Wikipedia:Kurier
Heute | Digitaler Themenstammtisch: „Einführungs-Workshop Datenabfrage in Wikidata“ |
06.11.2024 | FürthWiki - offenes Monatstreffen |
06.11.2024 | Stammtisch Karlsruhe |
06.11.2024 | WomenEdit Berlin hybrid und live bei WMDE |
07.11.2024 | Jugend editiert im WikiBär |
08.11.2024 | Editier- und Themenworkshop Stuttgart - Mit Mediawiki zur digitalen Mündigkeit - ein praktisches Beispiel |
08.11.2024 | Stammtisch Köln |
08.11.2024 | kleiner Stammtisch Burghausen |
09.11.2024 | Wiki-Atelier bei der Universitätsbibliothek Basel |
10.11.2024 | Edit-a-thon «Thurgauer Frauen für Wikipedia» |
14.11.2024 | Kulturdatendonnerstag: Kunstgeschichte |
14.11.2024 | Stammtisch Frankfurt |
14.11.2024 | Stammtisch Leipzig |
14.11.2024 | Offener Wikipedia-Abend Berlin im WikiBär |
14.11.2024 | Wikipedia-Treffen Lörrach/Basel im technik.cafe |
Weitere Veranstaltungen finden regelmäßig in den lokalen Räumen statt.
WikiProjekte: Flussverlaufskarten | Fischerei | U-Bahn | Musik-Charts
Portale: Landkreis Lörrach | Vögel | Osnabrücker Land | Harz
Archiv |
Pressespiegel |
Außenspiegel |
Wikimedia Deutschland Blog |
Wikibooks-Rundschau |
Wikiversity News
Kurier bearbeiten |
Kurier frei Haus |
Seitencache leeren |
Ticker bearbeiten
1000 Wikipedianer machen bei den Persönlichen Bekanntschaften mit! Zehntausende Bestätigungen!
Wir erinnern uns? Vor langer Zeit, im Januar 2008, kamen die Wikipedia-User Taxman und Carl auf die Idee, das damals wohl große Problem mit den lästigen Sockenpuppen endlich anzugehen und zu lösen. Die Idee der Persönlichen Bekanntschaften erblickte das Licht der Wikipediawelt. Die Seite fing, wie alles in der Wikipedia, bescheiden an, zog aber schon bald den ersten Benutzer an, der sich praktischerweise gleich selbst bestätigte: Frank Schulenburg. Andere folgten, aber schon bald wurde die Sache immer unübersichtlicher und chaotischer. Diverse Gartenpartys und Treffen ließen schlagartig die Zahl der Bestätigungen hochschnellen. Sich immer dichter verwebende spinnenartige Grafiken illustrierten das Geschehen, in deren Zentrum merkwürdigerweise sich immer exponierte Berliner Stammtischler fanden. Bald jedoch wurde geforkt, den wirklich seriösen Autoren war das Taxman-Carl-Verfahren nicht kompliziert genug, was Anständiges musste her. Markus Mueller, damals maßgeblich an der Meinungsbildung der Community beteiligt, entwarf das Bürgschaftsprinzip, an dem nur derjenige eingelassen wurde, der einem Urbürgen, beispielsweise ihm selbst, seinen Personalausweis oder Pass vorzeigte. Man traf sich konspirativ an Berliner Pommesbuden, musste sich vorher aber einen Hasch oder so ähnlich basteln, damit das technisch mit der Verbürgung überhaupt ging. Doch im Endeffekt setzte sich das einfachere Verfahren durch. Heute machen über 1000 Benutzer mit, bestätigen sich weiterhin munter gegenseitig, und es ist ein großer Erfolg. Doch hat es die Problematik mit den Sockenpuppen wirklich gelöst? S 29. November 2011
Wikipedia Ambassador – sei dabei!
Solides Schreiben und gutes Recherchieren sind wichtige Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens. Dieselben Fähigkeiten sind auch Basis der Erstellung enzyklopädischer Texte in Wikipedia. Im Studium Wikipedia-Artikel anstelle konventioneller Hausarbeiten zu verfassen ist motivierend für Studenten und zugleich qualitätsfördernd für Wikipedia, ein Gewinn für beide Seiten.
Zum Sommersemester 2012 realisiert Wikimedia Deutschland erstmals ein Programm, um das Schreiben von Wikipedia-Artikeln systematisch in die akademische Lehre einzuführen. Wir orientieren uns an erfolgreichen Einzelveranstaltungen der deutschsprachigen Community, aber auch an den Erfahrungen der Wikimedia Foundation (guten und schlechten). Wichtig ist dazu eine Übertragung auf die nationale Situation. Dabei finden wir die Sicherung der Qualität wichtig und ebenso die enge Einbindung der deutschsprachigen Gemeinschaft.
Ziel ist die nachhaltige Schulung einer universitären Lehrkraft, des „Tutors“. Dieser wird von einem Referenten von Wikimedia Deutschland intensiv geschult und begleitet. Für diese Aufgabe sucht Wikimedia Deutschland noch motivierte Wikipedianer als freie Mitarbeiter. Wichtig sind gute Kenntnisse in der Artikelarbeit und Souveränität in der Vermittlung, wünschenswert etwas Lehrerfahrung. Über die Schulungen hinaus betreuen Referenten bei Bedarf im Programm erstellte Inhalte. Das gesammelte Wissen weiterzugeben und auch nach den Schulungen für Tutoren ansprechbar zu bleiben, ist Teil der Aufgabe.
Du hast Lust, mit an diesem Projekt zu arbeiten? Wenn Du dann noch bereit bist, in Deutschland zu reisen und schon am 17./18. Dezember Zeit hast, dann melde dich bitte bei uns unter campus@wikimedia.de. Unter dieser Adresse beantworten wir Dir auch gern Rückfragen. (DB(WMD), 27.11.) In den letzten 8 Jahren wurde schon einiges ausprobiert. (KWa)
Die Rettung für weihnachtsgeschädigte Wikipedianer!
Nun ist die schrecklichste Zeit des Jahres erneut angebrochen: Das Fest des Konsums und der Massenillusionierung nähert sich in großen Schritten. Jetzt wird die Stille der Welt wieder durch die Dauerbeschallung vernichtet, und in der Stadt treiben Besoffene ihr Unwesen, die Schlehenfeuer, Glühwein und Feuerzangenbowle sturzbachartig in sich hinein geschüttet haben.
Am schlimmsten ist die Adventszeit jedoch für den Wikipedianer, der durch die Reizüberflutung ständig von seiner Arbeit für die Enzyklopädie abgehalten wird. Wie soll er sein Hobby und seine weihnachtlichen Verpflichtungen nur auf einen gemeinsamen Nenner bringen?
Des Rätsels Lösung ist die Weihnachtswunschliste, die auch 2011 wieder an den Start geht: Jeder Wikipedianer darf sich hier einen Artikel über ein Lemma wünschen, das er gerne in seiner Enzyklopädie eingetragen sehen würde. Ein anderer Wikipedianer kann nun hergehen, und seinem Kollegen ein Weihnachtsgeschenk basteln, indem er den Wunsch erfüllt und dabei einen Beitrag zur Vergrößerung des hiesigen Nachschlagewerks leistet. Das Geschenk nützt also beiden: der Enzyklopädie zur Aufstockung des Artikelbestandes und dem anderen Wikipedianer als Trostpflaster für die Krawatte, die nun schon zum dreißigsten Mal unter dem Weihnachtsbaum liegt. Wie’s genau geht und was ihr sonst noch wissen müsst, steht unter Wikipedia:Weihnachten. Viel Spaß! (SSS, 26.11.)
Hannover sehen, hören und lesen
Im Rahmen der Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland und des Besuchs von Sue Gardner in Hannover wurde vom 19. bis zum 20.11. nicht nur vor Ort diskutiert, sondern auch dokumentiert. Einen kleinen Rückblick zum Verlauf der Mitgliederversammlung gibt es im Wikimedia-Blog.
Ebenfalls nachzulesen ist Sue Gardners Präsentation vom Sonntag, und zwar hier. Darin nimmt sie – wie auch im Vortrag selbst – Bezug auf die Ablehnung des Bildfilters innerhalb der deutschen WP-Community. Kurz gesagt: Es wird keinen Bildfilter für die deutschsprachige Community geben, wenn ein solcher nicht gewünscht wird. Gleichzeitig nahm Sue Gardner auch den erst einen Tag jungen Beschluss der Mitgliederversammlung zur Kenntnis, mit dem der Verein die Wikimedia Foundation offiziell auffordert, das Projekt Bildfilter ruhen zu lassen.
Nachzuhören und nachzusehen ist das Ganze über den Videomitschnitt des Live-Streams der Veranstaltung vom Sonntag. In Bild und Ton dabei natürlich auch die beiden anderen Themen Gender Gap und Autorenschwund (MJ(W), 24.11.11)
Der Zedler-Preis für Freies Wissen
Schon im Mai berichtete Wikimedia Deutschland von den Überlegungen, das alte Konzept der Zedler-Medaille zu begraben. Heute verabschieden wir uns offiziell vom Zedler-Artikelwettbewerb, der ursprünglich dazu geschaffen wurde, Wissenschaftler zur Mitarbeit an Wikipedia zu bewegen. Gemeinsam mit Communitymitgliedern aus den deutschsprachigen Projekten haben wir in den letzten Monaten evaluiert, diskutiert und an einem neuen Konzept gearbeitet. Aus der Zedler-Medaille wird der neue Zedler-Preis für Freies Wissen!
Mit dem Zedler-Preis möchten wir Personen, Gruppen oder Projekte auszeichnen, die sich im Jahr 2011 ganz besonders für Freies Wissen engagiert haben. Damit schafft Wikimedia Deutschland den ersten Preis im deutschsprachigen Raum, der die unermüdliche, ehrenamtliche Arbeit für Freies Wissen würdigt. Wir möchten damit die Wikipedia- und Wikimedia-Community ehren, aber gleichzeitig auch die Aufmerksamkeit auf andere Initiativen lenken, die sich für unsere Mission zur Verbreitung, Sammlung und Erstellung Freien Wissens einsetzen. Außerdem hoffen wir, mit der Vorstellung der Kandidaten und Gewinner zur Nachahmung des Einsatzes für Freies Wissen anzuregen und möchten alte und neue Zielgruppen für unser Anliegen aktivieren.
Der Zedler-Preis richtet sich an Projekte und Personen aus dem deutschsprachigen Raum. Im ersten Jahr wird der Preis in drei Kategorien vergeben: Wikipedia-Artikel des Jahres, Community-Projekt des Jahres und Projekt des Jahres (extern).
Das – aus unserer Sicht – Schöne und Neue an dem Preis ist, dass so viele Menschen mitmachen können. Für die Vorschläge zu den Artikeln und Projekten des Jahres ist das Fachwissen der Community und der allgemeinen Öffentlichkeit gefragt. Bis zum 31. Januar 2012 kann jeder sein Lieblingsprojekt oder seinen favorisierten Artikel vorschlagen, es sind sogar Selbstnominierungen möglich. Auch die Jury wird zu Teilen mit Aktiven aus dem Wikiversum besetzt und die Wahl findet in Wikipedia statt. Wir freuen uns, dass das neue Konzept so viel Beteiligung zulässt und hoffen, dass sich Community und Öffentlichkeit zahlreich einbringen. Alle Informationen auf der Projektseite, Fragen und Anregungen gerne an mich. (NE (WMDE), 24.11.2011)
Sues Stippvisite
Vergangenen Sonntag war es soweit: Wikimedia-Superstar Sue Gardner verschlug es auf ihrer etwa zweiwöchigen Europareise über London und Wien ins graue Hannover. Dort wollte die sich unermüdlich als Kanadierin Darstellende für zwei Stunden mit der deutschsprachigen Wikipedia-Community diskutieren. Es kamen vorwiegend Funktionäre und Angestellte von Wikimedia, die wenigsten davon sonderlich aktive Wikipedia-Community-Mitglieder, ein paar weitere Wikimedia-Mitglieder, circa fünf versprengte Hannoveraner (meist gleichzeitig Vereinsmitglieder) und drei Leute, die ich keiner dieser Kategorien zuordnen konnte. So wurden ca. 35 Personen im Auditorium zusammengescharrt. Die Diskussion begann vielversprechend: Sues Vortrag darüber, wer sie ist und was wir alles wissen sollten, endete nach 50 Minuten mit ihrer Bemerkung, wir sollten lernen, uns mehr zuzuhören. Und Zuhören durften wir auch in der Folge wirklich lernen: Es sollten nach einer kurzen Frage- und Antwortsession noch drei Vorträge mit bis zu 35 Powerpoint-Folien von Sue kommen. In der Eingangsvorlesung durften wir lernen, was wir bereits wussten: Zum Beispiel, dass Sue Kanadierin ist, dass Wikipedia sowas wie ebay oder google ist, aber eben doch nicht ganz, oder, dass die Foundation mutig sein sollte, sprich Ihren Willen gegenüber den ehrenamtlichen Editoren durchsetzen sollte. Aber Sue stellte in Wikispeak auch klar: „Ich bin ein Wikipedianer! Ich habe 1200 Edits.“ Auf Nachfrage bekräftigte sie nochmal, dass sie die Rolle der community darin sehe, die Foundation zu „trainieren“.
Die Themenauswahl der übriggebliebenen guten Stunde war immerhin deutlich besser, zumindest der Autor dieser Zeilen hatte daran nichts auszusetzen. Es wurden in weiteren Vorträgen abgehandelt:
- der Bildfilter
- der Autorenschwund (drop in editor retention rate)
- das gender gap („die Geschlechterkluft“)
Sue stellte ihre Position zum Bildfilter wie folgt dar: Das Referendum, das vielleicht keins war, hat gezeigt, dass eine Mehrheit der Editoren für die Einführung eines Bildfilters seien, auch wenn eine nicht winzige Minderheit ihn ablehnen würde. Außerdem würde der Bildfilter einer größtmöglichen Menge an Leuten es ermöglichen, Wikipedia zu lesen. Und schließlich setze sie bloß eine einstimmig vom Board der Wikimedia Foundation auf der Basis eines hochwissenschaftlichen, von einem alten Kumpel Sues erstellten Reports getroffene Entscheidung um, sie könne also gar nicht anders. Aber intellektuell verstehen könne sie alle Einwände gegen den Bildfilter gut. Der anwesende Boardmember Arne Klempert schwieg dazu wohlgefällig.
In der Frage zum Autorenschwund präsentierte Sue danach ein paar Grafiken, die den allseits bekannten Sachverhalt illustrierten und gab nicht völlig absurde Hinweise darauf, was einen solchen Schwund befördere: Bürokratische, negative und/oder boterstellte Neunutzerbegrüssungen, eine Fokussierung auf die berufliche Karriere oder Familiengründung trügen dazu bei. P. Birken und ich stellten allerdings klar, dass führende Mitglieder der deutschsprachigen Community den Editorenschwund nicht als Problem erachteten. Mein Hinweis darauf, dass es umgekehrt aber keinerlei Spenderschwund gebe und, dass ein Heer von bezahlten Angestellten bei Verein und Foundation vielleicht Leute demotiviere, weil sie zwar gerne Freie Inhalte produzieren würden, aber ungerne mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit andere Leute Gehälter rechtfertigen würden, insbesondere dann, wenn die bezahlten Angestellten dann meinen, den Ehrenamtlichen sagen zu dürfen, wo der Hase langlaufen soll, wies Sue jedoch zurück: Manche Arbeit könne halt nicht von Freiwilligen gemacht werden. Vermutlich kommen eh nur selbstsüchtige Soziologen auf solche abwegigen Ideen.
Letztes Thema war das gender gap. Sue bestätigte nochmal, dass sie selbst nie irgendeinen Chauvinismus bei Wikimedia begegnet sei und Phillip Birken hatte auch schon eine Lösung zur Schließung des gender gap parat: Noch mehr Programmierer einstellen, damit wir eine ganz tolle, bunte und komfortable Editieroberfläche bekommen. Bei solchen Diagnosen und Therapievorschlägen erreichen wir bestimmt bis 2020 eine 8%-Frauenquote (derzeit 9%).
Fazit: Insgesamt beteiligten sich immerhin etwa sieben Wikifanten an der Fragestunde, die Antworten von Sue erreichten auf der nach oben offenen Pavel-Richter-Skala für leeres Wikimedia-Marketinggeschwätz eine 2,2, also etwa 0,5 Moleskis, eigentlich gar nicht so schlecht für Wikimedia-Verhältnisse. Wenn Wikimedia demnächst jedoch wieder einen Journalisten als CEO einstellen will, empfehle ich eher Bill Maher oder wenigstens Arianna Huffington. Nicht nur, dass beide Sue rhetorisch überlegen sind, sie stehen wenigstens dazu, dass sie Amerikaner sind. (f, 22.11.11); article also available in an English version
Studenten verbessern Wikipedia – Ergebnisse und Lektionen aus dem Pilotprojekt in den USA veröffentlicht
Zwischen Juni 2010 und September 2011 fand in den Vereinigten Staaten ein Pilotprojekt statt, in dem Professoren die Wikipedia im universitären Unterricht einsetzten. Jetzt stehen die Ergebnisse fest: Insgesamt mehr als 800 Studenten an 24 Universitäten brachten Inhalte im Umfang von mehr als 5,800 Druckseiten in die englischsprachige Wikipedia ein. Die Qualität der auf diese Weise verbesserten Artikel aus dem Bereich der Politikwissenschaften verbesserte sich um 64%. In einer soeben veröffentlichten Dokumentation beschreiben die Projektmitarbeiter ihre Erfahrungen und was aus dem Test gelernt werden kann.
