„Franz Weiss“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
MAY (Diskussion | Beiträge)
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 10: Zeile 10:


== Werk ==
== Werk ==
Weiss' umfangreiches Werk ist Ausdruck seiner künstlerischen Gestaltungfähigkeit und seines Glaubens. Er stellte Natur, Heimat und tägliches Leben im christlichen Kontext dar. Bildnerische Phantasie und Glaube verbanden sich darin zu einer Einheit. Er hielt durchgängig an der Gegenständlichkeit seiner Darstellungsweise fest und verwendete in den fünfzig Jahren seines Schaffens praktisch alle Techniken. Aus kunstwissenschaftlicher Sicht wird sein Stil als "Reduktionsrealismus" bezeichnet. Seine Arbeiten gehören zur Volkskunst.<ref>Vgl. ''Veröffentlichungen des Vereins FREUNDE FRANZ WEISS ...'' im Literaturverzeichnis.</ref>
Weiss’ umfangreiches Werk ist Ausdruck seiner künstlerischen Gestaltungfähigkeit und seines Glaubens. Er stellte Natur, Heimat und tägliches Leben im christlichen Kontext dar. Bildnerische Phantasie und Glaube verbanden sich darin zu einer Einheit. Er hielt durchgängig an der Gegenständlichkeit seiner Darstellungsweise fest und verwendete in den fünfzig Jahren seines Schaffens praktisch alle Techniken. Aus kunstwissenschaftlicher Sicht wird sein Stil als „Reduktionsrealismus“ bezeichnet. Seine Arbeiten gehören zur Volkskunst.<ref>Vgl. ''Veröffentlichungen des Vereins FREUNDE FRANZ WEISS ...'' im Literaturverzeichnis.</ref>


== Denken ==
== Denken ==
Weiss' Motive für sein Bedürfnis etwas darzustellen, waren nicht ausschließlich religiöser Art. Sie kamen auch aus dem Unbehagen über die Lage des Menschen in der Gegenwart. "Wir müssen wieder schauen lernen, wie es nur Kinder und ganz weise Leute können.", äußerte in einem seiner Kurse. Menschen brauchen statt Erfolg, zweckfreies Tun, kindliche Unbekümmertheit und Gelöstheit, um eine größere Sicherheit im Umgang mit der Welt zu entwickeln. In seinen Kursen bestätigte er das Tun jedes Teilnehmers. Er regte jeden an, aus Freude am Gestalten weiterzumachen.<ref>Ernst Lasnik (Hg.): Franz Weiss. Eine Künstlermonographie. Graz/Wien/Köln 1988, S. 33f.</ref>
Weiss’ Motive für sein Bedürfnis etwas darzustellen, waren nicht ausschließlich religiöser Art. Sie kamen auch aus dem Unbehagen über die Lage des Menschen in der Gegenwart. „Wir müssen wieder schauen lernen, wie es nur Kinder und ganz weise Leute können“, äußerte er in einem seiner Kurse. Menschen brauchen statt Erfolg zweckfreies Tun, kindliche Unbekümmertheit und Gelöstheit, um eine größere Sicherheit im Umgang mit der Welt zu entwickeln. In seinen Kursen bestätigte er das Tun jedes Teilnehmers. Er regte jeden an, aus Freude am Gestalten weiterzumachen.<ref>Ernst Lasnik (Hg.): Franz Weiss. Eine Künstlermonographie. Graz/Wien/Köln 1988, S. 33 f.</ref>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
Zeile 23: Zeile 23:


== Würdigung ==
== Würdigung ==
* In [[Tregist]] haben die Stadtgemeinden Voitsberg und Bärnbach in der ehemaligen Volksschule ein Museum ihm zu Ehren eingerichtet.<ref>[https://www.steirischemuseen.at/m/Museum/485/Prof.%20Franz%20Wei%C3%9F%20-%20Museum Prof. Franz Weiß - Museum] beim ''Steirischen Museumsverband'' abgerufen am 17. Dezember 2019</ref>
* In [[Tregist]] haben die Stadtgemeinden Voitsberg und Bärnbach in der ehemaligen Volksschule ein Museum ihm zu Ehren eingerichtet.<ref>[https://www.steirischemuseen.at/m/Museum/485/Prof.%20Franz%20Wei%C3%9F%20-%20Museum Prof. Franz Weiß Museum] beim ''Steirischen Museumsverband'' abgerufen am 17. Dezember 2019</ref>


