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Carlos Banteur

kubanischer Boxer
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Carlos Banteaux Suárez (* 13. Oktober 1986 in Santiago de Cuba) ist ein kubanischer Boxer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking eine Silbermedaille im Weltergewicht.

Werdegang

Carlos Banteaux begann als Jugendlicher in seiner Geburtsstadt Santiago de Cuba, der Stadt wo er immer noch lebt, mit dem Boxen. Er entwickelte sich rasch zu einem hervorragenden Boxer und wurde 2004 kubanischer Juniorenmeister. Er startete in diesem Jahr auch schon bei der kubanischen Meisterschaft der Senioren und kam im Halbweltergewicht hinter Estenio Gutiérrez und Yudel Johnson auf einen sehr guten 3. Platz. Bei einer Größe von 1,85 Metern bringt er hervorragende körperliche Voraussetzungen mit, was seine Reichweite betrifft. Er boxte lange im Halbweltergewicht (Klasse bis 64 kg Körpergewicht), ehe er 2007 in das Weltergewicht (Klasse bis 69 kg Körpergewicht) wechselte.

Seinen Einstand bei internationalen Meisterschaften gab er im Jahre 2004 bei der Junioren-Weltmeisterschaft im südkoreanischen Jeju-si. Mit drei vorzeitigen Siegen und einem Punktsieg wurde er in Jeju in überlegenem Stil Junioren-Weltmeister im Halbweltergewicht.

Bei der kubanischen Meisterschaft 2005 unterlag Carlos Banteaux im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Estenio Gutiérrez nach Punkten und landete deshalb auf dem 5. Platz. Im selben Jahr boxte er auch erstmals in Deutschland. Beim Chemiepokal in Halle (Saale) besiegte er dabei im Halbweltergewicht Robby Siebert aus Deutschland nach Punkten und Martin Swoboda aus Tschechien durch Abbruch in der 3. Runde und kam mit einem kampflosen Sieg über Dilschod Mahmudow, Usbekistan zum Turniersieg im Halbweltergewicht. Beim "Giraldo Cordova Cardín"-Memorial in Havanna, dem größten kubanischen Turnier auf internationaler Ebene, kam er mit Siegen über William Mena, Dominikanische Republik und Azimkhan Beisenbajew aus Kasachstan ins Finale, in dem er seinem Landsmann Innocente Fiss nach Punkten (4:7) unterlag. Er wurde dann im Oktober 2005 beim AIBA-World-Cup in Moskau, einem Turnier, das in Form von Länderkämpfen ausgetragen wurde, zum Einsatz, musste dort aber Lehrgeld bezahlen, denn er verlor sowohl gegen Kunat Orakgajew aus Kasachstan (36:44) als auch gegen Oleg Komissarow aus Russland (25:30) jeweils nach Punkten.

Bei der kubanischen Meisterschaft 2006 erreichte Carlos Banteaux das Finale, in dem er allerding Innocente Fiss knapp nach Punkten (23:24) unterlag und mit dem Vizemeistertitel zufrieden sein musste. Bei der sog. 3. Kubanischen Olympiade, einem internationalen Turnier in Havanna, erreichte er mit drei Siegen das Finale in dem er gegen Yudel Johnson, Kuba, nach Punkten unterlag. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Mianyang/China gelang ihm noch nicht.

Im Jahre 2007 verlor Carlos Banteaux bei der kubanischen Meisterschaft im Halbweltergewicht schon im Achtelfinale gegen Andres Aldana, weil er wegen einer Verletzung aufgeben musste und landete damit auf dem 9. Platz. Er zog daraus seine Konsequenzen und wechselte in die nächsthöhere Gewichtsklasse, das Weltergewicht. Er kam in dieser Gewichtsklasse aber bei den Panamerikanischen Spielen in Rio de Janeiro nicht zum Einsatz. Nachdem bei dieser Meisterschaft mehrere Boxer die kubanische Mannschaft verließen und in den Vereinigten Staaten und in Deutschland um politisches Asyl nachsuchten, nahm Kuba nicht an der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago teil, weil dort "die Sicherheit der kubanischen Mannschaft nicht gewährleistet sei". In Wirklichkeit hatte man wohl Angst, dass weitere Boxer nicht von der Auslandsreise zurückkehren würden.

Durch diese Nichtteilnahme mussten sich die kubanischen Boxer für die Olympischen Spiele in Peking erst qualifizieren. Nachdem der beste kubanische Boxer im Weltergewicht, Erislandi Lara nach seinem abgebrochenen Fluchtversuch von Rio de Janeiro vom kubanischen Verband auf Lebenszeit vom aktiven Sport ausgeschlossen wurde, war Carlos Banteaux in Kuba die Nr. 1 im Weltergewicht. Er gewann im März 2008 in Port of Spain/Trinidad beim 1. amerikanischen Qualifikationsturnier für Peking mit vier Siegen die Konkurrenz im Weltergewicht und erkämpfte sich damit das Startrecht bei den Olympischen Spielen. Anschließend gewann er drei hochrangig besetzte internationale Turniere in Kiew, Valencia/Venezuela und Havanna. Beim Strandja-Turnier in Plowdiw/Bulgarien unterlag er allerdings schon in seinem ersten Kampf gegen den Engländer Billy Joe Saunders nach Punkten. Er siegte dann auch noch bei der panamerikanischen Meisterschaft 2008 in Cuenca/Ekuador im Weltergewicht. Im Finale dieser Meisterschaft besiegte er John Jackson aus den Virgin Islands klar nach Punkten.