Das Modell ist denkbar einfach: Studenten verbessern die Wikipedia im Rahmen des universitären Unterrichts. Sie werden dabei von sogenannten ‘Wikipedia Botschaftern’ (engl. Wikipedia Ambassadors) unterstützt, die die Wikipedia-Neulinge bei ihren ersten Schritten in der Wikipedia anleiten (der Kurier berichtete). Am Ende profitieren alle Beteiligten: die Professoren können ein innovatives Lehrmodell einsetzen, die Studenten schreiben Texte, die nach Ende des Semesters nicht in der Schublade des Professors landen, und die Wikipedia gewinnt durch hochwertige Beiträge und verstärkte Beteiligung.
Abbie Taylor, Studentin an der renommierten Georgetown University in Washington D.C., ging zunächst mit gemischten Gefühlen an die Arbeit in der Wikipedia. Vor allem hatte sie Angst, an den technischen Hürden zu scheitern. Die waren mit Hilfe erfahrener Wikipedianer aber bald ausgeräumt. Und am Ende wich die anfängliche Angst der Begeisterung. Abbies Artikel landete auf der Hauptseite der englischsprachigen Wikipedia und so ging sie weitaus motivierter zur Sache, als beim Schreiben einer traditionellen Seminararbeit. „Da kann man schon schnell süchtig werden“, gab sie unumwunden zu.
Während Abbie sich an einem neuen Artikel versuchte, verbesserten andere Studenten bereits bestehende Texte oder luden selbst erstellte Grafiken und Illustrationen auf Wikimedia Commons hoch. Die Qualität der auf diese Weise bearbeiteten Artikel stieg signifikant an. Unabhängig voneinander prüften Fachleute und erfahrene Wikipedianer die Artikel einer Stichprobe und kamen zu dem Ergebnis, dass der Qualitätszuwachs beachtlich war.
Die nun veröffentlichte Dokumentation des Pilotprojektes enthält eine Fülle von Informationen zu den während der 18-monatigen Projektlaufzeit gemachten Erfahrungen. Beschrieben werden alle an dem Unternehmen beteiligten Gruppen (Studenten, Professoren, Wikipedia Botschafter), deren Motivation und auf welche Weise sie miteinander interagiert haben. Jedes Kapitel enthält einen Abschnitt, der auf mögliche Probleme und deren Lösung eingeht. Auf diese Weise ist ein Dokument entstanden, das viele praktische Tipps und Anleitungen für Wikipedia-Universitätsprojekte enthält. (ld / fs, 18.11.11) In Deutschland gibt es solche Projekte schon seit Jahren. Etwa das Wiwiwiki ...Sili ... das ja auch als Vorbild für das US-Programm diente ... A.
Die Briefmarke bleibt draußen!
Die Foundation will aufgrund geringer Erfolgsaussichten gegen die einstweilige Verfügung keinen Widerspruch einlegen, um die Kosten (Streitwert: 30.000 €) zu begrenzen und eine eventuell noch ungünstigere, als Präzedenz wirkende Entscheidung zu vermeiden. Über vereinde-l und heise.de wird die Meldung via dpa Eingang in die Zeitungen von morgen erhalten. (von 92.225.30.140, 17.11.)
Der Kurier präsentiert: Die Relevanzchecker
Dass Löschdiskussionen für den Autoren eines Artikels ein ungeheures Frustrationspotenzial in sich bergen, dürfte allseits bekannt sein. Dass der Spagat zwischen Öffnung gegenüber potenziellen, neuen Mitwikipedianern und der Begrenzung möglicher Artikelgegenstände durch die vereinbarten Kriterien für die Beurteilung enzyklopädischer Relevanz im Falle des Gelingens eine absolute Höchstleistung wäre, ebenso. Und doch dürfte es für die zukünftige Entwicklung des Projekts von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein, diesen Spagat zu meistern.
Von diversen Hilfeseiten aus wird auf für Neulinge mitunter konservativ-mysteriös-undurchschaubar wirkende Kriterien verwiesen. Der prominenteste dieser Links dürfte jener sein, den das System bei der Erstellung eines neuen Artikels ausspuckt. Der blutjunge Wikipediainteressierte landet also auf einer Seite, die im Wikiversum für ihre konfuse Aufmachung und Detailliebe möglicherweise gar beispiellos ist. Unzumutbar für Neulinge, möchte man meinen. Doch auch unverzichtbar. Vorausgesetzt, letzterer möchte nicht Gefahr laufen, gleich zu Karrierebeginn in die Löschhölle entführt zu werden.
Für alle im Allgemeinen, für Neulinge im Besonderen, die Unsicherheiten bei der Relevanzklärung eines geplanten Artikels haben, gibt es nun einen Hoffnungsschimmer: Wikipedia:Relevanzcheck. (Nikkis, 14.11.)
Wikiweise ist offline
Die Älteren werden sich noch erinnern. In der frühen Eisenzeit der Wikipedia, so im April 2005, kam es, wenn auch nicht zu einem Fork, dann doch zu so etwas wie einem Schisma. Der Wikipedia-Admin Ulrich Fuchs gründete mit Wikiweise eine Konkurrenz zu Wikipedia. Ziel war mehr Qualität. Als Mittel diente eine Pflicht zur Klarnamennennung. Ein System, mit dem Autoren auch finanziell profitieren sollten, war geplant. Google-Werbung wurde geschaltet. Wert wurde auf eine Ausgabe im PDF-Format gelegt, lange bevor dies in der Wikipedia möglich wurde.
Nachdem anfänglich eine Reihe von Autoren für Wikiweise tätig wurde, befand sich das Projekt jedoch bald in der Stagnation. Die letztlich nur kleine Autorenschar erarbeitete nur wenige Artikel. Die Qualität der nach der Anlage kaum aktualisierten oder gepflegten Artikel entwickelte sich zum Problem und wurde den ursprünglichen Ansprüchen der Projektgründung nicht gerecht. Kritisiert wurde die Nutzerunfreundlichkeit der eingesetzten Software. Trotz des überschaubaren Autorenkreises ließ auch das Arbeitsklima zu wünschen übrig. Die sehr auf eine Person zugeschnittene Entscheidungsstruktur wird gleichfalls zur nicht übermäßigen Attraktivität beigetragen haben.
Zuletzt blieb die Zahl der monatlich neu angelegten Artikel deutlich im einstelligen Bereich und es kam auch vor, dass mal über eine Woche niemand irgendetwas bearbeitete. Jetzt ist das Projekt mit seinen etwa 6900 Artikeln nach mehr als 6 Jahren offline. Nach Angabe von Wikiweise[1] wurde das Projekt gehackt. Ein Neustart wird für Januar 2012 angekündigt. (O2, 13.11.11)
CSD G5
Als der Autor dieses Beitrages heute von einem Adminkollegen in der englischsprachigen Wikipedia angesprochen wurde, ahnte er noch nicht, welch merkwürdige Ansichten man in anderen Projekten verfolgt. Es gehe um einen größeren Löschauftrag, bei dem der Kollege unterstützt werden wollte. Er erklärte dies wie folgt:
- “these [articles sc.] are perfectly valid articles except that they were created by a sock of a banned user” („diese [Artikel sc.] sind komplett gültige Artikel, mit der Ausnahme, dass sie von einer Socke eines gebannten Benutzer erstellt wurden“).
Auf die Rückfrage, wieso korrekte Artikel gelöscht werden sollten, entgegnete er mir mit der Richtlinie Criteria for speedy deletion, General 5 (Schnelllöschkriterium „Allgemein 5“) (kurz: CSD G5):
- „Erstellung durch gebannte oder gesperrte Benutzer. Seiten, die von gebannten oder gesperrten Benutzern unter Verletzung ihres Banns oder ihrer Sperre erstellt und die keine substanziellen Änderungen durch andere Personen erfahren haben.“
Die Erklärung, dass gute Artikel Wikipedia nicht schaden würden, Artikel keinem Benutzer gehören und somit auch keinem gebannten oder gesperrten Benutzer zugerechnet werden könnten, ließ er nicht gelten. Die Verschlechterung der Wikipedia nehme man in Kauf, wenn eine Person ihr Recht (wie bei einem gesperrten Benutzer auch nur temporär) verwirkt habe, im Projekt weiterzuarbeiten – egal, ob dies in guter oder schlechter Weise geschehe. Eine Rehabilitierung scheint für gut mitarbeitende ehemalige Problembenutzer in der englischsprachigen Wikipedia nicht üblich zu sein. Dass eine in störende Verhaltensmuster zurückfallende Person aus diesen Gründen erneut gesperrt werden könnte, ist ja unstrittig. Sie aber am Erstellen guter Artikel zu hindern, oder schlimmer noch: nachträglich ihre alten, guten Artikel allein aus dem Fakt zu löschen, dass sie eben von einem Zweitkonto eines gebannten oder gesperrten Benutzers erstellt wurden, widerspricht den Überzeugungen des Autors dieses Beitrages. Er hat sich nicht dazu überreden lassen.
Wie sich herausstellte, betrifft dieser Bann nicht nur das Erstellen von Artikeln, sondern jede, auch gute Artikeländerung überhaupt:
- „Bearbeitungen von gebannten Benutzern oder in ihrem Auftrag dürfen ohne Hinterfragen zurückgesetzt werden […], und jeder Artikel, der von einem gebannten Benutzer als einzigem Beitragenden erstellt wurde, darf gemäß der Richtlinie CSD#G5 schnellgelöscht werden.“ (Beleg).
Die erwähnten Ausnahmen lauten wie folgt:
- „Beim Zurücksetzen von Bearbeitungen soll man darauf achten, keinen Inhalt wiederherzustellen, der Grundprinzipien wie Neutralität, Verifizierbarkeit, Artikel über lebende Personen verletzen könnte. Benutzer, die Bearbeitungen von gebannten Benutzern wiedereinsetzen, übernehmen die volle Verantwortung für den Inhalt [im Übrigen eine wunderbare Drohung, Anm. d. Autors]. In gleicher Weise sind von gebannten Benutzern erstellte Artikel einer Schnelllöschung würdig. […] Wenn andere als der gebannte Benutzer Bearbeitungen in guter Absicht [für selbigen gilt dies natürlich nicht, Anm. d. Autors] am Artikel selbst oder an dessen Diskussionsseite durchgeführt haben, ist es ein Akt der Höflichkeit, sie darüber zu informieren, dass die Seite von einem gesperrten Benutzer erstellt wurde, und dann muss je Fall über das künftige Prozedere entschieden werden.“ (Beleg).
Heute wurde dem Autor also ein weiterer Fakt vor Augen geführt, wieso er sich dafür entschieden hat, die englischsprachige Wikipedia nicht weiter zu unterstützen: eine Löschverpflichtung für gute Inhalte, allein aus Regelwut und im Desinteresse der Wikipedia. Es zählt nicht der Artikelinhalt, sondern ausschließlich der Name des (eben hier gebannten oder gesperrten) Benutzers. Das Gehirn auszuschalten geht eben doch vor die Erstellung der Enzyklopädie. (DH., 13.11.2011)
Heimatschutz auf Niederländisch
Am 11. November schloss die niederländische Vereinigung Heemschut ihr Jahrhundertfest ab, mit einem Symposium im Freiluftmuseum von Arnheim. Direktor Karel Loeff verwies unter anderem auf den Einfluss des sächsischen Heimatschutzes, von dem Heemschut auch den Namen hat. Das Bewahren des kulturellen Erbes wie Baudenkmälern steht zentral, sowie die Zusammenarbeit mit Heimatvereinen vor Ort.
Die Vorsitzende Anneke van Dok erwähnte in ihrer Ansprache den Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments: In den Niederlanden wurden 2011 ca. 13.000 Fotos von rijksmonumenten, nationalen Baudenkmälern, geschossen, europaweit waren es über 165.000. Rekord!
Ich selbst vertrat die Wikimedia Nederland auf einer Paneldiskussion und hatte einige Minuten, um für die Zusammenarbeit von Heemschut bei Wiki Loves Monuments zu danken; die Vereinigung hatte uns beispielsweise Els Arend ausgeliehen, die die Pressekontakte übernahm.
Außerdem schockte ich die Anwesenden mit einigen wunderlichen Fakten:
- Von den Top Ten Websites, die am meisten besucht werden, sind wir als einzige gemeinnützig.
- In unserem Büro in Utrecht haben wir wie viele Angestellte? Eine Halbtagskraft. (Großes Raunen im Saal.)
- Auch Wikimedia Nederland hat das allseits beklagte Jugendproblem, allerdings in der Art, dass wir „zuviele“ Jugendliche haben. Eine gemischtere Altersstruktur würde uns freuen. (Größeres Raunen im Saal.)
- Wer schon einmal einen Wikipedia-Artikel gelesen hat (laut Handheben jeder), sollte daran denken, dass der vielleicht von einem 13-Jährigen geschrieben wurde. (Noch größeres Raunen im Saal.)
Die Wikipedia gibt es gerade einmal zehn Jahre, Facebook und Twitter noch nicht einmal fünf Jahre. Und wie sieht das Internet in fünf Jahren aus? Niemand weiß es. Aber die hundertjährige Vereinigung Heemschut... dürfte noch einige Zeit aktiv sein. (Z., 12. 11. 2011)
Campus-Projekt mit Inderüberraschung
Am 3. November zogen sie den Stecker heraus. Das Hochschulprojekt des Indian Education Program, mit dem Hunderte von indischen Studenten an die Wikipedia herangeführt werden sollten, wurde vorzeitig beendet. Seitdem bestraft das Ingenieurskolleg von Pune seine Studenten mit Punktabzug, wenn sie noch die Wikipedia bearbeiten. Grund waren massive Urheberrechtsverletzungen, berichtet die Signpost vom 7. November. Der Kurier sprach mit Frank Schulenburg von der Wikimedia Foundation über die Bürde des weisen Mannes.
2010 hatte die Wikimedia Foundation Tausende von Wikimedianern zusammengetrommelt, um in einer Strategy Discussion über die künftigen Aktivitäten zu beraten. Hilfe für die Wikipedias in der Dritten Welt stand mit ganz oben. Und mit dem Campus Ambassador Program von Frank Schulenburg machte die Foundation gerade gute Erfahrungen, meint der Chef des Wikipedia Education Program: Man bildet Studenten an Universitäten zu ehrenamtlichen Kontaktleuten-vor-Ort aus, den Campus Ambassadors.
Diese bringen Studenten, die etwas zur Wikipedia beitragen wollen, einige Basisfertigkeiten bei, und sie unterstützen Professoren, die die Wikipedia in ihren Unterricht einbeziehen wollen. Durch Schreib- oder andere Leistungen bekommen die Studenten sogar Punkte. Bei schwierigeren Fragen helfen Online Ambassadors aus, die aus der Wikipedia-Gemeinschaft kommen.
Schulenburg ist mit den Ergebnissen aus den USA sehr zufrieden. Das Erschaffen neuer Wikipedianer sei gar nicht das Ziel, die allermeisten Studenten blieben nicht dauerhaft bei der Sache. Aber die betreffenden Artikel würden stark verbessert werden, und überhaupt lässt man Menschen hinter die Kulissen blicken, mit der Hoffnung auf eine Langzeitwirkung. Warum das Ganze nicht in Indien ausprobieren?
Universitätsoffensive und Global South, zwei Fliegen mit einer Klappe. Aus 700 indischen Bewerbern suchte das Wikimedia-Team um Hisham Mundol zwanzig vielversprechende Studenten heraus. Ebenso wie in den USA hatten sie an sich keine Ahnung von der Wikipedia, aber sie schienen in der Lage, mit Menschen umzugehen. Das ist eine Grundvoraussetzung für einen Campus Ambassador, während man sich Wikipedia-Künste eher aneignen kann.
Subkontinentale Guttenberg-Galaxie
Und dann passierte etwas, was nach den amerikanischen Erfahrungen niemand vorhergesehen hat: Die indischen Studenten lieferten qualitativ minderwertige oder schlichtweg abgekupferte Texte ab, sehr zum Unwillen der (englischsprachigen) Wikipedia-Gemeinschaft. Die überwältigende Masse der Studenten hat das Konzept des Urheberrechts nicht verstanden, so Schulenburg. Darum hat das Wikimedia-Team sofort die Leute ins Klassenzimmer geholt, um ihnen das bitter nötige Wissen dazu einzubimsen. Einzelne besonders auffällige Studenten wurden persönlich angeschrieben und angesprochen.
Schulenburg, mehr fassungslos als wütend: „Null Effekt. Woran das liegt, werden wir genau untersuchen müssen.“
Er versteht es nicht: Wenn man es den Studenten extra sagt, wenn sie wissen, dass sie erwischt werden, warum machen sie das immer noch? Und wenn Erstsemestler plagiieren, weil sie das Zitieren und Mit-eigenen-Worten-Zusammenfassen noch lernen müssen, sei das irgendwie plausibel. Aber die Guttenbergerei zog sich durch alle Altersgruppen.
