„Weltraumbestattung“ – Versionsunterschied
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Wegen der hohen Transportkosten wird nach der Kremation nur ein Teil der Asche ins Weltall transportiert. Die Urne verlässt dann entweder auf einer [[Fluchtbahn]] die Erde und verbleibt dauerhaft im Weltraum, oder sie wird in eine [[Satellitenorbit|Erdumlaufbahn]] gebracht und verglüht früher oder später wie eine [[Sternschnuppe]] in der Erdatmosphäre, oder sie befindet sich an Bord eines [[Suborbitaler Flug|suborbitalen Flugs]] nur kurz im All. |
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Der Preis für „Bestattungen“ in einer niedrigen Erdumlaufbahn wurde im Jahr 2013 von kommerziellen Anbietern mit 11.000 Euro angegeben, bei einer Bestattung auf dem Mond mit 25.000 Euro.<ref name="vdi03-2013">VDI nachrichten 18. Januar 2013: '' |
Der Preis für „Bestattungen“ in einer niedrigen Erdumlaufbahn wurde im Jahr 2013 von kommerziellen Anbietern mit 11.000 Euro angegeben, bei einer Bestattung auf dem Mond mit 25.000 Euro.<ref name="vdi03-2013">VDI nachrichten 18. Januar 2013: ''Emissionsarm auf die letzte Reise''. Seite 3</ref> Seitdem haben sich die Preise in etwa halbiert; die Beförderung in eine Erdumlaufbahn wird teils auch schon für wenige tausend Euro angeboten.<ref>Websites der Anbieter Celestis und Elysium Space, abgerufen am 12. September 2019.</ref> |
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== Chronik der Weltraumbestattungen == |
== Chronik der Weltraumbestattungen == |
Version vom 23. März 2023, 01:44 Uhr
Als Weltraumbestattung wird das Verbringen von Teilen der Asche eines kremierten Verstorbenen in den Weltraum bezeichnet. Die eigentliche Bestattung findet dabei oft nicht im Weltraum statt, da die Urnen bei preiswerteren Angeboten mitsamt Inhalt wieder zurück zur Erde fallen beziehungsweise in der Atmosphäre verglühen. Manche Anbieter sprechen heute nicht mehr von einer Bestattung, sondern von einem memorial (Gedenken).
Die erste bekannte Weltraumbestattung fand von 1997 bis 2002 im Auftrag des US-Unternehmens Celestis statt. 24 Miniurnen befanden sich während dieses Zeitraums an einer ausgebrannten Pegasus-Raketenstufe in einer Erdumlaufbahn.
Durchführung
Wegen der hohen Transportkosten wird nach der Kremation nur ein Teil der Asche ins Weltall transportiert. Die Urne verlässt dann entweder auf einer Fluchtbahn die Erde und verbleibt dauerhaft im Weltraum, oder sie wird in eine Erdumlaufbahn gebracht und verglüht früher oder später wie eine Sternschnuppe in der Erdatmosphäre, oder sie befindet sich an Bord eines suborbitalen Flugs nur kurz im All.
Der Preis für „Bestattungen“ in einer niedrigen Erdumlaufbahn wurde im Jahr 2013 von kommerziellen Anbietern mit 11.000 Euro angegeben, bei einer Bestattung auf dem Mond mit 25.000 Euro.[1] Seitdem haben sich die Preise in etwa halbiert; die Beförderung in eine Erdumlaufbahn wird teils auch schon für wenige tausend Euro angeboten.[2]
Chronik der Weltraumbestattungen
Prominente, deren Asche mitgeführt wurde, sind unter den jeweiligen Flügen aufgelistet.
- 21. April 1997: 24 Mikrournen in eine niedrige Erdumlaufbahn, fest angebracht an der oberen Stufe einer Pegasus-XL-Trägerrakete; Wiedereintritt in die Atmosphäre am 21. Mai 2002.[3][4]
- Krafft Ehricke (1917–1984), Raumfahrtpionier
- Timothy Leary (1920–1996), Psychologe, LSD-Befürworter und Psychonaut
- Gerard O'Neill (1927–1992), Raumfahrtpionier
- Gene Roddenberry (1921–1991), Schöpfer von Star Trek
- 7. Januar 1998: 1 Mikrourne an Bord der Mondsonde Lunar Prospector, schlägt auf der Mondoberfläche auf.
- Eugene Shoemaker (1928–1997), Astronom
- 10. Februar 1998: 30 Mikrournen in eine niedrige Erdumlaufbahn an Bord einer Taurus-Trägerrakete.
- 21. Dezember 1999: 36 Mikrournen in eine niedrige Erdumlaufbahn an Bord einer Taurus-Trägerrakete.
- 21. September 2001: 43 Mikrournen an Bord einer Taurus-Trägerrakete – Fehlschlag, keine Erdumlaufbahn erreicht.
- 19. Januar 2006: 1 Mikrourne an Bord der Raumsonde New Horizons
- Clyde Tombaugh (1906–1997), Astronom[5]
- 3. August 2008: 208 Mikrournen an Bord einer Falcon-1-Trägerrakete – Fehlschlag, keine Erdumlaufbahn erreicht.[6]
- Gordon Cooper (1927–2004), Astronaut
- James Doohan (1920–2005), Schauspieler („Raumschiff Enterprise“)
- 22. Mai 2012: Wiederholung des fehlgeschlagenen Flugs von 2008 mit zurückbehaltenen Ersatzmengen der Aschen. Die Kapseln waren diesmal an der oberen Stufe einer Falcon-9-Rakete befestigt, die ein Dragon-Raumschiff zur ISS startete. Wiedereintritt in die Atmosphäre am 27. Juni 2012.[7]
- 4. November 2015: Mikrournen als Unternutzlast des Satelliten „Supernova-Beta“ beim ersten und einzigen Flug der Rakete Super Strypi – Fehlschlag, keine Erdumlaufbahn erreicht.[8]
- 3. Dezember 2018: Ca. 100 Mikrournen mit dem Satelliten Elysium Star 2 auf einer Falcon 9 in eine sonnensynchrone Umlaufbahn.
- 25. Juni 2019: Ca. 200 Mikrournen an Bord des Satelliten OTB auf einer Falcon Heavy in eine niedrige Erdumlaufbahn.[9]
- 24. Januar 2021: Mikrournen auf einer Falcon 9 in eine sonnensynchrone Umlaufbahn.[10]
Kritik
Nach den ethischen Grundsätze der International Cremation Federation (ICF) gilt: „Die Asche einer Person ist grundsätzlich unteilbar.“ Dies widerspricht der Praxis, nur Teile der Asche eines Verstorbenen in den Weltraum zu bringen.[1]
Weblinks
- Celestis-Webseite
- Letzte Ruhe als Sternschnuppe: Heute vor 20 Jahren begannen die Bestattungen im Weltraum in nachrichten.at vom 21. April 2017.
- Oliver Neuroth: Vor 20 Jahren wurden die ersten Toten im All bestattet auf SWR3 vom 21. April 2017.
Einzelnachweise
- ↑ a b VDI nachrichten 18. Januar 2013: Emissionsarm auf die letzte Reise. Seite 3
- ↑ Websites der Anbieter Celestis und Elysium Space, abgerufen am 12. September 2019.
- ↑ Letzte Ruhe als Sternschnuppe: Heute vor 20 Jahren begannen die Bestattungen im Weltraum in nachrichten.at vom 21. April 2017.
- ↑ Space-Track-Eintrag für 1997-018B, abgerufen am 12. September 2019.
- ↑ Spaceflight Now: New Horizons launches on voyage to Pluto and beyond
- ↑ Archivlink ( vom 7. September 2008 im Internet Archive)
- ↑ CELESTIS 11/FALCON 9 R/B auf N2YO.com, abgerufen am 24. Januar 2021.
- ↑ Gunter Dirk Krebs: Supernova-Beta (TechSat 1), abgerufen am 12. September 2019.
- ↑ Countdown to Celestis 16 – The Heritage Flight. Celestis, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Transporter-1 debuts new SpaceX rideshare program, world record. Nasaspaceflight.com, 22. Januar 2021, zuletzt geändert am 24. Januar 2021.