„Rheinlandbastard“ – Versionsunterschied
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'''Rheinlandbastard''' ist eine Bezeichnung, die in Deutschland zur [[Zeit des Nationalsozialismus]] verwendet wurde, um Kinder [[afrika]]nischer und deutscher Mischabstammung zu beschreiben. Nach den rassischen Theorien der [[Nazi]]s galten diese als minderwertig und wurden [[Zwangssterilisation|zwangssterilisiert]]. |
'''Rheinlandbastard''' ist eine Bezeichnung, die in Deutschland zur [[Zeit des Nationalsozialismus]] und auch bereits davor verwendet wurde, um Kinder [[afrika]]nischer und deutscher Mischabstammung zu beschreiben. Nach den rassischen Theorien der [[Nazi]]s galten diese als minderwertig und wurden [[Zwangssterilisation|zwangssterilisiert]]. |
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Die Bezeichnung ''Rheinlandbastard'' kann zurück in die Zeit nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrie]]g verfolgt werden, als [[Frankreich|französische]] Truppen das [[Rheinland]] besetzten. Einige dieser Truppen stammten aus den Kolonien Frankreichs in [[Afrika]]. Eine Handvoll deutsche Frauen heiratete Soldaten der besetzenden Kräfte, während andere Frauen ihre Kinder auch ohne Trauung empfingen oder auch durch Vergewaltigung. |
Die Bezeichnung ''Rheinlandbastard'' kann zurück in die Zeit nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrie]]g verfolgt werden, als [[Frankreich|französische]] Truppen das [[Rheinland]] besetzten. Einige dieser Truppen stammten aus den Kolonien Frankreichs in [[Afrika]]. Eine Handvoll deutsche Frauen heiratete Soldaten der besetzenden Kräfte, während andere Frauen ihre Kinder auch ohne Trauung empfingen oder auch durch Vergewaltigung. |
Version vom 6. Februar 2007, 15:18 Uhr
Rheinlandbastard ist eine Bezeichnung, die in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus und auch bereits davor verwendet wurde, um Kinder afrikanischer und deutscher Mischabstammung zu beschreiben. Nach den rassischen Theorien der Nazis galten diese als minderwertig und wurden zwangssterilisiert.
Die Bezeichnung Rheinlandbastard kann zurück in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg verfolgt werden, als französische Truppen das Rheinland besetzten. Einige dieser Truppen stammten aus den Kolonien Frankreichs in Afrika. Eine Handvoll deutsche Frauen heiratete Soldaten der besetzenden Kräfte, während andere Frauen ihre Kinder auch ohne Trauung empfingen oder auch durch Vergewaltigung.
In Mein Kampf beschrieb Adolf Hitler diese Kinder als »Beleidigung« für Deutschland. Er verabscheute die deutschen Frauen, die diese Kinder gebaren, sowie auch die Kinder selbst.
Allerdings waren die meisten Schwarzen in Deutschland Kinder der deutschen Kolonisten in Afrika, die entweder lokale Frauen heirateten oder Kinder mit ihnen hatten. Mit dem Verlust der Kolonien nach dem Ersten Weltkrieg kamen einige der Kolonisten mit ihren Familien nach Deutschland zurück.
Die Nationalsozialisten verachteten Schwarze und alles, was als „schwarze“ Kultur angesehen wurde; so ergriffen sie z. B. Maßnahmen gegen den Jazz. Dennoch wurden, vermutlich wegen des geringen Bevölkerungsanteils dieser Personengruppe, keine amtlichen Gesetze gegen die schwarze Bevölkerung oder gegen die Kinder der Mischabstammung verordnet. Eine inoffizielle Gruppe, die »Kommission Nr. 3«, wurde jedoch eingesetzt, um das »Problem der Rheinlandbastarde« zu beheben. Organisiert von Eugen Fischer und unter Beteiligung von Fritz Lenz wurde beschlossen, diese Kinder zu sterilisieren.
Das Programm fing 1937 an, als lokale Beamte gebeten wurden, über alle »Rheinlandbastarde« unter ihrer Jurisdiktion zu berichten. Insgesamt wurden ca. 400 Kinder mit Mischabstammung sterilisiert, es kam aber auch zu Einweisungen in Konzentrationslager. Da die Sterilisierung der »Rheinlandbastarde« im Gegensatz zu anderen Sterilisierungsprogrammen der Nazis keine gesetzliche Grundlage hatte, war sie auch zu Zeiten des Nationalsozialismus illegal.
Literatur
- Reiner Pommerin: Sterilisierung der Rheinlandbastarde. Das Schicksal einer farbigen deutschen Minderheit 1918-1937. Droste Verlag, Düsseldorf 1979.
- Georg Lilienthal: „Rheinlandbastarde“, Rassenhygiene und das Problem der rassenideologischen Kontinuität. Zur Untersuchung von Reiner Pommerin: „Sterilisierung der Rheinlandbastarde“. In: Medizinhistorisches Journal, 14, 1979, S. 428–436
- Hans J. Massaquoi: Neger, Neger, Schornsteinfeger! ISBN 378571081X