„John McTiernan“ – Versionsunterschied

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'''John Campbell McTiernan, Jr.''' (* [[8. Januar]] [[1951]] in [[Albany (New York)|Albany]], [[New York (Bundesstaat)|New York]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Filmregisseur und Produzent von [[Actionfilm]]en.
'''John Campbell McTiernan, Jr.''' (* [[8. Januar]] [[1951]] in [[Albany (New York)|Albany]], [[New York (Bundesstaat)|New York]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Filmregisseur und Produzent. Berühmt wurde er mit [[Actionfilm|Actionklassikern]] wie ''[[Predator (Film)|Predator]]'', ''[[Stirb langsam]]'' oder ''[[Jagd auf Roter Oktober (Film)|Jagd auf Roter Oktober]]''.


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Sein Vater, John McTiernan Sr., war Opernsänger und ließ seinen Sohn vereinzelt kleine Rollen in Stücken übernehmen. McTiernan studierte nach der High School Theaterregie an der [[New York City|New Yorker]] [[Juilliard School]], lehrte kurzzeitig an der [[Manhattan School of Music]] und nahm anschließend ein weiteres Studium am [[American Film Institute]] in [[Los Angeles]] auf.<ref>[https://www.tribute.ca/people/biography/john-mctiernan/1231 Tribute: John McTiernan]</ref><ref name="seeßlen">Seeßlen.</ref>


McTiernan war zunächst als Regisseur in der [[Werbung|Werbeindustrie]] bei etwa 200 [[Werbespot]]s tätig. Sein Filmdebüt gab er 1986 mit dem Fantasy-Horrorfilm ''[[Nomads – Tod aus dem Nichts]]'', für das er auch das Drehbuch verfasste. Obwohl der Film weder ein großer kritischer noch finanzieller Erfolg war, wurde ihm die Regie für den Science-Fiction-Actionfilm ''[[Predator (Film)|Predator]]'' mit [[Arnold Schwarzenegger]] übertragen. Der Film erschien 1987 und wurde zu einem großen Erfolg an den Kinokassen. 1988 folgte ''[[Stirb langsam]]'' mit dem McTiernan seinen Ruf als Regisseur für große Actionfilme mit hohem [[Filmbudget|Budget]] festigte. Sowohl ''Predator'' als auch ''Stirb langsam'' entwickelten sich zu großen [[Franchise (Medien)|Hollywood-Franchises]], letzterer machte [[Bruce Willis]] vom Star zum Superstar. 1990 folgte mit dem U-Boot-Thriller ''[[Jagd auf Roter Oktober (Film)|Jagd auf Roter Oktober]]'' ein weiterer Erfolg, McTiernans Ökodrama ''[[Medicine Man – Die letzten Tage von Eden]]'' von 1992 [[Flop (Film)|floppte]] allerdings an den Kinokassen.
Sein Vater, John McTiernan Sr., war ein Opernsänger und ließ seinen Sohn oft kleine Rollen in seinen Stücken übernehmen. Nach seiner Schulzeit studierte er Filmwissenschaft an der New Yorker Kunstschule [[Juilliard School]] und übernahm danach eine Stelle an der [[Manhattan School of Music]]. Er war [[Stipendium|Stipendiat]] des [[American Film Institute]].<ref name="seeßlen">Seeßlen.</ref>


