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Vauxhall Equus

Konzeptfahrzeug von Vauxhall

Der Vauxhall Equus ist ein fahrbereites Konzeptfahrzeug des britischen Automobilherstellers Vauxhall, das im Herbst 1978 öffentlich vorgestellt wurde. Der glattflächig gestaltete Roadster sollte zeigen, wie ein moderner Konkurrent zu den seinerzeit bereits veralteten Sportwagen von MG und Triumph aussehen könnte. In den Aufbau des Prototyps war der britische Kleinstserienhersteller Panther Westwinds eingebunden. Eine Serienfertigung kam weder bei Vauxhall noch bei Panther zustande.

Vauxhall

Vauxhall Equus

Equus
Präsentationsjahr: 1978
Fahrzeugmesse: British International Motor Show
Klasse: Sportwagen
Karosseriebauform: Roadster
Motor: Ottomotor:
2,3 Liter (81 kW)
Länge: 4214 mm
Breite: 1560 mm
Höhe: 1230 mm
Radstand: 2497 mm
Serienmodell: keines

Entstehungsgeschichte

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Die damalige General-Motors-Tochter Vauxhall hatte nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion von Sportwagen aufgegeben und sich auf kostengünstige, in Großserie hergestellte Familienfahrzeuge und Lastkraftwagen konzentriert.[1] Preiswerte offene Sportwagen hatten vor allem die Konkurrenzhersteller Rootes, Leyland Motors und British Motor Corporation bzw. ab 1968 die British Leyland Motor Corporation im Programm. Ihre Modelle MG Midget, MGB und Triumph Spitfire gingen jeweils auf die frühen 1960er-Jahre zurück und waren Mitte der 1970er Jahre erkennbar veraltet.

Im Rahmen eines größer angelegten Versuchs, der bodenständigen Marke Vauxhall künftig ein „jüngeres und beschwingteres“ Image zu geben,[2] griff Vauxhalls Geschäftsführer Bob Price[3] im Sommer 1977 den Mangel an zeitgemäßen britischen Roadstern auf und ließ die Designabteilung ab 1977 einen Entwurf erstellen, der zeigen sollte, wie eine „neue Generation von Sportwagen für die breite Masse“ in den 1980er-Jahren aussehen müsste.[4][5] Auf dieser Grundlage entstand der Vauxhall Equus, der im Oktober 1978 auf der British International Motor Show in Birmingham erstmals öffentlich gezeigt wurde.

Der Wagen hatte einerseits die Funktion eines Imageträgers. Zudem sollte das Auto, das ohne Einbindung oder auch nur Information der deutschen Schwestermarke Opel entwickelt worden war, die Leistungsfähigkeit von Vauxhalls Designstudio belegen. Das ist im Zusammenhang mit der Absicht General Motors’ zu sehen, die Designarbeiten für seine europäischen Marken in absehbarer Zeit bei Opel zu konzentrieren.[4] Ungeachtet der positiven Resonanz, die der Equus in Presse und Öffentlichkeit erfuhr, war er der letzte komplett eigenständige Karosserieentwurf Vauxhalls. Seit den frühen 1980er-Jahren wurden alle Vauxhalls in Rüsselsheim gestaltet.

Der Equus war das letzte Show Car der Marke Vauxhall bis zum VX Lightning von 2003.[5]

Beschreibung

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Das Design des Equus wird üblicherweise dem 1937 in Indianapolis geborenen US-amerikanischen General-Motors-Designer Wayne Cherry zugeschrieben, der seit 1965 in Luton für Vauxhall tätig und seit 1975 dort Chefdesigner war. Cherry entwarf die Grundform; Detailarbeiten erledigte John Taylor. Cherry beschrieb den Equus später als das kompromissloseste Auto, das er in seiner Karriere entworfen hatte.[6]

Die äußeren Karosserieteile des Vauxhall Equus bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff.

Das Auto ist als offener zweisitziger Sportwagen ohne Überrollbügel gestaltet. Die Proportionen entsprechen denen klassischer britischer Sportwagen:[3][2] Der Motorraum ist lang, das Cockpit weit nach hinten versetzt.[4] Dieser Eindruck wird optisch durch die hinten angeschnittenen Türen verstärkt.