Den englischsprachigen Wikipedianern bereitete es einige Mühe, die unerwünschten Artikelzuwächse und -anwächse aus Indien wieder zu beseitigen. Am 18. Oktober empfahl der Ex-Schiedsgerichtler Wizardman, das indische Problem keines der Wikipedia werden zu lassen. Schulenburg habe die Community um Entschuldigung gebeten.
Neugierige Ratlosigkeit
Woran lag es? Hisham Mundol wies die Vorwürfe zurück, Plagiate seien ein typisch indisches Phänomen. Das Schreiben in einer Fremdsprache habe einige Studenten wohl überfordert. Vor allem hätte man früher mit der weltweiten Community Kontakt aufnehmen müssen, nicht nur mit der in Indien. Aus rechtlichen Gründen hätten die Foundation-Mitarbeiter nicht beim Aufräumen helfen können, denn die Foundation ist nur Betreiberin von Inhalten, keine Produzentin von Inhalten.
Zu den weiteren möglichen Knackpunkten, die Beraterin Nitika Tandon sammelt, gehören das ungünstige Verhältnis von je einem Ambassador auf 50 Studenten und die Auswahl von einigen Abschluss-Klassen – deren Studenten bereits mit der Abschlussarbeit oder der Jobsuche beschäftigt waren. Auch hatten Professoren nicht immer die Neigung, sich mit der Wiki-Sache richtig vertraut zu machen.
Frank Schulenburg ist skeptisch gegenüber einfachen Erklärungen, auch nationalkulturellen. Er fragt sich, ob 800 Studenten für ein Pilotprojekt vielleicht nicht doch noch zu viele waren. Allerdings müsse man eben mehr als ein, zwei Klassen einbeziehen, sonst heiße es später, es habe an dem einen Professor gelegen. Unterschiedliche Stufen, unterschiedliche Hochschulen. Hätte man früher abbrechen müssen? Das will man aber auch nicht übereilt machen, und man hoffte ja darauf, dass die Nachhilfe Wirkung zeigt.
Die Signpost, das Mitteilungsblatt der englischsprachigen Wikipedia, geht hart ins Gericht mit der Foundation. Deren Fähigkeit zum Projektmanagement werde stark in Zweifel gezogen, wenn es tatsächlich an der Planung haperte, wie Mundols Reaktion nahelege. Ähnliche Unsicherheiten im Umgang mit der Community kenne man beispielsweise auch in Bezug auf den Bildfilter. Abschließend warnt die Signpost, dass die Geduld der Ehrenamtlichen nicht unendlich strapaziert werden dürfe. Auch gegenüber den Spendern habe die Foundation die Verantwortung, sinnvoll mit ihren Mitteln zu wirtschaften. Vielleicht, so fragt sich der Kurier, könnten die Anreize der Schlüsselpunkt sein: Plagiate als einfacher Schleichweg zu Studienpunkten sollten nicht verwundern.
Schulenburg jedenfalls will mit dem Konzept der Campus Ambassadors weitermachen. „Ich habe zwei Jahre meines Lebens in die Sache gesteckt, weil ich davon überzeugt bin, dass die Wikipedia von Studenten verbessert werden kann.“ Jetzt seien erst einmal weitere Initiativen auf Eis gelegt, etwa in Brasilien oder im arabischen Raum. Eine glasklare Analyse ist notwendig, damit das Konzept kein indisches Grabmal erhält. (Z., 8. 11. 2011)
Update: Frank Schulenburg schildert auf der Diskussionsseite des Kuriers den Ablauf des Projekts aus seiner Sicht. (Tob, 9.11.)
Noch eine Welt zu gewinnen: Wikimedia Conferentie in Utrecht
Eine Tradition wurde wieder aufgenommen: Am Samstag fand in Utrecht nach zweijähriger Unterbrechung die Wikimedia Conferentie Nederland statt, dank des Teams um Ad Huikeshoven. Ein Tag voller Ankündigungen, Präsentationen und Preisverleihungen - was als geldgeile Auktionärsversammlung begann, endete mit einem erstaunlichen Dia-Abend.
Wie leite ich eine Veranstaltung ein, bei der die Hälfte der Anwesenden alles über den Vereinsgegenstand weiß und die andere Hälfte vor allem Bahnhof versteht? Als angebliche Auktionärsversammlung einer angeblichen Wikipedia Publishing Company, die riesige Bürogebäude in New York und Utrecht unterhält, die Massenheere an Autoren in China und Indien beschäftigt und die haufenweise Geld mit Reklame neben Wikipedia-Artikeln scheffelt. Mit einer leeren Slide unterbrach ich die Lügengeschichte und wies darauf hin, dass dies mehr als Satire war: Wenn vor zehn Jahren die Entwicklung anders verlaufen wäre, so wie bei den Online-Zeitungen, hätten wir heute statt Freien Wissens eine unfreie Enzyklopädie.
Mehr zum Thema erfuhren die etwa 80 Teilnehmer anschließend in der keynote von Jill Cousins. Die Direktorin von Europeana stellte das Konzept der Wissensallmende im Kultursektor vor und was die Rolle ihrer Organisation ist. Sie betreibt eine Website, die als Portal für Mediendateien einer Vielzahl von Museum, Archiven und Bibliotheken dient, so dass die Chance erhöht wird, dass diese Dateien gefunden werden.
Dreiständegesellschaft, Extreme plus Mitte oder was?
Was Freies Wissen in der Praxis heißt, darum ging es auf der Conferentie, mit besonderem Schwerpunkt auf unserer Zusammenarbeit mit dem Kultursektor. So hatte das von Vadim Zaytsev betreute Programm die drei Tracks Kulturgut, Wiki-Welt und den Incore Wikimedia track. Die weniger mit der Wikimedia-Welt verbundenen Teilnehmer besuchten wohl vor allem den ersten Track und die Hardcore-Wikimedianer den letzten; der mittlere diente ein wenig als Treffpunkt für beide Gruppen. Wenig Wikimedia-vertraute Teilnehmer meinten später aber zu mir, dass auch der Kulturgut-Track inhaltlich eher noch zu schwierig für sie war, wegen der unbekannten Konzepte und Fachausdrücke.
Ungerechterweise seien hier nur einige Beiträge erwähnt:
- Arnoud Engelfriet ist bereits der Dauer-Stargast der Conferentie, denn der Internet-Jurist weiß für beide Gruppen anschaulich die Fallstricke aufzuzeigen, die jedem drohen, der im Internet etwas veröffentlicht.
- Sebastiaan ter Burg ist ein freischaffender Fotograf, der stundenweise bezahlt wird und die gemachten Fotos unter einer freien Lizenz veröffentlicht, zur Freude seiner Auftraggeber, oft gemeinnützige Organisationen, denen es wichtig ist, dass Journalisten die Bilder „frei“ verwenden können. Für ihn zahlt sich sein Geschäftsmodell viel besser aus als die Versuche seiner Kollegen, mit Nutzungsrechten zu verdienen.
- Jan-Bart de Vreede ist nicht nur Vorstandsmitglied der Wikimedia Foundation, sondern arbeitet auch für die Unterrichtsorganisation Wikiwijs, die Lehrer ermutigt, Freies Unterrichtsmaterial bereitzustellen.
- Ich selbst habe in meinem fünf Minuten Lightning Talk den Fall von Minister Guttenberg vorgestellt, unter dem Motto: Was man mit Wikis alles Schönes anstellen kann.
Eine Welt zu gewinnen
Erik Zachte, der Chef-Statistiker der Wikimedia Foundation, verblüffte seine Zuhörer schließlich mit Zahlen und Landkarten. Schwerpunkt seines Vortrages waren die Verhältnisse in China, Indien und Afrika vor allem unter dem Gesichtspunkt der Mobilen Revolution. Bereits 14 Prozent der Wikipedia-Aufrufe, das ist eine ganz junge Entwicklung, kommen von mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Nog een wereld te winnen, mit diesem Ausdruck verwies er auf die Chancen der Wikipedia, in neuen Gebieten Fuß zu fassen. Wie wird die Wikimedia-Bewegung wohl aussehen, wenn zwei weitere Milliarden Menschen online gehen?
Neuland war die Wikimedia-Welt am Samstag auch für einige Foto-Freunde, die als Gewinner von Wiki Loves Monuments Nederland angereist waren. Die Preisverleihung am Ende des Tages wurde von Lodewijk Gelauff eingeleitet, der den Wettstreit auf die europäische Ebene gehoben hatte. Unter den niederländischen Siegern befanden sich außer frisch Begeisterten auch bekannte Wikimedia-Gesichter, vor allem bei der Sonderkategorie der Vielhochlader.
Der Gewinner des fünften Preises, ein Nicht-Wikimedianer aus Rotterdam, hatte gedacht, dass sein Nachtbild einer alten Kirche der Grund für die Einladung nach Utrecht war. Stattdessen erfreute die Jury sich an einem etwas dürftig belichteten Bild eines morschen Aufbahrungshäuschens auf einem Friedhof. Der Jury (mit Wikimedianern, hochkarätigen Fotografen und Kulturgut-Funktionären) ging es eben nicht allein um rein ästhetische Aspekte, sondern konsequent auch um den dokumentarischen Wert. Das Häuschen ist übrigens stark einsturzgefährdet. (Z., 6. 11. 2011)
Liebst du es, ...
...hinter anderen herzuräumen? Des Mitbewohners Abwasch zu machen? Des Nachbars Müll rauszustellen? Des Anrainers Büsche zurechtzuschneiden? Des Kollegen Aktenstapel zu tragen? Des Hundehalters Hinterlassenschaften auf öffentlichen Plätzen aufzulesen?
Nein??
Dennoch allvierteljährlich das selbe Phänomen: Ein Grüppchen seltsamer Kauze erquickt sich stoßartig an solcher Arbeit.
Geschieht dies aus purem Idealismus, totaler Selbstlosigkeit, grenzenlosem Altruismus, nicht enden wollender Nächstenliebe und aufrichtiger Hilfsbereitschaft?
Nö!
Sondern aus maßloser Eitelkeit, absolutem Geltungsdrang, bedingungsloser Ruhmsucht, extremem Etablierungshunger, nicht zu stillendem Profilierungsdurst, rigorosem Machtstreben, reiner Selbstherrlichkeit und rücksichtslosem Konkurrenzdenken!
Wer sich an dieser Orgie beteiligen will, der möge sich hier eintragen. (Nikkis, 6.11.)
Call for GLAM
International läuft das Projekt nun schon eine ganze Weile, im DACH-Raum bislang aber immernoch eher auf Sparflamme. Nach längeren Vorarbeiten, Diskussionen, Ideen, verworfenen Ideen und so weiter haben wir heute den Schritt in die „offiziellen Projektgefilde“ gewagt. Mit der ersten Version eines Wikipedia:GLAM-Portals starten wir mit dem Projekt hoffentlich auch in der deutschsprachigen Wikipedia durch. Doch bitte glaubt nicht, alles würde schon laufen. Dieses immens große Projekt – GLAM steht ja bekanntlich für den riesigen Bereich „Galleries, Libraries, Archives, Museums“ – kann schwerlich leben, wenn nur drei, vier Hanseln alles machen. An allen Ecken und Enden braucht es Mitarbeiter: Organisation, Technik, Praktische Arbeit und so weiter. Nicht zu vergessen eure Ideen, euer Wissen und eure Kontakte.
Schön wäre es, wenn sich Jemand finden würde, der oder die die schon laufenden internationalen Projekte (siehe en:Wikipedia:GLAM/Projects) in kurzer Form auf einer Unterseite des Portals vorstellen könnte. Weitere Dinge sind auf einer sich noch im Anfangsstadium befindlichen Todo-List zusammengefasst. Und auch darüber Hinaus ist Vieles noch nicht über ein Anfangsstadium hinaus ausgearbeitet. Wir bieten euch viel Spielraum, auf dem ihr euch stark einbringen könnt. Auch wenn wir später beginnen als andere Sprachversionen, gibt es noch immer viel Neuland zu betreten. Also gehen wir los! (MC, 5.11.)
Hurricanes für den Cup
Es ist entschieden, der Champion des WikiCup 2011 in der englischsprachigen Wikipedia steht fest – der User Hurricanehink konnte die Endrunde für sich entscheiden und ist nun stolzer "2011 WikiCup champion". Sein Erfolgsrezept: Hurricanes und andere Tropenstürme. In den letzten zwei Monaten des Wettbewerbs konnte er seine Gegner mit den zwei exzellenten Artikeln zur Atlantischen Hurrikan-Saison 1991 und dem 1991 Perfect Storm sowie insgesamt zwölf (!) good articles und weiteren Punkten abhängen (Details). Seine Gesamtbilanz im Cup 2011: 3 featured articles und 37 good articles, mehrere good topics, ein featured topic und etliche DYK – Respekt für diese Autorenleistung!
Doch auch die Beiträge der anderen Teilnehmer der Finalrunde können sich sehen lassen. Insgesamt schrieben die acht Finalisten innerhalb der letzten zwei Monate 5 featured Articles und 50 good articles sowie 6 featured lists. Eine Gesamtbilanz des Cups liegt nicht vor - man kann sich aber gut vorstellen, was die Teilnehmer 2011 gerissen haben.
Wie bereits im Kurier vorgestellt, soll es den Cup 2012 auch erstmals in der deutschsprachigen Wikipedia geben – die Vorbereitungen laufen auf dieser Benutzerseite und die ersten Anmeldungen sind auch bereits eingetrudelt – den Autoren dieser Zeilen würde es freuen, wenn wir 2012 ebenfalls so erfolgreich durchstarten wie dies 2011 in der englischsprachigen Wikipedia geschehen ist. (AR, 5.11.)
Admins u. a. gesucht
Editierst du fleißig seit mehreren Jahren? Würdest dich als erfahrenen Wikipedianer bezeichnen? Hast einen fünf-, sechs-, ach was, siebenstelligen Editcount, optimal verteilt auf die verschiedenen Namensräume? Benutzt immer schön brav die Zusammenfassungszeile? Kannst die Löschregeln auswendig aufsagen? Und erkennst un-freie Bilder im Schlaf? Schlichtest du regelmäßig Konflikte, hast dir aber selbst nie auch nur das kleinste bisschen zuschulden kommen lassen, auch nicht damals, vor 5 Jahren, nachts um halb drei? Hast du Exzellente Artikel verfasst, findest nebenbei aber trotzdem Zeit für gewöhnliche Wartungsarbeiten? Kannst Bedarf an Adminrechten und die nötige persönliche Integrität vorweisen und würdest eine Selbstverpflichtung zu mindestens zwanzigjährigem Admin-Engagement unterschreiben? Hast Spaß an Endlos-Diskussionen über Projektregeln und an ins Uferlose gewachsenen Wartungslisten? Bist du bereit, dir täglich Beschwerden, Drohungen, Beschimpfungen sowie Beschuldigungen von wegen Machtmissbrauch anzuhören? Und hast Lust, die nächsten Monate und Jahre täglich den Tag zu verfluchen, an dem du das erste Mal bei Wikipedia editiert hast? Ja? Fantastisch! Auf geht’s zur Casting-Show Schlachtbank Inquisitionsverfahren wüsten Schlammschlacht zu den Adminkandidaturen!
In den letzten drei Monaten gab es nämlich gerade mal zwei erfolgreiche (Neu-)Kandidaturen, eine im Oktober, eine im September, keine im August. Die Community sucht neue Opfer, sie giert förmlich danach. Traut sich niemand mehr, weil wir zu streng sind? Oder mangelt es tatsächlich an geeigneten Kandidaten, ähnlich wie beim Autorennachwuchs? Ist die Admintätigkeit zu unattraktiv? Oder: Brauchen wir einfach keine neuen Admins?
Zwar steigt die Artikelzahl unaufhörlich (>1,3 Millionen), dafür sinkt zum Ausgleich aber die Mitarbeiterzahl. Wenn also dann jeder seine persönlichen 10.000 Artikel vor Unfug zu bewachen und aktuell zu halten (und, wann immer möglich, auszubauen) hat, sinkt die Wahrscheinlichkeit immer weiter, dass Leute Zeit haben, Löschanträge auf Unter-Unter-Untergruppierungen des CCC, auf Sonjas Friseurladen oder auf die neueste Lindenblüten-Heilfasten-Therapie zu stellen. Die täglich noch 20 Löschanträge werden schon heute in der Regel mit LAE beendet, sodass für Admins in der Behaltenhölle nichts mehr zu entscheiden bleibt. Außerdem begegnet man dann in der Geisterstadt Wikipedia nur alle paar Wochen überhaupt anderen Benutzern, folglich kommt es auch zu immer weniger Konflikten und sogenannten Vandalismusmeldungen (Anm. d. Red.: der Name WP:KABUMM [der KURIER berichtete] konnte sich bisher nicht durchsetzen). Daher sieht man die 300 Admins schon heute hauptsächlich bei der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Importierwesen, wo sie um die Wette importieren, um ihre Adminrechte überhaupt noch irgendwie zu rechtfertigen. Also vielleicht braucht Wikipedia auch einfach keinen Adminnachwuchs?
