[[Datei:Georg Prahl Harbitz.jpg|miniatur|Georg Prahl Harbitz]]
'''Georg Harbitz''', im Kirchenbuch ''Jørgen Prahl Harbitz'', (* [[26. Juni]] [[1802]] in Haus (heute [[Osterøy]]); † [[22. November]] [[1889]] in Abbediengen in [[Oslo-Aker (Norwegen)|Aker]]) war ein norwegischer Pfarrer und Präsident des Stortings.
Seine Eltern waren der Gastwirt Niels Harbitz (1742–1810) und seine Frau Elisabeth Christine Ibsen. Am 23. Februar heiratete er Maren Mariken Hof (2. Februar 1806–20. Dezember 1839), Tochter des Bauern Ingebret Larsen Hof und dessen Frau Ingeborg Martine Torgersdatter Blinderen. Nach ihrem Tod blieb er Witwer.
== Laufbahn ==
=== Kirchliche Laufbahn ===
1825 legte er das theologische Examen ab. Ein Jahr später wurde er bereits Pfarrer in [[Askvoll]], denn es herrschte ein Mangel am´n Geistlichen. 13 Jahre später war er von 1839–18471839 bis 1847 Pfarrer von Slidre im [[Oppland]]. Außerdem wurde er zu dieser Zeit zum Garnisonspfarrer von [[Akershus]] ernannt, übernahm aber das Amt nicht, da seine Stortingstätigkeit bei der streng konservativen Gemeinde auf Widerstand stieß.<ref> Artikel „Georg Prahl Harbitz“ in der [[:no:Georg Prahl Harbitz|norwegischen WP]]</ref> Ab 1848 war er Pfarrer des abgetrennten [[Vestre Slidre]], bis er 1852 die Pfarrei [[Nøtterøy]] erhielt. 1878 wurde er pensioniert.
=== Politische Laufbahn ===
Harbitz saß in allen 15 Stortingsperioden von 1836–18691836 bis 1869. Bis 1839 war er Delegierter für Nordre Bergenhus amt<ref>Frühere Bezeichnung des [[Fylke]] [[Sogn og Fjordane|Nordre Bergenhus Amt]]</ref>, 1842–1851 für Kristians Amt<ref>Ursprünglich „Christians Amt“ nach [[Christian VII. (Dänemark und Norwegen)Oppland|Christian VII.]] benannt. Es entstand 1781 durch Aufteilung von Oplandenes [sic!]Kristians Amt in Christians Amt und Hedemarkens Amt und deckt das Gebiet des heutigen Fylke [[Oppland]].</ref> und 1854–1869 für [[Jarlsberg (Grafschaft)Vestfold|Jarlsberg]] und Larvigs Amt<ref>Alter Name für das Fylke [[Vestfold]]</ref>. Von 1848–18691848 bis 1869 war er Präsident des Stortings. Er wechselte sich dabei erst mit Halvor Christensen, dann mit Hans Aall ab.
== Politik ==
Harbitz stand der Bauernopposition unter [[Ole Gabriel Ueland]] sehr nahe. Er setzte sich für die kommunale Selbstverwaltung ein und hatte eine klare nationale Haltung. Im norwegisch-schwedischen [[Flaggenstreit zwischen Norwegen- und Schweden|Flaggenstreit]] protestierte er gegen die Abbildung des norwegischen Staatswappens auf schwedischen Münzen. Aber im Laufe der Zeit wurde der Wille zum Ausgleich und Kompromiss mehr und mehr zum Kennzeichen seiner Politik. Er wurde auch allmählich konservativer. Er stimmte gegen die Zulassung der Staatsräte<ref>Staatsrat ist die norwegische Bezeichnung der meisten Minister.</ref> zu den Stortingsversammlungen.<ref>Man befürchtete, dass die Beamten nicht mehr frei abstimmen könnten, wenn die vorgesetzten Staatsräte anwesend seien.</ref> Er war auch gegen die jährliche Einberufung des Stortings und gegen die Ausweitung des Stimmrechts. Zusammen mit anderen moderaten Beamten und Akademikern versuchte er immer wieder, Brücken zwischen Regierung und der oppositionellen Stortingsmehrheit zu bauen. Trotz seiner zunehmend konservativen Einstellung konnte er durch das Ansehen, das er auch bei der Bauernopposition genoss, die guten Beziehungen zu den Führern der Bauernopposition, besonders zu Ueland, halten. Wenn es ihm immer wieder gelang, die Bauernopposition von ihrer rigorosen Sparpolitik abzubringen, so ist dies mehr auf seine persönlichen Kontakte als auf seine Reden im Storting zurückzuführen. Als auf Druck der Schweden [[Karl XV. (Schweden)|Karl IV.]] sein Veto gegen den Stortingsbeschluss, das schwedische Statthalteramt in Norwegen aufzuheben, einlegte, wurde er Vorsitzender des daraufhin eingesetzten Sonderausschusses. Ihm gelang es, einen Weg aus dieser Krise zu finden, bei dem beide Seiten ihr Gesicht wahren konnten.
Als Schweden die Unionsakte revidieren wollte und eine engere Anbindung Norwegens anstrebte, brachte er zusammen mit [[Johan Sverdrup]] einen Entwurf ein, der auf Selbständigkeit und absolute Gleichberechtigung in allen Sachen, die nicht Angelegenheiten der Union waren, bestand. Gemeinsam mit Ueland weigerte er sich zunächst im neuen Unionsausschuss mitzuarbeiten. Sie ließen sich aber dann doch beide umstimmen. Er trat aber alsbald wieder aus der Kommission aus.
== Ehrungen ==
HabritzHarbitz wurde 1851 zum Ritter des [[St.-Olav-Orden]]s ernannt, erhielt 1857 das Kommandeurskreuz und 1864 das Großkreuz. Im gleichen Jahr erhielt er das Großkreuz des schwedischen [[Nordstern-Orden]]s. 1891 wurde in Oslo die „President Harbitz' gate“ nach ihm benannt.
== Literatur ==
* Per Fuglum: Artikel „Georg Harbitz“ in [httphttps://wwwnbl.snl.no/.nbl_biografi/Georg_Harbitz/utdypning Norsk biografisk leksikon], abgerufen am 7. September 2009.
== Anmerkungen ==
Der Artikel beruht im Wesentlichen auf ''Norsk biografsikbiografisk leksikon''. Anderweitige Informationen werden gesondert nachgewiesen.
<references />
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[[Kategorie:Storting-AbgeordneterPräsident]]
[[Kategorie:Norwegische Geschichte (19. Jh.)]]
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[[Kategorie:Träger des Sankt-Olav-Ordens (Großkreuz)]]
|NAME=Harbitz, Georg Prahl
|ALTERNATIVNAMEN=Harbitz, Georg; Harbitz, Jørgen Prahl
|KURZBESCHREIBUNG=norwegischer Pfarrer und Politiker, Mitglied des Storting, Präsident des Stortings
|GEBURTSDATUM=26. Juni 1802
|GEBURTSORT=[[Osterøy]]
|STERBEDATUM=22. November 1889
|STERBEORT=Oslo[[Aker (Norwegen)]]
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[[en:Georg Prahl Harbitz]]
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