„Kreis Münsterberg“ – Versionsunterschied

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| Preußische Provinz||[[Provinz Schlesien|Schlesien]] (1816–1919)<br />[[Provinz Niederschlesien|Niederschlesien]] (1919–1932)
| Preußische Provinz||[[Provinz Schlesien|Schlesien]] <small>(1816–1919)</small><br />[[Provinz Niederschlesien|Niederschlesien]] <small>(1919–1932)</small>
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| [[Regierungsbezirk]]||[[Regierungsbezirk Breslau|Breslau]]
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| [[Bevölkerungsdichte]] ||94 Einwohner/km² <small>''(1925)''</small>
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! colspan="2" style="background:#DEFFAD"| Der Kreis Münsterberg (1905)
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Der '''Kreis Münsterberg''' war ein [[Preußen|preußischer]] [[Landkreis]] in [[Schlesien]], der von 1742 bis 1932 bestand. Seine Kreisstadt war die Stadt [[Ziębice|Münsterberg]]. Das frühere Kreisgebiet liegt heute in der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Niederschlesien]].
Der '''Kreis Münsterberg''' war von 1816 bis 1932 ein [[Landkreis]] im [[Regierungsbezirk Breslau]] in der [[Preußen|preußischen]] [[Provinz Schlesien]]. Das Landratsamt war in der Stadt [[Ziębice|Münsterberg]]. 1925 zählte der Kreis auf einer Fläche von 344 km² 32.452 Einwohner.<ref name="gem">[http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?schlesien/rb_breslau.htm Regierungsbezirk Breslau, Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910]</ref><ref name="verw">{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=frankenstein.html}}</ref>


== Verwaltungsgeschichte ==
== Verwaltungsgeschichte ==
=== [[Königreich Preußen]] ===
=== Königreich Preußen ===
Nach der Eroberung des größten Teils von Schlesien durch [[Preußen]] im Jahre 1741 wurden durch die königliche [[Kabinettsorder]] vom 25. November 1741 in [[Niederschlesien]] die preußischen Verwaltungsstrukturen eingeführt.<ref name="gehrke">{{Literatur |Autor=Roland Gehrke |Titel=Landtag und Öffentlichkeit: Provinzialständischer Parlamentarismus in Schlesien 1825-1845 |Verlag=Böhlau Verlag |Ort=Köln |Datum=2009 |Seiten=45 |ISBN=978-3-412-20413-6 | Teildigitalisat]}}</ref> Dazu gehörte die Einrichtung zweier [[Kriegs- und Domänenkammer]]n in [[Breslau]] und [[Glogau]] sowie deren Gliederung in [[Landkreis|Kreise]] und die Einsetzung von [[Landrat (Deutschland)|Landräten]] zum 1. Januar 1742.<ref name="ordre1741">{{Literatur |Hrsg=Königliche Akademie der Wissenschaften |Titel=Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert |TitelErg=Akten vom 31. Mai 1740 bis Ende 1745 |Sammelwerk=[[Acta Borussica]] |Band=6,2 |Verlag=Paul Parey |Ort=Berlin |Datum=1901 |Kapitel=''Königliche Ordre zur Bestellung von Landräthen in Niederschlesien'' |Seiten=259 | Digitalisat]}}</ref>
Die Kreise Frankenstein und Münsterberg in der Provinz Schlesien umfassten im Wesentlichen das Territorium des Mediatherzogtums [[Herzogtum Münsterberg|Münsterberg]]. Schon im Zuge der Reorganisation der Verwaltung Schlesiens nach der Eroberung durch [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich, den Großen]] wurde der landrätliche Kreise zu Münsterberg eingerichtet und dem Kriegs- und Domänenkammer-Departement Breslau (ab 1808 "Regierungsbezirk" genannt) zugewiesen.


