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Christian Zeitz

deutscher Handballspieler

Christian Zeitz (* 18. November 1980 in Heidelberg) ist ein ehemaliger deutscher Handballspieler.

Christian Zeitz
Christian Zeitz
Christian Zeitz am 16. August 2014 beim Sparkassen-Cup
Spielerinformationen
Spitzname „Zeitzi“
Geburtstag 18. November 1980
Geburtsort Heidelberg, Deutschland
Staatsbürgerschaft Deutscher deutsch
Körpergröße 1,86 m
Spielposition Rückraum rechts
  Rechtsaußen
Wurfhand links
Vereinsinformationen
Verein Karriere beendet
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
1986–2002 Deutschland TSV Östringen
2002–2003 Deutschland SG Kronau-Östringen
2002–2003 Deutschland SG Wallau/Massenheim
2003–2014 Deutschland THW Kiel
2014–2016 Ungarn MKB-MVM Veszprém KC
2016–2018 Deutschland THW Kiel
2018–2020 Deutschland SG Nußloch
2020–2020 Deutschland TVB Stuttgart
2020–2022 Deutschland GWD Minden
Nationalmannschaft
Debüt am 13. März 2001
gegen Norwegen Norwegen in Rostock
  Spiele (Tore)
Deutschland Deutschland 166 (458)
Stand: 7. November 2022

Vereinskarriere

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Mit dem Handballspielen begann Christian Zeitz, der zwei ältere Brüder hat, im Alter von sechs Jahren beim TSV Östringen.[1] Dort durchlief er alle Jugendmannschaften und reifte zum Jugend- und Juniorennationalspieler heran. Bereits damals fiel sein Ausnahmetalent auf: Er war der erste Handballer aus der Zweiten Bundesliga, der auch als Nationalspieler auf den Platz durfte – und der jüngste Nationalspieler, der je ein Länderspiel bestritt.

2001 nahm Zeitz in drei Monaten von 112 kg auf 87 kg Körpergewicht ab, nachdem er nicht mehr zur Junioren-Nationalmannschaft eingeladen worden war. Im Alter von 18 Jahren wurde er in der ersten Mannschaft des TSV Östringen (2. Bundesliga) eingesetzt. Dieser fusionierte 2002 mit der TSG Kronau zur SG Kronau/Östringen (später bekannt als Rhein-Neckar-Löwen), für die er fortan auflief. In der Saison 2002/03 war er aufgrund eines Zweitspielrechts ebenfalls für den damaligen Bundesligisten SG Wallau/Massenheim spielberechtigt.[2]

Nachdem Zeitz mit der SG Kronau/Östringen in die erste Bundesliga aufgestiegen war, wechselte er zum THW Kiel, mit dem er in elf Jahren neunmal Deutscher Meister wurde und sechsmal den DHB-Pokal sowie dreimal die EHF Champions League gewann.[3]

Ein neuer sportlicher Abschnitt in seiner Karriere begann mit seinem Wechsel zum ungarischen Rekordmeister MKB-MVM Veszprém.[4] Dort verbrachte er zwei Jahre und konnte die Mannschaft erfolgreich unterstützen. Der Verein gewann zweimal die ungarischen Meisterschaften, holte zweimal den nationalen Pokal, errang zwei SEHA Liga-Siege und ebenfalls zweimal den ungarischen Supercup.

Ab der Saison 2016/17 spielte Zeitz wieder beim THW Kiel, wo er einen weiteren Pokalsieg feiern konnte.[5] Am 16. Februar 2018 wurde er vom Spielbetrieb suspendiert, da es Unstimmigkeiten mit dem Verein über die Laufzeit seines Vertrages gab.[6] Vor Gericht einigten sich beide Parteien auf eine Vertragsauflösung zum Saisonende.[7] Dieses hatte festgestellt, dass Zeitz unbefristet angestellt war. Kiel zahlte daher eine Entschädigung von 75.000 Euro an seinen ehemaligen Star. Kritik seitens der Fans kam anschließend auf, als der Verein das Konterfei seines ehemaligen Aushängschilds aus der Ahnengalerie in Kiels Halle entfernte.[8][9]

Zeitz setzte anschließend seine Karriere in der 3. Liga bei der SG Nußloch fort.[10] Im Februar 2020 – nach der Insolvenz von Nußloch – wurde bekanntgegeben, dass Zeitz in die Bundesliga zurückkehren und für den TVB Stuttgart auflaufen wird.[11] Nach der Saison verließ Zeitz den Verein und verpflichtete sich im September 2020 für zwei Jahre für den Bundesligisten GWD Minden.[12] Im November 2022 gab er sein Karriereende bekannt.[13]

Sonstiges

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Besonders bekannt ist Christian Zeitz wegen seiner unkonventionellen Spielweise, die ihm die Bezeichnung als „Straßenhandballer“ einbrachte.[14] Er ist bekannt für seinen wuchtigen „linken Hammer“.

Gemeinsam mit Henning Fritz betreibt Zeitz seit Oktober 2023 den Handball-Podcast „20/12“.

Nationalmannschaft

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In der deutschen Nationalmannschaft kam Christian Zeitz von 2001 bis 2008 auf 166 Einsätze. Für den Weltmeistertitel 2007 wurde er mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[15] Nach den Olympischen Spielen 2008 beendete er wegen körperlicher Überbelastung und Differenzen mit dem damaligen Nationaltrainer Heiner Brand seine Länderspielkarriere.[16][17]

 
Christian Zeitz bei einem Sprungwurf als Abschluss eines Tempogegenstoßes am 30. Dezember 2006

Seine sportlichen Erfolge mit der Nationalmannschaft:

Seine sportlichen Erfolge mit dem THW Kiel:

  • EHF-Cup-Sieger 2004
  • DHB-Supercup-Sieger 2005, 2007, 2008, 2011 und 2012
  • Deutscher Meister 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2012, 2013 und 2014
  • DHB-Pokalsieger 2007, 2008, 2009, 2011, 2012, 2013 und 2017
  • Champions-League-Sieger 2007, 2010 und 2012
  • Super-Globe-Sieger 2011

Seine sportlichen Erfolge mit dem KC Veszprém:

  • Ungarischer Meister 2015, 2016
  • Ungarischer Pokalsieger 2015, 2016
  • Meister der SEHA-Liga 2015, 2016

Bundesligabilanz

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Saison Verein Spiele Tore 7-Meter Feldtore
2002/03 SG Wallau/Massenheim 4 14 0 14
2003/04 THW Kiel 34 149 0 149
2004/05 THW Kiel 34 187 2 185
2005/06 THW Kiel 27 85 1 84
2006/07 THW Kiel 34 111 2 109
2007/08 THW Kiel 28 34 1 33
2008/09 THW Kiel 34 99 0 99
2009/10 THW Kiel 34 68 0 68
2010/11 THW Kiel 27 137 0 137
2011/12 THW Kiel 29 76 0 76
2012/13 THW Kiel 29 90 0 90
2013/14 THW Kiel 34 72 0 72
2016/17 THW Kiel 31 32 0 32
2017/18 THW Kiel 20 7 0 7
2019/20 TVB 1898 Stuttgart 6 22 0 22
2020/21 GWD Minden 32 19 0 19
2021/22 GWD Minden 30 25 0 25
2002–2022 gesamt 467 1227 6 1221

Im August 2021 schloss er in der Sportschule Hennef die B-/C-Trainer-Kurzausbildung des Deutschen Handballbundes für ehemalige und aktuelle Profis ab.[18]

Privates

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Seit Juni 2019 ist Christian Zeitz mit der Unternehmerin Nataliya Zeitz verheiratet. Gemeinsam mit ihrem Sohn leben sie derzeit in Oftersheim.

Literatur

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Commons: Christian Zeitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. TSV BADEN Östringen e. V. - Vereinsgeschichte. Abgerufen am 13. April 2023.
  2. thw-provinzial.de: Gegnerkader SG Wallau/Massenheim Saison 2002/2003.
  3. THW Kiel: Christian Zeitz. Abgerufen am 13. April 2023.
  4. history.eurohandball.com: Zeitz to join Veszprém in 2014, abgerufen am 14. November 2020
  5. ndr.de: Transfercoup: Zeitz zurück zu den "Zebras", abgerufen am 10. August 2016
  6. THW mit Details zur Suspendierung: Zeitz bezweifelt Befristung der Vertragslaufzeit an. In: www.handball-world.news, 17. Februar 2018.
  7. sport1.de: THW Kiel einigt sich mit Zeitz, abgerufen am 5. Dezember 2023
  8. Der Hammer wird abgehängt
  9. Ausführliche Stellungnahme: Christian Zeitz über die "vertraglichen Differenzen" mit dem THW Kiel
  10. dpa, red: Wechsel von Christian Zeitz in 3. Liga bestätigt. In: handball-world.news. 16. Juli 2018, abgerufen am 24. Februar 2024.
  11. handball-world.news: Transferhammer: TVB Stuttgart holt Christian Zeitz zurück in die Handball Bundesliga, abgerufen am 13. Februar 2020
  12. handball-world.news: Transfercoup: GWD Minden verpflichtet Christian Zeitz, abgerufen am 25. September 2020
  13. Christopher Monz: "Als Egoist hätte ich es sicher nicht soweit gebracht" - Christian Zeitz über sein Karriereende. In: handball-world.news. 7. November 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  14. Erik Eggers: Nationalspieler Zeitz: Der Handball-Extremist. In: Der Spiegel. 25. Januar 2006, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 13. April 2023]).
  15. www.focus.de Handball – WM: Merkel lädt Handball-Weltmeister ins Kanzleramt (Memento vom 13. September 2018 im Internet Archive) vom 4. Juni 2007, abgerufen am 5. April 2014
  16. Frank Heike, Kiel: Christian Zeitz: Ein gewisser Handball-Irrsinn. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 13. April 2023]).
  17. Krach im Handball: Zeitz fordert Brands Ablösung - WELT. Abgerufen am 13. April 2023.
  18. www.dhb.de, „B-/C-Trainer*innen-Kurzausbildung: 15 Anwärter*innen bestehen Prüfung in Hennef“, 12. August 2021, abgerufen am 16. August 2021