„South Stream“ – Versionsunterschied
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Im Juni 2014 bremst die EU das Gazprom Erdgasprojekt South Stream. Die EU-Kommission will Moskaus Druck auf Kiew im Ukraine-Konflikt verringern. |
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Version vom 18. Juni 2014, 07:44 Uhr
South Stream (russisch Южный поток, Transkription Juschny potok, bulgarisch Южен поток) ist ein Projekt für eine neue transnationale Transportmöglichkeit für russisches Erdgas, die frühestens 2015 Südost- und Südeuropa versorgen soll. Das Projekt für diese Fernleitung besteht aus drei Komponenten, dem Ausbau der Transportkapazitäten in Russland bis zur Schwarzmeerküste bei Anapa, dem Bau von Erdgasleitungen durch das Schwarze Meer, sowie dem Weiterbau der Erdgas-Pipeline vom bulgarischen Varna. Den Offshore-Teil bilden vier parallel verlaufende Röhren mit einer geplanten Durchleitungskapazität von 63 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr, die auf einer Länge von 931 Kilometer durch das Schwarze Meer verlaufen sollen.[1]
South Stream soll die Lieferrouten des russischen Erdgases nach Europa diversifizieren und die Abhängigkeit des Produzenten und der Abnehmerländer von den derzeit dominierenden Transitstaaten Ukraine und Weißrussland reduzieren (siehe Russisch-ukrainischer Gasstreit).
Mit Stand 23. November 2013 ist mittlerweile mit dem Bau in Südrussland und Serbien begonnen worden.
Die Nabucco-Pipeline für Erdgas aus dem kaspischem Raum, die russisches Territorium umgehen sollte, galt als Konkurrenzprojekt für South Stream. Es wurde im Sommer 2013 beendet.
Im Juni 2014 bremst die EU das Gazprom Erdgasprojekt South Stream. EU-Mitglied Bulgarien hat erklärt, an dem Bau festzuhalten, das Projekt aber erst nach Zustimmung der EU-Kommission fortsetzen zu wollen, Serbien vermied eine klare Festlegung zu den EU-Bremswünschen. Russland bringt South-Stream-Streit vor WTO. 13. Juni 2014, abgerufen am 17. Juni 2014.
Beteiligte Unternehmen
Partner des Joint Ventures für den Offshore-Teil der Fernleitung sind Gazprom, der italienische Energieversorger Eni, die französische EdF sowie die BASF-Tochter Wintershall. Die Kosten werden auf 19 bis 24 Milliarden Euro geschätzt.[2]
Am Onshore-Teil der Fernleitung sind beteiligt[3]
- Österreich: South Stream Austria Gmbh, deren Anteilseigner Gazprom (50%) und OMV (50%) sind
- Bulgarien: South Stream Bulgaria AD, deren Anteilseigner Gazprom (50%) und Bulgarian Energy Holding(50%) sind
- Kroatien: Joint Venture in Vorbereitung, mit den Anteilseignern Gazprom (50%) und Plinacro
- Griechenland: South Stream Greece S.A., mit den Anteilseignern Gazprom (50%) und DESFA (50%)
- Ungarn: South Stream Hungary Zrt, mit den Anteilseignern Gazprom (50%)und Magyar Villamos Művek (MVM) (50%)
- Serbien: South Stream Serbia AG, Anteilseigner Gazprom (51%) und Srbijagas (49%)
- Slowenien:South Stream Slovenia LLC mit den Anteilseignern Gazprom (50%) und Plinovodi (50%)
Geschichte
Am 5. Februar 2009 wurde das Abkommen zum Bau der Pipeline durch das Schwarze Meer zwischen Gazprom und der Bulgarischen Energieholding unterzeichnet. Es sieht vor, die ursprünglich geplanten 31 Milliarden Kubikmeter Durchleitungskapazität um weitere 16 Milliarden zu erhöhen.[4]
Im April 2009 fand ein weiteres Treffen zwischen Eni und Gazprom statt. Eni plant auch Gazprom am libyschen Elephant-Feld zu beteiligen.[5]
Am 13. Juli 2009 teilte die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti mit, Bulgarien habe die Kooperation mit Gazprom eingefroren und sei an weiteren Planungen dieser Pipeline sowie weiteren russischen Energieprojekten derzeit nicht interessiert.[6] Die Ankündigung Turkmenistans, sich entweder durch bereits existierende iranische Pipelines oder mittels noch zu bauender trans-kaspischer Pipelines an der Nabucco-Pipeline beteiligen zu wollen, stellt einen weiteren Rückschlag für das russische South-Stream-Projekt dar. Bislang hatte sich Russland erfolgreich darum bemüht, Turkmenistan von einer Nabucco-Beteiligung fernzuhalten.[7]
Am 24. April 2010 genehmigte Österreich bei Verhandlungen mit Russland den Bau der Pipeline.[8]
Im September 2011 erfolgte eine Änderung hinsichtlich der Anteilseigner. Neben dem bisherigen Anteilseigner Gazprom mit 50 % Beteiligung werden Eni 20 %, EdF und Wintershall jeweils 15 % der Anteile halten.[9]
Im Dezember 2011 berichteten russische Medien, dass Gazprom die Route im Westen nicht zum existierenden Verteiler nach Baumgarten an der March (Nordost-Österreich) und auch nicht nach Süditalien, sondern nur nach Norditalien führen wird, da Österreich mit der OMV die konkurrierende Nabucco-Pipeline betreibt. Russland hat eine 50-Prozent-Beteiligung an der OMV-dominierten Gasbörse CEGH gefordert, die Einfluss auf Nabucco geschaffen hätte, was von der EU-Kommission durch gestellte Bedingungen verhindert worden ist.[10][11][12] Im selben Monat gab die Türkei ihre Zustimmung zum Bau der Pipeline durch das Schwarze Meer. Als Gegenleistung sicherte Russland dem Land langfristige Gaslieferungen bis 2025 zu.[13]
Im April 2012 wurde der frühere Erste Bürgermeister von Hamburg, Henning Voscherau, zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats des South-Stream-Projekts gewählt.[14]
Am 7. Dezember 2012 wurde in der südrussischen Stadt Anapa am Schwarzen Meer offiziell mit dem Bau der Erdgasleitung begonnen.[15][16][17]
Am 23. November 2013 wurde auch in Serbien mit dem Bau begonnen.[18]
Energiepolitische Interventionen
Im Zuge der Krimkrise 2014 kündigte EU-Energiekommisar Günther Oettinger an, dass er für eine Verzögerung des South-Stream-Projekts sorgen würde.[19] Trotzdem unterzeichneten die OMV und Gazprom am 29. April 2014 eine Absichtserklärung, nach der ab 2017 bis zu 32 Mrd. m³ Gas pro Jahr via Baumgarten geliefert werden soll.[20] [21]
Im Juni 2014 bremst die EU das Gazprom Erdgasprojekt South Stream. Die EU-Kommission will Moskaus Druck auf Kiew im Ukraine-Konflikt verringern.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website von South Stream (russisch/englisch)
- Pipelineprojekt: Putin nimmt Europa in die Zange
- Russland-Italien
- Energy Exchange Austria
Einzelnachweise
- ↑ Pressemitteilung Wintershall
- ↑ Jason Bush: Russia's South Stream Project Gets a Boost. Spiegel online, 19. Mai 2009
- ↑ Homepage South-Stream Pipeline Projektstruktur
- ↑ Abkommen über South Stream und Atomenergie zwischen Russland und Bulgarien signiert. RIA Novosti, 5. Februar 2009, abgerufen am 9. Februar 2009.
- ↑ http://in.reuters.com/article/oilRpt/idINMAT00940020090407
- ↑ http://www.eurasianet.org/departments/insightb/articles/eav071309b.shtml
- ↑ http://www.iwpr.net/?p=rca&s=f&o=354297&apc_state=henprca
- ↑ Megagas-Pipeline South Stream - Wien und Moskau unterzeichnen Abkommen (24. April 2010)
- ↑ russlandonline: EdF und Wintershall steigen mit je 15 Prozent in Gasprojekt South Stream ein, 6. September 2011
- ↑ South-Stream-Pipeline: Hauptstrang nicht nach Österreich. ORF.at, 14. Dezember 2011
- ↑ Wettrüsten bei Gaspipelines. ORF.at, 14. Dezember 2011
- ↑ Verlierer im Gaspoker/Mega-Pipeline ohne Österreich. ORF.at, 15. Dezember 2011
- ↑ Gasleitung South Stream: Türkei genehmigt russische Mega-Pipeline bei spiegel.de, 28. Dezember 2011 (abgerufen am 28. Dezember 2011).
- ↑ Benedikt von Imhoff: Voscherau zum South-Stream-Aufsichtsratschef gewählt. Auf: www.abendblatt.de, 13. April 2012
- ↑ Christian Esch: Bau von South Stream beginnt. Frankfurter Rundschau, 6. Dezember 2012, abgerufen am 7. Dezember 2012.
- ↑ Horst Kläuser: Gazprom beginnt Bau von South-Stream-Pipeline. Tagesschau, 7. Dezember 2012, abgerufen am 7. Dezember 2012.
- ↑ Russland feiert Baubeginn der South-Stream-Pipeline. Stuttgarter Zeitung, 7. Dezember 2012, abgerufen am 7. Dezember 2012.
- ↑ http://orf.at/stories/2207710/ Bauarbeiten für Gaspipeline in Serbien begonnen, ORF.at vom 24. November 2013
- ↑ EU bremst Pipeline-Verhandlungen mit Moskau, Welt.de vom 9. März 2014, abgerufen am 9. März 2014
- ↑ Russisches Gas für Baumgarten auf ORF vom 29. April 2014, abgerufen am 29. April 2014
- ↑ Mitterlehner begrüßt Einigung - "South Stream" ab 2017 für Österreich auf ORF vom 29. April 2014, abgerufen am 30. April 2014