Im [[Fürstentum Münsterberg]], einem der schlesischen Teilfürstentümer, wurden aus den alten schlesischen [[Weichbild#Weichbilder in Schlesien|Weichbildern]] Frankenstein und Münsterberg die preußischen [[Landkreis|Kreise]] [[Landkreis Frankenstein|Frankenstein]] und Münsterberg gebildet. Als erster Landrat des Kreises Münsterberg wurde Ernst Wilhelm von Eckwricht–Seyffersdorf eingesetzt.<ref name="starke">{{Literatur |Autor=W. F. C. Starke |Titel=Beiträge zur Kenntniß der bestehenden Gerichtsverfassung und der neusten Resultate der Justizverwaltung in dem Preussischen Staate |Verlag=Carl Heymann |Ort=Berlin|Datum=1839|Seiten=290 |Kapitel=Kreiseinteilung des preußischen Herzogtums Schlesien im 18. Jahrhundert| Digitalisat]}}</ref><ref name="landräte">{{BibISBN|9783598232299}}</ref> Der Kreis Münsterberg unterstand der [[Kriegs- und Domänenkammer]] Breslau, bis er im Zuge der [[Preußische Reformen|Stein-Hardenbergischen Reformen]] 1815 dem [[Regierungsbezirk Reichenbach]] der [[Provinz Schlesien]] zugeordnet wurde.<ref>{{Literatur |Titel=Verordnung zur Eintheilung des preußischen Staats nach seiner neuen Begrenzung |Datum=1815 | Digitalisat] }}</ref>
Bei der Neuordnung der Verwaltung des preußischen Staats nach dem [[Wiener Kongress]] wurden beide Kreise dem neu geschaffenen [[Regierungsbezirk Reichenbach|Regierungsbezirk des schlesischen Gebirges zu Reichenbach]] zugeordnet und die Änderung zum 1. Mai 1816 in Kraft gesetzt. Das Landratsamt war in [[Ziębice|Münsterberg]].


Der Kreis Münsterberg wurden am 24. Januar 1818 endgültig abgegrenzt, indem die Dörfer Bruckstein, Gallendorf, Herbsdorf, Hertwigswalde, Liebenau, Neuhaus, Nieder und Ober Pomsdorf und Wehrdorf aus dem [[Landkreis Grottkau|Kreis Grottkau]] in den Kreis eingegliedert wurden.<ref name="terri">[http://www.territorial.de/ndschles/frankstn/landkrs.htm Territoriale Veränderungen in Deutschland]</ref>
Im Zuge einer Grenzbereinigung mit dem [[Regierungsbezirk Oppeln]] wechselten bis 1818 die Dörfer Bruckstein, Gallendorf, Herbsdorf, Hertwigswalde, Liebenau, Neuhaus, Nieder und Ober Pomsdorf sowie Wehrdorf aus dem [[Landkreis Grottkau|Kreis Grottkau]] in den Kreis Münsterberg.<ref name="terri">[http://www.territorial.de/ndschles/frankstn/landkrs.htm Territoriale Veränderungen in Deutschland]</ref><ref>Roman Kamionka: ''Die Reorganisation der Kreiseinteilung Schlesiens in der Stein-Hardenbergschen Reformperiode'', Breslau 1934</ref> Nach der Auflösung des Regierungsbezirks Reichenbach wurde der Kreis Münsterberg am 1. Mai 1820 dem [[Regierungsbezirk Breslau]] zugeteilt.


Nach der Auflösung des Regierungsbezirks Reichenbach trat der Kreis Münsterberg mit Wirkung vom 1. Mai 1820 zum Regierungsbezirk Breslau. Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis als Bestandteile des Königreichs Preußen zum [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]] und ab 1. Januar 1871 zum [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]].
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis als Bestandteile des Königreichs Preußen zum [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]] und ab 1. Januar 1871 zum [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]].


=== Freistaat Preußen ===
=== Freistaat Preußen ===
Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue [[Provinz Niederschlesien]] gebildet. Am 29. Mai 1926 trat die Landgemeinde Kattersdorf vom Kreis Münsterberg zum [[Landkreis Neisse|Kreis Neisse]]. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Münsterberg entsprechend der Entwicklung im übrigen [[Freistaat Preußen]] eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbständigen [[Gutsbezirk]]e aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst und aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz die neue [[Provinz Niederschlesien]] gebildet. Am 29. Mai 1926 trat die Landgemeinde Kattersdorf vom Kreis Münsterberg zum [[Landkreis Neisse|Kreis Neisse]]. Zum 30. September 1929 wurden im Kreis Münsterberg entsprechend der Entwicklung im übrigen [[Freistaat Preußen]] alle [[Gutsbezirk]]e aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt.


Zum 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Münsterberg aufgelöst. Die Gemeinden Algersdorf, Berzdorf, Deutsch Neudorf, Dobrischau, Haltauf, Kunern, Korschwitz, Kraßwitz, Kummelwitz, Münchhof, Neobschütz, Neu Karlsdorf, Pleßguth, Schildberg, Schönjohnsdorf und Waldneudorf wurden in den [[Landkreis Strehlen|Kreis Strehlen]] umgegliedert, während alle übrigen Gemeinden zum [[Landkreis Frankenstein i. Schles.|Kreis Frankenstein i. Schles.]] kamen.
Zum 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Münsterberg aufgelöst. Die Gemeinden Algersdorf, Berzdorf, Deutsch Neudorf, Dobrischau, Haltauf, Kunern, Korschwitz, Kraßwitz, Kummelwitz, Münchhof, Neobschütz, Neu Karlsdorf, Pleßguth, Schildberg, Schönjohnsdorf und Waldneudorf wurden in den [[Landkreis Strehlen|Kreis Strehlen]] eingegliedert, während der größte Teil des Kreises mit allen übrigen Gemeinden zum Kreis Frankenstein kam.<ref>{{Literatur |Titel=Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen vom 1. August 1932|TitelErg= |Hrsg=Preußisches Staatsministerium |Sammelwerk=Preußische Gesetzessammlung |Ort=Berlin |Datum=1932 |Kapitel=Kreisreform im Regierungsbezirk Liegnitz|Seiten=256 |>.genealogy.net/Preu%C3%9Fen/Gesetzessammlung/1932/Nr._43/256 Digitalisat]}}</ref><ref>[[Walther Hubatsch]] (Hrsg.): ''Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945.'' Reihe A: ''Preußen.'' Band 4: Dieter Stüttgen: ''Schlesien.'' Johann-Gottfried-Harder-Institut, Marburg/Lahn 1976, ISBN 3-87969-116-9.</ref>

== Verwaltungsgliederung ==
Im Jahr 1910 umfasste der Kreis Münsterberg eine Stadt und 60 Landgemeinden:<ref name="gem2">[http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?schlesien/muensterberg.htm Kreis Münsterberg, Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910]</ref>
<div style="-moz-column-count:3; column-count:3;">
#Algersdorf
#Alt Heinrichau
#Bärdorf
#Bärwalde
#Belmsdorf
#Bernsdorf
#[[Bożnowice|Berzdorf]]
#Brucksteine
#Deutsch Neudorf
#Dobrischau
#Eichau
#Frömsdorf
#Glambach
#Gollendorf
#Groß Nossen
#Haltauf
#[[Henryków (Niederschlesien)|Heinrichau]]
#Heinzendorf
#Herbsdorf
#[[Doboszowice|Hertwigswalde]]
#Kattersdorf
#Korschwitz
#Kraßwitz
#Krelkau
#Kummelwitz
#Kunern
#Leipe
#Liebenau
#Moschwitz
#Münchhof
#Münsterberg (Stadt)
#Neobschütz
#Neu Altmannsdorf
#Neu Karlsdorf
#Neuhaus
#Neuhof
#Nieder Kunzendorf
#Nieder Pomsdorf
#Ober Johnsdorf
#Ober Kunzendorf
#Ober Pomsdorf
#Olbersdorf
#Pleßguth
#Polnisch Neudorf
#Polnisch Peterwitz
#Rätsch
#Reindörfel
#Reumen
#Sakrau
#Schildberg
#[[Służejów|Schlause]]
#[[Witostowice|Schönjohnsdorf]]
#Tarchwitz
#Taschenberg
#[[Ciepłowody|Tepliwoda]]
#Weigelsdorf
#Wenig Nossen
#Wiesenthal
#Willwitz
#Zesselwitz
#Zinkwitz
</div>
Daneben existierten noch zahlreiche [[Gutsbezirk]]e.<ref name="gem2" />

== Landräte ==
* 1818–1848: Ernst-Friedrich von Wentzky und Petersheyde (1767–1848)
* 1848–1850: ?
* 1850–1865: Eduard Schwenzner
* 1865{{0|–9999}}: Freiherr von Stillfried (''kommissarisch'')
* 1865–1871: Theodor Freiherr von Gaffron-Kunern
* 1871–1896: Hugo von Sametzi
* 1896–1900: Paul von Chappuis
* 1900–1931: Carl Gustav Josef Paul Kirchner
* 1931–1932: [[Paul Pietsch (Landrat)|Paul Pietsch]] <small>(1877–1945)</small><ref name="terri" />


== Einwohnerentwicklung ==
== Einwohnerentwicklung ==

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! Jahr
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! Einwohner
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|-
| 1795 || align="right" | 20.029|| <ref>{{Literatur |Autor=Georg Hassel |Titel=Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten |TitelErg=Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa. |Verlag=Vieweg |Ort=Braunschweig |Datum=1805 |Seiten=38 | Digitalisat] }}</ref>
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| 1819 || align="right" |23.594|| <ref>{{Literatur |Titel=Beiträge zur Statistik des preußischen Staats |Hrsg=Statistisches Bureau zu Berlin |Verlag=Duncker & Humblot |Ort=Berlin |Datum=1821 |Kapitel=Schlesien |Seiten=88| Digitalisat] }}</ref>
|-
| 1846 || align="right" | 32.665|| <ref>{{Literatur |Hrsg=Königliches Statistisches Bureau |Titel=Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, Band 2 |TitelErg=Einwohnerzahlen der Kreise |Datum= | Digitalisat]}}</ref>
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| 1871 || align="right" | 33.434|| <ref>[https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb11182550/bsb:BV014917049?lang=de&view=default&c=default&allDigIds=false&queries=%7C Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung 1871]</ref>
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| 1885 || align="right" | 33.154|| <ref>[http://obc.opole.pl/dlibra/docmetadata?id=616 Gemeindelexikon für die Provinz Schlesien 1885]</ref>
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== Landräte ==

* 1742–1767{{0|00}}Ernst Wilhelm von Eckwricht–Seyffersdorf<ref name="landräte" />
* 1767–1779{{0|00}}George Friedrich von Wentzky-Petersheyde<ref name="landräte" />
* 1780–1804{{0|00}}Ernst Christian Gottlieb von Gaffron-Oberstradam<ref name="landräte" />
* 1804–1848{{0|00}}Ernst Friedrich von Wentzky-Petersheyde<ref name="landräte" />
* 1850–1865{{0|00}}Eduard Schwenzner
* 1865{{0|0000000}}von Stillfried (''kommissarisch'')
* 1865–1871{{0|00}}Theodor von Gaffron-Kunern
* 1871–1896{{0|00}}Hugo von Sametzi
* 1896–1900{{0|00}}Paul von Chappuis
* 1900–1931{{0|00}}Carl Kirchner
* 1931–1932{{0|00}}[[Paul Pietsch (Landrat)|Paul Pietsch]]

== Gemeinden ==

Der Kreis Münsterberg umfasste zuletzt eine Stadt und 58 Landgemeinden:<ref name="terri" /><ref name="demand" />
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*Algersdorf
*Alt Heinrichau
*Bärdorf
*Bärwalde
*Belmsdorf
*Bernsdorf
*[[Bożnowice|Berzdorf]]
*Brucksteine
*Deutsch Neudorf
*Dobrischau
*Eichau b. Münsterberg
*Frömsdorf
*Glambach
*Gollendorf
*Groß Nossen
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*Haltauf
*[[Henryków (Ziębice)|Heinrichau]]
*Heinzendorf
*Herbsdorf
*[[Doboszowice|Hertwigswalde]]
*Korschwitz
*Kraßwitz
*Krelkau
*Kummelwitz
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*Leipe
*Liebenau
*Moschwitz
*Münchhof
*[[Ziębice|Münsterberg i. Schles.]], Stadt
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*Neobschütz
*Neu Altmannsdorf
*Neu Karlsdorf
*Neuhaus
*Neuhof
*Nieder Kunzendorf
*Nieder Pomsdorf
*Ober Johnsdorf
*[[Kalinowice Górne|Ober Kunzendorf]]
*Ober Pomsdorf
*Olbersdorf
*Petershagen
*Pleßguth
*Rätsch
*Reindörfel
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*Reumen
*Schildberg
*[[Służejów|Schlause]]
*[[Witostowice|Schönjohnsdorf]]
*Tarchwitz
*Taschenberg
*[[Tepliwoda]]
*Waldneudorf
*Weigelsdorf
*Wenig Nossen
*Wiesenthal
*Willwitz
*Zesselwitz
*Zinkwitz
|}
Die Gemeinde Sakrau wurde am 1. Januar 1929 nach Schönjohnsdorf eingemeindet. Waldneudorf hieß bis 1921 ''Polnisch Neudorf'' und Petershagen hieß bis 1922 ''Polnisch Peterwitz''.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Gustav Neumann (Geograph)|Gustav Neumann]]: ''Geographie des Preußischen Staats.'' 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, [https://books.google.de/books?id=mx5fAAAAcAAJ&pg=PA205 S. 205–206, Ziffer 19.]
* [[Gustav Neumann (Geograph)|Gustav Neumann]]: ''Geographie des Preußischen Staats.'' 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, [https://books.google.de/books?id=mx5fAAAAcAAJ&pg=PA205 S. 205–206, Ziffer 19.]
* Roman Kamionka: ''Die Reorganisation der Kreiseinteilung Schlesiens in der Stein-Hardenbergschen Reformperiode.'' Nischkowsky, Breslau 1934.
* [[Walther Hubatsch]] (Hrsg.): ''Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945.'' Reihe A: ''Preußen.'' Band 4: Dieter Stüttgen: ''Schlesien.'' Johann-Gottfried-Harder-Institut, Marburg/Lahn 1976, ISBN 3-87969-116-9.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.frankenstein-schlesien.de/ Geschichte des Kreises und seiner Orte]
* [http://www.frankenstein-schlesien.de/ Geschichte des Kreises und seiner Orte]

* [https://books.google.de/books?id=c-EAAAAAcAAJ&pg=PA660 Beschreibung des Kreises Münsterberg aus dem Jahre 1792]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Ehemaliger Landkreis in Schlesien|Munsterberg]]
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[[Kategorie:Aufgelöst 1932|Kreis Munsterberg]]
[[Kategorie:Aufgelöst 1932|Kreis Munsterberg]]
[[Kategorie:Gegründet 1816|Kreis Munsterberg]]

Version vom 30. Oktober 2018, 08:53 Uhr

Kreis Münsterberg
Preußische Provinz Schlesien (1816–1919)
Niederschlesien (1919–1932)
Regierungsbezirk Breslau
Kreisstadt Münsterberg
Fläche 344 km² (1910)
Einwohner 32.452 (1925)
Bevölkerungsdichte 94 Einwohner/km² (1925)
Der Kreis Münsterberg (1905)

Der Kreis Münsterberg war ein preußischer Landkreis in Schlesien, der von 1742 bis 1932 bestand. Seine Kreisstadt war die Stadt Münsterberg. Das frühere Kreisgebiet liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen

Nach der Eroberung des größten Teils von Schlesien durch Preußen im Jahre 1741 wurden durch die königliche Kabinettsorder vom 25. November 1741 in Niederschlesien die preußischen Verwaltungsstrukturen eingeführt.[1] Dazu gehörte die Einrichtung zweier Kriegs- und Domänenkammern in Breslau und Glogau sowie deren Gliederung in Kreise und die Einsetzung von Landräten zum 1. Januar 1742.[2]

Im Fürstentum Münsterberg, einem der schlesischen Teilfürstentümer, wurden aus den alten schlesischen Weichbildern Frankenstein und Münsterberg die preußischen Kreise Frankenstein und Münsterberg gebildet. Als erster Landrat des Kreises Münsterberg wurde Ernst Wilhelm von Eckwricht–Seyffersdorf eingesetzt.[3][4] Der Kreis Münsterberg unterstand der Kriegs- und Domänenkammer Breslau, bis er im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen 1815 dem Regierungsbezirk Reichenbach der Provinz Schlesien zugeordnet wurde.[5]

Im Zuge einer Grenzbereinigung mit dem Regierungsbezirk Oppeln wechselten bis 1818 die Dörfer Bruckstein, Gallendorf, Herbsdorf, Hertwigswalde, Liebenau, Neuhaus, Nieder und Ober Pomsdorf sowie Wehrdorf aus dem Kreis Grottkau in den Kreis Münsterberg.[6][7] Nach der Auflösung des Regierungsbezirks Reichenbach wurde der Kreis Münsterberg am 1. Mai 1820 dem Regierungsbezirk Breslau zugeteilt.

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis als Bestandteile des Königreichs Preußen zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Freistaat Preußen

Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst und aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz die neue Provinz Niederschlesien gebildet. Am 29. Mai 1926 trat die Landgemeinde Kattersdorf vom Kreis Münsterberg zum Kreis Neisse. Zum 30. September 1929 wurden im Kreis Münsterberg entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt.

Zum 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Münsterberg aufgelöst. Die Gemeinden Algersdorf, Berzdorf, Deutsch Neudorf, Dobrischau, Haltauf, Kunern, Korschwitz, Kraßwitz, Kummelwitz, Münchhof, Neobschütz, Neu Karlsdorf, Pleßguth, Schildberg, Schönjohnsdorf und Waldneudorf wurden in den Kreis Strehlen eingegliedert, während der größte Teil des Kreises mit allen übrigen Gemeinden zum Kreis Frankenstein kam.[8][9]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1795 20.029 [10]
1819 23.594 [11]
1846 32.665 [12]
1871 33.434 [13]
1885 33.154 [14]
1900 31.865 [15]
1910 32.036 [15]
1925 32.452 [16]

Landräte

  • 1742–176700Ernst Wilhelm von Eckwricht–Seyffersdorf[4]
  • 1767–177900George Friedrich von Wentzky-Petersheyde[4]
  • 1780–180400Ernst Christian Gottlieb von Gaffron-Oberstradam[4]
  • 1804–184800Ernst Friedrich von Wentzky-Petersheyde[4]
  • 1850–186500Eduard Schwenzner
  • 18650000000von Stillfried (kommissarisch)
  • 1865–187100Theodor von Gaffron-Kunern
  • 1871–189600Hugo von Sametzi
  • 1896–190000Paul von Chappuis
  • 1900–193100Carl Kirchner
  • 1931–193200Paul Pietsch

Gemeinden

Der Kreis Münsterberg umfasste zuletzt eine Stadt und 58 Landgemeinden:[6][16]

  • Algersdorf
  • Alt Heinrichau
  • Bärdorf
  • Bärwalde
  • Belmsdorf
  • Bernsdorf
  • Berzdorf
  • Brucksteine
  • Deutsch Neudorf
  • Dobrischau
  • Eichau b. Münsterberg
  • Frömsdorf
  • Glambach
  • Gollendorf
  • Groß Nossen
  • Neobschütz
  • Neu Altmannsdorf
  • Neu Karlsdorf
  • Neuhaus
  • Neuhof
  • Nieder Kunzendorf
  • Nieder Pomsdorf
  • Ober Johnsdorf
  • Ober Kunzendorf
  • Ober Pomsdorf
  • Olbersdorf
  • Petershagen
  • Pleßguth
  • Rätsch
  • Reindörfel

Die Gemeinde Sakrau wurde am 1. Januar 1929 nach Schönjohnsdorf eingemeindet. Waldneudorf hieß bis 1921 Polnisch Neudorf und Petershagen hieß bis 1922 Polnisch Peterwitz.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Roland Gehrke: Landtag und Öffentlichkeit: Provinzialständischer Parlamentarismus in Schlesien 1825-1845. Böhlau Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-412-20413-6, S. 45 (Teildigitalisat).
  2. Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Akten vom 31. Mai 1740 bis Ende 1745. In: Königliche Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Band 6,2. Paul Parey, Berlin 1901, Königliche Ordre zur Bestellung von Landräthen in Niederschlesien, S. 259 (Digitalisat).
  3. W. F. C. Starke: Beiträge zur Kenntniß der bestehenden Gerichtsverfassung und der neusten Resultate der Justizverwaltung in dem Preussischen Staate. Carl Heymann, Berlin 1839, Kreiseinteilung des preußischen Herzogtums Schlesien im 18. Jahrhundert, S. 290 (Digitalisat).
  4. a b c d e Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9.
  5. Verordnung zur Eintheilung des preußischen Staats nach seiner neuen Begrenzung. 1815 (Digitalisat).
  6. a b Territoriale Veränderungen in Deutschland
  7. Roman Kamionka: Die Reorganisation der Kreiseinteilung Schlesiens in der Stein-Hardenbergschen Reformperiode, Breslau 1934
  8. Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen vom 1. August 1932. In: Preußisches Staatsministerium (Hrsg.): Preußische Gesetzessammlung. Berlin 1932, Kreisreform im Regierungsbezirk Liegnitz, S. 256 (Digitalisat).
  9. Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen. Band 4: Dieter Stüttgen: Schlesien. Johann-Gottfried-Harder-Institut, Marburg/Lahn 1976, ISBN 3-87969-116-9.
  10. Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten. Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa. Vieweg, Braunschweig 1805, S. 38 (Digitalisat).
  11. Statistisches Bureau zu Berlin (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des preußischen Staats. Duncker & Humblot, Berlin 1821, Schlesien, S. 88 (Digitalisat).
  12. Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. (Digitalisat).
  13. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung 1871
  14. Gemeindelexikon für die Provinz Schlesien 1885
  15. a b www.gemeindeverzeichnis.de
  16. a b Michael Rademacher: Frankenstein. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 50° 37′ 0″ N, 17° 3′ 0″ O