Landkreis Offenburg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 48° 30′ N, 8° 0′ O | |
Bestandszeitraum: | 1938–1972 | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Südbaden | |
Verwaltungssitz: | Offenburg | |
Fläche: | 467 km2 | |
Einwohner: | 113.445 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 243 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG | |
Kreisschlüssel: | 08 3 41 | |
Kreisgliederung: | 46 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Offenburg in Baden-Württemberg | ||
Der Landkreis Offenburg war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Offenburg lag im Westen Baden-Württembergs.
Geografisch hatte der Landkreis Offenburg überwiegend Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene und am Schwarzwald. Die Kreisstadt lag im Westen des Landkreises.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Nachbarkreise waren 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Bühl, Freudenstadt, Wolfach, Lahr und Kehl.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der größte Teil des späteren Landkreises Offenburg gehörte vor 1800 zum Bistum Straßburg und zu den Freien Reichsstädten Offenburg und Gengenbach. 1803 kam das Gebiet an Baden, das zunächst mehrere Ämter, darunter die Ämter bzw. Bezirksämter Offenburg, Gengenbach und Oberkirch bildete, die zum Landeskommissärbezirk Freiburg gehörten. 1872 wurde das Bezirksamt Gengenbach aufgelöst und seine Gemeinden dem Bezirksamt Offenburg zugeordnet. 1936 wurde das Bezirksamt Oberkirch ebenfalls aufgelöst und seine Gemeinden dem Bezirksamt Offenburg zugeordnet. Dafür gab das Bezirksamt Offenburg einige Gemeinden an das Bezirksamt Kehl ab. Wie alle badischen Bezirksämter erhielt das Bezirksamt Offenburg 1939 auf Grund des „Gesetzes über die Landkreisselbstverwaltung“ die Bezeichnung Landkreis Offenburg.
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Offenburg zum Regierungsbezirk Südbaden. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet am 1. Dezember 1971, als sich die Gemeinde Nesselried mit der Gemeinde Appenweier vereinigte und infolgedessen zum Landkreis Kehl gehörte. Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Offenburg aufgelöst. Seine verbliebenen Gemeinden gingen komplett im neu gebildeten Ortenaukreis auf[1], der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Offenburg wurde.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamtes bzw. Bezirksamts bzw. Landkreises Offenburg 1809–1972:
- 1809–1814: Franz Michael Heinrich Stuber
- 1814–1819: Josef von Sensburg
- 1819–1823: Franz Molitor
- 1823–1825: Carl Beeck
- 1825–1832: Philipp Jakob Orff
- 1832: Joseph Rüttinger
- 1833–1844: Franz Kern
- 1844–1848: Philipp Lichtenauer
- 1848–1849: August Teuffel von Birkensee
- 1849–1863: Hermann von Faber
- 1863–1874: Eduard Montford
- 1874–1877: Maximilian Stoesser
- 1877–1886: Karl Heinrich Baader
- 1886–1890: Anton Rasina
- 1890–1896: Adolf Föhrenbach
- 1896–1899: Ernst Müller
- 1899–1903: Ernst Behr
- 1903: Otmar Schellenberg
- 1904–1908: Emil Nußbaum
- 1908–1912: Otto von Senger
- 1912–1919: Karl Steiner (Oberamtmann)
- 1919–1924: Paul Schwoerer
- 1924–1930: Wilhelm Engler
- 1931–1934: Joseph Roth
- 1934–1945: Kurt Sander
- 1945–1946: Julius Vierneisel
- 1946–1970: Eduard Joachim
- 1970–1972: Gerhard Gamber
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Silber ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Doppeladler mit goldenem Brustschild; darin der silbern gerüstete Hl. Georg auf schwarzem Pferd mit roter Satteldecke, mit der Lanze einen grünen Lindwurm erlegend. Das Wappen wurde am 11. Oktober 1962 verliehen. Der heutige Ortenaukreis übernahm dieses Wappen. Ihm wurde es am 31. August 1973 neu verliehen.
Das Wappen knüpft an das Wappen des Kantons Ortenau der Reichsritterschaft an. Der Adler steht auch für die ehemals freien Reichsstädte Offenburg, Gengenbach und Zell am Harmersbach sowie für die vorderösterreichische Reichslandvogtei Ortenau, bevor die Gebiete 1805 an Baden fielen.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Kreisgebiet führte von Nord nach Süd die Bundesautobahn 5 Karlsruhe–Basel. Ferner führten die Bundesstraßen 3, 28 und 33 durch das Kreisgebiet.
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Landkreis Offenburg gehörten ab 1938 zunächst vier Städte und 42 Gemeinden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Offenburg machten am 1. Januar 1971 gleich mehrere Gemeinden, die sich mit ihren Nachbargemeinden vereinigten. Butschbach vereinigte sich mit der Stadt Oberkirch sowie Fessenbach und Zell-Weierbach vereinigten sich mit der Stadt Offenburg. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Offenburg schließlich am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Die größte Gemeinde des Landkreises war die Große Kreisstadt Offenburg. Die kleinste Gemeinde war Ringelbach.
In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Offenburg vor der Gemeindereform. Alle heutigen Gemeinden gehören zum Ortenaukreis. Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.[1]
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen OG zugewiesen. Es wird im Ortenaukreis durchgängig bis heute ausgegeben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landkreis Offenburg. (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl; Heft 46). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1968.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 500 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).