Nach einer intensiven Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Ekuador kam Carlos Banteaux in Peking zu Punktsiegen über Billy Joe Saunders, den er diesmal mit 13:6 Treffern sicher beherrschte, Hosam Abdin aus Ägypten (10:2) und Hanati Silamu aus China (17:4) und stand damit im Endkampf um die Goldmedaille dem Kasachen Baqit Sarsekbajew gegenüber. Sarsekbajew diktierte diesen Kampf und liess Carlos Banteaux keine Siegchance (9:18). Carlos Banteaux schaffte es also nicht, wie auch kein anderer seiner Staffelkameraden, in Peking eine Goldmedaille im Boxen zu gewinnen.

Zum Abschluss des Jahres 2008 gewann er aber dann im Dezember beim Weltcup in Moskau die Konkurrenz im Weltergewicht. Im Halbfinale gewann er dort gegen Jack Robert Culcay aus Deutschland und im Finale gegen Dilschod Mahmudow aus Usbekistan jeweils mit 15:4 Treffern nach Punkten.

Bei den AIBA-Weltmeisterschaften in Mailand im September 2009 schied der als Turnierfavorit gesetzte Banteaux unerwartet bereits in seinem zweiten Kampf gegen den Kanadier Mikael Zewski aus (2:5), nachdem er sich zuvor klar gegen den US-Amerikaner Errol Spence durchgesetzt hatte (11:1).

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, Hw = Halbweltergewicht, We = Weltergewicht, bis 64 kg bzw. 69 kg Körpergewicht)

  • 2004, 1. Platz, Junioren-WM in Jeju-si/Südkorea, Hw, mit einem Abbruchsieg in der 2. Runde über Tsai Yao Chun, Taiwan, einem Punktsieg über Hassan Hosam, Ägypten und Abbruchsiegen in der 2. bzw. 3. Runde über Anatoli Andrejew, Moldawien u. Armen Owsepjan, Russland;
  • 2005, 2. Platz, "Giraldo Cordova Cardín"-Memorial in Cienfuegos, Hw, mit Siegen über William Mena, Dom. Rep. (29:5) u. Azimkhan Beisenbajew, Kasachstan (17:5) u. einer Punktniederlage gegen Innocente Fiss, Kuba (4:7);
  • 2005, 5. Platz, "Batalla de Carabobo" in Valencia/Venezuela, Hw, nach einer Niederlage gegen Johnny Sanchez, Venezuela (10:12);
  • 2006, 2. Platz, 3. Kuban. Olympiade in Havanna, Hw, mit Punktsiegen über Omur Moreno, Venezuela 823:7) u. Myke Carvalho, Brasilien (11:4) u. einem Abbruchsieg i.d.e 3. Runde über Yoni Sanchesz, Venezuela und einer Punktniederlage im Finale gegen Yudel Johnson, Kuba (6:12);
  • 2007, 2. Platz, "Batalla de Carabobo" in Valencia/Venezuela, We, mit einem Abbruchsieg über Walker Julio, Venezuela, einem Punktsieg über Omar Moreno, Venezuela (3:2) u. einer Punktniederlage gegen Juan Carlos Prado, Venezuela (13:27);
  • 2008, 1. Platz, 1. amerik. Olympia-Qualifikations-Turnier in Port of Spain/Trinidad, We, mit einem Abbruchsieg in der 2. Runde über Ricardo Brown, Jamaika u. Punktsiegen über Omar Moreno, Oscar Molina, USA u. John Jackson, Virgin Islands;
  • 2008, 1. Platz, 4.Kuban. Olimpiade in Havanna, We, mit Punktsiegen über Alexander Rakislow, Russland (5:4), Domisio Rondon, Venezuela (10:2), Miguel Guerra, Kuba (1:0) u. Yudel Johnson, Kuba (4:0);
  • 2008, 1. Platz, Panamerikanische Meisterschaft in Cuenca/Ekuador, We, mit einem Abbruchsieg in der 1. Runde über Matthew Robinson, Bardabos, einem kampflosen Sieg über Ricardo Reyes, Puerto Rico u. einem Punktsieg über John Jackson;
  • 2008, 1. Platz, Brüder-Klitschko-Turnier in Kiew, We, mit Punktsiegen über Mujandjae Kasuto, Namibia (13:4), Onder Sipal, Türkei (6:0), Maxim Golowaschtschenko, Ukraine (18:3) u. Sergei Sitnikow, Russland (8:0);
  • 2008, Silbermedaille, OS in Peking, We, mit Punktsiegen über Billy Joe Saunders (13:6), Hosma Abdin, Ägypten (10:2) u. Hanati Silamu, China (17:4) u. einer Punktniederlage im Finale gegen Baqit Sarsekbajew, Kasachstan 89:18);
  • 2008, 1. Platz, Welt-Cup in Moskau, We, mit Punktsiegen über Dimitri Iwanow, Russland (14:2), Jack Robert Culcay, Deutschland (15:4) u. Dilschod Mahmudow (15:4)

Länderkämpfe

Kubanische Meisterschaften

  • 2004, 3. Platz, Hw, hinter Estenio Guittierez u. Yudell Johnson,
  • 2005, 5. Platz, Hw, nach Punktniederlage im Viertelfinale gegen Estenio Guittierez,
  • 2006, 2. Platz, Hw, nach Punktniederlage im Finale gegen Innocente Fiss,
  • 2007, 9. Platz, Hw, nach Abbruchniederlage 1. Runde (Verletzung) im Achtelfinale gegen Andres Aldana,
  • 2008, 1. Platz, We, nach Punktsieg über Yudel Johnson

Quellen