Wie dem auch sei: Wem die Admin-Anforderungen zu hoch sind und/oder wer seine Zeit lieber auf anderen Posten verplempern möchte, der kann sich auch gern als Sichter (Anforderungen: null, Einstellungsbeginn: sofort), Mentor (Anforderungen: null, Einstellungsbeginn: sofort), Portalbetreuer (Anforderungen: null, Einstellungsbeginn: sofort, etwa 3/4 der 535 Portale sind tot), Schiedsgerichtler (Anforderungen: null, Einstellungsbeginn: SOFORT), Checkuserer (Anforderungen: na gut, gibts, Einstellungsbeginn: na gut, in -13 Tagen, dann erst wieder 2012), Oversighter (na gut, erst wieder 2013) oder Bürokrat (vielleicht bald, ansonsten ebenfalls erst wieder 2013) bewerben. Blick über den Tellerrand: Auch im Vorstand (der jetzt Präsidium heißt) von Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V., einem Verein, der „die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte (engl. Open Content) in selbstloser Tätigkeit [...] fördern [möchte], um die Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen und die Bildung zu fördern“, sind bald wieder Posten zu haben (genauer gesagt auf der Mitgliederversammlung am 19. November, allerdings hätte man sich anscheinend bis zum 18. Oktober melden müssen). (X-W unter Verwendung von datei:Qxz-ad16.gif by Qxz, 5.11.)
Wikipedia hat ja doch einen Redaktionsschluss
Die verlorene Bibliothek von Alexandria ist eine von vielen zerstörten Bibliotheken der Antike. Wikisource kam zu spät. |
El Vaporcito, ein in Andalusien gesunkenes Schiff und Bien de Interés Cultural in Spanien sank 2011 (Photo von 2007). Wiki Loves Monuments muss weltweit stattfinden. |
Brand der Anna-Amalia-Bibliothek, 2004 |
Goldkröte (Bufo periglenes), inzwischen ausgestorben |
Jeden Tag gehen Unmengen von Wissen verloren, weil nicht genügend Kopien der Werke existieren, in denen es niedergeschrieben ist. Wenn eine Naturkatastrophe eintrifft oder eine Region zum Kriegsschauplatz wird, werden Bibliotheken, Museen, Denkmäler und anderes kulturelles Erbe, wertvolle Bauten, Inkunabeln und einzigartige Objekte zerstört. Es gibt viele solche Beispiele aus der Zeit vor der Existenz der Wikipedia. Die Bibliothek von Alexandria, die während des Spanischen Bürgerkrieges zerstörten Kirchen, Klöster, Konvente und Bibliotheken,[Q 1] die 1937 bei einem Lagerhausbrand vernichteten Originalnegative der vor 1935 veröffentlichten Filme der Fox Film Corporation,[Q 2] hunderte von Bibliotheken und Archiven, die während des Zweiten Weltkrieges ausgebombt wurden,[Q 3][Q 4] die mehr als 6000 während der Kulturrevolution zerstörten Klöster in Tibet mit ihren Statuen, Gebetsmühlen und Manuskripten,[Q 5] die Bombardierung der National- und Universitätsbibliothek von Bosnien und Herzegowina in Sarajewo während des Bosnienkrieges, bei dem in dem daraus resultierenden Brand bis auf die Grundmauern tausende von unersetzlichen Schriften verbrannten,[Q 6] um nur einige Beispiele zu nennen.
Doch auch seitdem Wikipedia besteht, wird nach wie vor Wissen vernichtet. Die Nationalbibliothek von Bagdad und andere Repositorien kultureller Güter wurden während des Irakkrieges geschädigt und geplündert,[Q 7] und das Erdbeben im Indischen Ozean mit dem verheerenden Tsunami 2004 beschädigte oder zerstörte Bibliotheken und Archive in mehreren Ländern. Ein Großteil des kulturellen Erbes von Haiti ging durch das Erdbeben 2010 verloren.[Q 8] Während der Revolution in Ägypten 2011 wurde das Ägyptische Museum vandaliert.[Q 9] Doch nicht immer sind Kriege und Naturkatastrophen schuld, um das kulturelle Erbe zu gefährden, Beispiele dafür sind der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek 2004,[Q 10] oder der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009.[Q 11]
Solche Ereignisse entfernen Teile des Wissens der Menschheit und manchmal gesamte Kulturen. Viele der heute noch gesprochenen Sprachen sind in Gefahr, manche schon verschwunden.
Außerdem werden hunderte von Websites im Internet jeden Tag geschlossen; die durchschnittliche Lebensdauer einer Website beträgt lediglich 77 Tage.[Q 12] Solche Websites werden oft in Artikeln als Belegstellen verwendet, und obwohl Projekte wie das Internet Archive oder WebCite und Gruppen von Freiwilligen[Q 13] Kopien einiger dieser Websites sichern, gehen viele weitere für immer verloren.
Wikipedia und seine Schwesterprojekte können und müssen alle Formen von Wissen erhalten, durch die Anlage von Artikeln in Wikipedia, durch das Hochladen von Bildern nach Commons, die Erhaltung von Sprachen in Wiktionary und die Transkription von gemeinfreien Büchern in Wikisource. Veranstaltungen wie Wiki Loves Monuments können dazu beitragen, Denkmäler weltweit dauerhaft zu machen, bevor sie beschädigt oder zerstört werden, aber bisher fand WLM nur in europäischen Staaten statt.[Q 14]
Es gibt einen Redaktionsschluss. Es ist ein Kampf gegen die Zeit.
Vorstehender Text ist ein Essay von emijrp mit dem Titel There is a deadline. Aus dem Englischen übertragen von Matthiasb.
Kommentar hierzu
Die Anhäuser Mauer, letzter Überrest eines einstigen Klosters |
Brand der Dreifaltigkeitskathedrale 2006 |
Viele Bilder, die bei Wiki Loves Monuments eingereicht wurden, führen in der Tat die Vergänglichkeit menschlichen Schaffens vor Augen. So etwa das deutsche Siegerbild „Anhäuser Mauer“, ein 10 m × 18 m großes Mauerstück, welches den letzten Rest des ehemaligen Klosters Anhausen (Satteldorf) repräsentiert.
Doch wohl keines unter den Siegerbildern hat den Moment der Bedrohung so dramatisch eingefangen, wie das Bild vom Brand der Dreifaltigkeitskathedrale St. Petersburg 2006, Sieger des russischen „Community Pick Award“. Ausgerechnet Restaurierungsarbeiten waren damals der Auslöser. Die Kirchenschätze konnten gerettet, die beschädigten Kuppeln 2009 wieder aufgebaut werden – Glück im Unglück mag man sagen. Doch es führt die ständige Gefahr vor Augen. Denn genausogut hätte es auch das letzte Bild dieses Bauwerks sein können. Duschgeldrache2, 01.11.2011
„Ergebnisse“ der Umfrage unter Wikimedia-Spendern veröffentlicht
Der Verein Wikimedia Deutschland hat eine Umfrage unter den Spendern „für die Wikipedia“ (siehe z.B. Frage 18), eigentlich aber für Wikimedia gemacht. Wie? Sie haben Euch gar nicht befragt? Obwohl ihr tausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit in diesen Laden gesteckt habt? Na, das liegt wohl daran, dass Eure Spenden, bloße Photo- und Textspenden, nicht direktemang in den Geldbeutel des aus Funk und Fernsehen bekannten Pavel Richter, eines der Posterboys der Wikimedia-Spendenkampagne (aka Bettelbanner), fließen können. Ihr seid nur da, um Werbung für den echten Teig zu machen: Die Knete, die Wikimedia Deutschland in Mitarbeiter wie Mathias Schindler steckt, damit die sich mal richtig wichtig fühlen können. Klar, dass man sich dafür interessiert, was diese Geldspender so wollen, schließlich will man den Bezahlern von Pavels Schlipssammlung ja was bieten. Tja, schade nur, dass man bei der Marketingumfrage (was hat die eigentlich gekostet?) schon mal einen kapitalen Anfängerfehler gemacht hat, das so genannte sampling on the dependent variable. Man hat nämlich nur Leute befragt, die bereits Geld gespendet haben. Um aber herauszufinden, was die Spender von der Masse der Leute unterscheidet, die nichts spenden, hätte man eine Vergleichsgruppe der Nicht-Spender befragen müssen. Aber vielleicht ist man eh nicht an der Gruppe der potenziellen Spender interessiert, weil das Geld ja auch so in die Kassen fließt.
Nun denn, sehen wir die Umfrage also einfach mal als Zuckerl für diejenigen, die die Musik von Pavel & Co. zahlen. Und siehe da: Was finden die Spender für Wikimedia für am wenigsten wichtig von sechs möglichen Zielen? Richtig! Die „Unterstützung der Arbeit der freiwilligen Autoren“ (S. 8f). Viel wichtiger erscheinen ihnen obskure Schulprojekte, das quasi nicht-existente Projekt „Silberwissen“ oder die „Beschaffung von Freien Inhalten“. Nee, die werden nicht durch Eure ehrenamtliche Arbeit beschafft, sondern indem man Lobbyarbeit bei Bibliotheken betreibt und dafür Geld ausgibt. Es scheint mir, dass die Spender von Wikimedia zu meiner eigenen Überraschung ganz gut zu den Geldausgebern um Pavel passen: Wertschätzung ist nichts für Ehrenamtliche, die Hauptamtlichen machen die viel wichtigere Arbeit. Und die dummen Freiwilligen malochen ja eh weiter: Nur wenige befürchten, die Freiwilligen könnten aufhören zu arbeiten, viel größer ist die Befürchtung, Wikipedia könne „Zwangsgebühren“ erheben. Also besser mal freiwillig für die Sushi von Sue Gardner, an deren Organisation ja die Hälfte der Spendengelder fließt, spenden, sonst kommt das Board noch auf dumme Ideen.
Der Rest der Umfrage: Weitgehend Geplänkel ohne Informationswert oder ist es wirklich überraschend, dass die Demographie der Spender denen der Wikipedia- und Wikimedia-Communities ähnelt? Mittelalte Männer mit überdurchschnittlicher Bildung halt. Gut, dass keine Photos beilagen. (f. 27.10.2011)
Geocaching im Dienst für Freies Wissen
Wann wurde dieses Haus gebaut? Seit wann und warum überhaupt steht das Denkmal auf dem Bahnhofsplatz? So oder ähnlich lauten die Fragen von Menschen, die mehr wissen wollen über die Stadt, in der sie wohnen. Helfen kann ein guter Stadtführer oder seit einigen Jahren auch Wikipedia. Hatten zur Entstehungszeit der Online-Enzyklopädie nur die größeren Städte ausführliche Artikel, gibt es mittlerweile für fast jede Gemeinde eine informative Beschreibung. Doch damit nicht genug: Denkmalfreunde in der Wikipedia haben sich zum Ziel gesetzt, jedes eingetragene Denkmal in Text oder Bildform für den Internetnutzer zugänglich zu machen. Ein Beispiel hierfür ist die Aktion „Wiki Loves Momuments“, bei der im September 2011 zu einem Fotowettbewerb aufgerufen wurde.
Eine andere Idee hatte jüngst der Wikipedia-Benutzer Norbert Bangert aus Hückeswagen. Nachdem die Wikimedia e.V. – Verein zur Förderung Freien Wissens einen Kooperationsvertrag mit der Stadt Hückeswagen anlässlich des NRW-Tags 2013 unterzeichnet hatte, machten sich die Beteiligten auf die Suche nach Projekten, die bereits vor dem Stichtag in zwei Jahren Werbung für die Idee der Wikipedia machen könnten. Eine davon konnte am Sonntag, 23. Oktober realisiert werden. Gemeinsam mit der Kolpingsfamilie Hückeswagen, dem Verein Bergische Zeitgeschichte (BZG) und der Werbeagentur Liedholz organisierte das Mitglied des Wikipedia Sauerland-Stammtisches eine Geocaching-Aktion, bei der speziell die Hückeswagener Denkmäler angelaufen werden müssen. Ihre Feuertaufe bestand sie nun vergangenen Samstag. 15 Teilnehmer folgten einem gemeinsamen Presseaufruf und machten sich auf den Weg. Natürlich bleiben die Stationen und selbstverständlich auch der Cache geheim, soll dieser doch bis zum NRW-Tag und auch darüber hinaus Bestand haben und Geocacher aus der Region in die Schloss-Stadt locken.
Doch warum steht der Geocache im Dienst für freies Wissen? Alle in der Vorbereitung des Geocaches ermittelten Koordinaten sollen in die Wikipedia übertragen werden. Und nicht nur die: An einigen der Stationen hielten Mitglieder des Vereins Bergische Zeitgeschichte Vorträge zum Denkmal. Auch dieses Wissen sowie einige Fotos sollen Bestandteil der Enzyklopädie werden. Gleichzeitig machte der Verein Wikimedia Deutschland Werbung für die Wikipedia, indem sie die Teilnehmer der Aktion mit Informationsmaterial und auch kleinen Merchandising-Artikeln versorgte. So sah man an diesem Tag oftmals Geocacher mit dem Aufdruck „Wissen ist Macht – macht mit“ durch Hückeswagen laufen. Die Knobelaufgaben an den einzelnen Stationen lösten sie unter anderem mit Wikipedia-Bleistiften. Norbert Bangert hofft nun, dass durch die Aktion und die parallel laufende Öffentlichkeitsarbeit neue Schreiber für die Wikipedia gefunden werden. So bietet gerade die Liste der Hückeswagener Denkmäler in der Wikipedia einen idealen Ansatzpunkt.
Der Geocache wird in Kürze auch auf der öffentlichen Seite www.geocaching.com veröffentlicht werden. Um das Spiel nicht zu zerstören, werden Infos für Wikipedia Schritt für Schritt einfließen. (nob, 27.10.2011)
Wikipedia ist (k)ein Newsticker
Heather Ford beschreibt in einem Blogpost im MediaShift Idea Lab von PBS, wie Wikipedia zunehmend Funktionen des klassischen Journalismus übernimmt. Artikel über aktuelle Nachrichten zählen zu den am häufigsten abgerufenen Seiten in Wikipedia. Andererseits sei aber auch die Schwelle, sich als neuer Autor an Wikipedia zu beteiligen, bei aktuellen Themen anscheinend niedriger als sonst. Im ersten Quartal 2011 seien die Artikel mit den meisten Autoren in der englischsprachigen Wikipedia (2011 Tucson shooting, 2011 Egyptian revolution und 2011 Tōhoku earthquake and tsunami: 460, 405 und 785) zugleich diejenigen gewesen, an denen die meisten neuen Wikipedianer mitgeschrieben hätten, leider ohne diese Angabe näher zu quantifizieren. Der Artikel zum Tōhoku-Erdbeben 2011 in der japanischen Wikipedia sei nur elf Minuten nach den ersten Schockwellen angelegt worden, die englische Wikipedia sei 21 Minuten später gefolgt.
Obwohl Wikipedia kein Newsticker und keine Zeitung, sondern eine Enzyklopädie sei, sei ihr Einfluss auf den Journalismus unübersehbar, schreibt Ford. Der Versuch, aktuelle Entwicklungen in das Schwesterprojekt Wikinews zu verbannen und Wikipedia den etablierten Themen vorzubehalten, sei fehlgeschlagen. Die deutschsprachige und die englischsprachige Version von Wikinews haben derzeit jeweils etwa vier Autoren mit mehr als 100 Bearbeitungen pro Monat, und die englischsprachige Wikinews wurde gerade zu OpenGlobe geforkt.
Ford schlussfolgert, die „Relevanzkriterien“ seien offenbar ein sehr „relatives Konzept“, und sie diskutiert abschließend, wie sich der zunehmende Erfolg von Wikipedia im Nachrichtenbereich mit dem Prinzip des Neutralen Standpunkts verhalte. Immer häufiger würden im Nachrichtenbereich Primärquellen zur Grundlage von Artikeln gemacht, so dass Wikipedianer selbst die Rolle übernehmen, die den Regeln des Projekts zufolge eigentlich „reputablen Quellen“ vorbehalten sei. Damit entstehe auch eine neue Art von Geschichtsschreibung („die erste grobe Skizze einer Nachricht“), und Wikipedia könnte Gefahr laufen, einen subjektiven anstelle eines neutralen Standpunkts einzunehmen, wobei sie einräumt, dass es ganz sicherlich einen Unterschied mache, ob es in dem Artikel um eine Naturkatastrophe oder um gesellschaftlich und politisch umstrittene Themen wie beispielsweise einen Krieg gehe, wo es erfahrungsgemäß sehr viel mehr unterschiedliche Meinungen unter den Autoren gebe. (A. 25.10.2011)
Erstversion des englischen Artikels zum Erdbeben in Japan zeigt einen minimalistischen Artikel, An earthquake occured on 30 km (80 miles) E of Sendai, Honshu, Japan. The earthquake possible to create regional tsunami on the zone., nicht einmal einen richtigen Stub. Er wurde um 7:18 Uhr eingestellt. Der deutsche Artikel zum Thema war chronlogisch der zehnte, nach ja, en, tr, sv, no, ar, uk, es sowie zh und entstand um 8:44 Uhr, etwa zwei Stunden nach dem Beben (verlinkt jeweils die Erstversion). Der Artikel in der deutschsprachigen Wikinews hatte kurz nach dem Entstehen des Wikipedia-Artikels diesen Zustand. (MaB 25.10.2011)
Info: Ein Blick in dieDeutsche Wiki-Loves-Monuments-Preisträger stehen fest
Die Jury hat getagt und eine Entscheidung gefällt, die vollständige Liste der einhundert besten Bilder ist ab sofort hier einzusehen.
