Bezirk Oświęcim
Der Bezirk Oświęcim (selten auch Bezirk Auschwitz) war ein politischer Bezirk im Kronland Galizien und Lodomerien. Sein Gebiet umfasste Teile Westgaliziens im heutigen Polen (Powiat Oświęcim), Sitz der Bezirkshauptmannschaft war die Stadt Oświęcim. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Bezirk an Polen abtreten, hier sind große Teile heute im Powiat Oświęcimski zu finden.
Er grenzte im Nordwesten an das Deutsche Kaiserreich, im Nordosten an den Bezirk Chrzanów, im Südosten an den Bezirk Wadowice sowie im Südwesten an den Bezirk Biała.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bezirk entstand erst spät im Verlauf der Verwaltungsgeschichte Galiziens, konkret wurde er am 1. Juli 1910 durch das Ausscheiden des Gerichtsbezirks Oświęcim (Auschwitz) aus dem Bezirk Biała und des Gerichtsbezirks Zator aus dem Bezirk Wadowice geschaffen[1].
Der Bezirk Oświęcim bestand bei der Volkszählung 1910 aus 46 Gemeinden sowie 34 Gutsgebieten[2] und umfasste eine Fläche von 336 km². Hatte die Bevölkerung 1900 noch 42.254 Menschen umfasst, so lebten hier 1910 49.996 Menschen[3]. Auf dem Gebiet lebten dabei mehrheitlich Menschen mit polnischer Umgangssprache (97 %) und römisch-katholischem Glauben, Juden machten rund 13 % der Bevölkerung aus[4].
Ortschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gebiet des Bezirks bestand 1910 Bezirksgerichte in Oświęcim (Auschwitz) und Zator, diesen waren folgende Orte zugeordnet[5]:
Gerichtsbezirk Oświęcim (Auschwitz):
- Babice
- Broszkowice
- Brzeszcze
- Brzezinka
- Dwory
- Grojec
- Harmęże
- Jawiszowice
- Klucznikowice
- Kruki
- Łazy
- Monowice
- Stadt Oświęcim (Auschwitz)
- Pławy
- Polanka Wielka
- Poręba Wielka
- Przecieszyn
- Rajsko bestehend aus den Ortsteilen Budy und Rajsko
- Skidzin
- Stare Stawy
- Wilczkowice
- Włosienica
- Zaborze
Gerichtsbezirk Zator:
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1910, XLI. Stück, Nr. 110: „Kundmachung des Ministeriums des Innern vom 31. Mai 1910“
- ↑ Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern – Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen – Tabelle I.
- ↑ Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern – Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen – Tabelle II.
- ↑ Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern – Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen – Tabelle III.
- ↑ Allgemeines Verzeichnis der Ortsgemeinden und Ortschaften Österreichs nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. Dezember 1910, Seite 361
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Andreas Steiner: Die territoriale Entwicklung der Verwaltung und der Gerichtsbarkeit in den Königreichen Galizien und Lodomerien von 1848–1918. Diplomarbeit Graz, 2012
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im österreichischen Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1893
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900. XII. Galizien, Wien 1907