„Schauspielhaus Düsseldorf“ – Versionsunterschied
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Das '''Schauspielhaus Düsseldorf''', gegründet von [[Louise Dumont]] und [[Gustav Lindemann]] befand sich an der Carl-Theodor-Straße, Ecke Kasernenstraße. Es wurde von [[Bernhard Sehring]] von 1904 bis 1905 gebaut und am 28. Oktober 1905 mit „Judith“ von Friedrich Hebbel eröffnet. An der Stelle des am 12. Juni 1943 vollständig zerstörten Gebäudes<ref>Peter Hüttenberger: ''Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus.'' In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): ''Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3''. Schwann/Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 635.</ref> wurde die [[Ehemalige Industrie-Kreditbank IKB Düsseldorf|Industrie-Kreditbank IKB]] erbaut.<ref>Jürgen Wiener: ''Einführung in die Architekturgeschichte Düsseldorfs.'' In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): ''Architekturführer Düsseldorf.'' Dietrich Reimer, Berlin 2001, S. XI–XXII, dazu S. XX.</ref> Damit wurden, bis auf eine Gedenktafel am neuen Gebäude, sämtliche Spuren des Privattheaters von Dumont/Lindemann aus dem Düsseldorfer Stadtbild beseitigt. Das 1951 von [[Gustaf Gründgens]] initierte [[Düsseldorfer Schauspielhaus]], das sich bis 1970 im ehemaligen Operettenhaus (Kleines Haus der Städtischen Bühnen, Düsseldorf) an der Jahnstraße befand und heute neben dem Drei-Scheiben-Haus den Gustaf-Gründgens-Platz dominiert, begründete eine neue eigene Tradition, die sich allerdings |
Das '''Schauspielhaus Düsseldorf''', gegründet von [[Louise Dumont]] und [[Gustav Lindemann]] befand sich an der Carl-Theodor-Straße, Ecke Kasernenstraße. Es wurde von [[Bernhard Sehring]] von 1904 bis 1905 gebaut und am 28. Oktober 1905 mit „Judith“ von Friedrich Hebbel eröffnet. An der Stelle des am 12. Juni 1943 vollständig zerstörten Gebäudes<ref>Peter Hüttenberger: ''Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus.'' In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): ''Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3''. Schwann/Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 635.</ref> wurde die [[Ehemalige Industrie-Kreditbank IKB Düsseldorf|Industrie-Kreditbank IKB]] erbaut.<ref>Jürgen Wiener: ''Einführung in die Architekturgeschichte Düsseldorfs.'' In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): ''Architekturführer Düsseldorf.'' Dietrich Reimer, Berlin 2001, S. XI–XXII, dazu S. XX.</ref> Damit wurden, bis auf eine Gedenktafel am neuen Gebäude, sämtliche Spuren des Privattheaters von Dumont/Lindemann aus dem Düsseldorfer Stadtbild beseitigt. Das 1951 von [[Gustaf Gründgens]] initierte [[Düsseldorfer Schauspielhaus]], das sich bis 1970 im ehemaligen Operettenhaus (Kleines Haus der Städtischen Bühnen, Düsseldorf) an der Jahnstraße befand und heute neben dem Drei-Scheiben-Haus den Gustaf-Gründgens-Platz dominiert, begründete eine neue eigene Tradition, die sich allerdings aus den [[Städtischen Bühnen, Düsseldorf]] herleitet. |
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== Beschreibung == |
== Beschreibung == |
Version vom 16. April 2011, 11:14 Uhr
Das Schauspielhaus Düsseldorf, gegründet von Louise Dumont und Gustav Lindemann befand sich an der Carl-Theodor-Straße, Ecke Kasernenstraße. Es wurde von Bernhard Sehring von 1904 bis 1905 gebaut und am 28. Oktober 1905 mit „Judith“ von Friedrich Hebbel eröffnet. An der Stelle des am 12. Juni 1943 vollständig zerstörten Gebäudes[1] wurde die Industrie-Kreditbank IKB erbaut.[2] Damit wurden, bis auf eine Gedenktafel am neuen Gebäude, sämtliche Spuren des Privattheaters von Dumont/Lindemann aus dem Düsseldorfer Stadtbild beseitigt. Das 1951 von Gustaf Gründgens initierte Düsseldorfer Schauspielhaus, das sich bis 1970 im ehemaligen Operettenhaus (Kleines Haus der Städtischen Bühnen, Düsseldorf) an der Jahnstraße befand und heute neben dem Drei-Scheiben-Haus den Gustaf-Gründgens-Platz dominiert, begründete eine neue eigene Tradition, die sich allerdings aus den Städtischen Bühnen, Düsseldorf herleitet.
Beschreibung
Das Haus hatte ein reduziertes Rangsystem. Dabei wurde der obere der beiden Ränge nicht mehr bis zum Proszenium durchgeführt und blieb auf den rückwärtigen Teil des Zuschauerraums beschränkt. Man dehnte die Bestuhlung des Parterres keilförmig aus und ließ die seitlichen Parterrelogen entfallen. Zugleich wurde auf die Proszeniumslogen und zugehörigen Logen verzichtet.
Das Zuschauerhaus wurde im Stil des Neobarock erbaut. Es entsprach somit einer der Möglichkeiten zur Gestaltung von Theatern in jener Zeit (Historismus). Das ihm zugeordnete Bühnenhaus war jedoch im damals neuen Baustil, der Reformarchitektur errichtet. So hatte der Kubus aus unverputzten Ziegelwänden, mit Rundtürmen und Zinnenkranz einen „festungsartigen Charakter“[3] und orientierte sich an der Heimatgeschichte des Ortes (Heimatschutzarchitektur). So beginnt die geschriebene Geschichte des Düsseldorfer Stadtgebiets mit der Gründung eines Klosters in Kaiserswerth, wo Kaiser Friedrich Barbarossa später eine neue Kaiserpfalz als mächtige Zollfestung zur Abgabe des Rheinzolls erbaute.
Der Gegensatz von Zuschauerhaus und Bühnenhaus zeichnete das Gebäude aus – während das Zuschauerhaus noch den Historismus pflegte, hatten die Architekten den überkommenen Stil bei dem Bühnenhaus aufgegeben, um sich der neuen Architektur mit der Pflege der regionalen Bautradition zu widmen – „Diese Polarität der beiden wichtigsten Teile eines Theater der Bühne und des Zuschauerhauses stellt das Düsseldorfer Schauspielhaus in deutlichen Gegensatz zu allen anderen rheinischen Theaterbauten um die Jahrhundertwende, bei denen trotz einer allgemeinen Hervorhebung der Bühnenhäuser offensichtlich die Schaffung eines in sich geschlossenen Baukomplexes angestrebt wurde“.[3]
Literatur
- Ingeborg Schild: Theater. In: Eduard Trier und Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 173–190.
- Thomas Kuhn: Schauspielhaus. In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer, Berlin 2001, Nr. 50 auf S. 40.
- Paul Ernst Wentz: Architekturführer Düsseldorf. Droste, Düsseldorf 1975, ISBN 3-7700-0408-6, Objektnr. 12.
- Michael Brockerhof: Düsseldorf wie es war. 6. Auflage, Droste, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-7700-1277-0, S. 130, S. 131, S. 132 und S. 133.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Peter Hüttenberger: Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3. Schwann/Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 635.
- ↑ Jürgen Wiener: Einführung in die Architekturgeschichte Düsseldorfs. In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer, Berlin 2001, S. XI–XXII, dazu S. XX.
- ↑ a b Schild, S. 188f
Koordinaten: 51° 13′ 12,3″ N, 6° 46′ 33,1″ O