„Karl-Marx-Hof“ – Versionsunterschied
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* Gerald und Genoveva Kriechbaum (Hrsg.): ''Karl-Marx-Hof. Versailles der Arbeiter''. Holzhausen, Wien 2008, ISBN 978-3-85493-150-8 |
* Gerald und Genoveva Kriechbaum (Hrsg.): ''Karl-Marx-Hof. Versailles der Arbeiter''. Holzhausen, Wien 2008, ISBN 978-3-85493-150-8 |
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== Weblinks == |
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Version vom 22. September 2009, 15:24 Uhr
Der Karl-Marx-Hof ist einer der bekanntesten Gemeindebauten Wiens und liegt im Bezirk Döbling.
Der Karl-Marx-Hof wurde auf einem Gelände errichtet, das bis ins 12. Jahrhundert ein schiffbarer Donauarm gewesen war. 1750 waren davon nur mehr einige Tümpel erhalten, die unter Kaiser Joseph II. zugeschüttet wurden. In der Folgezeit wurden auf dem Gelände Gärtnereien betrieben. Mitte der 1920er Jahre begann die Absiedlung der Gärtnereien, da das sozialdemokratische Wohnbauprogramm die Errichtung der drittgrößten Wohnhausanlage Wiens in der Ersten Republik vorgesehen hatte.
Zwischen 1927 und 1930 vom Otto-Wagner-Schüler und Stadtbaumeister Karl Ehn errichtet, fasste der Bau 1382 Wohnungen für rund 5.500 Bewohner. Über Ehrenhof und mächtige Tore betritt man diese Stadt in der Stadt. Nur 20 Prozent des über 150.000 Quadratmeter großen und 1.000 Meter langen Areals sind bebaut, der Rest wird als Spiel- und Gartenfläche genutzt. Der Bau enthält zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen wie Wäschereien, Bäder, Kindergärten, eine Bibliothek, Arztpraxen und Geschäftslokale. In den 1980er Jahren wurde der Karl-Marx-Hof generalsaniert.
Bekannt wurde der Karl-Marx-Hof während des Februaraufstands, der sich 1934 gegen den austrofaschistischen „Ständestaat“ richtete. Die aufständischen Arbeiter und der Republikanische Schutzbund verschanzten sich im Karl-Marx-Hof und gaben erst nach Artillerie-Beschuss durch das Bundesheer und die Heimwehr auf. Als Kommandant einer Kompanie des Freiwilligen Schutzkorps war der spätere Widerstandskämpfer Karl Biedermann führend an der Eroberung des Gebäudes beteiligt. Während des Ständestaates wurde der Karl-Marx-Hof in Heiligenstädter Hof unbenannt, 1945 erhielt er seinen ursprünglichen Namen zurück. Die schweren Bombenschäden wurden in den 1950er Jahren behoben.
Der Karl-Marx-Hof ist vier Straßenbahnhaltestellen (ungefähr 1100m) lang und ist damit der längste zusammenhängende Wohnbau der Welt.
Benannt ist der Gemeindebau nach dem Philosophen, Ökonomen und Kommunisten Karl Marx.
Literatur
- Gerald und Genoveva Kriechbaum (Hrsg.): Karl-Marx-Hof. Versailles der Arbeiter. Holzhausen, Wien 2008, ISBN 978-3-85493-150-8
Siehe auch
Weblinks
- Gemeindebau Karl-Marx-Hof im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)
- Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie – Karl-Marx-Hof
- Alexander Musik – Karl-Marx-Hof. Mein Heim, meine Burg.
Koordinaten: 48° 15′ 10″ N, 16° 21′ 54″ O