== Werke im öffentlichen Raum ==
== Werke im öffentlichen Raum ==
Zeile 29: Zeile 29:
<!--nach Möglichkeit mit Jahresangabe, chronologisch-->
<!--nach Möglichkeit mit Jahresangabe, chronologisch-->
* 1973: Freskomalerei in der nördlichen Giebelfront der [[Pfarrkirche Wettmannstätten]]
* 1973: Freskomalerei in der nördlichen Giebelfront der [[Pfarrkirche Wettmannstätten]]
* 1976: Fassadenmalerei an der nordseitigen Außenwand des [[Liste der denkmalgeschützten Objekte in Fernitz-Mellach|Pfarrhofs Fernitz]]
* Kirchenportal [[Eibiswald]]
* Kirchenportal [[Eibiswald]]
* Portal der [[Frauenkirche Bad Radkersburg]]
* Portal der [[Frauenkirche Bad Radkersburg]]
* Weihnachtskrippe, Kriegerdenkmal und Glasfenster in [[Bärnbach]]
* Weihnachtskrippe, Kriegerdenkmal und Glasfenster in [[Bärnbach]]
* [[Oberjäger-Kapelle]] Bärnbach
* [[Oberjäger-Kapelle]] Bärnbach
* [[Ortskapelle Tregist|Dorfkapelle „Maria Knotenlöserin“]], Gesamtkunstwerk in Bärnbach-Tregist (s. Abb.)<ref>{{Webarchiv|url=http://www.dekanat-voitsberg.at/voitsberg/pfarrgeschichte/kirchen/tregist.php |wayback=20100214043315 |text=Kapelle Maria Knotenlöserin in Tregist |archiv-bot=2019-04-11 19:16:45 InternetArchiveBot }} (Pfarrei Voitsberg)</ref><ref>[http://members.aon.at/loder/mai2003/2003_mai_04.html Maria, die Knotenlöserin] (Franz Weiß auf dem Loder-Netzwerk, 2003)</ref>
* [[Dorfkapelle Tregist|Dorfkapelle „Maria Knotenlöserin“]], Gesamtkunstwerk in Bärnbach-Tregist (s. Abb.)<ref>{{Webarchiv|url=http://www.dekanat-voitsberg.at/voitsberg/pfarrgeschichte/kirchen/tregist.php |wayback=20100214043315 |text=Kapelle Maria Knotenlöserin in Tregist |archiv-bot=2019-04-11 19:16:45 InternetArchiveBot }} (Pfarrei Voitsberg)</ref><ref>[http://members.aon.at/loder/mai2003/2003_mai_04.html Maria, die Knotenlöserin] (Franz Weiß auf dem Loder-Netzwerk, 2003)</ref>
* Kapelle, Kriegsopfergedächtnisstätte am [[Wechsel (Berg)|Hochwechsel]]
* Kapelle, Kriegsopfergedächtnisstätte am [[Wechsel (Berg)|Hochwechsel]]
* Kirche in [[Ratsch an der Weinstraße]]
* Kirche in [[Ratsch an der Weinstraße]]

Aktuelle Version vom 4. Oktober 2023, 22:07 Uhr

Franz Weiss

Franz Weiss (* 18. Jänner 1921 in Södingberg; † 4. Juni 2014) war ein österreichischer akademischer Maler und Bildhauer. Er gab in Aquarellen, Hinterglasmalerei, Holzschnitten, Freskomalerei, Tuchmalerei, Emailarbeiten, Kupfertreibarbeiten, Mosaiken, Farbglasfenstern und Plastiken seinem christlichen Glauben Ausdruck.

