„Partschins“ – Versionsunterschied

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→‎Geschichte: letzter Versuch, die Geschichte von Partschins auf wikipedia zu stellen. Quelle: Historiker, Autor und Chronist Ewald Lassnig.
→‎Sehenswürdigkeiten: letzter Versuch, wikipedia-relevante Daten zu den Baudenkmälern und Sehenswürdigkeiten einzustellen. Quelle: Historiker, Autor und Chronist Ewald Lassnig
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2.336 Flurnamen gibt es in der Gemeinde Partschins. Diese können über das Orthofoto der Gemeindeverwaltung Partschins eingesehen werden. Unter den Toponymen gibt es einen hohen Prozentsatz von sprachwissenschaftlich interessanten vor- und alpenromanischen Namen, welche nur an der exakten dialektalen Aussprache und der entsprechend genauen Schreibweise zu erkennen sind. Die Sammlung der überlieferten Flurnamen mit 355 Erklärungen mundartlicher Ausdrücke wurde in jahrelanger Kleinarbeit zusammengetragen in die Orthofotos übertragen und 2014 auch erstmals abgedruckt.
2.336 Flurnamen gibt es in der Gemeinde Partschins. Diese können über das Orthofoto der Gemeindeverwaltung Partschins eingesehen werden. Unter den Toponymen gibt es einen hohen Prozentsatz von sprachwissenschaftlich interessanten vor- und alpenromanischen Namen, welche nur an der exakten dialektalen Aussprache und der entsprechend genauen Schreibweise zu erkennen sind. Die Sammlung der überlieferten Flurnamen mit 355 Erklärungen mundartlicher Ausdrücke wurde in jahrelanger Kleinarbeit zusammengetragen in die Orthofotos übertragen und 2014 auch erstmals abgedruckt.


== Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Zahlreiche historische Bauwerke, vorwiegend im Dorf von Partschins sind erhalten und geschützt. Hierzu gehören Ansitze, Hofstellen, Ensembles, Bauwerke und Häuser mit historischem Hintergrund.
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Partschins}}
Das Wahrzeichen von Partschins ist der Partschinser Wasserfall. Er gilt mit seinen 97 Metern Fallhöhe als einer der schönsten Wasserfälle der Alpen.
Sehenswert sind unter anderem der alte Dorfkern, die spätgotische Pfarrkirche St. Peter und Paul, die [[Stachlburg]] aus dem 13. Jahrhundert (heute Schlossweingut), der Partschinser [[Waal (Bewässerung)|Waalweg]] und der Partschinser Wasserfall. Im Dorf befindet sich auch ein 1998 eröffnetes Schreibmaschinen-Museum, das [[Peter Mitterhofer]], dem Erfinder der [[Schreibmaschine]] gewidmet ist, der in Partschins geboren wurde.<ref>[http://www.typewritermuseum.com Schreibmaschinenmuseum "Peter Mitterhofer"]</ref>


Sehenswert sind unter anderem der alte Dorfkern, die spätgotische Pfarrkirche St. Peter und Paul, die [[Stachlburg]] aus dem 13. Jahrhundert (heute Bio-Schlossweingut), der [[Partschinser und Rablander Waalweg |Waalweg]]. Im Dorf befindet sich das Schreibmaschinen-Museum, das Peter Mitterhofer, dem Erfinder der [[Schreibmaschine]] gewidmet ist, der in Partschins geboren ist und gewirkt hat.<ref>[http://www.typewritermuseum.com Schreibmaschinenmuseum "Peter Mitterhofer"]</ref>
In Rabland wurde am 30. Juni 2009 die größte Modelleisenbahnanlage Südtirols eröffnet.<ref>[http://www.eisenbahnwelt.eu Eisenbahnwelt in Miniatur]</ref>

2009 wurde auch die Schwebebahn Texelbahn eröffnet. Diese führt direkt an den Meraner Höhenweg im Naturpark Texelgruppe.
2009 wurde die Schwebebahn Texelbahn eröffnet. Diese führt direkt an den Meraner Höhenweg im Naturpark Texelgruppe; 2013 wurde die Seilbahn Aschbach am Nörderberg eröffnet.
In Rabland wurde am 30. Juni 2009 die größte Modelleisenbahnanlage Südtirols eröffnet.[3] Mit dem K.u.K. Museum Bad Egart, dem ältesten Badl Tirols sind in Partschins, Rabland und Töll drei unterschiedliche Museen zu besichtigen.

=== Historische Bauwerke ===
Siehe auch: [[Liste der Baudenkmäler in Partschins]]

==== Stachlburg ====
Erbaut vor 1300. Ehemaliger Stammsitz der Herren von Partschins. Heute Schlossweingut des Barons Sigmund von Kripp.

==== Ansitz Spauregg ====
Das Schloss reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und ist im Besitz der Nachkommen des Ritters Franz Ferdinand von und zu Goldegg. Der idyllische Schlossgarten beheimatet Bäume aus dem Mittelmeerraum, so eine Elbe, eine Zeder und ein 150 Jahre alter und über 45m hoher Mammutbaum.

==== Ansitz Gaudententurm ====
Der Edelsitz der Herren von Partschins stammt aus dem 12. Jahrhundert. Heute im Privatbesitz der Familie von Sölder. Hofbrennerei verschiedener Edeldestillate.

==== Mairhof Partschins ====
Die Geschichte des Moarhof, wie er umgangssprachlich genannt wird, reicht bis 1357 zurück. Die heutige Fassade mit Zinnengiebel wurde nach einem Brand um 1500 (Engadinerkrieg) auf eine spätgotisch freskierte Fassade aufgesetzt.

==== Wohnhaus Peter Mitterhofer ====
Das Haus Peter Mitterhofers, in dem er 31 Jahre lebte und 1864 die Schreibmaschine erfand ist in der gleichnamigen Straße in Partschins zu sehen. Das Grab und der Gedenkstein des Erfinders befinden sich im alten Friedhof an der Ostmauer der Pfarrkirche Partschins. Die Innenräume des Wohnhauses sind nicht zu besichtigen.

==== Hochhueben ====
In der Hausmauer ist ein römischer Grabstein eingelassen mit der Inschrift (übersetzt) „Den Totengöttern des Quintus Caecilius Eutropius Marcus Ulpius Primigenius machte dies (den Grabstein) für seinen Sohn, der 21 Jahre und 11 Monate gelebt hat“.