Der erste Preis geht an Memorino für ein Bild der Anhäuser Mauer. Herzlichen Glückwunsch! Gratulation auch den weiteren Preisträgern und allen, die zu diesem Wettbewerb beigetragen haben. Besonders erfreulich ist, dass gleich das zweitplatzierte Bild von einem neuen Benutzer stammt; in den Top-10, die nun in den internationalen Wettbewerb gehen, sind insgesamt vier Fotos neuer Mitarbeiter. Aus der Liste gehen auch die Landessieger hervor, jedes deutsche Bundesland ist mit mindestens einem Bild vertreten.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Jury, die die Mammutaufgabe, aus fast 30.000 Bildern auszuwählen, hervorragend gemeistert hat. Einen kleinen Einblick in die Arbeit der Jury gibt southpark, der am Sonntag als Gast die letzte Auswahlrunde besuchte, auf seinem Blog. (Cd, 23.10.2011)
Fork in Diskussion
Aus Unzufriedenheit mit der Wikimedia Foundation (WMF) wird das Für und Wider eines Forks diskutiert. Ausschlaggebend für die Initiative war die Ignoranz der WMF gegenüber der Community bei der bevorstehenden Einführung des Bildfilters.
Wie bereits bekannt, haben 86 % der Abstimmenden in einem Meinungsbild der deutschsprachigen Community gegen die Einführung des Bildfilters gestimmt. Die WMF ignoriert dieses Votum anscheinend und beharrt auf der Einführung des Bildfilters, ohne bislang ein sinnhaftes System zur Kategorisierung von Bildern für den Filter vorgeschlagen zu haben. Am wahrscheinlichsten ist ein System, das auf dem Input der Leser beruht.
Diskussionen zum Fork werden auf Wikipedia:Wikipedia-Fork geführt. (LH, 22.10.2011)
Eine Software für Wikipedianer, die mehr ist als eine Rechtschreibprüfung
Acrolinx ist ein Softwareunternehmen aus Deutschland und entwickelt Editorenunterstützungssoftware, mit der Autoren Texte prüfen, verbessern und vereinheitlichen können. Über die Funktion einer reinen Rechtschreibprüfung hinaus werden zusätzlich Grammatik-, Stil- und Terminologiefehler aufgezeigt und entsprechende Lösungsvorschläge unterbreitet.
Bei Acrolinx ist man davon überzeugt, dass sich ein solches Tool auch sinnvoll von Autoren in der Wikipedia einsetzen lässt. Daher ist das Unternehmen an Wikimedia Deutschland herangetreten, um der Community der deutschsprachigen Wikipedia den kostenlosen Einsatz der Software für ihre alltägliche Arbeit anzubieten. Als ersten Schritt möchte Acrolinx zu diesem Zweck eine Art Arbeitsgruppe aufbauen, denn ohne die Mithilfe der Community ist die notwendige Anpassung dieses Tools nicht möglich.
Innerhalb der Community sind in all den Jahren zahlreiche Sprachregelungen und Richtlinien entstanden, deren Einhaltung wichtig und wünschenswert ist, so manche Änderung ist aber auch menschlichen Eingriffen vorbehalten. Was ist zu beachten, was ist gewünscht? Hier sind Wikipedianer gefragt, um die Entwickler von Acrolinx zu beraten und ihnen zu helfen, einen Wikipedia-spezifischen Regelsatz und Terminologie aufzubauen. Erst danach kann die Software der Autorenschaft zum alltäglichen Gebrauch angeboten werden.
Hast du Lust und Interesse, daran mitzuwirken? Dann trage dich auf der Seite Wikipedia:Autorensoftware ein, dort findest du auch weitere Informationen zum Thema. (DB (WMDE), 19.10.2011)
Es gibt jedoch nicht nur gute Seiten an diesem Projekt: der Hauptkritikpunkt ist, dass die Software voraussichtlich nicht unter einer freien Lizenz stehen wird. Deswegen wird auch Kritik laut. (I-ius, 22.10.2011)
Checkuser-Wahl beginnt
Wie bereits angekündigt, werden nach etlichen Diskussionen und einer aufregenden Vorbereitungszeit die Checkuser-Berechtigten (CU) doch jetzt gewählt – siehe die CU-Wahl Oktober/November 2011. In den dazugehörigen Diskussionen wurde deutlich hervorgehoben, wie wichtig dieses Amt ist, zumal es sich hier um die zweitgrößte Sprachversion der Wikipedia handelt.
Was die Checkuser-Berechtigten tun, dürfte allgemein bekannt sein: Beispielsweise im Falle, dass überprüft werden sollte, wer aus welchem Benutzerkonto editiert und andere Benutzer beleidigt oder diffamiert (und möglicherweise sich hinter einer sog. „Socke“ versteckt), können die Berechtigten auf die ansonsten nicht zugänglichen Daten zugreifen und die Frage – meist – klären. Dies erfordert allerdings einen sehr vorsichtigen Umgang mit den Personendaten, daher werden Kandidaten gesucht, die auch das entsprechende Vertrauen der Gemeinschaft haben.
Zusätzlich soll bei dieser Wahl die Anzahl der Berechtigten aufgestockt werden. Die Kandidaten, die eine breite Zustimmung der Gemeinschaft erhalten haben, müssen dann noch gegenüber einzelnen Beauftragten der Wikimedia Foundation ihre Identität offenlegen.
Wir rufen alle auf, die sich für diese verantwortungsvolle Arbeit interessieren, sich auf die Kandidatenliste (s. oben) zu setzen. (jkb, 17.10.2011)
Briefmarken am Eingang der Löschhölle
Es besteht die ernste Gefahr, dass mehrere tausend Bilder von Briefmarken gelöscht werden. Einige WP-Juristen sind nämlich der Ansicht, dass Briefmarken keine amtlichen Werke sind, also die veröffentlichten Bilder im Amtsblatt nicht mit den Briefmarken selbst gleichgesetzt werden dürfen. Zwar gibt es ein Landgerichtsurteil, das die Bilder „freigibt“, aber die juristische Fachliteratur sei ganz überwiegend anderer Meinung, heißt es. Auch wer selbst nie Briefmarken gesammelt hat, wird die Aussicht auf eine solche Massenlöschung bedrückend und empörend finden. Eine geduldige Lektüre des Diskussionsverlaufs wird trotzdem empfohlen. (Aa, 17.10.2011)
2012 kommt der Wiki-Cup in die deutschsprachige Wikipedia
Bereits seit 2007 wird in unserer großen Schwester, der englischsprachigen Wikipedia, alljährlich der ganz große Wettbewerb um den WikiCup unter den Top-Autoren ausgetragen. Über das gesamte Jahr treten die Autoren der Wikipedia gegeneinander in einem Wettstreit um die besten Artikel, Hauptseitenerwähnungen und Reviews gegeneinander an. Der Wettbewerb 2011 befindet sich derzeit in der Endrunde mit den letzten 8 Finalisten – Einzelheiten habe ich in meinem Blog dargestellt. Angetreten sind 2011 etwa 130 Autoren, von denen über 4 Runden durch ein Ausscheidungs-System die letzten 8 Spieler übrigblieben, die nun in einem spannenden Finale nochmal alles Wikipedianer-Mögliche geben.
2012 soll der Run auf diesen Cup auch in der deutschsprachigen Wikipedia stattfinden. Eine Basisseite ist angelegt, zur Diskussion stehen die Kategorien, in denen Punkte gemacht werden können, und das Regelwerk, das jedoch eine möglichst hürdenfreie und einfache Teilnahme gewähren soll. Zur Beteiligung sind alle eingeladen, die Lust haben, dieses neues Spiel in die Wikipedia zu integrieren. Natürlich dürfen sich auch bereits die ersten Interessenten eintragen – immerhin soll die erste Runde am 1. Januar 2012 mit mindestens 32 unerschrockenen Teilnehmern starten. (AR, 15.10.2011)
Vierländer-Stammtisch in Aachen
Am vergangenen Samstag trafen sich in der Stadt des Wassers und der Könige (Urbs Aquensis, Urbs Regalis), gemeinhin als Aachen bekannt, über zwanzig Wikipedianer und zwei Wikipedianerinnen aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Deutschland zum ersten Dreiländereck-Stammtisch. Befürchtungen in Hinblick auf eventuelle Verständigungsprobleme erwiesen sich als unbegründet, es wurde munter in Deutsch (durchaus in verschiedenen Varietäten) und Niederländisch durcheinander gesprochen, so wie es am Besten funktionierte. Ab und an diente ein wenig Englisch als Brückensprache, so wie es der Namensgeber unseres Treffpunktes, ein gewisser Magellan, wohl auch gehalten hätte. So kam es trotz der vielen Anwesenden gar nicht erst zu Grüppchenbildungen. Eine kleinere Vorhut ließ dem gemütlichen Beisammensein noch einen ausführlichen Gang durch die Altstadt vorausgehen, sie sahen u. a. verschobene Kulissen (denkmalgeschützte Fassaden), einen wehrhaften Schmied, Kaffeebohnen-Rokoko, Einkaufstouristen, eine überfüllte Pfalzkapelle und eine Aachener Kaffeestube. Zu vereinzelten Printenkäufen soll es auch gekommen sein. Die Gesprächsthemen reichten wikipediatypisch von „Wer liefert die beste Soap in der WP?“ über den Bildfilter, Adminkandidaturen hin zu belgischen Regierungskrisen. Bei der Gelegenheit wurde wieder einmal deutlich, dass die Vulva auf der Hauptseite europaweit für Amüsement und Diskussionen sorgte. Interessanterweise scheinen die einzelnen Chapter die immer gleichen Probleme und Aufreger zu beschäftigen, ein weiterer Austausch und Zusammenarbeit wurden deshalb gewünscht. Alles in allem eine Veranstaltung, die zur Wiederholung einlud – vielleicht in Eupen, sobald das belgische Chapter gegründet ist? (K./al., 11.10.2011)
Hurra, die „Benutzerin“ ist da!
Ein angemeldeter Teilnehmer beim Projekt zur Erstellung einer Enzyklopädie Wikipedia wird von der Software liebevoll „Benutzer“ genannt, weil: Wir „benutzen“ ja mit unseren „Benutzer-Konten“ die Mediawiki-Software, um so eine Art Lexikon zu produzieren. Das führt gerne mal zu Missverständnissen, denn die teilweise bereits recht brauchbaren Artikel dieses Lexikon-Projektes werden ja von Lesern schon heute „benutzt“, um Trivia und weitere wertvolle Informationen zu finden. Ja gut, auch die Wikipedia-Autoren „benutzen“ sicherlich hin und wieder die eigenen Artikel, aber warum nennt die Software sie nicht „Autor“, „Bearbeiter“, „Wikipedianer“, sondern „Benutzer“? Auch Begriffe wie „Mitarbeiter“, „Beitragender“, „Wikipedist“, „Akteur“, „Lektor“, „Schreibsklave“, „Redakteur“, „Beiträger“, „Wiki-Nerd“, „Schreiberling“, „Texter“, „Heinzelmännchen“, „Wikifant“, „Arbeiter“, „Editor“, „Wikinaut“, „Schreibknecht“, „Angemeldeter“, „Armer Irrer“, „Schreiber“, „Arbeitskraft“, „User“, „Tölpel für die Gemeinschaft“, „Erzidealist“, „Anwender“, „Wikiworker“, „Enzyklopädist“, „Mitmacher“, (siehe z. B. Wikipedia:Umfragen/Umfrage zur Benennung der Mitarbeiter) konnten sich aus verschiedensten Gründen gegen den „Benutzer“ nicht durchsetzen. Sonderlich sexy ist das nicht, und missverständlich obendrein (s.o.), aber irgendwie blieb es halt dabei.
Wie dem auch sei (und um langsam mal aufs Thema zu sprechen zu kommen): Wer in seinen „Benutzer“-Einstellungen bei Geschlecht „weiblich“ angegeben hat, wird seit dem neuesten Mediawiki-Update im Seitennamen der „Benutzer“seite und „Benutzer“diskussion tatsächlich als „Benutzerin“ bezeichnet. Der Wunsch danach bestand schon lange, doch da es a) eh kaum Benutzerinnen gibt, diese b) teilweise keinen Wert darauf legen oder c) ihre persönlichen Informationen extra möglichst geheim halten, da außerdem d) dieses Problem die englische WP mit ihren „Wikipedians“ nicht betrifft, sondern nur popelige Schwesterprojekte wie Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, etc. und schließlich e) die Wikimedia Foundation ohnehin besseres zu tun hat (Spenden sammeln, sich selbst verwalten, Bildfilter, …), ging es in der Sache lange nicht wirklich voran. Erst mit der „Gendergap-Debatte“ (wo verstärkt der Frage nachgegangen wurde, warum so wenige Frauen mitmachen, ob das völlig egal, ob das schlecht oder gar sehr schlecht ist, und was man tun kann) Anfang dieses Jahres kam wirklich Bewegung in die Angelegenheit. Nun denn, dann also herzlich willkommen, ihr „Benutzerin“nen! (X-W, 9.10.)
WP:Die falsche Version in ebendieser gesperrt!
Achtung, WP:Die falsche Version wurde soeben in ebendieser gesperrt. Ein Angriff von Humorbefreiten (laut Benutzerseiten vermutlich rheinische Sauertöpfe, die ja bekanntlich nur einmal im Jahr ein Späßchen verstehen) führte dazu, dass die Seite fast einen Monat lang vandaliert war, bevor das Imperium mit Verweis auf eine überstandene Löschdiskussion zurückschlug. Damals hatten Wikipedianer eben noch Spaß bei der Arbeit! Die Erinnerung daran soll jetzt getilgt werden?
Was kommt als nächstes? Der WP:OMA-Test wird auf WP:Laientest verschoben und jeglicher Hinweis auf die Herkunft des Namens (Abkürzung für eine Person ohne mindeste Ahnung vom jeweiligen Thema) wird aus der Seite getilgt? Ach Mist, wurde auch schon gekapert WP:Wie schreibe ich einen guten Geschichtsartikel wird „korrigiert“? Könnte ja jemand falschverstehn. Was ist mit WP:ELKE? War mal lustig, hat jetzt ausgedient, oder? Und wer versteht heute, wo die Löschdiskussionsseiten doch praktisch tot sind, überhaupt noch das Löschkandidaten-Bingo?
Vermutlich gehts dann im Artikelnamensraum weiter: Wie lange gibts noch Scherzartikel wie Heidi in Japan, Kuhschubsen, Liste von Filmen, in denen Schach vorkommt, Buddhismus in Estland, Liste der Johannes-Nepomuk-Darstellungen in Waidhofen an der Ybbs, Homosexualität in Monaco, Bayern-Dusel, Liste der betroffenen Merkmale des Gutachtens zur Auslegung des Verbotes von Qualzüchtungen, Liste von Filmen mit Bezug zu Berlin? Wehret den Anfängen! (X-W, 8.10.)
Update: Die Ereignisse überschlagen sich, die Seite ist bereits wieder entsperrt (Logbuch), ihre Zukunft aber noch offen. (X-W, 8.10.)
Ergebnisse der zweiten Stewardwahl 2011
Heute Nacht endete die zweite Wahl im Jahre 2011 für die Position der Wikimedia Stewards. Von den 19 Kandidaten, die vor drei Wochen angetreten waren, schied ein Kandidat aufgrund fehlender Identifizierung gegenüber der Wikimedia Foundation, ein anderer auf eigenen Wunsch schon vor der Wahl aus. Nach Entfernung ungültiger Stimmen durch das Wahlkommittee und andere Freiwillige erreichten acht der übrig gebliebenen 17 Kandidaten eine Zustimmung von 80 % (ohne Wertung neutraler Stimmabgaben) und die benötigten 30 Unterstützerstimmen (siehe auch das Ergebnis). Unter ihnen befindet sich auch ein deutschsprachiger Kollege, Axpde, der Administrator auf Wikimedia Commons ist. Die weiteren erfolgreichen Kandidaten sind Bencmq (Singapur), Bennylin (Indonesien), Quadell (Ohio, USA), Quentinv57 (Frankreich), Trijnstel (Niederlande), Vituzzu (Italien) und Wikitanvir (Bangladesch). Mit Trijnstel ist außerdem eine zweite Frau in das nun 43 Personen große Team gewählt worden. Seit der letzten Wahl im März sind Manuelt15 (Dominikanische Republik) und Guillom (Frankreich) zurückgetreten, Mardetanha (Iran) und Barras hatten zwischenzeitlich eine Auszeit genommen/nehmen müssen und Dferg (Spanien) ließ sich weltweit in MarcoAurelio umbenennen. Auch im kommenden Februar/März wird erneut eine Stewardwahl stattfinden, in der dann auch die bisherigen Stewards (abgesehen von den gerade neu gewählten) zur Wiederwahl stehen. (DH, 7.10.2011)
WMDE startet „Bilderschatz“
Auf der WikiCon in Nürnberg und im Monatsbericht September wurde es bereits vorgestellt – ein neues Förderprogramm von Wikimedia Deutschland startet unter dem Namen „Bilderschatz“ (mehr hier).