Franz Weiss wurde als fünftes von sieben Kindern des Kleinbauern und Tischlers Vinzenz Weiss und seiner Ehefrau Anna geboren.[1] Seine Ausbildung erhielt er von 1938 bis 1940 in der Bildhauerabteilung der Kunstgewerbeschule Graz. Den Militärdienst absolvierte er bei den Gebirgsjägern von 1940 bis 1945. Ab 1945 war er in der Bildhauerabteilung der Kunstgewerbeschule Graz mit Abschluss 1946. In der Meisterklasse für Malerei bei Rudolf Szyszkowitz war er von 1946 bis 1948 und an der Akademie der bildenden Künste Wien von 1948 bis 1951,[2] ebenso von 1960 bis 1962 bei Herbert Boeckl und Albert Paris Gütersloh mit dem Abschluss als akademischer Maler.

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit leitete Franz Weiss von 1975 bis 2000 als Gastreferent Kurse für Hinterglasmalerei, Holzschnitt und Aquarellmalerei an der katholischen Akademie Augsburg und von 1977 bis 2007 an der Cusanus-Akademie in Brixen.

Die letzten Lebensjahre verbrachte der Künstler in der Seniorenresidenz in Stallhofen. Zu seinen Förderern zählte unter anderen Hanns Koren.

Weiss’ umfangreiches Werk ist Ausdruck seiner künstlerischen Gestaltungfähigkeit und seines Glaubens. Er stellte Natur, Heimat und tägliches Leben im christlichen Kontext dar. Bildnerische Phantasie und Glaube verbanden sich darin zu einer Einheit. Er hielt durchgängig an der Gegenständlichkeit seiner Darstellungsweise fest und verwendete in den fünfzig Jahren seines Schaffens praktisch alle Techniken. Aus kunstwissenschaftlicher Sicht wird sein Stil als „Reduktionsrealismus“ bezeichnet. Seine Arbeiten gehören zur Volkskunst.[3]

Weiss’ Motive für sein Bedürfnis etwas darzustellen, waren nicht ausschließlich religiöser Art. Sie kamen auch aus dem Unbehagen über die Lage des Menschen in der Gegenwart. „Wir müssen wieder schauen lernen, wie es nur Kinder und ganz weise Leute können“, äußerte er in einem seiner Kurse. Menschen brauchen statt Erfolg zweckfreies Tun, kindliche Unbekümmertheit und Gelöstheit, um eine größere Sicherheit im Umgang mit der Welt zu entwickeln. In seinen Kursen bestätigte er das Tun jedes Teilnehmers. Er regte jeden an, aus Freude am Gestalten weiterzumachen.[4]

  • In Tregist haben die Stadtgemeinden Voitsberg und Bärnbach in der ehemaligen Volksschule ein Museum ihm zu Ehren eingerichtet.[6]

Werke im öffentlichen Raum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dorfkapelle in Tregist, gestaltet von Franz Weiss

Einzelausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1958 Graz, Buchhandlung Regner; 1967 Graz, Steiermärkische Bank, Rathaus (Katalog); 1969 Köflach, Galerie Dr. Eder; 1981 Augsburg, Katholische Akademie (Katalog); 1991 Schlierbach, Margret-Bilger-Galerie, Stift Schlierbach; 1991 Bärnbach, Glas-Center (Buchpräsentation); 1996 Graz, Schloss St. Martin (Überreichung des Ehrenringes des Landes Steiermark); 1996 Marburg, Slowenien, Galerija ARS SACRA; 1997 Stainz, Landesmuseum Joanneum, Schloß Stainz; 1999 Brixen, Südtirol, Cusanus Akademie; 1999 Salzburg, Erzabtei St. Peter, Romanischer Saal (Katalog); 2000 Gamlitz, Schloß (Sonderstempel); 2001 Altomünster, Bayern, Museum; 2008 Groß St. Florian, Steirisches Feuerwehrmuseum; 2015 Graz, Steiermarkhof, Hofgalerie.

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1996 Mariazell, Landesausstellung; 1999 New York, Broadway, Montserrat Gallery (Katalog); 2000 Valyermo, California, Saint Andrew‘s Abby; 2001, Verona, Spazio Espositivo Societa‘ Belle Arti Verona (Katalog).