McTiernan führte Regie ''[[Der 13te Krieger]]'' von 1999, einer Adaption von [[Michael Crichton]] ''Die ihre Toten essen'' (engl.: ''Eaters Of The Dead''). Während der Dreharbeiten kam es zum Streit zwischen den beiden Männern und Crichton übernahm selbst die Regie und schnitt das gedrehte Filmmaterial stark um. ''Der 13. Krieger'' machte an den Kinokassen einen Verlust von 70–130 Millionen Dollar und gilt damit als einer der größten Kinoflops aller Zeiten. Obwohl McTiernan im selben Jahr mit der Krimi-Romanze ''[[Die Thomas Crown Affäre]]'' einen großen Hit landete, nahm seine Karriere durch den Konflikt mit Crichton Schaden<ref name="sa-seeßlen">So auch Seeßlen.</ref>, so sagte er in einem Interview mit [[Focus Online]]: „Der einzige Regisseur, dessen Karriere durch eine Zusammenarbeit mit Michael Crichton keinen Schaden nimmt, ist [[Steven Spielberg]], für alle anderen, die mit ihm in den letzten zehn Jahren kooperiert haben, war es eine grauenhafte Erfahrung.“
Praktische Erfahrungen sammelte er als Regisseur von über 200 [[Werbespot]]s, bevor er 1986 mit dem Fantasy-Horrorfilm ''[[Nomads – Tod aus dem Nichts]]'' ein eigenes Drehbuch verfilmte. Seine nächsten beiden Filme, ''[[Predator (Film)|Predator]] '' von 1987 und ''[[Stirb langsam]]'' von 1988, wurden große kommerzielle Erfolge und festigten seinen Ruf als Regisseur für Actionfilme mit großem [[Filmbudget|Budget]] und eher schlichten Charakteren. Beide begründeten langlebige Marken, letzterer machte [[Bruce Willis]] vom Star zum Superstar. 1990 folgte mit dem U-Boot-Thriller ''[[Jagd auf Roter Oktober (Film)|Jagd auf Roter Oktober]]'' ein weiterer Erfolg.


2003 erschien der bislang letzte Film des Regisseurs. Im Jahr 2006 stand McTiernan vor Gericht, weil er gegenüber dem FBI bewusst falsche Angaben gemacht haben soll: Die US-Bundespolizei untersuchte eine illegale Abhöraktion des Privatdetektivs Anthony Pellicano gegen den Filmproduzenten [[Charles Roven]], die McTiernan in Auftrag gegeben haben soll. Im September 2007 wurde McTiernan dafür zu vier Monaten Haft und 100.000 Dollar Strafe verurteilt. Ein Berufungsgericht hob das Urteil 2008 auf, jedoch erweiterte die Staatsanwaltschaft die Klage und reichte sie im April 2009 wieder ein. Deswegen wurde er am 4. Oktober 2010 zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar (72.000 Euro) verurteilt. McTiernans Anwalt kündigte an, erneut gegen das Urteil vorzugehen.<ref>[http://www.20min.ch/life/kino/story/10753389 Knast für „Die-Hard-Regisseur“] in: [[20 Minuten]] vom 5. Oktober 2010</ref> Nachdem das Urteil rechtskräftig wurde, verbüßte McTiernan seine einjährige Haftstrafe ab 3. April 2013 zunächst im Federal Prison Camp in [[Yankton (South Dakota)|Yankton]] und ab 25. Februar 2014 unter Hausarrest.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hollywoodreporter.com/thr-esq/die-hard-director-john-mctiernan-683407 |titel=‘Die Hard’ Director John McTiernan Released From Prison |hrsg=hollywoodreporter.com |datum=2014-02-25 |abruf=2024-06-01}}</ref>
1992 versuchte er mit dem Ökodrama ''[[Medicine Man – Die letzten Tage von Eden]]'' den Ruf loszuwerden, nur eher seichte Filme für ein Massenpublikum zu drehen. Der Film [[Flop (Film)|floppte]] aber an den Kinokassen und so kehrte McTiernan im folgenden Jahr zu Actionfilmen zurück, doch die Zeit der großen Erfolge war vorbei.

Bei den Dreharbeiten zum Film ''[[Der 13te Krieger]]'', der auf dem Buch „Die ihre Toten essen“ („Eaters Of The Dead“) von [[Michael Crichton]] basiert, kam es zum Streit zwischen den beiden Männern: Das Resultat ist ein Film, den nicht McTiernan, sondern Crichton fertiggestellt hat. McTiernans Karriere wurde durch den Konflikt mit Crichton beträchtlich gebremst<ref name="sa-seeßlen">So auch Seeßlen.</ref>, was er auch selbst zugab: „Der einzige Regisseur, dessen Karriere durch eine Zusammenarbeit mit Michael Crichton keinen Schaden nimmt, ist [[Steven Spielberg]]“, sagte McTiernan 1999 in einem Interview mit ''Focus Online'', „für alle anderen, die mit ihm in den letzten zehn Jahren kooperiert haben, war es eine grauenhafte Erfahrung.“ Die vorausgegangene Zusammenarbeit mit [[Arnold Schwarzenegger]] scheint 1992 im Hinblick auf das unausgewogene Ergebnis ''[[Last Action Hero]]'' ähnlich problematisch gewesen zu sein.<ref name="seeßlen" /> Der Regisseur konnte sich mit seiner Vision des Films letztlich nicht gegen Schwarzenegger, damals auf dem Gipfel seiner Karriere, durchsetzen.


McTiernan war viermal verheiratet und hat mit seiner dritten Ehefrau Kate Harrington zwei Kinder.
McTiernan war viermal verheiratet und hat mit seiner dritten Ehefrau Kate Harrington zwei Kinder.

2003 erschien der bislang letzte Film des Regisseurs. Im Jahr 2006 stand McTiernan vor Gericht, weil er gegenüber dem FBI bewusst falsche Angaben gemacht haben soll: Die US-Bundespolizei untersuchte eine illegale Abhöraktion des Privatdetektivs Anthony Pellicano gegen den Filmproduzenten [[Charles Roven]], die McTiernan in Auftrag gegeben haben soll. Im September 2007 wurde McTiernan dafür zu vier Monaten Haft und 100.000 Dollar Strafe verurteilt. Ein Berufungsgericht hob das Urteil 2008 auf, jedoch erweiterte die Staatsanwaltschaft die Klage und reichte sie im April 2009 wieder ein. Deswegen wurde er am 4. Oktober 2010 zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar (72.000 Euro) verurteilt. McTiernans Anwalt kündigte an, erneut gegen das Urteil vorzugehen.<ref>[http://www.20min.ch/life/kino/story/10753389 Knast für „Die-Hard-Regisseur“] in: [[20 Minuten]] vom 5. Oktober 2010</ref> Nachdem das Urteil rechtskräftig wurde, verbüßte McTiernan seine einjährige Haftstrafe ab 3. April 2013 zunächst im Federal Prison Camp in [[Yankton (South Dakota)|Yankton]] und ab 25. Februar 2014 unter Hausarrest.<ref>http://www.hollywoodreporter.com/thr-esq/die-hard-director-john-mctiernan-683407</ref>


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* [http://www.filmzentrale.com/regiehn.htm#M Filme von John McTiernan] bei www.filmzentrale.com
* [http://www.filmzentrale.com/regiehn.htm#M Filme von John McTiernan] bei www.filmzentrale.com
* {{Webarchiv | url=http://www.film-zeit.de/Person/3333/John-McTiernan/Biographie/ | wayback=20170625132035 | text=Biographie über John McTiernan}} auf film-zeit.de
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 21. September 2024, 17:22 Uhr

John McTiernan (2014)

John Campbell McTiernan, Jr. (* 8. Januar 1951 in Albany, New York) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur und Produzent. Berühmt wurde er mit Actionklassikern wie Predator, Stirb langsam oder Jagd auf Roter Oktober.

Sein Vater, John McTiernan Sr., war Opernsänger und ließ seinen Sohn vereinzelt kleine Rollen in Stücken übernehmen. McTiernan studierte nach der High School Theaterregie an der New Yorker Juilliard School, lehrte kurzzeitig an der Manhattan School of Music und nahm anschließend ein weiteres Studium am American Film Institute in Los Angeles auf.[1][2]

McTiernan war zunächst als Regisseur in der Werbeindustrie bei etwa 200 Werbespots tätig. Sein Filmdebüt gab er 1986 mit dem Fantasy-Horrorfilm Nomads – Tod aus dem Nichts, für das er auch das Drehbuch verfasste. Obwohl der Film weder ein großer kritischer noch finanzieller Erfolg war, wurde ihm die Regie für den Science-Fiction-Actionfilm Predator mit Arnold Schwarzenegger übertragen. Der Film erschien 1987 und wurde zu einem großen Erfolg an den Kinokassen. 1988 folgte Stirb langsam mit dem McTiernan seinen Ruf als Regisseur für große Actionfilme mit hohem Budget festigte. Sowohl Predator als auch Stirb langsam entwickelten sich zu großen Hollywood-Franchises, letzterer machte Bruce Willis vom Star zum Superstar. 1990 folgte mit dem U-Boot-Thriller Jagd auf Roter Oktober ein weiterer Erfolg, McTiernans Ökodrama Medicine Man – Die letzten Tage von Eden von 1992 floppte allerdings an den Kinokassen.

McTiernan führte Regie Der 13te Krieger von 1999, einer Adaption von Michael Crichton Die ihre Toten essen (engl.: Eaters Of The Dead). Während der Dreharbeiten kam es zum Streit zwischen den beiden Männern und Crichton übernahm selbst die Regie und schnitt das gedrehte Filmmaterial stark um. Der 13. Krieger machte an den Kinokassen einen Verlust von 70–130 Millionen Dollar und gilt damit als einer der größten Kinoflops aller Zeiten. Obwohl McTiernan im selben Jahr mit der Krimi-Romanze Die Thomas Crown Affäre einen großen Hit landete, nahm seine Karriere durch den Konflikt mit Crichton Schaden[3], so sagte er in einem Interview mit Focus Online: „Der einzige Regisseur, dessen Karriere durch eine Zusammenarbeit mit Michael Crichton keinen Schaden nimmt, ist Steven Spielberg, für alle anderen, die mit ihm in den letzten zehn Jahren kooperiert haben, war es eine grauenhafte Erfahrung.“

2003 erschien der bislang letzte Film des Regisseurs. Im Jahr 2006 stand McTiernan vor Gericht, weil er gegenüber dem FBI bewusst falsche Angaben gemacht haben soll: Die US-Bundespolizei untersuchte eine illegale Abhöraktion des Privatdetektivs Anthony Pellicano gegen den Filmproduzenten Charles Roven, die McTiernan in Auftrag gegeben haben soll. Im September 2007 wurde McTiernan dafür zu vier Monaten Haft und 100.000 Dollar Strafe verurteilt. Ein Berufungsgericht hob das Urteil 2008 auf, jedoch erweiterte die Staatsanwaltschaft die Klage und reichte sie im April 2009 wieder ein. Deswegen wurde er am 4. Oktober 2010 zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar (72.000 Euro) verurteilt. McTiernans Anwalt kündigte an, erneut gegen das Urteil vorzugehen.[4] Nachdem das Urteil rechtskräftig wurde, verbüßte McTiernan seine einjährige Haftstrafe ab 3. April 2013 zunächst im Federal Prison Camp in Yankton und ab 25. Februar 2014 unter Hausarrest.[5]

McTiernan war viermal verheiratet und hat mit seiner dritten Ehefrau Kate Harrington zwei Kinder.

Commons: John McTiernan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Tribute: John McTiernan
  2. Seeßlen.
  3. So auch Seeßlen.
  4. Knast für „Die-Hard-Regisseur“ in: 20 Minuten vom 5. Oktober 2010
  5. ‘Die Hard’ Director John McTiernan Released From Prison. hollywoodreporter.com, 25. Februar 2014, abgerufen am 1. Juni 2024.