Altenhagen (Bielefeld)

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Altenhagen
Koordinaten: 52° 3′ N, 8° 39′ OKoordinaten: 52° 2′ 50″ N, 8° 38′ 44″ O
Höhe: 97 m
Fläche: 5,67 km²
Einwohner: 5030 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 887 Einwohner/km²
Eingemeindung: Format invalid
Postleitzahl: 33729
Vorwahl: 0521
Karte
Lage von Altenhagen in Heepen
Stadt Bielefeld

Altenhagen ist ein Stadtteil von Bielefeld im Stadtbezirk Heepen. Bis 1972 war Altenhagen eine eigenständige Gemeinde im Amt Heepen des Kreises Bielefeld.

Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 statistische Bezirke eingeteilt. Die Altgemeinde Altenhagen bzw. der informelle Stadtteil Altenhagen entsprechen dabei in etwa dem statistischen Bezirk 54 Altenhagen.[1]

Altenhagen liegt im Nordosten von Bielefeld und grenzt an die Bielefelder Stadtteile Brönninghausen, Heepen und Milse sowie an die Städte Herford und Bad Salzuflen. Durch den Stadtteil fließen der Vogelbach, der Schulbach und der Wolfsbach. Im Südwesten von Altenhagen liegt der Töpkerteich.

Seit dem Mittelalter gehörte die Bauerschaft Altenhagen zur Vogtei Heepen im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Im Ravensberger Urbar von 1556 hieß die Bauerschaft Nevershagen; später änderte sich ihr Name wieder zu Altenhagen.[2]

Nach der Napoleonischen Zeit gehörte Altenhagen seit 1816 zum Kreis Bielefeld und darin zunächst zum Verwaltungsbezirk Heepen, aus dem 1843 das Amt Heepen wurde.[3][4]

In Altenhagen, das ursprünglich eine reine Streusiedlung war, entwickelten sich im 20. Jahrhundert zwei Siedlungsschwerpunkte; im Südosten das Kerngebiet von Altenhagen rund um die Kafkastraße, hier befinden sich auch Einrichtungen zur Nahversorgung und die Grundschule Altenhagen, sowie im Nordwesten das Wohngebiet Strusen nördlich der Milser Straße.

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raums Bielefeld wurde Altenhagen am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet[5] und gehört seitdem zum Stadtbezirk Heepen.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Quelle
1799 0578 [6]
1812 0804 [7]
1843 1020 [8]
1864 0845 [9]
1910 1005 [10]
1939 1525 [11]
1961 3053 [5]
1966 3759 [12]
1970 4072 [5]
1972 3972 [13]
2008 4834 [14]
2014 4850 [15]
2019 4991 [16]
2022 5030 [1]

Altenhagen gehörte ursprünglich zum evangelischen Kirchspiel Heepen. 1909 gründete sich in Heepen der Evangelische Jünglings- und Jungfrauenverein, aus dem sich später ein Posaunenchor entwickelte. 1926 gründete sich die Evangelische Frauenhilfe Altenhagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Gläubigen stark an und Altenhagen wurde 1948 zusammen mit Milse zum Pfarrbezirk der Heeper Gemeinde erklärt. 1957 wurde der Pfarrbezirk geteilt und 1962 wurde die Gemeinde in Altenhagen schließlich selbstständig. Man begann mit den Planungen und dem Bau der Johanneskirche, die 1970 eingeweiht werden konnte. 1974 folgte das Gemeindehaus.[17] Kirche und Gemeinde gehören zum Kirchenkreis Bielefeld.

Die Altenhagener Katholiken gehören zur Kirchengemeinde St. Hedwig in Heepen. Ab 1945 wurde in einem vormaligen Jugenderholungsheim der NSV ein Kinder- und Altenheim, das St.-Elisabeth-Haus, eingerichtet, das über eine eigene Hauskapelle verfügte. Da sich katholische Heimatvertriebene auch in Altenhagen niedergelassen hatten, wurde die Hauskapelle für die Zahl der Gottesdienstbesucher zu klein, und 1955 begann der Bau einer neuen Kirche. Am 17. Juni 1956 erfolgte die Benediktion der nach Plänen des Paderborner Architekten Alois Dietrich errichteten St.-Elisabeth-Kirche, am 23. Oktober 2007 wurde sie profaniert.[18]

Die TSG Altenhagen-Heepen spielt 2023/2024 in der Staffel Nord-West der 3. Handball-Liga.

Am nordöstlichen Rand von Altenhagen liegt die Anschlussstelle Ostwestfalen-Lippe der Bundesautobahn A 2. Von dort soll zukünftig die Ostwestfalenstraße bis zur B 61 verlängert werden und dabei als L712n nördlich am Altenhagener Wohngebiet Strusen vorbeigeführt werden.

Im öffentlichen Nahverkehr wird Altenhagen durch die Buslinie 33 erschlossen. Außerdem endet die Stadtbahn-Linie 2 im Westen des Stadtteils.

Einzelnachweise

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  1. a b Statistische Bezirke; Angabe der Stadt Bielefeld
  2. 21. Jahresbericht Historischer Verein Grafschaft Ravensberg, S. 10
  3. Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832-1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
  4. Verordnung Nr. 713 (Einrichtung des Amtes Heepen). (Digitalisat) In: Amtsblatt der Regierung Minden. 17. November 1843, S. 360, abgerufen am 22. April 2010.
  5. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 15 (google.de).
  7. Westfalen unter Hieronymus Napoleon. (Digitalisat) 1812, S. 47, abgerufen am 20. April 2010.
  8. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (PDF; 802 kB) 1843, S. 52-57, abgerufen am 23. April 2010.
  9. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 12, abgerufen am 22. April 2010.
  10. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  11. Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.
  13. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 f.
  14. Sozialleistungsbericht 2008. (PDF; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, archiviert vom Original; abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl des Statistischen Bezirks 667 Altenhagen“
  15. Statistischer Bezirk Altenhagen. Stadt Bielefeld Amt für Demographie und Statistik, abgerufen am 13. Oktober 2015.
  16. Daten der Stadt Bielefeld
  17. Kirchengemeinde Altenhagen. Kirchenkreis Bielefeld, abgerufen am 19. Juli 2010.
  18. Pastoralverbund Bielefeld-Ost. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Dezember 2014; abgerufen am 28. Dezember 2014.