„Pleuraempyem“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
THWZ (Diskussion | Beiträge)
K Ätiologie: ergänzt
THWZ (Diskussion | Beiträge)
Therapie: ergänzt
Zeile 23: Zeile 23:
== Therapie ==
== Therapie ==


Die [[Therapie]] besteht in einer [[Thoraxdrainage|Thoraxsaugdrainage]] sowie einer [[Antibiose]]. Bei gekammerten Pleuraempyemen kann eine [[Thorakoskopie]] notwendig werden.
Die [[Therapie]] besteht in einer [[Thoraxdrainage|Thoraxsaugdrainage]] sowie einer [[Antibiose]]. Bei gekammerten Pleuraempyemen kann eine [[Thorakoskopie]] mit Spülung und gezielter Drainage-Einlage notwendig werden. Ältere, chronische Pleuraempyeme bilden sogenannte „Pleuraschwarten“, in diesem Fall kann auch eine [[Thorakotomie]] mit partieller [[Pleurektomie]], [[Thoraxdrainage]] und ggf. Einlage eines Medikamententrägers (z. B. Sulmycin-Implant (R), ein Kollagen-Vlies mit Gentamycin-Zusatz) erforderlich werden.


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 15. Januar 2008, 14:30 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
J86 Pyothorax
{{{02-BEZEICHNUNG}}}
{{{03-BEZEICHNUNG}}}
{{{04-BEZEICHNUNG}}}
{{{05-BEZEICHNUNG}}}
{{{06-BEZEICHNUNG}}}
{{{07-BEZEICHNUNG}}}
{{{08-BEZEICHNUNG}}}
{{{09-BEZEICHNUNG}}}
{{{10-BEZEICHNUNG}}}
{{{11-BEZEICHNUNG}}}
{{{12-BEZEICHNUNG}}}
{{{13-BEZEICHNUNG}}}
{{{14-BEZEICHNUNG}}}
{{{15-BEZEICHNUNG}}}
{{{16-BEZEICHNUNG}}}
{{{17-BEZEICHNUNG}}}
{{{18-BEZEICHNUNG}}}
{{{19-BEZEICHNUNG}}}
{{{20-BEZEICHNUNG}}}
Vorlage:Infobox ICD/Wartung {{{21BEZEICHNUNG}}}
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Die Pfeile kennzeichnen gekammerte Pleuraempyeme

Bei einem Pleuraempyem handelt es sich um eine Ansammlung von Eiter innerhalb des Brustfells (Pleura), das heißt zwischen den beiden Pleurablättern, dem Lungenfell (Pleura visceralis) und dem Rippenfell (Pleura parietalis). Ein Empyem ist definiert als eitriger Erguss in einem vorgebildeten Hohlraum, wie beispielsweise der Pleurahöhle. Ein Pleuraempyem wird synonym auch als Pyothorax bezeichnet.

Ätiologie

Ein Pleuraempyem entsteht im Rahmen von bakteriellen Infektionen und ist eine Komplikation einer Brustfellentzündung (Pleuritis). In den meisten Fällen sind Pleuraempyeme die Folge einer bakteriellen Lungenentzündung (Pneumonie), wenn es zu einem Übertritt der Bakterien vom Lungengewebe auf die Pleura kommt. Sie werden dann auch als parapneumonische Pleuraempyeme bezeichnet. Da es bei Lobärpneumonien typischerweise zu einer Mitreaktion der Pleura in Form einer Pleuritis kommt, sind es diese Lungenentzündungen, die am häufigsten, in 2-5% der Fälle, zu Pleuraempyemen führen. Entsprechend häufige Erreger sind daher Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) sowie andere Erreger von Lobärpneumonien, wie Staphylokokken und Klebsiellen.

Darüber hinaus können Pleuraempyeme Komplikationen von Lungenabszessen, einer Ösophagusperforation, einer Thorakotomie sowie Folge einer Sepsis sein. Bei Letzerem wird auch von einer septischen Metastase gesprochen.

Symptome

Die Patienten leiden meist unter Husten mit Auswurf, Thoraxschmerzen, Atemnot, hohem Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsabnhahme. Im Rahmen einer Antibiotikatherapie sind die Symptome häufig gar nicht oder nur geringgradig ausgeprägt, so dass die Pleuraempyeme zunächst nahezu klinisch stumm verlaufen können.

Diagnose

Bei der körperlichen Untersuchung sind ein abgeschwächtes Atemgeräusch bei der Auskultation und ein gedämpfter (hyposonorer) Klopfschall bei der Perkussion über dem Pleuraempyem typisch aber unspezifisch. Für die Diagnose von Pleuraempyemen reicht meist eine konventionelle Röntgenaufnahme des Brustkorbs. Pleuraempyeme sind hier durch eine deutliche Transparenzabnahme gekennzeichnet. Durch Eiteransammlung zeigt sich im Röntgenbild in Form einer Spiegelbildung. Bei unklaren Befunden kann eine Computertomographie des Brustkorbs angefertigt werden.

Therapie

Die Therapie besteht in einer Thoraxsaugdrainage sowie einer Antibiose. Bei gekammerten Pleuraempyemen kann eine Thorakoskopie mit Spülung und gezielter Drainage-Einlage notwendig werden. Ältere, chronische Pleuraempyeme bilden sogenannte „Pleuraschwarten“, in diesem Fall kann auch eine Thorakotomie mit partieller Pleurektomie, Thoraxdrainage und ggf. Einlage eines Medikamententrägers (z. B. Sulmycin-Implant (R), ein Kollagen-Vlies mit Gentamycin-Zusatz) erforderlich werden.

Quellen

  • H. Renz-Polster, u.a.: Basislehrbuch Innere Medizin. Urban und Fischer-Verlag München 2004, 3. Auflage, S. 502. ISBN 3-437-41052-0
  • Grundmann (Hrsg.): Einführung in die allgemeine Pathologie. 9. Auflage, S. 121 ff. Urban und Fischer-Verlag München 2000 ISBN 3-437-21191-9