Universal Music Group
Die Universal Music Group (UMG) ist das größte der drei Major-Label neben Sony Music und der Warner Music Group. Sie hat den weltweit größten Anteil am Musikmarkt mit knapp 32 % im Jahre 2019.[4] Das Geschäft teilt sich in vier Bereiche auf: Recorded Music, Music Publishing und Artist Services sowie Merchandising.[5]
Universal Music Group N. V.
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Rechtsform | N. V. |
ISIN | NL0015000IY2 |
Gründung | 1995 |
Sitz | Hilversum, Niederlande |
Leitung | Lucian Grainge (CEO)[1] |
Mitarbeiterzahl | 10.290 (2023)[2] |
Umsatz | 11,1 Mrd. € (2023)[3] |
Branche | Unterhaltung |
Website | universalmusic.com |
Stand: 2023 |
Der Sitz befindet sich in Hilversum, das operative Geschäft wird jedoch aus Santa Monica, Kalifornien gesteuert.[6]
Geschichte
BearbeitenDie Ursprünge des Unternehmens gehen auf die Gründung der amerikanischen Niederlassung von Decca Records im September 1934 zurück und sein Name und Firmenlogo gehen auf Carl Laemmles Universal Pictures zurück. Obwohl das Filmstudio und das Musikgeschäft eine gemeinsame Geschichte haben, ist ersteres heute Teil von Comcast und letzteres eine unabhängige kommerzielle Einheit[7].
Kern der UMG war die Music Corporation of America (MCA), die 1995 durch Seagram erworben wurde (und nach dem Kauf in Anlehnung an das Filmstudio Universal Pictures, auf dessen Gelände MCA lange tätig war, in Universal umfirmierte); 1998 erfolgte der Zukauf von PolyGram. Seagram verkaufte im Jahr 2000 seine Medienaktivitäten an den französischen Vivendi-Konzern. Im Jahr 2004 spaltete Vivendi Universal, Universal Music aufgrund einer hohen Schuldenlast ab, wobei Universal Music eine Abteilung des Vivendi-Konzerns wurde. Im November 2011 kaufte Universal Music das Label EMI Music für 1,9 Milliarden Euro.[8]
Im Jahr 2020 stieg ein Konsortium um den chinesischen Internetkonzern Tencent mit 10 % bei der UMG ein; weitere 10 % wurden im Januar 2021 erworben. Ende März 2021 beschloss eine außerordentliche Hauptversammlung von Vivendi die Abspaltung der Universal Music Group, in deren Folge bis Ende 2021 somit 60 % der Aktien der UMG an die Aktionäre abgegeben und an der Börse in Amsterdam notiert werden sollen. Vivendi will weiterhin einen Anteil von 20 % halten, die restlichen 20 % verbleiben bei dem chinesischen Partner Tencent.[9]
Der Börsengang an der Euronext Amsterdam als Universal Music Group N. V. mit rechtlichem Sitz in Hilversum erfolgte am 21. September 2021.[10]
Angeschlossene Plattenlabels
BearbeitenIm November 2011 kaufte Universal Music das Label EMI Music für 1,9 Milliarden Euro.[11] Zu Universal Music gehören neben der EMI Group, zu der auch das Plattenlabel Virgin Records gehört, die Tonträgerunternehmen Capitol Records, Chapter ONE, Motown Record Company, Verve Music Group, Mercury Nashville, Interscope Records, Island Def Jam Records, Republic Records, Polydor, Urban, Koch International und Deutsche Grammophon.
In der Universal Music Group sind zudem zahlreiche wichtige Musikverlage des klassischen Bereichs aufgegangen. Dazu gehören Casa Ricordi, Editio Musica Budapest, Durand-Salabert-Eschig (Paris) sowie die Programme der Verlage Otto Junne (Leipzig), Robert Forberg (Leipzig/Bonn) und anderer.
Musiker (Auswahl)
BearbeitenDie Universal Music Group verfügt über die Verwertungsrechte der Werke vieler Musiker, darunter:
- BTS
- Blackpink
- A-ha
- ABBA
- Alle Achtung
- Anitta
- Marcus & Martinus
- Saltatio Mortis
- Louis Armstrong
- Count Basie
- The Beatles
- Chuck Berry
- Jeanette Biedermann
- Bon Jovi
- The BossHoss
- Capital Bra
- James Brown
- Mariah Carey
- The Carpenters
- Johnny Cash
- Yvonne Catterfeld
- Eric Clapton
- Eminem
- John Coltrane
- Sarah Connor
- Jordan Davis
- Dire Straits
- DJ Herzbeat
- Billie Eilish
- Helene Fischer
- Ella Fitzgerald
- Serge Gainsbourg
- Marvin Gaye
- Ariana Grande
- Guns n’ Roses
- Johnny Hallyday
- Haftbefehl
- Jimi Hendrix
- Billie Holiday
- Buddy Holly
- The Jackson Five
- The Jam
- Elton John
- Mia Julia
- Mois (UMG Italien)
- Herbert von Karajan
- Kiss
- Kontra K
- Lady Gaga
- Lil Lano
- Zara Larsson
- Andrew Lloyd Webber
- Luciano
- Lynyrd Skynyrd
- The Mamas and the Papas
- Bob Marley
- Lena Meyer-Landrut
- Nirvana
- Noizy
- Luciano Pavarotti
- Tom Petty
- Edith Piaf
- The Police
- Prince
- Prince Damien
- Rammstein
- Sido
- Silbermond
- Sun Diego
- The Rolling Stones
- Status Quo
- Cat Stevens
- Rod Stewart
- The Supremes
- Taylor Swift
- Tokio Hotel
- Unheilig
- Muddy Waters
- Barry White
- Hank Williams
- Robbie Williams
- The Who
- BoyWithUke
Universal Music Deutschland
BearbeitenUniversal Music GmbH, die deutsche Tochter der Universal Music Group, verlegte 2002 ihren Deutschland-Sitz von Hamburg nach Berlin-Friedrichshain ins Eierkühlhaus. Im Februar 2024 zog das Unternehmen aus dem Eierkühlhaus in ein Bürogebäude wenige Gehminuten entfernt. Der Geschäftsführer der Universal Music GmbH ist seit 1. Juli 2004 Frank Briegmann. Sein Vorgänger, Tim Renner, hatte das Unternehmen Anfang 2004 verlassen. Frank Briegmann ist seit dem 15. Juni 2010 nicht nur Geschäftsführer von Universal Music Deutschland, sondern auch Präsident von Universal Music Österreich, Universal Music Schweiz, den nordischen Ländern und Osteuropa sowie der Deutschen Grammophon.[12] Universal Music Deutschland übernahm im November 2007 die Mehrheit der Berliner Merchandise-Firma Bravado Merchandise GmbH.[13]
Gründungsbeteiligung am Bachelor-Studiengang Musikbusiness
BearbeitenDie deutsche Niederlassung in Berlin war 2003 Gründungsgesellschafter der Popakademie Baden-Württemberg. Ziel des Engagements ist die fundierte Ausbildung des zukünftigen Managementnachwuchses im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Musikbusiness.
Kunst auf dem Universal Music-Gelände
BearbeitenDas Kunstwerk "13. 4. 1981"/Polizeigitter von Olaf Metzel, das 1987/88 im Rahmen der 750-Jahrfeier und der Kulturhauptstadt Europas 1988 als Teil des Skulpturenboulevards in der Westberliner City an der Ecke Joachimstaler Platz/Kurfürstendamm aufgestellt worden war, wurde am alten Standort entfernt und kam für einige Jahre ins Depot.[14] Im November 2001 wurde es neben dem Eierkühlhaus in der Stralauer Allee, in das kurze Zeit später Universal Music zog, wieder aufgebaut.[15][16][17] Inzwischen steht es auf dem EUREF-Gelände.[18]
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Universal Music Group (englisch)
- Offizielle Website von Universal Music Deutschland
- Offizielle Website von Universal Music Italien
- Offizielle Website von Universal Music Schweiz
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Universal Music Group. In: universalmusic.com. Abgerufen am 28. August 2019 (amerikanisches Englisch).
- ↑ UMG Annual Report 2023. In: view.publitas.com. Universal Music Group N. V., 28. März 2024, S. 197, abgerufen am 31. August 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ UMG Annual Report 2023. In: view.publitas.com. Universal Music Group N. V., 28. März 2024, S. 244, abgerufen am 31. August 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Plattenfirmen – Marktanteile weltweit 2020. Abgerufen am 22. September 2021.
- ↑ Vivendi – 2008 Annual Report. (PDF; 4,9 MB) In: vivendi.com. Vivendi SA, 8. April 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 16. November 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Universal Music Group. Abgerufen am 22. September 2021 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Frank Daniels: US Decca LP Labels. ( vom 4. Januar 2009 im Internet Archive) In: Heroinc.0catch.com, 16. Juli 2013, abgerufen am 16. November 2023. (englisch)
- ↑ Musiklabel EMI wird zerschlagen. Sony kauft Musikrechte. In: de.reuters.com. Thomson Reuters, 12. November 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Mai 2012; abgerufen am 16. November 2023.
- ↑ Les Echos: Comment Universal Music est devenu le joyau de Vivendi, 8. April 2021, abgerufen am 10. April 2021 (französisch).
- ↑ Universal Music Group lists on Euronext Amsterdam. 21. September 2021, abgerufen am 22. September 2021 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Musiklabel EMI wird zerschlagen. Sony kauft Musikrechte. Thomson Reuters, 12. November 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Mai 2012; abgerufen am 19. Juli 2012.
- ↑ Universal Music Group Deutschland. Abgerufen am 22. September 2021.
- ↑ Bravado – Impressum. Abgerufen am 22. September 2021.
- ↑ Werner van Bebber: 750-Jahr-Feier Berlins Systemkampf vor dem Kranzler. Von Sozialismus-Parade bis Hönkel-Sound: Die 750-Jahr-Feier Berlins vor 20 Jahren war Konkurrenzschau und Szene-Befriedung. In: Tagesspiegel. 30. Juni 2007, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de).
- ↑ Flickriver: Bergfels’s photos tagged with randaledenkmal. Abgerufen am 22. September 2021.
- ↑ Carsten: 13.4.1981 by Olaf Metzel. In: berlinsidewalk.com. Berlin Sidewalk, 26. Juli 2012, abgerufen am 31. August 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Skulpturenboulevard auf berlin.de
- ↑ 13.4.1981 – Randale-Gitter, Randale-Denkmal – Bildhauerei in Berlin – BiB. In: bildhauerei-in-berlin.de. HTW Berlin | FB 5, abgerufen am 31. August 2024.