„Wiebelsbach“ – Versionsunterschied

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Wie alle umliegenden Orte gehörte Wiebelsbach dem [[Kloster Fulda]], welches das Gebiet um [[Groß-Umstadt]] 766 n. Chr. von [[Pippin der Jüngere|König Pippin]] geschenkt bekam. Bis 1521 gehörte Ober-Nauses zur [[Kondominat Umstadt|Zent Umstadt]]. 1521 wurde es infolge des [[Landshuter Erbfolgekrieg]]s dem [[Kurpfalz|kurpfälzischen]] [[Oberamt Otzberg]] zugesprochen.
Wie alle umliegenden Orte gehörte Wiebelsbach dem [[Kloster Fulda]], welches das Gebiet um [[Groß-Umstadt]] 766 n. Chr. von [[Pippin der Jüngere|König Pippin]] geschenkt bekam. Bis 1521 gehörte Ober-Nauses zur [[Kondominat Umstadt|Zent Umstadt]]. 1521 wurde es infolge des [[Landshuter Erbfolgekrieg]]s dem [[Kurpfalz|kurpfälzischen]] [[Oberamt Otzberg]] zugesprochen.
Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] führte zu großen Verwüstungen und Not und Elend auch im Gebiet um Wiebelsbach herum. Nur knapp entging das Dorf dem Schicksal anderer umliegender Ansiedlungen (Nalsbach, Unrode), die nach dem Ende des Krieges völlig ausgestorben waren. 1633 lebten von den ehemals 17 Familien (83 Personen) nur noch 2 Familien im Dorf. Die Ansiedlung wurde dennoch nicht aufgegeben und im Jahr 1784 lebten bereits wieder 144 Personen dort.<ref name="lagis" />
Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] führte zu großen Verwüstungen und Not und Elend auch im Gebiet um Wiebelsbach herum. Nur knapp entging das Dorf dem Schicksal anderer umliegender Ansiedlungen (Nalsbach, Unrode), die nach dem Ende des Krieges völlig ausgestorben waren. 1633 lebten von den ehemals 17 Familien (83 Personen) nur noch 2 Familien im Dorf. Die Ansiedlung wurde dennoch nicht aufgegeben und im Jahr 1784 lebten bereits wieder 144 Personen dort.<ref name="lagis" />
Das Oberamt Otzberg fiel 1803 infolge des [[Reichsdeputationshauptschluss]]es an die [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]]. Mit dem Tauschvertrag zwischen der Hessen-Darmstadt und dem [[Löwenstein-Wertheim|Herren von Löwenstein-Wertheim]] vom 5. Februar 1805<ref name="TVertr">{{Literatur |Hrsg=Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik |Titel=Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen |Band=1 |Ort=Darmstadt |Datum=1866 |Seiten=47 §§&nbsp;14–15 | Buch|Linktext=online bei Google Books|KeinText=1|BuchID=0qhUAAAAYAAJ|Seite=47}}}}</ref> kam es zum Amt Habitzheim, das 1806 durch die [[Rheinbundakte]] an das [[Großherzogtum Hessen|Großherzogtums Hessen]] fiel. Die [[Niedere Gerichtsbarkeit]] bliebt bis 1822 bei den Herren Löwenstein-Wertheim.
Das Oberamt Otzberg fiel 1803 infolge des [[Reichsdeputationshauptschluss]]es an die [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]]. Mit dem Tauschvertrag zwischen der Hessen-Darmstadt und dem [[Löwenstein-Wertheim|Herren von Löwenstein-Wertheim]] vom 5. Februar 1805<ref name="TVertr">{{BibOCLC|894925483|Seite=47|Seiten=47 §§&nbsp;14–15}}</ref> kam es zum Amt Habitzheim, das 1806 durch die [[Rheinbundakte]] an das [[Großherzogtum Hessen|Großherzogtums Hessen]] fiel. Die [[Niedere Gerichtsbarkeit]] bliebt bis 1822 bei den Herren Löwenstein-Wertheim.


