Aktion Lebensrecht für Alle

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Die Organisation Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) ist eine deutschlandweit agierende, in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins organisierte Gruppe der Lebensrechtsbewegung. Sie hat ihren Sitz in Augsburg und nach eigenen Angaben rund 11.000 Mitglieder. Die 1977 gegründete ALfA gilt als eine der ältesten Lebensrechtsgruppen in Deutschland.[1]

Der Verein gibt gemeinsam mit den Organisationen Ärzte für das Leben und Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift LebensForum heraus, die sich ausschließlich rechtlichen, politischen und medizinischen Fragen des Lebensrechts widmet. Der Fokus der Zeitschrift liegt auf den Themen Schwangerschaftsabbruch, Pränataldiagnostik, Stammzellenforschung und Sterbehilfe, welche insgesamt ablehnend diskutiert werden.[2] Zusätzlich berichtet das ebenfalls vierteljährlich erscheinende Mitteilungsblatt Lebenszeichen von der Arbeit in den Ortsverbänden.

Außerdem betreibt und finanziert der Verein das Beratungstelefon VitaL – es gibt Alternativen.[1]

Um Frauen in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen nach der Geburt zu unterstützen, organisiert der Verein Spenden- und Patenprogramme.[3]

Organisationsstruktur

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Der Verein ist in einen Bundesverband mit einem Bundesvorstand sowie Landes- und Regionalverbände gegliedert, deren regionale Schwerpunkte in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen liegen. Ihm angeschlossen ist die Jugendorganisation „Jugend für das Leben“. ALfA ist Mitglied im Dachverband Bundesverband Lebensrecht (BVL).[1]

Bundesvorsitzende ist seit Mai 2019 Cornelia Kaminski.[4] 2016 wurde Alexandra Maria Linder Bundesvorsitzende der ALfA, nachdem Claudia Kaminski nicht mehr zur Wahl antrat.[5] Cornelia Kaminski aus Fulda war in dieser Zeit stellvertretende Bundesvorsitzende. Erster stellvertretender Bundesvorsitzender ist Holm Schneider. Weitere Mitglieder des Vorstands sind seit 2016 Hans-Peter Reiche (Bundesschatzmeister) und Maria Schmölzing (Bundesschriftführerin).[6]

Kritik an Positionen

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Der Verein vertritt in seinem Informationsmaterial die Ansicht, dass Schwangerschaftsabbruch zum sogenannten Post-Abortion-Syndrom führe. Laut eigenen Angaben sind 80 % der Frauen, die abgetrieben haben, von diesem Krankheitsbild betroffen, und nach Angaben der ehemaligen Vorsitzenden des BVL, Claudia Kaminski, gibt es „Hunderttausende, wenn nicht Millionen traumatisierter Frauen“.[7] Das „Post-Abortion-Syndrom“ wird von der Mehrheit der Mediziner nicht anerkannt: Aus einer systematischen Übersichtsarbeit der American Psychological Association, die alle seit 1989 auf Englisch veröffentlichten Studien zum Post-Abortion-Syndrom untersuchte, geht hervor, dass das Risiko für das Auftreten psychischer Probleme bei Frauen nach einer Abtreibung nicht größer sei als bei Frauen, die nach einer ungewollten Schwangerschaft ihr Kind austrügen.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b c Eike Sanders, Ulli Jentsch, Felix Hansen (apabiz e. V.): „Deutschland treibt sich ab!“. Organisierter „Lebensschutz“, Christlicher Fundamentalismus, Antifeminismus. Münster 2014, ISBN 978-3-89771-121-1, S. 63 f.
  2. Lebensrecht – Von der Abtreibung bis zur Sterbehilfe | ALfA. In: Die Aktion Lebensrecht für Alle. Abgerufen am 12. August 2021 (deutsch).
  3. Die Aktion Lebensrecht für Alle | Wir stellen uns vor | ALfA. In: Die Aktion Lebensrecht für Alle. Abgerufen am 27. Dezember 2019 (deutsch).
  4. Cornelia Kaminski ist neue Vorsitzende der „Aktion Lebensrecht für Alle“, Idea, Meldung vom 20. Mai 2019.
  5. Bundesvorstand – ALfA. In: www.alfa-ev.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juli 2016; abgerufen am 23. Juli 2016.
  6. Archivierte Kopie (Memento vom 23. Juli 2016 im Internet Archive)
  7. a b Oda Lambrecht und Christian Baars: Mission Gottesreich: Fundamentalistische Christen in Deutschland. Ch. Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-512-6, S. 86 f.