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Bahnstrecke Kamenz–Bischofswerda

Eisenbahnstrecke in Deutschland
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Die Bahnstrecke Kamenz–Bischofswerda war eine Nebenbahn in Sachsen. Sie verlief in der Oberlausitz von Kamenz über Elstra nach Bischofswerda.

Kamenz (Sachs)–Bischofswerda
Abzw Rauschwitz–Ldst Kindisch
Strecke der Bahnstrecke Kamenz–Bischofswerda
Ausschnitt aus Streckenkarte Sachsen 1902
Streckennummer:6578; sä. KBi
Kursbuchstrecke:247 (1968)
Streckenlänge:23,65 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 13 
Minimaler Radius:200 m
von Lübbenau
von Kamenz (Sachs) Nord Ldst
0,000 Kamenz (Sachs)
0,287 Tunnel Kamenz (117 m)
nach Pirna
2,913 Brücke Wiesa (73 m)
3,425 Anschluss Grünsteinwerk Wiesa
3,584 Wiesa (b Kamenz/Sachs)
5,863 Prietitz-Thonberg
6,020 Anschluss VEB Schamottewerke Thonberg
7,326 Brücke Elstra
7,998 Elstra
10,876
0,000
Abzweig Rauschwitz
2,035 Ldst Kindisch
11,292 Rauschwitz
11,542 Brücke Schwarze Elster
14,998 Brücke Burkau
15,654 Burkau
19,311 Brücke Schönbrunn
19,685 Schönbrunn (Lausitz)
22,785 Brücke Wesenitz
von Görlitz und von Neukirch (Lausitz) West
23,651 Bischofswerda
nach Dresden-Neustadt

Geschichte

Im März 1888 wurde die Strecke von Kamenz nach Elstra genehmigt. Im Januar 1890 begannen die Bauarbeiten und am 19. Oktober 1890 wurde die Strecke feierlich eröffnet. Nach einer längeren Auseinandersetzung über die Trassenführung der Bahnlinie weiter nach Bischofswerda, begannen im April 1901 die Bauarbeiten zur Streckenweiterführung von Elstra nach Bischofswerda. Am 14. Juni 1902 begann der durchgehende Betrieb auf der Strecke.

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Elstra brannte 1945 nieder, als Ersatz wurde der nördliche Anbau genutzt.

Im November 1945 detonierte eine unter der Autobahnbrücke bei Burkau angebrachte Mine bei Durchfahrt eines Personenzuges. Dabei starben 6 Eisenbahner.

Am 24. September 1967 wurde der Personenverkehr auf der Strecke Burkau–Bischofswerda eingestellt, auf der Strecke Kamenz–Burkau am 1. Juni 1969. Der Güterverkehr südlich von Rauschwitz endete am 19. Dezember 1969. Im Oktober 1978 gab es 3 Tage Personenverkehr von Kamenz nach Elstra, weil wegen eines Sondereinsatzes nicht genügend Busse des Kraftverkehrsbetriebes zur Verfügung standen. 1990 endete der Verkehr zum Steinbruch und Schotterwerk Kindisch, welches der Strecke den größten Teil des Güteraufkommens sicherte. Ostern 1991 gab es eine Sonderfahrt von Kamenz nach Elstra mit einer Dampflok der Baureihe 50. Die letzten Güterzugfahrten nach Elstra gab es Anfang 1994, danach wurde die Strecke kurz hinter dem Bahnhof Wiesa mit einem Schwellenkreuz unbefahrbar gemacht. Die Gleise in Wiesa nutzte man dann noch als Abstellmöglichkeit für nicht benötigte Güterwagen. Am 5. Oktober 1996 verkehrte der letzte Sonderzug mit der Dampflokomotive 52 8141 von Kamenz bis Wiesa auf der Strecke. 1997 wurde die Strecke formal stillgelegt, Ende 2004 wurden die Gleise abgebaut.

Empfangsgebäude stehen noch in Wiesa und Burkau. In Schönbrunn ist der Güterschuppen noch vorhanden. Von dem großen Viadukt am Ortseingang von Wiesa wurde im Oktober 2001 der Brückenteil über der Kreisstraße K 9239 entfernt, nachdem die Brücke bei einem Verkehrsunfall beschädigt worden war.[1] Der Brückenteil über der Schwarzen Elster ist weiter erhalten geblieben. Auch kleinere Stahlträgerbrücken wie bei der Eselsburg sind noch vorhanden (2015).

Commons: Bahnstrecke Kamenz–Bischofswerda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jens Herbach: Sachsenschiene.de - Eisenbahnen in Sachsen. Abgerufen am 26. Juli 2017.