Die ''Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen'' berichtet 1829 über Wiebelsbach:
Die ''Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen'' berichtet 1829 über Wiebelsbach:
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|Text=Wiebelsbach (L. Bez. Breuberg) reform. Filialdorf; liegt 2 St. von Breuberg, zunächst beim Otzberg und gehört dem Fürsten von Löwenstein–Wertheim–Rosenberg. Der Ort besteht aus 53 Häusern und hat 335 Einw., die außer 20 Luth. und 53 Kath. reformirt sind. Unweit Wiebelsbach, gegen Lengfeld lag Nalsbach, von welchem sich eine adelige Familie Bach von Nalsbach nannte. Dieser Ort existirte noch 1569, und die Gegend ist noch unter dem Namen Nalsbüch bekannt. Die von Habern waren von den Herrn von Bickenbach mit mehreren Güterstücken zu Wiebelsbach belehnt. Der Ort kam 1802 von Pfalz an Hessen und 1805 tauschweise an Löwenstein, bis er 1806 unter Hess. Hoheit kam.
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Das kleine Dorf lag abseits größerer Verkehrswege und war nur durch einen Feldweg mit der nächstgrößeren Siedlung [[Groß-Umstadt]] verbunden. Die Reise in die nahe gelegene [[Großherzogtum Hessen|großherzogliche Hauptstadt]] [[Darmstadt]] war beschwerlich, erst um 1840 gab es zweimal wöchentlich die Möglichkeit, auf einem Transportwagen eines Fuhrunternehmers aus Groß-Umstadt nach Darmstadt zu reisen. Im Jahre 1836 wurde mit dem Bau einer Provinzialstraße von Darmstadt über Groß-Umstadt nach [[Höchst im Odenwald]] begonnen. Die Straße wurde 1843 fertiggestellt und belebte Handel und Handwerk in der gesamten Region.
Das kleine Dorf lag abseits größerer Verkehrswege und war nur durch einen Feldweg mit der nächstgrößeren Siedlung [[Groß-Umstadt]] verbunden. Die Reise in die nahe gelegene [[Großherzogtum Hessen|großherzogliche Hauptstadt]] [[Darmstadt]] war beschwerlich, erst um 1840 gab es zweimal wöchentlich die Möglichkeit, auf einem Transportwagen eines Fuhrunternehmers aus Groß-Umstadt nach Darmstadt zu reisen. Im Jahre 1836 wurde mit dem Bau einer Provinzialstraße von Darmstadt über Groß-Umstadt nach [[Höchst im Odenwald]] begonnen. Die Straße wurde 1843 fertiggestellt und belebte Handel und Handwerk in der gesamten Region.
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=== Gebietsreform ===
=== Gebietsreform ===
Im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] gab Wiebelsbach selbst am 31. Dezember 1971 seine Unabhängigkeit auf und wurde ein Stadtteil von Groß-Umstadt. In einer zuvor durchgeführten Volksbefragung sprach sich die überwältigende Mehrheit der Einwohner gegen den Anschluss an die Gemeinde [[Otzberg]] aus.<ref>K.-H. Gerstenmeier: ''Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation.'' Melsungen 1977, S. 231. {{DNB|770396321}}</ref> Für die Kernstadt Groß-Umstadt und die Stadtteile Dorndiel, Heubach, Kleestadt, Klein-Umstadt, Raibach, Richen, Semd und Wiebelsbach wurden [[Ortsbezirk]]e mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] nach der [[Hessische Gemeindeordnung|Hessischen Gemeindeordnung]] errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den Gemeindegrenzen vom 30. Dezember 1971.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gross-umstadt.de/de/1371190890-hauptsatzung#page=2 |titel=Hauptsatzung |titelerg=§;&nbsp;5 |werk=Webauftritt |hrsg=Stadt Groß-Umstadt |abruf=2019-05 |format=PDF;&nbsp;97&nbsp;kB}}</ref>
Im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] gab Wiebelsbach selbst am 31. Dezember 1971 seine Unabhängigkeit auf und wurde ein Stadtteil von Groß-Umstadt. In einer zuvor durchgeführten Volksbefragung sprach sich die überwältigende Mehrheit der Einwohner gegen den Anschluss an die Gemeinde [[Otzberg]] aus.<ref>{{BibOCLC|180532844|Seiten=234}}</ref> Für die Kernstadt Groß-Umstadt und die Stadtteile Dorndiel, Heubach, Kleestadt, Klein-Umstadt, Raibach, Richen, Semd und Wiebelsbach wurden [[Ortsbezirk]]e mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] nach der [[Hessische Gemeindeordnung|Hessischen Gemeindeordnung]] errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den Gemeindegrenzen vom 30. Dezember 1971.<ref name="HS" />


=== Territorialgeschichte und Verwaltung ===
=== Territorialgeschichte und Verwaltung ===
Die folgende Liste zeigt im Überblick die [[Territorium|Territorien]], in denen Wiebelsbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:<ref name="lagis" /><ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=land_hessen.html|name=Land Hessen}}</ref><ref name="StGhzt">{{Literatur |Hrsg=Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik |Titel=Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen |Band=1 |Ort=Darmstadt |Datum=1866 |Seiten=43ff | Buch|Linktext=online bei Google Books|KeinText=1|BuchID=0qhUAAAAYAAJ|Seite=43}}}}</ref>
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Version vom 11. November 2019, 16:58 Uhr

Wiebelsbach
Koordinaten: 49° 49′ N, 8° 57′ OKoordinaten: 49° 49′ 19″ N, 8° 56′ 34″ O
Höhe: 205 m ü. NHN
Fläche: 6,14 km²[1]
Einwohner: 1179 (Dez. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 64823
Vorwahl: 06078
Karte
Lage von Wiebelsbach in Groß-Umstadt
Blick auf Wiebelsbach von Süden.

Der ehemals selbständige Ort Wiebelsbach ist seit 1971 ein Stadtteil von Groß-Umstadt im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg. Er besteht aus den Ortsteilen Wiebelsbach und dem am 1. Januar 1961 eingemeindeten Frau-Nauses.

Geographie

Das Dorf Wiebelsbach liegt am östlichen Fuße des Otzbergs, in einem kleinen nach Nord-Ost geöffneten Talkessel. Es ist ein ruhiger Ort, der bedingt durch seine Lage am Übergang des Odenwaldes zum Rhein-Main-Gebiet und die gute Verkehrsanbindung in die nahe gelegenen Großstädte als Wohnort von Pendlern dient.

Geschichte

Erstmals wird Wiebelsbach in einer Urkunde im Jahre 1303 erwähnt. Es handelt sich bei dem Dokument um einen Kaufvertrag, in dem ein Ehepaar aus dem benachbarten Dorf Heubach dem Kloster Höchst Land für 9 Heller verkauft. Als Lagebezeichnung des betroffenen Landstücks wird angegeben, dass es gen Wubelspach liegt. In der Folgezeit änderte sich der Name des Dorfes immer wieder, so wurde es beispielsweise im 14. Jahrhundert als Webelsbach und Niderwibbelsbach bezeichnet, im 15. Jahrhundert dann als Wobelspach und Wibelspach. Der heutige Name taucht erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts auf.[1]

Wie alle umliegenden Orte gehörte Wiebelsbach dem Kloster Fulda, welches das Gebiet um Groß-Umstadt 766 n. Chr. von König Pippin geschenkt bekam. Bis 1521 gehörte Ober-Nauses zur Zent Umstadt. 1521 wurde es infolge des Landshuter Erbfolgekriegs dem kurpfälzischen Oberamt Otzberg zugesprochen. Der Dreißigjährige Krieg führte zu großen Verwüstungen und Not und Elend auch im Gebiet um Wiebelsbach herum. Nur knapp entging das Dorf dem Schicksal anderer umliegender Ansiedlungen (Nalsbach, Unrode), die nach dem Ende des Krieges völlig ausgestorben waren. 1633 lebten von den ehemals 17 Familien (83 Personen) nur noch 2 Familien im Dorf. Die Ansiedlung wurde dennoch nicht aufgegeben und im Jahr 1784 lebten bereits wieder 144 Personen dort.[1] Das Oberamt Otzberg fiel 1803 infolge des Reichsdeputationshauptschlusses an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Mit dem Tauschvertrag zwischen der Hessen-Darmstadt und dem Herren von Löwenstein-Wertheim vom 5. Februar 1805[3] kam es zum Amt Habitzheim, das 1806 durch die Rheinbundakte an das Großherzogtums Hessen fiel. Die Niedere Gerichtsbarkeit bliebt bis 1822 bei den Herren Löwenstein-Wertheim.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Wiebelsbach:

»Wiebelsbach (L. Bez. Breuberg) reform. Filialdorf; liegt 2 St. von Breuberg, zunächst beim Otzberg und gehört dem Fürsten von Löwenstein–Wertheim–Rosenberg. Der Ort besteht aus 53 Häusern und hat 335 Einw., die außer 20 Luth. und 53 Kath. reformirt sind. Unweit Wiebelsbach, gegen Lengfeld lag Nalsbach, von welchem sich eine adelige Familie Bach von Nalsbach nannte. Dieser Ort existirte noch 1569, und die Gegend ist noch unter dem Namen Nalsbüch bekannt. Die von Habern waren von den Herrn von Bickenbach mit mehreren Güterstücken zu Wiebelsbach belehnt. Der Ort kam 1802 von Pfalz an Hessen und 1805 tauschweise an Löwenstein, bis er 1806 unter Hess. Hoheit kam.«[4]

Das kleine Dorf lag abseits größerer Verkehrswege und war nur durch einen Feldweg mit der nächstgrößeren Siedlung Groß-Umstadt verbunden. Die Reise in die nahe gelegene großherzogliche Hauptstadt Darmstadt war beschwerlich, erst um 1840 gab es zweimal wöchentlich die Möglichkeit, auf einem Transportwagen eines Fuhrunternehmers aus Groß-Umstadt nach Darmstadt zu reisen. Im Jahre 1836 wurde mit dem Bau einer Provinzialstraße von Darmstadt über Groß-Umstadt nach Höchst im Odenwald begonnen. Die Straße wurde 1843 fertiggestellt und belebte Handel und Handwerk in der gesamten Region.

Mit dem Bau der Odenwaldbahn in den Jahren 1870/1871 stieg Wiebelsbach zu einem wichtigen Knotenpunkt im Eisenbahnverkehr des Großherzogtums Hessen auf. Der Grund für die Wahl Wiebelsbachs als Knotenpunkt war das Ziel der großherzoglichen Regierung, den Verkehr aus dem Odenwald in die Residenzstadt Darmstadt zu leiten. Groß-Umstadt war zu dieser Zeit bereits über Schienen sowohl mit Darmstadt als auch mit dem preußischen Frankfurt verbunden, die direkte Umsteigemöglichkeit nach Frankfurt am Main durch die gewählte Streckenführung verhindert. Das heutige Bahnhofsgebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und ersetzte das erste Gebäude von 1884.

Durch den Eisenbahnverkehr veränderte sich das Dorf. Bis zum Bau der Eisenbahn war Wiebelsbach landwirtschaftlich geprägt, die Einwohner stammten größtenteils aus schon immer im Dorf lebenden Familien. Mit dem Bau von Wohnhäusern für Bahnbedienstete von auswärts ziehen erstmals viele „Fremde“ nach Wiebelsbach. In den goldenen Zeiten der Eisenbahn bot der Bahnhof 130 Einwohnern im Dorf Arbeit.

Durch die Nähe zu den großen Ballungsgebieten Frankfurt, Darmstadt und Mannheim bekam auch Wiebelsbach die Auswirkungen der Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs zu spüren. Der Bahnhof war ab 1944 mehrfach Ziel alliierter Bomben. Durch die starken Zerstörungen in den umliegenden Großstädten wurden über 100 Personen in Wiebelsbach als Ausgebombte untergebracht. Der Zweite Weltkrieg endete in Wiebelsbach mit dem Einmarsch amerikanischer Soldaten am 26. März 1945, die das Dorf auf dem Weg entlang der B 45 Richtung Höchst besetzten.

1961 wird der Ort Frau-Nauses nach Wiebelsbach eingemeindet.[1]

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen gab Wiebelsbach selbst am 31. Dezember 1971 seine Unabhängigkeit auf und wurde ein Stadtteil von Groß-Umstadt. In einer zuvor durchgeführten Volksbefragung sprach sich die überwältigende Mehrheit der Einwohner gegen den Anschluss an die Gemeinde Otzberg aus.[5] Für die Kernstadt Groß-Umstadt und die Stadtteile Dorndiel, Heubach, Kleestadt, Klein-Umstadt, Raibach, Richen, Semd und Wiebelsbach wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den Gemeindegrenzen vom 30. Dezember 1971.[6]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Wiebelsbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]

Einwohnerentwicklung

Wiebelsbach: Einwohnerzahlen von 1633 bis 2016
Jahr  Einwohner
1633
  
83
1784
  
144
1834
  
398
1840
  
392
1846
  
427
1852
  
358
1858
  
384
1864
  
373
1871
  
481
1875
  
429
1885
  
451
1895
  
462
1905
  
549
1910
  
603
1925
  
646
1939
  
672
1946
  
945
1950
  
962
1956
  
958
1961
  
975
1967
  
1.033
1970
  
958
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.047
2016
  
1.179
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Groß-Umstadt[2]; Zensus 2011[9]

Religionszugehörigkeit

• 1829: 20 lutheranische (= 5,97 %), 262 reformierte (= 78,21 %) und 53 katholische (= 15,82 %) Einwohner[4]
• 1961: 685 evangelische (= 70,26 %) und 287 katholische (= 29,44 %) Einwohner[1]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Januar: Winterwanderung
  • Juni: Lindenfest
  • September: Kerb[10]
Bahnhof Groß-Umstadt Wiebelsbach, früher: Wiebelsbach-Heubach
Bahnsteige in Wiebelsbach

Politik

Für Wiebelsbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Wiebelsbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2016 gehören ihm zwei Mitglieder der SPD, ein Mitglied der CDU, zwei Mitglied der BVG (Bürgervereinigung Groß-Umstadt e.V.) und ein parteiloses Mitglied an. Ortsvorsteher ist Karl-Heinz Prochaska (BVG).[11]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Groß-Umstadt Wiebelsbach ist ein wichtiger Knotenpunkt im hessischen Regionalverkehr, welcher den Ort über die Odenwaldbahn mit allen Bahnhöfen zwischen Eberbach und Darmstadt/Frankfurt, sowie in Richtung Hanau verbindet. Er trug früher die Bezeichnung Wiebelsbach-Heubach und wurde 2005 in Groß-Umstadt-Wiebelsbach umbenannt. Auch nach der Übertragung des Streckenbetriebes von der Deutschen Bahn auf die VIAS GmbH im Jahre 2005 konnte Wiebelsbach seine Bedeutung als zentraler Umsteigebahnhof der Odenwaldbahn behaupten.

Wiebelsbach liegt im Verbundgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbund. Der Ort wird durch die Buslinien 671, 678, 681 und K69 mit Groß-Umstadt, Dieburg und Darmstadt verbunden.

Bezüglich der Straßenanbindung liegt Wiebelsbach verkehrsgünstig an der B 45. Sowohl die Kernstadt Groß-Umstadt als auch die Nachbargemeinde Höchst oder der Hauptort Lengfeld der Nachbargemeinde Otzberg sind etwa 5 km entfernt. Die Großstädte Darmstadt (etwa 25 km) und Frankfurt (etwa 40 km) sind ebenfalls leicht zu erreichen. Wiebelsbach selbst hat keine Durchgangsstraße.

Öffentliche Einrichtungen

In Wiebelsbach gibt es als städtische Einrichtungen eine Grundschule, einen Friedhof und eine Mehrzweckhalle.

Die evangelische Kirche unterhält neben der Kirche noch ein Gemeindehaus und einen Kindergarten, die katholische Kirche Sankt Elisabeth wurde 1966 im Dorf errichtet.

Commons: Wiebelsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stadtteile: Wiebelsbach In: Webauftritt der Stadt Groß-Umstadt.
  • Die Geschichte von Wiebelsbach. In: www.wiebelsbach.info. Private Website, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar);.
  • Wiebelsbach, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  • Literatur über Wiebelsbach In: Hessische Bibliographie[12]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Wiebelsbach, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 11. Januar 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Stadtteile. In: Webauftritt. Stadt Groß-Umstadt, abgerufen im November 2017.
  3. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 47 §§ 14–15 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band 1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S. 259 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 234.
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 97 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Groß-Umstadt, abgerufen im Mai 2019.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  10. Darmstädter Echo, Samstag, 24. September 2016, S. 28
  11. Ortsbeirat Wiebelsbach. In: Webauftritt. Stadt Groß-Umstadt, abgerufen im Oktober 2019.
  12.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!