 
Drop-snoot-Design (hier bei einem Vauxhall Firenza HP von 1973)

Die Karosserie ist glattflächig; es gibt kaum Rundungen. Abgesehen von den Radausschnitten ist der (aus der Großserie übernommene) Tankdeckel im rechten hinteren Kotflügel das einzige runde Element. Ein besonderes Gestaltungsmerkmal ist eine ausgeprägte waagerecht verlaufende Sicke an den Flanken, die den Aufbau optisch in eine obere und eine untere Hälfte teilt. In den vorderen Kotflügeln befinden sich zwischen den Radkästen und den Türen sechs stilisierte Lamellen, die Luftaustrittsöffnungen imitieren. Der Winkel zwischen der A-Säule und der oberen Türkante, an dem der Rückspiegel befestigt ist, ist zu einem ungewöhnlich großen Teil verkleidet. Diese Gestaltung wird durch eine abweichende Lackierung in diesem Bereich betont. Die Frontmaske ist geneigt. Sie ähnelt der drop-snoot des seinerzeit erfolgreichen und begehrten Vauxhall Firenza HP von 1973. Der Equus hat viereckige Doppelscheinwerfer von Cibié, die hinter einer Glasabdeckung untergebracht sind. Zwischen den Scheinwerfern gibt es kein Kühlergitter, sondern eine in Wagenfarbe lackierte Maske.

Der Equus hat kein Verdeck. Im Designkonzept ist kein Raum für die Unterbringung eines (zusammengeklappten) Verdecks vorgesehen. Er hat auch keinen von außen zugänglichen Kofferraum; Zugang zum Gepäckabteil gab es nur über eine Öffnung hinter den Sitzen.[3][5]

 
Technisch eng verwandt: Panther Lima

Der Equus nutzt das Chassis des Retro-Roadsters Panther Lima, der seinerseits Fahrwerks- und Antriebskomponenten der Mittelklasselimousine Vauxhall Magnum enthält. Im Equus ist das Chassis im Fahrgastbereich leicht verbreitert.[3][5] Wie beim Lima ist der Motor vorn hinter der Vorderachse eingebaut. Aus dieser Auslegung resultiert ein langer Vorderwagen.

Antriebstechnik und Fahrwerk des Equus entsprechen dem Vauxhall Magnum. Das Auto wird von einem 2,3 Liter großen Reihenvierzylindermotor angetrieben, der 81 kW (110 PS) leistet.

Produktion

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Prototyp

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Aus Kapazitätsgründen lagerte Vauxhall den Bau des Prototyps auf den in Weybridge, Surrey, ansässigen Spezialbetrieb Panther Westwinds aus, der in erster Linie Roadster im Retrodesign herstellte und dabei vielfach Vauxhall-Technik verwendete. Für den Prototyp griff Panther – abgesehen vom Chassis des eigenen Modells Lima – auf zahlreiche Teile von Vauxhalls Großserienmodellen zurück. Die äußerlich veränderten Türen und die Sitze kamen vom Vauxhall Cavalier Coupé (Opel Manta B), die Instrumente vom Royale (Opel Senator A1) und die Lüftung von der Chevette.[5]

Der Prototyp existiert auch im 21. Jahrhundert noch. Wayne Cherry übernahm den Wagen und machte ihn zum Bestandteil seiner privaten Sammlung, zu der er auch 2024 noch gehört.

Keine Serienproduktion

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Der Equus war nicht für eine Serienproduktion vorgesehen.[7] Der fehlende Kofferraum und die fehlende Möglichkeit, ein Verdeck unterzubringen, standen dem entgegen.[5]

Panther Westwinds hoffte, im eigenen Namen einige Nachbauten des Equus herstellen und vertreiben zu können; dazu kam es aber nicht. Eine Quelle führt dies auf wirtschaftliche Schwierigkeiten Panthers infolge der zweiten Ölkrise von 1979 zurück.[4]

Literatur

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  • Rainer W. Schlegelmilch, Hartmut Lehbrink: Englische Sportwagen. Könemann, Köln 2001, ISBN 3-8290-7449-2.
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Commons: Vauxhall Equus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Roger Gloor: Alle Autos der 50er Jahre, Stuttgart, Motorbuch Verlag 2007, ISBN 978-3-613-02808-1, S. 355.
  2. a b Tony Howard: EQUUS – not just a stylist’s pipe dream, Autocar vom 17. Februar 1979.
  3. a b c d Beschreibung des Equus und seiner Entwicklungsgeschichte auf vauxpedianet.uk2sitebuilder.com (abgerufen am 15. Juni 2024).
  4. a b c d Keith Adams: Concepts and Prototypes: Vauxhall Equus. www.aronline.co.uk, 21. Mai 2017, abgerufen am 14. Juni 2024.
  5. a b c d e f Sam Burnett: Could this have been the coolest Vauxhall ever? www.topgear.com, 10. Oktober 2020, abgerufen am 14. Juni 2024.
  6. Der Vauxhall Equus auf www.conceptcarz.com (abgerufen am 15. Juni 2024).
  7. S. Pressemitteilung vom 17. Oktober 1978.