==== Mairhof Rabland ====
Die ältesten Eigentümer des Mairhofes waren um 1270 die Ritter von Tarandi, die um das Jahr 1320 bei König Heinrich von Böhmen, der auf Zenoburg residierte, in hohem Ansehen standen. Dem heutigen stattlichen Bauernhof geben die Freitreppe, die Spitzbogentür, die offene Loggia und die getäfelte Stube im Bauern- und Kapellenerker immer noch ein herrschaftliches Gepräge.

==== Hanswirt ====
14. Jahrhundert, ehemals Supphaus‚ Superhof, später „Steiner“ und dann „Löwenwirt“, früher Gasthof, heute Restaurant und großer Bau mit gemauerter Freitreppe zum Hotelbereich, im ersten Stock Wandgemälde (Belagerung einer Burg), 16. Jh. Vor dem Eingangsbereich befindet sich eine Kopie des 1552 nach einem Unwetter gefundenen Meilensteins aus römischer Zeit, das Kaiserdenkmal des Kaisers Claudius (14 – 54 n.Chr.), 75 cm hoch und 72 cm breit aus Quadrater Marmor (das Original ist im Bozner Stadtmuseum zu besichtigen) und davor ist ein kleines Stück der „Via Claudia Augusta“ unter Glas geschützt, zu sehen. Seit Sommer 2013 befindet sich in der ursprünglichen Kapelle und dem angrenzendem Raum eine “Friedrich Gurschler-Stube”, gewidmet, dem im Februar 1923 auf einem Hof bei Unsere Frau in Schnals geborenen Künstler und Ehrenbürger der Gemeinde Partschins.

==== Ziegelbrücke und Schleusenhäuschen ====
In Töll stand einst das Sägewerk des Vaters des wohl berühmtesten Bürgers Partschins, Peter Mitterhofer, des Erfinders der Schreibmaschine. Um Spekulationen zu vermeiden, war es bereits 1893 enteignet und abgerissen worden. Wasserkraftwerk Töll (später AEC-EW und AE-EW genannt), erstes Großkraftwerk Südtirols und auf Initiative der Bürgermeister von Meran und Bozen und nach einem Projekt des Münchner Ingenieurs Oscar von Miller ab 1897 gebaut, war am 5. April 1998 ans Netz gegangen. Die erzeugte Elektroenergie wurde von dort aus zunächst über eine Freileitung nach Meran und über eine Kabelleitung nach Bozen geliefert. Später wurde eine 10.000 V-Freileitung von Töll nach Bozen gebaut. Das Wasser der Etsch wird durch eine 16 m lange Schützenwehr auf der Höhe von der Fraktion Töll gefasst, ein einzigartiges zeitgeschichtliches Denkmal. Über einen 480 m langen Freispiegelstollen gelangt das Wasser in das sich auf Kote 496 m ü.d.M., direkt oberhalb des Kraftwerkes befindliche Wasserschloss mit einem Gesamtvolumen von 6000 m3. Hier wird das Wasser der Etsch aufgestaut und hier steht das Schleusenhäuschen auf drei gemauerten, mit Porphyrsteinen verkleideten Säulen, 1925 zur Bedienung der Schleuse errichtet. 2003 wurde es, unter Beibehaltung seines ursprünglichen Stils, renoviert, wie auch die ehemalige „Zieglbrugg“ (Ziegelbrücke, so benannt, weil sie einst überdacht war). An dieser Stelle soll zur Zeit der Römer bereits eine Bogenbrücke gestanden haben, wie Dokumente aus dem 14. und 16. Jahrhundert, aufbewahrt im Johanneum in Innsbruck, bezeugen.

== Sehenswürdigkeiten ==[Bearbeiten]

=== Museen ===

==== Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer ====
Mit über 2000 Exponaten dokumentiert das Museum die hoch interessante Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine. Angefangen von den ersten hölzernen Modellen des Partschinser Erfinders Peter Mitterhofer über die verschiedensten und außergewöhnlichsten Schreibmaschinentypen aus aller Welt bis hin zum Computerzeitalter. Ein besonderes Ausstellungsstück ist die „Enigma“, eine geheimnisumwitterte Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg.

==== Eisenbahnwelt mit Südtirol in Miniatur ====
Die Eisenbahnwelt in Rabland ist die größte digitale Modelleisenbahnanlage Italiens und mit ihren über 20.000 Exemplaren eine der größten Privatsammlungen von Modellzügen in Europa. In der weltweit größten Panoramainszenierung wandelt der Besucher durch eine Miniaturlandschaft Südtirols im Maßstab 1:87. Wechselnde Sonderausstellungen

==== K.u.K. Museum Bad Egart ====
Eine Fundgrube für Liebhaber der Habsburger Monarchie mit einer Vielfalt an Antiquitäten und kuriosen Ausstellungsstücken. Bad Egart gilt als ältestes Badl Tirols. Die Quelle wurde nachweislich seit 1430, vermutlich aber schon in der Römerzeit für Trink- und Badekuren benutzt. Prominente Gäste beehrten Bad Egart mit ihrem Besuch. Nach mündlicher Überlieferung soll auch Kaiserin Elisabeth (Sisi) anlässlich eines Kuraufenthaltes in Meran nach Bad Egart zur Badekur gekommen sein. Auch Erzherzog Ferdinand, der spätere Kronprinz, soll das Bad besucht haben. Peter Mitterhofer trat im Bad Egart als Sänger, Musikant, Tonkünstler und Bauchredner auf.
1970 wurde der Badebetrieb eingestellt. Neben einigen Exponaten des alten Bades kann man die Heilwasser-Quellgrotten, mehrere Stuben mit Habsburger Sammlung (Bilder, Lithographien, Stiche, Büsten und Motivteller von Kaiser Franz Josef und Sisi bis Kronprinz Rudolf), eine Biedermeierküche, sowie eine Vielfalt an volkskundlichen Antiquitäten besichtigen. Freilichtmuseum, Anlage mit Holz- und Steinmasken, Ötzi Habitat und Hauskapelle.


