutsche Sprache und Dramatik
- ↑ Georgia Doll und Philip Baumgarten.
- ↑ Georgia Doll und Philip Baumgarten. In: Radio Grenouille in Marseille
- ↑ Französisches Portrait von Georgia Doll
- ↑ Biografie von Georgia Doll in: Junge Lyrik III, Martin Werhand Verlag, Melsbach 2002, ISBN 3-9806390-3-7, S. 538.
- ↑ Georgia Doll. In: - Das blaue Gold: L'or bleu, Drei Masken Verlag, 2013, ISBN 978-2-8107-0249-7
- ↑ das blaue gold / l'or bleu - PUM 2014
Personendaten | |
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NAME | Doll, Georgia |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-deutsche Theaterregisseurin, Schauspielerin, Dramaturgin und Lyrikerin |
GEBURTSDATUM | 2. Juli 1980 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich |