Theater Münster“ – Bearbeiten

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Während der NS-Zeit erhöhte das Regime die Subventionen für das Theater stark, was zu großem Zuspruch der Bevölkerung führte. So wurde unter anderem das vorher mit dem [[Theater Osnabrück]] zusammengelegte Theater wieder getrennt und die Häuser wieder in regionale Hand gelegt. Zu Kriegszeiten erhielten dann einige Kultureinrichtungen vom [[Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda|Propagandaministerium]] Sonderzahlungen, so bekam das Theater in Münster 1941 fast 500.000 Reichsmark für neue Kostüme. Dies führte wohl auch zu einem „für die Provinzbühne beachtlich hohen Niveau“, so Josef Prinz, der Chronist des Theaters im Jahr 1956. Des Weiteren wurde die Theaterzeit im dritten Reich noch im Jahr 1959 in einer Chronik als spielfreudig und premierenreich bezeichnet und damit kritiklos hingenommen. Auch Anhänger des NS-Regimes wurden im Kulturleben der Stadt Münster keineswegs verachtet oder abgelehnt. So wurde [[Wilhelm Vernekohl]], ein Gefolgsmann der Nationalsozialisten, in den 1950er Jahren zu einem geschätzten Kulturdezernenten. Der nachsichtige Umgang der Niederdeutschen Bühne am Theater Münster mit ihrer NS-Vergangenheit könnte unter anderem daran liegen, dass ihr damaliger Leiter, [[Josef Bergenthal (Schriftsteller)|Josef Bergenthal]], als Landesleiter der [[Reichsschrifttumskammer]] tätig gewesen war.<ref>{{Internetquelle |autor=Anselm Heinrich |url=https://zeitgeschichte-online.de/themen/bruche-und-kontinuitaten#_ftn74 |titel=Brüche und Kontinuitäten |werk=zeitgeschichte {{!}} online |abruf=2022-05-05}}</ref>
Während der NS-Zeit erhöhte das Regime die Subventionen für das Theater stark, was zu großem Zuspruch der Bevölkerung führte. So wurde unter anderem das vorher mit dem [[Theater Osnabrück]] zusammengelegte Theater wieder getrennt und die Häuser wieder in regionale Hand gelegt. Zu Kriegszeiten erhielten dann einige Kultureinrichtungen vom [[Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda|Propagandaministerium]] Sonderzahlungen, so bekam das Theater in Münster 1941 fast 500.000 Reichsmark für neue Kostüme. Dies führte wohl auch zu einem „für die Provinzbühne beachtlich hohen Niveau“, so Josef Prinz, der Chronist des Theaters im Jahr 1956. Des Weiteren wurde die Theaterzeit im dritten Reich noch im Jahr 1959 in einer Chronik als spielfreudig und premierenreich bezeichnet und damit kritiklos hingenommen. Auch Anhänger des NS-Regimes wurden im Kulturleben der Stadt Münster keineswegs verachtet oder abgelehnt. So wurde [[Wilhelm Vernekohl]], ein Gefolgsmann der Nationalsozialisten, in den 1950er Jahren zu einem geschätzten Kulturdezernenten. Der nachsichtige Umgang der Niederdeutschen Bühne am Theater Münster mit ihrer NS-Vergangenheit könnte unter anderem daran liegen, dass ihr damaliger Leiter, [[Josef Bergenthal (Schriftsteller)|Josef Bergenthal]], als Landesleiter der [[Reichsschrifttumskammer]] tätig gewesen war.<ref>{{Internetquelle |autor=Anselm Heinrich |url=https://zeitgeschichte-online.de/themen/bruche-und-kontinuitaten#_ftn74 |titel=Brüche und Kontinuitäten |werk=zeitgeschichte {{!}} online |abruf=2022-05-05}}</ref>


Nach der Zerstörung des Theaters im Sommer 1941 durch die [[Luftangriffe auf Münster]] wurde zunächst das Foyer der Stadthalle als Notbühne mit 300 Zuschauerplätzen genutzt.<ref>[[Markus Köster]]: ''Auferstanden aus Ruinen – Politische und kulturelle Neuanfänge im Münster nach 1945''. In: Daniel Huhn, Carsten Happe (Hrsg.): ''Andere Blicke. 75 Jahre Filmclub Münster''. Strzelecki Books, Köln 2023, ISBN 978-3-910298-12-5, S. 6–9, hier S. 9.</ref> Im März 1950 fiel der Entscheid gegen eine originalgetreue Rekonstruktion der verlorenen Bauten, es sollte ein Neubau nach Plänen des städtischen Baurats Edmund Scharf entstehen. Zunächst war geplant, dass Münster ein neues Theater im Stil des monumentalen [[Neoklassizismus (bildende Kunst)|Neoklassizismus]] erhalten solle. Den Plänen des Architekten hatte der Rat der Stadt bereits 1950 einmütig zugestimmt; allerdings vereitelte eine akute Etatkrise die Ausführung dieser Pläne. Nach kontroverser öffentlicher Diskussion kam es zu einer Ausschreibung, die bis Oktober 1952 lief. Am 16. Mai 1954 wurde der Grundstein gelegt, am 4. Februar 1956, als erster Theaterneubau nach dem Krieg, dann das neue Haus eröffnet. Mit der [[Die Zauberflöte|Zauberflöte]] von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] wurde am folgenden Tag der Spielbetrieb aufgenommen.
Nach der Zerstörung des Theaters im Sommer 1941 wurde zunächst das Foyer der Stadthalle als Notbühne mit 300 Zuschauerplätzen genutzt.<ref>[[Markus Köster]]: ''Auferstanden aus Ruinen – Politische und kulturelle Neuanfänge im Münster nach 1945''. In: Daniel Huhn, Carsten Happe (Hrsg.): ''Andere Blicke. 75 Jahre Filmclub Münster''. Strzelecki Books, Köln 2023, ISBN 978-3-910298-12-5, S. 6–9, hier S. 9.</ref> Im März 1950 fiel der Entscheid gegen eine originalgetreue Rekonstruktion der verlorenen Bauten, es sollte ein Neubau nach Plänen des städtischen Baurats Edmund Scharf entstehen. Zunächst war geplant, dass Münster ein neues Theater im Stil des monumentalen [[Neoklassizismus (bildende Kunst)|Neoklassizismus]] erhalten solle. Den Plänen des Architekten hatte der Rat der Stadt bereits 1950 einmütig zugestimmt; allerdings vereitelte eine akute Etatkrise die Ausführung dieser Pläne. Nach kontroverser öffentlicher Diskussion kam es zu einer Ausschreibung, die bis Oktober 1952 lief. Am 16. Mai 1954 wurde der Grundstein gelegt, am 4. Februar 1956, als erster Theaterneubau nach dem Krieg, dann das neue Haus eröffnet. Mit der [[Die Zauberflöte|Zauberflöte]] von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] wurde am folgenden Tag der Spielbetrieb aufgenommen.


Am 1. Juli 2008 kam es zu einem Brand im Großen Haus. Ein von Handwerkern aufgestellter Scheinwerfer setzte den Vorhang in Brand. Die Sanierung dauerte bis Oktober 2008.
Am 1. Juli 2008 kam es zu einem Brand im Großen Haus. Ein von Handwerkern aufgestellter Scheinwerfer setzte den Vorhang in Brand. Die Sanierung dauerte bis Oktober 2008.

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