„Raizen“ – Versionsunterschied
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Das war nicht ganz richtig. Habe es überarbeite nach Husch, S. 147. Die sind überall hingezogen; Grenzgebiete u. nach Norden u. Westen etc. |
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'''Raizen''', '''Raitzen''' oder '''Rascier''' sind historische [[Deutsch (Sprache)|deutschsprachige]] [[Begriff|Begriffe]], die bis ins 19. Jahrhundert als [[Ethnonym|Bezeichnung]] für die [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe]] slawische Bevölkerung der [[Habsburgermonarchie]] verwendet wurden. Die Begriffe beziehen sich auf die historische Region [[Raszien|Rascien]], die im heutigen serbischen [[Okrug Raška]] liegt. |
'''Raizen''', '''Raitzen''' oder '''Rascier''' sind historische [[Deutsch (Sprache)|deutschsprachige]] [[Begriff|Begriffe]], die bis ins frühe 19. Jahrhundert als [[Ethnonym|Bezeichnung]] für die [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe]] slawische Bevölkerung der [[Habsburgermonarchie]] verwendet wurden. Die Begriffe beziehen sich auf die historische Region [[Raszien|Rascien]], die im heutigen serbischen [[Okrug Raška]] liegt. |
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== Geschichte == |
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Version vom 26. Juni 2015, 16:13 Uhr
Raizen, Raitzen oder Rascier sind historische deutschsprachige Begriffe, die bis ins frühe 19. Jahrhundert als Bezeichnung für die orthodoxe slawische Bevölkerung der Habsburgermonarchie verwendet wurden. Die Begriffe beziehen sich auf die historische Region Rascien, die im heutigen serbischen Okrug Raška liegt.
Geschichte
In den zur Herrschaft der Habsburger gehörenden Gebieten wurden orthodoxe Slawen als Raizen bezeichnet. Im Türkenkrieg von 1683 bis 1689 flüchteten Tausende Serben aus dem Osmanischen Reich nach Norden. Mit dem Frieden von Karlowitz musste Sultan Mustafa II. zahlreiche Regionen an Kaiser Leopold I. abtreten. Leopold I. erlaubte der raizischen Communität die Ansiedlung und sicherte Religionsfreiheit zu. Der geflohene Patriarch von Peć, Arsenije Černojević, wurde der erste Patriarch von Karlowitz.
Der alte deutsche Name Raitzenstadt für Novi Sad bezog sich auf die Raizen. Im heutigen ersten Bezirk der Stadt Budapest wurde der Bezirksteil Tabán wegen seines hohen slawischen Anteils von deutschen Einwohnern Raizenstadt genannt.[1]
Im 15. Jahrhundert begann im Königreich Ungarn die Ansiedlung von aus dem Osmanischen Reich geflüchteten orthodoxen Slawen. Es entstanden u. a. große raizische Gemeinden in Buda, Pest, Komárom und Esztergom. Heute gibt es noch einige ungarische Orte, deren ungarische Namen mit der Vorsilbe Rác beginnen und einen Hinweis auf ihre raizische Vergangenheit geben, zum Beispiel Rácalmás, Ráckeresztúr und Ráckeve. Der Familienname Rácz bezieht sich auch auf die Raizen. Bedeutende Persönlichkeiten der raizischen Bevölkerung waren u.a. Teodor Janković-Mirijevski, der in Karlóca geborene Jovan Rajić und Dositej Obradović aus Csák.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Michael W. Weithmann: Balkan Chronik. 2000 Jahre zwischen Orient und Okzident. Pustet, Regensburg 1995, ISBN 3-7917-1447-3, S.179 u.195. Martin Schulze Wessel: Nationalisierung der Religion und Sakralisierung der Nation im östlichen Europa. Franz Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-515-08665-3, S. 207 Erich Burghardt: Durch geschichtliche Krisen. Ein Leben zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-205-98794-2, S. 24 Brockhaus Conversations-Lexikon 1809: Die Raitzen k. k. Direction der administrativen Statistik: Ethnographie der österreichischen Monarchie. III. Band. k. k. Hof- u. Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 93 Neuer und vollständiger Führer durch Pest-Ofen. Hoffmann & Molnár, Pest 1870, S. 29.
- ↑ Edgar Hösch: Geschichte der Balkanländer. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3406-33364-8, S. 147 u.148. Anita Rácz: Ethnic groups an settlement names in Hungary. Anita Rácz: Szláv népneveink jelentéstörténetéhez.