„Kloster Balmerino“ – Versionsunterschied

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Das '''Kloster Balmerino''' ([[Englische Sprache|En]]: ''Balmerino Abbey'') ist eine ehemaliges [[Zisterzienser]]kloster in [[Schottland]]. Es liegt rund 8 km westlich von [[Newport-on-Tay]] gegenüber [[Dundee]], auf der Südseite des [[Firth of Tay]].
Das '''Kloster Balmerino''' ({{enS|Balmerino Abbey}}) ist ein ehemaliges [[Zisterzienser]]kloster in der [[Schottland|schottischen]] Ortschaft [[Balmerino]]. Es liegt rund acht Kilometer westlich von [[Newport-on-Tay]] gegenüber [[Dundee]], auf der Südseite des [[Firth of Tay]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Kloster wurde im Jahr [[1229]] von [[Königreich Schottland|König]] [[Alexander II. (Schottland)|Alexander II. von Schottland]] und seiner Mutter Ermengarde de Beaumont gestiftet. Balmerino Abbey war eine Tochtergründung von [[Melrose Abbey]], das wiederum ein Tochterkloster der [[Primarabtei]] [[Kloster Clairvaux|Clairvaux]] war, und die 605. mittelalterliche Zisterzienser-Mönchsabtei. Im Jahr [[1547]] wurde es von englischen Truppen niedergebrannt und nochmals im Jahr [[1559]] von schottischen Protestanten. Um das Jahr [[1607]] wurde es zur weltlichen Herrschaft für James Elphinstone, den ersten Lord von Balmerino. Die Anlage gehört heute dem [[National Trust for Scotland]].
Das Kloster wurde im Jahr 1229 von der Königswitwe [[Ermengarde de Beaumont]] und ihrem Sohn [[Alexander II. (Schottland)|König Alexander&nbsp;II. von Schottland]] gestiftet. Ermengarde plante die Stiftung vermutlich seit 1225 mit der Absicht, sich einen Bestattungsplatz zu sichern. Das für Schottland sehr unübliche [[Patrozinium]] nach dem letzten angelsächsischen König Eduard dem Bekenner kann von der Königin als politische Botschaft gedacht sein, die auf eine Verständigung zwischen England und Schottland hinarbeitete.<ref>Richard Oram: ''Alexander II. King of Scots, 1214–1249''. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 133.</ref> Sie wurde nach ihrem Tod 1233 vor dem Hochaltar bestattet. Als sich nach dem Tod der Stifterin das Verhältnis zwischen England und Schottland verschlechterte, verzichteten die Mönche wenig später auf das Patrozinium von Eduard dem Bekenner.<ref>Richard Oram: ''Alexander II. King of Scots, 1214–1249''. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 134.</ref> Balmerino Abbey war eine Tochtergründung von [[Melrose Abbey]], das wiederum ein Tochterkloster der [[Primarabtei]] [[Kloster Clairvaux|Clairvaux]] war. 1547 wurde es von englischen Truppen niedergebrannt und nochmals 1559 von schottischen Protestanten. Um 1606 wurde es zur weltlichen Herrschaft für James Elphinstone, den ersten [[Lord Balmerino]]. Die Anlage gehört heute dem [[National Trust for Scotland]].<ref name="Gems">[https://www.nts.org.uk/stories/little-gems Little gems] Beschreibung auf der Homepage des National Trust for Scotland, abgerufen am 27. Juli 2022</ref>


== Bauten und Anlage ==
== Bauten und Anlage ==
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Von der Anlage sind lediglich der Kapitelsaal, das Parlatorium und die Sakristei sowie Mauerteile des nördlichen Kirchenquerschiffs und der Nordwand des Langhauses erhalten.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* James Campbell, ''Balmerino and Its Abbey: A Parish History with Notices of the Adjacent District'' William Blackwells and Sons, Edinburgh / London 1899. – [https://archive.org/details/balmerinoandits02campgoog Digitalisat.]
* Ian B. Cowan, David E. Easson: ''Medieval Religious Houses Scotland. With an Appendix on the Houses in the Isle of Man.'' 2nd edition. Longman, London u. a. 1976, ISBN 0-582-12069-1, S. 72 f.
* Ian B. Cowan, David E. Easson: ''Medieval Religious Houses Scotland. With an Appendix on the Houses in the Isle of Man.'' 2nd edition. Longman, London u. a. 1976, ISBN 0-582-12069-1, S. 72 f.
* D. E. R. Watt, N. F. Shead (Hrsg.), ''The Heads of Religious Houses in Scotland from the 12th to the 16th Centuries.'' Scottish Record Society, Edinburgh 2001, ISBN 0-902054-18-X, S. 12 ff. (''Scottish Record Society.'' New Series 24).
* David Robinson (Hrsg.): ''The Cistercian Abbeys of Britain. Far from the Concourse of Men.'' Batsford, London 1997, ISBN 0-7134-8392-X, S. 65f.
* Donald E. R. Watt, Norman F. Shead (Hrsg.): ''The Heads of Religious Houses in Scotland from the 12th to the 16th Centuries'' (= ''Scottish Record Society.'' New Series 24). Scottish Record Society, Edinburgh 2001, ISBN 0-902054-18-X, S. 12 ff.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.undiscoveredscotland.co.uk/balmerino/abbey/index.html Balmerino Abbey in Undiscovered Scotland (englisch)]
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* [https://www.undiscoveredscotland.co.uk/balmerino/abbey/index.html Balmerino Abbey in Undiscovered Scotland] (englisch)
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== Einzelnachweise ==
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<references />
[[Kategorie:Zisterzienserkloster im Vereinigten Königreich]]

[[Kategorie:Ehemaliges Kloster in Schottland]]
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[[Kategorie:Klosterbau in Schottland]]
[[Kategorie:Klosterbau in Europa]]
[[Kategorie:Ehemaliges Zisterzienserkloster in Schottland]]
[[Kategorie:Kloster (13. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Klosterruine]]

[[Kategorie:Organisation (Fife)]]
[[en:Balmerino Abbey]]
[[Kategorie:Liegenschaft des National Trust for Scotland]]

Aktuelle Version vom 15. Januar 2023, 18:02 Uhr

Zisterzienserabtei Balmerino
Lage Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schottland Schottland
Koordinaten: 56° 24′ 35,7″ N, 3° 2′ 31,4″ WKoordinaten: 56° 24′ 35,7″ N, 3° 2′ 31,4″ W
Ordnungsnummer
nach Janauschek
605
Patrozinium St. Eduard, Maria
Gründungsjahr 1229
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1607
Mutterkloster Kloster Melrose
Primarabtei Kloster Clairvaux

Tochterklöster

keine

Das Kloster Balmerino (englisch Balmerino Abbey) ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in der schottischen Ortschaft Balmerino. Es liegt rund acht Kilometer westlich von Newport-on-Tay gegenüber Dundee, auf der Südseite des Firth of Tay.

Das Kloster wurde im Jahr 1229 von der Königswitwe Ermengarde de Beaumont und ihrem Sohn König Alexander II. von Schottland gestiftet. Ermengarde plante die Stiftung vermutlich seit 1225 mit der Absicht, sich einen Bestattungsplatz zu sichern. Das für Schottland sehr unübliche Patrozinium nach dem letzten angelsächsischen König Eduard dem Bekenner kann von der Königin als politische Botschaft gedacht sein, die auf eine Verständigung zwischen England und Schottland hinarbeitete.[1] Sie wurde nach ihrem Tod 1233 vor dem Hochaltar bestattet. Als sich nach dem Tod der Stifterin das Verhältnis zwischen England und Schottland verschlechterte, verzichteten die Mönche wenig später auf das Patrozinium von Eduard dem Bekenner.[2] Balmerino Abbey war eine Tochtergründung von Melrose Abbey, das wiederum ein Tochterkloster der Primarabtei Clairvaux war. 1547 wurde es von englischen Truppen niedergebrannt und nochmals 1559 von schottischen Protestanten. Um 1606 wurde es zur weltlichen Herrschaft für James Elphinstone, den ersten Lord Balmerino. Die Anlage gehört heute dem National Trust for Scotland.[3]

Bauten und Anlage

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Der Kapitelsaal

Von der Anlage sind lediglich der Kapitelsaal, das Parlatorium und die Sakristei sowie Mauerteile des nördlichen Kirchenquerschiffs und der Nordwand des Langhauses oberirdisch sichtbar erhalten. Der vollständige Plan der Kirche wurde bei Ausgrabungen 1896 freigelegt. Weitere Ausgrabungen und Prospektionen auf dem Gelände der Abtei und deren Umfeld fanden zwischen 2006 und 2010 im Rahmen des Balmerino Abbey Special Survey Project statt.

  • James Campbell, Balmerino and Its Abbey: A Parish History with Notices of the Adjacent District William Blackwells and Sons, Edinburgh / London 1899. – Digitalisat.
  • Ian B. Cowan, David E. Easson: Medieval Religious Houses Scotland. With an Appendix on the Houses in the Isle of Man. 2nd edition. Longman, London u. a. 1976, ISBN 0-582-12069-1, S. 72 f.
  • David Robinson (Hrsg.): The Cistercian Abbeys of Britain. Far from the Concourse of Men. Batsford, London 1997, ISBN 0-7134-8392-X, S. 65f.
  • Donald E. R. Watt, Norman F. Shead (Hrsg.): The Heads of Religious Houses in Scotland from the 12th to the 16th Centuries (= Scottish Record Society. New Series 24). Scottish Record Society, Edinburgh 2001, ISBN 0-902054-18-X, S. 12 ff.
Commons: Balmerino Abbey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Richard Oram: Alexander II. King of Scots, 1214–1249. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 133.
  2. Richard Oram: Alexander II. King of Scots, 1214–1249. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 134.
  3. Little gems Beschreibung auf der Homepage des National Trust for Scotland, abgerufen am 27. Juli 2022