Lochau (Thurnau)
Lochau Markt Thurnau
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Koordinaten: | 49° 58′ N, 11° 24′ O |
Höhe: | 503 m ü. NHN |
Einwohner: | 128 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95349 |
Vorwahl: | 09271 |
Lochau (oberfränkisch: Locha[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Thurnau im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Östlich des Dorfes entspringt die Lochau. Der Ort befindet sich auf einem Hochplateau der Nördlichen Frankenalb und ist größtenteils von Acker- und Grünland umgeben. Im Nordosten befinden sich die bewaldeten Anhöhen Wachhügel (580 m ü. NHN) und Sattelberg (569 m ü. NHN). Auf dem Wachhügel befindet sich ein 69 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom, der als freistehende Stahlfachwerkkonstruktion ausgeführt ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Neustädtlein am Forst zur Kreisstraße BT 16 (2,5 km östlich) bzw. zur Kreisstraße KU 7 (1,5 km nordwestlich) zwischen Alladorf im Süden und Tannfeld im Norden.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1388 als „Lochein“ erstmals urkundlich erwähnt. 1402 wurde der Ort „Lochen“ genannt, 1433 „Lochaw“. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab. Bestimmungswort ist lōch (mhd. für Niederholz auf sumpfigen Gebiet), das Grundwort ist hagen (mhd. für Einhegung). Demnach wurde ein solches eingehegtes Waldstück bezeichnet, das möglicherweise ursprünglich eine pagane Kultstätte war.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Lochau 34 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bayreuthische Vogteiamt Wonsees aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Sanspareil. Grundherren waren
- das Fürstentum Bayreuth (32 Anwesen; Kastenamt Sanspareil: 1 Hof, 2 Dreiviertelhöfe, 2 Halbhöfe, 8 Söldengüter, 3 Halbsöldengüter, 2 Sölden, 1 Haus; Kastenamt Kulmbach: 1 Halbhof, 2 Viertelhöfe, 2 Söldengütlein; Kanzleilehen: 1 Söldengütlein, 1 Sölde, 1 Tropfhäuslein; Amtsverwaltung Donndorf: 1 Hof, 2 Sölden, 2 Halbsölden),
- das Rittergut Steinenhausen (1 Gut),
- das Rittergut Oberwaiz (1 Hof).[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Sanspareil. Mit dem Gemeindeedikt wurde Lochau 1811 dem Steuerdistrikt Alladorf und 1818 der Ruralgemeinde Alladorf zugewiesen.[7] Am 1. Juli 1975 wurde Lochau im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Thurnau eingegliedert.
Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 32: Wohnstallhaus
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 188 | 179 | 187 | 204 | 216 | 188 | 178 | 177 | 153 | 124 | 128 |
Häuser[8] | 31 | 33 | 34 | 34 | 32 | 31 | 30 | ||||
Quelle | [9] | [7] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Michael (Trumsdorf) gepfarrt.[6][16]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Lochau gibt es den Dornhof, einen Lama- und Alpakahof, der die Tiere als Lasttiere für Trekkingtouren vermietet.[18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Lochau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 384 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 100–101.
- Georg Paul Hönn: Lochau. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 271 (Digitalisat).
- Thomas Münch: Der Markt Thurnau mit seinen Ortsteilen. Geiger, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-785-2
- Horst Schirmer: Die Dorfschule zu Lochau – Eine Chronik. Eigenverlag 2018
- Horst Schirmer: Chronik der Pfarrei Trumsdorf mit Filialkirche Alladorf [sowie weiteren Informationen aus der Kirchengemeinde]. Eigenverlag 2019
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeindeteile > Lochau. In: thurnau.de. Abgerufen am 19. August 2023.
- Lochau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Lochau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 12. August 2020.
- Lochau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 12. August 2020.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 316 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
- ↑ Markt Thurnau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 100f.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 617.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 747f.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ R. Barth, S. 727.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 899, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1071, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1021 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1067 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1103 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 945 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 695 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ Lamahof