Erstmals richtet sich damit ein Angebot vorwiegend an die umfangreiche Gruppe derjenigen, die Wikipedia und ihre Schwestern bebildern. Ob Fotoprojekte, Digitalisate, Stifterkampagnen – die Möglichkeiten, Bilder, Videos und Töne für Wikimedia-Projekte zu gewinnen, sind zahlreich und auch an Ideen mangelt es nicht. Probleme bereiteten oft mangelnde technische Ausstattungen, fehlende finanzielle Mittel oder logistischer Aufwand. Durch die Bereitstellung von Equipment, aber auch finanziell oder organisatorisch steht euch nun „Bilderschatz“ zur Verfügung, um kurzfristig realisierbare und überschaubare Projekte schnell und unbürokratisch umzusetzen.
Erfreulicherweise geht „Bilderschatz“ bereits mit den ersten laufenden Projekten an den Start: das bereits im Sommer stattgefundene Projekt „Fotoflug Los Angeles“ steht derzeit vor der Upload-Phase seiner reichen Bildausbeute und aktuell läuft das Spezialprojekt „Stifterkampagne Pilze“, das über eine Ansprache in Print- und Online-Fachmedien Bilder von Pilzen bei Externen anwirbt und diesen einen Upload-Service bietet. Mögen diese Projekte den Anstoß zu vielen weiteren geben.
„Bilderschatz“ ergänzt das bisherige Angebot von Wikimedia Deutschland zur Unterstützung der Community um einen wichtigen Aspekt. Wir freuen uns darauf, dass es ebenso intensiv und erfolgreich genutzt wird wie das Literaturstipendium, das Förderprogramm Redaktionstreffen und das offene Community-Budget. Hiho, let’s go! (DB (WMDE), 06.10.2011)
Wiki Loves Monuments: Auswertung, Runde 1
Immer wieder tauchen Fragen zu Upload-Zahlen und Beteiligung bei Wiki Loves Monuments auf. Zeit also, mit der Auswertung zu beginnen und einen Blick auf die Statistiken zu wagen. Einige Zahlen – etwa die genaue Anzahl der eingereichten Fotos – sind im Moment noch nicht abschließend bekannt, da noch Aufräumarbeiten laufen. Zum Ende des Wettbewerbszeitraums waren jedenfalls 165.604 Dateien in die Kategorie Images from Wiki Loves Monuments 2011 einsortiert.
Auch wenn es angesichts der unterschiedlichen Einwohner- und Denkmalzahlen dabei wenig fair zuging, waren doch die Uploads pro Teilnehmerland ein häufig nachgefragter und diskutierter Punkt. Das „Rennen“ um die ersten Plätze war schnell entschieden, hier führte zunächst Polen, dann Frankreich, bevor zum Beginn der zweiten Wettbewerbswoche Deutschland übernahm. Frankreich hielt sich sicher auf dem zweiten Rang und baute zusammen mit Deutschland den Vorsprung auf das übrige Feld aus.
Spannend wurde es im „Kampf um Platz drei“, wo sich dank ihrer Erfahrung und diverser Aktionen die Niederlande mit den deutlich größeren Ländern Spanien und Polen ein spannendes Rennen lieferten. Noch zu dieser Gruppe gehört auch das viel kleinere Portugal.
Besonders interessant ist die Verteilung der Uploads über den Wettbewerbszeitraum, die für Deutschland, Österreich und die Schweiz im zweiten Diagramm dargestellt sind. Anzumerken wäre hier aus deutscher Sicht, dass der erste große Peak am 18. September auf den Bot-unterstützten Teil-Upload einer großen Bildspende zurückgeht, während das Mittelhessen-Projekt einigen Anteil an den starken Zuwächsen in der letzten Woche hat. Aus diesem Projekt wurden über 4.600 Fotos in den Wettbewerb eingereicht, weitere Uploads werden in den kommenden Wochen noch folgen.
Ein Schwerpunkt von Wiki Loves Monuments war es, auch neue Benutzer zur Teilnahme aufzurufen. Einsame Spitzenreiter war hier das im Laufe des Septembers noch hinzugestoßene Sankt Petersburg, das stellvertretend für Russland teilnahm: Über 90 % der 356 Teilnehmer waren zuvor noch nicht in den Wikimedia-Projekten aktiv. Erfolgreich waren auch Portugal mit 84 % sowie Polen und Rumänien mit jeweils etwa 80 % neuen Benutzern. Mit seinen für die Organisatoren beeindruckenden 72 % Neulingen liegt Deutschland nur im Mittelfeld, Österreich hält mit 66 % gerade noch den Anschluss, während die Schweiz trotz fast 50 % zuvor nicht angemeldeten Teilnehmern schon weit abgeschlagen ist. Weitere Zahlen gibt es auf dem Toolserver.
Wie genau es zu diesen erfreulichen Zahlen gekommen ist, wird sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene Gegenstand der nun beginnenden Evaluation sein. Alle neuen Teilnehmer werden in den kommenden Tagen eine kleine Botschaft auf ihrer Diskussionsseite finden, in der sie auch eingeladen werden, sich weiter zu beteiligen. Ob es gelingt, auf diese Weise dauerhaft Mitarbeiter zu gewinnen, wird die Zeit zeigen – dank dem nun in seinen Grundfunktionalitäten gewohnten Upload-Wizard und nicht zuletzt auch dem Mentorenprogramm, auf das die Teilnehmer ausdrücklich hingewiesen werden, dürften die Chancen nicht all zu schlecht stehen.
In den kommenden Wochen sollen in dieser Reihe noch die Ergebnisse einzelner Projekte sowie weitere interessante Entwicklungen dargestellt werden. (Cd, 5.10.2011)
Wikipedia-Blackout in Italien
Die italienische Wikipedia ist derzeit für Schreib- und Lesezugriffe blockiert. Alle Aufrufe werden auf eine zentrale Seite (de) umgeleitet. Grund für die ungewöhnliche Protestaktion ist ein Gesetzentwurf der italienischen Regierung, der unter Anderem eine „Verpflichtung für Websites, innerhalb von 48 Stunden kommentarlos jegliche Korrektur am Inhalt vorzunehmen, die der Antragsteller im Interesse seiner Reputation fordert“ vorsieht. Dabei muss der beanstandete Inhalt entfernt und ohne unabhängige Prüfung der Text des Beschwerdestellers eingefügt werden. Es droht eine Strafe von 12.000 €. Obwohl für Wikipedia US-amerikanische Rechtsprechung gilt, könnte das Gesetz auf in Italien lebende Wikipedia-Autoren Anwendung finden. Umgesetzt würde es zur beliebigen Löschung großer Teile der Enzyklopädie führen.
Der Protest, der etwa eine Woche vor geplantem Beschluss des Gesetzes sehr kurzfristig umgesetzt wurde, hat bereits jetzt für heftige Diskussionen auf der Mailingliste foundation-l gesorgt. Zahlreiche italienische, und erste internationale Medien haben über den Streik berichtet. Die Wikimedia Foundation hat ihre prinzipielle Unterstützung für die Proteste zum Ausdruck gebracht, hält sich jedoch bedeckt, ob sie die Lesesperre für den richtige Weg hält. (Inko, Tob, 4.10.2011)
Nachtrag: Die Wikimedia Serbia hat sich mit der italienischen Community solidarisch erklärt und zu Protesten vor italienischen Botschaften und Konsulaten aufgerufen. Eine Stellungnahme der deutschsprachigen Wikimedia-Vereine liegt noch nicht vor. (MaB, 5.10.2011)
Nachtrag2: Weitere Statements sind von Jimbo Wales, Kat Walsh, Mike Godwin und der Foundation in deren blog ergangen. (g via Tinz, 5.10.2011)
Nachtrag3: Alle Wikipedianer, die sich mit dem Protest der italienischen Wikipedia solidarisch erklären möchten, können hier unterzeichnen. (Anneke, 5.10.2011)
Nachtrag4: Eine Protestseite auf Facebook gegen das Gesetz zählt mittlerweile mehr als 200.000 Unterstützer. (Voyager, 5.10.2011)
Nachtrag5: Zu Kommentaren in der nationalen Presse siehe den Pressespiegel. (DH, 5.10.2011)
Nachtrag6: Italienische Wikipedia wieder online, allerdings mit einer großen Sitenotice. Als Reaktion auf Änderungsvorschläge, nach denen nur noch Online-Nachrichtenseiten vom Gesetz betroffen sein sollen, wurde der Lese- und Schreibzugriff wiederhergestellt. (Tob, 6.10.2011)
Bildfilterdiskussion: Ein aktueller Blick in die Blogosphäre
Hinweis: Dieser Beitrag bezieht sich hauptsächlich auf die Diskussion ab dem 28. September, ältere Blogposts dürfen aber gerne von jedermann/jederfrau ergänzt werden, ebenso solche, die die Autorin übersehen haben sollte.
Am 28. September veröffentlichte Sue Gardner einen Blogbeitrag unter dem Titel On editorial judgment, and empathy. Sie thematisiert in diesem Beitrag Fragen der redaktionellen Verantwortung, des Einfühlungsvermögens und der aktuellen Diskussionskultur rund um den Bildfilter. Als Antwort hierauf verfasste Southpark am 29. September den Beitrag Sorry, Sue Gardner, but the image filter question exactly asks, who is in charge: Dieser beinhaltet Fragen spezifischer moralischer Sichtweisen und die Frage der Content-Kontrolle. Achim Raschka veröffentlichte ebenfalls am 29. September einen Offenen Brief unter dem Titel A story about a vulva picture - an open letter to Sue Gardner. Achim skizziert in ihm die Entstehungsgeschichte des umstrittenen Artikels Vulva, den Sue Gardner unter anderem als Anlass für ihr Blogposting nahm. Der französische Kollege Alexander Doria schrieb am 30. September in seinem Beitrag Out of the blue über die Diskussion innerhalb der französischen Wikipedia und wirft die Frage auf, ob der Bildfilter nicht ein nachrangiges Problem sei und andere Probleme dringender gelöst werden sollten. Liesel schließt vorläufig am 2. Oktober mit seinem Beitrag Bildfilter, in dem er auf die besondere Problematik der Kategorisierung der Bilder eingeht.
Ältere Beiträge:
- Sebastian Wallroth: Warum ich gegen den Wikipedia-Filter bin (10. September)
- Denis Barthel: Ach heile mich, du Arzt der Seelen (8. September)
- Attila Albert: Warum ich für den Wikipedia-Filter bin (6. September)
- Sebmol: Was ich von einem Bildfilter in der Wikipedia halte (5. September)
- Lyzzy: Wer entscheidet, was ich sehe? (19. August)
(Anneke, 2.10.2011)
WLM mit 166.000 Bildern abgeschlossen!
Am Ende des ganzseptembrigen Bebilderungswettbewerbs „Wiki loves monuments 2011“ in 18 europäischen Ländern ist der inoffizielle Endstand von 166.000 Fotos erreicht worden. Für Denkmäler aus Deutschland wurden 29.672 Fotos hochgeladen (1135 Teilnehmer), für Österreich 11.762 Bilder von 344 Teilnehmern und für die Schweiz kamen 7.880 Uploads von 238 Teilnehmern. In den letzten 24 Stunden des Wettbewerbs, am Freitag, dem 30. September, wurden allein 26.000 Bilder hochgeladen, die Server hielten stand! Die technischen Voraussetzungen waren in den Ländern sehr unterschiedlich, verschiedentlich müssen die Bilder noch nachkategorisiert werden, in einigen Ländern ist das nicht mehr nötig. Im Oktober wird die Vorjury zusammentreten um eine qualitativ repräsentative Auswahl für die Hauptjury des Wettbewerbs zusammenzustellen.
In den letzten Tagen wurde der Vergleich angestellt, ob dieser Wettbewerb in irgendeiner Weise von rekordverdächtiger Bedeutung wäre und wurde im Guinness-Buch-der-Rekorde fündig: Die Metrophotochallenge (nur schwedisch) erbrachte 160.000 Bilder und 2008 hat eine japanische Lebensversicherung einen dreimonatigen Wettbewerb veranstaltet, bei dem über 120.000 Bilder hochgeladen wurden. Somit wären wir auch damit bereits Weltrekordler.
Auf den ersten Blick war es also eine wirklich erfolgreiche Veranstaltung. Das Ziel der Veranstalter wurde deutlich übertroffen. Allerdings gibt es auch einige Wermutstropfen. Es haben „nur“ 18 Länder teilgenommen, diese sind identisch mit den Ländern, welche auch im laufenden Jahr ihren geschützten Kulturgüterbestand in Form von Listen und Artikeln eingebracht haben. Einige Länder wie Italien konnten nicht mitmachen, weil Gesetze es dort letztlich verbieten, Bilder von Denkmälern hochzuladen. Ausnahmen sind nur antike Stätten, aber auch nur dann, wenn nicht ein Straßenschild oder ein Plakat im Weg steht.
Einen weiteren Mangel erkennt man auch daran, dass offenbar nur ein kleiner Teil der Fotografen neu in das Projekt eingestiegen ist. Die überwältigende Mehrheit der Bilder kamen von den bekannten Leuten. Auch in der Erstellung der Denkmallisten blieben die Wikipedianer weitestgehend unter sich. Auch hier muss überlegt werden, wie man solche Wettbewerbe so organisieren kann, dass man neue Mitmacher auf Dauer gewinnen kann. Die Österreicher standen bei diesem Wettbewerb unter Zeitdruck, lieber wäre es ihnen gewesen, wenn sie die Denkmallisten noch weiter hätten vervollständigen können und dann erst einen Fotowettbewerb zu machen.
Das Ergebnis war trotzdem vor allem für Österreich beeindruckend, im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl liegen sie im Gesamtergebnis ganz vorne (nach den einwohnerschwachen Ländern Andorra, Estland und Luxemburg), was die Anzahl der Bilder betrifft aber auch was die Zahl der Mitarbeiter an den Denkmallisten sowie am Wettbewerb selbst betrifft. Die Organisatoren werden sich noch genau überlegen, welche Ziele man sich für die nächsten Veranstaltungen setzen wird, und wie man diese mit vielleicht neuen Strukturen verbessert umsetzt.
Noch etwas Statistik (Einwohner/hochgeladenem Photo): Andorra (70), Estland (435), Portugal (680), Österreich (715), Schweiz (1.030), Niederlande (1.227), Belgien (1.872), Schweden (1.860), Luxemburg (2.081), Polen (2.268), Frankreich (2.596), Deutschland (2.755), Spanien (2.841), Rumänien (3.772), Norwegen (4.060), Ungarn (6.896), Dänemark (7.253) und Russland als einwohnerstärkstes Land mit 32.927 Einwohner/hochgeladenem Bild. Hu, 02.10.2011
- Ergänzung: In Deutschland waren fast 72 % der Uploader bisher noch nicht angemeldete Benutzer, sie haben über 23 % der Bilder beigetragen. In Österreich haben 66 % neue Nutzer 30 % der Bilder hochgeladen, in der Schweiz betragen die Zahlen 50 % und 17 %. Für weitere Informationen siehe diese Statistik. (Cd, Gp)
1911, 1961, 2011: Bildfilter-Geschichten „im Namen des Volkes“
Nach Protesten von Marktfrauen will die Verwaltung der portugiesischen Stadt Aveiro bis zum kommenden Montag eine 2,47 Meter hohe Penis-Statue abgebaut haben, die sechs Wochen lang für die dortige Internationale Keramik-Biennale werben sollte. Das Werk der 37-jährigen Künstlerin Umbelina Barros steht am Eingang des Fischmarktes und hält offenbar schamhafte Kunden ab. „Es ist fast so, als ob wir ins 19. Jahrhundert zurückgekehrt wären, als die Frauen sogar die Knöchel bedecken mussten und man selbst bei Kunstausstellungen keine Nacktbilder zeigen konnte“, klagte die Kulturstadträtin Maria da Luz Nolasco. Trotz des Wettbewerbs-Namens Wiki loves monuments wurde kein Bild des umstrittenen Kunstwerks hochgeladen; es ist sicherlich die derzeit ungeschützteste Skulptur des Landes.
Letzte Woche eröffnete im Lehmbruck-Museum in Duisburg eine Ausstellung zum 100. Geburtstag der Knienden von Wilhelm Lehmbruck; die Statue ist ein Wahrzeichen der Stadt. Gegen die Aufstellung dieser „krankhaften Skulptur“ hatten seinerzeit in Duisburg konservative Zeitungen monatelang u. a. „im Namen der Kunst, der Sittlichkeit und des Taktes“ protestiert. Und vor 50 Jahren, am 22. September 1961, kam im dänischen Louisiana Museum für Moderne Kunst durch einen Unfall eine Taube ums Leben, als sich im Zuge eines Happenings die große Skulptur Studie für einen Weltuntergang Nr. 1 von Jean Tinguely selbst zerstörte. Die tote Taube, im Polizeiauto zur Obduktion gefahren und von mehreren Tierärzten untersucht, löste einen tagelangen Shitstorm gegen moderne Kunst aus.
Aber warum nach Dänemark? Nach Stuttgart, ebenfalls 1961! Große Aufregung, als dort exponiert im Oberen Schlossgarten vor der Eröffnung der Bundesgartenschau Henry Moores „monströse“, „abstoßende“ Liegende Aufstellung fand. 1967 wurde die Plastik zur Verharmlosung um- und auf einen höheren Sockel gesetzt und schließlich an der Staatsgalerie hingestellt, endgültig weg vom Getümmel. Ein Sieg „konformistischen Denkens“, wie es 1979 im Katalog zur Duisburger Ausstellung Im Namen des Volkes. Das „gesunde Volksempfinden“ als Kunstmaßstab hieß, dem die vorstehenden Beispiele entnommen sind. Aa, 01.10.2011
Neu auf Wikisource im November
Der Xantener Ritualmordvorwurf gehörte zu den politisch wichtigsten Ritualmordbeschuldigungen im Deutschen Kaiserreich. In Der Knabenmord in Xanten vor dem Schwurgericht zu Cleve vom 4. bis 14. Juli 1892 berichtet der Gerichtsreporter Hugo Friedländer von der 10-tägigen Verhandlung • Der Mathematikerin Emmy Noether wurde 1917 eine Ausnahmegenehmigung zur Habilitation an einer preußischen Universität verwehrt. Sie kündigte fortan ihre Vorlesungen unter dem Namen von David Hilbert an. Zu lesen von ihr: Invariante Variationsprobleme • Der 1477 gegründeten Stadtbibliothek Mainz droht aktuell ein massiver Stellenabbau. Wikisource hat die hübsche Bibliotheksordnung von 1814 erfasst und eine Themenseite mit weiteren Digitalisaten angelegt • Sämtliche Neuzugänge finden sich hier. Anneke, 28.11.
Marcelle oder Reflektionen über Puritanismus
Frederick Carl Frieseke bevorzugte die Einstellungen in Frankreich gegenüber jenen, mit denen er in den Vereinigten Staaten konfrontiert war. „Ich bin freier, und es gibt nicht die puritanischen Bechränkungen, die in Amerika vorherrschen – hier kann ich die Nacktheit auch im Freien malen“, sagte er. Die Gesinnung dort fand der von deutschen Großeltern abstammende Maler frustrierend, doch gelegentlich auch als Quelle zu seiner Belustigung. Bei seinem Besuch im heimatlichen Owosso, Michigan schrieb er 1902: „Ich habe so viel Spaß, die guten Kirchgänger mit der Nacktheit zu schockieren.“
Erstaunlich, dass Marcelle trotz dieser klaren Ansage am 24. November für immerhin acht Stunden auf der Hauptseite der englischsprachigen Wikipedia stand. MaB 28.11.
Ein Urheberrecht für das 21. Jahrhundert
Dass „Recht und Recht haben“ zweierlei Dinge sind, dürfte jedem einzelnen, der einen Artikel in Wikipedia erstellt, spätestens dann klar werden, wenn er diesen Artikel bebildern will. Automatisch wird man mit Regularien aus dem vorherigen Jahrhundert konfrontiert, die sich Urheberrechte nennen. Und zwar spätestens dann, wenn er auf Commons Bilder raufladen möchte.
Dass Künstler jeglicher Art und auch deren Erben an ihren Werken Geld verdienen sollen/können wird sicherlich auch hier nicht infrage gestellt. Wikimedia Deutschland, Digitale Gesellschaft und Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. haben ein Gemeinsames Positionspapier entwickelt, das die Diskussion „wie kann man dem Urheberrecht des 21. Jahrhunderts wieder zu einem tatsächlichen Recht verhelfen?“ voranbringen soll. (fs, 24.11.)
„Power-User“ gesucht
Die SLUB Dresden macht derzeit einen geschlossenen Test für die neu entwickelte Suchfunktion. Hierbei werden Wikipedia-Inhalte für die Verbesserung der Ergebnisse verwendet. Neben dem Einbezug von Interwiki-Verweisen werden unter anderem unscharfe Suche und Serendipity-Eigenschaften berührt. Interessenten können den im Blog-Eintrag angegebenen Mitarbeiter für Teilnahme kontaktieren. (24.11. con)
Xkcd
Für die, die es noch nicht gesehen haben: Im xkcd vom Montag sind wir auch aufgeführt (unter Millionen) (980) DaB. (sowie hochgerechnet auf 100 Jahre auch unter Milliarden o.r.) KT, hier auch: 978 --NeuerNutzer2009
Leichen pflastern ihren Weg
Nachdem bereits die potentielle Alternative Wikiweise Probleme hat (der Kurier berichtete), gab Google nun bekannt, seinen Dienst Knol, „2007 als eine Art potenzielle Alternative zur Wikipedia gestartet“ (heise.de), 2012 zu beerdigen. Benutzer:Hafenbar 2011-11-23
Wikipedianer für Stammtisch in Trier gesucht
Exil-Hamburgerin sucht Stammtischgesinnte in Trier und Umgebung. Männlein. Weiblein. Autoren. RCler. Fotografen. Vereinsfeinde. Vereinsfreunde. Alles. Siehe auch: Wikipedia:Trier. Anneke, 23.11.11.
Vorlagen und neue Benutzer
Eine Arbeitsgruppe der Wikimedia Foundation (namentlich: Steven und Maryana) beschäftigt sich mit der Auswirkung und Verbesserung von Vorlagen (Begrüßung/Warnhinweise), die in der Kommunikation mit neuen Benutzern verwendet werden. Hierzu sollen Tests in unterschiedlichen Sprachversionen durchgeführt werden und es besteht Interesse, auch Daten in der deutschsprachigen Wikipedia zu erheben. Information und Kommunikation:
Anneke, 22.11.11.
Freier Mitarbeiter gesucht
Die Wikimedia Foundation stellt ein: gesucht wird ein erfahrener Wikipedianer, der das Global Education Program Team im Bereich Online-Kommunikation unterstützt. Der geeignete Kandidat spricht neben Englisch mindestens eine zweite Sprache und ist ein Team-Player, der sich sicher in verschiedenen Wikipedia-Sprachversionen bewegt. Genauere Hinweise zur Ausschreibung finden sich auf dem Wiki der Foundation. (fs, 21.11.11)
WMDE-Präsidiumswahl@twitter (und sonstiges von der MV)
Präsidiumswahl:
- Präsidiumsvorsitzender: Moleski 138 Stimmen, Simons 88 Stimmen. #wmde. 202 Wahlzettel, 36 haben beide angekreuzt. quelle
- Zweiter Vorsitzender: Liebau 137, Wallroth 113, Albert 105. quelle
- Delphine Ménard sehr knapp Schatzmeisterin. 121 Delphine Ménard, 116 Olaf Kosinsky. quelle
- Beisitzer: 1. Platz Ebersbach 160, 2. Becker und Rulsch 127, 4. Franke 124, 5. Kanneberg 111, 6. Blumenthal 109. quelle
- Kassenprüfer alle deutlich gewählt. Prößdorf 166 (von 193), Bauer 150. Stellvertretung Goldammer 179 Ja, 11 Nein. quelle
Satzungsänderungsanträge
- Satzungsänderung S1 (Amtszeitbegrenzung für Präsidiumsmitglieder) 199 Stimmzettel, 197 gültig, erforderlich 131; Ja 102, Nein 95, Enthaltungen/ungültig 2. quelle
- Satzungsänderung S2 (Offenlegung der Personalkosten) Abgegeben 191, 186 gültig. Zwei-drittel 125; Ja 107, Nein 89, Enthaltungen/ungültig 5. quelle
- Satzungsänderung S3 (Quote zur Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung) 187 Stimmzettel gültig, für Satzungsänderung nötig 125, Ja 90, Nein 97. quelle
Allgemeine Anträge (Vor-Ort-Abstimmungen)
- A1 Wirtschaftsplan 2012: Sehr viele dafür, keiner dagegen. Vier Enthaltungen. quelle
- A2 Geschäftsordnung Präsidium: Beschlossen. quelle
- A3 Community-Projektbudget - Ergänzung zur Antragsberechtigung (niemand mehr aus Präsidium/CPB): Mit 20 zu 8 in gekürzter Form angenommen. quelle
- A4 Community-Projektbudget - Bestellung aus dem Präsidium (jemand anderes als der Schatzmeister): Abgelehnt. 6 dafür, 17 dagegen, 11 Enthaltungen. quelle
- A5 Veröffentlichung von Protokollen von Vereinsorganen: Mit Änderungsanträgen beschlossen, 2 Enthaltungen, 0 Gegenstimmen. quelle
- A6 Positionierung zum Bildfilter in Wikimedia-Projekten (keine Unterstützung durch WMDE): Geänderter A6 angenommen (J: sehr viele N: 3 E: 4): WMDE lehnt Bildfilter ab und fordert WMF-Board auf, den Plan nicht weiter zu verfolgen. quelle
- A7 Transparenz beim Community-Projektbudget (Alle Anträge sollen veröffentlicht werden) Knapp angenommen. Ja: 16, Nein: 12, E: 6. Damit Veröffentlichungspflicht für Anträge. quelle
- A8 Vorstellung eines Personalentwicklungskonzepts (5 Jahresplan): zurückgezogen. quelle
Anneke, 19.11.11.
Wikimedia-Highlights
Die monatlichen Berichte der Wikimedia Foundation Wikimedia Foundation Report, October 2011 und Wikimedia engineering report/2011/October sollen ab sofort als Zusammenstellung in mehreren Sprachen erscheinen. Auch eine deutsche Ausgabe gibt es. Damit wird der Internationalität und dem Informationsbedarf der Autorengemeinschaft Rechnung getragen. Hoffen wir auf einen kontinuierlichen Ausbau dieses Angebotes. (Ll 09:48, 19. Nov. 2011 (CET))
Diskussion mit Sue Gardner live & interaktiv im Netz: Sonntag 13:00 Uhr
Im Rahmen ihres Europa-Besuchs wird sich Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation am kommenden Sonntag, den 20. November, von 13:00 bis 15:00 Uhr der Diskussion mit der deutschsprachigen Community stellen. Die Diskussion findet in den Räumlichkeiten der Buhmann-Schule in der Prinzenstr. 2, unweit des Hauptbahnhofs Hannover, statt.
Wer nicht persönlich dabei sein kann, der wird die Möglichkeit haben, die Diskussion live über das Internet zu verfolgen und mitzudiskutieren, möglicherweise auch mit Live-Schaltung per Webcam.
Alles weitere folgt unter: www.wikimedia.de/live JR (W)
Planungen für die WikiCon 2012 haben begonnen
Die Planungen für die WikiCon 2012 haben begonnen. Zurzeit läuft eine Doodle-Umfrage, um den besten Termin zu finden: Wikipedia:WikiCon 2012. (Anneke, 15.11.)
Die Spendenkampagne beginnt
Heute geht es los. Am heutigen Montag, den 14.11., um 17:00 Uhr startet die jährliche Wikimedia-Spendenkampagne. Für die nächsten rund acht Wochen werden auf allen Wikimedia-Projekten persönliche Aufrufe auf die Notwendigkeit von Spenden hinweisen. Die Banner werden zunächst *allen* Nutzern angezeigt. Starten werden wir mit einem Jimmy-Wales-Aufruf. Doch wir möchten sehr gerne Wikipedianern mehr Platz für ihre Geschichte einräumen. Deshalb: Beteiligt euch! Schreibt euren Aufruf und helft uns dabei, den diesjährigen Fundraiser zu einer Kampagne mit Autoren-Gesichtern zu gestalten. Hier und hier erfahrt ihr weiteres. TM (WMDE), 14.11.2011
Wiki Loves Monuments: Preisträger aus der Schweiz
Während der Preisverleihung in Bern wurden gestern die Schweizer Preisträger bekanntgegeben. Das symmetrische Motiv auf dem 1. Platz zeigt eine Lokremise im Kanton Zürich. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern! (Pakeha, 14.11.11)
Hurra, die Bibliotheksstipendien sind da!
Was als Idee auf Southparks Millionenliste begann und dann den ordentlichen Weg eines offiziellen Antrags nahm ist seit heute Realität: Wikipedia:Bibliotheksstipendium. Fleißige Wikipedianer (Wikisourcler, Wikibookler und so weiter) können sich auf Antrag die Kosten für einen Bibliotheksausweis von Wikimedia Deutschland erstatten lassen. Wie’s geht steht im obigen Link. (Anneke, 11.11.11)
WissensWert jetzt mit Publikumspreis und Herzchenbonus. Macht mit!
Im Rahmen von WissensWert können Menschen und Initiativen, die Freies Wissen fördern, bis zu 5.000 Euro von Wikimedia Deutschland für die Umsetzung ihrer Ideen erhalten. Wir haben die Ausschreibung bis zum 24. November 2011 verlängert, es gibt einen Publikumspreis von 2.000 Euro extra und die Jury darf ihre Begeisterung für einzelne Projekte durch einen Herzchenbonus zum Ausdruck bringen. Teilnahmebedingungen, Jurymitglieder und alle Informationen auf der Projektseite. NE (WMDE), 11.11.2011
Und wieder wird getestet
Vor Beginn der Herbstkampagne kommende Woche erfolgt am heutigen Freitag, den 11. November, um 11:00 Uhr erneut ein zweistündiger Test. Diesmal werden zwei Aufrufe gegeneinander getestet. Wie immer: nur für nicht-eingeloggte Nutzer. Alles weitere findet ihr hier. TM (WMDE), 11.11.2011
Erneuter Test für kommenden Fundraiser
Heute, am 7. November, um 15:00 Uhr findet erneut ein zweistündiger Test für die kommende Spendenkampagne statt. Eine Woche vor Beginn der Kampagne werden verschiedene Seitenlayouts getestet. Falls ihr erfahren möchtet, warum wir was testen, dann könnt ihr euch hier informieren. Die Ergebnisse des Tests werden sowohl auf meta als auch auf unserer Testseite veröffentlicht und erläutert. TM (WMDE), 07.11.2011
Buchlesung in Dresden
Bilder gibt es hier, Anekdoten hier. Blogeintrag hier. (con, 111(+62).11.11)
5 Jahre Portal:Jazz
Fünf Jahre Portal:Jazz online am 4. November! Parallel dazu hat sich das Wikipedia-Projekt Jazz gefunden, welches das Portal betreut und inzwischen etwa 5000 Fachartikel geschrieben hat. Derzeit wird das Portal:Jazz monatlich durchschnittlich 2000 mal angeklickt und steht damit unter den Musik-Portalen gut da. (zur Ur-Portal-Version vom November 2006) Freimut Bahlo 6.XI.
Sue Gardner in Hannover / Workshops (war: WMDE-Mitgliederversammlung)
Am Sonntag, den 20. November findet im Anschluss an die Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland in Hannover ein offenes Workshopprogramm sowie eine Diskussionsrunde mit Sue Gardner statt. Genaue Details entnehme man dem Link der Kollegin unten, denn es gilt:
Manchmal muss man fragen, um sie zu versteh'n. Cat 6.XI. (ergänzt, Anneke, 6.11. später)
Herausforderung für alle Naturwissenschaftler
Wir alle wissen es: Wir haben wunderbare Detailartikel wie Dermatophytose oder Uran(VI)-fluorid, aber die „großen“ Lemmata sind unsere Stiefkinder. Nun hat sich ein fleißiger Benutzer anlässlich des 15. Schreibwettbewerbs des Lemmas Naturwissenschaft angenommen und den Artikel auf den fünffachen Umfang ausgebaut. Dem Publikum hat’s gefallen, der Artikel wurde Sektionssieger beim Publikumspreis, die Jury war anderer Ansicht. Mittlerweile steht der Artikel in der Qualitätssicherung, und das aus guten Gründen. Aber auch der Artikel Geschichte der Naturwissenschaften ist dort zu finden. Es liegt also nahe, beide Artikel einem gemeinsamen Review zu unterziehen. Natürlich reichen für diese Aufgabe Chemiker, Physiker, Biologen etc. nicht aus, auch die Philosophen sind gefragt. Wer mag, kann sich ja mal ganz unverbindlich hier umschauen. Und natürlich eintragen. Jeder Beitrag ist willkommen, sei es ein langer Text oder ein kurzer Hinweis auf eine gute Quelle. Oder ein besonders gutes Bild. Also: Hintern hoch, mitmachen! (THWZ, 2. 11.)
Neu auf Wikisource im Oktober
In loser Reihe wird die Autorin monatlich über bemerkenswerte Neuzugänge der kleinen Schwester berichten …
Ein Schmankerl für’s Auge sind die Kinderbücher von Lothar Meggendorfer, z.B. Die brave Bertha und die böse Lina (um 1890). Die Werke von Walter Benjamin wurden jüngst gemeinfrei, diesen Monat frisch auf den Tisch: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (Dritte Fassung) (1939). Die Thalia hingegen war eine Zeitschrift in drei Bänden und insgesamt 12 Heften, die Friedrich Schiller zwischen 1785 und 1791 herausgab. Zu bestaunen ist sie hier. (Anneke, 1.11.)
Das deutsche Urheberrecht an Benjamins Werk gilt mit Jahresanfang 2011 als erloschen, 70 Jahre nach seinem Tod auf der Flucht in Portbou (Spanien). Bei Commons wurde eine Kopie des Kunstwerk-Aufsatzes aus der Ausgabe der Gesammelten Schriften von 1980 hochgeladen. Um das Urheberrecht an dieser Ausgabe und die Honorare an Benjamins Erben hatte es einen jahrelangen Rechtsstreit gegeben, vergl. Spiegel, 19. Februar 1990, S. 278 Rok, 28.11.
Persönliche Filter sind gut gegen Wissen
„So lange du ins geschönte La-La Land steuerst, hält Google deine Hand und macht deine Meinung zur Wahrheit.“ Ein Beitrag bei Clean Technica verdeutlicht, wie personengebundene Filter die Realität verzerren. Die Propaganda einer winzigen Minderheit würde zur scheinbaren Wahrheit. „Der Bürgerkrieg gegen die Wissenschaft wird so weit verstärkt, dass unser Überleben in Gefahr gerät, weil er unser Engagement für Veränderungen untergräbt.“ (via Fefe) nA 1.Nov.2011
Wiki Loves Monuments: Österreichische Preisträger
Pünktlich zum Monatsende stehen auch die Preisträger aus Österreich fest. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern! (Cd, 31.10.)
Kurzer Test für Herbstkampagne
Zur Vorbereitung der Spendenkampagne fand am 31.10. erneut ein kurzer Test statt. Zwei Stunden lang wurde ein Spendenbanner geschaltet, wie immer nur sichtbar für nicht-eingeloggte Nutzer. Diesmal ging es um das Testen zweier verschiedener Layouts des Spendenformulars. Wer erfahren möchte, warum was getestet wird, kann sich hier informieren. Die Ergebnisse des Tests werden sowohl auf meta als auch auf unserer Testseite veröffentlicht und erläutert. TS (WMDE), 31.10.2011
Änd hier ahr ße risalz off ße Dschörmen Dschurrie
Den herbstlichen Schreibwettbewerb der deutschsprachigen Wikipedia hat Kopilot mit seinem Artikel Massaker von Katyn gewonnen. Gleichfalls auf ganz hohem Niveau die Nächstplatzierten Dreyfus-Affäre von BS Thurner Hof und Morbus Fabry von Kuebi. Gewinner des begleitenden Publikumspreises ist Zensur in der Bundesrepublik Deutschland von Zietz vor dem Muppets-Song von Felistoria.
Die Jury dankt diesen und allen anderen Teilnehmer(inne)n für ihre Beiträge zur Verbesserung unseres gemeinsamen Hobbys. Die nächste Gelegenheit, sich am SW mit tollen Artikeln zu beteiligen, besteht im März 2012. Www, 30.10.2011
Er hat geschrieben
… lese ich oft, wenn von einer Benutzerin die Rede ist. Na ja, kann ich – auch bei Wahlen zur Administratorin – schließlich nicht erwarten, dass andere die jeweilige Diskussionsseite der Benutzerin lesen und dort finden, dass er kein Er, sondern eine Sie ist. Wann immer sie aber möchte, dass alle wissen, dass sie eine Sie ist, hat sie es jetzt leichter: Es gibt jetzt für jede(n) sichtbar in der Wikipedia auch Benutzerinnen. Und jede, die als solche zu erkennen sein möchte, kann sich zu erkennen geben, indem sie in ihren Einstellungen unter Benutzerdaten – Basisinformationen das Geschlecht auf weiblich setzt. So wird aus dem Benutzer für alle sichtbar eine Benutzerin: Sie bekommt eine Seite als Benutzerin und wird mit ihren Änderungen in Beobachtungslisten als Benutzerin erkannt. Und wer das dann noch ignoriert, dem ist auch nicht mehr zu helfen. B.in A. 30.10.2011
Audiochat für Wikipedianer
Traditionell dominiert im Internet die Textkommunikation. Da es scheinbar noch keinen Versuch zur Etablierung von Sprachkonferenzen in der Wikipediagemeischaft gab, soll das hiermit geändert werden. Details finden sich unter WP:Audiochat. (R., 28.10.2011)
Stellenangebote für Wikidata
Für das Projekt „Wikidata“ hat WMDE elf Stellen ausgeschrieben. Gesucht werden je ein Projektleiter und -manager, Community-Verantwortlicher, Qualitätsbeauftragter, Systemadministrator und sechs Programmierer (generisches Maskulinum). (MN, 27.10.)
Die Ausschreibungen gibts nur auf Englisch?? (RalfR, 1.11.)
Ja, englische Sprachkenntnis ist Einstellungsvoraussetzung, steht dort. (A., 7.11.)
Ergebnisse der Umfrage unter Wikipedia-Autorinnen
Sarah Stierch hat laut Selbstbeschreibung die Ergebnisse einer nicht-wissenschaftlichen Umfrage unter weiblichen Wikipedia-Autoren der englischsprachigen Wikipedia veröffentlicht. Die Teilnehmerinnen waren durchschnittlich 31 Jahre alt, mehrheitlich Single und verfügten über einen gehobenen Bildungsabschluss. Auf die Frage, welche Maßnahmen zur besseren Beteiligung von Frauen an der Wikipedia beitragen könnten, nannten 48 % eine bessere Öffentlichkeitsarbeit und Förderprogramme, 39 % die Existenz von weiblichen Sprecherinnen und 32 % die verstärkte Übernahme von speziellen Rollen innerhalb der Projekte wie Administration, OTRS u.s.w. 17 % der Befragten waren nicht daran interessiert, dass sich Frauen verstärkt an Wikipedia beteiligen. Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage können hier nachgelesen werden. (Anneke, 26.10.)
Großer Lasttest für den Fundraiser
Der Countdown läuft: Nur noch wenige Wochen, dann beginnt die jährliche Spendenkampagne. Die überragende Unterstützung durch Tausende von Spendern ist technisch eine ordentliche Herausforderung. Um sicher zu gehen, dass unsere Systeme für den hoffentlich großen Ansturm gerüstet sind, müssen wir diese zuvor unter voller Auslastung testen. Diese Feuerprobe steht heute an: Für sechs Stunden werden wir ab 12:00 Uhr vier verschiedene Spendenbanner auf Wikipedia schalten. Wie immer werden sie für angemeldete Benutzer nicht sichtbar sein. Die Ergebnisse des ersten Tests werden wie immer sowohl auf meta als auch auf unserer Testseite erläutert. TM (WMDE), 26.10.2011
Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik
Fernab von neutralen Standpunkten und freiem Wissen startet mal wieder eine Alternative zu Wikipedia-Projekten. Diesmal bindet eine Enzyklopädie hunderte Wissenschaftler. Haben wir ein Imageproblem? (nA, 23.10.)
Weiße Tüte gegen Bildfilter
Das White Bag Movement wächst ständig: Immer mehr Wikipedianer gestalten ihre Benutzerseite um und übernehmen die seitenfüllende Abbildung einer weißen Papiertüte als Zeichen des Protests gegen die Einführung von Bildfiltern durch die Wikimedia Foundation. Als dezente Alternative stehen seit heute auch zwei Babel-Bausteine bereit, die man nach dieser (auch in einer weiblichen und einer geschlechtsneutralen Variante) oder mittels jener Anleitung auf der eigenen Benutzerseite einbinden kann. (A., 22.10.)
Wiki Loves Monuments: Die ersten Preisträger
Bereits gestern wurden die prämierten Fotos aus Schweden im internationalen Blog veröffentlicht. Sieger ist ein Bild der 1911 erbauten Villa Jamtbol. Die anderen teilnehmenden Nationen werden ihre Preisträger im Laufe der nächsten Wochen bekanntgeben, spätestens zum 31. Oktober müssen die jeweils zehn besten Fotos an die internationale Jury weitergegeben werden.
Update: Auch die Siegerbilder aus Polen stehen nun fest: Blogbeitrag. (Cd, 19.10.)
WissensWert - Bis zu 5.000 Euro für mutige Projekte
Wikimedia Deutschland startet die zweite Runde des Ideenwettbewerbes "WissensWert". Ausgewählten Initiativen stellen wir bis zu 5.000 Euro für die Umsetzung ihrer Ideen bereit. Bis zum 17. November 2011 könnt ihr Projektideen einreichen, die der Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freien Wissens dienen. Wir sprechen damit zum einen die Wikipedia-/Wikimedia-Community an, zum anderen explizit auch externe Gruppen, die sich für diese Ziele einsetzen. (NE (WMDE), 18.10.2011)
3. kurzer Test für kommenden Fundraiser
Heute um 14:00 Uhr findet der dritte Test für die kommende Spendenkampagne statt. Wie immer wird das Banner nur für nicht-eingeloggte Nutzer zu sehen sein. Wer mehr darüber erfahren möchte, warum wir testen, der kann sich hier informieren. (TM (WMDE), 18.10.2011)
Das Schulprojekt unterwegs
Das Wikipedia-Schulprojekt war in den letzten Wochen auf mehreren Lehrertagungen und Messen präsent, um neue Kontakte zu knüpfen und um sein Angebot noch bekannter zu machen. Den Anfang machte Mitte September die Medienbildungsmesse in Frankfurt am Main, der Medienkompetenztag in Kiel schloss sich an, und der vorläufig letzte Termin war der Bildungskongress „Lernen bewegt“ auf der Frankfurter Buchmesse, bei der übrigens das Wikipedia-Buch vorgestellt wurde. Die Nachfrage nach Workshops für eine kritische Einführung in die Arbeit mit Wikipedia an Schulen und Universitäten war groß. Die Präsentation des Schulprojekts auf Tagungen hat sich als sehr effizient erwiesen; die dort entstandenen Kontakte führen sehr häufig zu Veranstaltungen. Anfragen an das Schulprojekt werden unter schule@wikimedia.de erbeten. Auch wer Lust auf eine Mitarbeit als ehrenamtlicher Referent hat, wende sich an diese Adresse. (A. 15.10.)
Update: Wikimedia Deutschland beginnt nun auf wikibooks Lehrmaterial für den Umgang mit Wikipedia im Unterricht zu erarbeiten. Die Inhalte sollen in den nächsten Monaten kollaborativ entstehen. Hast du Lust mitzuschreiben? Wir freuen uns über deine Unterstützung! (EK(WMDE), 18.10.2011)
Veranstaltungshinweis für ehemalige KAS-Stipendiaten
Auf der Medientagung der Konrad-Adenauer-Stiftung wird morgen (16. Oktober 2011) in Köln unter dem Titel Was Google wirklich sucht, wen Facebook wirklich vernetzt, was Wikipedia wirklich weiß über die „Kontrollfunktion des Journalismus in Sachen Web 2.0“ diskutiert. Teilnehmende der Podiumsdiskussion sind Sebastian Christ, Wolfgang Stock und Christoph Kappes, Moderator ist Christian Echle. (IP, 15.10.2011)
Vorbereitungen für die Checkuser-Wahlen laufen
In gut zwei Wochen, am 1. November, startet die Nominierungsphase für die nächsten Checkuser-Wahlen. Ein guter Zeitpunkt, um sich an den Vorbereitungen auf Wikipedia:Checkuser/Wahl und dazugehöriger Diskussionsseite zu beteiligen. Und auch ein guter Zeitpunkt, um sich erste Gedanken über mögliche Kandidaten oder auch eine eigene Kandidatur zu machen. (lzy, 12.10.2011)
(Die Wahl beginnt - siehe WP:Kurier#Checkuser-Wahl beginnt) jkb
2. kurzer Test für den Fundraiser 2011
Am heutigen Montag wird um 14:00 Uhr der zweite einstündige Test für den kommenden Fundraiser stattfinden. Das Jimmy-Wales-Banner wird dabei ausschließlich unangemeldeten Nutzern angezeigt. Warum der Test stattfindet und warum noch weitere durchgeführt werden, erfahrt ihr hier. (TM (WMDE), 10.10.2011)
Redaktion Meta: Ruhe sanft?!
Nur drei Monate nach der Gründung wurde die Redaktion vor zwei Tagen für inaktiv erklärt. Will wirklich niemand den Einstieg in die WP erleichtern helfen? Die Aufräumarbeiten sind schon weit gediehen, jetzt könnte angepackt werden... (ctlx, 10.10.2011)
Foundation hält an ihrer Position zur Einführung eines Bildfilters fest
Am Wochenende tagte das Board of Trustees der Wikimedia Foundation in San Fransisco. Im Anschluss veröffentlichte Ting Chen eine E-Mail, in der verdeutlicht wird, dass das Board an seiner Position festhält und gleichzeitig die Communitys zu einem konstruktiven Dialog auffordert. Die Frage, ob der Filter auf allen Sprachversionen installiert werden soll, wurde auf Nachfrage mit „Ja“ beantwortet. (Anneke, 9.10.2011)
Artikelassistent
Die Umfrage sagt deutlich (82:31), dass ein Artikelassistent in der deutschsprachigen Wikipedia eingeführt werden soll. Wer Lust dazu hat, kann sich bei mir melden. (I-ius, 8.10.2011)
Happy Halloween!
So wurden am 31. Oktober der letzten beiden Jahre ein englisches Geisterhaus, eine mysteriöse Mordserie, ein sagenumwobenes Fabelwesen, kaltherziger Mörder, ein Folterinstrument, ein Heißgetränk, eine Art der Totenbehandlung und der Nachbar von nebenan auf der Hauptseite vorgestellt.
In übermäßiges Erstaunen oder Grauen wollen wir unsere Leser aber dennoch nicht versetzen – die Artikel müssen „echt“ und belegt sein, fiktive Themen à la Michael Myers, Familie Cullen & Co. werden nicht akzeptiert. Natürlich sollen die Texte den üblichen Standards der Wikipedia inklusive der Erfüllung unserer Relevanzkriterien entsprechen. Dabei sind Miniaturen, die ohne größeren Aufwand an einem Abend ohne Scream-Queens oder der traditionellen Simpsons-Halloween-Episode erstellt werden können, durchaus gewünscht. Wer sich ein Bild davon machen will, was Wikipedianer unheimlich oder erstaunlich finden, kann im Kuriositätenkabinett stöbern; Ideen für neue Artikel liefern vielleicht die entsprechenden Seiten in den anderen Sprachversionen.
Vorschläge werden bis einschließlich 28. Oktober 2011 auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon gewusst angenommen. Die Auswahl der vier Artikel, die am 31. Oktober auf der Hauptseite erscheinen werden, wird von einer unabhängigen Jury ausgewürfelt. Die vier ausgezeichneten Autoren erhalten als Belohnung einen liebevoll gestalteten Babelbaustein. (Ticket, 7.10.2011)
Wikipedia-Streik – aus italienischer Sicht
Auf m:Wikimedia Forum/Italian Wikipedia#First afterthoughts hat ein Italiener, User:Gianfranco, die Situation zum 6./7. Oktober 2011 beschrieben. Am 12. kommt die Abstimmung und laut Text haben sich alle politischen Parteien in einem bestimmten Ausschuss für die Änderung des Gesetzesvorhabens ausgesprochen. (G, 7.10.2011)
Update: Die Abstimmung wurde verschoben. Die große Sitenotice in der it:WP wurde entfernt. (G, 14.10.2011)
Wikimedia Deutschland verlost 10 Karten für die Frankfurter Buchmesse
Anlässlich der Veröffentlichung des Wikipedia-Buches verlost Wikimedia Deutschland 10 Wochenendkarten für die Frankfurter Buchmesse. Um an der Verlosung teilzunehmen, sendet uns bitte eine E-Mail an publikationen@wikimedia.de mit dem Betreff „Buchmesse“. Die Absender der ersten zehn E-Mails erhalten jeweils eine Karte als PDF zum selbst ausdrucken. Mehr dazu im entsprechenden Blog-Beitrag. (BM (WMDE), 5.10.2011)
HTTPS auf allen Wikimedia-Wikis
Alle Wikimedia-Wikis sind ab heute über HTTPS erreichbar. Dies ermöglicht ein Surfen, ohne dass Passwörter oder Daten von Benutzer-Sessions gestohlen werden können. Wer dies nutzen möchte, der steige zukünftig über https://de.wikipedia.org ein. (Anneke, 3.10.2011)
… Oder installiere https-everywhere; Eine Browsererweiterung der Electronic Frontier Foundation, die alle Adressen von reichweitenstarken Seiten automatisch durch die verfügbare https-Schnittstelle ersetzt. (g, 4.10.2011)
Und wieder ist eine Navileiste blau
Heute, am Tag der Deutschen Einheit, kann sich kaum jemand vorstellen, wie unterschiedlich die Briefmarkenausgaben des geteilten Nachkriegsdeutschland waren. Der letzte fehlende Artikel wurde heute eingestellt. Damit hat NobbiP wieder einmal ein Kapitel fast im Alleingang fertiggestellt. Wikipedia sagt Danke!(Nightflyer, 03.10.2011)
Verschwommene Bilder statt Filter
Björn Höhrmann hat auf der Mailingliste foundation-l eine experimentelle Alternative zum geplanten Bildfilter vorgestellt: Statt einzelne Bilder auszublenden, werden alle Bilder verschwommen dargestellt, bis man mit dem Mauszeiger über sie fährt. Der zu Demonstrationszwecken veröffentlichte Javascript/CSS-Code funktioniert derzeit mit Opera und Firefox und kann mit der eigenen vector.js / vector.css getestet werden (js, css). (Tob, 3.10.2011)