Filosofem

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Juni 2020 um 06:56 Uhr durch Frau Nilsson (Diskussion | Beiträge) (tk kl). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Filosofem
Cover
Studioalbum von Burzum

Veröffent-
lichung(en)

1996

Label(s) Misanthropy Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Black Metal, Ambient, Dark Ambient

Titel (Anzahl)

6

Länge

64 min 34 s

Besetzung

Studio(s)

Breidablik Studio

Chronologie
Hvis lyset tar oss
(1994)
Filosofem Dauði Baldrs
(1998)
Op under Fjeldet toner en Lur von Theodor Kittelsen

Filosofem (Norwegisch für ‚Philosophem‘) ist das vierte Album von Varg Vikernes’ Musikprojekt Burzum. Es wurde 1993 aufgenommen, aber wegen Vikernes’ Inhaftierung erst 1996 veröffentlicht.

Entstehung

Das Album wurde mit einfachsten Mitteln aufgenommen. Für die Gitarre benutzte Vikernes ein Fuzz-Pedal und einen 1/4"-Line-Eingang und für den Gesang ein Headset.[1] Die Gitarren haben einen extrem sägenden und trockenen Klang. Dennoch hat das Album eine gute Produktionsqualität. Zum Titel Dunkelheit wurde ein Musikvideo produziert, welcher zwischenzeitlich auch auf einigen Musiksendern, unter anderem dem britischen VH-1, zu sehen war. Dieses war früher über auf der Burzum-Homepage aufgelistete Spiegelserver herunterzuladen[2].

Gestaltung

Das Albumcover zeigt einen Ausschnitt der Zeichnung Op under Fjeldet toner en Lur von Theodor Kittelsen. Es zeigt ein Mädchen mit einer Holztrompete. Weitere Illustrationen von Kittelsen finden sich im Beiheft.

Titelliste

Es gibt eine Version mit norwegischen und englischen Titeln (welche von Vikernes als Original gesehen wird) und die bekanntere deutsche Version, welche auf der Erstpressung angegeben war. Ansonsten sind die Alben jedoch identisch.

  1. Burzum (Dunkelheit) – 7:05
  2. Jesu død (Jesus’ Tod) – 8:39
  3. Beholding the Daughters of the Firmament (Erblicket die Töchter des Firmaments) – 7:53
  4. Decrepitude I (Gebrechlichkeit I) – 7:53
  5. Rundtgåing av den transcendentale egenhetens støtte (Rundgang um die transzendentale Säule der Singularität) – 25:11
  6. Decrepitude II (Gebrechlichkeit II) – 7:53

Musikstil

Wegen des verhältnismäßig starkem Ambient-Anteils und des ungewöhnlichen Klangbilds unterscheidet sich Filosofem von den vorigen Burzum-Veröffentlichungen. Auch ist der Gesang nicht mehr klagend, sondern erinnert wegen der Verzerrung an dark-electro-typische Screams, die mit dem für Burzum davor typischen hohen Kreischen nicht mehr viel gemeinsam haben.

Die ersten drei Titel sind dem Black Metal zuzuordnen. Schlagzeug, Gitarrenriffs und Keyboard-Passagen sind extrem repetitiv. Das Ambient-Stück Rundgang um die transzendentale Säule der Singularität beispielsweise besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen, die jeweils aus in sich fast unveränderten Keyboard-Passagen bestehen. Der Rest der 6 Lieder ist stilistisch immer noch im Black Metal anzusiedeln, wenn auch insgesamt das Tempo (vor allem der Akkordwechsel auf der Gitarre) für diese Musikrichtung niedrig bleibt. Dunkelheit und Erblicket die Töchter des Firmaments sind Beispiele für dieses langsame Tempo. Andere Beispiele für typische Stilelemente des Albums sind das Lied Jesus’ Tod [sic!] mit einer fast durchgängigen Doublebass, oder Gebrechlichkeit I und II, die Gitarrenspuren enthalten, aber kein Schlagzeug; die Titel bewegen sich zwischen Black Metal und Dark Ambient. Das Lied Dunkelheit (Burzum ist ein Wort für ‚Dunkelheit‘, siehe Sprachen und Schriften in Tolkiens Welt) war der erste Burzum-Titel, den Vikernes schrieb. Er sollte ursprünglich auf das Debüt, Vikernes war jedoch mit der Klangqualität unzufrieden und nahm ihn sechs Monate später erneut auf.

Kritiken

Filosofem hatte einen relativ hohen Verkaufserfolg für ein Black-Metal-Album, was vor allem auf die Bekanntheit von Vikernes zurückzuführen ist. Die Kritiken waren überwiegend positiv.[3][4][5][6] Robert Müller vom Metal Hammer bezeichnete Rundgang um die transzendentale Säule der Singularität als „annähernd endlose Keyboardkomposition, an der ich nichts entdecken kann, über das zu schreiben sich lohnen würde“, das Album enthalte jedoch auch die „vier bisher besten Burzum-Songs“. Er gab Filosofem fünf von sieben Punkten.[7]

Einzelnachweise

  1. Varg „Волк“ Vikernes: A Burzum Story: Part VI – The Music. abgerufen am 4. November 2009.
  2. Downloads (Memento vom 10. Januar 2007 im Internet Archive).
  3. Marc: CD-Review: Burzum – Filosofem (Memento des Originals vom 30. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.metal1.info abgerufen am 4. November 2009..
  4. Burzum – Filosofem review. abgerufen am 4. November 2009.
  5. Myrn: Burzum – Filosofem – Review. abgerufen am 4. November 2009.
  6. Björn Springorum: Reviews – Burzum Filosofem. abgerufen am 4. November 2009.
  7. Robert Müller: Burzum. Filosofem. In: Metal Hammer, März 1996, S. 63.