Filme über Franz Weiss

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ernst Lasnik: Franz Weiss. Eine Künstlermonographie. Styria Verlag, Graz 1988. ISBN 3-222-11820-5. Online
  • Ernst Lasnik: Franz Weiss – Das Holzschnittwerk. Styria Verlag, Graz 1991, ISBN 3-222-12083-8.
  • Ruth Trigler: Franz Weiss – Aquarelle. Akademische Druck- und Verlagsgesellschaft, Graz 2001, ISBN 3-201-01764-7. Online
  • Stadlober, Trigler, Kölbl: Franz Weiss – Blick in die Grafik Chronologie der Holzschnitte 1950–2007. Verein Freunde Franz Weiss im Imma Waid-Haus, Mariazell 2007, ISBN 978-3-200-00998-1, Text deutsch/englisch Online
  • Franz Weiss – Hinterglasbilder: 1948–1998. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1998, ISBN 3-201-01701-9, Text deutsch/englisch Online
  • Götz Pochat: Franz Weiss – Arbeiten im öffentlichen Raum. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 2003, ISBN 978-3-201-01819-7. Online
  • Berta E. Prassl: Franz Weiß – Farbglasfenster 1958–2002. Verlag Diözesanmuseum Graz, Graz 2013, ISBN 978-3-901810-33-6, Text deutsch/englisch Online
  • Franz Weiss – Bilder in Holz geschnitten – Holzschnitte 1950–2006. Sonderband der Forschungsberichte Kunstgeschichte Steiermark, Mariazell 2006, ISBN 978-3-200-00794-9, Text deutsch/englisch
  • Margit Stadlober: Holzschnitte des steirischen Künstlers Franz Weiss. Mit einem Werkkatalog 1951–1999. Forschungsstelle Kunstgeschichte Steiermark, Graz 1999, ISBN 3-00-004830-8. Text deutsch/englisch Online
  • Franz Weiss – Sakrale & Profane Werke. Verein Freunde Franz Weiss im Imma Waid-Haus, Mariazell 2008, ISBN 978-3-200-01200-4. Online
  • Berta E. Prassl: Franz Weiss – Wagnis der Schlichtheit, Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 2010, ISBN 978-3-201-01941-5, Text deutsch/englisch Online
  • Berta E. Prassl: Introduction Franz Weiss – Wagnis der Schlichtheit, Preface and Short Biography in 10 Languages, Graz 2012. Online
  • Franz Weiss – Farbkompositionen in Email. Verlag Diözesanmuseum Graz, Graz 2015. Verein Freunde Franz Weiss im Imma Waid-Haus. ISBN 978-3-901810-35-0, Text deutsch/englisch Online
  • Franz Weiss – Gegenständliches Kunstschaffen der Moderne, Text deutsch/englisch, Graz 2016, austria-forum.org Online
  • Franz Weiss – Life and Achievement of an Eminent Austrian Artist, englisch, austria-forum.org Online
  • Franz Weiss – Suffering, Death and Consolation, englisch by G. Jontes, austria-forum.org Online
Commons: Franz Weiss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Alle Veröffentlichungen und Web-Books von Franz Weiss auf austria-forum.org
  • Literatur von und über Franz Weiss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Franz Weiss in der Galerie Hofburg, Brixen
  • Kunst die die Herzen der Menschen fand. Kleine Zeitung, 5. Juni 2014, archiviert vom Original am 13. Juni 2014;.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Volkskultur Steiermark: Nachruf; abgerufen am 26. Okt. 2014
  2. Franz Weiss auf der Webpräsenz von Kunstcenter (Memento des Originals vom 24. Februar 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstcenter.at
  3. Vgl. Veröffentlichungen des Vereins FREUNDE FRANZ WEISS ... im Literaturverzeichnis.
  4. Ernst Lasnik (Hg.): Franz Weiss. Eine Künstlermonographie. Graz/Wien/Köln 1988, S. 33 f.
  5. Franz Weiss erhält das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern. Land Steiermark, 20. Oktober 2010, abgerufen am 4. Juni 2016.
  6. Prof. Franz Weiß – Museum beim Steirischen Museumsverband abgerufen am 17. Dezember 2019
  7. Kapelle Maria Knotenlöserin in Tregist (Memento des Originals vom 14. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dekanat-voitsberg.at (Pfarrei Voitsberg)
  8. Maria, die Knotenlöserin (Franz Weiß auf dem Loder-Netzwerk, 2003)