Die Rothschild-Insel (engl. Rothschild Island) ist eine weitgehend mit Eis bedeckte Insel in der Antarktis. Sie liegt etwa 75 km östlich der Charcot-Insel und 10 km westlich des Nordteils der Alexander-Insel, von der sie durch die Lasarew-Bucht getrennt ist.[1] Die länglich geformte Insel ist etwa 39 km lang[2] und besitzt eine Fläche von etwa 700 km².[1] Sie wird von Westnordwest nach Ostsüdost von den Desko Mountains durchzogen, die im Enigma Peak 1000 Meter Höhe erreichen.[3][4] Die West- und Nordküste der Rothschild-Insel wird von einem 30 m hohen Eiskliff gebildet, im Osten gibt es felsige Landzungen und durch Küstenerosion gebildete Felseninseln[1] wie die Glinka-Inseln.
Rothschild-Insel
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Gewässer | Bellingshausen-See (Südlicher Ozean) | |
Geographische Lage | 69° 36′ S, 72° 33′ W | |
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Länge | 39 km | |
Fläche | 700 km² | |
Höchste Erhebung | Enigma Peak 1000 m | |
Einwohner | unbewohnt |
Die Insel liegt in der Bellingshausen-See, die in weiten Teilen ganzjährig von Eis bedeckt ist; das Wilkins-Schelfeis schließt sich südlich der Insel an. Die Eisbedeckung in diesem Bereich der Bellingshausen-See nahm in den letzten Jahrzehnten jedoch deutlich ab.[5]
Die Berge der Insel wurden im Januar 1821 aus der Ferne von der Expedition Fabian Gottlieb von Bellingshausens gesichtet.[6] 1909 sichtete Jean-Baptiste Charcot die Insel auf seiner zweiten Antarktisexpedition erneut. Er benannte sie nach dem Bankier Édouard Alphonse James de Rothschild (1868–1949), einem Mitglied der Rothschild-Familie.[2] Die Insel wurde 1976 erstmals besucht, als ein Team des British Antarctic Survey eingeflogen wurde, um eine topografische Station zu errichten. B. W. Care verbrachte hier im Südsommer 1976/77 fünf Wochen mit geologischen Untersuchungen.[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d B. W. Care: The Geology of Rothschild Island, North-West Alexander Island ( vom 6. Juli 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,6 MB). In: British Antarctic Survey Bulletin. Band 50, 1980, S. 87–112 (englisch).
- ↑ a b SCAR Gazetteer: Ref. No 12398, abgerufen am 24. Mai 2013
- ↑ SCAR Gazetteer: Ref. No 3568, abgerufen am 26. Mai 2013
- ↑ John Stewart: Antarctica – An Encyclopedia. Bd. 1, McFarland & Co., Jefferson und London 2011, ISBN 978-0-7864-3590-6, S. 422 (englisch)
- ↑ Lighthouse Foundation – Stiftung für die Meere und Ozeane: Die Bellingshausensee, abgerufen am 24. Mai 2013
- ↑ John Stewart: Antarctica – An Encyclopedia. Bd. 2, McFarland & Co., Jefferson und London 2011, ISBN 978-0-7864-3590-6, S. 1330 (englisch)