Dörth
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 9′ N, 7° 35′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Hunsrück-Mittelrhein | |
Höhe: | 465 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,15 km2 | |
Einwohner: | 526 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56281 | |
Vorwahl: | 06747 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM, GOA | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 031 | |
LOCODE: | DE DRH | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausstraße 1 56281 Emmelshausen | |
Website: | www.doerth.de | |
Ortsbürgermeister: | Jürgen Hickmann | |
Lage der Ortsgemeinde Dörth im Rhein-Hunsrück-Kreis | ||
Dörth ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein an.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dörth gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Gallscheider Gericht und damit zu Kurtrier. Mit der Besetzung des Linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Im Wald Gallscheid nördlich von Dörth wurden 1851 Grabungen an den dort sichtbaren drei großen Grabhügeln durchgeführt, in denen sich der Sage nach ein goldener Wagen befinden sollte. Die Grabungen in einem 4,5 Meter hohen und im Durchmesser 27 Meter messenden Hügel fanden ohne wissenschaftliche Aufsicht statt. Die Grabausstattung war reichlich und datierte in die Keltenzeit (Latène A, 480 bis 370 v. Chr.). Es handelte sich um die Grablege eines Mannes, der mit einem zweirädrigen Wagen bestattet worden war, dessen Eisen- und Bronzebeschläge die Masse der Fundstücke bildeten. Glatte Arm- und Fingerringe sind ebenfalls typisch für diese Zeit. Außerdem hebt reiches Trink- und Essgeschirr den Fund, der als Fürstengrab von Dörth bezeichnet wird, von anderen ab. Die Funde kamen ins Alte Museum Berlin, jedoch nicht alle: Bei einer Revision der Bestände im Rheinischen Landesmuseum Bonn konnten 1978 Funde identifiziert werden, die vermutlich nachträglich auf dem Grabhügel gesammelt worden und in den Besitz des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande gelangt waren.[2]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Dörth besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jürgen Hickmann wurde am 1. Februar 2021 Ortsbürgermeister von Dörth. Da für eine am 29. November 2020 angesetzte Direktwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Wahl gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat, der sich einstimmig für Hickmann entschied.[4] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 erneut kein Wahlvorschlag eingereicht wurde,[5] obliegt die Neuwahl des Bürgermeisters dem neu gewählten Rat und ist für den 26. August 2024 vorgesehen.[6]
Hickmanns Vorgänger Thomas Blum hatte sein Amt auf eigenen Antrag zum 31. August 2020 niedergelegt. Zuletzt war er bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 54,75 % in seinem Amt bestätigt worden.[7][8]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Schild durch eine gestützte Spitze gespalten, darin ein wachsendes goldenes Kreuz, belegt mit blauem Schwert; vorne ein rotes Balkenkreuz in Silber; hinten ein silberner Balken in Rot.“[9] | |
Wappenbegründung: Das rote Kreuz ist das Wappen von Kurtrier. Mit ihm wird die ehemalige territoriale Zugehörigkeit angedeutet. Der silberne Balken auf rotem Grund ist das Wappen des Gallscheider Gerichts und deutet die Zugehörigkeit zu dem Gericht an. Die Symbole in der Mitte, das goldene Kreuz und das blaue Schwert, stehen für die Apostel Phillippus und Jakobus der Ältere, die die Patrone des Ortes sind.[9] |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dörth liegt zwischen der A 61 (Ausfahrt Emmelshausen) und der Hunsrückhöhenstraße. Rund ein Kilometer außerhalb des Ortes liegt das Industriegebiet Dörth mit etwa 80 Betrieben und etwa 1000 Arbeitsplätzen.
Ab 2012 baute die Schottel GmbH auf dem Großteil des Industriegebiets auf einem acht Hektar großen Grundstück ihr neues Produktionswerk mit vier direkt nebeneinander liegenden, bis zu 270 Meter langen und bis zu 18 Meter hohen Produktionshallen für Schiffsantriebe und einem Verwaltungsgebäude für insgesamt rund 290 Beschäftigte.[10]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Dörth
- Literatur über Dörth in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Die Kelten - Druiden, Fürsten, Krieger. Das Leben in der Keltenzeit, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Nov. 2010 bis Mai 2011; S. 106
- ↑ Jürgen Hickmann (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Dörth am 9. Juni 2024. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 4. September 2024.
- ↑ Einwohnerinformation über die Sitzung des Gemeinderats Dörth vom 1. Februar 2021. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten, Ausgabe Emmelshausen 8/2021. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 23. März 2021.
- ↑ Dörth, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Dörth. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 4. September 2024.
- ↑ Jürgen Hickmann: Konstituierende Sitzung des Gemeinderates der Ortsgemeinde Dörth. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen 25/2024 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 1. Juli 2024, abgerufen am 4. September 2024.
- ↑ Vertretung des Ortsbürgermeisters wegen Amtsniederlegung. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten, Ausgabe Emmelshausen 35/2020. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Hunsrück-Mittelrhein, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 5. Oktober 2019.
- ↑ a b Beschreibung des Wappens auf der Internetpräsenz der Verbandsgemeinde Emmelshausen
- ↑ Sabrina Junge: Der richtige Dreh. In: Deutsche Seeschifffahrt, Heft Jan./Feb. 2016, S. 34–37, Verband Deutscher Reeder e.V., Hamburg 2016