== Wandermöglichkeiten ==
== Wandermöglichkeiten ==

Version vom 23. Juli 2014, 13:39 Uhr

Partschins
(ital.: Parcines)
Wappen
Wappen von Partschins
Wappen von Partschins
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Burggrafenamt
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2022)
3.539/3.887
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
95,94 % deutsch
3,79 % italienisch
0,27 % ladinisch
Koordinaten 46° 41′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 46° 41′ N, 11° 4′ O
Meereshöhe: 500–3337 m s.l.m. (Zentrum: 626 m s.l.m.)
Fläche: 55,4 km²
Dauersiedlungsraum: 7,3 km²
Fraktionen: Rabland, Sonnenberg, Töll, Partschins, Quadrat, Vertigen, Tabland
Nachbargemeinden: Algund, Lana, Marling, Moos in Passeier, Naturns, Plaus, Schnals, Tirol
Partnerschaft mit: Kleinkarlbach (D)
Postleitzahl: 39020
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021062
Steuernummer: 82003190210
Bürgermeister (2010): Albert Gögele (SVP)

Partschins (italienisch: Parcines) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien), ca. 8 km von Meran entfernt, mit 3887 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Sie liegt geografisch im Vinschgau, unweit von Meran am Fuße der Texelgruppe. Politisch ist die Gemeinde jedoch der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt zugehörig. Wirtschaftlich bedeutsam sind vor allem Tourismus und Obstanbau (Äpfel).

Zu Partschins gehören auch die Fraktionen Rabland und die Töll. Partschins ist eine Ortschaft mit einem der größten Höhenunterschiede im Vinschgau: das Gemeindegebiet erstreckt sich vom im Tal gelegenen Rabland (525 m s.l.m.) bis zum Roteck (3337 m s.l.m.) in der Texelgruppe.

Geografie und Klima

Geografie

Das Gemeindegebiet von Partschins liegt oberhalb der Talstufe der Töll am Beginn des Vinschgaus und zieht sich im Süden über die angrenzende Bergflanke des Nörderbergs. Nördlich des Talbodens dringt das Gemeindegebiet längs dem Zieltal ein in die Gebirgslandschaft der Texelgruppe und erreicht im Bereich des Roteck (3.337 m) seine höchste Erhebung. Neben dem Hauptort Partschins liegen auch die beiden Siedlungen Rabland und Töll im Talboden, während sich die Fraktion Tabland am Hang im Norden ausdehnt.

In der Gemeinde können vier Landschaftseinheiten unterschieden werden. Nahezu der gesamte Talboden (ca. 500 – 700 m Seehöhe) wird von den Schwemmkegeln des Zieltales und des Töllgrabens eingenommen, nur westlich von Rabland liegt eine größere ebene Fläche in der Etschniederung. Im Norden erheben sich die steilen, trockenen Hänge zur Texelgruppe hin, während südlich der Etsch die Flanke des beschatteten und stark bewaldeten Nörderbergs sich bis auf eine Höhe von ca. 1.750 m im Bereich des Marlinger Jochs erhebt.

Klima

Das Klima ist in den tieferen Lagen submediterran geprägt, vom Osten dringt aus dem Meraner Talkessel noch warme Luft vor, sodass eine mittlere Jahrestemperatur von ca. 11°C erreicht wird.

Geschichte

Partschins (in der Bildmitte) und Rabland (gleich dahinter) von der Mutspitze aus gesehen

Geschichte

Partschins (in der Bildmitte) und Rabland (gleich dahinter) von der Mutspitze aus gesehen

Vorgeschichte

Funden an prähistorischen Stätten zufolge siedelten sich die ersten Bewohner in Partschins vor ungefähr 6000 Jahren an. Die Hänge von Sonnenberg bis Vellau eigneten sich als Siedlungsgebiet; es waren Jäger und Sammler, später sesshafte Bauern, die sich auf Hügeln und erhöhten Punkten ihre primitiven Wohnstätten errichteten, die sie oft mit Ringwällen sicherten. Zeitzeugen dieser Ursiedler sind die Menhire, Felszeichnungen und Schalensteine, die in die Jungsteinzeit reichen.

Römerzeit und Via Claudia Augusta

Um das Jahr 15 v. Chr. kamen die Römer ins Land und unterwarfen es ihrer Herrschaft. Die neuen Machthaber nannten die Bewohner Räter und gehörten zu einem Teil zur römischen Provinz Rätien. Zur damaligen Zeit führte oberhalb der Töll die Römerstraße, die Via Claudia Augusta vorbei, welche im Jahre 46 n. Chr. Fertiggestellt wurde. Durch den Bau der Straße wurde das Gemeindegebiet um Partschins mit dem Strom der Weltgeschichte verbunden. Auf der Töll war zeitweise die Zollgrenze der römischen Provinz Raetia; der Name Töll kommt von telonium=Zollstätte. Die Existenz dieser Zolleinhebungsstätte wird durch den Fund des Sockels eines Diana-Altars belegt. Das Fundstück befindet sich im Ferdinandeum in Innsbruck. Auch im Mittelalter und in der Neuzeit war auf der Töll eine Zollstation (Zollwirt, Kontrollerhaus).

Römischer Meilenstein

Durch den Fund eines wertvollen römischen Meilensteins in Rabland (1552 beim heutigen Hotel Restaurant Hanswirt, 14. Jahrhundert, ehemals Supphaus ‚Superhof‘, später „Steiner“ und dann „Löwenwirt“) ist bewiesen, dass einst die berühmte Via Claudia Augusta, eine wichtige römische Kaiserstraße über die Alpen, oberhalb der Töll vorbeiführte. Der Meilenstein stammt aus dem Jahr 46 n. Chr. und besteht aus Quadrater Marmor (Quadrat = Ortsteil der Gemeinde Partschins am Nörderberg), dessen Inschrift den Bau und Verlauf der Via Claudia Augusta belegt. Das Original ist im Stadtmuseum von Bozen zu besichtigen eine Kopie befindet sich vor dem Eingangsbereich des Hanswirt. Neben dem Meilenstein im Eingangsbereich ist ein kleines Stück der „Via Claudia Augusta“ unter Glas geschützt, zu sehen.

Grabstein aus der Römerzeit

Am Hochhueben Hof in Partschins, einem Feudo der Salzburger Bischhöfe aus dem 14. Jahrhundert befindet sich in der vorderen Hausmauer, rechts neben der Eingangstür, ein eingemauerter römischer Grabstein: ein Offizier der Zollstation auf der Töll verewigt auf diese Art seinen erstgeboren Sohn, der nur 21 Jahre und 11 Monate alt geworden war. Das Buchstabensiegel „D.M.“ (Dis manibs – den Totengöttern) sowie die Ausführung der Buchstaben weisen in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Gegenüber dem Hof waren außerdem römische Grabstätten und Münzen gefunden worden.

Der römische Diana-Altar

Im 17. Jahrhundert wurde am Salten oberhalb von Partschins der Sockel einer römischen Diana-Statue gefunden. Wie aus einem Manuskript des Zamser Zisterzienserpaters Franz Lachemayr von 1696 hervorgeht, handelt es sich um den Sockel eines Altars zu Ehren der römischen Jagdgöttin Diana. Dieser Weihestein – das Bildnis der Göttin Diana ist leider zugrunde gegangen – ist der Beweis für die Existenz des Römerortes Maia und ebenso der Zollstation Töll. Das berühmte Fundstück ist aus Quadrater Marmor am Partschinser Nörderberg; die Höhe der Schriftfläche beträgt 32 cm. Die lateinische Inschrift auf dem Sockel dieser Statue belegt, dass ein gewisser Aetetus, im 3. Jahrhundert Vorsteher des römischen Zollamtes Töll, den Altar zu Ehren des göttlichen Kaiserhauses und der heiligen Diana errichten ließ. Am naturgegebenen Engpass in Töll befand sich die römische Zollstation, wo die Weggebühr für Waren und Fahrzeuge entlang der Via Claudia Augusta eingehoben wurde. Das Original befindet sich im Tiroler Landesmuseum „Ferdinandeum“ in Innsbruck.

Die römische Zollstation in Töll

Entlang dieser wichtigen Verkehrsroute, der Via Claudia Augusta, entstanden Gasthöfe und Straßenstationen für den Wechsel der Pferde. Nach dem Abzug der Römer gegen Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr., liegen für Jahrhunderte keine Niederschriften über die Existenz einer Zollstation vor. 1160 wird das erste Mal wieder von einem Zöllner berichtet und der landesfürstliche Zoll wird 1271 erstmals und als Besitz des Grafen von Tirol (Meinard II) erwähnt. 1388 wurde die Zollstation von Plars auf die Töll (ins heutige Gasthaus „Rössl“, seit seiner Renovierung vor einigen Jahren wieder „Zollwirt“ genannt) verlegt und entwickelte sich zur wichtigsten in Tirol. Die Zöllner hatten über die Einnahmen genau Buch zu führen – im so genannten „Zollregister“ – und vierteljährlich an die Kammer des Grafen abzuliefern. Die Einkünfte aus dem Zollhof kamen dem jeweiligen Zöllner als landesfürstlichem Beamten zugute. 1808 verkaufte die bairische Regierung den Bauernhof und 1829 wurde die Zollstation ganz aufgelassen, weil inzwischen die „Verzehrungssteuer“ eingeführt worden war. Seit 1400 kennt man namentlich 27 Zöllner. Zum Zollhof gehörten der Zollbaur, das Gasthaus mit Zollstube auf der linken Seite des Hauses, ein Kramerhaus rechts davon, sowie, etwas rückwärts gelegen, der Steidlhof. Zu Gast beim „Steidl-Jos“ war einst Erzherzog Ferdinand (1503 – 1564), römisch-deutscher Kaiser, König von Ungarn und Böhmen, Erzherzog von Österreich. An seine Krönung zum Kaiser (1525) erinnert eine der Renaissance-Fresken in der Trinkstube der Zöllner, sicherlich vor 1530 entstanden und wunderbar restauriert.

Der Weihestein von Montelbon

Im Ansitz Montelbon wurde vor vielen Jahren bei Fensterreperaturarbeiten im ersten Stock der obere Teil eines Inschriftblocks aus weißem Marmor gefunden, der lange unbeachtet im Hause liegen blieb. Im Frühjahr 1954 wurde schließlich in der gegenüberliegenden Sennerei bei der Anlage eines neuen Betonbodens der untere, genau anpassende Teil dieses Steines entdeckt. Der insgesamt 34cm hohe Steinblock trägt eine nur unvollständig erhaltene und schwer lesbare Inschrift, die Marcus Genicius Vectius für die Genesung des Benefiziar des Statthalters der Schutzgöttin Nemesis an dem kleinen Weihealtar hatte anbringen lassen. Hierbei soll es sich um einen Grenzsoldaten handeln, der um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. seinen Dienst an der rätisch-italienischen Grenze im Raum Partschins-Töll versah.

Bad Egart – Heilbad schon zur Römerzeit

Bad Egart gilt als älteste Quelle Tirols. Josef Thaler, ehemaliger Pfarrer von Kuens und verdienter Heimatforscher vermutet, dass schon die Römer die Heilkraft des Quellwassers von Bad Egart auf der Töll zu schätzen wussten. Er leitet den Namen Egart aus „Egerietum“ oder „Egeretum“ ab. Demnach wäre das Heilbad als Heiligtum der Nymphe Egeria, Helferin insbesondere bei Frauenleiden, zu betrachten. Naheliegend ist, dass die römischen Beamten der Zollstation telonium und Legionäre und Reisende der in der Nähe vorbeiführenden Via Claudia Augusta, das Heilbad aufsuchten. 1430 wurde Bad Egart das erste Mal urkundlich erwähnt, ein „Badhaus mit Schwefelwasser, Kapelle und Behausung … Kupferwasser und kühles Trinkwasser“, liest man im 18. Jahrhundert. 1730 wurde das Badhaus von Joseph Joachim von Wolfenthal zu Spauregg und Gaudententurm neu errichtet und ausgestattet, daran erinnert auch das Datum im Brunnentrog aus Stein, sowie das Kirchlein, der „Lieben Frau Maria“ geweiht. Höhen und Tiefen wechseln sich ab und eine Blütezeit erlebt das Bad, als 1906 die Eisenbahnlinie eröffnet wird und der damalige Besitzer kostenlos den Grund für den Bahnhof zur Verfügung stellt. Kaiserin Elisabeth und Erzherzog Ferdinand (der spätere in Sarajewo ermordete Kronprinz) waren hier zu Gast und Peter Mitterhofer trat abends als „Sänger, Musikant, Tonkünstler und Bauchredner“ auf. 3 Quellen entspringen beim Bad Egart, die so genannte 12 ° warme radioaktive Schwefelquelle, die im September versiegt und im Frühjahr erneut sprudelt. Etwas westlich davon entspringt die Eisenquelle und oberhalb im Birkenwäldchen die Mineralquelle, inzwischen offiziell getestet und heute als Mineralwasser in der Gaststube ausgeschenkt. 1956 wurde das Heilbad endgültig aufgelassen und später von Cav. Karl Platino, dem „Schneckenkönig“, gekauft und als historische Gaststube wiedereröffnet.

Partschins gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran.

=== Aus der Dorfchronik ===--Tourismusverein Partschins (Diskussion) 13:36, 23. Jul. 2014 (CEST) Jahr 480: Die Inhaber des Weger- und Schwaigerhofes nehmen als erste den christlichen Glauben an. Die Bewohner links der Etsch schlossen sich bald dem christlichen Glauben an, während die auf der rechten Seite der Etsch noch längere Zeit heidnisch blieben. 1076: Partschins wird zum ersten Mal erwähnt. Im Dorf befand sich eine „Thingstätte“ oder „Schranne“ (Gerichtsplatz). Die Dorfherrschaft lag in den Händen der „Herren von Perzins“, deren Geschlecht um 1360 mit Ritter Passegaun ausstarb. 1178: Gerwick von Montelban erscheint in den Gemeindebüchern als mächtiger Freibauer. 1250: Der erste urkundlich bezeugte Kirchenbau, die St. Nikolaus-Kapelle, entsteht an der Stelle des heutigen Presbyteriums. Es ist anzunehmen, dass die unterirdische Krypta die erste Urkirche (10. Jahrhundert) war. 1264: Der erste bezeugte Pfarrer in Partschins, Erhard Preiß, wohnt im „Weberhaus“. 1282: Friedrich von Montelbon wird Bischof von Freising. 1320: Die Ritter von Tarandi, Besitzer des Rablandhofes (heute Mairhof), stehen bei König Heinrich von Böhmen und Graf von Tirol in Diensten und genießen hohes Ansehen. 1342: Dietrich von Reichenhall aus Baiern wird Pfarrer von Partschins. In einer Urkunde vom 25.01.1342 nennt er Randold (Rändel), Pränlein und Nicolaus von Partchindes seine „ehrbaren Herren“. Um diese Zeit werden auch die Ritter Thomas von Rabland und Wernle von Tabland (in der Sage vom Schloss am Salten heißt er Werdomer) erwähnt. 1350: Die St. Nikolaus-Kapelle wird durch den Zubau des Seitenschiffes (Unser-Frauen-Kapelle) erweitert und am 10.10.1360 von Abt Weiso von Marienberg eingeweiht. 1361: Partschins und Rabland sind beim großen Landtag in Meran unter Gräfin Margarete Maultasch durch ihre jeweiligen Dorfmeister vertreten. 1371: Das Dorfrecht von Partschins wird erstmals schriftlich festgestellt. 1520: Hanns und sein Bruder Gaudenz Guet lassen das Jakobuskirchlein in Rabland erbauen. 1521: Die erweiterte Kirche zu den Heiligen Petrus und Paulus und zum Hl. Nikolaus wird vom Generalvikar des Bischofs von Chur, F. Stephanus aus dem Predigerorden (Dominikaner) zusammen mit zwei Seitenaltären geweiht (25.05.1521); zugleich wird die Rekonziliation des Friedhofs vorgenommen. 1555: Hanns Guet von Rabland stiftet „zum Unterhalt der Armen jährlich 8 Star Roggen, 1 Quantum Salz und 3 Zentner Fleisch“. Auch das Krämerhaus (früher Schmiedhaus) neben dem Straßerhof in Rabland wird von ihm als „Refugium für Arme, Kranke und Bedürftige“ gestiftet. Erster Anhaltspunkt über die Existenz einer Schule im „Mesnerhaus“ (heute Rathaus) in Partschins: „Im Erdgeschoss befindet sich die Wohnung des Mesners, im ersten Stock das Knabenzimmer, nun Musikzimmer. Die Gemeindekanzlei und die Wohnräume für den Mesner und Lehrer sind im zweiten Stock untergebracht“. 1572: Missernte, Erdbeben und Vermurungen durch den Katraunbach (Zielbach) verursachen Hungersnot. 1580: 40 Kinder werden getauft und ebensoviele Menschen sterben. 1584:

Tauf-, Firm-, Ehe- und Sterbebücher werden eingeführt. Als erster Täufling wird am 21.12. Thoman Österreicher, Sohn des Klausen, eingetragen.

1585/86:

Zweite Eintragung über eine Schule in Partschins im Kirchpropst-Raitbuch (raiten-rechnen): „Auf Anhalten des Pfarrherrn Erasmus von Neuhaus (1582-1598) und etlicher Nachbarn wurden den Schülern bei den Chorstühlen „Sitzbanklen“ gemacht“.

1592: Zum ersten Mal wird ein Partschinser, Gall Platzgummer, in einem Sarg begraben. 1607: Großbrand im Partschinser Unterdorf: „Die Funken flogen bis Vertigen hinauf“, berichtet die Chronik. 1623: Erzherzog Leopold zieht 185 Mann aus der Gemeinde zum Kriegsdienst gegen den Engadin ein. Dabei wird Chur besetzt. 1632: Gründung der Schützenkompanie Partschins (seit 1986 „Graf Johann von Stachlburg) 1652: Notiz über eine Schule in Partschins: „Es wird eine neue Schultafel errichtet“. 1636: Kriegsunruhen (30jähriger Krieg). Von Fronleichnam bis Allerheiligen wütet die Pest. Die Hälfte der Bevölkerung stirbt daran; kein einziges Haus bleibt verschont. Die Gemeindevorstehung musste große Mengen an Kalkstaub, Wein, Essig u. dgl. Herbeischaffen, um den „Schwarzen Tod“ zu bekämpfen. Da die Felder zum Großteil nicht mehr bearbeitet wurden, geriet die Gemeinde in große Schulden, die Steuern wurden um das Vierzehnfache erhöht. Die Schuldenlast erhöhte sich auf 981 Gulden. Daher ordnete der Landrichter von Meran am 16.02.1640 die Pfändung der Gemeinde an, wodurch die Bürger gezwungen wurden, die Schulden in Naturalien abzuzahlen. 1656:

Streit zwischen den Bauern von Partschins und Rabland um das Wasser des Zielbachs. 

1688: Maul und Klauenseuche; so mancher Bauer verliert das ganze Vieh. 1689: Ein verheerender Sturm verursacht große Schäden im Gemeindewald. 1689: Jakob Graf von Stachlburg stiftet „ein Urbarium und drei Kapitalien für den Armenfond“ (weitere Stiftungen folgen 1742, 1774, 1787, 1790). 1693: Pfarrer Veith Amort (1677-1699) baut das erste Pfarrhaus. 1701: Kaiser Leopold zieht mit einem Heer durch die Gemeinde. Große Schäden entstehen. „Gerät wird zertrümmert, die Fenster eingeschlagen, Geld, Wein und Fleisch in Überfluss gefordert, die Leute aus den Häusern gejagt“, berichtet die Chronik (Spanischer Erbfolgekrieg). 1703: Beim Durchzug von Churfürst Maximilian Emanuel von Bayern mit seinem Heer kommt es erneut zu Plünderungen und Verwüstungen. 1734: Bei Einquartierungen französischer Soldaten werden „bösartige Krankheiten eingeschleppt, an denen nicht wenige Menschen sterben“. 1745: In Rabland werden die ersten Kartoffel angebaut. 1760: 15.03. Großbrand in Rabland. Das Feuer brach in der Waschküche des Mairhofes aus, griff blitzschnell auf das Herrschafts-, Baumann- und Rädermacherhaus und auf die Stallungen und Scheunen über. Durch den starken Wind griff das Feuer auf das Neuwirtshaus und dem gegenüberliegenden Krämerhaus über, der Straßer Stadel brannte ebenfalls nieder. 1773: Eigener Priester für Rabland. 1796: Durchzug von 110 neapolitanischen Reitern und vielen Flüchtlingen, Frauen und Kinder flüchten auf die Bergerhöfe hinauf. 1797-1799: Durchzug von Franzosenheeren mit ihren Verbündeten. 1802: Hungersnot durch Missernte und Krieg. 1805: 8000 Österreicher kommen vom Vinschgau herab, verfolgt von den Franzosen. 1806: Die bayerische Regierung hebt alle kleinen Schulen der Gemeinde auf und belässt nur die Hauptschule in Partschins. Es folgt ein empfindlicher Steuerdruck durch die neuen Machthaber. 1809:

Tiroler Freiheitskriege: Im Mai ziehen 90 Mann aus Partschins, unter ihnen Graf Johann von Stachlburg, nach Innsbruck und beteiligen sich an den Kämpfen am Bergisel. Graf Johann, der letzte männliche Spross dieses Geschlechts, erleidet am 25.05. den Heldentod. Im August beteiligen sich  erneut 105, im September 102 und im November 200 Mann an den Freiheitskämpfen. Es gibt insgesamt 14 Tote und zahlreiche Verwundete. 

1818: Gründung der Musikkapelle Partschins. 1822: Am 20. September wird Peter Mitterhofer, der Erfinder der Schreibmaschine, geboren. 1864: Peter Mitterhofer baut das erste seiner 6 Schreibmaschinenmodelle. 1868: Der Schindelbach zerstört den Oberhuberhof in Rabland, der nicht mehr aufgebaut wird. 1877: Gründung der Feuerwehr Partschins. 1887: Großbrand in der „Tschattergoss“ (heute Spaureggstraße). 5 Häuser werden ein Raub der Flammen, eine Person kommt ums Leben. 1891: Gründung der Raiffeisenkasse Partschins. 1893: Am 27. August stirbt Peter Mitterhofer im Alter von 71 Jahren. 1901: Am 29. Dezember wird der Imkerverein Partschins gegründet. 1907: Bau der Feuerwehrhalle und der „Kinderbewahranstalt“ (Kindergarten) in Partschins. 1908: Einweihung des Elektrizitätswerkes am Partschinser Wasserfall. 1910: Bau des Schulhauses in Rabland. 1914-1918: Erster Weltkrieg. Aus der Gemeinde sind 45 Gefallene zu beklagen. 1921: Gründung einer Feuerwehrgruppe in Rabland. 1926: Simon Gamper (1882-1979), „Zollwirt“ auf der Töll, der letzte demokratisch gewählte Bürgermeister von Partschins wird von den faschistischen Machthabern abgesetzt. An seiner Stelle tritt ein italienischer Amtsbürgermeister. 1935: Simon Gamper, „Zollwirt“ kauft erstes Privatauto in der Gemeinde, mit dem er auch Taxidienste durchführt. 1939: Am 23.06.1939 wird zwischen Hitler und Mussolini ein Umsiedlungsabkommen abgeschlossen, welches die Aussiedlung der Südtiroler ins Deutsche Reich vorsieht. Die Gemeinde Partschins hatte damals 2.005 Einwohner, von welchen 1.739 Personen (93%) für Deutschland optierten. 7% waren „Nichtoptanten“, bzw. „Dableiber“. Diese Zeit ist eine der dunkelsten Kapitel in der Südtiroler Geschichte. Die schicksalshafte Entscheidung , die den Südtirolern aufgezwungen wurde, entzweite nicht nur Dorfgemeinschaften, sondern auch Familien und Verwandtschaften. Bis 1943, als die Auswanderung durch die Kriegsereignisse ins Stocken kam, wanderten rund 400 Bewohner aus der Gemeinde Partschins aus, von denen nach dem Krieg etwa ein Viertel wieder zurückkehrten. 1939-1945:

Zweiter Weltkrieg. Das grausame Völkerringen fordert in der Gemeinde Partschins 54 Gefallene.

1945: Gründung des Jagdverbandes Partschins. 1950: Gründung der Obstgenossenschaft Partschins (POG). 1951: Abgang einer riesigen Nassschneelawine durch das Schindeltal auf die Unterhuber-Lahn. 1953: Der Alpenverein Partschins errichtet auf der Zielspitz ein Gipfelkreuz. 1956: Zwischen Meran und Partschins verkehrt erstmals ein Linienbus. 1958: Gründung der Ortsstelle Partschins des Alpenvereins Südtirol (AVS). 1959: Einweihung der Feuerwehrhalle in Töll. 1962: Einweihung der Grundschule Partschins. 1964: Gründung des Sportvereins Partschins 1966: Das Schwimmbad „Birkenwald“ beim Hotel Weiss in Rabland wird eröffnet, der Sportfischereiverein Partschins wird gegründet. 1967: Inbetriebnahme des Kraftwerkes Salten. 1970: Die Gemeinden Partschins und Kleinkarlbach/Pfalz (D) beschließen eine gegenseitige Partnerschaft. 1991: Der Sonnenberger Panoramaweg, der Naturns mit Rabland auf dem Fußweg verbindet, wird fertiggestellt. 1998: Das Mehrzweckgebäude „Teisenhaus“ wird am 31.05. eingeweiht. Es beherbergt das Schreibmaschinenmuseum, die Bibliothek, Sanitätsstützpunkt, Archivräume und das Musikprobelokal. Gründung der Schützenkompanie St. Jakob in Rabland. 2005: Errichtung des Kulturwanderweges „Peter Mitterhofer“ und des Partschinser Sagenweges. 2009: Inbetriebnahme der Texelbahn 2011: Felssturz auf 1.700 m Höhe bei der Longahr. 2013: Inbetriebnahme der Seilbahn Aschbach. Im August fällt der Greiterhof einem Großbrand zum Opfer.

Flurnamen

2.336 Flurnamen gibt es in der Gemeinde Partschins. Diese können über das Orthofoto der Gemeindeverwaltung Partschins eingesehen werden. Unter den Toponymen gibt es einen hohen Prozentsatz von sprachwissenschaftlich interessanten vor- und alpenromanischen Namen, welche nur an der exakten dialektalen Aussprache und der entsprechend genauen Schreibweise zu erkennen sind. Die Sammlung der überlieferten Flurnamen mit 355 Erklärungen mundartlicher Ausdrücke wurde in jahrelanger Kleinarbeit zusammengetragen in die Orthofotos übertragen und 2014 auch erstmals abgedruckt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zahlreiche historische Bauwerke, vorwiegend im Dorf von Partschins sind erhalten und geschützt. Hierzu gehören Ansitze, Hofstellen, Ensembles, Bauwerke und Häuser mit historischem Hintergrund. Das Wahrzeichen von Partschins ist der Partschinser Wasserfall. Er gilt mit seinen 97 Metern Fallhöhe als einer der schönsten Wasserfälle der Alpen.

Sehenswert sind unter anderem der alte Dorfkern, die spätgotische Pfarrkirche St. Peter und Paul, die Stachlburg aus dem 13. Jahrhundert (heute Bio-Schlossweingut), der Waalweg. Im Dorf befindet sich das Schreibmaschinen-Museum, das Peter Mitterhofer, dem Erfinder der Schreibmaschine gewidmet ist, der in Partschins geboren ist und gewirkt hat.[1]

2009 wurde die Schwebebahn Texelbahn eröffnet. Diese führt direkt an den Meraner Höhenweg im Naturpark Texelgruppe; 2013 wurde die Seilbahn Aschbach am Nörderberg eröffnet. In Rabland wurde am 30. Juni 2009 die größte Modelleisenbahnanlage Südtirols eröffnet.[3] Mit dem K.u.K. Museum Bad Egart, dem ältesten Badl Tirols sind in Partschins, Rabland und Töll drei unterschiedliche Museen zu besichtigen.

Historische Bauwerke

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Partschins

Stachlburg

Erbaut vor 1300. Ehemaliger Stammsitz der Herren von Partschins. Heute Schlossweingut des Barons Sigmund von Kripp.

Ansitz Spauregg

Das Schloss reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und ist im Besitz der Nachkommen des Ritters Franz Ferdinand von und zu Goldegg. Der idyllische Schlossgarten beheimatet Bäume aus dem Mittelmeerraum, so eine Elbe, eine Zeder und ein 150 Jahre alter und über 45m hoher Mammutbaum.

Ansitz Gaudententurm

Der Edelsitz der Herren von Partschins stammt aus dem 12. Jahrhundert. Heute im Privatbesitz der Familie von Sölder. Hofbrennerei verschiedener Edeldestillate.

Mairhof Partschins

Die Geschichte des Moarhof, wie er umgangssprachlich genannt wird, reicht bis 1357 zurück. Die heutige Fassade mit Zinnengiebel wurde nach einem Brand um 1500 (Engadinerkrieg) auf eine spätgotisch freskierte Fassade aufgesetzt.

Wohnhaus Peter Mitterhofer

Das Haus Peter Mitterhofers, in dem er 31 Jahre lebte und 1864 die Schreibmaschine erfand ist in der gleichnamigen Straße in Partschins zu sehen. Das Grab und der Gedenkstein des Erfinders befinden sich im alten Friedhof an der Ostmauer der Pfarrkirche Partschins. Die Innenräume des Wohnhauses sind nicht zu besichtigen.

Hochhueben

In der Hausmauer ist ein römischer Grabstein eingelassen mit der Inschrift (übersetzt) „Den Totengöttern des Quintus Caecilius Eutropius Marcus Ulpius Primigenius machte dies (den Grabstein) für seinen Sohn, der 21 Jahre und 11 Monate gelebt hat“.

Mairhof Rabland

Die ältesten Eigentümer des Mairhofes waren um 1270 die Ritter von Tarandi, die um das Jahr 1320 bei König Heinrich von Böhmen, der auf Zenoburg residierte, in hohem Ansehen standen. Dem heutigen stattlichen Bauernhof geben die Freitreppe, die Spitzbogentür, die offene Loggia und die getäfelte Stube im Bauern- und Kapellenerker immer noch ein herrschaftliches Gepräge.

Hanswirt

14. Jahrhundert, ehemals Supphaus‚ Superhof, später „Steiner“ und dann „Löwenwirt“, früher Gasthof, heute Restaurant und großer Bau mit gemauerter Freitreppe zum Hotelbereich, im ersten Stock Wandgemälde (Belagerung einer Burg), 16. Jh. Vor dem Eingangsbereich befindet sich eine Kopie des 1552 nach einem Unwetter gefundenen Meilensteins aus römischer Zeit, das Kaiserdenkmal des Kaisers Claudius (14 – 54 n.Chr.), 75 cm hoch und 72 cm breit aus Quadrater Marmor (das Original ist im Bozner Stadtmuseum zu besichtigen) und davor ist ein kleines Stück der „Via Claudia Augusta“ unter Glas geschützt, zu sehen. Seit Sommer 2013 befindet sich in der ursprünglichen Kapelle und dem angrenzendem Raum eine “Friedrich Gurschler-Stube”, gewidmet, dem im Februar 1923 auf einem Hof bei Unsere Frau in Schnals geborenen Künstler und Ehrenbürger der Gemeinde Partschins.

Ziegelbrücke und Schleusenhäuschen

In Töll stand einst das Sägewerk des Vaters des wohl berühmtesten Bürgers Partschins, Peter Mitterhofer, des Erfinders der Schreibmaschine. Um Spekulationen zu vermeiden, war es bereits 1893 enteignet und abgerissen worden. Wasserkraftwerk Töll (später AEC-EW und AE-EW genannt), erstes Großkraftwerk Südtirols und auf Initiative der Bürgermeister von Meran und Bozen und nach einem Projekt des Münchner Ingenieurs Oscar von Miller ab 1897 gebaut, war am 5. April 1998 ans Netz gegangen. Die erzeugte Elektroenergie wurde von dort aus zunächst über eine Freileitung nach Meran und über eine Kabelleitung nach Bozen geliefert. Später wurde eine 10.000 V-Freileitung von Töll nach Bozen gebaut. Das Wasser der Etsch wird durch eine 16 m lange Schützenwehr auf der Höhe von der Fraktion Töll gefasst, ein einzigartiges zeitgeschichtliches Denkmal. Über einen 480 m langen Freispiegelstollen gelangt das Wasser in das sich auf Kote 496 m ü.d.M., direkt oberhalb des Kraftwerkes befindliche Wasserschloss mit einem Gesamtvolumen von 6000 m3. Hier wird das Wasser der Etsch aufgestaut und hier steht das Schleusenhäuschen auf drei gemauerten, mit Porphyrsteinen verkleideten Säulen, 1925 zur Bedienung der Schleuse errichtet. 2003 wurde es, unter Beibehaltung seines ursprünglichen Stils, renoviert, wie auch die ehemalige „Zieglbrugg“ (Ziegelbrücke, so benannt, weil sie einst überdacht war). An dieser Stelle soll zur Zeit der Römer bereits eine Bogenbrücke gestanden haben, wie Dokumente aus dem 14. und 16. Jahrhundert, aufbewahrt im Johanneum in Innsbruck, bezeugen.

== Sehenswürdigkeiten ==[Bearbeiten]

Museen

Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer

Mit über 2000 Exponaten dokumentiert das Museum die hoch interessante Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine. Angefangen von den ersten hölzernen Modellen des Partschinser Erfinders Peter Mitterhofer über die verschiedensten und außergewöhnlichsten Schreibmaschinentypen aus aller Welt bis hin zum Computerzeitalter. Ein besonderes Ausstellungsstück ist die „Enigma“, eine geheimnisumwitterte Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg.

Eisenbahnwelt mit Südtirol in Miniatur

Die Eisenbahnwelt in Rabland ist die größte digitale Modelleisenbahnanlage Italiens und mit ihren über 20.000 Exemplaren eine der größten Privatsammlungen von Modellzügen in Europa. In der weltweit größten Panoramainszenierung wandelt der Besucher durch eine Miniaturlandschaft Südtirols im Maßstab 1:87. Wechselnde Sonderausstellungen

K.u.K. Museum Bad Egart

Eine Fundgrube für Liebhaber der Habsburger Monarchie mit einer Vielfalt an Antiquitäten und kuriosen Ausstellungsstücken. Bad Egart gilt als ältestes Badl Tirols. Die Quelle wurde nachweislich seit 1430, vermutlich aber schon in der Römerzeit für Trink- und Badekuren benutzt. Prominente Gäste beehrten Bad Egart mit ihrem Besuch. Nach mündlicher Überlieferung soll auch Kaiserin Elisabeth (Sisi) anlässlich eines Kuraufenthaltes in Meran nach Bad Egart zur Badekur gekommen sein. Auch Erzherzog Ferdinand, der spätere Kronprinz, soll das Bad besucht haben. Peter Mitterhofer trat im Bad Egart als Sänger, Musikant, Tonkünstler und Bauchredner auf. 1970 wurde der Badebetrieb eingestellt. Neben einigen Exponaten des alten Bades kann man die Heilwasser-Quellgrotten, mehrere Stuben mit Habsburger Sammlung (Bilder, Lithographien, Stiche, Büsten und Motivteller von Kaiser Franz Josef und Sisi bis Kronprinz Rudolf), eine Biedermeierküche, sowie eine Vielfalt an volkskundlichen Antiquitäten besichtigen. Freilichtmuseum, Anlage mit Holz- und Steinmasken, Ötzi Habitat und Hauskapelle.

Wandermöglichkeiten

Ein besonderes Erlebnis für Wanderer sind die Waale: ein vor Jahrhunderten ausgeklügeltes Bewässerungssystem, das das Wasser fasst und über weite Strecken transportiert. Unterirdische Rohrsysteme haben die Bewässerung durch Waale abgelöst, einige sind aber heute noch in Betrieb. Entlang des Sonnenbergs findet man ein Waalnetz, das bis in den oberen Vinschgau reicht. Zur Wartung der Waale gibt es schmale Pfade, die sich als beliebte Wanderwege etablierten. Der Sehenswerte Partschinser Waalweg[2] führt vom Ortskern zum Partschinser Wasserfall. Außerdem gibts noch einen Waalweg in Rabland, der auch über eine Waalschelle verfügt. Beide Waale führen offenes Wasser. Partschins ist das Tor zum Naturpark der Texelgruppe.

Partschinser Wasserfall

Der Partschinser Wasserfall, ca. eine Stunde Fußmarsch vom Dorfkern entfernt, zählt zu den beeindruckendsten der Alpen. Die Fallhöhe beträgt 97 m. Zur Zeit der Schneeschmelze im Frühling oder bei starken Regenfällen kann der Wasserfall zwischen 4.000 und 10.000 Liter pro Sekunde führen. Um das Naturschauspiel hautnah erleben zu können, führt ein gut gesicherter Steg bis hin zum Sprungpunkt des Wasserfalls.[3]

Wappen

Das Wappen zeigt in Silber eine schrägrechts aufwärts gestellte natürliche Pflugschar (Wagnis). Das Adelsgeschlecht Götsch stammt von dem Ritter Randolf von Partschins ab. Das Wappen der Ritter von Partschins existiert seit 1220 und ist seit dem 25. Juli 1967 ebenfalls das Wappen der Gemeinde Partschins.

Vereinsleben

In Partschins bestehen zahlreiche Sportvereine. Das Angebot umfasst Fußball, Tennis, Volleyball, Kegeln, Ski und Eissport. Auch eine Freiwillige Feuerwehr gibt es.

Einzelnachweise

  1. Schreibmaschinenmuseum "Peter Mitterhofer"
  2. Partschinser Waalweg
  3. Partschinser Wasserfall
Commons: Partschins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien