Obersöchering
Obersöchering (auch Söchering) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 44′ N, 11° 13′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Weilheim-Schongau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Habach | |
Höhe: | 665 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,27 km2 | |
Einwohner: | 1570 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82395 | |
Vorwahl: | 08847 | |
Kfz-Kennzeichen: | WM, SOG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 90 136 | |
LOCODE: | DE OQG | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Egenriederweg 2 82395 Obersöchering | |
Website: | www.soechering.eu | |
Erster Bürgermeister: | Reinald Huber (Allgemeine Wählervereinigung) | |
Lage der Gemeinde Obersöchering im Landkreis Weilheim-Schongau | ||
Geografie
BearbeitenObersöchering liegt im Pfaffenwinkel, etwa 50 km südwestlich von München und 12 km südöstlich der Kreisstadt Weilheim in Oberbayern. Wenige 100 Meter nordöstlich bzw. nördlich des Ortes befinden sich die Stillgewässer Badsee und Eckenbichelsee. Etwas östlich von Letzterem liegen die beiden Quellweiher des Ramseer Bachs.
Durch den Süden der Gemeinde und südlich an ihrem Hauptort vorbei verläuft die Bundesstraße 472 und mündet im Westen in die nord-südwärts verlaufende B 2.
Die Landschaft um Obersöchering ist durch die letzte Eiszeit (Würm) und Nacheiszeit geprägt. Ältere Schichten (Molasse/Tertiär) sind von einer mächtigen Schotterebene abgedeckt. Grundmoränen sind in Form flach geneigter Hügel erkennbar.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt 11 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt nur die Gemarkung Obersöchering.
Geschichte
BearbeitenZahlreiche Hügelgräber aus der mittleren (ca. 1500–1250 v. Chr.) und späten Bronzezeit (ca. 1250–800 v. Chr.) im Gemeindegebiet zeugen von einer sehr frühen Besiedlung.
Bis zur Gemeindegründung
BearbeitenDas Dorf Obersöchering dürfte im Zeitraum von der zweiten Hälfte des 5. bis Mitte des 6. Jahrhunderts n. Chr. entstanden sein. Nach dem Zusammenbruch der Römerherrschaft besiedelten verschiedene Germanenstämme kampflos den Raum von der Donau bis zu den Alpen. Die dort ansässige keltisch-romanische Bevölkerung ging in dem neugebildeten bayerischen Stamm auf. Der Ortsname soll auf die Ansiedlung der Sippe eines Sahker oder Sigher zurückgehen.
Ausgrabungen in der Marienkirche (Frauenkirche) aus den 1970er Jahren ergaben, dass an ihrer Stelle schon um das Jahr 700 eine kleine Holzkirche stand. Als „Secheringen“ wurde der Ort erstmals um 750 erwähnt. Obersöchering gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern.
Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die Gemeinde Obersöchering, die zum Landgericht Weilheim gehörte.[4]
Gemeindegebietsreform
BearbeitenIm Zuge der Gemeindegebietsreform trat Obersöchering 1978 als weiterhin selbständige Gemeinde der neu gegründeten Verwaltungsgemeinschaft Habach bei. 1981 wurde der Gemeindeteil Egenried auf Antrag seiner Einwohner von der Gemeinde Eberfing nach Obersöchering umgegliedert.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1087 auf 1554 um 467 Einwohner bzw. um 43 %.
- 1910: 543 Einwohner
- 1970: 908 Einwohner
- 1987: 1064 Einwohner
- 1991: 1119 Einwohner
- 1995: 1257 Einwohner
- 2000: 1363 Einwohner
- 2005: 1481 Einwohner
- 2010: 1553 Einwohner
- 2015: 1529 Einwohner
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDie Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Sitzverteilung:[5]
- CSU/Freie Wählergemeinschaft: 5 Sitze
- Allgemeine Wählergruppe: 7 Sitze
Bürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist Reinald Huber (Allgemeine Wählergruppe).
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Unter grünem Kleeblattschildhaupt in Silber ein senkrechter roter Schlüssel, überdeckt mit einem schräglinken grünen Palmzweig.“[6] | |
Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Habach.
Baudenkmäler
BearbeitenBodendenkmäler
Bearbeiten-
Obersöchering von Westen
-
Bei Habaching
-
Untersöchering von Südosten
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Bearbeiten1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft elf, im produzierenden Gewerbe 94 und im Bereich Handel und Verkehr 38 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen lag dieser Wert bei 21. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 409. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sechs, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe.
Im Jahr 1999 bestanden zudem 61 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1569 ha. Davon waren 150 ha Ackerfläche und 1417 ha Dauergrünlandfläche.
Bildung
Bearbeiten2015 gab es folgende Einrichtungen:
- einen Kindergarten
- eine Kindertagesstätte
- eine Turnhalle in Passivbauweise
- eine Volksschule für die Klassen 1 bis 4
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Matthias Bischl (* 1988), Biathlet
- Anselm Günthör OSB (1911–2015), Pfarrer in Obersöchering von 1973–1983
- Siegfried Rauch (1932–2018), Schauspieler, wohnte bis zu seinem Tod im Ortsteil Untersöchering
- Emanuel Taffertshofer (* 1995), Fußballspieler
- Ulrich Taffertshofer (* 1992), Fußballspieler
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Obersöchering in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. September 2019.
- ↑ Gemeinde Obersöchering, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
- ↑ Ortsgeschichte auf der Gemeinde-Homepage
- ↑ Verkündung des vorläufigen Ergebnisses der Wahl des Gemeinderates am 15. März 2020. Der Wahlleiter der Gemeinde Obersöchering, 16. März 2020, abgerufen am 15. Dezember 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Obersöchering in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte