„Geiztrieb“ – Versionsunterschied
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'''Geiztriebe''' oder '''Geize''' (Irxentrieb, Irxenbrut, Achseltrieb, Augäste, Aberzähne) sind meist unfruchtbare Seitentriebe<ref>Fritz Schumann, ''Weinbaulexikon'', Meiniger Verlag, Neustadt/Wstr. 1998, ISBN 3-87524-131-2</ref>, die aus den [[Blattachsel|Blattachseln]] zwischen [[Sommertrieb]] und [[Blattstiel]] mancher Pflanzen wachsen, wie z. B. bei [[Weinreben|Weinrebe]], [[Tabak]] oder [[Tomate]].<br /> |
'''Geiztriebe''' oder '''Geize''' (Irxentrieb, Irxenbrut, Achseltrieb, Augäste, Aberzähne) sind meist unfruchtbare Seitentriebe<ref>Fritz Schumann, ''Weinbaulexikon'', Meiniger Verlag, Neustadt/Wstr. 1998, ISBN 3-87524-131-2</ref>, die aus den [[Blattachsel|Blattachseln]] zwischen [[Sommertrieb]] und [[Blattstiel]] mancher Pflanzen wachsen, wie z. B. bei [[Weinreben|Weinrebe]], [[Tabak]] oder [[Tomate]].<br /> |
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Version vom 21. August 2013, 06:45 Uhr
Geiztriebe oder Geize (Irxentrieb, Irxenbrut, Achseltrieb, Augäste, Aberzähne) sind meist unfruchtbare Seitentriebe[1], die aus den Blattachseln zwischen Sommertrieb und Blattstiel mancher Pflanzen wachsen, wie z. B. bei Weinrebe, Tabak oder Tomate.
Geiztriebe sind keine Wasserschosse.
Tomaten
Tomatengeize sollten so früh wie möglich vorsichtig abgebrochen (ausgegeizt) werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Stamm nicht beschädigt wird. Tomatengeize können die Größe eines Stammes entfalten und nehmen der Pflanze so sehr viel Kraft.
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junger Tomatengeiz
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mittlerer Tomatengeiz
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doppelter Tomatengeiz
Weinrebe
Geiztriebe bei der Rebe (Irxentriebe, Irxenbrut, Achseltriebe, Augästen) sind Seitentriebe des grünen Sommertriebes, die während der Vegetationszeit in den Blattachseln aus einer inneren Triebanlage (auch als Sommerknospe bezeichnet, obwohl keine Knospe sichtbar ist) hervorgehen. Entwickeln sich diese frühzeitig in der Vegetationszeit, so bilden sie eine zusätzliche Blattfläche, deren Assimilate hauptsächlich in die Trauben des Haupttriebes verlagert werden[2].
Aufbau
Geiztriebe sind genauso aufgebaut wie der grüne Jahrestrieb und bilden auch deren Organe. Durch den späteren Entwicklungsbeginn werden alle Organe kleiner ausgebildet und die Reife erfolgt entsprechend später. Die Holzreife ist meistens ungenügend, insbesondere dann, wenn die Bildung des Geiztriebes spät einsetzt. Sich darauf entwickelnde Trauben sind klein und deren Anzahl von der Rebsorte und von der Jahreswitterung abhängig. Geiztriebe werden nur in Ausnahmefällen für den Rebschnitt verwendet.
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Aus der Blattachsel sich entwickelnder Geiztrieb (c)
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Ausgetriebener Geiztrieb neben einer sich entwickelnden Knospe (Auge). Nach Ausreifung bis zum Herbst kann diese im folgenden Frühjahr austreiben.
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Geiztrauben (Herlinge) auf einem Geiztrieb im Herbst nach dem Laubfall.
Ausgeizen
Bei der früher üblichen Stockkultur wurden die Geiztriebe möglichst frühzeitig entfernt. Man glaubte, sie seien eine Konkurrenz zum Haupttrieb. Davon kommt auch der Name Geiztrieb. Durch Versuche in den 1960er und 1970er Jahren weiß man besser über die Funktion und Vorteile dieser Triebe Bescheid. Sie fördern die Reife der Trauben eines Triebes und werden daher nicht entfernt. Geiztriebe werden nur dort entfernt, wo diese in der Traubenzone zur Laubverdichtung beitragen, um die Förderung von Pilzkrankheiten zu reduzieren.
Geiztrauben
In guten Jahren können je Hektar ca. 100–400 kg Geiztrauben (Herling) geerntet werden. Die Ernte ist zeitaufwendig und wird in den meisten Fällen nicht durchgeführt. In sehr frühen Jahren können die Geiztrauben ein willkommener Säurelieferant für zu säurearme Jungweine sein. Manche Winzer verwenden den Wein, der aus Geiztrauben gewonnen wird, zur Erzeugung eines Weinbrandes.
Weblinks
Literatur
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon, 3. überarbeitete Ausgabe. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
- Karl Bauer und Mitarbeiter: Weinbau, 8. Auflage. Österr. Agrarverlag, 2008, ISBN 978-3-7040-2284-4
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Schumann, Weinbaulexikon, Meiniger Verlag, Neustadt/Wstr. 1998, ISBN 3-87524-131-2
- ↑ Karl Bauer und Mitarbeiter: Weinbau, 8. Auflage. Österr. Agrarverlag, 2008, ISBN 978-3-7040-2284-4, S 57.