„Werner Faymann“ – Versionsunterschied
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[[File:Werner Faymann Wien08-2008a.jpg|thumb|Werner Faymann 2008]] |
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'''Werner Faymann''' (* [[4. Mai]] [[1960]] in [[Wien]]) ist ein [[österreich]]ischer [[Unternehmer]] und ehemaliger [[Politiker]] ([[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]]). Von 2008 bis 2016 war er [[Bundeskanzler (Österreich)|Bundeskanzler]] der Republik |
'''Werner Faymann''' (* [[4. Mai]] [[1960]] in [[Wien]]) ist ein [[österreich]]ischer [[Unternehmer]] und ehemaliger [[Politiker]] ([[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]]). Von 1981 bis 1987 war er Wiener Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich ([[Sozialistische Jugend Österreich|SJÖ]]). Von Dezember 2008 bis Mai 2016 war er [[Bundeskanzler (Österreich)|Bundeskanzler]] der [[Österreich|Republik Österreich]] und 2008 bis 2016 Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Von 2007 bis 2008 war er österreichischer [[Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie|Verkehrsminister]] und [[Nationalrat (Österreich)|Abgeordneter zum Nationalrat]].<ref>[https://www.parlament.gv.at/person/36450 Werner Faymann], parlament.gv.at</ref> |
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== Leben == |
== Leben == |
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=== Jugend === |
=== Jugend === |
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Während seiner Schulzeit |
Während seiner Schulzeit an einem Gymnasium im [[Rudolfsheim-Fünfhaus|Wien Rudolfsheim-Fünfhaus]] trat Faymann der SJÖ bei.<ref name="Lebenslauf" /> Er maturierte am [[Abendgymnasium Wien|Gymnasium (Realgymnasium) für Berufstätige]] am Henriettenplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk.<ref>{{Wien Geschichte Wiki|Werner Faymann|Werner Faymann}}</ref> Seinen [[Zivildienst in Österreich|Zivildienst]] leistete Faymann beim SPÖ-nahen Verein „Junges Wien“ in der Jugendarbeit und initiierte das heute noch bestehende Wiener Lehrlingsprojekt „Zentrum Aichholzgasse“.<ref> |
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{{Literatur| Titel=„Gegen sinnlose Befehlskultur“| Sammelwerk=[[Vorarlberger Nachrichten]]| Datum=2011-02-25| Seiten=A2| Online]| Abruf=2019-10-30}}</ref> Er inskribierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft.<ref name="ORF-2012">[https://www.youtube.com/watch?v=bCQF-RDiyLE&feature=player_detailpage#t=590s ORF-Sommergespräch 2012], im Interview Werner Faymann.</ref> Sein Lebenslauf, der nach den Angaben der jeweiligen Person von der Parlamentsdirektion erstellt wird, enthielt unter Berufsausbildung ein „Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien“ ohne weiteren Kommentar, bis dies in den ORF-Sommergesprächen 2012 zum Thema wurde.<ref name="ORF-2012" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_36450/index.shtml |titel=Werner Faymann, Biographie |hrsg=[[Österreichisches Parlament]] |datum=2009-03-12 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120615035318/http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_36450/index.shtml |archiv-datum=2012-06-15 |zugriff=2013-02-09 |kommentar=später um „(nicht abgeschlossen)“ ergänzt}}</ref> Im Sommergespräch gab er an, Einzelvorlesungen besucht zu haben und im Studium der Rechtswissenschaften eine Prüfung zu einem Einführungsseminar abgelegt zu haben. Außerdem gab er an, einen Taxischein gemacht zu haben. Er sei aber „außer ein paar mal“ nie Taxi gefahren. Auf die Frage, wie er |
{{Literatur| Titel=„Gegen sinnlose Befehlskultur“| Sammelwerk=[[Vorarlberger Nachrichten]]| Datum=2011-02-25| Seiten=A2| Online]| Abruf=2019-10-30}}</ref> Er inskribierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft.<ref name="ORF-2012">[https://www.youtube.com/watch?v=bCQF-RDiyLE&feature=player_detailpage#t=590s ORF-Sommergespräch 2012], im Interview Werner Faymann.</ref> Sein Lebenslauf, der nach den Angaben der jeweiligen Person von der Parlamentsdirektion erstellt wird, enthielt unter Berufsausbildung ein „Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien“ ohne weiteren Kommentar, bis dies in den ORF-Sommergesprächen 2012 zum Thema wurde.<ref name="ORF-2012" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_36450/index.shtml |titel=Werner Faymann, Biographie |hrsg=[[Österreichisches Parlament]] |datum=2009-03-12 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120615035318/http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_36450/index.shtml |archiv-datum=2012-06-15 |zugriff=2013-02-09 |kommentar=später um „(nicht abgeschlossen)“ ergänzt}}</ref> Im Sommergespräch gab er an, Einzelvorlesungen besucht zu haben und im Studium der Rechtswissenschaften eine Prüfung zu einem Einführungsseminar abgelegt zu haben. Außerdem gab er an, einen Taxischein gemacht zu haben. Er sei aber „außer ein paar mal“ nie Taxi gefahren. Auf die Frage, wie er die Lücke in seinem Lebenslauf zwischen seiner Matura 1978 und seinem ersten Job als Landtagsabgeordneter 1985 erkläre, gab Faymann an, in diesen sieben Jahren den Zivildienst und Ferialjobs gemacht zu haben sowie in der Sozialistischen Jugend aktiv gewesen zu sein. |
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=== Eintritt in die Politik === |
=== Eintritt in die Politik === |
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1981 wurde er Landesvorsitzender der |
1981 wurde er Landesvorsitzender der SJ Wien und war für diese 1983 einer der Mitorganisatoren einer Gegenveranstaltung (''Alternative zum Papst-Besuch'') zur Jugendbegegnung beim [[Auslandsreisen von Papst Johannes Paul II.|ersten Österreichbesuch]] von Papst [[Johannes Paul II.]]<ref>Ingeborg Schödl: Vom Aufbruch in die Krise. Die Kirche in Österreich ab 1945. Tyrolia, Innsbruck 2011, S. 148–150.</ref> |
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1985 wurde er [[Beratung|Konsulent]] der [[Zentralsparkasse]], eines der Wiener Stadtverwaltung sehr nahe stehenden Kreditinstituts.<ref name="Lebenslauf">{{Webarchiv|url=http://www.bka.gv.at/site/3332/default.aspx |wayback=20120621140009 |text=''Lebenslauf Werner Faymann.''}} Website des BKA, abgerufen am 9. Februar 2013.</ref> Faymann war von 1985 bis 1994 Mitglied des [[Wiener Landtag und Gemeinderat|Wiener Landtages und Gemeinderates]]. |
1985 wurde er [[Beratung|Konsulent]] der [[Zentralsparkasse]], eines der Wiener Stadtverwaltung sehr nahe stehenden Kreditinstituts.<ref name="Lebenslauf">{{Webarchiv|url=http://www.bka.gv.at/site/3332/default.aspx |wayback=20120621140009 |text=''Lebenslauf Werner Faymann.''}} Website des BKA, abgerufen am 9. Februar 2013.</ref> Faymann war von 1985 bis 1994 Mitglied des [[Wiener Landtag und Gemeinderat|Wiener Landtages und Gemeinderates]]. |
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Von 1988 bis 1994 war er Geschäftsführer und Landesvorsitzender der Wiener [[Mietervereinigung Österreichs|Mietervereinigung]]. 1994 wurde er Präsident des Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds (WBSF) und Vizepräsident des [[Wiener Wirtschaftsförderungsfonds]] (WWFF). |
Von 1988 bis 1994 war er Geschäftsführer und Landesvorsitzender der Wiener [[Mietervereinigung Österreichs|Mietervereinigung]]. 1994 wurde er Präsident des Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds (WBSF) und Vizepräsident des [[Wiener Wirtschaftsförderungsfonds]] (WWFF). |
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Von 1994 bis 2007 war Faymann als amtsführender Stadtrat für Wohnbau und Stadterneuerung [[Wiener Stadtsenat und Wiener Landesregierung#Mitglieder von Stadtsenat und Landesregierung|Mitglied der Wiener Landesregierung]]. Bei der Veräußerung von Gemeindeimmobilien im Jahr 2002 legte er den Schwerpunkt auf den Verkauf an interessierte Mieter. [[Gemeindebau]]ten blieben vom Verkauf ausgenommen.<ref>[ |
Von 1994 bis 2007 war Faymann als amtsführender Stadtrat für Wohnbau und Stadterneuerung [[Wiener Stadtsenat und Wiener Landesregierung#Mitglieder von Stadtsenat und Landesregierung|Mitglied der Wiener Landesregierung]]. Er hat die Vergabe von Gemeindewohnungen an Personen ohne Staatsbürgerschaft ermöglicht. Bei der Veräußerung von Gemeindeimmobilien im Jahr 2002 legte er den Schwerpunkt auf den Verkauf an interessierte Mieter. [[Gemeindebau]]ten blieben vom Verkauf ausgenommen.<ref>[https://derstandard.at/837382 ''Gemeinde verkauft Wohnungen.''] In: ''derstandard.at.'' 18. Jänner 2002, abgerufen am 15. Dezember 2013.</ref> |
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=== Minister und Bundeskanzler === |
=== Minister und Bundeskanzler === |
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Ab Jänner 2007 bekleidete er das Amt des Infrastrukturministers unter Bundeskanzler [[Alfred Gusenbauer]]. In seiner kurzen Amtszeit als Infrastrukturminister beendete er die 160-km/h-Teststrecke auf der [[Tauernautobahn]]. In seine Amtszeit fiel zudem die Abschaffung der [[Tagfahrlicht]]pflicht sowie die Einführung der [[Winterausrüstung (Straßenverkehr)#Österreich|Winterreifenpflicht]]. |
Ab Jänner 2007 bekleidete er das Amt des Infrastrukturministers unter Bundeskanzler [[Alfred Gusenbauer]]. In seiner kurzen Amtszeit als Infrastrukturminister beendete er die 160-km/h-Teststrecke auf der [[Tauernautobahn]]. In seine Amtszeit fiel zudem die Abschaffung der [[Tagfahrlicht]]pflicht sowie die Einführung der [[Winterausrüstung (Straßenverkehr)#Österreich|Winterreifenpflicht]]. |
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Am 16. Juni 2008 wurde er zum geschäftsführenden Vorsitzenden der SPÖ bestellt. Nach der Aufkündigung der SPÖ-[[Österreichische Volkspartei|ÖVP]]-Koalition durch Vizekanzler [[Wilhelm Molterer]] (ÖVP) am 7. Juli 2008 wurde Faymann von der SPÖ zum Spitzenkandidaten für die Neuwahl des Nationalrates designiert. Am Bundesparteitag vom 8. August 2008 in Linz wurde er mit 98,36 % zum Bundesparteivorsitzenden der SPÖ gewählt.<ref name="Lebenslauf" /> Am 13. Oktober 2012 wurde er mit 83,43 % im Amt als Bundesparteivorsitzender der SPÖ wiedergewählt, das ist das schlechteste Ergebnis eines SPÖ-Chefs ohne Gegenkandidaten in der jüngeren Parteihistorie.<ref>''[ |
Am 16. Juni 2008 wurde er zum geschäftsführenden Vorsitzenden der SPÖ bestellt. Nach der Aufkündigung der SPÖ-[[Österreichische Volkspartei|ÖVP]]-Koalition durch Vizekanzler [[Wilhelm Molterer]] (ÖVP) am 7. Juli 2008 wurde Faymann von der SPÖ zum Spitzenkandidaten für die Neuwahl des Nationalrates designiert. Am Bundesparteitag vom 8. August 2008 in Linz wurde er mit 98,36 % zum Bundesparteivorsitzenden der SPÖ gewählt.<ref name="Lebenslauf" /> Am 13. Oktober 2012 wurde er mit 83,43 % im Amt als Bundesparteivorsitzender der SPÖ wiedergewählt, das ist das schlechteste Ergebnis eines SPÖ-Chefs ohne Gegenkandidaten in der jüngeren Parteihistorie.<ref>''[https://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1300963/Ohrfeige-fuer-Faymann_Nur-8343-Prozent-bei-Wiederwahl Ohrfeige für Faymann: Nur 83,43 Prozent bei Wiederwahl]'' DiePresse.com am 14. Oktober 2012, abgerufen am 18. Dezember 2015</ref> |
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Für ein erstes Aufsehen als Spitzenkandidat sorgte Faymann mit seinem Fünf-Punkte-Programm zum Teuerungsausgleich, das er kurz vor der [[Nationalratswahl in Österreich 2008|Wahl]] durch Aufkündigung des Koalitionsabkommens im Parlament zum Großteil durchsetzte. Es beinhaltete die Erhöhung des Pflegegelds, die Abschaffung von Studiengebühren, die Erhöhung der Familienbeihilfe durch Einführung einer 13. Auszahlung und die Verlängerung der [[Hacklerregelung]]. Nicht erreicht werden konnte die ebenfalls geforderte Halbierung der [[Umsatzsteuer|Mehrwertsteuer]] auf Lebensmittel. Faymann galt bei Amtsantritt als Pragmatiker innerhalb der SPÖ. Dieses Bild änderte sich allerdings seit der [[Finanzkrise ab 2007]]. In vielen Kampagnen warb er beispielsweise für die Wiedereinführung der [[Erbschaftssteuer|Erbschafts- und Schenkungssteuer]], die er ursprünglich ablehnte. Dies wurde in vielen Medien thematisiert und als Linksruck in der SPÖ interpretiert.<ref>[ |
Für ein erstes Aufsehen als Spitzenkandidat sorgte Faymann mit seinem Fünf-Punkte-Programm zum Teuerungsausgleich, das er kurz vor der [[Nationalratswahl in Österreich 2008|Wahl]] durch Aufkündigung des Koalitionsabkommens im Parlament zum Großteil durchsetzte. Es beinhaltete die Erhöhung des Pflegegelds, die Abschaffung von Studiengebühren, die Erhöhung der Familienbeihilfe durch Einführung einer 13. Auszahlung und die Verlängerung der [[Hacklerregelung]]. Nicht erreicht werden konnte die ebenfalls geforderte Halbierung der [[Umsatzsteuer|Mehrwertsteuer]] auf Lebensmittel. Faymann galt bei Amtsantritt als Pragmatiker innerhalb der SPÖ. Dieses Bild änderte sich allerdings seit der [[Finanzkrise ab 2007]]. In vielen Kampagnen warb er beispielsweise für die Wiedereinführung der [[Erbschaftssteuer|Erbschafts- und Schenkungssteuer]], die er ursprünglich ablehnte. Dies wurde in vielen Medien thematisiert und als Linksruck in der SPÖ interpretiert.<ref>[https://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/751422/SPOe_Links-von-und-mit-Laura-Rudas Artikel „SPÖ: Links von (und mit) Laura Rudas“ vom 21. April 2012] abgerufen auf diepresse.com am 15. Dezember 2013</ref><ref>[https://www.profil.at/articles/1216/560/325422/werner-faymann-spoe-werner-faymann-traditionalismus Artikel „SPÖ: Werner Faymann setzt auf roten Traditionalismus“ vom 21. April 2012] abgerufen auf www.profil.at am 15. Dezember 2013</ref><ref>[http://www.format.at/articles/1218/524/326860/die-spoe-linkskurve Artikel „Die SPÖ driftet in eine immer steiler werdende Linkskurve“ vom 6. Mai 2012] abgerufen auf www.format.at am 15. Dezember 2013</ref> |
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Bei der [[Nationalratswahl in Österreich 2008|Nationalratswahl 2008]] konnte Faymann den ersten Platz für die SPÖ verteidigen, musste aber große Verluste gegenüber der Wahl 2006 hinnehmen. Am 23. November 2008 erklärten die Parteichefs von SPÖ und ÖVP, dass sie sich auf eine Neuauflage der großen Koalition mit Werner Faymann als [[Bundeskanzler (Österreich)|Bundeskanzler]] geeinigt haben.<ref>[[NZZ]]: ''[ |
Bei der [[Nationalratswahl in Österreich 2008|Nationalratswahl 2008]] konnte Faymann den ersten Platz für die SPÖ verteidigen, musste aber große Verluste gegenüber der Wahl 2006 hinnehmen. Am 23. November 2008 erklärten die Parteichefs von SPÖ und ÖVP, dass sie sich auf eine Neuauflage der großen Koalition mit Werner Faymann als [[Bundeskanzler (Österreich)|Bundeskanzler]] geeinigt haben.<ref>[[NZZ]]: ''[https://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/spoe_und_oevp_einigen_sich_auf_grosse_koalition_in_oesterreich_1.1303210.html SPÖ und ÖVP einigen sich auf grosse Koalition in Österreich] – Werner Faymann wird neuer Bundeskanzler'', 23. November 2008</ref> |
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In den ersten Monaten seiner Zeit als Bundeskanzler folgten große Verluste bei den |
In den ersten Monaten seiner Zeit als Bundeskanzler folgten große Verluste bei den Landtagswahlen [[Landtagswahl in Kärnten 2009|in Kärnten]], [[Landtagswahl in Salzburg 2009|in Salzburg]] und [[Landtagswahl in Oberösterreich 2009|in Oberösterreich]] sowie schlechte Umfragewerte. Manche sahen die SPÖ unter seiner Führung in einer Krise, da die Partei ein unklares Profil hatte. Daraufhin setzte Faymann auf eine Kampagne über [[Verteilungsgerechtigkeit]] und forderte vermögensbezogene Steuern, womit er sein Versprechen, keine neuen Steuern einführen zu wollen, brach. Im Jahr 2010 kündigte Faymann mit dem deutschen SPD-Chef [[Sigmar Gabriel]] ein EU-weites Volksbegehren zur Einführung einer [[Tobin-Steuer]] an. Ein solches Begehren war nach Inkrafttreten des [[Lissabon-Vertrag]]s möglich geworden.<ref>derstandard.at 10. Mai 2010: [https://derstandard.at/1271376881121/Deutsche-Koalition-einig-ueber-Vorstoss-Faymann-plant-EU-Volksbegehren-zu-Finanztransaktionssteuer ''Faymann plant EU-Volksbegehren zu Finanztransaktionssteuer'' vom 18. Mai 2010] </ref> Nach dem Beginn der [[Nuklearkatastrophe von Fukushima]] 2011 kündigte er eine ähnliche Initiative an.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.noen.at/news/politik/Faymann-will-vor-EU-Volksbegehren-breites-Anti-Atom-Buendnis-schmieden;art150,39197 |wayback=20110409145448 |text=''Faymann will vor EU-Volksbegehren breites Anti-Atom-Bündnis schmieden.''}} In: ''noen.at'' 5. April 2011, abgerufen am 9. April 2023.</ref> |
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Während seiner Kanzlerschaft wurde außerdem ein Bankenhilfspaket verabschiedet, |
Während seiner Kanzlerschaft wurde außerdem ein Bankenhilfspaket verabschiedet, das von allen großen Banken Österreichs genutzt wurde. Zusätzlich wurden zwei Großbanken (Kommunalkredit, Hypo Alpe Adria) verstaatlicht und die [[Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft]] teilverstaatlicht<!--??-->, um sie vor dem Bankrott zu retten. |
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Weitere Änderungen während Faymanns Kanzlerschaft waren eine Erhöhung der Mineralölsteuer per 1. Jänner 2012, eine Wiederabschaffung der 13. Familienbeihilfe, die Schaffung der gemeinsamen Obsorge im Familienrecht sowie die Ratifizierung des [[Europäischer Stabilitätsmechanismus|ESM]]. Per 1. März 2014 erfolgte eine Erhöhung der [[Motorbezogene Versicherungssteuer|Motorbezogenen Versicherungssteuer]], eine Erhöhung der [[Normverbrauchsabgabe|NOVA]] und die de facto Wiedereinführung der [[Schaumweinsteuer|Sektsteuer]] mit 1 € pro Liter (die Steuer war zuvor nicht abgeschafft, sondern nur auf 0 gesetzt worden). |
Weitere Änderungen während Faymanns Kanzlerschaft waren eine Erhöhung der [[Mineralölsteuer (Österreich)|Mineralölsteuer]] per 1. Jänner 2012, eine Wiederabschaffung der 13. [[Familienbeihilfe]], die Schaffung der gemeinsamen Obsorge im Familienrecht sowie die Ratifizierung des [[Europäischer Stabilitätsmechanismus|ESM]]. Per 1. März 2014 erfolgte eine Erhöhung der [[Motorbezogene Versicherungssteuer|Motorbezogenen Versicherungssteuer]], eine Erhöhung der [[Normverbrauchsabgabe|NOVA]] und die de facto Wiedereinführung der [[Schaumweinsteuer|Sektsteuer]] mit 1 € pro Liter (die Steuer war zuvor nicht abgeschafft, sondern nur auf 0 gesetzt worden). |
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Eine Wende vollzog die SPÖ unter Faymanns Vorsitz bezüglich der [[Wehrpflicht]]. War die SPÖ jahrzehntelang als Verfechterin der allgemeinen Wehrpflicht aufgetreten, so änderte sie diese Linie im Oktober 2010 kurz vor den [[Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010|Landtags- und Gemeinderatswahlen in Wien]]. Da sich der Koalitionspartner ÖVP aber ebenso unerwartet für die Wehrpflicht aussprach, obwohl er jahrzehntelang Berufsheer und NATO-Beitritt propagiert hatte, konnte keine Einigung erzielt werden. Man einigte sich schließlich darauf, am 20. Jänner 2013 eine Volksbefragung über die Beibehaltung der Wehrpflicht durchzuführen. Diese [[Volksbefragung zur Wehrpflicht in Österreich 2013|Volksbefragung]] erbrachte eine klare Mehrheit (59,7 %) für die Beibehaltung der Wehrpflicht und des Wehrersatzdienstes (Zivildienst). |
Eine Wende vollzog die SPÖ unter Faymanns Vorsitz bezüglich der [[Wehrpflicht#Österreich|Wehrpflicht]]. War die SPÖ jahrzehntelang als Verfechterin der allgemeinen Wehrpflicht aufgetreten, so änderte sie diese Linie im Oktober 2010 kurz vor den [[Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010|Landtags- und Gemeinderatswahlen in Wien]]. Da sich der Koalitionspartner ÖVP aber ebenso unerwartet für die Wehrpflicht aussprach, obwohl er jahrzehntelang Berufsheer und NATO-Beitritt propagiert hatte, konnte keine Einigung erzielt werden. Man einigte sich schließlich darauf, am 20. Jänner 2013 eine Volksbefragung über die Beibehaltung der Wehrpflicht durchzuführen. Diese [[Volksbefragung zur Wehrpflicht in Österreich 2013|Volksbefragung]] erbrachte eine klare Mehrheit (59,7 %) für die Beibehaltung der Wehrpflicht und des Wehrersatzdienstes (Zivildienst). |
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Nach der [[Nationalratswahl in Österreich 2013|Nationalratswahl 2013]] wurde Werner Faymann als Vorsitzender der stimmenstärksten Partei SPÖ am 9. Oktober 2013 von [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsident]] [[Heinz Fischer]] mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.<ref>[http://spoe.at/story/kanzler-faymann-mit-regierungsbildung-beauftragt ''Kanzler Faymann mit Regierungsbildung beauftragt.''] In: ''spoe.at.'' 9. Oktober 2013, abgerufen am 15. Dezember 2013.</ref> |
Nach der [[Nationalratswahl in Österreich 2013|Nationalratswahl 2013]] wurde Werner Faymann als Vorsitzender der stimmenstärksten Partei SPÖ am 9. Oktober 2013 von [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsident]] [[Heinz Fischer]] mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.<ref>[http://spoe.at/story/kanzler-faymann-mit-regierungsbildung-beauftragt ''Kanzler Faymann mit Regierungsbildung beauftragt.''] In: ''spoe.at.'' 9. Oktober 2013, abgerufen am 15. Dezember 2013.</ref> |
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Am 4. September 2015 gab Faymann bekannt, nach Telefonaten mit der deutschen Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] und dem ungarischen Premierminister [[Viktor Orbán]] sei vereinbart worden, dass Österreich und Deutschland aufgrund der Notlage entgegen den Bestimmungen des [[Dublin-Abkommen]]s ohne Registrierung durch Ungarn einer Weiterreise der Flüchtlinge an der österreichisch-ungarischen Grenze in ihre Länder zustimmen. Daraufhin wurden mehrere Tausend Flüchtlinge mit dem Zug von der Grenze nach Wien und teilweise weiter von dort nach Deutschland gebracht.<ref>[https://de-de.facebook.com/bundeskanzlerfaymann/posts/1002022389863223 Bundeskanzler Werner Faymann: Zustimmung zur Weiterreise von Flüchtlingen aus Ungarn nach Österreich und Deutschland] |
Am 4. September 2015 gab Faymann bekannt, nach Telefonaten mit der deutschen Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] und dem ungarischen Premierminister [[Viktor Orbán]] sei vereinbart worden, dass Österreich und Deutschland aufgrund der Notlage entgegen den Bestimmungen des [[Dublin-Abkommen]]s ohne Registrierung durch Ungarn einer Weiterreise der Flüchtlinge an der österreichisch-ungarischen Grenze in ihre Länder zustimmen. Daraufhin wurden mehrere Tausend Flüchtlinge mit dem Zug von der Grenze nach Wien und teilweise weiter von dort nach Deutschland gebracht.<ref>[https://de-de.facebook.com/bundeskanzlerfaymann/posts/1002022389863223 Bundeskanzler Werner Faymann: Zustimmung zur Weiterreise von Flüchtlingen aus Ungarn nach Österreich und Deutschland] Facebook-Blog Faymanns, 4. September 2015, abgerufen am 28. Oktober 2015.</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://de.reuters.com/article/topNews/idDEKCN0R506F20150905 |wayback=20151009130558 |text=Tausende Flüchtlinge aus Ungarn erreichen Österreich}}, Reuters, 5. September 2015, abgerufen am 9. April 2023.</ref><ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/portraets-personalien/kanzlerin-in-der-fluechtlingskrise-angela-merkel-und-die-kunst-der-normalitaet-13811079.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 Kanzlerin in der Flüchtlingskrise: Angela Merkel und die Kunst der Normalität], Günter Bannas in FAZ online vom 20. September 2015, abgerufen am 28. Oktober 2015.</ref> |
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Später im selben Monat schlug Faymann im Zuge der Flüchtlingskrise in der EU vor, EU-Fördermittel für solche Mitgliedstaaten zu kürzen, die keine oder nur sehr wenige Flüchtlinge aufnehmen. Diesem Vorschlag wurde von EU-Erweiterungskommissar [[Johannes Hahn (Politiker)|Johannes Hahn]] entgegengehalten, er verstoße gegen geltendes EU-Recht, da die EU-Fördermittel im gemeinsamen Finanzrahmen bereits bis zum Jahr 2020 verteilt |
Später im selben Monat schlug Faymann im Zuge der [[Europäische Flüchtlingskrise|Flüchtlingskrise in der EU]] vor, EU-Fördermittel für solche Mitgliedstaaten zu kürzen, die keine oder nur sehr wenige Flüchtlinge aufnehmen. Diesem Vorschlag wurde von EU-Erweiterungskommissar [[Johannes Hahn (Politiker)|Johannes Hahn]] entgegengehalten, er verstoße gegen geltendes EU-Recht, da die EU-Fördermittel im gemeinsamen Finanzrahmen bereits bis zum Jahr 2020 verteilt waren.<ref>[https://www.kleinezeitung.at/k/politik/aussenpolitik/4826057/Asylkrise_Hahn_Mittelkurzung-fur-saeumige-Staaten-nicht-moglich ''Hahn: Mittelkürzung für säumige Staaten nicht möglich''] In: Kleine Zeitung, 21. September 2015</ref> |
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Seit dem Antreten von Faymann als SP-Vorsitzender und Kanzler im Jahr 2008 trat die SPÖ auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene bei 20 Wahlen an, wobei sie 18 Mal Verluste hinnehmen musste, darunter auch zweimal |
Seit dem Antreten von Faymann als SP-Vorsitzender und Kanzler im Jahr 2008 trat die SPÖ auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene bei 20 Wahlen an, wobei sie 18 Mal Verluste hinnehmen musste, darunter auch zweimal um 10 oder mehr Prozentpunkte. Der einzige deutliche Stimmengewinn wurde bei der [[Landtagswahl in Kärnten 2013]] erreicht. In diesen Jahren gingen die [[Landeshauptmann]]­posten in Salzburg ([[Landtagswahl in Salzburg 2013]]) und in der Steiermark ([[Landtagswahl in der Steiermark 2015]]) an die ÖVP verloren.<ref>[https://derstandard.at/2000036295227/Die-18-Niederlagen-der-Aera-Faymann-und-des-Kanzlers-Erklaerungsversuche ''Die 18 Niederlagen der Ära Faymann und des Kanzlers Erklärungsversuche.''] In: ''[[Der Standard]].'' 9. Mai 2016.</ref> |
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In Folge des schlechten Ergebnisses des SPÖ-Kandidaten [[Rudolf Hundstorfer]] im ersten Wahlgang der [[Bundespräsidentenwahl in Österreich 2016|Bundespräsidentenwahl am 24. April 2016]] kam es innerhalb der Partei zu intensiven Diskussionen auch über Faymann als Kanzler und Parteichef. Am 9. Mai 2016 erklärte er, sowohl vom Amt des Bundeskanzlers als auch als Vorsitzender der SPÖ zurückzutreten, da ihm für den notwendigen Neustart der Regierung der notwendige volle Rückhalt in der Partei fehle.<ref name="standard20160509">[ |
In Folge des schlechten Ergebnisses des SPÖ-Kandidaten [[Rudolf Hundstorfer]] im ersten Wahlgang der [[Bundespräsidentenwahl in Österreich 2016|Bundespräsidentenwahl am 24. April 2016]] kam es innerhalb der Partei zu intensiven Diskussionen auch über Faymann als Kanzler und Parteichef. Am 9. Mai 2016 erklärte er, sowohl vom Amt des Bundeskanzlers als auch als Vorsitzender der SPÖ zurückzutreten, da ihm für den notwendigen Neustart der Regierung der notwendige volle Rückhalt in der Partei fehle.<ref name="standard20160509">[https://derstandard.at/2000036558983/Werner-Faymann-tritt-als-Bundeskanzler-und-SPOe-Chef-zurueck ''Werner Faymann tritt als Bundeskanzler und SPÖ-Chef zurück.''], 9. Mai 2016.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/2338360/ |titel=Kanzler Faymann tritt zurück |werk=orf online |zugriff=2016-05-09}}</ref> [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsident]] [[Heinz Fischer]] betraute [[Vizekanzler (Österreich)|Vizekanzler]] [[Reinhold Mitterlehner]] mit der interimistischen Fortführung der Regierungsgeschäfte, der Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann [[Michael Häupl]] übernahm bis auf Weiteres den Parteivorsitz.<ref>[[Salzburger Nachrichten]]: [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/faymannruecktritt/sn/artikel/faymann-ruecktritt-mitterlehner-voruebergehend-kanzler-195613/ ''Faymann-Rücktritt: Mitterlehner vorübergehend Kanzler''], 9. Mai 2016.</ref> Der Vorstand der [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ)]] einigte sich am 12. Mai 2016 auf den bereits mehrfach hierfür genannten<ref>[[Profil (Zeitschrift)|profil]]: [https://www.profil.at/oesterreich/oebb-chef-christian-kern-chancen-nachfolger-kanzler-faymann-377137 ''ÖBB-Chef Christian Kern hat Chancen, Nachfolger von Kanzler Faymann zu werden''], 2. August 2014</ref><ref>[[Profil (Zeitschrift)|profil]]: [https://www.profil.at/oesterreich/christian-kern-kanzler-der-herzen-5858210 ''Christian Kern: Kanzler der Herzen''], 16. September 2015</ref> [[Christian Kern]], bisher [[Vorstandsvorsitzender]] der [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]-Holding AG, als Nachfolger im Amt des Bundeskanzlers und in der Funktion des Parteivorsitzenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/2339106/ |titel=Würfel gefallen: Kern als SPÖ-Chef so gut wie fix |werk=news.ORF.at |datum=2016-05-12 |zugriff=2016-05-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://derstandard.at/jetzt/livebericht/2000036845779/1000053150/nachlese-spoe-granden-fixieren-kern-als-parteichef |titel=SPÖ-Granden fixieren Kern als Parteichef |werk=derStandard.at |datum=2016-05-13 |zugriff=2016-05-13}}</ref> |
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=== Verhältnis zu den Medien === |
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Faymann und [[Hans Dichand]] (1921–2010, Herausgeber der ''[[Kronen Zeitung]]'') kannten sich seit ungefähr 1985<ref>Michael Völker / [[Der Standard]]: [https://derstandard.at/?id=3412053 „Ich sage nicht Onkel Hans zu ihm“], 12. Juli 2008</ref> und waren viele Jahre Freunde.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.florianklenk.com/2008/09/onkel_hans_greift_ein.php |wayback=20081012014713 |text=Onkel Hans greift ein.}}'' In: ''Die Zeit'', September 2008. – Artikel über die Beziehung Hans Dichands und Werner Faymann (auf florianklenk.com).</ref> <!---------------Der in Medienberichten aufgetauchten Behauptung, er habe Dichand „Onkel Hans“ genannt,<ref>Erna Lackner / [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]: [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/mediokratie-in-oesterreich-der-onkel-hans-der-kann-s-1548992.html ''Mediokratie in Österreich: Der Onkel Hans, der kann’s''], 1. Juli 2008</ref> widersprach Faymann und bezeichnete dies als ''„Unsinn“''.---> Während Faymanns Zeit als Wiener Wohnbaustadtrat unternahmen er und Dichand Urlaubsreisen; er schrieb für die ''Kronen Zeitung'' eine Kolumne unter dem Titel ''Der direkte Draht zum Stadtrat''.<ref name="datum6-2008">{{Literatur |Autor=Saskia Jungnikl |Titel=Der Minister ohne Eigenschaften |Sammelwerk=[[Datum (Zeitschrift)|Datum]] |Nummer=6 |Datum=2008-06-01 |Seiten=16 f. | |wayback=20140425062610 |text=online}} |Abruf=2013-03-30 }}</ref><ref>[https://www.welt.de/welt_print/article2193082/Freundlich-aber-glatt-Werner-Faymann-neuer-SPOE-Kandidat.html ''Freundlich, aber glatt: Werner Faymann, neuer SPÖ-Kandidat.''] [[Die Welt]], 9. Juli 2008.</ref> In der ''Kronen Zeitung'' wurde auch jener an Dichand adressierte Brief Faymanns und [[Alfred Gusenbauer|Gusenbauers]] veröffentlicht, in dem sie die Änderung der Parteilinie in [[Europapolitik|Europafragen]] und Volksabstimmungen über zukünftige EU-Verträge ankündigten.<ref>{{Internetquelle |url=http://wcm.krone.at/krone/S25/object_id__105493/hxcms/index.html |titel=SPÖ-Brief im Wortlaut: Volksabstimmung für neuen EU-Vertrag |werk=krone.at |datum=2008-07 |abruf=2019-10-30 |abruf-verborgen=1 |offline=ja}}</ref> |
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In den von Werner Faymann verantworteten Bereichen wurden vermehrt Inserate in österreichischen Medien, insbesondere in der Tageszeitung ''[[Heute (österreichische Zeitung)|Heute]]'', geschaltet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dossier.at/dossiers/inserate/der-faymann-faktor/ |titel=Der Faymann-Faktor |werk=Dossier |hrsg=Dossier GmbH |datum=2012-10-17 |sprache=de |abruf=2023-01-06}}</ref><ref name="quartett">{{Internetquelle |autor=Florian Skrabal |url=https://www.dossier.at/dossiers/politik-und-medien/das-inseratenquartett/ |titel=Das Inseratenquartett |werk=Dossier |hrsg=Dossier GmbH |datum=2022-10-17 |sprache=de |abruf=2023-01-06}}</ref> Ihm wurde daher immer wieder [[Inseratenkorruption]] vorgeworfen.<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/v2/stories/2081863/2081862/ |titel=Opposition zeigt sich zufrieden |werk=orf.at |hrsg=Österreichischer Rundfunk ORF |datum=2011-09-30 |sprache=de |abruf=2023-01-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Daniela Kraus |url=https://www.falter.at/zeitung/20211019/raus-aus-dem-medien-korruptionssumpf |titel=Raus aus dem Medien-Korruptionssumpf! |werk=Falter |hrsg=Falter Verlagsgesellschaft m.b.H. |datum=2021-10-19 |sprache=de |abruf=2023-01-06}}</ref> 2011 erstattete die [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]] gegen Faymann und seinen damaligen Kabinettsleiter [[Josef Ostermayer]] Strafanzeige wegen [[Untreue (Österreich)|Untreue]], Verstoß gegen das [[Aktiengesetz (Österreich)|Aktiengesetz]] und [[Mißbrauch der Amtsgewalt|Amtsmissbrauch]]. Die FPÖ behauptete, er habe während seiner Amtszeit als Infrastrukturminister die ihm damals unterstehenden Staatsunternehmen [[ÖBB]] und [[ASFINAG]] zum Inserieren in Boulevardmedien ''(Kronen Zeitung'', ''[[Österreich (Zeitung)|Österreich]]'', ''Heute)'' gezwungen. Die [[Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft]] sah keinen hinreichenden Tatverdacht und stellte im November 2013 das Ermittlungsverfahren ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.orf.at/stories/2205223/ |titel=Inserate: Keine Anklage gegen Faymann |werk=orf.at |datum=2013-11-05 |zugriff=2013-11-05}}</ref><ref>[https://diepresse.com/home/innenpolitik/1472604/Inserate_Verfahren-gegen-Faymann-eingestellt ''Inserate: Verfahren gegen Faymann und Ostermayer eingestellt.''] [[Die Presse]], 5. November 2013.</ref> Werner Faymann ist damit der erste österreichische Bundeskanzler, gegen den die Staatsanwaltschaft während laufender Amtszeit ermittelte.<ref name="quartett" /> |
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=== Tätigkeiten nach dem Rücktritt === |
=== Tätigkeiten nach dem Rücktritt === |
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Nach seinem Rücktritt registrierte Faymann sich im [[Lobbyregister#Österreich|Lobbying- und Interessenvertretungsregister]] mit dem Tätigkeitsbereich Beratung und Public Affairs und zog eine Tätigkeit auf europäischer Ebene in Erwägung.<ref>{{Internetquelle |url= |
Nach seinem Rücktritt registrierte Faymann sich im [[Lobbyregister#Österreich|Lobbying- und Interessenvertretungsregister]] mit dem Tätigkeitsbereich Beratung und Public Affairs und zog eine Tätigkeit auf europäischer Ebene in Erwägung.<ref>{{Internetquelle |url=https://derstandard.at/2000039889147/Werner-Faymann-ist-jetzt-Lobbyist |titel=Werner Faymann ist jetzt Lobbyist |werk=[[Der Standard]] |zugriff=2016-06-27}}</ref> |
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Im September 2016 gründete er gemeinsam mit seinem ehemaligen Pressesprecher [[Matthias Euler-Rolle]] das Unternehmen „4Projektmanagement- und KommunikationsgmbH“ mit Fokus auf die Entwicklung von Immobilienprojekten sowie [[Öffentlichkeitsarbeit]] – beide halten 50 % der Anteile.<ref>[ |
Im September 2016 gründete er gemeinsam mit seinem ehemaligen Pressesprecher [[Matthias Euler-Rolle]] das Unternehmen „4Projektmanagement- und KommunikationsgmbH“ mit Fokus auf die Entwicklung von Immobilienprojekten sowie [[Öffentlichkeitsarbeit]] – beide halten 50 % der Anteile.<ref>[https://kurier.at/wirtschaft/ex-kanzler-faymann-und-euler-rolle-gruenden-unternehmen/218.968.333 ''Kurier: Ex-Kanzler Faymann und Euler-Rolle gründen Unternehmen'']. Artikel vom 1. September 2016, abgerufen am 2. September 2016.</ref> Sein Unternehmen verzeichnete für 2017 einen Bilanzgewinn in Höhe von rund 195.000 Euro, wie die Tageszeitung „[[Die Presse]]“ berichtete.<ref>{{Literatur |Titel=Werner Faymann baut sich ein "Wirtschaftsimperium" |Sammelwerk=Die Presse |Datum= | |Abruf=2018-11-06}}</ref> Das Unternehmen ist mit 44 % hauptbeteiligt an der Berliner „VIB – International Strategy Group GmbH & Co. KG“, deren Miteigentümer neben dem ehemaligen deutschen [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Chef und [[Vizekanzler (Deutschland)|Vizekanzler]] [[Sigmar Gabriel]] auch weitere SPD-Politiker sind.<ref>{{Literatur |Autor=Andrea Hodoschek |Hrsg= |Titel=Faymann und Sigmar Gabriel starten gemeinsame Firma |Ort= |Datum=2018-11-07 |ISBN= |Seiten= | |Abruf=2018-11-08}}</ref> Ferner ist diese Gesellschaft wiederum mit 6,07 % an der IMFARR Beteiligungs GmbH beteiligt, die auf Immobilienentwicklungen in Österreich und Deutschland spezialisiert ist. |
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Am 1. September 2016 wurde er zum ehrenamtlichen [[UN-Sonderbeauftragter|UN-Sonderbeauftragten]] zur Verhinderung von [[Jugendarbeitslosigkeit]] berufen.<ref>{{Internetquelle |url= |
Am 1. September 2016 wurde er zum ehrenamtlichen [[UN-Sonderbeauftragter|UN-Sonderbeauftragten]] zur Verhinderung von [[Jugendarbeitslosigkeit]] berufen.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/ausland/ab-september-hat-werner-faymanns-einen-neuen-job/215.224.932 |titel=Ab September hat Werner Faymann einen neuen Job |werk=Kurier |zugriff=2016-08-13}}</ref> |
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=== Privates === |
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* [[Otto-Bauer-Plakette]] für Verdienste im Kampf gegen [[Rechtsextremismus|Rechtsradikalismus]] und [[Faschismus]]<ref>''[ |
* [[Otto-Bauer-Plakette]] für Verdienste im Kampf gegen [[Rechtsextremismus|Rechtsradikalismus]] und [[Faschismus]]<ref>''[https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20101127_OTS0072/freiheitskaempfer-konferenz-2-faymann-kampf-gegen-rechts-und-rechtsextremismus-darf-niemals-aufhoeren Freiheitskämpferkonferenz]'', Presseaussendung, APA OTS0072, 27. November 2010.</ref> |
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* [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952)|Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich]] durch Bundespräsident [[Heinz Fischer]] (2012)<ref>[ |
* [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952)|Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich]] durch Bundespräsident [[Heinz Fischer]] (2012)<ref>[https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/430203_Regierung-ausgezeichnet.html?em_cnt=430203 Wiener Zeitung: ''Regierung ausgezeichnet'']; abgerufen am 9. Mai 2015</ref> |
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*[[Big Brother Award]], in der Kategorie ''Politik'' (2013) |
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== Veröffentlichungen == |
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* {{Literatur |Autor=Ernst Hofbauer |Titel=Faymann. Der Kanzler im Zwielicht |Verlag=W3-Verlags-Gesellschaft |Ort=Wien |Datum=2012 |ISBN=978-3-900052-20-1}} (Zur Zeit; Band 17) |
* {{Literatur |Autor=Ernst Hofbauer |Titel=Faymann. Der Kanzler im Zwielicht |Verlag=W3-Verlags-Gesellschaft |Ort=Wien |Datum=2012 |ISBN=978-3-900052-20-1}} (Zur Zeit; Band 17) |
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* [[Margaretha Kopeinig]], [[Helmut Brandstätter]]: ''So kann Europa gelingen. Gespräche mit Werner Faymann, Sigmar Gabriel, Federica Mogherini''. Kremayr & Scheriau, Wien 2014, ISBN 978-3-218-00967-6. |
* [[Margaretha Kopeinig]], [[Helmut Brandstätter]]: ''So kann Europa gelingen. Gespräche mit Werner Faymann, Sigmar Gabriel, Federica Mogherini''. Kremayr & Scheriau, Wien 2014, ISBN 978-3-218-00967-6. |
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* [[Robert Kriechbaumer]]: ''Zwischen Krisenbewältigung und Stillstand. Die Ära Faymann. Österreich 2008 bis 2016''. Böhlau, Wien 2024 (Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek; 87). |
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** Bd. 1: ''2008 bis 2013'', ISBN 978-3-205-21986-6. |
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** Bd. 2: ''2013 bis 2016,'' ISBN 978-3-205-21989-7. |
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Aktuelle Version vom 5. November 2024, 07:12 Uhr
Werner Faymann (* 4. Mai 1960 in Wien) ist ein österreichischer Unternehmer und ehemaliger Politiker (SPÖ). Von 1981 bis 1987 war er Wiener Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich (SJÖ). Von Dezember 2008 bis Mai 2016 war er Bundeskanzler der Republik Österreich und 2008 bis 2016 Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Von 2007 bis 2008 war er österreichischer Verkehrsminister und Abgeordneter zum Nationalrat.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während seiner Schulzeit an einem Gymnasium im Wien Rudolfsheim-Fünfhaus trat Faymann der SJÖ bei.[2] Er maturierte am Gymnasium (Realgymnasium) für Berufstätige am Henriettenplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk.[3] Seinen Zivildienst leistete Faymann beim SPÖ-nahen Verein „Junges Wien“ in der Jugendarbeit und initiierte das heute noch bestehende Wiener Lehrlingsprojekt „Zentrum Aichholzgasse“.[4] Er inskribierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft.[5] Sein Lebenslauf, der nach den Angaben der jeweiligen Person von der Parlamentsdirektion erstellt wird, enthielt unter Berufsausbildung ein „Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien“ ohne weiteren Kommentar, bis dies in den ORF-Sommergesprächen 2012 zum Thema wurde.[5][6] Im Sommergespräch gab er an, Einzelvorlesungen besucht zu haben und im Studium der Rechtswissenschaften eine Prüfung zu einem Einführungsseminar abgelegt zu haben. Außerdem gab er an, einen Taxischein gemacht zu haben. Er sei aber „außer ein paar mal“ nie Taxi gefahren. Auf die Frage, wie er die Lücke in seinem Lebenslauf zwischen seiner Matura 1978 und seinem ersten Job als Landtagsabgeordneter 1985 erkläre, gab Faymann an, in diesen sieben Jahren den Zivildienst und Ferialjobs gemacht zu haben sowie in der Sozialistischen Jugend aktiv gewesen zu sein.
Eintritt in die Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1981 wurde er Landesvorsitzender der SJ Wien und war für diese 1983 einer der Mitorganisatoren einer Gegenveranstaltung (Alternative zum Papst-Besuch) zur Jugendbegegnung beim ersten Österreichbesuch von Papst Johannes Paul II.[7]
1985 wurde er Konsulent der Zentralsparkasse, eines der Wiener Stadtverwaltung sehr nahe stehenden Kreditinstituts.[2] Faymann war von 1985 bis 1994 Mitglied des Wiener Landtages und Gemeinderates.
Von 1988 bis 1994 war er Geschäftsführer und Landesvorsitzender der Wiener Mietervereinigung. 1994 wurde er Präsident des Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds (WBSF) und Vizepräsident des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF).
Von 1994 bis 2007 war Faymann als amtsführender Stadtrat für Wohnbau und Stadterneuerung Mitglied der Wiener Landesregierung. Er hat die Vergabe von Gemeindewohnungen an Personen ohne Staatsbürgerschaft ermöglicht. Bei der Veräußerung von Gemeindeimmobilien im Jahr 2002 legte er den Schwerpunkt auf den Verkauf an interessierte Mieter. Gemeindebauten blieben vom Verkauf ausgenommen.[8]
Minister und Bundeskanzler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab Jänner 2007 bekleidete er das Amt des Infrastrukturministers unter Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. In seiner kurzen Amtszeit als Infrastrukturminister beendete er die 160-km/h-Teststrecke auf der Tauernautobahn. In seine Amtszeit fiel zudem die Abschaffung der Tagfahrlichtpflicht sowie die Einführung der Winterreifenpflicht.
Am 16. Juni 2008 wurde er zum geschäftsführenden Vorsitzenden der SPÖ bestellt. Nach der Aufkündigung der SPÖ-ÖVP-Koalition durch Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP) am 7. Juli 2008 wurde Faymann von der SPÖ zum Spitzenkandidaten für die Neuwahl des Nationalrates designiert. Am Bundesparteitag vom 8. August 2008 in Linz wurde er mit 98,36 % zum Bundesparteivorsitzenden der SPÖ gewählt.[2] Am 13. Oktober 2012 wurde er mit 83,43 % im Amt als Bundesparteivorsitzender der SPÖ wiedergewählt, das ist das schlechteste Ergebnis eines SPÖ-Chefs ohne Gegenkandidaten in der jüngeren Parteihistorie.[9]
Für ein erstes Aufsehen als Spitzenkandidat sorgte Faymann mit seinem Fünf-Punkte-Programm zum Teuerungsausgleich, das er kurz vor der Wahl durch Aufkündigung des Koalitionsabkommens im Parlament zum Großteil durchsetzte. Es beinhaltete die Erhöhung des Pflegegelds, die Abschaffung von Studiengebühren, die Erhöhung der Familienbeihilfe durch Einführung einer 13. Auszahlung und die Verlängerung der Hacklerregelung. Nicht erreicht werden konnte die ebenfalls geforderte Halbierung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Faymann galt bei Amtsantritt als Pragmatiker innerhalb der SPÖ. Dieses Bild änderte sich allerdings seit der Finanzkrise ab 2007. In vielen Kampagnen warb er beispielsweise für die Wiedereinführung der Erbschafts- und Schenkungssteuer, die er ursprünglich ablehnte. Dies wurde in vielen Medien thematisiert und als Linksruck in der SPÖ interpretiert.[10][11][12]
Bei der Nationalratswahl 2008 konnte Faymann den ersten Platz für die SPÖ verteidigen, musste aber große Verluste gegenüber der Wahl 2006 hinnehmen. Am 23. November 2008 erklärten die Parteichefs von SPÖ und ÖVP, dass sie sich auf eine Neuauflage der großen Koalition mit Werner Faymann als Bundeskanzler geeinigt haben.[13]
In den ersten Monaten seiner Zeit als Bundeskanzler folgten große Verluste bei den Landtagswahlen in Kärnten, in Salzburg und in Oberösterreich sowie schlechte Umfragewerte. Manche sahen die SPÖ unter seiner Führung in einer Krise, da die Partei ein unklares Profil hatte. Daraufhin setzte Faymann auf eine Kampagne über Verteilungsgerechtigkeit und forderte vermögensbezogene Steuern, womit er sein Versprechen, keine neuen Steuern einführen zu wollen, brach. Im Jahr 2010 kündigte Faymann mit dem deutschen SPD-Chef Sigmar Gabriel ein EU-weites Volksbegehren zur Einführung einer Tobin-Steuer an. Ein solches Begehren war nach Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags möglich geworden.[14] Nach dem Beginn der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 kündigte er eine ähnliche Initiative an.[15]
Während seiner Kanzlerschaft wurde außerdem ein Bankenhilfspaket verabschiedet, das von allen großen Banken Österreichs genutzt wurde. Zusätzlich wurden zwei Großbanken (Kommunalkredit, Hypo Alpe Adria) verstaatlicht und die Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft teilverstaatlicht, um sie vor dem Bankrott zu retten. Weitere Änderungen während Faymanns Kanzlerschaft waren eine Erhöhung der Mineralölsteuer per 1. Jänner 2012, eine Wiederabschaffung der 13. Familienbeihilfe, die Schaffung der gemeinsamen Obsorge im Familienrecht sowie die Ratifizierung des ESM. Per 1. März 2014 erfolgte eine Erhöhung der Motorbezogenen Versicherungssteuer, eine Erhöhung der NOVA und die de facto Wiedereinführung der Sektsteuer mit 1 € pro Liter (die Steuer war zuvor nicht abgeschafft, sondern nur auf 0 gesetzt worden).
Eine Wende vollzog die SPÖ unter Faymanns Vorsitz bezüglich der Wehrpflicht. War die SPÖ jahrzehntelang als Verfechterin der allgemeinen Wehrpflicht aufgetreten, so änderte sie diese Linie im Oktober 2010 kurz vor den Landtags- und Gemeinderatswahlen in Wien. Da sich der Koalitionspartner ÖVP aber ebenso unerwartet für die Wehrpflicht aussprach, obwohl er jahrzehntelang Berufsheer und NATO-Beitritt propagiert hatte, konnte keine Einigung erzielt werden. Man einigte sich schließlich darauf, am 20. Jänner 2013 eine Volksbefragung über die Beibehaltung der Wehrpflicht durchzuführen. Diese Volksbefragung erbrachte eine klare Mehrheit (59,7 %) für die Beibehaltung der Wehrpflicht und des Wehrersatzdienstes (Zivildienst).
Nach der Nationalratswahl 2013 wurde Werner Faymann als Vorsitzender der stimmenstärksten Partei SPÖ am 9. Oktober 2013 von Bundespräsident Heinz Fischer mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.[16]
Am 4. September 2015 gab Faymann bekannt, nach Telefonaten mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem ungarischen Premierminister Viktor Orbán sei vereinbart worden, dass Österreich und Deutschland aufgrund der Notlage entgegen den Bestimmungen des Dublin-Abkommens ohne Registrierung durch Ungarn einer Weiterreise der Flüchtlinge an der österreichisch-ungarischen Grenze in ihre Länder zustimmen. Daraufhin wurden mehrere Tausend Flüchtlinge mit dem Zug von der Grenze nach Wien und teilweise weiter von dort nach Deutschland gebracht.[17][18][19]
Später im selben Monat schlug Faymann im Zuge der Flüchtlingskrise in der EU vor, EU-Fördermittel für solche Mitgliedstaaten zu kürzen, die keine oder nur sehr wenige Flüchtlinge aufnehmen. Diesem Vorschlag wurde von EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn entgegengehalten, er verstoße gegen geltendes EU-Recht, da die EU-Fördermittel im gemeinsamen Finanzrahmen bereits bis zum Jahr 2020 verteilt waren.[20]
Seit dem Antreten von Faymann als SP-Vorsitzender und Kanzler im Jahr 2008 trat die SPÖ auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene bei 20 Wahlen an, wobei sie 18 Mal Verluste hinnehmen musste, darunter auch zweimal um 10 oder mehr Prozentpunkte. Der einzige deutliche Stimmengewinn wurde bei der Landtagswahl in Kärnten 2013 erreicht. In diesen Jahren gingen die Landeshauptmannposten in Salzburg (Landtagswahl in Salzburg 2013) und in der Steiermark (Landtagswahl in der Steiermark 2015) an die ÖVP verloren.[21]
In Folge des schlechten Ergebnisses des SPÖ-Kandidaten Rudolf Hundstorfer im ersten Wahlgang der Bundespräsidentenwahl am 24. April 2016 kam es innerhalb der Partei zu intensiven Diskussionen auch über Faymann als Kanzler und Parteichef. Am 9. Mai 2016 erklärte er, sowohl vom Amt des Bundeskanzlers als auch als Vorsitzender der SPÖ zurückzutreten, da ihm für den notwendigen Neustart der Regierung der notwendige volle Rückhalt in der Partei fehle.[22][23] Bundespräsident Heinz Fischer betraute Vizekanzler Reinhold Mitterlehner mit der interimistischen Fortführung der Regierungsgeschäfte, der Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Häupl übernahm bis auf Weiteres den Parteivorsitz.[24] Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) einigte sich am 12. Mai 2016 auf den bereits mehrfach hierfür genannten[25][26] Christian Kern, bisher Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, als Nachfolger im Amt des Bundeskanzlers und in der Funktion des Parteivorsitzenden.[27][28]
Verhältnis zu den Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Faymann und Hans Dichand (1921–2010, Herausgeber der Kronen Zeitung) kannten sich seit ungefähr 1985[29] und waren viele Jahre Freunde.[30] Während Faymanns Zeit als Wiener Wohnbaustadtrat unternahmen er und Dichand Urlaubsreisen; er schrieb für die Kronen Zeitung eine Kolumne unter dem Titel Der direkte Draht zum Stadtrat.[31][32] In der Kronen Zeitung wurde auch jener an Dichand adressierte Brief Faymanns und Gusenbauers veröffentlicht, in dem sie die Änderung der Parteilinie in Europafragen und Volksabstimmungen über zukünftige EU-Verträge ankündigten.[33]
In den von Werner Faymann verantworteten Bereichen wurden vermehrt Inserate in österreichischen Medien, insbesondere in der Tageszeitung Heute, geschaltet.[34][35] Ihm wurde daher immer wieder Inseratenkorruption vorgeworfen.[36][37] 2011 erstattete die FPÖ gegen Faymann und seinen damaligen Kabinettsleiter Josef Ostermayer Strafanzeige wegen Untreue, Verstoß gegen das Aktiengesetz und Amtsmissbrauch. Die FPÖ behauptete, er habe während seiner Amtszeit als Infrastrukturminister die ihm damals unterstehenden Staatsunternehmen ÖBB und ASFINAG zum Inserieren in Boulevardmedien (Kronen Zeitung, Österreich, Heute) gezwungen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sah keinen hinreichenden Tatverdacht und stellte im November 2013 das Ermittlungsverfahren ein.[38][39] Werner Faymann ist damit der erste österreichische Bundeskanzler, gegen den die Staatsanwaltschaft während laufender Amtszeit ermittelte.[35]
Tätigkeiten nach dem Rücktritt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach seinem Rücktritt registrierte Faymann sich im Lobbying- und Interessenvertretungsregister mit dem Tätigkeitsbereich Beratung und Public Affairs und zog eine Tätigkeit auf europäischer Ebene in Erwägung.[40] Im September 2016 gründete er gemeinsam mit seinem ehemaligen Pressesprecher Matthias Euler-Rolle das Unternehmen „4Projektmanagement- und KommunikationsgmbH“ mit Fokus auf die Entwicklung von Immobilienprojekten sowie Öffentlichkeitsarbeit – beide halten 50 % der Anteile.[41] Sein Unternehmen verzeichnete für 2017 einen Bilanzgewinn in Höhe von rund 195.000 Euro, wie die Tageszeitung „Die Presse“ berichtete.[42] Das Unternehmen ist mit 44 % hauptbeteiligt an der Berliner „VIB – International Strategy Group GmbH & Co. KG“, deren Miteigentümer neben dem ehemaligen deutschen SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel auch weitere SPD-Politiker sind.[43] Ferner ist diese Gesellschaft wiederum mit 6,07 % an der IMFARR Beteiligungs GmbH beteiligt, die auf Immobilienentwicklungen in Österreich und Deutschland spezialisiert ist.
Am 1. September 2016 wurde er zum ehrenamtlichen UN-Sonderbeauftragten zur Verhinderung von Jugendarbeitslosigkeit berufen.[44]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Faymann lebt in Wien-Liesing. Er ist seit 2001 in zweiter Ehe mit der Wiener Landtagsabgeordneten Martina Ludwig-Faymann verheiratet und hat zwei Töchter, eine davon aus erster Ehe.
Ehrungen und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto-Bauer-Plakette für Verdienste im Kampf gegen Rechtsradikalismus und Faschismus[45]
- Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich durch Bundespräsident Heinz Fischer (2012)[46]
- Big Brother Award, in der Kategorie Politik (2013)
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Faymann: Mitbestimmung in der Schule lernen. In: Michael Häupl (Hrsg.): ModellStadt – WeltStadt. politische Konzepte für Europas Städte. Promedia Verlag, Wien 1997, ISBN 3-85371-121-9.
- Rüdiger Lainer, Werner Faymann, Walter Zschokke: Ornament und die Tiefen der Oberfläche. Hrsg.: Aedes East. Aedes, Berlin 2004, ISBN 3-937093-35-4.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Hofbauer: Faymann. Der Kanzler im Zwielicht. W3-Verlags-Gesellschaft, Wien 2012, ISBN 978-3-900052-20-1. (Zur Zeit; Band 17)
- Margaretha Kopeinig, Helmut Brandstätter: So kann Europa gelingen. Gespräche mit Werner Faymann, Sigmar Gabriel, Federica Mogherini. Kremayr & Scheriau, Wien 2014, ISBN 978-3-218-00967-6.
- Robert Kriechbaumer: Zwischen Krisenbewältigung und Stillstand. Die Ära Faymann. Österreich 2008 bis 2016. Böhlau, Wien 2024 (Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek; 87).
- Bd. 1: 2008 bis 2013, ISBN 978-3-205-21986-6.
- Bd. 2: 2013 bis 2016, ISBN 978-3-205-21989-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Faymann auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Bundeskanzler Faymann tritt von seinen Ämtern zurück auf YouTube
- Archivaufnahmen mit Werner Faymann im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek (Radiobeiträge)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Werner Faymann, parlament.gv.at
- ↑ a b c Lebenslauf Werner Faymann. ( vom 21. Juni 2012 im Internet Archive) Website des BKA, abgerufen am 9. Februar 2013.
- ↑ Werner Faymann im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ „Gegen sinnlose Befehlskultur“. In: Vorarlberger Nachrichten. 25. Februar 2011, S. A2 (Online [abgerufen am 30. Oktober 2019]).
- ↑ a b ORF-Sommergespräch 2012, im Interview Werner Faymann.
- ↑ Werner Faymann, Biographie. Österreichisches Parlament, 12. März 2009, archiviert vom am 15. Juni 2012; abgerufen am 9. Februar 2013 (später um „(nicht abgeschlossen)“ ergänzt).
- ↑ Ingeborg Schödl: Vom Aufbruch in die Krise. Die Kirche in Österreich ab 1945. Tyrolia, Innsbruck 2011, S. 148–150.
- ↑ Gemeinde verkauft Wohnungen. In: derstandard.at. 18. Jänner 2002, abgerufen am 15. Dezember 2013.
- ↑ Ohrfeige für Faymann: Nur 83,43 Prozent bei Wiederwahl DiePresse.com am 14. Oktober 2012, abgerufen am 18. Dezember 2015
- ↑ Artikel „SPÖ: Links von (und mit) Laura Rudas“ vom 21. April 2012 abgerufen auf diepresse.com am 15. Dezember 2013
- ↑ Artikel „SPÖ: Werner Faymann setzt auf roten Traditionalismus“ vom 21. April 2012 abgerufen auf www.profil.at am 15. Dezember 2013
- ↑ Artikel „Die SPÖ driftet in eine immer steiler werdende Linkskurve“ vom 6. Mai 2012 abgerufen auf www.format.at am 15. Dezember 2013
- ↑ NZZ: SPÖ und ÖVP einigen sich auf grosse Koalition in Österreich – Werner Faymann wird neuer Bundeskanzler, 23. November 2008
- ↑ derstandard.at 10. Mai 2010: Faymann plant EU-Volksbegehren zu Finanztransaktionssteuer vom 18. Mai 2010
- ↑ Faymann will vor EU-Volksbegehren breites Anti-Atom-Bündnis schmieden. ( vom 9. April 2011 im Internet Archive) In: noen.at 5. April 2011, abgerufen am 9. April 2023.
- ↑ Kanzler Faymann mit Regierungsbildung beauftragt. In: spoe.at. 9. Oktober 2013, abgerufen am 15. Dezember 2013.
- ↑ Bundeskanzler Werner Faymann: Zustimmung zur Weiterreise von Flüchtlingen aus Ungarn nach Österreich und Deutschland Facebook-Blog Faymanns, 4. September 2015, abgerufen am 28. Oktober 2015.
- ↑ Tausende Flüchtlinge aus Ungarn erreichen Österreich ( vom 9. Oktober 2015 im Internet Archive), Reuters, 5. September 2015, abgerufen am 9. April 2023.
- ↑ Kanzlerin in der Flüchtlingskrise: Angela Merkel und die Kunst der Normalität, Günter Bannas in FAZ online vom 20. September 2015, abgerufen am 28. Oktober 2015.
- ↑ Hahn: Mittelkürzung für säumige Staaten nicht möglich In: Kleine Zeitung, 21. September 2015
- ↑ Die 18 Niederlagen der Ära Faymann und des Kanzlers Erklärungsversuche. In: Der Standard. 9. Mai 2016.
- ↑ Werner Faymann tritt als Bundeskanzler und SPÖ-Chef zurück., 9. Mai 2016.
- ↑ Kanzler Faymann tritt zurück. In: orf online. Abgerufen am 9. Mai 2016.
- ↑ Salzburger Nachrichten: Faymann-Rücktritt: Mitterlehner vorübergehend Kanzler, 9. Mai 2016.
- ↑ profil: ÖBB-Chef Christian Kern hat Chancen, Nachfolger von Kanzler Faymann zu werden, 2. August 2014
- ↑ profil: Christian Kern: Kanzler der Herzen, 16. September 2015
- ↑ Würfel gefallen: Kern als SPÖ-Chef so gut wie fix. In: news.ORF.at. 12. Mai 2016, abgerufen am 12. Mai 2016.
- ↑ SPÖ-Granden fixieren Kern als Parteichef. In: derStandard.at. 13. Mai 2016, abgerufen am 13. Mai 2016.
- ↑ Michael Völker / Der Standard: „Ich sage nicht Onkel Hans zu ihm“, 12. Juli 2008
- ↑ Onkel Hans greift ein. ( vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive) In: Die Zeit, September 2008. – Artikel über die Beziehung Hans Dichands und Werner Faymann (auf florianklenk.com).
- ↑ Saskia Jungnikl: Der Minister ohne Eigenschaften. In: Datum. Nr. 6, 1. Juni 2008, S. 16 f. (online ( vom 25. April 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 30. März 2013]).
- ↑ Freundlich, aber glatt: Werner Faymann, neuer SPÖ-Kandidat. Die Welt, 9. Juli 2008.
- ↑ SPÖ-Brief im Wortlaut: Volksabstimmung für neuen EU-Vertrag. In: krone.at. Juli 2008Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) ehemals im (nicht mehr online verfügbar) . (
- ↑ Der Faymann-Faktor. In: Dossier. Dossier GmbH, 17. Oktober 2012, abgerufen am 6. Januar 2023.
- ↑ a b Florian Skrabal: Das Inseratenquartett. In: Dossier. Dossier GmbH, 17. Oktober 2022, abgerufen am 6. Januar 2023.
- ↑ Opposition zeigt sich zufrieden. In: orf.at. Österreichischer Rundfunk ORF, 30. September 2011, abgerufen am 6. Januar 2023.
- ↑ Daniela Kraus: Raus aus dem Medien-Korruptionssumpf! In: Falter. Falter Verlagsgesellschaft m.b.H., 19. Oktober 2021, abgerufen am 6. Januar 2023.
- ↑ Inserate: Keine Anklage gegen Faymann. In: orf.at. 5. November 2013, abgerufen am 5. November 2013.
- ↑ Inserate: Verfahren gegen Faymann und Ostermayer eingestellt. Die Presse, 5. November 2013.
- ↑ Werner Faymann ist jetzt Lobbyist. In: Der Standard. Abgerufen am 27. Juni 2016.
- ↑ Kurier: Ex-Kanzler Faymann und Euler-Rolle gründen Unternehmen. Artikel vom 1. September 2016, abgerufen am 2. September 2016.
- ↑ Werner Faymann baut sich ein "Wirtschaftsimperium". In: Die Presse. (diepresse.com [abgerufen am 6. November 2018]).
- ↑ Andrea Hodoschek: Faymann und Sigmar Gabriel starten gemeinsame Firma. 7. November 2018 (kurier.at [abgerufen am 8. November 2018]).
- ↑ Ab September hat Werner Faymann einen neuen Job. In: Kurier. Abgerufen am 13. August 2016.
- ↑ Freiheitskämpferkonferenz, Presseaussendung, APA OTS0072, 27. November 2010.
- ↑ Wiener Zeitung: Regierung ausgezeichnet; abgerufen am 9. Mai 2015
Personendaten | |
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NAME | Faymann, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker (SPÖ), Bundeskanzler |
GEBURTSDATUM | 4. Mai 1960 |
GEBURTSORT | Wien |
- Bundeskanzler (Österreich)
- Politiker (Zweite Republik Österreich)
- Verkehrsminister (Österreich)
- Abgeordneter zum Nationalrat (Österreich)
- Amtsführender Stadtrat und Mitglied der Landesregierung (Wien)
- Landtagsabgeordneter (Wien)
- Mitglied der Sozialistischen Jugend Österreich
- Vorsitzender der SPÖ
- Träger der Otto-Bauer-Plakette
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- Österreicher
- Geboren 1960
- Mann